Hydraulisch schwenkbarer Grabenräumlöffel
Die Erfindung betrifft einen hydraulisch schwenkbaren Grabenräum¬ löffel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Ein derartiger Grabenräumlöffel ist bereits aus der DE 32 45 673 C bekannt. Zur Verschwenkung des Löffels dient dort ein Hebel, der aus einer Koppelstange besteht, deren eines Ende an dem Trag¬ stück im Abstand von der Schwenkachse des Löffels un deren ande¬ res Ende an einem in dem Träger verschieblich geführten und von der Kolben-Zylinder-Einheit bewegbaren Gleitstück angelenkt ist. Ein derartiges Gleitstück in dem gemäß der DE 32 45 673 als Rohr ausgeführten Träger vorzusehen ist vergleichsweise aufwendig. Hier müssen bei einer Schweißkonstruktion Gleitflächen gefertigt werden, was eine hohe Fertigungsgenauigkeit und geringe Toleran¬ zen bedingt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen schwenkbaren Grabenräumlöffel derart weiterzubilden, daß er einfacher aufge¬ baut ist und sich daher einfacher und kostengünstiger herstellen läßt.
Ausgehend von einem gattungsgemäßen hydraulisch schwenkbaren Gra¬ benräumlöffel besteht die erste Lösung der vorgenannten Aufgabe darin, daß die Koppelstange unmittelbar am Kolben angelenkt ist und daß im Anlenkpunkt der Koppelstange am Kolben mindestens eine Führungsrolle gelagert ist. Gegenüber dem gattungsgemäßen hydraulisch schwenkbaren Grabenräumlöffel liegen die Vorteile der erfinungsgemäßen Lösung in der wesentlich günstigeren Bau¬ breite, der besseren Krafteinleitung, da keine Momente auf die Führung wirken, dem besseren Wirkungsgrad, der durch die Rollrei¬ bung anstelle der Gleitreibung erreicht wird, und der billigeren Fertigung, die daraus resultiert, daß hier keine Gleitflächen mehr für ein Gleitstück notwendig sind. Durch den geringeren Platzbedarf ist eine optimale Momentverteilung möglich und es kann überhaupt ein vergleichsweise größerer Zylinder eingesetzt werden.
Bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lehre ergeben sich aus den Unteransprüchen 2-4. Demnach kann der Kolben einsei¬ tig in einem Differentialzylinder gelagert sein und mit seinem freien Ende mit der Koppelstange verbunden sein. Gemäß einer al¬ ternativen Ausführungsform zur Übertragung großer Momente kann ein zweiter Zylinder vorgesehen sein.
Eine weitere Lösung der zuvor formulierten Aufgabe besteht da¬ rin, daß bei einem gattungsgemäßen hydraulisch schwenkbaren Gra¬ benräumlöffel in dem Träger zwei Plunger-Zylinder sich gegenüber angeordnet sind, in die jeweils die Enden einer gemeinsamen Kol¬ benstange eintauchen. Auch hier ist die Koppelstange unmittelbar am Kolben angelenkt.
Die Verwendung von Plunger-Zylindern führt zu dem Vorteil, daß gleiche Kräfte in beiden Richtungen erzeugt werden. Die Führung des Koppelpunktes an der Kolbenstange kann von der Zylinderfüh-
rung mit übernommen werden und dadurch vollkommen eingespart wer¬ den. Die erfindungsgemäße Verwendung der Plunger-Zylinder führt gegenüber der Verwendung von Differentialzylindern zu einer wei¬ teren Verbilligung der Fertigung. Der Plunger-Zylinder wirkt nur in eine Richtung, so daß bei Verwendung von zwei Plunger-Zylin¬ dern auf eine Bolzenlagerung verzichtet werden kann. Weiterhin hat die Verwendung von Plunger-Zylindern den Vorteil, daß ein einfacher Austausch der Volumina möglich ist, was durch Verbin¬ den der Leitungen eine Schwimmstellung ermöglicht. Eine derarti¬ ge Schwimmstellung des Löffels ist für eine Reihe von Arbeiten sinnvoll und erforderlich. Weiterhin ist es bei der Verwendung von Plunger-Zylindern möglich, die DruckmittelZuführung durch entsprechend innerhalb der Kolbenstange vorgesehene Bohrungen vorzusehen.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Lösungsgedanken gemäß An¬ spruch 5 ergeben sich aus den sich auf den Anspruch 5 zurückbe¬ ziehenden Unteransprüchen 6-10.
Weitere Einzelheiten und Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden anhand von mehreren in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine Seitenansicht eines Grabenräumlöffels,
Fig. 2: eine teilweise geschnittene Vorderansicht eines
Grabenräumlöffels gemäß einer ersten Ausführungs¬ form,
Fig. 2a: einen Detailschnitt gemäß der Schnittebene A-A in Fig. 2,
Fig. 3: eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer
zweiten Ausführungsform eines Grabenräumlöffels,
Fig. 3a: einen Detailschnitt durch die Schnittebene B-B gemäß Fig. 3,
Fig. 4: eine teilweise geschnittene Vorderansicht eines Grabenräumlöffels einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4a: einen Detailschnitt gemäß der Schnittebene C-C in Fig. 4,
Fig. 5: eine teilweise geschnittene Vorderansicht eines
Grabenräumlöffels gemäß einer vierten Ausführungs¬ form der vorliegenden Erfindung,
Fig. 6: eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer fünften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Grabenräumlöffels,
Fig. 7: eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer sechsten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Grabenräumlöffels und
Fig. 7a: einen Detailschnitt durch die Schnittebene D-D gemäß Fig. 7.
Ein Grabenräumlöffel 10 ist, wie in Fig. 1 dargestellt, schwenk¬ bar um eine Schwenkachse 12 an einem Tragstück 14 gelagert, das in an sich bekannter Weise an dem Löffelstiel eines Hydraulik¬ baggers oder dergleichen angelenkt und durch den Hydraulikzylin¬ der des Löffels verschwenkbar ist.
Der Grabenräumlöffel ist an seinem oberen Ende durch einen aus einem Rohr bestehenden Träger 16 ausgesteift, an dem seitliche dreieckförmige Laschen 18, 20 befestigt sind, die der Lagerung des Grabenräumlöffels 10 an dem Tragstück 14 dienen. Der rohrför- mige Träger 16 ist im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 mit kreis¬ förmigem Querschnitt gezeigt. Hier kann aber auch ein Rohr mit quadratischem Querschnitt oder ein beliebiger Kasten als Träger 16 dienen.
In der Ausführungsform des Grabenräumlöffels 10 gemäß der Fig. 2 ist in dem rohrförmigen Träger 16 nahe dem einen Ende ein Diffe- rentialzylinder 22 befestigt, dessen einseitige Kolbenstange 24 über einen Bolzen 26 mit einer Koppelstange 28 verbunden ist. Die Koppelstange 28 greift außermittig an dem Tragstück 14 an. Die Kolbenstange tritt durch eine schlitzartige Öffnung 30 inner¬ halb des Trägers 16 aus dem Träger aus. Seitlich auf dem Bolzen 26 sind Führungsrollen 32, 34 gelagert, die in ihrem Umfang, wie insbesondere der Fig. 2a zu entnehmen ist, an den Rohrquer¬ schnitt des Trägers 16 angepaßt sind. Gemäß dieser Konstruktion fallen der Anlenkpunkt zwischen der im Bereich der Anlenkung ga¬ belförmig ausgestalteten Kolbenstange 24 und der Koppelstange 28 mit der Achse der Führungsrollen 32 und 34 zusammen. Durch Ver¬ schieben der Kolbenstange 24 innerhalb des Differentialzylinders 22 kann dann der Grabenräumlöffel 10 um die Schwenkachse 12 ver¬ schwenkt werden.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3, 3a entspricht im wesentlichen derjenigen gemäß Fig. 2. Hier ist die Kolbenstange 24 ebenfalls in einem Differentialzylinder 22 gelagert und das freie Ende der Kolbenstange 24 ist gabelförmig geteilt, wie dies in der Fig. 3a gezeigt ist. Allerdings ist hier das gabelförmig geteilte Ende der Kolbenstange 24 über den Anlenkpunkt, an dem die Koppelstan¬ ge 28 angreift, hinaus verlängert. An dem freien Ende der Gabel
ist um einen Bolzen 36 wiederum ein Ende eines Kolbens 38 einer weiteren Kolben-Zylinder-Anordnung 38, 40 angelenkt. Die Ausfüh¬ rungsform gemäß Fig. 3 baut breiter als diejenige gemäß Fig. 2, vermag dafür aber vergleichsweise größere Momente zu übertragen.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 4 sind zwei Plunger-Zylinder 42 und 44 innerhalb des Trägers 14 angeordnet. In die jeweiligen Plunger-Zylinder 42 und 44 tauchen die Enden einer einzigen Kol¬ benstange 46 ein, die mittig gabelförmig geteilt ist, wie insbe¬ sondere der Fig. 4a zu entnehmen ist. Auch hier ist ein Bolzen 26 vorgesehen, an dem ein freies Ende der Koppelstange 28 ange¬ lenkt ist. Auf dem Bolzen 26 sitzen auch Führungsrollen 32 und 34. Die Plunger-Zylinder 42 und 44 sind nicht fest mit dem Trä¬ ger 16 verbolzt, sondern stützen sich an entsprechenden quer durch den Träger verlaufenden Stiften 48 und 50 ab.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 5 entspricht weitgehend derjeni¬ gen gemäß Fig. 4. Hier ist allerdings eine vergleichsweise schma¬ lere Baubreite des Grabenräumlöffels 10 realisiert. Der Unter¬ schied zur Ausführungsform gemäß Fig. 4 besteht darin, daß hier die Kolbenstange nur über die Plunger-Zylinder 42 und 44 geführt wird. Auf die zusätzlichen Führungsrollen 32 und 34 ist bei die¬ ser Ausführungsform verzichtet worden. Die Kolbenstange 46 ist auch hier im Anlenkbereich der Koppelstange 28 geteilt, wie an¬ hand der gestrichelten Linien in Fig. 5 angedeutet ist.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 6, in der ebenfalls eine einzi¬ ge Koppelstange 46 mit zwei Plunger-Zylindern 42 und 44 zusammen¬ wirkt, ist die Koppelstange 46 aber nicht zweigeteilt. Vielmehr ist hier ein Ansatzstück 52 mit der Koppelstange 46 verbunden, wobei ein Ende des im wesentlichen dreieckigen Ansatzstückes 52 aus dem Träger 16 durch den Schlitz 30 herausragt. An dem Ansatz¬ stück 52 kann zusätzlich ein Abdeckblech 54 zum Abdecken des
Schlitzes angeschweißt sein. Am aus dem Täger 16 herausragenden Ende sitzt am Ansatzstück 52, das auch zweigeteilt ausgeführt sein kann, das freie Ende der Koppelstange 28. Dieses ist dort über einen Bolzen 26' angelenkt.
Schließlich ist in Fig. 7 eine Ausführungsform dargestellt, die weitgehend derjenigen gemäß Fig. 6 entspricht. Hier ist nur auf die Koppelstange 28 verzichtet. Statt dessen ist in dem Ansatz¬ stück 52 ein Längsschlitz 56 angeordnet, der von einem tragstück- festen Bolzen 58 durchgriffen wird. Wie in Fig. 7, 7a darge¬ stellt, liegen der Bolzen 58 und die Langlochführung 56 unter¬ halb des Schwenkpunktes 12. Bei dieser Bauausführung kann auf die Koppelstange verzichtet werden, die in den anderen Bauausfüh¬ rungen verwirklicht ist.