BESCHREIBUNG
Verfahren zur Herstellung einer sandwichartigen Struktur
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer sandwichartigen Struktur mit mindestens zwei Schichten, von welchen mindestens eine aus zumindest teilweise neuem hochwertigem Material besteht und mindestens eine aus geringwertigem Material, insbesondere Recyclingmaterial, wobei mindestens eine Schicht in teigigem bis flüssigem Zustand unter Druck mit einer weiteren Schicht verbunden wird.
Beispielsweise Fußbodenbeläge zur Gänze aus neuem, hochwertigem Material herzustellen, ist verhältnismäßig teuer und belastet die Umwelt durch einen erhöhten Ressourcenverbrauch. Günstiger und umweltschonender ist es, beispielsweise einen Fußbodenbelag aus einer dünnen Oberflächenschicht aus neuem hochwertigem Material bzw. einer Mischung von neuem hochwertigem Material und Recyclingmaterial herzustellen und einer darunterliegenden Schicht aus Recyclingmaterial.
Ein solcher Fußbodenbelag ist bereits bekannt. Bei dem bekannten Fußbodenbelag sind die Schicht aus neuem, hochwertigem Material und die Schicht aus
Recyclingmaterial durch einen speziellen Klebevorgang miteinander verbunden. Es handelt sich um einen Fußbodenbelag aus zwei Gummischichten. Beim Zusammenkleben werden zunächst die Gummischichten durch einen Porenkleber versiegelt, worauf die beiden versiegelten Gummischichten miteinander verklebt werden. Dadurch ist eine Vielzahl von Verfahrensschritten nötig. Günstiger ist es, einen Fußbodenbelag herzustellen, bei dem die Zahl der Verfahrensschritte verringert ist.
Es ist bereits eine sandwichartige Struktur aus zwei Schichten bekannt, bei denen beide Schichten, die aus Gummi bestehen, in teigigem bis flüssigem Zustand unter Druck miteinander verbunden werden. Bei dieser Struktur wandern bzw. fließen aber die beiden Schichten ineinander, so daß die Struktur verhältnismäßig dick ausfallen muß, um eine halbwegs definierte Struktur zu bilden. Daher eignet sich diese bekannte Struktur nicht für Fußbodenbeläge, weil sie zu dick ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. eine Struktur mit den Vorteilen der Verfahrensschrittverringerung herzustellen, die dünn genug und doch verschleiß- und trittfest und doch elastisch ist, um beispielsweise einen materialsparenden Fußbodenbelag zu bilden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren bzw. eine Struktur gelöst, bei dem mindestens eine Schicht aus neuem, hochwertigem Material als dünne plattenartige
Beschichtung aus hochwertigem, verschleißfestem Kunststoff hergestellt wird und in dünn- bzw. leicht flüssiger Form und vorbestimmter Menge auf dem Boden einer Plattenform verteilt wird und eine vorgefertigte Matte oder Platte aus geringwertigem Material, insbesondere Recyclingmaterial darauf aufgedrückt wird.
Durch die Tatsache, daß die Matte oder Platte aus Recyclingmaterial bereits in fester Form vorliegt, wandern die Schichten nicht ineinander, sondern verzahnen sich nur mit ihren Oberflächenunebenheiten und es ist möglich, eine sandwichartige Struktur herzustellen, die als Fußbodenbelag dienen kann. Vorzugsweise kann die Matte oder Platte und die dünne Oberflächenbeschichtung zur Verstärkung der Festigkeit, insbesondere der Reißfestigkeit auch ein Gewebe mit insbesondere netzartiger Struktur, z.B. ein Glasfaser- Rowing-Gewebe, eingebracht werden, durch welches der dünne bzw. leicht flüssige Kunststoff sich mit der vorgefertigten Matte oder Platte verbinden kann.
Vorzugsweise ist der Boden der Plattenform profiliert, so daß die nach außen weisende Oberfläche der dünnen plattenartigen Beschichtung aus hochwertigem verschleißfestem Kunststoff ebenfalls profiliert ist. Eine solche Profilierung dient der Rutsch- und Trittfestigkeit bei der Verwendung der sandwichartigen Struktur als Fußbodenbelag.
Ebenfalls vorzugsweise liegt die nach außen weisende Oberfläche der dünnen Oberflächenbeschichtung aus
hochwertigem verschleißfestem Kunststoff als Profilierung in Noppenform vor, die sich für den genannten Zweck als rutsch- und trittfester Bodenbelag als besonders günstig erwiesen hat.
Fernerhin vorzugsweise besteht der hochwertige verschleißfeste Kunststoff für die plattenartige Beschichtung aus Polyurethan. Dieses Material weist besonders günstige und verschleißfeste Eigenschaften auf. Es hat geringen Trittschall, kann in allen Farben und Härten hergestellt werden und ist UV-beständig.
Bevorzugt besteht die vorgefertigte Matte oder Platte aus geringwertigem Material aus Recyclinggummi.
Ebenfalls bevorzugt wird der Recyclinggummi aus verschrotteten Autoreifen gewonnen.
Fernerhin bevorzugt besteht die vorgefertigte Matte oder Platte aus geringwertigem Material aus recyceltem Kabelisolierungsschrott. Recycelter Kabelisolierungsschrott ist besonders günstig zu erhalten, wobei der Recyclingannahme sogar noch Preise bezahlt werden, nur um die Entsorgung sicherzustellen.
Die vorgefertigte Matte oder Platte kann auch zumindest teilweise aus geringwertigerem Material wie Holz bzw. aus Preßspan bestehen. Auch das Preßspanmaterial kann aus recyceltem Holz gewonnen sein.
Die Aufgabe wird aber auch dadurch gelöst, daß eine vorgefertigte dünne Oberflächenbeschichtung zur Bildung einer Sandwichstruktur aus zumindest teilweise neuem, hochwertigem Material in fester Form in den Boden einer Plattenform eingelegt wird und darauf eine Schicht aus flüssigem bis teigigem geringwertigem Material, insbesondere Recyclingmaterial, darauf gleichmäßig aufgetragen wird und beide Materialien unter Druck miteinander verbunden werden, wobei beide Materialien miteinander verbindbare Bindemittel aufweisen.
Bei dieser Ausfuhrungsform liegt ebenfalls eine der beiden Schichte in fester From vor, so daß die beiden Materialien nicht ineinander wandern können. Durch das Bindemittel wird eine besonders innige Bindungswirkung zwischen beiden Schichten erreicht.
Vorzugsweise besteht die vorgefertigte dünne Oberflächenbeschichtung aus neuem farbigem, UV- beständigem verschleißfestem Gummi. Der neue Gummi kann in jeder Farbe hergestellt werden.
Ebenfalls vorzugsweise besteht die vorgefertigte dünne Oberflächenbeschichtung aus einer Mischung aus z.B. farbigem neuem UV-beständigem verschleißfestem Gummi und Recyclinggummi. Dadurch, daß bei der hochwertigen Oberflächenbeschichtung eine Mischung aus neuem Gummi und Recyclinggummi vorliegt, wird der Preis der sandwichartigen Struktur weiterhin gesenkt und die Umweltvorteile werden verbessert.
Fernerhin vorzugsweise wird der Recyclinggummianteil aus verschrotteten Autoreifen gewonnen.
Bevorzugt wird die vorgefertigte dünne Oberflächenbeschichtung aus einem Block abgespalten. Durch diese Abspaltung von einem Block kann die vorgefertigte dünne Oberflächenbeschichtung beliebig dünn gemacht werden.
Vorzugsweise wird die vorgefertigte dünne Oberflächenbeschichtung 2mm dick hergestellt.
Ebenfalls vorzugsweise wird die vorgefertigte dünne Oberflächenbeschichtung 0,5mm dick hergestellt.
Fernerhin vorzugsweise wird die Schicht aus flüssigem bis teigigem geringwertigem Material aus Recyclinggummi hergestellt .
Bevorzugt wird der Recyclinggummi aus verschrotteten Autoreifen gewonnen.
Ebenfalls bevorzugt enthält die vorgefertigte dünne Oberflächenbeschichtung und die Schicht aus flüssigem bis teigigem, geringwertigem Material jeweils 6% Bindemittel .
Die Erfindung wird im folgenden für zwei besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele genauer beschrieben.
Im ersten Ausführungsbeispiel ist die Schicht aus hochwertigem Material eine dünne plattenartige
Beschichtung aus Polyurethan. Diese Schicht wird in dünn- bzw. leicht flüssiger Form und vorbestimmter Menge auf dem Boden einer Plattenform verteilt. Die Plattenform enthält im Negativ noppenartige Strukturen, so daß die dünne plattenartige Beschichtung nach dem Erhärten ebenfalls Noppen aufweist. Diese Noppen sind besonders günstig für die Trittfestigkeit der Fußbodenbeläge. Das Polyurethan ist besonders hochwertig und verschleißfest und eignet sich vorzüglich für die Oberflächenschicht von Fußbodenbelägen. Die vorgefertigte Matte aus geringwertigem Material besteht aus Recyclinggummi, der aus verschrotteten Autoreifen gewonnen wird. Dabei werden die verschrotteten Autoreifen zu Granulat oder Gummimehl verarbeitet, welches erhitzt wird, so daß eine einheitliche Matte entsteht, die nach dem Erhitzen wieder abgekühlt wird. Diese Matte aus geringwertigem Material wird auf die dünn- bzw. leicht flüssige Schicht aus Polyurethan aufgedrückt. Das Polyurethan verbindet sich vorzüglich mit dem Recyclinggummi, so daß die sandwichartige Struktur nach dem Erhärten des Polyurethans fertig ist.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel wird eine dünne Oberflächenbeschichtung aus einer Mischung aus neuem hochwertigem, UV-beständigem, verschleißfestem, farbigem Gummi hergestellt. Dabei wird diese Gummimischung in Blockform hergestellt, aus der die Oberflächenbeschichtung durch ein Spaltmesser abgespalten wird. Die vorgefertigte dünne Oberflächenbeschichtung wird in den Boden einer Plattform eingelegt und darauf wird eine Schicht aus flüssigem
bis teigigem Recyclinggummi aufgetragen. Schließlich werden beide Materialien unter Druck miteinander verbunden, wobei beide Materialien miteinander verbindbare Bindemittel aufweisen. Die Oberflächenbeschichtung ist bevorzugt 0,5mm bis 2mm dick, was einen geringen Anteil an der Sandwichstruktur darstellt, so daß ein eindeutiger Preis- und Umweltvorteil gesichert ist. Die Schicht aus flüssigem bis teigigem geringwertigem Material, die aus Recyclinggummi ist, wird aus Granulat oder Mehl von verschrotteten Autoreifen gewonnen. Dieses Granulat bzw. Mehl wird erhitzt, bis das Material flüssig bis teigig ist. Es wird auf der Oberflächenbeschichtung gleichmäßig aufgetragen, wobei beide Materialien unter Druck miteinander verbunden werden. Das Bindemittel, das in beiden Materialien vorhanden ist, sorgt für eine ausgezeichnete Verbindung der beiden Materialien.