Katalysator enthaltend Eisenoxid(e), Alkalimetallverbindung(en) und Ceroxid(e)
Beschreibung
Die Erfindung betriff einen Katalysator enthaltend Eisenoxid(e), Alkalimetallverbin- dung(en) und Ceroxid(e), wobei bei der Herstellung des Katalysators als Cer- Komponente(n) Cercarbonat-Hydrat(e) mit einer BET-Oberfläche von kleiner als 0,30 m2/g eingesetzt werden. Ferner betrifft die Erfindung ein Katalysatorbett, das min¬ destens zu 25 Gew.-% aus Katalysatoren besteht, die Eisenoxid(e), Alkalimetallverbin- dung(en) und Ceroxid(e) enthalten, wobei bei der Herstellung der Katalysatoren als Cer-Komponente(n) Cercarbonat-Hydrat(e) mit einer BET-Oberfläche von kleiner als 0,30 m2/g eingesetzt werden. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Dehydrierung von alkylaromatischen Verbindungen.
EP-A 177 832 beschreibt Dehydrierkatalysatoren enthaltend Eisenoxid, Kaliumoxid, Molybdänoxid, Magnesiumoxid, Calciumoxid und Ceroxid, das unter Verwendung von kommerziell erhältlichen Ceroxid als Einsatzstoff hergestellt wird.
EP-A 894 528 offenbart Dehydrierkatalysatoren, die ebenfalls Eisenoxid, Kaliumoxid, Molybdänoxid, Magnesiumoxid, Calciumoxid und Ceroxid enthalten, wobei wässrige Cernitrat-Lösung als Einsatzstoff verwendet wird. Die Verwendung von Cernitrat als Einsatzstoff hat jedoch den Nachteil, dass bei der Kalzinierung des Katalysators Stick¬ oxide freigesetzt werden.
DE-A 101 54 718 beschreibt Katalysatoren enthaltend Eisenoxid, Kaliumoxid, Molyb¬ dänoxid, Magnesiumoxid, Calciumoxid und Ceroxid, das unter Verwendung von Cer- carbonat-Hydrat hergestellt wird.
In einem Übersichtsartikel von Trovarelli et al. „The utilization of ceria in industrial cata- lysis" wird die Bedeutung der Cer-Dotierung von Styrol-Katalysatoren herausgestellt. Ceroxide werden in der Regel in einer Menge von 5 bis 60 Gew.-% als Carbonate, Oxide, Nitrate oder Hydroxide eingesetzt. Es wird beschrieben, dass Cer durch Polari¬ sierung der Fe-O Bindung und Behinderung der Reaktion von Fe3+ zu Fe3O4 die Aktivi¬ tät und Stabilität der K-Fe-Phasen erhöht. Vermutlich spiele Cer ferner eine Rolle in dem in der Dehydrierung involvierten Redox-Zyklus. Die meisten publizierten Erklärun¬ gen über den Beitrag der Cer-Dotierung beruhen allerdings auf Hypothesen und der Einfluss der Cer-Verbindungen - sowohl bei der Herstellung des Katalysators als auch bei der Dehydrierung - ist weitgehend ungeklärt.
Somit besteht, trotz der vielseitig im Stand der Technik beschriebenen Katalysatorzu¬ sammensetzungen, weiterhin Verbesserungs- und Forschungsbedarf, insbesondere in
Hinblick auf den Einfluss der Dotierungen auf den Umsatz und die Selektivität bei der Dehydrierung von alkylaromatischen Verbindungen.
Die Aufgabe der Erfindung war es demnach, einen Katalysator zur Dehydrierung von alkylaromatischen Verbindungen aufzuzeigen, der einen verbesserten Alkylaromaten- Umsatz bei verbesserter oder gleichbleibender Alkenylaromaten-Selektivität aufweist. Ferner bestand die Aufgabe darin, bei gleicher oder verbesserter Aktivität die Benzol- Selektivität zu reduzieren.
Eine geringere Benzol-Selektivität führt wegen der damit parallel reduzierten Bildung von insbesondere Ethylen und Kohlendioxid in der Regel zu einer reduzierten Dehyd- riergasmenge. Dies ist insbesondere bei Styrol-Anlagen mit begrenzter Vakuum- Kompressorleistung von Bedeutung.
Die Aufgabe wurde gelöst mit Hilfe eines Katalysators enthaltend Eisenoxid(e), Alkali- verbindung(en) und Ceroxid(e), wobei bei der Herstellung des Katalysators als Cer- Komponente(n) Cercarbonat-Hydrat(e) mit einer BET-Oberfläche von kleiner als 0,30 m2/g eingesetzt werden.
Die BET-Oberfläche des Einsatzstoffes Cercarbonat-Hydrat liegt bevorzugt bei kleiner 0,25 m2/g, insbesondere liegt die BET-Oberfläche der Cercarbonat-Hydrate bei 0,01 bis 0,20 m2/g. Eine geeignete Methode zur Messungen der BET-Oberfläche wird un¬ tenstehend beschrieben.
Der Schwefelgehalt des erfindungsgemäß eingesetzten Cercarbonat-Hydrats liegt vor¬ teilhaft unter 100 Gew.-ppm, insbesondere unter 20 Gew.-ppm.
In Fig. 3 sind beispielhaft scanning-electron-microscopy (SEM)-Aufnahmen von erfin¬ dungsgemäß eingesetzten Cercarbonat-Hydrate der Firma Rhodia gezeigt. Fig 1. (Wilhelm Priem GmbH & Co KG) und Fig. 2 (Treibacher Auermet) zeigen Cercarbonat- Hydrate aus dem Stand der Technik.
Die Oberflächen der erfindungsgemäß eingesetzten Cercarbonat-Hydrate weisen im Vergleich zu den im Stand der Technik verwendeten Cercarbonat-Hydraten, größere Kristalle und insbesondere einen deutlich reduzierten Anteil von kleineren aufgewach¬ senen Kristallen auf.
Die Eigenschaften eines kristallisierten Feststoffs, wie beispielsweise Kristallgröße und folglich BET-Oberfläche, können im wesentlichen durch Kristallisationsbedingungen nach verschiedenen dem Fachmann bekannten Methoden eingestellt werden.
Cercarbonat-Hydrat ist ein pastöser Feststoff mit schwankendem Wassergehalt, vor¬ teilhaft weist das erfindungsgemäß einzusetzende Cercarbonat-Hydrat eine Zusam¬ mensetzung von ungefähr (Ce)2(CO3)3 • 8H2O und eine XRD-Struktur analog Lanthanit (Gmelin Handbook Rare Earth A7 S.191) auf. Die Verwendung stärker entwässerter Cercarbonate, insbesondere kommerziell verfügbarer sogenannter trockener Cercar- bonate, ist weniger bevorzugt und führt im Allgemeinen zu Katalysatoren mit vermin¬ derten Performance-Eigenschaften.
Cercarbonat-Hydrat kann von zahlreichen Anbietern bezogen werden, beispielsweise von den Firmen Treibacher Auermet Produktions GmbH in Österreich, der Wilhelm Priem GmbH & Co KG in Deutschland oder der Firma Rhodia in Frankreich. Die BET- Oberfläche der Cercarbonat-Hydrate ist sehr unterschiedlich und liegt bei 0,38 m2/g (Wilhelm Priem GmbH & Co KG), bei 0,35 m2/g (Treibacher Auermet) und bei 0,18 m2/g (Rhodia).
Vorteilhaft werden Katalysatoren verwendet, bei deren Herstellung als Cer-Kompo- nente mindestens 25 Gew.-% Cercarbonat-Hydat mit einer BET-Oberfläche von kleiner als 0,30 m2/g eingesetzt werden. Die verbleibenden bis zu 75 Gew.-% können Cercar¬ bonat-Hydrate mit einer höhreren BET-Oberfläche sein oder andere Cer-Verbindungen wie beispielsweise Cer-Nitrate, -Oxide oder -Hydroxide. Bevorzugt sind Katalysatoren, bei deren Herstellung als Cer-Komponente mindestens 30 Gew.-%, insbesondere min¬ destens 50 Gew.-%, besonders bevorzugt ausschließlich Cercarbonat-Hydrat mit einer BET-Oberfläche von kleiner als 0,30 m2/g eingesetzt werden.
Die Erfindung betrifft ferner Katalysatorbetten, die zu mindestens 25 Gew.-% aus erfin¬ dungsgemäßen Katalysator bestehen. Vorteilhaft bestehen die Katalysatorbetten aus mindestens 30 Gew.-%, bevorzugt mindestens 50 Gew.-% aus erfindungsgemäßen Katalysatoren. Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können gleichmäßig über das Katalysatorbett verteilt oder an einem oder mehreren Orten konzentriert sein. Bevor- zugt werden die erfindungsgemäßen Katalysatoren gleichmäßig über das gesamte Dehydrier-Katalysatorbett verteilt eingesetzt, insbesondere ohne Verwendung eines weiteren Dehydrierkatalysators aus dem Stand der Technik.
Der erfindungsgemäße Katalysator eignet sich insbesondere zur Dehydrierung von Kohlenwasserstoffen, die mindestens eine gesättigte funktionelle Gruppe aufweisen, beispielsweise Alkenen zu den entsprechenden 1 ,3-Alkadienen, bevorzugt alkylaroma- tischen Verbindungen zu den entsprechenden alkenylaromatischen Verbindungen. Als alkylaromatische Verbindungen eignen sich alle aromatischen und heteroaromatischen Alkylverbindungen, bevorzugt sind solche, in denen der Alkylrest unverzweigt oder ver- zweigt ist und zwei bis sechs C-Atome enthält. Als aromatische Reste eignen sich ein-, zwei- oder dreikernige, bevorzugt ein- oder zweikernige, besonders bevorzugt einker¬ nige Aromaten. Beispielhaft seien Isopropylbenzol (Cumol), Ethylbenzol, 1 ,1-Diphenyl-
benzol und 1 ,2-Diphenylethan (Bibenzyl), bevorzugt Isopropylbenzol (Cumol), Ethyl- benzol und 1 ,1-Diphenylbenzol, besonders bevorzugt Ethylbenzol genannt. Als hetero¬ aromatische Reste eignen sich ein-, zwei- oder dreikernige, bevorzugt ein- oder zwei¬ kernige, besonders bevorzugt einkernige Fünfring-Heteroaromaten mit ein bis drei Stickstoffatomen und/oder einem Sauerstoff- oder Schwefeiatom, ein-, zwei- oder drei¬ kernige, bevorzugt ein- oder zweikernige, besonders bevorzugt einkernige Sechsring- Heteroaromaten mit ein bis drei Stickstoffatome als Heteroatome, insbesondere Pyridi- ne, wie 2-Ethylpyridin, 3-Ethylpyridin, 4-Ethylpyridin und 5-EthyI-2-methylpyridin, be¬ vorzugt 2-Ethylpyridin und 5-Ethyl-2-methylpyridin.
Beispielsweise sei die Dehydrierung von Ethylbenzol zu Styrol, von Cumol zu α- Methyl-Styrol, von Buten zu Butadien und von Isopenten zu Isopentadien (Isopren) genannt.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren enthalten neben Eisenoxid(en), Alkalimetallver- bindung(en), bevorzugt Kaliumverbindung(en) wie beispielsweise Kaliumoxid, typi¬ scherweise eine Reihe von Promotoren in Abhängigkeit von ihrem Einsatzgebiet. Als Promotoren für einen Dehydrierungskatalysatoren eignen sich neben Cer-Verbin- dungen vorteilhaft Verbindungen von Calcium, Magnesium, Molybdän, Wolfram, Chrom und Titan. Das Gewichtsverhältnis von Kalium (berechnet als K2O) zu Eisenoxid (berechnet als Fe2O3) beträgt in der Regel 0,01 :1 bis 2:1 , bevorzugt von 0,1 :1 bis 1:1. Bevorzugt enthalten die Katalysatoren darüber hinaus weitere Promotoren (berechnet als Oxide) in einem Gewichtsverhältnis zum Eisenoxid von 0,01 :1 bis 1:1, bevorzugt von 0,02:1 bis 0,5:1.
Der erfindungsgemäße Katalysator weist insbesondere folgende Zusammensetzung auf:
Eisen, entsprechend 40 - 90 Gew.-% Fe2O3, Kalium, entsprechend 1 - 40 Gew.-% als K2O,
Cer, entsprechend 1 - 25 Gew.-% Ce2O4, insbesondere 5 - 15 Gew.-% Ce2O4,
Magnesium, entsprechend 0 - 10 Gew.-% MgO,
Calcium, entsprechend 0 - 10 Gew.-% CaO,
Wolfram, entsprechend 0 - 10 Gew.-% WO3, Molybdän, entsprechend 0 - 10 Gew.-% MoO3,
Vanadium, entsprechend 0 - 10 Gew.-% V2O5 wobei sich die genannten Komponenten auf 100 Gew.-% addieren.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren können als Einsatzstoffe Ver- bindungen der Promotoren, wie sie im fertigen Katalysator vorliegen, eingesetzt wer¬ den, oder Verbindungen, die sich während des Herstellungsprozess in Verbindungen, wie sie im fertigen Katalysator vorliegen, umwandeln. Den Einsatzstoffen können auch
Hilfsstoffe zugesetzt werden, um die Verarbeitbarkeit, die mechanische Festigkeit oder die Porenstruktur zu verbessern. Beispiele für solche Stoffe sind Kartoffelstärke, Zellu¬ lose, Stearinsäure, Graphit und/oder Portland-Zement. Die Einsatzstoffe können direkt in einem Mischer, Kneter oder vorzugsweise einem Mix-Muller gemischt werden. Fer- ner können die Einsatzstoffe auch in einer Sprühmaische aufgeschlämmt und in einem Sprühtrockner zu einem Sprühpulver verarbeitet werden. Die Einsatzstoffe werden vorzugsweise in einem Mix-Muller oder Kneter unter Zugabe von Wasser zu einer extrudierbaren Masse verarbeitet. Die extrudierbare Masse wird anschließend extru- diert, getrocknet und kalziniert. Bevorzugte Strangformen umfassen Extrudate mit 2 bis 10 mm Durchmesser, insbesondere 2,5 bis 6 mm. Der Querschnitt der Extrudate kann rund oder in anderen Formen ausgeführt sein. Besonders bevorzugt sind Extrudate mit rotationssymmetrischem Querschnitt, insbesondere mit einem Durchmesser von 2 bis 4 mm, bevorzugt von 3 mm, sowie Extrudate mit einem sternförmigen oder solche mit einem zahnradförmigen ("toothed-wheel") Querschnitt, insbesondere mit Durchmes- sem von 3 bis 7, bevorzugt 3,5 mm, 4,5 mm oder 6 mm. Alternativ zu einer Extrusion kann die Formgebung der Katalysatoren auch durch eine Tablettierung erfolgen. Die extrudierten oder gegebenenfalls tablettierten Katalysatorformkörper werden anschlie¬ ßend in der Regel getrocknet und einer Kalzinierung unterzogen. Die Trocknung wird vorzugsweise auf einem Bandtrockner bei Temperaturen zwischen 100 und 2000C durchgeführt. Die Kalzinierung wird vorzugsweise in einem Drehrohr bei Temperaturen zwischen 500 und 10000C, bevorzugt zwischen 700 und 1000°C, insbesondere zwi¬ schen 800 und 9500C, und besonders bevorzugt zwischen 850 und 9000C durchge¬ führt. Insbesondere bei der Kalzinierung im besonders bevorzugten Temperaturbereich wandeln sich carbonathaltige Einsatzstoffe in Oxide um. Kalium- und Eisenoxid bilden im besonders bevorzugten Temperaturbereich typischerweise gemischte Kaliumferrit- Kristallstrukturen aus.
Die Erfindung wird im folgenden am Beispiel des Verfahrens zur Dehydrierung von Ethylbenzol zu Styrol im Detail erläutert.
Die Dehydrierung von Kohlenwasserstoffen kann nach allen dem Fachmann bekann¬ ten Verfahren durchgeführt werden. Bevorzugt wird die Dehydrierung von Alkylaroma- ten zu Alkenylaromaten in adiabaten oder isothermen Verfahren, insbesondere in adiabaten Verfahren, durchgeführt. Die Reaktion wird in der Regel auf mehrere in Rei- he geschaltete Reaktoren, vorzugsweise Radialstromreaktoren, verteilt. Bevorzugt sind zwei bis vier Reaktoren in Reihe geschaltet. In jedem Reaktor befindet sich ein Fest¬ bett mit Dehydrierkatalysatoren.
Bei der Dehydrierung von Ethylbenzol zu Styrol, wie sie heute in der Regel in soge- nannten adiabaten Verfahren mehrstufig ausgeübt wird, wird typischerweise Ethylben¬ zol zusammen mit Wasserdampf, vorteilhaft in einer Menge von kleiner 30 Gew.-% bezogen auf Ethylbenzol, auf Temperaturen um 5000C mittels eines Wärmetauschers
erhitzt und direkt vor dem Eintritt in den ersten Reaktor mit überhitztem Wasserdampf aus einem Dampfüberhitzer gemischt, so dass die gewünschte Eintrittstemperatur im ersten Reaktor üblicherweise zwischen 600 und 650°C liegt. Das Massen-Verhältnis Wasserdampf (Gesamtwasserdampf) zu Ethylbenzol liegt bei Eintritt in die Schüttung des Dehydrierungskatalysators im ersten Reaktor vorteilhaft bei 0,7:1 bis 2,5:1. Bevor¬ zugt wird bei einem Wasserdampf/Ethylbenzol-Verhältnis von 0,75:1 bis 1 ,8:1 gearbei¬ tet, insbesondere 0,8:1 bis 1 ,5:1. Das Verfahren wird bevorzugt bei reduziertem Druck betrieben, typische Reaktordrücke liegen im Bereich von 300 bis 1000 mbar. Die Raumgeschwindigkeit (LHSV = liquid hourly space velocity) bezogen auf das aktive Volumen der Betten (also das Volumen der Betten abzüglich etwaiger nicht oder kaum durchströmter Totzonen) mit Dehydrierkatalysator liegt in der Regel bei 0,2 bis 0,7 1/h, bevorzugt 0,3 bis 0,6 1/h und insbesondere 0,32 bis 0,58 1/h. Die vorzugsweise hohl- zylinderförmig angeordneten Katalysatorbetten (Radialstromreaktoren) werden von innen nach außen durchströmt.
Vor Eintritt in den nächsten Reaktor wird das Reaktionsgemisch vorteilhaft über einen Wärmetauscher mittels überhitztem Dampf erneut auf Temperaturen von üblicherweise 600 und 6500C gebracht. Bevorzugt sollte der Druck am Ausgang des letzten Reaktors nicht mehr als 700 mbar, besonders bevorzugt nicht mehr als 600 mbar und insbeson- dere nicht mehr als 500 mbar betragen.
Alternativ kann an Stelle des Wärmetauschers am Eingang des zweiten und gegebe¬ nenfalls folgende Reaktoren auch eine Schüttung eines Oxidationskatalysators mit Sauerstoffzufuhr zur Verbrennung einer Teilmenge des im vorangegangenen Reaktor gebildeten Wasserstoffs eingerichtet sein, wie sie beispielsweise in der deutschen An¬ meldung mit dem Anmelde-Aktenzeichen 102004015800.2 beschrieben ist. Bevorzugt ist in einem solchen Fall mit partieller Wasserstoffverbrennung ist eine Anordnung von drei oder mehreren in Reihe angeordneten Dehydrierungsreaktoren, wobei das Oxida- tionsverfahren vorteilhaft in dem in Strömungsrichtung zweiten Reaktor und gegebe- nenfalls folgenden Dehydrierungsreaktoren ist. Das Volumenverhältnis der Schüttun¬ gen von Oxidationskatalysator und Dehydrierkatalysator pro Reaktor beträgt in der Regel 0,1 :1 bis 1:1. Bevorzugt ist bei einem integrierten Oxidationskatalysator dieser in Strömungsrichtung vor den Dehydrierungskatalysatoren angeordnet. Bevorzugt bei einem integrierten Oxidationsverfahren werden Radialstromreaktoren verwendet, bei denen die Schüttungen (Katalysatorbetten) von Oxidations- und Dehydrierungskataly¬ satoren konzentrisch ineinander angeordnet und gegebenenfalls durch zylindrische Siebe (Screens) von einander getrennt sind. Der Oxidationskatalysator wird dann als innere der beiden konzentrisch angeordneten annähernd hohlzylinderförmigen Schüt¬ tungen eingesetzt.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen ungesättigten Verbindungen, beispielsweise Alkenylaromaten oder 1 ,3-Alkadiene, können vorteilhaft zu Kunststoffen
polymerisiert oder als Bausteine für organisch-chemische Synthesen eingesetzt wer¬ den.
Fig. 1 zeigt scanning-electron-microscopy (SEM)-Aufnahmen vom Cercarbonat- Hydraten der Firma Wilhelm Priem GmbH & Co KG.
Fig. 2 zeigt scanning-electron-microscopy (SEM)-Aufnahmen vom Cercarbonat- Hydraten der Firma Treibacher Auermet Produktions GmbH.
Fig. 3 zeigt scanning-electron-microscopy (SEM)-Aufnahmen vom Cercarbonat- Hydraten der Firma Rhodia von deren chinesischem Produktionsstandort (Lyang Rhodia). Die Firma Rhodia hat die Produktion des Cercarbonat-Hydrats erst in jüngerer Zeit von einem Produktionsstandort in Frankreich auf einen Produktionsstandort in China verlagert. Einzelne, von uns untersuchte Chargen aus der Produktion des fran- zösischen Standortes, zeigten in der Vergangenheit nicht die erfindungsgemäßen Ei¬ genschaften.
Beispiel:
Tabelle 1 : Cercarbonat-Hydrate verschiedener Hersteller
* siehe beschriebene Bestimmung der BET-Oberfläche
Bestimmung der BET-Oberfläche:
Um die BET-Oberfläche von Proben zu bestimmen, die sich wie Cercarbonat-Hydrate beim Trocknen verändern würden, muss auf eine Trocknung verzichtet werden.
Die Messung des Totvolumens erfolgte deshalb bei evakuierter in flüssigem Stickstoff eingekühlter Probe.
Hierzu wurden die eingewogenen Proben in den Probenbehältnissen des Geräts ein¬ gebaut. Anschließend wurden diese bei Raumtemperatur bis zu einem Druck < 2 torr evakuiert und mit Helium bis zu einem Druck > 300 torr wieder aufgefüllt. Dies wurde fünfmal wiederholt. Nach dem fünften Evakuieren wurden die Probenbehältnisse in mit flüssigem Stickstoff gefüllten Deward-Gefäßen eingetaucht, so dass die Proben voll¬ ständig eingetaucht waren. Es wurde fünf Minuten gewartet. Nach Schließen der Venti¬ le wurden die Messungen gestartet.
Gerät: ASAP 2400 der Fa. Micromeritics
Zelle: Kugel ca. 30 mm Durchmesser
Einwaage: Die Kugel des Probenbehältnisses wurde vollständig mit dem Cercarbo- nat-Hydrat gefüllt, um eine Beeinflussung des Mesergebnisses ange¬ sichts der geringen BET-Oberflächen möglichst durch Totvolumeneffekte zu minimieren.
Vergleichsbeispiel (entsprechend dem Beispiel 8 der DE-A 101 54 718):
Eine durch Aufschlämmung von 420 g Kaliumcarbonat (Pottasche), 516 g Cercarbo- nat-Hydrat (40 Gew.-% Cergehalt: Mischung aus Cercarbonat-Hydraten mit einer BET von 0,38 m2/g der Firma Wilhelm Priem GmbH & Co KG und mit einer BET von 0,35 m2/g der Firma Treibacher Auermet Produktions GmbH in einem Verhältnis von 1 :1), 74 g Ammoniumheptamolybdat, 70 g Calciumhydroxid (Weißkalkhydrat), 55 g Magnesit und 1880 g Eisenoxids (Type HP, der Fa. Thyssen-Krupp), das bei 9000C in einem Drehrohrofen vorkalziniert worden war, in 4,5 Liter Wasser hergestellte Sprüh¬ maische wurde zu einem Sprühpulver verarbeitet, unter Zusatz von Stärke in einem Kneter mit soviel Wasser (ca. 500 ml) angeteigt, dass eine extrudierbare Masse ent-
stand, und zu Strängen mit 3 mm-Durchmesser extrudiert. Anschließend wurden die Stränge bei 1200C getrocknet, auf eine Länge von ungefähr 0,8 mm gebrochen und schließlich 1 h bei 8750C in einem Drehrohr kalziniert.
Beispiel 1 (erfindungsgemäß):
Ein Katalysator wurde analog dem Vergleichsbeispiel unter Verwendung des Cercar- bonat-Hydrats der Fig.3 (Firma Rhodia) hergestellt.
Elementaranalyse des Katalysators aus dem Beispiel 1 :
Kalium, entsprechend 9,3 Gew.-% als K2O,
Cer, entsprechend 10,7 Gew.-% Ce2O4,
Magnesium, entsprechend 2,1 Gew.-% MgO,
Calcium, entsprechend 2,2 Gew.-% CaO,
Molybdän, entsprechend 2,4 Gew.-% MoO3,
Eisen, entsprechend Fe2O3, Differenz zu 100 Gew.-% (rechnerisch)
Dehydrierung von Ethylbenzol zu Styrol:
In einer zweistufigen adiabaten Tests-Anlage wurden jeweils 867 ml des Katalysators aus Beispiel 1 und dem Vergleichsbeispiel unter den in Tabelle 2 angegebenen Bedin¬ gungen getestet.
Tabelle 2: Versuchsbedingungen und Ergebnisse der Dehydrierung von Ethylbenzol zu Styrol