Vorrichtung und Verfahren zum Verhindern von Doppelabzuqen
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 5
Bei der Vereinzelung insbesondere von Briefsendungen von einem Stapel sind Doppelabzuge zu vermeiden Dies wird bei bekannten Losungen, wie in der DE-PS 2704045 beschrieben, mithilfe von kufenformigen Abstreifern erreicht, die gegenüber der Ebene der flachen Gegenstande beweglich gelagert sind und durch eine Stellkraft gegen die flachen Gegenstande gedruckt werden Die Oberflache dieser Abstreifer, die die flachen Gegenstande berührt, besteht aus einem Reibbelag Die Stellkraft erzeugt über den Reibkoeffizienten des Reibbelages auf die doppelt abgezogenen Gegenstande eine Ruckhaltekraft, so daß nur die Gegenstande abgezogen werden, die am sich bewegenden Forderband anliegen Eine spezielle Anordnung gemäß DE-PS 2704045 sorgt dafür, daß auch bei unterschiedlichen Briefen eine genügend große Stellkraft zur Verfugung steht Der Nachteil dieser Losungen besteht dann, daß die Ruckhaltekraft am Abstreifer aus¬ schließlich durch die Reibkraft erzeugt wird Dies wiederum hat zur Folge, daß wahrend des Abziehvorganges auf die flachen Gegenstande wegen der standig vorhandenen Reibkraft eine hohe Beanspruchung ausgeübt wird, die zur Beschädigung fuhren kann
Der vorliegenden Erfindung hegt daher die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verhinderung von Doppelabzugen bei einer Vereinzelungsvorrichtung für flache Gegenstande zu schaffen, bei der eine variable Ruckhaltekraft nur zeitlich begrenzt im notwendigen Umfang wirksam ist und eine standig wirkende Reibkraft, wenn überhaupt, nur relativ klein gewählt wird
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 5 gelost Werden die Öffnungen in der Arbeitsfläche der Abstreifer durch die abzuziehenden Ge¬ genstande bedeckt, so baut sich bei eingeschalteter Saugpumpe ein Unterdruck auf, der die Gegenstande am Abstreifer festhalt Die Festhaltekraft ist über die einstellbare Saugleistung der Pumpe in einem größeren Bereich veränderbar Da die Saugpumpe ein- und ausschaltbar ist und der Unterdruck im wesentlichen nur bei laufenden Abzugsbandern der Veremzelungsvoπchtung anliegt, ist es möglich, die Ruckhaltekraft von ihrer Große und im zeitlichen Umfang so in den Abzugsvorgang einzubeziehen, daß Doppelabzuge bei weitgehender Schonung der Gegenstande vermieden werden
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteranspruchen angegeben Aufgrund der Bewegungen des Abstreifersystems ist es vorteilhaft, gemäß Patentanspruch 2 mindestens einen Teil der Verbindung zwischen den Kanälen und der Saugpumpe elastisch auszufuhren
In der vorteilhaften Ausbildung nach Patentanspruch 3 wird zur Unterstützung des Ruckhaltevorganges des eventuell zweiten abgezogenen Gegenstandes Luft zwischen beide Gegenstande geblasen, so daß die Mitnahmekrafte zwischen beiden Gegenstanden vermindert werden Bei der Abstreiferanordnung nach Patentanspruch 4, bei der die Verbindung zwischen Fuhrungsarm und Abstreifer durch eine in der Nahe des Auslaufbereiches des Abstreifers angeordnete, zum Abzugsband parallele Achse erfolgt und bei der die Stellkraft durch eine erste am Fuhrungsarm angreifende Federkraft sowie durch eine zweite Federkraft gebildet wird, die in der Nahe des Einlauf bereiches am Abstreifer angreift, ist an die Saugpumpe zusatzlich zum Anschluß für die Kanäle eine weitere Leitung angeschlossen, die über ein elastisches Dichtelement an eine ebene Flache am Angriffspunkt der zweiten Federkraft jedes Abstreifers gefuhrt ist Dadurch wird ein Abkippen des Abstreifers wahrend des Ruckhaltens eines Gegenstandes weitgehend vermieden
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden naher erläutert
Dabei zeigen Fig 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemaße Anordnung gemäß Patentanspruch 3 Fig 2 einen zeitlichen Ablauf des Abzugsvorganges
In der Fig 1 sind die im kufenformigen Abstreifer 1 befindlichen und in der Arbeitsflache 3 mundenden Kanäle 2 dargestellt Diese Kanäle 2 sind über eine Verbindungsleitung 4 und einen Faltenbalg 5, in dem eine erste Druckfeder 6 angeordnet ist, an eine Saugpumpe angeschlossen An die Saugpumpe ist eine weitere Leitung 7 angeschlossen, die über ein elastisches Dichtelement 8, in welchem sich eine zweite Druckfeder 9 befindet, auf eine ebene Flache des Abstreifers 1 mundet Mehrere nebenemanderhegende Abzugsbander AB ziehen den obersten Brief des zu vereinzelnden Briefstapels ab und transportieren ihn zu zwei aneinanderiiegenden angetriebenen Förderbändern, die die Briefe übernehmen und weitertransportieren Zuviel abgezogene Briefe werden durch die Abstreifer 1 , die sich dem Zwischenraum zwischen jeweils zwei Abzugsbandern AB gegenüber befinden, zurückgehalten Jeder
Abstreifer 1 wird von einem Führungsarm 1 1 getragen, der seinerseits um einen Achsbolzen 10 schwenkbar gelagert ist. Die Verbindung zwischen dem Führungsarm 11 und dem Abstreifer 1 erfolgt durch eine in der Nähe des Auslaufbereiches des Abstreifers angeordnete Achse 12 sowie eine in der DE-PS 2704045 näher dargestellte Mechanik. Die Stellkraft für den Abstreifer wird durch das Zusammenwirken der am Führungsarm 11 angreifenden ersten Druckfeder 6 und der in der Nähe des Einlaufbereiches des Abstreifers zwischen diesem und dem Führungsarm 11 wirksamen zweiten Druckfeder 9 erzeugt. Durch die Erzeugung der Rückhaltekraft über den von der Saugpumpe erzeugten Unterdruck können die Andruckkraft/ Stellkraft der Abstreifer und/ oder deren Reibungskoeffizienten klein gehalten werden, so daß die Belastung der Briefe beim Abzug gering ist und auch empfindliche Sendungen sicher und schonend vereinzelt werden können. tn der Fig. 2 wird der Ablauf des Abzugsvorganges näher dargestellt. Zu Beginn des Vorganges startet das Abzugsband AB und zieht den anliegenden Brief ab. Gleichzeitig bzw. gering verzögert gibt ein Ventil die Leitung zur Saugpumpe frei. Der abgezogene Brief bzw. ein doppelt abgezogener Brief verschließt die Öffnungen in der Arbeitsfläche der Abstreifer, und es baut sich ein Unterdruck auf, der eine Festhaltekraft erzeugt. Eine entsprechend gerichtete Kraft entsteht auch am Angriffspunkt der zweiten Federkraft. Bei entsprechender Dimensionierung der Querschnitte werden die Drehmomente weitgehend kompensiert, so daß der Abstreifer bei zugeschalteter Saugpumpe keine Kippbewegung ausführt. Nachdem der am Abzugsband anliegende Brief von den Übernahmerollen des Förderbandes erfaßt wurde - Pos. a, wird das Abzugsband gestoppt. Hat der Brief den Bereich der Abstreifer verlassen - Pos. b, so wird die Verbindung zur Saugpumpe solange unterbrochen, bis zwischen abgezogenem Brief und nachfolgendem Brief, der gegebenenfalls vom Abstreifer zurückgehalten wurde, ein festgelegter Abstand entstanden ist. Dann wird das Abzugsband wieder eingeschaltet, die Verbindung zur Saugpumpe wiederhergestellt - Pos. c, und der Vorgang wiederholt sich, d.h., in der Pos. d hat der abgezogene Brief die übernahmerollen erreicht und das Abzugsband wird gestoppt, in der Pos. e hat der Brief den Bereich der Abstreifer verlassen und die Verbindung zur Saugpumpe wird unterbrochen, und in der Pos. f wird die festgelegte Lücke zwischen den Briefen erreicht, das Abzugsband wird wieder gestartet und die Verbindung zur Saugpumpe hergestellt