Strangfuhrung für eine Stranggießanlage
Die Erfindung betrifft eine Strangführung für eine Stranggießanlage, insbesondere für eine Stahlstranggießanlage, mit einer Mehrzahl von den Strang stützenden Strangstützelementen, insbesondere Stützrollen tragenden Stützsegmenten, die zu mehreren benachbart an einem in Längserstreckung einstückigen, gegebenenfalls bogenförmigen, Tragwerk befestigt sind, wobei jedes Stützsegment mittels eines Festlagers und eines in Längserstreckung der Strangführung im Abstand davon angeordneten Loslagers am Tragwerk befestigt ist und jedes Stützsegment mit mindestens einem Lager (Fest- und/oder Loslager) am Tragwerk um eine quer zur Längserstreckung der Strangführung und horizontal gerichtete Achse und in einer durch die Längserstreckung des Tragwerks gelegten Vertikalebene verschwenkbar und mit mindestens einem Lager (Fest- und/oder Loslager) gegenüber dem Tragwerk in Richtung etwa senkrecht zur Längserstreckung des Tragwerks zur Durchführbarkeit der Schwenkbewegung des Stützsegmentes verstellbar gelagert ist, sowie ein Verfahren zur Einstellung der Lage von Stützsegmenten.
Eine Strangführung dieser Art ist beispielsweise aus der DE-A - 30 29 991 bekannt. Hierbei ist eine Ausrichtung der Stützsegmente durch Verstellung der Abstützungen an den Lagern möglich, u.zw. durch händisch durchzuführende Manipulationen. Dies birgt jedoch Komplikationen in sich, da dies nur bei außer Betrieb befindlicher Anlage und auch nur im erkaltenen Zustand durchführbar ist. Somit können Verformungen bedingt durch Wärmedehnungen und Einwirkungen nach Inbetriebnahme nicht mehr berücksichtigt werden.
Aus der EP-B - 0 222 732 ist eine Strangführung bekannt, bei der an einem durchgehenden einstückigen Längsträger mehrere jeweils eine Vielzahl von Strangführungsrollen tragenden Stützsegmenten angeordnet sind, wobei die Stützsegmente über Traglaschen, die mittels Paßbolzen an den Längsträgern starr befestigt sind, an den Längsträgern gelagert sind, und zwar sind jeweils zwei benachbarte Stützsegmente mittels an ihren Enden angeordneter Tragelemente an den Traglaschen gelagert. Jede Traglasche weist eine das Tragelement eines Stützsegmentes unbeweglich aufnehmende Ausnehmung und eine das Tragelement des benachbarten Stützsegmentes mit Spiel aufnehmende Ausnehmung auf, wodurch Los- und Festlager gebildet sind. Das Spiel erstreckt sich parallel zur Strangführungsbahn, sodaß Wärmedehnungen der Stützsegmente bzw. der Längsträger keine nachteiligen Wirkungen auf die Genauigkeit der Strangführung haben.
Aus der FR-A - 2 447 764 ist eine Strangführung bekannt, wobei bei dieser Strangführung die Traglaschen am einstückigen Längsträger schwenkbeweglich befestigt sind, sodaß durch ein
Verschwenken der Traglaschen einerseits ein an der Traglasche abgestütztes Stützsegment gehoben oder gesenkt wird und das an der selben Traglasche abgestützte benachbarte Stützsegement in Gegenrichtung zu ersterem bewegt wird. Hierdurch ist eine Ausrichtung der benachbarten Stützsegemente unter Vermeidung eines stufenförmigen Übergangs in der Strangführungsbahn möglich. Nachteilig ist hierbei, daß jeweils mindestens zwei benachbarte Stützsegemente verschwenkt werden, falls an einem Übergang von einem Stützsegement zum anderen eine Höhenstufe vorhanden ist. Hierdurch gestaltet sich die Einhaltung der Strangführungsbahn mit möglichst geringer Abweichung von der idealen Strangführungsbahn, also zum Beispiel die Einhaltung einer kreisbogenförmigen Strangführungsbahn, bei einer bogenförmigen Strangführung schwierig. Es kann zu größeren Abweichungen mehrerer Stützsegmente von der Ideallage kommen, da keines der Stützsegmente mittels eines Festlagers am Tragwerk befestigt ist.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Strangführung der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß eine genaue Einstellung der Stützsegmente während der gesamten Betriebszeit der Strangführung sichergestellt werden kann, wobei zur Einstellung der Strangführung, wenn überhaupt, nur kurze Betriebsunterbrechungen erforderlich sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Meßeinrichtung für die Erfassung der Schwenkbewegung des Stützsegmentes, vorzugsweise eine Wegmeßeinrichtung oder eine Winkelmeßeinrichtung, vorgesehen ist, die über einen Regler mit einer Stellvorrichtung zur Einstellung der Lage des Stützsegmentes gekoppelt ist.
Eine besonders einfache und robuste Konstruktion einer Strangführung ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der Lage des verstellbaren Lagers höhenverstellbare Beilagen vorgesehen sind.
Vorzugsweise ist zur Verstellung des verstellbaren Lagers eine Gewindespindel vorgesehen oder ist nach einer weiteren Ausführungsform ein axial verschiebbarer Keil, der mittels eines Hydraulik-Verstellzylinders bewegbar ist, oder nach einer noch weiteren Ausführungsform ein zwischen dem Tragwerk und dem Stützsegment wirkender Hydraulik-Verstellzylinder vorgesehen.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Ansteuerung des Hydraulik-Verstellzylinders zumindest ein Wegeventil vorgesehen ist, das über einen Dreipunktregler oder einen höherstufigen Regler oder einen Regler mit Pulsweitenausgang,
dem der von der Wegmeßeinrichtung erfaßte Ist-Wert über eine Koppelung eingebbar ist, schaltbar ist.
Das Vorsehen eines Wegeventils ermöglicht eine sehr einfache Regelungstechnik. Hierbei wird zwar auf eine besonders hohe Genauigkeit, die beispielsweise mit der Servoventütechnik erreichbar wäre, verzichtet, jedoch ergeben sich erfindungsgemäß als Vorteile gegenüber der Servoventütechnik wesentlich niedrigere Kosten und weiters eine wesentlich geringere Empfindlichkeit gegenüber Störungen wie z.B. Verschmutzungen des Öls oder Druckabfälle oder dergleichen. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß mit der Wegeventiltechnik für den Strangguß auch für empfindliche Stahlqualitäten das Auslangen gefunden werden kann.
Mit einem Regler mit Pulsweitenausgang läßt sich auch mit Wegeventilen eine nahezu stetige Regelung erzielen, wie sie typischerweise mit Servo- oder Proportionalventilen erreicht wird. Anstelle einer veränderlichen Ventilöffhung bei diesen stetig arbeitenden Ventilen wird eine Folge von pulsartigen Ventilöffhungen beim Schaltventil gesetzt. Dadurch können Positionierungen mit hoher Genauigkeit vorgenommen werden.
Die Servoventiltechnik erlaubt eine sehr feinfühlige und schnelle Steuerung großer Leistungen durch geringe Steuerleistungen dank unterstützender Wirkung des durchströmenden Mediums. Die Servoventiltechnik wird hauptsächlich in der Werkzeugmaschinentechnik für heikle Positionierungsaufgaben herangezogen. Dementsprechend hoch ist sowohl der Material- als auch der Kostenaufwand bei Verwirklichung der Servoventiltechnik. Die Wartung und Maßnahmen zur Vermeidung von Störeinflüssen sind ebenfalls aufwendig.
Die Anwendung der Servoventiltechnik für die Stranggußtechnik ist aus der US-A - 3,812,900 bekannt; sie gestattet eine Einstellung der Lage der bewegbaren Strangführungsrolle mit äußerster Präzision. Nachteilig sind der hohe materialtechnische Aufwand bei Anwendung der Servoventiltechnik und die hohe Empfindlichkeit gegenüber einer Verschmutzung desselben; für den rauhen Hüttenwerksbetrieb können sich Schwierigkeiten ergeben.
Da erfindungsgemäß für die Verstellung eines Stützsegments nur kleine Volumensströme erforderlich sind, das Gesamtsystem jedoch mit hohen Drücken (z.B. 160 bar) arbeitet, ist zweckmäßig in zumindest einer Hydraulik- Arbeitsleitung des Hydraulik-Verstellzylinders, die von einer Druckmittel-Versorgungsstation zum Wegeventil bzw. von diesem zum Hydraulik- Verstellzylinder führt, eine Drossel bzw. Blende eingebaut.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß in zumindest einer Hydraulik-Arbeitsleitung, die von einer Druckmittel-Versorgungsstation zum Wegeventil bzw. von diesem zum Hydraulik-Verstellzylinder führt, ein Stromregelventil mit Gleichrichtung eingebaut ist.
Durch ein Stromregelventil stellt sich eine von der Belastung und den dieser entsprechenden Hydraulikdrücken nahezu unabhängige Verstellgeschwindigkeit ein. Eine auf diese Verstellgeschwindigkeit und die Ansprech- und Abfallzeit des jeweiligen Wegeventiles abgestimmte Gestaltung des 3- oder 5 -Punktreglers erlaubt ein sehr genaues und direktes Erreichen der gewünschten Sollposition für alle Belastungsfälle.
Eine weitere bevorzugte Ausfuhrungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß in der zu und/oder von dem Hydraulik-Verstellzylinder führenden Hydraulik-Arbeitsleitung eine dem Hydraulik- Verstellzylinder unmittelbar vor- bzw. nachgeordnete Drossel bzw. Blende vorgesehen ist.
Zum Erzielen von über den Verstellweg des Hydraulik-Verstellzylinders unterschiedlichen Verstellgeschwindigkeiten des Kolbens und damit einer erhöhten Genauigkeit ist vorzugsweise ein zusätzliches Wegeventil in Parallelschaltung zu einer Drossel bzw. Blende bzw. zum Stromregel ventil mit Gleichrichtung vorgesehen, wobei zweckmäßig als Regler ein Fünfpunktregler oder höherstufiger Regler vorgesehen ist.
Die Erfindung betrifft weiters eine Strangführung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Wegmeßeinrichtung von einem zum Hydraulik-Verstellzylinder in Parallelschaltung angeordneten, gegengleich zum Hydraulik-Verstellzylinder arbeitenden Balancierzylinder gebildet ist, der einerseits mit dem Tragwerk und anderseits mit einem Stützsegment verbunden ist.
Ein Verfahren zur Einstellung und/oder Korrektur der Lage von in einem Tragwerk hintereinander befestigten und mit Strangstützelementen, insbesondere Stützrollen, ausgestatteten Stützsegmenten, wobei jedes Stützsegment mittels eines Festlagers und eines in Längserstreckung der Strangführung im Abstand davon angeordneten Loslagers am Tragwerk befestigt ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß von benachbarten Stützsegmenten, deren Strangstützelemente eine Strangführungsbahn ergeben, die an der Stoßstelle der Stützsegmente eine Sprungstelle aufweist, jenes Stützsegment um sein eine Schwenkbewegung zulassendes Lager verschwenkt wird, das mit seinem verstellbaren Lager an das benachbarte Stützsegment angrenzt, und zwar so weit verschwenkt wird, bis die Sprungstelle minimiert ist.
Hierbei wird vorzugsweise das Stützsegment so weit verschwenkt, bis ein an drei benachbarte Strangstützelemente, von denen ein Strangstützelement dem einen und zwei Strangstützelemente dem benachbarten Stützsegment angehören, gelegter berührender Kreis einen Radius bzw. eine Krümmung aufweist, dessen bzw. deren Abweichung vom gewünschten (idealen) Radius bzw. der zugehörigen Krümmung ein Minimum wird.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Fig. 1 stellt eine Teil-Seitenansicht einer Strangführung einer Stranggießanlage dar. Die Figuren 2 und 3 sind Schemaskizzen zur Erläuterung der Erfindung. Fig. 4 veranschaulicht die Veränderung der Krümmung beim Übergang vom ungenauen Segmenteinbau durch die erfmdungsgemäß durchzuführende Korrektur. Fig. 5 veranschaulicht eine bevorzugte erfindungsgemäße Regelung für den Hydraulik- Verstellzylinder in schematischer Darstellung und Fig. 6 deren Anordnung an einer Strangführung, ebenfalls in schematischer Darstellung. Die Figuren 7 und 8 zeigen die Arbeitsweise eines Dreipunktreglers und eines Fünfpunktreglers in Abhängigkeit von der Regelabweichung. Fig. 9 veranschaulicht eine Grundschaltung mit einem Stromregelventil, Fig. 10 die Grundschaltung mit einem 4/3 -Wegeventil mit Blenden. Fig. 11 zeigt eine Ventil- Drossel-Kombination zur Realisierung von zwei Verstellgeschwindigkeiten für den Kolben eines Hydraulik-Verstellzylinders.
Eine Strangführung 1 einer Bogenstranggießanlage weist zur Aufnahme mehrerer Stützsegmente 2 durchgehende, bogenförmig gestaltete, als Tragwerk 3 für die Stützsegmente 2 dienende Längsträger auf, die jeweils mittels nicht näher dargestellter Lager am Fundament abgestützt sind.
Je nach Baulänge der Strangführung 1 sind zwei oder mehrere Längsträger 3 in Längsrichtung der Strangführung hintereinander vorgesehen, wobei jeder Längsträger 3 jeweils zwei oder mehrere Stützsegmente 2 trägt, an denen Strangstützelemente 4, insbesondere Stützrollen, angeordnet sind. Sind zwei oder mehrere Längsträger 3 hintereinander angeordnet, kann eines der Segmente als Überbrückung der Längsträger 3 vorgesehen sein, d.h. sowohl am ersten Längsträger 3 als auch am nachfolgenden Längsträger 3 gelagert sein.
Dem bogenförmigen Längsträger 3 nachfolgend setzt sich die Strangführung 1 über mindestens die Länge fort, innerhalb der der Strang einen flüssigen Kern aufweist, sodaß in der Regel Längsträger 3 auch in der dem bogenförmigen Teil der Strangführung 1 nachfolgenden horizontalen Teil der Strangführung 1 in gleicher Weise angeordnet werden
können und ebenfalls jeweils zwei oder mehrere Stützsegmente 2 tragen. Anstelle der Längsträger 3 könnten auch gegossene Betonfundamente oder ein einziges Betonfundament vorgesehen sein, an denen bzw. an dem die Stützsegmente 2 gelagert sind. Wenn ein Betonfundament als Tragwerk 3 dient, sind zweckmäßig die Stützsegmente 2 an an diesem Betonfundament befestigten Stahlplatten , an denen vorzugsweise höchstens zwei bis vier Lagerstellen vorgesehen sind, angeordnet.
Jedes Stützsegment 2 ist von unteren Rollenträgem 5 und oberen Rollenträgern 6 gebildet, die durch Zuganker 7 miteinander verbunden sind. Die Zuganker erstrecken sich etwa senkrecht zur Längserstreckung 8 der Strangführung 1 und damit auch zum Tragwerk 3, sodaß sie im Fall einer bogenförmigen Strangführung 1 etwa zum Krürnmungsmittelpunkt gerichtet sind. An den oberen, d.h. bogeninneren Enden der Zuganker 7 sind Hydraulik-Verstellzylinder 9 vorgesehen, mit deren Hilfe der Rollenabstand 10 der einander gegenüberliegenden Rollen 4, die an den Rollenträgem 5 und 6 drehbar befestigt sind, geändert werden kann. Zu diesem Zweck wird der obere Rollenträger 6 gegen den unteren Rollenträger 5 entlang der Zuganker 7 um ein vorbestimmtes Maß bewegt und nach Erreichen der gewünschten Lage positioniert.
Jedes der Stützsegmente 2 ist mit dem unteren Rollenträger 5 an einem Ende mittels eines Festlagers 1 1 und am gegenüberliegenden Ende mittels eines Loslagers 12 am Längsträger 3 befestigt, wobei jeweils ein Festlager 11 eines Stützsegmentes 2 einem Loslager 12 des benachbarten Stützsegmentes 2 folgt, sodaß Los- und Festlager jeweils abwechselnd angeordnet sind. Die Festlager 11 sind derart gestaltet, daß die Stützsegmente 2 um eine durch die Festlager 1 1 gelegte horizontale, sich parallel zu den Stützrollen 4 erstreckende Achse 13 verschwenkbar sind, und zwar in einer Ebene parallel zur in der Längserstreckung der Strangführung errichteten Vertikalebene (= Zeichenebene der Fig. 1 bis 3).
Die Loslager 12 ermöglichen diese Schwenkbewegung, indem der untere Rollenträger 5 der Stützsegmente 2 jeweils um die Schwenkachse 13 des Festlagers 11 in einer Richtung 14 etwa senkrecht zur Längserstreckung 8 der Strangführung 1 und in einer Ebene, die durch die Längserstreckung 8 der Strangführung 1 in vertikaler Richtung gelegt ist, bewegbar ist. Diese Bewegbarkeit kann entweder durch Gewindespindeln oder durch Hydraulik-Verstellzylinder 15, die beispielsweise direkt auf den unteren Rollenträger 5 oder auf einen im Loslager 12 verschiebbaren Keil wirken, verwirklicht werden. Zur Einstellung und Sicherung der Lage eines Stützsegmentes können höhenverstellbare Beilagen dienen. Um ein genaues Maß der Verstellbewegung sicherzustellen ist vorzugsweise im Loslager 12 eine Wegmeßeinrichtung 16 eingebaut. Der von der Wegmeßeinrichtung 16 erfaßte Istwert der Position des Stützsegmentes 2 wird einem Vergleicher 17 eines Reglers 18 zugeführt, dort mit dem
Sollwert verglichen und der Hydraulik-Verstellzylinder 15 in Abhängigkeit dieses Vergleiches über ein Ventil 19 aktiviert.
Um eine Nachjustierung der Strangführung 1 nach einer Grobmontage der Stützsegmente 1 an den Längsträgem 3 zu ermöglichen, d.h. Sprungstellen zwischen den hintereinander angeordneten Stützsegmenten 2 zu vermeiden - diese würden den Strang, der noch eine dünne Strangschale aufweist in unzulässiger Weise verformen und könnten einen Strangdurchbruch verursachen - wird wie folgt vorgegangen:
Zunächst wird zur Feststellung der Istlage der Stützrollen 4 und der Stützsegmente 2 ein Gießspaltmeßgerät, mit welchem sowohl der Gießspalt als auch dessen lokale Krümmung gemessen werden kann, durch die Strangführung 1 hindurchbewegt. Die Anordnung der Stützrollen 4 innerhalb jedes Stützsegments 2 ist in einer Werkstatt mit hoher Präzision genau einstellbar, sodaß diesbezüglich keine Fehlstellungen zu erwarten sind. Nach Durchführung der Messung mit dem Gießspaltmeßgerät (ein solches Gerät ist beispielsweise in der AT-B - 393.739 beschrieben) erfolgt die Auswertung des Meßprotokolls und eine Berechnung der notwendigen und noch durchzuführenden Korrekturbewegungen der einzelnen Stützsegmente 2. Dies kann computerunterstützt durchgeführt werden.
Ergibt sich beispielsweise aus dem Meßprotokolls eine Lage von drei hintereinander angeordneten Stützsegmenten 2, 2', 2", wie dies in Fig. 2 - der Einfachheit halber nur für den unteren Rollenträger 5 - dargestellt ist. so ist ersichtlich, daß das mittlere Stützsegment 2' von der idealen Strangführungsbahn, die durch eine strichpunktierte Linie 20 veranschaulicht ist, abweicht. Es sitzt nach dem Beispiel um etwa 1 mm zu tief. Bei diesem Beispiel ist ein Rollendurchmesser von 300 mm und eine Rollenteilung von 330 mm verwirklicht. Erfindungsgemäß erfolgt eine Korrektur der Lage der Stützsegmente 2, 2', 2" dadurch, daß das zweite Stützsegment 2' an dem Ende, an dem es das Loslager 12 aufweist, so weit angehoben wird, daß die sich zwischen den benachbarten Stützrollen 4 der benachbarten Stützsegmente 2, 2' eine minimale Krümmung der Strangfuhrung 1 ergibt. In gleicher Weise wird das dritte Stützsegment 2" an der Stelle, an der es mit einem Loslager 12 an den Längsträgem 3 befestigt ist, abgesenkt, und zwar ebenfalls so weit, bis die lokale Krümmung zwischen den benachbarten Stützrollen 4 der benachbarten Stützsegmente 2 und 2' ein Minimum aufweist.
Zur Berechnung der Krümmung wird an drei aufeinanderfolgenden Stützrollen 4, von denen eine dem einen und zwei dem anderen benachbarten Stützsegment 2 angehören, ein berührender Kreis gelegt und dessen Radius und Krümmung berechnet. In Abb. 4 ist die lokale Krümmung über der jeweiligen mittleren Stützrolle der drei ausgewählten Stützrollen 4
benachbarter Stützsegmente 2, 2', 2" veranschaulicht. Mit einem voll ausgelegten Quadrat sind die Werte angezeigt, die sich bei einem ungenauen Segmenteinbau wie oben beschrieben ergeben. Mit einem leeren Quadrat sind die Krümmungswerte nach der Korrektur veranschaulicht. Für den Beispielfall reduziert sich somit die maximale Krümmung durch die Korrektur auf etwa ein Drittel des ursprünglichen Wertes. Die Krümmung in Verbindung mit der Strangschalendicke kann als Maß für die in der Zweiphasenschicht (zwischen der erstarrten Strangschale und dem flüssigen Kern) auftretenden Dehnungen und damit als Qualitätskriterium interpretiert werden.
Gemäß der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform eines Loslagers 12 ist ein Zuganker 21 am Tragwerk 3, d.h. an einem Längsträger, verkeilt und mit dem unteren Rollenträger 5 verbunden. Der Rollenträger 5 ist entlang des Zugankers 21 verschiebbar, so daß das Stützsegment 2 um das Festlager 11 verschwenkbar ist. Zur Verwirklichung einer Bewegung des Rollenträgers 5 gegenüber dem Tragwerk 3 dient ein Hydraulik-Verstellzylinder 15.
Der Zylinder 22 des Hydraulik-Verstellzylinders 15 ist an einem Zusatzträger 23 abgestützt, der ebenfalls gegenüber dem Zuganker 21 verkeilt ist, so daß der Zusatzträger 23 in seiner Lage gegenüber dem Tragwerk 3 fixiert ist. Der Kolben 24 des Hydraulik-Verstellzylinders 15 ist vorzugsweise zur gleichmäßigen und radialsymmetrischen Krafteinteilung als Hohlkolben ausgebildet, der vom Zuganker 21 durchsetzt wird. Das vordere Ende 25 des Kolbens 24 stützt sich am Rollenträger 5 ab.
Zwischen dem Zusatzträger 23 und dem Rollenträger 5 ist in Parallelanordnung zum Hydraulik-Verstellzylinder 15 ein Balancierzylinder 26 vorgesehen, der stets so beaufschlagt ist, daß der Rollenträger 5 am vorderen Ende 25 des Kolbens 24 des Hydraulik- Verstellzylinders 15 anliegt, d. h. gegen diesen gepreßt ist. Der Zylinder des Balancierzylinders 26 ist mit dem Zusatzträger 23 und der Kolben mit dem Rollenträger 5 verbunden. Dieser Balancierzylinder könnte auch in um 180° gedrehter Position zwischen dem Zusatzträger 23 und dem Rollenträger 5 angeordnet sein. Der Balancierzylinder 26 ermöglicht eine spielfreie Positionierung des Rollenträgers 5 in bezug auf das Tragwerk 3 und dient beispielsweise zusätzlich als Wegaufhehmer zur Feststellung der Ist-Position des Rollenträgers 5, wie er in schematischer Darstellung in Fig. 5 gezeigt ist. Auf diese Art und Weise sind Verquetschungen oder Verschmutzungen der Kraftangriffsstelle des Hydraulik- Verstellzylinders 15 am Rollenträger 5 - also an der Auflagestelle des Kolbens 24 - ohne negativen Einfluß auf die einzustellende Soll-Position des Stützsegmentes 2.
Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, sind Hydraulik- Arbeitsleitungen 27, 28 jeweils über Drosseln 29 bzw. Blenden und Wegeventile 30A, 30B und diesen nachgeordnete gesteuerte Rückschlagventile 31 A, 31B mit jeweils einer Kammer 32, 33 des Hydraulik- Verstellzylinders 15 verbindbar. Die jeweilige Position des Kolbens 24 des Hydraulik- Verstellzylinders 15 - und damit des Stützsegmentes 2 - wird über den Wegaufhehmer, d.h. den Balancierzylinder 26, festgestellt und sein Signal dann an einen Vergleicher 34 eines Dreipunktreglers 35 weitergegeben. In den Vergleicher 34 eingebbar ist die Sollwertvorgabe für die Stellung des Kolbens 24 des Hydraulik-Verstellzylinders 15. Bei einer Abweichung des Istwerts vom Sollwert tritt der Dreipunktregler 35 in Funktion, wobei mit dem Signal + 1 das Ventil 30A und mit dem Signal -1 das Ventil 3 OB schaltet.
Die in den zu den beiden Kammern 32 und 33 des Hydraulik-Verstellzylinders 15 führenden Hydraulik- Arbeitsleitungen 27, 28 vorhandenen Rückschlagventile 31 A und 31B werden jeweils von der in die andere Kammer mündenden Hydraulik-Arbeitsleitung 27, 28 über die Steuerleitungen 36 beaufschlagt.
Gemäß der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist der Balancierzylinder 26 von einer eigenen Hydraulik- Arbeitsleitung 37 mit Druck beaufschlagbar. Weiters ist noch ein Druckbegrenzungsventil 38 vorgesehen, das die Kraft des Kolbens 24 des Hydraulik- Verstellzylinders 15 begrenzt.
In Fig. 7 ist die Regelung des Dreipunktreglers 35 näher erläutert, wobei auf der Ordinate die Ansteuerung der Wegeventile und auf der Abszisse die Regelabweichung aufgetragen sind. Gibt der Dreipunktregler 35 das Signal + 1, so wird der Magnet des Wegeventils 30A geschaltet, wogegen der Magnet des Wegeventils 30B stromlos ist. Ist das Signal des Dreipunktreglers 35 0, sind beide Magneten der Wegeventile 30A und 30B stromlos; beim Signal -1 ist der Magnet des Wegeventils 30A stromlos und es schaltet der Magnet des Wegeventils 30B.
Fig. 9 zeigt eine etwas abgeänderte Schaltung mit einem 4/3-Wegeventil 30C, die mit einem Stromregelventil 39 mit Gleichrichtung ausgestattet ist. Fig. 10 zeigt eine ähnliche Schaltung ebenfalls mit einem 4/3-Wegeventil 30C, jedoch ohne Stromregelventil. Gemäß dieser Ausführungsform sind zwischen den Rückschlagventilen 31A, 31B und dem Hydraulik- Verstellzylinder 15 Drosseln 29 bzw. Blenden zusätzlich zu vor dem 4/3 -Wegeventil 30C vorgesehenen Drosseln 29 bzw. Blenden in den Hydraulik-Arbeitsleitungen 27, 28 angeordnet. Hierdurch läßt sich eine große Variationsmöglichkeit hinsichtlich der Geschwindigkeit der Hydraulik-Verstellzylinder 15 erzielen. Die Drosseln bzw. Blenden
können desto größer bemessen werden, je mehr von ihnen vorgesehen sind, was den Vorteil hat, daß die Drosseln 29 bzw. Blenden wesentlich unempfindlicher sind gegen eine Verschmutzung.
Läßt man bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform die vor dem 4/3-WegventiI 30C vorgesehenen Drosseln 29 bzw. Blenden weg oder bemißt diese größer als die unmittelbar vor dem Hydraulik-Verstellzylinder 15 angeordneten Drosseln 29 bzw. Blenden, kann die Hauptdrosselwirkung (bzw. Hauptblendenwirkung) zwischen den Rückschlagventilen 31 A und 31B und dem Hydraulik-Verstellzylinder 12 erzielt werden, wodurch die Schaltzeiten der Rückschlagventile 31 A und 31B besonders kurz gehalten werden können. Auch werden Schwingungen der Rückschlagventile 31 A und 31B durch diese Maßnahme vermieden. Grundsätzlich kann die Anordnung von Drosseln 29 bzw. Blenden unmittelbar benachbart zum Hydraulik-Verstellzylinder 15, d.h. zwischen den Rückschlagventilen 31 A und 31B und dem Hydraulik-Verstellzylinder 15, auch bei allen anderen in den Fig. 1, 2, 5 und 7 dargestellten Ausführungsformen verwirklicht werden, so daß sich die oben beschriebenen Vorteile auch bei diesen Ausführungsformen einstellen.
In Fig. 11 ist eine Ventil-Drossel-Kombination zur Realisierung von zwei Verstellgeschwindigkeiten für den Hydraulik-Verstellzylinder 15 veranschaulicht. Der Kolben 24 des Hydraulik-Verstellzylinders 15 kann im Eil- oder im Schleichgang bewegt werden. Bei dieser Schaltung, bei der der in strichpunktierten Linien eingefaßte Teil identisch ist mit der Schaltung gemäß Fig. 5 sind in den Hydraulik-Arbeitsleitungen 27, 28 zusätzlich noch Drosseln 40 bzw. Blenden den Wegeventilen 30A und 30B vorgeschaltet, die jeweils über einen Bypass 41, 42 überbrückbar sind. Eine Überbrückung kann mit Hilfe eines in den Bypass-Leitungen 41, 42 vorgesehenen Wegeventils 43 erzielt werden, das über einen Fünfpunktregler aktiviert oder deaktiviert wird. Die Fünfpunktregelung ist durch einen Dreipunktregler 35 gemäß Fig. 5 mit einer Wirkungsweise gemäß Fig. 7 und einen Eil- /Schleichgangsschalter 44, dessen Wirkungsweise in Fig. 8 erläutert ist, verwirklicht. Nähert sich der Kolben 24 des Hydraulik-Verstellzylinders 15 dem Schaltbereich des Dreipunktreglers 35, wird über den EiWSchleichgangsschalter 44 auf eine geringere Geschwindigkeit geschaltet, u.zw. mittels einer der zuschaltbaren Blenden 40, sodaß eine genauere Positionierung erzielt werden kann. Der Eil-/Schleichgangsschalter 44 bringt mit dem Signal +1 das Wegeventil 43 in die in Fig. 8 dargestellte Position für den Schleichgang und mit dem Signal 0 das Wegeventil 43 in die Eilgangstellung, in der das Hydraulikmittel über die Bypassleitungen 41 und 42 strömt.
Anstelle des Dreipunktreglers 35 kann auch ein Regler mit Pulsweitenausgang vorgesehen sein.