DE2127251C3 - Verfahren zur Trennung von Phosphor ofenschlacke und Ferrophosphor - Google Patents
Verfahren zur Trennung von Phosphor ofenschlacke und FerrophosphorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung einer am Phosphorofen disknn.tinuierlieh
abgestochenen Mischung aus Phosphorofenschlacke und Ferrophosphor in ihre Bestandteile.
Es ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 "537 381
bekannt, FerropHosphor und Phosphorofenschlacke
dadurch zu trennen, daß man die in bestimmten Zeitintervallen am Phosphorofen abgestochene Mischung
aus Ferrophospho! und Phosphorofenschlacke in einem Gießbett auiiängt, wobei sich
der schwerere Ferrophosphor am Boden des Gießbettes absetzt, während die Phosphorofenschlacke
aufschwimmt. Nach Kühlen des Gusses wird zunächst die Phosphorofenschlacke maschinell aufgerissen,
zerkleinert und von vorn abgeräumt und danach der Ferrophosphor maschinell zerschlagen
und von unten ausgehoben. Es empfiehlt sich, zor Beschleunigung des Abkühlprozesses sowohl den
Guß als auch den von der Schlacke befreiten Ferrephosphor mit Wasser zu besprühen.
Nachteilig ist bei diesem Verfahren die gemeinsame Abkühlung zweier Substanzen, welche eine
schlechte Wärmeleitfähigkeit zeigen. Damit die Abkühlung in tragbaren Zeiten erfolgt, ist die Berieselung
mit Wasser erforderlich, wodurch gelegentlich die noch schmelzflüssige unterste Ferrophosphorschicht
mit nicht verdampftem Wasser in Kontakt kommt, was durch das Leidenfrost'sche Phänomen
ermöglicht wird. Bekanntlich bildet sich durch Reaktion von schmelzfiüssigem Ferrophosphor mit
Wasser Knallgas, welches —- je nach Konzentration und Dämmung — zu mehr oder weniger starken
Verpuffungen mit entsprechenden Folgeschäden führen kann.
Ein weiterer Nachteil liegt in der schwierigen Trennung der häufig fest aneinander haftenden
dicken Schichten von Phosphorofenschlacke und Ferrophosphor. Diese Trennung erfordert in der
Regel einen erheblichen Aufwand an Arbeit und Zeit.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Trennung einer am Phosphorofen
diskontinuierlich abgestochenen Mischung aus Ferrophosphor und Phosphorofenschlacke in ihre Bestandteile
zu finden, bei dem die Erstarrung νοη Ferrophosphor und Phosphorofenschlacke in tragbaren
Zeiten ohne eine Berieselung mit Wasser erfolgt und die mechanische Trennung der fest
aneinander haftenden Schichten von Phosphorofenschlacke und Ferrophosphor entfällt. Das wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß man die Mischung in ein mit Überlauf und Ablauf versehenes,
zur Aufnahme der bei einem Abstich mfallenden Ferrophosphormenge ausreichendes Trennbett ein-
laufen läßt, wobei die aufschwimmende Phosphorofenschlacke in ein Phosphorofenschlacke-Erstarrungsbett
überläuft, sodann den Ferrophosphor zur vollständigen Abscheidung und Verfestigung der
Phosphorofenschlacke 0,25 bis 2 Stunden in dem
Trennbett verweilen und schließlich den Ferrophosphor durch Ablauf des Trennbettes in ein Ferrophosphorerstarrungsbett
abfließen läßt.
Die nunmehr erfolgende Erstarrung der beiden Komponenten in getrennten Betten ist besonders im
so Hinblick auf den Ferrophosphor vorteilhaft: Die
Wärmeableitung wird nicht durch eine als Isolierung wirkende Phosphorofenschlackeschicht behindert, so
daß die Abkühlung ohne zusätzliche Maßnahmen in vertretbarer Zeit erfolgt.
as Die Schmelzen von Ferrophosphor und Phosphorofenschlacke
bilden im Phosphorofen zwei Schichten. Durch den Abzug des Ferrophosphors über ein
verhältnismäßig kleines Abstichloch wird durch Ausbildung von Wirbeln Phosphorofenschlacke mit dem
Ferrophosphor gemeinsam aus dem Phosphorofen ausgetragen. Wegen der großen Dichteunterschiede
zwischen beiden Schmelzen (Phosphorofenschlackefluß : Λ = 2,7 g/ml; flüssiger Ferrophosphor : (5 ~
7 g/ml) schwimmt die Phosphorofenschlacke relativ schnell auf dem Ferrophosphor auf, wodurch die
Abtrennung mittels Überlauf aus dem Trennbett ermöglicht wird.
Kleine Mengen Ferrophosphor im Phosphorofenschlacke-Erstarrungsbett
bzw. Phosphorofenschlacke im Ferrophosphorerstarrungsbett gelten nicht als
störend.
Beim Abfluß des Ferrophosphors durch den Ablauf des Trennbettes ist das Mitfließen von Phosphorofenschlacke
gegen Ende des Abflusses an einer deutlichen Verfärbung der Schmelze zu erkennen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer Anlage durchgeführt werden, wie sie in den Zeichnungen
dargestellt ist. Es zeigt
F i g. 1 die Draufsicht auf die Anlage,
F i g. 2 die Seitenansicht des Trennbettes der Anlage, in Richtung auf seinen Ablauf gesehen.
Durch die Zulaufrinne 1 läuft die Mischung von Phosphorofenschlacke und Ferrophosphor aus dem
Phosphorofen in das Trennbett 2. Das Volumen des Trennbettes 2 wird so groß gewählt, daß die bei
dem Abstich anfallende Ferrophosphormenge aufgefangen werden kann, ohne daß Ferrophosphor über
die Überlaufrinne 5 in das Phosphorschlacke-Erstarrungsbett?
gelangt. Die Schlacke ist bis zu diesem Zeitpunkt bereits in das Phosphorofenschlacke-Erstarrungsbett
7 gelaufen. Nach einer Verweilzeit wird nun das Spundloch 11 (Fig. 2) einer feuerfesten
Platte 3 des Trennbettes 2 geöffnet, wonach der flüssige Ferrophosphor über die Ablaufrinne 4
in das Ferrophosphorerstarrungsbett 6 läuft.
An Hand der Fig. 2 sei noch ein besonderer
Effekt erläutert. Hinter der feuerfesten Platte 3, welche zusammen mit den Formsanddämmen 8 das
Trennbett 2 bildet, ist gestrichelt die Schichtenbildung wiedergegeben, wie sie sich nach der
vollständigen Trennung von Ferrophosphür und Phosphorofenschlacke ergibt. Über einer flüssigen
Ferrophosphorschicht 10 befindet sich eine erstarrte Phosphorofenschlackeschicht 9, welche beim Ablassen
des Ferrophosphors durch das Spundloch 11 in der Regel gewölbeartig über dem Trennbctt 2
hängenbkibt.
Das Spundloch 11 in der feuerfesten Platte 3 des Trennbettes 2 der beschriebenen Anlage wurde mit
einem geeigneten Dichtmatirial (Formsand, Ton, Söderberg-Elektrodenmasse) verschlossen. Sodann
liefen 14 t einer schmelzflüssigen Mischung von FeiYophosphor und Phosphorofenschlacke mit einer
Temperatur von 1400 bis 1450: C über die Zulaufrinne
1 in das Trennbett 2 ein. Davon liefen während des Einlaufens 6 ι der spezilisch leichteren Phosphorofenschlacke
vermittels der Überlaufrinne 5 in das Phosphorofenschlacke-Erstarrungsbett 7 über. Die
im Trennbett 2 verbliebenen 81 Schmelze, welche überwiegend aus Ferrophosphor bestand, ließ man
zum vollständigen Aufschwimmen der Phosphorofenschlacke
30 Minuten verweilen. Während dieser Zeit erstarrte ein Teil der aufschwimmenden Phosphorofenschlacke
zu einer etwa 10 bis 15 cm starken Haut an der Oberfläche der Schmelze. Nach Öffnen
des Spundloches 11 wurde der Ferrophosphor mit einer Temperatur von etwa 1300° C über die Ab-
laufrinne 4 in das Ferrophosphorerstarrungsbett 6 abgelassen. Als sich gegen Ende des Ablaßvorganges
die Schmelze plötzlich deutlich verfärbte, wurde das Spundloch 11 durch Vorwerfen von Formsand verschlossen.
(Die Verfärbung zeigte an, daß nunmehr Phosphorofenschlacke mitlief, welche zwischen der
erstarrten Haut und der Oberfläche der Ferrophosphorphase flüssig verblieben war.) Nach dreistündiger
Abkühlung an der Luft konnten Ferrophosphor (7,3 t) und Phosphorofenschlacke (6 t)
kenreste (0,7 t) aus dem i rennbett 2 in kurzer Zeit
mit Hilfe eines Baggers leicht zerkleinert und ausgeräumt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Trennung einer am Phosphorofen diskontinuierlich abgestochenen Mischung aus Phosphorofenschlacke und Ferrophosphor in ihre Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung in ein mit Überlauf und Ablauf versehenes, zur Aufnahme der bei einem Abstich anfallenden Ferrophosphormcnge ausreichendes Trennbett einlaufen läßt, wob?i die aufschwimmende Phosphorofenschlacke in ein Phosphorofenschlacke-Erstarrungsbeit überläuft, sodann den Ferrophosphor zur vollständigen Abscheidung und Verfestigung der Phosphorofcnschlacke 0,25 bis 2 Stunden in dem Trennbett verweilen und schließlich den Ferrepho'phor durch den Ablauf des Trennbettes in ein Ferrophosphoreisiarrungsbett abfließen laßt.
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