BESCHREIBUNG
ZerkleinerungsvorrichtungundMesserelement für eine Zerkleinerungsvorrichtung
TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvor¬ richtung mit Mitteln zum Zuführen von Gegenständen, insbeson¬ dere Holzabfällen, zu einer antreibbaren, zylindrischen Ro- torvorrichtung mit Messerelementen zum Zerkleinern der Holz¬ abfälle und insbesondere mit einer die Rotorvorrichtung be¬ reichsweise umgebenden Lochsiebvorrichtung. Die Erfindung be¬ trifft ferner ein Messerelement für eine Zerkleinerungsvor¬ richtung mit einer mit Messerelementen bestückten Rotorvor- richtung. Derartige Zerkleinerungsmaschinen sind in der Lage, z. B. Paletten, Spreißel, beschichtete Spanplatten usw. in kompakte Brennholzspäne zu verarbeiten. Neben einem günstigen Preis-/Leistungsverhältnis wird eine hohe Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer von derartigen Vorrichtungen erwartet.
STAND DER TECHNIK
Bei bekannten Holzzerkleinerungsmaschinen wird beispielsweise ein Trichter durch Abkippen eines Vorratsbehälters maschinell oder per Hand mit Holzabfällen befüllt. Ein vorhandenes hy¬ draulisch gesteuertes Vorschubaggregat drückt das Füllgut auf eine langsam laufende Profilrotoreinrichtung. Diese Profilro¬ toreinrichtung weist als Messerelemente Quadratplattenelemen¬ te auf, die in einer schraubenlinienfδrmig im Umfang der Ro- torvorrichtung vorhandenen rechtwinkligen Nut versetzt ange¬ ordnet sind, so daß sie in Längsrichtung der Rotorvorrichtung in Form einer Spirale verlaufen. Derartige Holzzerkleine¬ rungsmaschinen werden seit langem zuverlässig eingesetzt. Je¬ doch ist die Herstellung der Rotorvorrichtung relativ aufwen- dig, da eine schraubenlinienförmige rechtwinklige Nut auf der
Oberflache der Rotorvorrichtung hergestellt werden muß. Des¬ weiteren ist ein relativ großer Abstand zwischen der Gegen¬ messervorrichtung der Zerkleinerungsvorrichtung und der Ro- torvorrichtung mit Messerelementen vorhanden, was sich ungün- stig auf die Dauer des Zerkleinerungsvorgangs auswirkt. Da- durch, daß die Messerelemente in Form einer Spirale auf der Rotorvorrichtung angeordnet sind, wird infolge der Drehung der Rotorvorrichtung die zu zerkleinernden Holzabfälle bzw. deren Teile davon in Längsrichtung der Rotorvorrichtung auf eine Seite hin verschoben, was sich ungünstig auf die Homoge¬ nität der zerkleinerten Holzabfallmasse auswirkt. Daneben ist die Lärmbelästigung bei Betrieb derartiger Zerkleinerungsvor¬ richtungen nicht unerheblich.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine ge¬ genüber dem genannten Stand der Technik verbesserte Zerklei¬ nerungsvorrichtung anzugeben, die einen einfachen und robu- sten Aufbau hat, wirtschaftlich herstellbar ist und neben einer hohen Zuverlässigkeit und langen Lebensdauer eine große Homogenität des zerkleinerten Holzmaterials gewährleistet. Desweiteren liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein verbessertes Messerelement anzugeben, mit dem die Rotorvor- richtung einer Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere der eingangs genannten Art, bestückt werden kann.
Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gegeben. Das erfindungsgemäße Mes- serelement ist durch die Merkmale des Anspruchs 9 gegeben. VorteilhafteAusgestaltungenderZerkleinerungsvorrichtung bzw. des Messerelemen s sind Gegenstand weiterer Unteransprü¬ che.
Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung zeichnet sich demgemäß dadurch aus, daß die Rotorvorrichtung im wesentli-
chen eine glatte Oberfläche aufweist und die Messerelemente eine dreieckförmige Umfangskontur aufweisen, die mit einer Dreiecksseite direkt auf der Oberfläche der Rotorvorrichtung angeordnet sind. Bevorzugt sind hierbei die Messerelemente als gleichseitige Dreieckplattenelemente ausgebildet. Durch die glatte Oberfläche der Rotorvorrichtung kann das zusätzli¬ che Einarbeiten der rechtwinkligen schraubenlinig verlaufen¬ den Nuten wie bei den bekannten Holzbearbeitungsvorrichtungen entfallen. Dadurch daß die Schneidspitze infolge der dreieck- förmigen Kontur des Messerelements mit einem Winkel kleiner als 90 Grad ausgebildet werden kann, ergibt sich eine bessere Keilwirkung als bei den Schneidecken der quadratischen Mes¬ serelemente mit 90 Grad. Bei der 90 Grad-Schneidspitze der bekannten Messerelemente werden die Holzabfälle mehr ge- quetscht als abgeschert, was sich ungünstig auf die Homogeni¬ tät und die Bearbeitungsdauer zum Verkleinern der Holzabfälle auswirkt. Durch die relativ gute Keilwirkung bei kleineren Winkeln der Schneidspitze der erfindungsgemäßen Zerkleine¬ rungsvorrichtung werden sehr gute Ergebnisse hinsichtlich Be- arbeitungsdauer und Zerkleinerungsqualität erzielt. Bei Ver¬ wendung gleichseitiger Dreieckplattenelemente entstehen ins¬ gesamt sechs Schneiden, die nacheinander jeweils durch Drehen bzw. Wenden des Messerelements zum Zerkleinern des Holzmate¬ rial eingesetzt werden können. Gleichzeitig wird durch das Anordnen einer Dreiecksseite des Messerelements auf der Ober¬ fläche der Rotorvorrichtung eine automatische Arretierung des Messerelements selbst durch Aufsetzen erzielt.
In einer konstruktiv bevorzugten Ausgestaltung der erfin- dungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung sind die Messerelemen¬ te entlang zweier gegenläufiger Schraubenlinien in Umfangs- richtung auf der Rotorvorrichtung angeordnet. Durch diese beiden gegenläufigen Schraubenlinienanordnungen wird das zum Zerkleinern vor der Rotorvorrichtung anstehende Holzmaterial nicht in eine Richtung wie bei den bekannten Zerkleinerungs¬ vorrichtungen verschoben. Vielmehr ist eine mehr oder minder
permanent gleichmäßige Verteilung des anstehenden Holzmate¬ rials zwischen den Messerelementen und der Gegenmesservor¬ richtung gewährleistet. Bevorzugt ist jedem Messerelement ein auf der Oberfläche der Rotorvorrichtung befestigtes Messer- trägerelement zugeordnet, das in einfacher Art und Weise mit¬ tels einer Schweißverbindung auf der Rotorvorrichtung befe¬ stigt werden kann. Eine besonders einfache Ausgestaltung hin¬ sichtlich des Auswechseins der Messerelemente bzw. der Ände¬ rung der Lage der Messerelemente, für den Fall, daß eine Schneidkante stumpf geworden ist, zeichnet sich dadurch aus, daß das Messerelement eine Ausnehmung mit Innengewinde und das zugehörige Messerträgerelement eine Ausnehmung aufweist, wobei beide Ausnehmungen bei auf dem Messerträgerelement auf¬ gesetztem Messerelement in einer Flucht liegen und das Mes- serelement durch einen von der Ausnehmung des Messerträger¬ elements her einführbare Befestigungsschraube am Messerträ¬ gerelement lösbar befestigt ist.
Um den relativ hohen Beanspruchungen zu genügen und eine lange Lebensdauer des Messerelements zu gewährleisten, weist das Messerelement im Randbereich der Ausnehmung zumindest auf einer Seite eine Querschnittsverstärkung auf, die bevorzugt konisch ausgebildet ist. Durch diese Querschnittsverstärkung werden die beim Zerkleinerungsprozeß auf das Messerelement einwirkenden Kräfte auf eine größere Querschnittsfläche ver¬ teilt, so daß geringere Spannungen entstehen, die die Bean¬ spruchung des Messerelements vermindern und dessen Lebens¬ dauer erhöhen.
Bevorzugt weist das Messerträgerelement eine entsprechend der Querschnittsverstärkung des Messerelements ausgebildete Aus¬ formung auf, in die die Querschni-ttsverstärkung vor dem Befe¬ stigen des Messerelements eingeführt wird, wodurch eine ge¬ wisse Arretierung erzielt wird.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen weiterhin aufgeführten Merk¬ male sowie durch das nachstehend angegebene Ausführungsbei- spiel. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offen¬ sichtlich gegenseitig ausschließen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG Die Erfindung sowie eine vorteilhafte Ausführungsform und Weiterbildung derselben wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Beispiels näher beschrieben und er¬ läutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen¬ den Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in be¬ liebiger Kombination angewandt werden. Es zeigen:
Fig. 1 schematische Perspektive einer erfindungsgemäßen Zer¬ kleinerungsvorrichtung mit einer Rotorvorrichtung mit dreieckförmigen Messerelementen in einer Übersicht,
Fig. 2 schematische Perspektivdarstellung einer Rotorvor¬ richtung mit dreieckförmigen, spiralförmig angeordne¬ ten Messerelementen und einer Gegenmesservorrichtung,
Fig. 3 Vorderansicht eines dreieckförmigen Messerelements,
Fig. 4 Seitenansicht eines. Messerelements gemäß Fig. 3,
Fig. 5 Seitenansicht eines mit einem Messerträgerelement verschraubten Messerelement gemäß Fig. 3,
Fig. 6 perspektivische Explosionsdarstellung eines dreieck¬ förmigen Messerelements mit zugehörigem Messertrag¬ element und Befestigungsschraube und
Fig. 7 schematische Darstellung des Kämmens der Messerele¬ mente in der Gegenmesservorrichtung, wobei Rotorvor¬ richtung und Gegenmesservorrichtung beabstandet zu¬ einander angeordnet sind.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
Eine Zerkleinerungsvorrichtung 10 weist oberseitig eine trichterförmige Behältervorrichtung 12 auf. Die Behältervor- richtung 12 weist eine rechteckförmige oberseitige Öffnung zum Befüllen mit Holzabfällen auf, wobei eine Querseite der Behältervorrichtung 12 schräg angeordnet ist, damit die ein¬ zufüllenden Holzabfälle problemlos auf eine unterseitig vor¬ handene Plattenebene 14 gelangen können. Die auf der Platten- ebene 14 befindlichen Holzabfälle werden mittels einer Schie¬ bervorrichtung 16 auf eine Rotorvorrichtung 18 zugeschoben. Die Schiebervorrichtung 16 wird über einen kardanisch aufge¬ hängten Hydraulikzylinder bewegt, wobei in Fig. 1 die An¬ triebs- und Steuerelemente des Hydraulikzylinders 20 nicht dargestellt sind. Die Ausbildung der Antriebs- und Steuerele¬ mente sind dem Fachmann bekannt. Die Rotorvorrichtung 18 wird über ein Antriebsaggregat 22 mittels eines Keilriemens 21 an¬ getrieben und dreht sich relativ langsam um ihre Rotations¬ achse 23. Die Steuerungsvorrichtungen für das Antriebsaggre- gat 22 sind in Fig. 1 der Übersichtlichkeit wegen nicht dar¬ gestellt. Auf der dem Betrachter zugewandten Seite ist in Fig. 1 im Bereich der Rotorvorrichtung eine kreisausschnitt- förmige Lochsiebvorrichtung 24 bereichsweise um die Rotorvor¬ richtung 18 herum angeordnet, die ein Lochmuster 25 mit vor- gegebenem Abstand und vorgegebenem Durchmesser der Löcher aufweis .
Die zylindrische Rotorvorrichtung 18 weist eine glatte Ober¬ fläche 26 auf. Die Drehachse der Rotorvorrichtung 18 ist im wesentlichen senkrecht zu der Schieberichtung der Schieber¬ vorrichtung 16 angeordnet. Auf der glatten Oberfläche 26 der
Rotorvorrichtung 18 sind Messerelemente 28 angeordnet, die die Form gleichseitiger Dreieckplattenelemente aufweisen. Hierbei liegt eine Dreieckseite auf der glatten Oberfläche 26 der Rotorvorrichtung 18 direkt auf. Die Verankerungen der Messerelemente 28 auf der Rotorvorrichtung 18 wird weiter un¬ ten beschrieben.
Die Messerelemente 28 sind spiralenförmig um die Oberfläche der Rotorvorrichtung 18 herum angeordnet. Hierbei ist die An- Ordnung so gewählt, daß die Messerelemente 28 zwei gegenläu¬ fige Spiralen (Sl; S2) in Umfangsrichtung der Rotorvorrich¬ tung 18 bilden (Fig. 2) . In Höhe der Plattenebene 14 ist eine Gegenmesservorrichtung 30 vorhanden, die entsprechend der Außenkontur der Messerelemente 28 dreieckförmige, einen Win- kel von 60 Grad bildende Nuten 32 aufweist, die in Querrich¬ tung parallel zur Rotationsachse 23 angeordnet sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Gegenmesservorrichtung 30 in Fig. 2 von der Rotorvorrichtung 18 beabstandet und vor der Rotorvorrichtung 18 dargestellt. Bei der Zerkleinerungs- Vorrichtung 10 gemäß Fig. 1 befindet sich die Gegenmesservor¬ richtung hinter der Rotorvorrichtung, wobei die Nuten 32 der Rotorvorrichtung zugewandt sind.
Unterhalb der Lochsiebvorrichtung 24 ist eine Fangvorrichtung 34 für das zerkleinerte Holzmaterial schematisch dargestellt. Das zerkleinerte Holzmaterial wird aus der Fangvorrichtung 34 mittels einer nicht dargestellten Transportschnecke nach au¬ ßen abgeführt. Alternativ ist auch möglich, daß das zerklei¬ nerte Holzmaterial abgesaugt wird.
Der Zerkleinerungsvorgang geht nun wie folgt vor sich. Nach dem Einfüllen der Holzabfälle in die Behältervorrichtung 12 wird mittels der Schiebervorrichtung 16 der Rotorvorrichtung 18 der Holzabfall zugeführt. Infolge der Rotation der Rotor- Vorrichtung 18 wird der Holzabfall zwischen den Messerelemen¬ ten 28 der Rotorvorrichtung 18 und der Gegenmesservorrichtung
10 hindurchgepreßt, wobei der Holzabfall durch Scher- und Quetschkräfte zerkleinert wird. Die die Rotorvorrichtung 18 umgebende Lochsiebvorrichtung 24 bestimmt die Größe der in die Fangvorrichtung 34 fallenden zerkleinerten Holzspäne. Je nach Lochdurchmesser der Lochsiebvorrichtung 24 können die Späne unterschiedliche Abmessungen aufweisen. Durch die An¬ ordnung der Messerelemente 28 in Form zweier gegenläufiger Spiralen auf der Oberfläche der Rotorvorrichtung wird das zu zerkleinernde Holzmaterial an dem Zerkleinerungsort zwischen Gegenmesservorrichtung 30 und den Messer lementen 28 relativ gleichmäßig über die gesamte Breite der Rotorvorrichtung 18 verteilt. Dies gewährleistet eine relativ hohe Homogenität des zerkleinerten Holzmaterials und bewirkt darüber hinaus, daß die Messerelemente 28 relativ gleichmäßig abgenutzt wer- den, während dies hingegen bei den bekannten Zerkleinerungs¬ vorrichtungen nicht der Fall ist, da dort die Messerelemente in Form einer einzigen Spirale angeordnet sind und infolge der Drehung der Rotorvorrichtung das anfallende Holzmaterial auf eine Seite der Rotorvorrichtung je nach Neigung der Spi- rale hin verschoben wird und die dort angeordneten Messer da¬ durch einem höheren Verschleiß unterliegen.
Durch die Anordnung zweier gegenläufiger mit dreieckförmigen Messerelementen 28 bestückten Spiralen erzielt man die dop- pelte Leistung bei gleichem Kraftbedarf gegenüber den bekann¬ ten Zerkleinerungsvorrichtungen. Durch die Vergleichmäßigung des Zerkleine ungsvorgangs über die gesamte Breite der Rotor¬ vorrichtung im Bereich der Gegenmesservorrichtung 30 entsteht auch wesentlich weniger Lärm beim Spanen als bei den bekann- tenVorrichtungen.
Dies rührt unter anderem auch daher, daß in einem Schnitt quer zur Längsachse der Rotorvorrichtung 18 bei der erfin¬ dungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung mindestens zwei Mes- serelemente 28 vorhanden sind, während hingegen bei den be¬ kannten Zerkleinerungsvorrichtungen jeweils nur ein Messer
vorhanden ist, so daß beim Zerkleinerungsvorgang selbst rela¬ tiv hohe Quetschgeräusche entstehen.
Durch die vorteilhafte Wahl gleichseitiger dreieckförmiger Messerelemente 28 wird zudem die Zerkleinerungswirkung ver¬ bessert, da hier die Schneidkante 35 lediglich 60 Grad be¬ trägt, während hingegen bei den bekannten Zerkleinerungsvor¬ richtungen mit den Quadratplattenmesserelementen die Schneid¬ kante 90 Grad beträgt. Bei letzteren Plattenelementen wird das anfallende Holzmaterial mehr gequetscht, während bei den erfindungsgemäßen Messerelementen infolge der relativ spitzen Schneidkante die Zerkleinerung vornehmlich über einen Scher¬ vorgang erfolgt.
Zur Befestigung der Messerelemente 28 wird jedem Messerele¬ ment 28 ein im wesentlichen eine dreieckförmige Querschnitts¬ form aufweisendes Messerträgerelement 36 zugeordnet. Hierbei sind die Querschnittsabmessungen des Messerträgerelements 36 etwas geringer gewählt als die der Messerelemente 28. Das Messerträgerelement 36 ist über Schweißnähte 38 auf der Ober¬ fläche 26 der Rotorvorrichtung 18 befestigt. Hierbei weist das Messerträgerelement 36 in seiner Längsrichtung eine grö¬ ßere Abmessung auf als das Messerelement 28 selbst. Die Un¬ terseite des Messerträgerelements 36 ist an die zylindrische Oberflächenform der Rotorvorrichtung 18 angepaßt. Das Messe¬ relement 28 weist eine mittige Ausnehmung 40 mit einem Innen¬ gewinde 42 auf. Entsprechend weist das Messerträgerelement 36 eine Ausnehmung 44 auf, wobei die Ausnehmung 44 und die Aus¬ nehmung 40 bei aufgesetztem Messerelement 28 in einer Flucht liegen. Zur Verstärkung des Messerelements 28 ist im Randbe¬ reich der Ausnehmung 40 auf beiden Seiten des Messerelements 28 eine im wesentlichen konusförmige Querschnittsverstärkung 46 vorhanden. Entsprechend weist die Ausnehmung 44. des Mes¬ serträgerelements 36 im Bereich der Querschnittsverstärkung 46 des Messerelements 28 eine konusförmige Ausnehmung 45 mit linear veränderlichem Radius auf. Zum Befestigen des Messer-
elements 28 wird nun dieses auf das Messerträgerelement 36 aufgesetzt, wodurch durch Eingreifen der als Zentrierkonus ausgebildeten Querschnittsverstärkung 46 in die als Aufnahme¬ konus ausgebildete Ausnehmung 45 eine Arretierung erfolgt, und von hinten eine Befestigungsschraube 48 in die Ausnehmung 44 eingeführt, welche dann in das Innengewinde 42 der Ausneh¬ mung 40 eingedreht wird. Das Messerelement 28 wirkt hierbei wie eine Schraubenmutter. Durch diese einfache Art der Befe¬ stigung ist es möglich, die Verbindung zwischen Messerträger- element und Messerelement 28 im Bedarfsfalle leicht zu lösen, damit eine abgenutzte Schneidkante des Messerelements 28 durch Drehen oder Wenden des Messerelements durch eine schar¬ fe Schneidkante ersetzt werden kann. Darüber hinaus kann eine temporäre Verdrehsicherung der Schraube durch Aufbringen eines Klebemittels auf das Innengewinde gewährleistet werden. Insgesamt stehen bei dem erfindungsgemäßen Messerelement sechs Schneidkanten zur Verfügung, die bei Bedarf in einfa¬ cher Art und Weise jeweils eingesetzt werden können.
Die dargestellte Anordnung der dreieckförmigen Messerelemente auf der glatten Oberfläche 26 der Rotorvorrichtung 18 ist nur eine der möglichen vielen Varianten. Insbesondere kann die Steigung der Spiralen und die Anzahl der Messerelemente in Umfangsrichtung den jeweiligen erforderlichen Verhältnissen angepaßt werden. Auch ist es erfindungsgemäß möglich, mehrere gegenläufige mit Messerelementen bestückte Spiralen vorzuse¬ hen.
Die Messerelemente, die häufig als Wendebrechplatten bezeich- net werden, sind aus einem SpezialStahl, insbesondere
16 NmCr5, angefertigt und in bekannter Art einsatzgehärtet.
Im Gegensatz zu der Zerkleinerungsvorrichtung gemäß US-A- 3,202,369 ist bei der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvor- richtung eine Durchgangsbohrung mit einem Aufnahme- und Zen¬ trierkonus (Ausnehmung 45 bzw. QuerSchnittsverstärkung 46)
vorhanden. Dadurch kann die in der bekannten Vorrichtung vor¬ handene Hülse entfallen, da die Querkräfte über die erfin¬ dungsgemäßen Querschnittsverstärkungen an dem Messerelement aufgenommen werden und somit nicht auf das Schraubengewinde einwirken. Im Gegensatz zu der Vorrichtung gemäß US-A-
3,202,369 ist die Messerauflage zur Verdrehsicherung nicht am Messerträgerelement vorhanden, sondern direkt am Rotor, d. h. die Mantelfläche des Rotors bildet die Auflagefläche und da¬ mit die Verdrehsicherung des Messerelements. Ebensowenig ist
eines Schraubenkopfes vorhanden ist. Erfindungsgemäß ist der Schraubenkopf nicht versenkt, wodurch der Aufwand für das Vorsehen einer Versenkung nicht erforderlich ist. Auch er¬ übrigt sich auch das Vorsehen einer Hülse um das Gewinde von Querkräften freizuhalten, da eine Querschnittsverstärkung am Messerelement vorhanden ist.
Das erfindungsgemäße Messer besteht in seiner Grundform be¬ vorzugt aus einem gleichseitigen Dreieck. Zwecks besserer Standzeit sind die Dreieckspitzen des Dreiecks als Flächen ausgebildet, deren Breite den jeweils erforderlichen Verhält¬ nissen angepaßt werden kann. Durch Verzichten auf die spitze . Ausbildung des Dreieckeckpunktes wird erfindungsgemäß eine höhere Standzeit der Vorrichtung erzielt.
Anstelle der in der US-A-3,202, 369 offenbarten glatten Durch¬ gangsbohrung innerhalb des Messers (Messerelementes) ist er- findungsgemäß ein Gewinde angebracht. Damit wird das Messer am Messerträgerelement lösbar befestigt. Das Vorsehen einer Mutter ist nicht erforderlich. Eine Sicherheit der Schraube gegen Lösen wird erfindungsgemäß dadurch gegeben, daß entwe¬ der eine Sicherungsscheibe zwischen Messer und Messerträger- element angeordnet wird, die sich beim Anziehen der Schraube zwischen Messerträger und dem Messerelement verkrallt und/
oder innerhalb des Gewindes ein Klebemittel vorgesehen wird. Erfindungsgemäß besteht die Anordnung der Messerelemente auf dem Rotor in zwei gegeneinanderlaufenden Schraubenlinien. Da¬ bei hat es sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt, die im
05 Prinzip V-förmigen messerfreien Flächen mit weiteren Messern auszufüllen. Dadurch ergeben sich weitere mit Messern verse¬ hene Schraubenlinien. Der Abstand von Messer zu Messer am Um¬ fang wird bestimmt durch Mantellinien, die einen in dem Ro¬ torumfang teilbaren Abstand zueinander haben. Mit dieser Ein-
10 teilung werden die Messerträgerelemente mit dem bereits auf- Rotor aufgeschweißt, daß die Gegenmesser kämmen.
Das Gegenmesser besteht erfindungsgemäß aus einem oder mehre- 15 ren flachstahlförmigen Stücken mit entsprechenden Längen. An . einer der zwei Längsseiten sind die Schneiden in Form von Zacken so eingefräst, daß an der oberen und unteren Seite eine zum Schneiden verwendbare scharfe Ecke vorhanden ist.
20 Das Gegenmesser wird auf dem Messerträger, der im Gestell be¬ festigt ist, bevorzugt mittels Senkschrauben aufgeschraubt. Mit dem Senkkopf der Schraube wird das Gegenmesser in seiner Lage fixiert. Beim Wenden oder beim Austausch des Gegenmes¬ sers wird dieses durch die Ansenkung und die Senkschrauben
25 immer in die ursprüngliche Lage gebracht.
Bei dem in Fig. 7 schematisch dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel kämmen jeweils die an den auf der Rotor¬ vorrichtung 18 geschweißten Messerträgerlementen befestigten
30 Messerelemente 60 nur im Bereich ihrer Spitze jeweils in der entsprechenden Ausnehmung 62 der Gegenmesservorrichtung 64. Dies deshalb, da die rotorseitig angeordnete Breite der Mes¬ serelemente 60 größer ist als die Breite der Ausnehmungen 62. Dabei ist zwischen der Rotorvorrichtung 18 und der Gegenmes-
35 servorrichtung 64 ein Spalt 66 vorhanden. Dies hat einerseits zur Folge, daß im Bereich der Spitze einer Zacke 68 der Ge-
genmesservorrichtung 64 eine zusätzliche Zerkleinerungskante geschaffen wird, was sich günstig auf die Zerkleinerung des eingefüllten, inhomogenen Materials auswirkt. Zudem wird ge¬ währleistet, daß durch den Spalt 66 zur Zerkleinerung nicht geeignete Elemente durchfallen können, wie insbesondere
Nägel, die in dem zugeführten Abfallholz eingeschlagen sind, und dadurch die Schneidkanten der Messerelemente 60 bzw. der Gegenvorrichtung 64 keinem großen Verschleiß ausgesetzt sind.