WO1996007312A1

WO1996007312A1 - Schutzvorrichtung zur sicherung von kulturpflanzen vor schneckenfrass

Info

Publication number: WO1996007312A1
Application number: PCT/EP1995/003527
Authority: WO
Inventors: Martin Hauck
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-09-10
Filing date: 1995-09-08
Publication date: 1996-03-14
Anticipated expiration: 1997-03-10
Also published as: DE4432325A1

Abstract

Um einen Schneckenzaun (1), welcher für die Tiere nicht gefährlich, aber doch sicher ist, darzustellen, wird der erfindungsgemäße Schneckenzaun (1) aus einer Kunststoffleiste (2) gebildet, auf welcher zwei oder mehrere Bleche (5, 6) mit genügendem Abstand auf der elektrochemischen Spannungsreihe angebracht sind. Es können auch andere Bleche (5, 6) aus leitfähigem Material verwendet werden, welches bei überbrückender Berührung durch eine Schnecke entweder galvanische Elektrizität freisetzt oder aber mit einer Spannungsquelle verbunden ist, wobei zwei oder mehrere nicht leitende Stege (4) zwischen den Blechen (5, 6) eine nicht beabsichtigte Überbrückung durch Wasser oder Krume verhindern. Ein Regenschutz aus einer schalen- oder rechteckförmigen über den Blechen gewölbten Überdeckung (7) der Kunststoffleiste (2) sowie eine eventuelle Standfläche (3) am erdnahen Teil der Leiste bilden eine sichere Isolation. Ansonsten wird der Zaun (1) durch Kunststoffstifte am Boden befestigt.

Description

BESCHREIBUNG

Schutzvorrichtung zur Sicherung von Kulturpflanzen vor Schneckenfraß

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung zur Sicherung von Kulturpflanzen vor Schneckenfraß.

Es ist bekannt, daß ein wirksamer Schutz von Kulturpflanzen vor Schneckenfraß bislang nur mit dem Einsatz von Giften möglich war. Wo eine natürliche Dezimierung durch Kleinsäugetiere- wie z. B. Igel, nicht gegeben ist, bleibt normalerweise als letztes Mittel nur das Sammeln der Schnecken von Hand.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung zur Sicherung von Kulturpflanzen vor Schneckenfraß zu entwickeln, welche die Anwendung von Giften oder sonstigen Chemikalien überflüssig macht und die Pflanzen vor Schnecken schützt, ohne daß diese durch den Schutz getötet werden.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß an einem die Kulturpflanzen umgebenden Schneckenzaun mindestens zwei voneinander isolierte Bleche aus elektrisch leitfähigen Materialien, welche in der elektrochemischen Spannungsreihe eine genügende Entfernung voneinander haben, derart angebracht sind, daß bei Berührung der Bleche durch eine Schnecke eine Spannung auftritt. Vorteilhafterweise bestehen die Bleche aus Kupfer und Zink.

Schnecken pflegen auf dem Weg zu den Kulturpflanzen aufrechte bzw. wandför ige Hindernisse ohne weiteres zu überwinden. Diese Eigenart nützt die Erfindung aus, indem sie mit dem Schneckenzaun ein wandför iges Gebilde schafft, welches an seiner Außenseite, als an der der Kulturpflanze abgekehrten Seite, mit elektrisch leitfähigen Blechen bestimmte Materialien versehen ist. Diese Bleche müssen untereinander elektrisch isoliert sein. Deshalb sind sie voneinander distanziert angebracht, Die Anordnung ist so zu wählen, daß die Schnecke beim Überwinden des Schneckenzaunes mit beiden Blechen in Berührung kommen kann. Es hat sich gezeigt, daß die bei dieser gleichzeitigen Berührung auftretende elektrische Spannung genügt. Dadurch entsteht eine Verkrampfung der Schnecke, welche fortan nicht mehr fähig ist, den

Schneckenzaun zu überwinden. Diese Verkrampfung endet nicht tödlich.

In den Unteransprüchen sind zahlreiche Ausführungsformen und Gestaltungen der Erfindung aufgeführt, die in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.

Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch und beispielsweise dargestellt. Es zeigen:

Figur 1 : eine perspektivische Ansicht eines

Schneckenzaunes;

Figur 2 : einen Querschnitt durch den

Schneckenzaun gemäß Figur 1 und

Figur 3 : einen Querschnitt durch eine spezielle

Ausgestaltung des Schneckenzaunes.

Der erfindungsgemäße Schneckenzaun (1) besteht grundsätzlich aus einer aufrechten Leiste (2) mit einem Fuß (3) , die beide aus Kunststoff hergestellt sind und elektrisch isolierend wirken. An einer Außenseite der Leiste (2), und zwar an der der Kulturpflanze abgewandten Seite, befinden sich zwei Bleche (5,6) an der Leiste (2) aus elektrisch leitfähigen Materialien, welche in der elektrochemischen Spannungsreihe eine genügende Entfernung voneinander haben. Diese Bleche (5,6) dürfen sich nicht berühren und sind folglich von einem Steg (4) voneinander distanziert, der mit der Leiste (2) verbunden ist.

Bevorzugt bestehen die Bleche (5, 6) einerseits aus Kupfer und andererseits aus Zink. Es können aber auch beliebig andere Leiterwerkstoffe verwendet werden, wenn sie die Eigenschaft haben, eine Spannung auftreten zu lassen, wenn eine Schnecke beide Bleche (5,6) berührt. Es sollte natürlich auch sichergestellt werden, daß die Bleche (5, 6) vor äußeren Einflüssen geschützt werden, welche zur Verbindung der Bleche (5,6) führen können. Um beispielsweise aufwachsende Pflanzen davor zu bewahren, die beiden Bleche (5,6) zu berühren, ist der einzelne Fuß (3) des Schneckenzaunes (1) verhältnismäßig breit ausgeführt. Dadurch soll die Möglichkeit gegeben werden,beim Rasenmähen über den Fuß (3) zu fahren und das Hochwachsen von Gras in Richtung zu den Blechen (5, 6) zu vermeiden. Auf eben diese Weise soll eine Uberbrückung des

Abstandes der Bleche (5, 6) durch Spritzwasser, Regenwasser oder Erdkrume verhindert werden.

Kriecht eine Schnecke unter das untere Blech (6) und den angrenzenden Steg (4) und berührt dann das obere Blech (5) , dann stellt sie durch ihren Körper eine leitende

Verbindung zwischen den Blechen (5,6) her. Bei Ausbildung der Bleche (5,6) aus Kupfer und Zink beträgt die auftretende galvanische Spannung ca. 1,28 Volt.

Selbstverständlich ist es auch möglich, die Bleche (5,6) an eine elektrische Energieversorgung, z. B. an eine Batterie, anzuschließen, derart, daß bei Berührung der Bleche durch eine Schnecke ein Potentialausgleich eintritt.

Um die Bleche (5,6) gegenüber Regen, Schnee oder sonstigen äußeren Einflüssen zu schützen, schließt sich an die Leiste (2) eine Uberdeckung (7) an.

Im Ausführungsbeispiel der Figur 3 sind einige Varianten der Erfindung gezeigt, die sowohl einzeln als auch in Kombination zueinander angewandt werden können.

So ist es beispielsweise zweckmäßig, die Leiste (2) und den Fuß (3) als selbständige Bauteile auszubilden, die über das Verbindungsmittel (9) zusammengefügt werden können. Dadurch kann man die einzelne Leiste (2) beliebig lang gestalten und mit zwei oder mehr Füßen (3) verbinden, um auf diese Weise einen Schneckenzaun (1) wählbarer Länge zu schaffen. Das Verbindungsmittel (9) ist schematisch als Schnappverschluß dargestellt. Es eignen sich selbstverständlich alle Formen von Verbindungsmitteln, die einerseits eine leichte Verbindung ermöglichen und andererseits genügend Festigkeit vermitteln.

Wie die Figur 3 zeigt, kann der einzelne Fuß (3) auch mit einem Dorn (10) versehen sein, der in das Erdreich eingetrieben wird und damit dem Fuß (3) genügend Halt vermittelt.

In Figur (3) ist ferner dargestellt, daß die Überdeckung (7) über ein anderes Verbindungsmittel (8) lösbar mit der Leiste (2) verbunden werden kann. Diese Maßnahme hat den Sinn, die Überdeckung (7) als gestalterisches Element auszubilden und damit den optischen Eindruck des Schneckenzaunes (1) zu verbessern.

Beim Beispiel der Figur (3) ist der Steg (4) gegenüber der Ausführungsform von Figur 2 wesentlich schmäler und kürzer ausgebildet. Dadurch soll der Schnecke die Möglichkeit gegeben werden, leichter von einem Blech (6) zum anderen Blech (5) zu gelangen, so daß der Steg (4) kein Hindernis darstellt. Vorteilhafterweise besitzt das obere Blech (5) eine größe¬ re Fläche als das untere Blech (6), was bei Versuchen zu einer größeren Wirkung des Schneckenzaunes (1) geführt hat.

Die Befestigung der Bleche (5,6) am Schneckenzaun (1) bzw. an der Leiste (2) sollte ebenfalls mit Hilfe lösbarer Verbindungsmittel (11) erfolgen. Dies können beispielsweise Stifte, Noppen oder dergleichen sein, die sich an der Leiste (2) befinden und in entsprechende Bohrungen der Bleche (5, 6) eindringen. Die Erfindung schließt aber die Verwendung anderer Befestigungsmittel keineswegs aus. So ist es beispielsweise denkbar, die Ränder der Bleche (5,6) in passende Nuten der Leiste (2) einzudrücken und eine Klemmverbindung herbeizuführen.

STÜCKLISTE

1 Schneckenzaun

2 Leiste (aus Kunststoff)

3 Fuß (aus Kunststoff)

10 4 Steg (aus Kunststoff)

5 Blech

6 Blech

7 Uberdeckung

-*-5 8 Verbindungsmittel

9 Verbindungsmittel

10 Dorn

20 11 Verbindungsmittel

25

30

35

Claims

PATENTANSPRÜCHE

1.) Schutzvorrichtung zur Sicherung von Kulturpflanzen vor Schneckenfraß, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß an einem die Kulturpflanzen umgebenden Schneckenzaun (1) mindestens zwei voneinander isolierte Bleche (5,6) aus elektrisch leitfähigen Materialien, welche in der elektrochemischen Spannungsreihe eine genügende Entfernung voneinander haben, derart angebracht sind, daß bei Berührung der Bleche (5, 6) durch eine Schnecke eine Spannung auftritt.

Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Bleche (5, 6) aus Kupfer und Zink bestehen.

Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Bleche (5,6) auf einer den Schneckenzaun (1) bildenden Kunststoffleiste (2) mit Abstand voneinander angebracht sind.

4.) Schutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß zwischen den Blechen (5,6) ein isolierender Steg (4) vorgesehen ist.

5.) Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Bleche (5,6) von einer mit der Leiste (2) verbundenen Uberdeckung (7) geschützt sind.

6.) Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das untere Blech (6) durch einen mit der Leiste (2) verbundenen Fuß (3) gegen Erdschluß gesichert ist.

7.) Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das obere Blech (5) eine größere Fläche als das untere Blech (6) aufweist.

8.) Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Leiste (2), der Fuß (3) und gegebenenfalls die Überdeckung (7) aus voneinander trennbaren

Kunststoffteilen bestehen.

9.) Schutzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Kunststoffteile (2,3,7) durch stiftartige oder schnappverschlußartige Verbindungsmittel (8,9) lös- bar zusammengehalten sind.

10.) Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Fuß (3) des Schneckenzaunes (1) mit einem oder mehreren Dornen (10) zum Eintreiben in das Erdreich versehen sind.

11.) Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Bleche (5,6) an eine elektrische Energieversorgung angeschlossen sind, derart, daß bei Berührung der Bleche (5,6) durch eine Schnecke ein Potentialausgleich eintritt.