Titel: Vorrichtung zur Kontrolle der Dynamik von Lasersystemen
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft das oberbegrifflich Beanspruchte. Damit befaßt sie sich mit der Kontrolle der Laser- dynamik, insbesondere die Kontrolle gegen schnelle Instabilitäten.
Es ist bei Lasersystemen oft erforderlich, das Verhalten des emittierten Laserlichtes genau kontrollieren zu können, und zwar u.a. sowohl hinsichtlich der Intensität der emittierten Leistung als auch bezüglich des zeitlichen Verlaufs.
Für eine Anwendung wird jeweils ein bestimmtes Verhalten optimal sein; über eine geeignete Auslegung des Lasersystems kann versucht werden, dieses optimale Verhalten wenigstens annäherungsweise zu erhalten; dies gilt auch für ein gewünschtes dynamisches Verhalten. Nun sind aber bei der Auslegung eines Lasersystems die frei wählbaren Parameter hinsichtlich ihrer endlichen Variationsmöglichkeiten und Anzahl oftmals nicht ausreichend, damit die dynamischen Eigenschaften des Lasersystems die gewünschten Anforderungen erreichen.
Insbesondere bei gepulsten Systemen müssen nämlich eine Vielzahl von Problemen gelöst werden, welche zu Fluktuationen oder Instabilitäten der mittleren Ausgangsleistung führen können. Gerade diese Probleme lassen sich nicht, jedenfalls nicht immer vollständig und/oder ausreichend durch Wahl eines
geeigneten Satzes der Laserparameter beheben. Häufig lassen sich daher Instabilitäten insbesondere bei gepulsten Systemen mit hohen Puls-Wiederholraten und/oder hohen Ausgangsleistungen durch passive Maßnahmen nicht beheben.
Ein weiteres Problem tritt insbesondere bei passiv modengekoppelten Systemen auf, und zwar dahingehend, dass diese Systeme nicht immer selbständig anschwingen und/oder sich die gewünschten Pulse nicht selbstständig formen.
Die Instabilitäten und Leistungsfluktuationen lassen sich zwar durch eine aktive Rückkopplung kontrollieren. So läßt sich das Anschwingverhalten von passiv modengekoppelten Lasern durch geeignete Modulation der Verluste und/oder der Nettoverstärkung innerhalb des Resonators verbessern oder es läßt sich die Modenkopplung ganz durch eine Verlustmodulation und/oder eine Modulation der Nettoverstärkung realisieren, was dann als aktive Modenkopplung bezeichnet wird.
Zur Unterdrückung von Fluktuationen der Ausgangsleistung und zur Unterdrückung von Instabilitäten der Laserdynamik wurde auch schon von T. R. Schibli, U. Morgner und F. X. Kärtner in "Control of Q-switched mode locking by active feedback, " Op- tics Letters (OSA) , Vol. 26, No. 3, Feb. 1/2.001, eine Metho- de vorgestellt, welche durch aktive Rückkopplung einen oder mehrere Parameter des Läsersystems dynamisch verändert. So kann die Rückkoppelschleife die Pumpleistung des Lasersystems modulieren.
Aus der US-PS 5,408,480 ist auch schon ein optisch gesteuerter interaktiver Q-switch bekannt, der auf einen kurzen Lichtpuls anspricht, zum Beispiel von externen lichtemittie-
renden Dioden oder Diodenlasern, um einen Ausgangslaserpuls aus in einem Laser gespeicherte elektronische Energie zu erzeugen. Die Zuschaltungsfrequenz soll eine unabhängige Regelung der Ausgangslaserpulsbreite mit einer schnellen An- stiegszeit für jeden Ausgangslaserpuls vorsehen.
Laut der US-PS 5,339,323 ist weiter ein Lasersystem bekannt, in dem die Laserpulsenergie durch Rückkopplung des Laser-Q- switches kontrolliert wird. Ein Rückkopplungssignal wird ver- wendet, um' die Zeitdauer des Zustandes mit hohem Verlust des Q-Schalters zu kontrollieren, um automatisch die Ausgangspulsenergie einzustellen.
Aus der US-PS 5,844,932 ist eine Microlaser cavity bekannt und ein extern gesteuerter, passiv schaltender Microlaser für Pulse mit einem sättigbaren Absorber und einer Vorrichtung zum Einführen eines Strahles in die Microlasercavity, die die Sättigung des sättigbaren Absorbers auslöst.
Auch ist aus der DE 199 62 047 AI eine Vorrichtung zur schnellen aktiven Stabilisierung der Ausgangslaserleistung bekannt, wobei ein Bruchteil des Ausgangssignals des Lasers, geregelt durch aktive Rückkopplung, derart dem Eingang des Lasers zugeführt wird, daß die über die Resonatorumlaufzeit ge ittelte Laser-Ausgansleistung konstant bleibt.
Die DE 196 07 689 AI zeigt einen gütegesteuerter Festkörperlaser, der eine- schmalbandige Laserdiode aufweist, die eine schmalbandige Ausgangsstrahlung als Seed-Strahlung zur Anre- gung eines Festkörpers liefert, so daß in dem Resonator des Festkörperlasers nur eine einzige wellenlängenstabile Longi-
tudinalmode anschwingt und entsprechende Strahlung emittiert wird.
Bekannte Ansätze zur Fluktuationsunterdrückung der Ausgangs- leistung und Instabilitätsunterdrückung der Laserdynamik sind jedoch oftmals unzureichend.
Wenn etwa Verlustmodulatoren eingesetzt werden, ergeben sich eine Reihe von Problemen. Es sind etwa Verlustmodulatoren be- kannt, die auf dem elektrooptischen oder akustooptischen Effekt basieren. Diese erfordern jedoch häufig Spannungen im Bereich von einigen Kilovolt, was in Hinblick auf hohe Bandbreiten einen limitierenden Faktor darstellt. Weiter sind auch bekannte Verlustmodulatoren, die zum Beispiel auf dem elektrooptischen oder dem akustooptischen Effekt basieren, nicht geeignet, um in einen Laserresonator mit hoher Repeti- tionsrate eingesetzt zu werden, denn die optische Weglänge dieser Modulatoren beträgt in der Regel einige Zentimeter. Dies macht deren Einsatz in Laserresonatoren von 1,5 cm opti- scher Länge, entsprechend einer Pulswiederholrate von 10 GHz, unmöglich. Auch beeinflussen bekannte Verlustmodulatoren, die zum Beispiel auf dem elektrooptischen, elektroabsorptiven oder dem akustooptischen Effekt basieren, aufgrund ihrer optischen Eigenschaften, insbesondere ihrer Einfügeverluste, optischen Dispersion, thermisch induzierter Linse oder beschränkter Bandbreite die Eigenschaften eines Lasers in der Regel auf eine solche negative Weise, daß deren Einsatz weiter eingeschränkt ist.
Auch wenn, wie prinzipiell möglich, elektrooptische und/oder akustooptische Modulatoren für den Einsatz in Laserresonatoren vorgesehen werden, ergeben sich Probleme, denn aufgrund
der Konstruktionsweise und insbesondere im Hinblick auf die typisch komplizierte elektrische Ansteuerung sind derartige Konstruktionen typisch kompliziert und/oder teuer.
Soll hingegen die Pumpleistung des Lasersystems moduliert werden, besteht ein Hauptproblem darin, dass aufgrund der endlichen Lebensdauer der Inversion des Lasermediums die Regelbandbreite des Systems stark limitiert ist. Im Falle von Festkörperlasern beträgt diese Lebensdauer Mikro- bis Mllli- Sekunden, was eine effiziente Modulation auf einige wenige Megahertz beschränkt. Darüber hinaus müssen bei diesem Modulationsverfahren häufig große Stromstärken geregelt werden, wodurch die Bandbreite des Systems weiter eingeschränkt wird.
Es bestehen also insgesamt gerade dann Probleme, wenn hohe Leistungen und/oder kurze und/oder schnell folgende Pulse gewünscht werden.
Es sind zur Erzielung von kurzen Pulsen bereits passiv moden- gekoppelte Lasersysteme bekannt, die sog. sättigbare Halbleiterabsorber zur passiven Modenkopplung verwenden. Dazu gehören insbesondere sogenannte "SBR", d.h. "Saturable Bragg Re- flector" (siehe S. Tsuda, W. H. Knox, S. T. Cundiff, W'. Y. Jan und J. E. Cunningham in " Mode-Locking Ultrafast Solid- State Lasers with Saturable Bragg Reflectors," IEEE Journal of Selected Topics in Quantum Electronics, Vol. 2, No. 3, pp. 454-464, 1996), "SAM", d.h. "Saturable Absorber Mirror" oder "SESAM", d.h. "SEmiconductor Saturable Absorber Mirror" (siehe U. Keller, . K. J. Weingarten, F. X. Kärtner, D. Kopf, B. Braun, I. D. Jung, R. Fluck, C. Hänninger, N. Matuscheck und J. Aus der Au in "Semiconductor Saturable Absorber Mirrors (SESAM' s) for Femtosecond to Nanosecond Pulse Generation in
Solid-State Lasers," IEEE Journal of Selected Topics in Quantum Electronics, Vol. 2, No. 3, pp. 435-453, 1996). Die Dynamikkontrolle solcher Systeme ist jedoch noch verbesserungswürdig.
Das Ziel vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues für die gewerbliche Anwendung bereitzustellen.
Die Lösung dieser Aufgabe wird unabhängiger Form beansprucht. Bevorzugte Ausgangsformen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Vorgeschlagen wird somit ein dynamikkontrollierter Laser mit einem Resonator und einer Laserleistungserfassung, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Dynamikkontrolle eine einen optischen Modulator im Ansprechen auf die erfaßte Laserleistung steuernde Lichtquelle vorgesehen ist und die Laserleistungserfassung zur Erfassung der resonatorumlaufgemittel- ten Laserleistung ausgebildet ist.
Es sind nun verschiedene optische- Modulatoren einsetzbar. Prinzipiell ist es so möglich, über die Modulation einer Steuerlichtquelle die Emission des dynamikkontrollierten Lasers zu beeinflußen. Die Modulation einer Steuerlichtquelle ist oft sehr schnell, also mit hohen Frequenzen möglich; da auch die Beeinflußung eines optischen Modulators durch Steuerlicht ein Vorgang ist, der sehr schnell ablaufen kann, etwa weil schnelle festkörperphysikalische Vorgänge wie Band- Übergänge in Halbleitern oä. ausgenutzt werden, ist insgesamt eine besonders hochfrequente Dynamikkontrolle möglich.
Die vorliegende Erfindung erlaubt somit den Aufbau eines schnellen und kostengünstigen Verlust- oder Gewinnmodulators, der innerhalb eines Laserresonators eingesetzt werden kann, ohne dessen optische Eigenschaften - abgesehen von den modu- lierbaren Verlusten oder Gewinnen - negativ zu beeinflussen.
Es ist möglich, daß der optische Modulator ein Verlustmodulator ist, der durch die Lichtquellensteuerung einen Verlust insbesondere im Resonator vorsieht.
Es kann dann der optische Modulator aus einem Halbleitermaterial bestehen, das bei der Wellenlänge der steuernden Lichtquelle eine vorgegebene Mindestabsorbtion aufweist, die ausreicht, eine solche Ladungsträgermenge und/oder -dichte zu erzeugen, daß das Laserlicht des bezüglich seiner Dynamik zu kontrollierenden Lasers in gewünschtem Maße absorbiert und/oder verstärkt wird, während das nicht steuerlichtquel- lenlichtbeaufschlagte Halbleitermaterial für das Laserlicht des bezüglich seiner Dynamik zu kontrollierenden Lasers zu- mindest weitgehend transparent ist.
Es kann eine Vorrichtung zur Laserdynamikkontrolle sowohl innerhalb als auch ausserhalb eines Laserresonators eingesetzt werden und es ist möglich und bevorzugt, wenn dem dynamikkon- trollierte Laser ein Absorberspiegel, der einen sättigbaren Bragg-Reflektor umfaßt und/oder darstellt, ein halbleitender sättigbarer Absorberspiegel und/oder ein Fabry-Perot- Resonator zugeordnet ist, dessen Transmissionsverhalten und/oder Reflexionsverhalten durch die Steuerlichtquelle ver- änderbar ist.
Wenn wie .in einer bevorzugten Variante möglich, der Einsatz eines sättigbaren -Absorberspiegels vorgesehen ist, kann der sättigbare Absorberspiegel typischerweise aus einem Schichtstapel von zwei Materialien besteht, die sich im optischen Brechungsindex unterscheiden. Die Schichtdicken dieses Stapels sind jeweils so gewählt, dass deren optische Dicken einer viertel Wellenlänge des Laserlichts entsprechen. Durch diese Struktur, welche als "Bragg-Spiegel" bezeichnet wird, entsteht ein hochreflektierender Spiegel bei der Wellenlänge des Lasers'. Auf diese ' Struktur wird typischerweise ein sättigbarer Absorber aufgebracht, der die Eigenschaft besitzt, dass dessen Verluste bei Beleuchtung mit hoher Intensität gering und bei Beleuchtung mit niedriger Intensität hoch sind. Diese sättigbaren Absorber können durch eine Vielzahl von An- Ordnungen erreicht werden.
Besonders vorteilhaft an den erfindungsgemäßen Vorrichtungen ist die bevorzugt implementierte Möglichkeit, die extern steuerbare freie Ladungsträger-Absorption gezielt mit einem Verlustmodulator auszunutzen. In einer besonders bevorzugten Variante der vorliegenden Erfindung nutzt der optische Modulator das Prinzip der freien Ladungsträgerabsorption, die auch als "FCA" für "Free Carrier Absorption" bezeichnet wird, bzw. das Prinzip der durch die freien Ladungsträger verur- sachten optischen Brechzahländerung innerhalb einer Halbleiterschicht oder innerhalb eines Potentialtopfes, der auch "QW" für "Quantum-Well" genannt wird.
Vorzugsweise wird also ein erfindungsgemäßer sättigbare Ab- sorber mit einer "Quantum Well"-Struktur (QW) realisiert. Zu diesem Zweck kann typischerweise ein für die Wellenlänge des Lasers transparentes Material auf den sogenannten "Bragg-
Spiegel" aufgebracht sein, in dem die QW-Struktur in geeignetem Abstand zum Bragg-Spiegel eingebettet ist. Diese transparente Schicht kann nun so gewählt werden, dass diese Licht der Hilfs- bzw. Steuerlichtlichtquelle absorbiert, durch die- ses freie Ladungsträger erzeugt werden und die freien Ladungsträger in dieser Schicht für das Laserlicht zu zusätzlichen Verlusten führen. Auf die Schicht können schliesslich weitere Schichten aufgebracht werden, welche zum Beispiel zu einer Felderhöhung bzw. einer Felderniedrigung innerhalb der optisch mo'dulierbaren Schicht und der darin eingebetteten QW- Struktur führen. Es ist beispielsweise möglich, eine zusätzliche Schicht vorzusehen, die den Fresnel-Reflex an der optisch modulierbaren Schicht für Wellenlängen im Bereich von 1530 nm minimiert, d.h. als Antireflex-Beschichtung dient, wenn sie mit einem auf oder bei dieser Wellenlänge emittierenden Laser verwendet wird.
In einer besonders bevorzugten Variante ist dabei ein Verlustmodulatormittel vorgesehen, das dünne Halbleiterschichten aufweist, etwa im Bereich von einigen Hundert nm bis einigen μ Dicke. Die zur Steuerung der Verluste innerhalb der dünnen, vorzugsweise einige hundert Nanometer bis einige Mikrometer dünnen Schicht erforderlichen Leistungen liegen nur im Bereich von einigen zehn Milliwatt. Dadurch kann zum Beispiel das Licht einer kostengünstigen Laserdiode kleiner Leistung eingesetzt werden, welche eine direkte Modulation im Bereich von bis zu mehreren GHz zulässt. Dies bedeutet wiederum eine erhebliche Vereinfachung der elektronischen Treiberstufe, und zwar insbesondere sowohl im Vergleich zur direkten Modulation der Ströme der Pumpdioden, die im Bereich von einigen Watt bis einigen zehn Watt emittieren, als auch im Vergleich zu
den elektro- und akustooptischen Modulatoren, welche Spannungen im Bereich von Kilovolt benötigen.
Die Halbleiterschichten selbst sind dabei bevorzugt so ge- wählt, daß die Lebensdauer der freien Ladungsträger darin nur kurz ist. Aufgrund der kurzen Lebensdauer der freien Ladungsträger in dünnen Halbleiterschichten von typischerweise 10 ps bis 1 ns lassen sich solche erfindungsgemäße Vorrichtungen wesentlich schneller ansteuern, als dies zum Beispiel im Fal- le einer direkten Modulation des Gewinns des Lasermediums, d.h. einer Modulation der Pumpleistung, der Fall ist, da hier die relevante charakteristische Zeit die Lebensdauer der Inversion des Gewinnmediums ist, die bei den gebräuchlichen Festkörpermaterialien zwischen Iμs und 10ms liegt.
Es wurde auch erkannt, daß es möglich und bevorzugt ist, die vorerwähnten Absorber aus der passiven Modenkopplung als steuerbare Verlustmodulatoren einzusetzen. Um den Effekt der steuerbaren Modulation effizienter zu gestalten, ist in der Regel, insbesondere im Falle der SBR oder SESAM, das Design dieser Absorber zwar anzupassen, aber typisch nur geringfügig. Da sich die SBR oder SESAM dadurch aber weder verteuern noch in ihren Eigenschaften verschlechtern, können diese Änderungen bei einem Neudesign besonders einfach itberücksich- tigt werden.
Durch die mögliche Integration von erfindungsgemäßen Vorrichtungen zum Beispiel in einen SBR bzw. die erfindungsgemäße Herrichtung eines solchen wird weder der Verlust des SBR noch dessen optische Dispersion merklich beeinflusst. Aufgrund der möglichen geringen Dicke, die vorzugsweise im Bereich einiger hundert Nanometer bis einiger Mikrometer liegt,
sind im Vergleich zu bestehenden Anordnungen auch die thermischen Effekte, wie etwa thermisch induzierte Linsen, bedeutend kleiner oder in vielen Fällen völlig vernachlässigbar.
Die erfindungsgemäße Vorrichtungen können sowohl zur Unterdrückung der Leistungsfluktuationen und dynamischen Instabilitäten, wie etwa Güteschaltungsinstabilitäten, eines Lasersystems eingesetzt werden können, als auch zum Starten der passiven Modenkopplung und/oder zur aktiven Modenkopplung sowie zur Kontrolle und/oder Unterdrückung von niederfrequenten und/oder Unterdrückung von niederfrequenten und/oder hochfrequenten Fluktuationen und/oder zur externen Rauschunterdrückung und/oder zur externen Intensitätsmodulation verwendet werden. Bevorzugt lassen lassen sich Verlustmodulato- ren der Erfindung beispielsweise zur aktiven Modenkopplung, zur aktiven Stabilisierung und zum Starten von Lasersystemen einsetzen. In vielen Fällen werden durch den Einsatz eines solchen Verlustmodulators die Eigenschaften des Lasersystems - außer der neu erhaltenen Möglichkeit der steuerbaren Ab- sorption - nicht bzw. nur unwesentlich beeinflusst.
Aufgrund der möglichen äußerst geringen Dicke der offenbarten Verlustmodulatoren, die vorzugsweise nur einige hundert Nano- meter bis einige Mikrometer Dicke aufweisen und erfordern, sind die Prinzipien der Erfindung auch und gerade bei Lasersystemen mit hohen Repetitionsraten anwendbar.
Um eine besonders schnelle Regelung bzw. Dynamikkontrolle zu reealisieren, wird also einem Laser bevorzugt eine Laserlei- stungserfassung zur Erfassung der instantanen Laserausgangsleistung und eine lineare oder nichtlineare Regelstrecke zugeordnet, die dazu ausgebildet und vorgesehen ist, die Steu-
erlichtquelle zur optischen Steuerung des optisch gesteuerten Verlust- oder Geringmodulators im Laserresonator zu steuern.
Es ist bevorzugt, wenn die Laserleistungserfassung zur Erfassung der über einen resonatorumlaufgemittelten Laserleistung ausgebildet ist; die Modulatorsteuerung kann zum linearen und/oder nichtlinearen Ansprechen auf die erfaßte Laserleistung ausgebildet sein, um so eine lineare oder nichtlineare Regelstrecke zu bilden.
Die Steuerlichtquelle und/oder deren Ansteuerung kann und wird nun bevorzugt so ausgebildet, daß es möglich ist, damit den Modenkopplungsprozeß des Lasersystems zu starten und/oder eine regenerative Lasersystemmodenkopplung zu bewirken und/oder unterstützen. Gleichfalls wird Schutz beansprucht für eine Vorrichtung zur Kontrolle der Dynamik eines Lasers in einem dynamikkontrollierten Laser nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
Es wird auch vorgeschlagen, daß bei einer Laserleistungserfassung zur Erfassung der instantanen Ausgangsleistung des ersten Lasers eine Regel- und/oder Steuerstrecke zur linearen und/oder nichtlinearen optischen und/oder elektronischen Regelung und/oder Steuerung eines optisch gesteuerten Verlust- und/oder Gewinnmodulators und ein zweiter Laser vorgesehen wird, dessen Dynamik .abhängig vom Verlust- und/oder Gewinnmodulator gesteuert wird, wobei insbesondere der Verlust- und/oder Gewinnmodulator im Laserresonator des zweiten Lasers angeordnet ist.
Diese Vorrichtung wird bevorzugt zum Starten des Modenkopplungsprozesses und/oder zur Kontrolle von Instabilitäten,
insbesondere von Q-switching und/oder zur Kontrolle und/oder Unterdrückung von niederfrequenten Fluktuationen und/oder hochfrequenten Fluktuationen und/oder zeitlichen Fluktuationen im Puls-zu-Pulsabstand und/oder zur Synchronisation von wenigstens zwei Lasersystemen verwendet.
Die Erfindung wird im folgenden nur beispielsweise anhand der Zeichnung erläutert. In dieser ist gezeigt durch
Fig. 1. eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die einen sogenannten Micro-Chip Laser verwendet, der Pulswiederholraten im Bereich von 10GHz aufweist;
Fig. 2 ein Bragg-Spiegel, auf dem eine "Quantum Well"- Struktur aufgebracht ist.
In Figur 1 ist als erfindungsgemäßer Laser ein Micro-Chip- Laser mit kontrollierter Dynamik gezeigt, der dazu ausgebildet ist, Pulswiederholraten im Bereich von um 10 GHz vorzuse- hen.
Zum Laser gehört ein kontinuierlich betriebener Nd:YV04 Pumplaser 1, der Pumplicht über eine zwischengeschaltete Optik auf einen Cr4+:YAG-Laserkristall 8 einstrahlt. Dieses Laser- system 1 liefert die für den Laserprozess benötigte Energie mit max. 16 W bei einer Wellenlänge von 1064 nm und M2 < 1.1.
Die zwischengeschaltete Optik, über welche Pumplicht aus dem kontinuierlich betriebenen Pumplaser 1 auf den Cr4+:YAG- Laserkristall 8 eingestrahlt wird, umfaßt im Strahlengang des Pumpstrahls 4 zunächst, eine sogenannte optische Diode bzw. einen optischen Isolator 2, der Licht nur in die dargestellte
Pfeilrichtung durchlässt, also weg vom Pumplaser. Es ist nachfolgend hinter dem optischen Isolator 2 weiter eine λ/2 Platte 3 zur Polarisationsdrehung des Pumpstrahls in eine gewünschte Richtung und danach eine dichroitische Platte 5 vor- gesehen.
Die dichroitische Platte 5 ist so ausgebildet, daß Pumplicht bei 1064 nm in Richtung auf den Laserkristall weiter trans- mittiert wird, aber das im Laserkristall 8 erzeugte Laser- licht um 1500 nm reflektiert wird.
Im Strahlengang des Pumpstrahls 4 ist dann eine fokusierende Optik angeordnet, die durch Linsen 6 dargestellt ist, wobei der fokussierte Pumplaserstrahl auf den Cr4+:YAG- Laserkristall 8 gerichtet ist.
Der Cr4+: YAG-Laserkristall 8 ist zwischen zwei Spiegeln 7, 10 in einem gekühlten Kristallhalter 9 angeordnet und besitzt hier eine Länge von 8,2 mm. Es ist somit ein besonders kom- pakter Festkörper-Laser gebildet. Diese Art von Lasern wird als "Mikrochip-Laser" bezeichnet.
Bei dem Spiegel 7 handelt es sich um einen Auskoppelspiegel mit TP > 80 % bei 1064 nm und TL = 0,25 % bei 1500 nm.
Das über den Auskoppel-Spiegel 7 ausgekoppelte Laserlicht aus dem Laserkristall 8 wird auf einen teildurchlässigen Spiegel 12 eingestrahlt, der einen Teil des Lichtes auf einen intensitätsempfindlichen Photodetektor 14 einstrahlt.
Aus dem intensitätsempfindlichen Photodetektor 14 ist ein Ausgangsignal auf eine elektronische Regelung mit einer Rege-
lelektronik 15 geführt, die dazu ausgebildet ist, ein geeignetes Stromsignal zu erzeugen, das zur Ansteuerung einer weiteren Laserdiode 11 geeignet ist. Die weitere Laserdiode 11 strahlt Laserlicht geringer Intensität, etwa einige zehn Mil- liwatt, über eine geeignete Fokussierungsoptik auf den steuerbaren Absorber-Spiegel 10 des Laserresonators, in dem sich der Laserkristall 8 befindet. Diese geringe Leistung der Laserdiode 11 erlaubt eine erhebliche Vereinfachung der elektronischen Treiberstufe, und zwar sowohl im Vergleich zur di- rekten Modulation der Ströme der Pumpdioden, die im Bereich von einigen Watt bis einigen zehn Watt emittieren, als auch im Vergleich zu den elektro- und akustooptischen Modulatoren, welche Spannungen im Bereich von Kilovolt benötigen. Zugleich ist die Laserdiode 11 dank ihrer kleinen Leistung kostengün- stig, und sie ist für eine direkte Modulation im Bereich von bis zu mehreren GHz ausgebildet.
Der Absorberspiegel 10 ist in dem in Fig. 1 skizzierten Ausführungsbeispiel als steuerbarer Absorber-Spiegel 10 ausge- bildet und als ein erfindungsgemäßes Element wie nach Fig. 2 realisiert. Fig. 2 zeigt, daß ein erfindungsgemäßer sättigbarer Absorber für einen dynamikkontrollierten Laser bzw. eine Vorrichtung zur Dynamikkontrolle eines Lasers mit einer Quan- tum-Well-Struktur realisierbar ist.
Dazu ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, ein für die Wellenlänge des Lasers transparentes Material als Schicht auf einen sogenannten Bragg-Spiegel aufgebracht, in dem eine QW-Struktur in geeignetem Abstand zum Bragg-Spiegel eingebettet ist. Die Transparenz der Schicht ergibt sich dabei vorliegend daraus, daß die Schicht als Halbleiterschicht gebildet und der Halbleiter so gewählt und entworfen ist, daß die Bandlücke des
Halbleitermaterials energetisch größer ist als die Energie der einzelnen Photonen des Laserermodes . Die Halbleiterschicht ist zugleich so gebildet, daß sie Licht aus der als Hilfslichtquelle dienenden weiteren Laserdiode 11 absorbiert und die dadurch erzeugten freien Ladungsträger in dieser
Schicht für das Laserlicht zu zusätzlichen Verlusten führen. Auf diese Schicht sind schliesslich weitere Schichten aufgebracht, welche hier zum Beispiel zu einer Felderhöhung bzw. einer Felderniedrigung innerhalb der optisch modulierbaren Schicht und der darin eingebetteten QW-Struktur führen.
In Fig. 2 ist nur beispielsweise eine zusätzliche Schicht gezeigt, die den Fresnel-Reflex an der optisch modulierbaren Schicht für Wellenlängen im Bereich von 1530 nm minimiert, d.h. als Antireflex-Beschichtung dient.
Die erfindungsgemäße Anordnung wird nun verwendet, indem Licht aus dem Pumplaser 1 in den Laserkristall 8 eingestrahlt wird. Das im "Mikrochip-Laser" erzeugte Licht wird teilweise durch den Auskoppelspiegel 7 aus dessen Resonator ausgekoppelt und mit Hilfe eines dichroitischen Spiegels 5, der transmittierend für eine Wellenlänge von 1064nm und reflektierend für das erzeugte Laserlicht um 1500nm wirkt, vom Pumplicht 4 getrennt. Ein kleiner Teil dieses Lichtes be- aufschlagt mit Hilfe eines teildurchlässigen Spiegels 12 einen Photodetektor 14, während der andere Teil dieses Lichts als Ausgangsstrahl 13 des "Mikrochip-Lasers" für eine Anwendung zur Verfügung steht.
Das Signal des Photodetektors 14 wird dabei über die lineare und/oder nichtlineare Regelelektronik 15 zur Erzeugung des beschriebenen Hilfs-bzw. Steuerlicht der beispielhaft als
Steuerlichtquelle offenbarten Laserdiode 11 zugeführt, wobei die' Parameter der elektronischen Regelung 15, die zur An- steuerung der Laserdiode 11 dienen, so eingestellt und/oder gewählt sind, daß über das mit der Laserdiode 11 erzeugte Hilfs- bzw. Steuerlicht, das schliesslich über eine geeignete Optik 6 auf den optisch steuerbaren Modulator 10 fokussiert wird eine wie erkennbare entstehende Modulation' der Verluste innerhalb des Resonators des "Mikrochip-Lasers" so bewirkt, daß dieser modenkoppelt und/oder seine Güteschal- tungsinstabilität unterdrückt wird.
Wie hierbei eine Dynamikkontrolle im Detail bewirkt wird, wird ersichtlich bei Betrachtung der Funktionsweise am Beispiel einer Halbleiterschicht, in welcher der Effekt der FCA zur Veränderung der optischen Verluste ausgenutzt wird. Eine entsprechende Funktionsweise findet sich auch im Potentialtopf oder analogen Strukturen.
Wird eine dünne Halbleiterschicht in einen Laserresonator ge- bracht, bei der die Bandlücke des Halbleitermaterials energetisch größer ist als die Energie der einzelnen Photonen des Laserermodes, so bleiben die internen Verluste des Lasersystems zunächst nahezu unverändert gegenüber dem Fall ohne Halbleiterschicht. Dies gilt vor allem dann, wenn die Fres- nel-Reflexionen an den Oberflächen der Schicht vermieden werden, zum Beispiel durch die Position der Schicht innerhalb des Resonators oder durch geeignete Antireflex- Beschichtungen. All dies ist vorliegend der Fall, wo die Halbleiterschicht als Schicht am Absorberspiegel 10 in dem Resonator des Microcavity-Lasers vorgesehen wird und die An- tireflex-Beschichtungen ebenfalls realisiert sind.
Wird jedoch nun diese Schicht zusätzlich mit einer Lichtquelle, beleuchtet, deren Photonenenergie mindestens so groß ist wie die Energiedifferenz zwischen Valenz- und Leitungsband der Schicht, so werden hierdurch freie Ladungsträger inner- halb dieser Schicht erzeugt. Vorliegend dient die Steuerlichtquelle, die durch den Laser 11 realisiert ist, der Beleuchtung bzw. Modulation. Die sog. freien Ladungsträger innerhalb der Schicht werden nun ihrerseits durch Absorption von Photonen des Lasermodes weiter angeregt. Dadurch entste- hen zusätzliche Verluste, welche durch die eingestrahlte Leistung der erwähnten zusätzlichen modulierenden Lichtquelle beeinflusst werden können. Es ergibt sich damit eine gesteuerte Absorption, d.h. eine Verlustmodulation.
Wird die Steuerlichtquelle ausgeschaltet, so endet auch die Erzeugung von weiteren freien Ladungsträgern. Damit nimmt die Absorption der Halbleiterschich.t wieder ab, bis diese schließlich wieder für die Strahlung der Lasermoden transparent ist. Dies geschieht aufgrund der kurzen Lebensdauer der freien Ladungsträger in dünnen Halbleiterschichten von typischerweise 10 ps bis 1 ns extrem schnell. Aufgrund der äußerst geringen Dicke, vorzugsweise einige hundert Nanometer bis einige Mikrometer, finden erfindungsmäße Vorrichtungen so auch und vor allem in Lasersystemen mit hohen Repeti- tionsraten Anwendung.
Es sei erwähnt, daß einleuchtenderweise kein vollständiges Ausschalten der Steuerlichtquelle erforderlich ist, sondern eine gezielte Veränderung der Erzeugung von weiteren freien Ladungsträgern möglich ist.
Anstelle der Modulation einer Hilfslichtquelle über eine lineare oder nichtlineare Regelstrecke bei geeigneter Wellenlänge über ein Signal, das zur über die Resonatorumlaufszeit gemittelten Ausgangsleistung des Lasers 1 proportional ist, wird in einer weiteren Ausführungsform über ein Signal, das zur instantanen Ausgangsleistung des Lasers 1 proportional ist, moduliert. Die Bedingung für "instantan" wird dann erfüllt, wenn die Bandbreite des Photodetektors 14 größer ist als die Puls-zu-Puls Wiederholrate des Lasers 1.
Bezugszeichenliste
1 Kontinuierlich betriebener Nd:YV04 Pumplaser (max. 16W @1064nm Wellenlänge, M2 < 1.1)
2 Optischer Isolator: lässt Licht nur in Pfeilrichtung durch
3 λ/2-Platte: dreht die Polarisation des Pump-Strahls in die gewünschte Richtung 4 Pump-Strahl
5 Dichroitische Platte: transmittierend für 1064nm; reflektierend für das erzeugte Laserlicht um 1500nm
6 Linsen zur Fokussierung des Pump-Strahls und des Hilfslasers 7 Auskoppel-Spiegel: TP > 80% @1064nm; TL = 0.25% @1500nm
8 Laserkristall: Cr4+:YAG, 8.2mm lang
9 Gekühlter Kristall-Halter
10 Steuerbarer Absorber-Spiegel (z. B. gemäß Fig. 2) 11 Laserdiode zur Modulation der Absorption von 10
12 Teildurchlässiger Spiegel
13 Laser-Ausgang
14 Photodetektor
15 Elektronische Regelung zur Ansteuerung der Laserdiode 11