VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM VERGASEN VON
VERGASUNGSSTOFFEN UND/ODER ZUM REFORMIEREN EINES
GASES SOWIE HOCHTEMPERATURWÄRMETAUSCHER FÜR
DIE DURCHFÜHRUNG DES VERFAHRENS
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vergasen flüssiger und/oder feinkörniger fester Vergasungsstoffe und/oder zum Reformieren eines Gases unter Zusatz eines Vergasungsmittels nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Erfindung bezieht sich weiter auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des An¬ spruchs 18 und einen Hochtemperaturwärmeaustauscher, insbe¬ sondere für diese Vorrichtung, nach dem Oberbegriff des An- Spruches 28 bzw. 36.
Bei einem bekannten Verfahren (GB-PS 744 742) zum Vergasen eines feinkörnigen Vergasungsmittels und/oder zum reformie¬ ren eines kohlendioxidhaltigen Gases in ein kohlenmonoxid- hal iges Gas wird dem Reaktor die für den Ablauf der chemi¬ schen Reaktion erforderliche Wärme über in einem geschlos¬ senen Kreislauf geführte, und außerhalb des Reaktors er¬ wärmte, feinkörnige Wärmeträger-Partikel zugeführt. Eine gute Verteilung der Partikel in dem Reaktor und damit eine gute Wärmeübertragung zwischen den Partikeln und dem Ver¬ gasungsstoff wird bei im Gegenstrom geförderten Partikeln dadurch angestrebt, daß der Reaktor horizontal angeordnet ist und um seine Längsachse gedreht wird. Zum Boden des Re¬ aktors gelangende Partikel werden durch die Drehung angeho- ben um anschließend aufgrund ihres Gewichts zum Reaktorbo-
den zurückzufallen; damit soll eine einem Berieseln ähnli¬ che Beaufschlagung des Reaktorinneren mit den Partikeln und damit ein guter Wärmeaustausch erreicht werden. Für im Gleichstrom geführte Partikel wird vorgeschlagen, daß diese von einem oberen Bereich eines vertikal angeordneten Reak¬ tors durch eine Schicht feinkörniger fester Vergasungsstof¬ fe zum Boden des Reaktors gefördert werden, von wo aus sie zusammen mit anfallender Asche ausgetragen werden.
Die Partikel bestehen aus Metallen oder Metalloxiden und haben eine Korngröße von etwa 1 bis 5 mm. Über die Partikel ausgetragene Asche wird vor einer Rückführung der Partikel in den Erhitzer, beispielsweise durch Sieben oder eine ma¬ gnetische Trennung von Aschebestandteilen, ausgeschieden. Der für das Erwärmen der Partikel vorgesehene Erhitzer weist gleichfalls einen um seine Längsachse drehenden Er¬ hitzerzylinder auf; auf die Wärmezufuhr zu dem Erhitzer ist nicht eingegangen. Die in dem Erhitzer erwärmten Partikel werden innerhalb des geschlossenen Kreislaufs nach ihrem Austritt aus dem Reaktor über eine Verkokungseinrichtung oder einen Luftvorwärmer dem Erhitzer wieder zugeführt. Bei der Vergasung staubförmiger Vergasungsstoffe können diese, in nicht weiter beschriebener Weise, innerhalb des Reaktors einen Schwebezustand einnehmen.
Der Einsatz eines rotierenden Reaktors sowie eines rotie¬ renden Erhitzers führt zu einem relativ hohen Aufwand bei der Durchführung des Verfahrens. Ein entsprechender Aufwand ist zum Aufbau und für die Wartung einer zur Durchführung des Verfahrens erforderlichen Vorrichtung notwendig. Ferner ist weder beim Berieseln des Vergasungsstoffes durch Parti¬ kel bei einem drehenden Reaktor, noch bei einem Beaufschla¬ gen einer Schicht des Vergasungsstoffes innerhalb eines ru¬ henden Reaktors durch herabfallende Partikel, ein inniges
Vermischen mit dem Vergasungsstoff sichergestellt, so daß der Wirkungsgrad des Wärmeaustausches relativ gering ist.
Bei einem bekannten Verfahren zum Reformieren von C02 und H20 enthaltenden Gasen, sowie von kohlenwasserstoffhaltigen Gasen zu Reduktionsgas mit hohem H2~ und CO-Anteil (DE-PS 29 47 128) , werden als Wärmeübertragungsmedium fluidisier- bare wärmebeständige Partikel, beispielsweise aus Alumi¬ niumoxid mit einer Partikelgröße im Bereich von 50 bis 50C μm eingesetzt. Eine Vergasung flüssiger oder fester Ver¬ gasungsstoffe ist dabei nicht vorgesehen. Zur Reformation von Gasen nehmen die in einem geschlossenen Kreislauf um¬ laufenden Partikel zunächst im Erhitzer und in der Brenn¬ kammer Wärme von in der Brennkammer erzeugtem Verbrennungs- gas auf. Dazu sind die Partikel, sowohl in dem Erhitzer als auch in der Brer. • ammer, jeweils oberhalb eines Rostes in einer mit dem Verbrennungsgas gebildeten Wirbelschicht ge¬ halten. Sie gelangen dabei über ein Fallrohr von dem Er¬ hitzer in die Brennkammer, von wo aus sie über ein weiteres Fallrohr in eine unterhalb der Brennkammer liegende Boden¬ kammer gelangen. Diese ist über ein Förderrohr mit dem obe¬ ren Bereich des Reaktors verbunden, in dem die Partikel oberhalb von Rosten in mit dem zu reformierenden Gas gebil¬ deten Wirbelschichten aufgenommen werden. Die in dem Reak- tor ausgebildeten Wirbelschichten sind gleichfalls über ein Fallrohr verbunden. Um einen Übertritt von in dem Reaktor erzeugten Reduktionsgas in die Bodenkammer bzw. die Brenn¬ kammer zu verhindern, ist in dem Förderrohr ein im Wechsel zu öffnendes bzw. zu schließendes Doppelventil angeordnet. Das Doppelventil führt zum einem dazu, daß dem Reaktor Par¬ tikel diskontinuierlich zugeführt werden und zum anderen, daß der Aufbau und der Betrieb der Vorrichtung zur Durch¬ führung des Verfahrens relativ aufwendig ist und einen er¬ höhten Verschleiß und dadurch auch eine erhöhte Störanfäl- ligkeit aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein gattungsgemä¬ ßes Verfahren so weiterzubilden, das in wirksamer, einfa¬ cher und betriebsicherer Weise eine Wärmeaufnahme durch die Partikel sowie eine Wärmeabgabe an Vergasungsstoffe und/ oder zu reformierende Gase und Vergasungsmittel in dem Re¬ aktor ermöglicht ist. Der Erfindung liegt weiter die Auf¬ gabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Durch¬ führung des Verfahrens verfügbar zu machen mit einem Hoch- temperaturwärmetauscher, der einen relativ einfachen, ver¬ schleißfesten und betriebssicheren Aufbau aufweist, und einen Wärmeaustausch mit hohem Wirkungsgrad ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1, durch die Vorrichtung nach Anspruch 18 und durch den Wärmetau¬ scher nach Anspruch 28 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens enthalten die Verfahrensansprüche 2 bis 17, vor- teilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung die Vorrichtungs¬ ansprüche 18 bis 27 und vorteilhafte Ausgestaltungen des Wärmetauschers die Ansprüche 29 bis 37.
Dadurch, daß die Partikel und das Verbrennungsgas oberhalb mindestens eines in dem Erhitzer angeordneten Rostes eine Wirbelschicht bilden, ergibt sich innerhalb des Erhitzers eine zu einem guten Wärmeaustausch führende, innige Vermi¬ schung zwischen den Partikeln und dem Verbrennungsgas. Der Wärmeaustausch bzw. die Erwärmung der Partikel auf die not- wendige Temperatur von 1250°C erfolgt in einer Wirbel¬ schicht des Erhitzers, dessen Unterteil als Brennkammer ausgebildet ist, in der die Verbrennungsgase eine Tempera¬ tur von 1350°C bis 1500°C aufweisen. Erfindungsgemäß gelan¬ gen die in dem Erhitzer und in der Brennkammer erwärmten Partikel über ein Überlaufröhr aus der Brennkammer in einen
oberen Bereich des Reaktors. Der Durchsatz durch das Über¬ laufrohr bildet eine Dichtung, die einen Durchtritt von in dem Reaktor entstehendem Produktgas verhindert. Mit gerin¬ gem Aufwand bei der Durchführung des Verfahrens und in ver- schleißarmer und somit betriebssicherer Weise ist somit er¬ findungsgemäß ein Durchtritt von Produktgas verhindert, ohne daß es beispielsweise erforderlich ist, als Abdichtor¬ gan ein im Wechsel zu öffnendes bzw. zu schließendes Dop¬ pelventil anzuordnen und während des Verfahrensablaufs zu betätigen.
Die in den Reaktor gelangenden Partikel bilden dort mit dem Vergasungsstoff und/oder dem zu reformierenden Gas eine der Anzahl der Roste entsprechende Anzahl von Wirbelschichten; damit ist in dem Reaktor ein die Wirksamkeit des Verfahrens erhöhender guter Wärmeaustausch sichergestellt.
In vorteilhafter Weise ist der Durchsatz der Partikel durch das Überlaufröhr einstellbar, so daß der Verfahrensablauf durch Verändern der dem Reaktor zugeführten Partikel und damit auch der Wärmemenge auf einfache Weise beeinflußbar ist.
Es hat sich weiter als vorteilhaft herausgestellt, daß fes- te Vergasungsstoffe in eine Eintragskammer gefördert wer¬ den, in der sie von einem Fördergas aufgenommen und zusam¬ men mit diesem über mindestens ein Eintragsrohr dem Reaktor zugeführt werden. Es ist damit in einfacher und wirksamer Weise sichergestellt, daß die Vergasungsstoffe in einer in dem Reaktor aufgebauten und zu einem guten Wärmeaustausch führenden Wirbelschicht im wesentlichen gleichmäßig ver¬ teilt werden.
Es ist dabei von Vorteil, daß in dem Reaktor oberhalb von dem der Eintragskammer benachbarten Reaktorboden und eines
oder mehrerer Roste hintereinander liegende Wirbelschichten gebildet werden. Damit sind gute Voraussetzungen für einen schnellen und vollständigen Ablauf der zu einer Vergasung bzw. Reformierung führenden chemischen Reaktionen und eine hierfür vorteilhafte gleichmäßige Erwärmung durch die Par¬ tikel gegeben.. Damit kann die für eine Vergasung bzw. Re¬ formierung erforderliche Vermischung der Partikel mit dem Vergasungsmittel und -stoff und/oder Reformierungsgas zum Wärme- und Stoffstransport schneller bzw. vollkommener ab- laufen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform können agglomerierte und/oder mit Asche behaftete Partikel über ein verschlie߬ bares Ablaufröhr aus der Brennkammer abgeführt werden. Auf einfache Weise wird damit ermöglicht, daß für eine Wirbel¬ schichtbildung nicht mehr funktionsfähige Partikel bedarfs¬ weise aus dem Partikelkreislauf entfernt werden. Damit kann in einfacher Weise die Wirksamkeit des Verfahrens, wie auch dessen Betriebssicherheit weiter verbessert werden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann einem einer Auslaßöffnung des Überlaufrohres benachbarten Ab¬ schnitt über Steuerdüsen ein beispielsweise inertes Steuer¬ gas zugeführt werden, um über eine Injektionswirkung die Durchsatzgeschwindigkeit durch das Überlaufröhr zu erhöhen. In einfacher Weise kann damit, über eine Veränderung der Durchsatzgeschwindigkeit durch das Überlaufröhr, die Wärme¬ zufuhr zu dem Reaktor und damit der Verfahrensablauf beein¬ flußt werden.
Als feste Vergasungsstoffe sind feinkörnige Steinkohle, Braunkohle, Torf, Holzkohle oder Biomasse und/oder als flüssige Vergasungsstoffe sind leichte oder schwere Kohlen¬ wasserstoffe sowie Alkohole einsetzbar. Als Vergasungsmit- tel können H20- und C02-haltigen Stoffe, wie beispielsweise
wasserdampfhaltige Gase, C02-haltige Abgase, wie Hochofen¬ gas oder dergleichen, eingesetzt werden.
Als zu reformierendes Gas sind gasförmige Kohlenwasserstof- fe, wie beispielsweise Erdgas, einsetzbar.
Für einen wirksamen Vefahrensablauf hat es sich als vor¬ teilhaft herausgestellt, daß die Verbrennungsgase in der Brennkammer eine Temperatur etwa 1350°C bis 1500°C errei- chen.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, daß Wasser¬ dampf als Vergasungsmittel dem Reaktor unmittelbar zuge¬ führt wird. Innerhalb des Reaktors ergibt sich damit, als Voraussetzung für eine wirksame Vergasung, eine gute Ver¬ teilung des Vergasungsmittels.
Es ist von Vorteil, daß in dem Reaktor ein Überdruck gegen¬ über dem Erhitzer oder dem Luftvorwärmer gebildet wird. Durch den Überdruck ist in einfacher Weise sichergestellt, daß aus der Brennkammer keine sauerstoffhaltigen heißen Verbrennungsgase in den Reaktor gelangen können, die dort zu einer die Betriebssicherheit gefährdenden Verbrennung führen könnten. In entsprechender Weise ist verhindert, daß vorgewärmte Verbrennungsluft in den Reaktor strömen kann.
Für die Durchführung des Verfahrens hat es sich als vor¬ teilhaft erwiesen, daß Partikel mit einer im wesentlichen sphärischen Form mit einem Durchmesser in einem Bereich von etwa 0,5 mm bis 3 mm eingesetzt werden. Die Partikel beste¬ hen dabei vorzugsweise aus einem Oxid, beispielsweise Alu¬ miniumoxid.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind Erhitzer, Brennkammer und Reaktor im we-
sentlichen jeweils in vertikaler Richtung angeordnet. Damit ist in einfacher Weise sichergestellt, daß Partikel unter¬ stützt durch ihre Schwerkraft innerhalb der einzelner Be¬ hälter gefördert werden können; es ist somit nicht erfor¬ derlich, daß beispielsweise ein Erhitzer bzw. Reaktor zum Fördern der Partikeln in Drehung versetzt wird. Durch ent¬ sprechende Anordnung der einzelnen Behälter kann weiterhin eine Schwerkraftförderung der Partikel zwischen einzelnen Behälter ermöglicht werden.
Dadurch, daß der Erhitzer erfindungsgemäß oberhalb der Brennkammer sich unmittelbar an diese anschließend angeord¬ net ist und mindestens einen Rost, sowie in seinem oberen Bereich einen Verteiler für die Partikel aufweist, ist in einfacher Weise sichergestellt, daß in dem Erhitzer gleich¬ mäßig verteilte Partikel aufgrund ihrer Schwerkraft in die Brennkammer gelangen. Die Roste können dabei in einem der Brennkammer weiter entfernt gelegenen Bereich aus Edelstahl gebildet sein; der Brennkammer benachbart angeordnete Roste sind, um den hohen Temperaturen der Verbrennungsgase stand¬ halten zu können, aus Keramikelementen aufgebaut. Für eine vorteilhafte Ausbildung dünnschichtiger Fließbetten mit ei¬ ner Höhe von etwa 100 mm oberhalb eines Rostes ist es vor¬ teilhaft, daß die Roste eine im wesentlichen ebene Oberflä- ehe aufweisen, die auch nach dem Auftreten einer Wärmeaus¬ dehnung im wesentlichen beibehalten wird. Dazu können die Keramikelemente ineinandergreifend ausgebildet und gegen¬ einander und/oder gegenüber einer Außenwandung des Erhit¬ zers über Federn abgestützt sein. Die Ausbildung der Roste aus Keramikelementen bzw. Edelstahl führt ferner dazu, daß trotz der Ausbildung von Wirbelschichten innerhalb der die Partikel mit hoher Geschwindigkeit bewegt werden, der Ver¬ schleiß der Roste gering ist.
Dadurch, daß in einem unteren Bereich der Brennkammer über den Umfang verteilt Brennstoffdüsen und darunterliegend über den Umfang verteilt Verbrennungsluftdüsen angeordnet sind, ist eine Verteilung und Strömung der entstehenden Verbrennungsgases derart sichergestellt, daß die Part _:el in der Brennkammer mit dem Verbrennungsgas eine Wirbel¬ schicht bilden.
Erfindungsgemäß ist die Einlaßöffnung des Überlaufrohres im Bereich der Brennstoffdüsen angeordnet. Durch diese Anord¬ nung ist sichergestellt, daß genügend Partikel kontinuier¬ lich aus der in der Brennkammer gebildeten Wirbelschicht in das Überlaufröhr eintreten, dort eine Dichtung gegenüber dem in dem Reaktor erzeugten Produktgas bilden und in aus- reichendem Maße Wärme zu dem Reaktor führen. Um den Ein¬ tritt der Partikel in das Überlaufröhr weiter zu fördern, kann die Einlaßöffnung zumindest bereichsweise trichterför¬ mig erweitert sein.
Erfindungsgemäß ist der in den oberen Bereich des Reaktors ragenden Auslaßöffnung des Überlaufrohres im Abstand be¬ nachbart eine Verteileinrichtung zum Verteilen der Partikel zugeordnet. Die beispielsweise aus einer Prallplatte gebil¬ dete Verteileinrichtung führt zu einer gleichmäßigen Ver- teilung der in den Reaktor gelangenden heißen Partikel.
Dem Reaktor ist erfindungsgemäß eine, mit diesem über min¬ destens eine Eintragsleitung verbundene, Eintragskammer zu¬ geordnet, die eine untere Kammer mit einer Anschlußleitung für ein Fördergas und eine oberhalb der unteren Kammer an¬ geordnete, von dieser durch eine poröse Zwischenwand ge¬ trennte obere Kammer mit -siner Anschlußleitung für Verga¬ sungsstoff aufweist. Damit ist in einfacher Weise die Vor¬ aussetzung dafür geschaffen, daß die in den Reaktor e:..- getragenen festen Vergasungsstoffe nach ihrem Eintritt in
den Reaktor in der dort ausgebildeten und die Partikel ent¬ haltenden Wirbelschicht schnell und im wesentlichen gleich¬ mäßig verteilt aufgenommen werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist als Verteilein¬ richtung dem Überlaufröhr eine Blende zugeordnet und/oder eine über die Auslaßöffnung bzw. die Blende beaufschlagbare Verteilerplatte. Durch die Anordnung der Blende wird er¬ reicht, daß die aus der Auslaßöffnung strömenden Partikel in einen durch die Blende tretenden Hauptanteil und einen ausgelenkten kleineren Anteil verzweigt werden. Damit er¬ gibt sich eine gute Verteilung der Partikel im oberen Be¬ reich des Reaktors. Die Verteilung kann weiterhin dadurch verbessert werden, daß eine Verteilerplatte so angeordnet wird, daß sie von dem durch die Blende strömenden Hauptan¬ teil der Partikel beaufschlagt wird.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform ist in einem der Auslaßöffnung benachbarten Bereich des Überlaufröhres mindestens eine an eine Steuergasleitung angeschlossene Steuerdüse zugeordnet. Durch entsprechende Zufuhr eines beispielsweise inerten Gases als Steuergas, kann, über die
_ dadurch in dem Überlaufröhr hervorgerufene Injektionswir¬ kung, der Durchsatz der Partikel durch das Überlaufröhr in einfacher Weise zum Beeinflussen des Verfahrensablaufes verändert werden.
Sowohl im Erhitzer als auch im Reaktor findet ein Wärmeaus¬ tausch zwischen den Feststoffpartikeln und einem Gas in ei- ner Wirbelschicht (Fließbett) bei hohen Temperaturen statt. Erhitzer und Reaktor sind somit Hochtemperaturwärmetau¬ scher, die durch die Ausbildung ihrer Roste bei einfachem, verschleißfestem und betriebssicherem Aufbau einen Wärme¬ austausch mit hohem Wirkungsgrad ermöglichen. Dieser Hoch-
temperaturwärmeaustauscher ist nicht nur als Teil der er¬ findungsgemäßen Vorrichtung, sondern univeral einsetzbar.
Ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Vorrich¬ tung ist mit einem Beispiel für den erfindungsgemäßen Ver¬ fahrensablauf anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen je¬ weils in vereinfachter schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Rost,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Bereich des Rostes nach Fig. 2,
Fig. 4 ein Tragelement für einen Rost nach den Fig. 2 und 3,
Fig. 5 einen Längsschnitt einer Anordnung vor Deckelemen- ten für einen Rost nach der Linie V-V gemäß Fig. 3,
Fig. 6 eine Draufsicht auf ein Deckelement,
Fig. 7 einen Längsschnitt eines Deckelementes nach der Li- nie VII-VII gemäß Fig. 6,
Fig. 8 ein Diagramm für einen Partikeldurchfluß durch einen Rost abhängig von einer Gasgeschwindigkeit,
Fig. 9 einen Schnitt durch den unteren Bereich einer
Brennkammer und den oberen Bereich eines Reaktors einer Vorrichtung nach Fig. 1, und
Fig. 10 einen Schnitt durch den unteren Bereich des Reak¬ tors und eine zugehörige Eintragskammer für die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Vergasen flüssiger und/ oder feinkörniger fester Vergasungsstoffe und/oder zum Re¬ formieren eines Gases unter Zusatz eines Vergasungsmittels weist einen im wesentlichen in der Mitte der Vorrichtung vertikal angeordneten Reaktor 1 auf. Oberhalb des Reaktors 1 ist ein behälterförmig ausgebildeter Erhitzer 5 angeord¬ net, dessen unterer Bereich als Brennkammer 3 ausgebildet ist. Damit, in der nachfolgend beschriebenen Weise, in dem Erhitzer 5 und der Brennkammer 3 erwärmte Wärmeträger-Par- tikel in den Reaktor 1 gelangen können, verläuft von dem unteren Bereich der Brennkammer 3 ein Überlaufrohr 7 in den oberen Bereich des Reaktors 1 (Fig. 9) .
Zur Bevorratung und zur Beschickung von Vergasungsstoffen ist ein nicht dargestellter Speicherbehälter vorgesehen, aus dem beispielsweise feste, feinkörnige Vergasungsstoffe dosiert einer unterhalb des Reaktors angeordneten Eintrags- kammer 11 zugeführt werden, die mit dem unteren Bereich des Reaktors 1 über eine Vielzahl von Eintragsrohren 9 verbun- den ist. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind sie¬ ben Eintragsrohre 9 vorgesehen, von denen in Fig. 10 eine Reihe mit drei Eintragsrohren 9 erkennbar ist.
Unterhalb des Reaktors 1 ist ein Luftvorwärmer 13 angeord- net, der mit dem Reaktor 1 über eine Rücklaufleitung 15 verbunden ist. In entsprechender Weise wie die Brennkammer 3 und der Erhitzer 5 sind jeweils auch der Reaktor 1 und der Luftvorwärmer 13 als Behälter ausgebildet und an einem insgesamt mit 17 bezeichneten Tragrahmen befestigt.
ERSATZBLATT
Dieser ist als Stahlbaukonstruktion ausgebildet und weist beispielsweise vier Längssäulen auf, von denen in Fig. 1 die beiden vorderen 19, 21 sichtbar sind. In verschiedenen Höhenlagen sind die Längssäulen 19, 21 über Querstreben 23 miteinander verbunden. Der Tragrahmen 17 ist in nicht wei¬ ter dargestellter Weise über ein Fundament an einem Boden¬ bereich 18 fest verankert.
Wie aus Fig. 9 ersichtlich, sind in dem unteren Bereich der Brennkammer 3 in zwei benachbarten, horizontalen Ebenen über den Umfang der Brennkammer 3 verteilt Brennstoffdüsen 25 für die Zufuhr von Brennstoff angeordnet. In einer Ebene angeordnete Brennstoffdüsen 25 sind dabei gegenüber den in der benachbarten Ebene angeordneten Brennstoffdüsen 25 in Umfangsrichtung versetzt angeordnet. Unterhalb der Brenn¬ stoffdüsen 25 und diesen benachbart sind gleichfalls in ei¬ ner Ebene über den Umfang verteilt Verbrennungsluftdüsen 26 angeordnet. Die Verteilung der Brennstoffdüsen 25 und der Verbrennungsluftdüsen 26 am Umfang ist so, daß vorliegend jeder Brennstoffdüse 25 eine Verbrennungsluftdüse 26 zuge¬ ordnet ist. Die Brennstoffdüsen 25 und die Verbrennungs- luftdüsen 26 sind in gleicher Weise jeweils in radialer Richtung verlaufend angeordnet und ragen über die Wandung der Brennkammer 3 hinaus in deren Innenraum. Die Düsen 25, 26 weisen dabei jeweils eine schräg nach unten, radial ein¬ wärts verlaufende Stirnseite 25' bzw. 26' auf.
Über die Brennstoffdüsen 25 kann der Brennkammer 3 kontinu¬ ierlich Brennstoff verschiedenster Art zugeführt werden. Beim Einsatz der Vorrichtung in einer Hochofen oder Direkt- reduktionsanlage kann beispielsweise anfallendes Gichtgas verbrannt werden. Es können aber auch flüssige Brennstoffe, feinkörnige Kohle, Holzkohle oder Biomasse verbrannt wer¬ den. Die Verbrennungsluft :/ird in dem Luftvorwärmer 13 vor- gewärmt und von dort der Brennkammer 3 über eine Verbren-
nungsluftleitung 31 zugeführt. Diese mündet in eine Ring¬ kammer 31', die zwischen einer Außenwand 3'der Brennkammer 3 und einer dieser mit Abstand gegenüberliegenden Innenwand 32 gebildet ist. Beide Wände 31, 32 sind zum Boden der Brennkammer 3 hin sich trichterförmig verjüngend ausgebil¬ det. Für eine gleichmäßige Beaufschlagung der Verbrennungs- luftdüsen 26 sind diese jeweils gegenüber der Ringkammer 31'geöffnet. Durch die Zufuhr bereits vorgewärmter Ver¬ brennungsluft können in der Brennkammer 3 heiße Verbren- nungsgase mit einer Temperatur von etwa 1350°C bis 1500°C erzeugt werden. Diese Verbrennungsgase strömen mit einer in geeigneter Weise vorgebbaren Geschwindigkeit aus der Brenn¬ kammer 3 in den Erhitzer 5, den sie als Abgas über einen Gasauslaß 33 an seinem oberen Ende mit einer Temperatur von im vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 350°C verlassen. Diese Abgase können gegebenenfalls in einem nicht darge¬ stellten weiteren Vorwärmer, beispielsweise zum Erzeugen von Dampf als Vergasungsmittel oder zum Trocknen von festen Brennstoffen, und im Anschluß daran einer gleichfalls nicht dargestellten Abgasreinigungsanlage zugeführt werden.
Der Erhitzer 5 ist im vorliegenden Fall durch fünf im we¬ sentlichen horizontal und eben verlaufende Roste 34a bis 34e unterteilt; der Abstand zwischen benachbarten Rosten ist dabei im wesentlichen gleich. Der Erhitzer 5 und die Brennkammer 3 sind in nicht näher dargestellter Weise mit feuerfestem Material ausgekleidet; es können auch wasserge¬ kühlte Wandelemente eingesetzt werden.
Im Gegenstrom zu den aus der Brennkammer 3 in den Erhitzer 5 aufsteigenden Verbrennungsgasen werden über einen Vertei¬ ler 41, der unterhalb des Gasauslasses 33 und oberhalb des Rostes 34e angeordnet ist, Wärmeträgerpartikel zugeführt. Die aus einem harten, im wesentlichen abriebfesten Materi- al, beispielsweise Aluminiumoxid, bestehenden Partikel wer-
den dem Verteiler 41 über eine sich von dem Bodenbereich des Tragrahmens 17 im wesentlichen in vertikaler Richtung erstreckende Förderleitung 43 zugeführt. Die Partikel wer¬ den der Förderleitung 43 durch eine pneumatische Förderein- richtung 40 zugeführt; dieser ist dabei über einen Druck¬ luftanschluß 54 durch ein nicht dargestelltes Gebläse Druckluft zuführbar. Es ist auch möglich, die Partikel bei¬ spielsweise über mit Förderschaufeln versehene Tragbänder oder über einen Schneckenförderer zu dem Verteiler zu för- dem.
Über den Verteiler 41 mit einer Vielzahl von sich sternför¬ mig erstreckenden Verteilerplatten oder -röhren wird der Erhitzer 5 im wesentlichen gleichmäßig mit Partikeln beauf- schlagt. Diese haben einen Durchmesser im Bereich von etwa 0,5 mm bis 3 mm und eine im wesentlichen sphärische Form, wobei gegebenenfalls durch eine geeignete Klassierung si¬ chergestellt werden kann, daß der Anteil nicht sphärisch geformter, flacher Partikel gering ist. Um einen hohen Wir- kungsgrad für die Wärmezufuhr von dem Verbrennungsgas zu den Partikeln zu erreichen, werden diese durch das Verbren¬ nungsgas oberhalb eines oder mehrerer der Roste 34a bis 34e so fluidisiert, daß sich dünne Wirbelschichten mit einer Höhe von etwa 100 mm oberhalb der Roste ausbilden. Für die Ausbildung derartiger dünner Wirbelschichten sind kugelför¬ mige Partikel besonders gut geeignet. Die in den dünnen Wirbelschichten oberhalb der Roste 34a bis 34e erfolgende innige Vermischung zwischen den Partikeln und dem Verbren¬ nungsgas ermöglicht eine gute Wärmeaufnahme durch die Par- tikel, so daß diese bei einer geringen Verweilzeit von etwa 1 bis 2 Minuten pro Wirbelschicht und bei einer kurzen Durchlaufzeit durch den Erhitzer 5 ausgehend von einer Tem¬ peratur von ca. 200°C, mit der die Partikel über den Ver¬ teiler 41 zugeführt werden, auf eine Temperatur von etwa 1250°C erwärmt werden.
Die Partikel können dabei von einem der Roste 34e, 34d, 34c, 34b zu jeweils einem benachbarten, durch einen darun¬ terliegenden Rost begrenzten Bereich des Erhitzers 5 bzw. von dem Rost 34a zu der Brennkammer 3 über eine Vielzahl von jeweils einem Rost 34a bis 34e zugeordneten Überström¬ rohren 37 (Fig. 5) gelangen. Dies wird im folgenden in Ver¬ bindung mit dem Aufbau der Roste beschrieben.
Eine weitere Erwärmung der Partikel kann unmittelbar in der Brennkammer 3 durch das dort erzeugte Verbrennungsgas, das eine Temperatur von etwa 1350°C bis 1500°C aufweist, erfol¬ gen. Durch die beschriebene Anordnung der Brennstoffdüsen 25 und der Verbrennungsluft 26 ergibt sich eine Strömung des entstehenden Verbrennungsgases derart, daß innerhalb der Brennkammer 3 eine Wirbelschicht gebildet wird, in der die in der Brennkammer 3 befindlichen Partikel im wesentli¬ chen vollständig aufgenommen werden. Die in der Brennkammer 3 gebildete Wirbelschicht entspricht einer kochenden bzw. brodelnden Wirbelschicht, in der die Dichte der Wirbel¬ schicht verhältnismäßig gering ist und in der die Partikel in schnelle Bewegung versetzt werden. Neben einer guten Wärmeübertragung zwischen den Verbrennungsgasen und den Partikeln führt die in der Brennkammer 3 ausgebildete Wir- belschicht auch dazu, daß die Partikel durch Kontakt mit den Brennstoffdüsen 25, den Verbrennungsluftdüsen 26 und der Wand 3 • der Brennkammer 3 ein andernfalls mögliches Ab¬ setzen bzw. Anhaften von Asche verhindern.
Für die Ausbildung der dünnen Wirbelschichten oberhalb der Roste 34a bis 34e in dem Erhitzer 5 ist es erforderlich, daß diese eine im wesentlichen ebene Oberfläche aufweisen. In dem oberen und damit kälteren Bereich des Erhitzers 5 kann ein Rost 34e aus Edelstahl eingesetzt werden, der eine ausreichend hohe Wärmebeständigkeit und Verschleißfestig-
keit hat. Im unteren Bereich des Erhitzers 5 mit Temperatu¬ ren bis zu etwa 1250°C ist es vorteilhaft, beispielsweise die Roste 34a, 34b aus einem hitzebeständigen keramischen Material zu bilden. Als vorteilhaft hat sich dabei der Ein- satz hexagonaler keramischer Elemente erwiesen, die sich gegeneinander abstützen und die gegeneinander und insgesamt gegenüber der Außenwand des Erhitzers 5 über Federn vorge¬ spannt sind, so daß Wärmeausdehnungen ausgeglichen werden können. Damit kann sichergestellt werden, daß die Roste auch im erwärmten Zustand ihre ebene Form bzw. ihre hori¬ zontale Lageanordnung beibehalten. Jedes der Elemente weist mindestens eine Durchgangsöffnung auf, durch die das Ver¬ brennungsgas strömen kann.
Erfindungsgemäß ist jedes der keramischen Elemente zweitei¬ lig ausgebildet, mit jeweils einem aus einem keramischen Material hergestellten Tragelement 35, 35', 35''und 35''' (Fig. 2 und Fig. 4) und einem jeweils einem Tragelement zu¬ geordnetem Deckelelement 36', 36' • (Fig. 3 und Fig. 5)
Die Tragelemente 35 bis 35''' haben, wie aus Fig. 4 er¬ sichtlich, eine prismenförmige Gestalt mit einer hexagona- len Grundfläche und einer zentralen Durchgangsöffnung 351. Zum Verbinden benachbarter Tragelemente 35 bis 35' " weisen jeweils im Wechsel einander benachbarte Seitenwände jeweils mit gleichem Abstand von einander, im wesentlichen horizon¬ tal verlaufenden Halteansätze 352 und Halteaufnahmen 353 auf. An den Halteansätzen 352 und den Halteaufnahmen 353 sind jeweils in entsprechender Weise geeignet verlaufende Seitenflächen ausgebildet, so daß für ein gegenseitiges Ab¬ stützen in Halteaufnahmen 353 eines Tragelements 35- bis 35' " Haltenansätze 352 benachbarter Tragelemente in ein¬ facher Weise eingeführt werden können, während die Haltean¬ sätze 352 dieses Tragelements wiederum in Halteaufnahmen 353 benachbarter Tragelemen..s eingreifen. Auf diese Weise
ergibt sich durch Anordnen einer Vielzahl von Tragelemente 35' bis 3511' der in Fig. 2 dargestellte tragende Teil ei¬ nes der Roste 34a bis 34d. Sofern der Rost 34e nicht aus Edelstahl gebildet wird kann er, wie im übrigen ggf. auch Roste in übrigen Teilen der Vorrichtung wie bspw. dem Reak¬ tor 1, entsprechend den hier beschriebenen Rosten 34a bis 34d ausgebildet sein.
Tragelemente unterschiedlicher Höhe sind dabei, wie aus Fig. 2 ersichtlich, so angeordnet, daß in einem mittigen Bereich Tragelemente 35 der geringsten Höhe angeordnet sind. Daran schließen sich in radial auswärtiger Richtung im wesentlichen konzentrischer Bereiche mit Tragelementen 35', 35" und 35' ' ' mit jeweils stufenförmig vergrößerten Höhen an, wobei alle Tragelemente 35 bis 35' " so angeord¬ net sind, daß ihre oberen Stirnflächen in einer gemeinsamen Ebene liegen. Aufgrund dieser Anordnung von Tragelementen 35 bis 351'' unterschiedlicher Höhe ergibt sich ein gewöl¬ beartiger Aufbau des tragenden Teils der Roste, der zu ei- nem guten Tragverhalten und einer Gewichtsreduktion führt. Für eine Auflage des tragenden Teils der Roste an einer Wandung 354 eines Behälters, wie vorliegend beispielsweise des Erhitzers 5, ragen, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die ra¬ dial auswärts gelegenen Tragelemente 351'1 in eine durch feuerfestes Material 355 ausgekleidete Aufnahme in der Wand 354. An die radial auswärtigen Tragelemente 351'1 schließen sich, mit diesem zusammenwirkende Zwischenelemente 356 an, die in ihrer Gesamtheit eine im wesentlichen zylindrische Außenmantelfläche ergeben. An diese schließen sich entspre- chend schalenförmig ausgebildete Stahlplatten 357 an, die über in vorgebbarem Abstand über den Umfang verteilte Fe¬ dern 358 in radial einwärtiger Richtung vorgespannt sind. Die Federn 358 können jeweils durch eine Vielzahl einander zugeordneter Tellerfedern oder durch entsprechend ausge- führte Schraubenfedern gebildet sein. Durch die Federn 358
werden die Trageiemente 35, 35', 35' ' und 35*'' im wesent¬ lichen gleichmäßig mit radial einwärts gerichteten Radial¬ kräften beaufschlagt. Damit werden, für ein gutes Ineinan¬ dergreifen von Halteansätzen 352 und Halteaufnahmen 353, einander benachbarte Halteelemente 35, 35', 35' ' und 35' •' gegeneinander gedrückt. Dadurch, daß die einzelnen Tragele¬ mente 35, 35', 35' • und 35''' gegeneinander im wesentlichen gleichmäßig über die VorSpannkräfte der Federn 358 gedrückt werden, können durch Temperaturunterschiede bedingte Dimen- sionsänderungen der Behälterwandung 354, wie auch der ein¬ zelnen Tragelemente 35, 35', 35' ' und 35' ' ' in einfacher und sicherer Weise ausgeglichen werden. Es wird somit ver¬ mieden, daß aufgrund von TemperaturSchwankungen Rißbildun¬ gen auftreten, die anderenfalls aufgrund örtlicher Span- nungskonzentrationen auftreten könnten, und es wird gleich¬ zeitig vermieden, daß beispielsweise bei einem Abkühlen je¬ weils eines Rostes der Zusammenhalt einander benachbarter Tragelemente 35, 35', 35' ' und 35' *' verringert wird. Damit ist auch eine ausreichende Formbeständigkeit der Roste ge- währleistet.
Dadurch, daß sich die einzelnen Tragelemente 35 bis 351'' nur hinsichtlich ihrer Höhe unterscheiden, ist es in einfa¬ cher Weise unter Verwendung von in ihrem grundsätzlichen Aufbau gleichen Formen möglich, Tragelemente aus einem ke¬ ramischen Material herzustellen. Die hexagonförmige Ausbil¬ dung der Tragelemente 35 bis as1'' ermöglicht es ferner, daß Durchgangsöffnungen 351 relativ großen Durchmessers ausgebildet werden, was zu einer relativ geringen Wanddicke der Tragelemente und damit einer Herabsetzung des Gewichtes führt. Damit ist es möglich, daß von der Gesamtfläche eines derart aufgebauten Rostes ein Anteil von über 50% als Öff¬ nungsbereich, bestehend aus der Gesamtheit der Durchgangs¬ öffnungen 351 ausgebildet ist. Gegenüber einer starren An-
Ordnung von Rosten kann demzufolge eine Gewichtsersparnis im Bereich von 70% bis 90% erzielt werden.
Für einen erfindungsgemäß aus Tragelementen 35 bis 35''' ausgebildeten Rost, der Tragelemente 35 geringster Höhe von etwa 15 cm und Tragelemente 35' '• größter Höhe von etwa 40 cm aufweist, hat es sich als ausreichend für eine den An¬ forderungen genügende Starrheit erwiesen, daß über die Fe¬ dern 358 eine VorSpannkraft von etwa 2 kP/cm2 am Außenum- fang aufgebracht wird. Für die Durchführung des Verfahrens mit dabei auftretenden Temperaturerhöhungen und daraus re¬ sultierenden Wärmeausdehnungen betreffend die Tragelemente 35 bis 35' '* hat sich eine gleichmäßig verteilte Erhöhung der Vorspannkraft auf etwa 5 kP/cm2 als besonders vorteil- haft erwiesen. Diese Vorspannkraft liegt in sicherer Weise unterhalb der für das feuerfeste Material gegebenen Druck¬ grenze. Da das feuerfeste Material ständig unter einem im wesentlichen gleichmäßigen Druck gehalten wird, wird eine Rißbildung während eines Abkühlens weitestgehend vermieden.
Zum Aufbau der für die Ausbildung einer Wirbelschicht je¬ weils erforderlichen ebenen Oberfläche eines Rostes werden auf der Oberseite des durch die beschriebene Anordnung von Tragelementen 35 bis 35''' gebildeten tragenden Teils Deck- elemente 36*, 36" ' angeordnet. Es ist dabei jedem der Trag¬ elemente 35 bis 35* '• jeweils ein Deckelement 36' bzw. 36*' gleicher hexagonaler Grundform und Größe zugeordnet, wobei jedes der im wesentlichen plattenförmig eben ausgebildeten Deckelemente 36', 36'' auf in Eckbereichen der Tragelemente 35 bis 35''' ausgebildeten AuflagevorSprüngen 359 aufliegt. Wie aus den Fig. 5, 6 und 7 ersichtlich, weisen die Deck¬ elemente 36', 36'" im Wechsel mit unterschiedlichem Nei¬ gungswinkel schräg verlaufende Seitenkanten 361 und 362 auf. Die Seitenkanten 361 bilden dabei eine von oben zu- gängliche Schräge während Seitenkanten 362 eine von oben
ERSATZBLATT
nicht zugängliche, eine Hinterschneidung bildende Schräge ergeben. Durch Ineinandergreifen von Seitenkanten 361 und Seitenkanten 362 einander benachbarter Deckelemente 36', 36' ' ergibt sich eine gegenseitige Abstützung und eine Ver- bindung zwischen den auf die Tragelemente 35 bis 35''' der¬ art aufgelegten Deckelementen 36' und 36*'. Die dabei durch die Deckelemente 36', 36'' gebildete Oberfläche ist in dem für eine Wirbelschichtbildung erforderlichem Maße eben. Da¬ durch, daß die Deckelemente 36', 36'' in bezug auf eine Übertragung von Tragkräften bz . Wärmedehnungen oder Wärme¬ spannungen von den Tragelementen 35 bis 35'' entkoppelt sind, bleibt die Oberfläche eines derart aufgebauten Rostes auch dann eben, wenn derartige Belastungen auftreten.
Die Deckelemente 36', die ebenso wie Deckelemente 36'' und die Tragelemente 35 bis 35''' aus einem keramischen Mate¬ rial hergestellt sind, weisen vorliegend eine zentrale Durchgangsöffnung 363 und im radialen Abstand davon, sechs weitere Durchgangsöffnungen 364 mit im wesentlichen glei- chem Durchmesser auf.
Wie in Fig. 5 dargestellt, sj.nd Deckelemente 36'' jeweils mit einem durch eine zentrale Durchgangsöffnung 363 geführ¬ ten Überströmrohr 37 fest verbunden. Derartige Deckelemente 36'', die im übrigen wie die Deckelemente 36' Durchgangs¬ öffnungen 364 aufweisen können, werden im Wechsel mit Deck¬ elementen 36' so angeordnet, daß beispielsweiε jedes fünf¬ te bis zehnte Deckelement ein mit einem Überströmrohr 37 verbundenes Deckelement 36'' ist. Durch das Gewicht der Überströmrohre 37 ergibt sich eine ausreichende Verankerung der Deckelemente 36'' und über die sich gegenseitig über¬ lappenden Seitenkanten 361, 362 ergibt insgesamt eine aus¬ reichende Verankerung der angeordneten Deckelemente 36', 36''. Eine Anpassung von Überströmrohren 37 an einen ge- wünschten Partikeldurchsatz ist in einfacher Weise dadurch
möglich, daß Deckelemente 36', 36" durch solche ersetzt werden, deren Überlaufröhre 37 jeweils den erforderlichen Durchmesser und die erforderliche Höhe aufweisen.
Durch die Durchgangsöffnung 351 der Tragelemente 35 bis
35* '' und die diesen Durchgangsöffnungen zugeordneten Öff¬ nungen 363 und 364 der Deckelemente 36* sowie die Öffnungen 364 der Deckelemente 36'' gelangt, zum Aufbau einer Wirbel¬ schicht mit Partikeln, erforderliches Gas in den, oberhalb eines derart ausgebildeten Rostes gelegenen Bereich. Im
Fall der Roste 34a bis 34d des Erhitzers 5 strömt Verbren¬ nungsgas aus der Brennkammer 3 somit über die Durchgangs¬ öffnungen 351 und 363 sowie 364 in den jeweils oberhalb des Rostes gelegenen Bereich. Die Geschwindigkeit der Verbren- nungsgase Vψ hat dabei einen Wert der ausreicht, um die über den Verteiler 41 zugeführten Partikel in einer Wirbel¬ schicht hoher Turbulenz zu halten; dabei wird durch eine derartige Bewegung dieser Partikel oberhalb der Roste 34a bis 34d jeweils eine Wirbelschicht ausgebildet. Ein Parti- keltransport von einem oberhalb eines Rostes in einen un¬ terhalb des Rostes gelegenen Bereich erfolgt über die, den Deckelementen 36' * zugeordneten, Überströmrohre 37. Jedes Überströmrohr 37 hat, wie aus Fig. 5 ersichtlich, einen oberhalb des Deckelementes 36'' und damit des Rostes gele- genen Eintrittsbereich 371 größeren Durchmessers. Das dem Eintrittsbereich 371 gegenüberliegende Ende des Überström¬ rohres 37 weist eine Endwand 372 mit einer zentralen Aus¬ trittsöffnung 373 auf. Die Austrittsöffnung 373 weist somit einen gegenüber dem Eintrittsbereich 371 wie auch dem Durchmesser d^ des Überströmrohres 37 verkleinerten Durch¬ messer dA auf.
Durch die Überstromrohre 37 bzw. die Austrittsöffnungen 373 können, wie im folgenden für einen Rost beschriebenen, Par- tikel durch den Rost bzw. aus einem oberhalb in einen un-
E
terhalb des Rostes gelegenen Bereich gelangen. Dies gilt entsprechend für sämtliche in entsprechender Weise aus Tragelementen 35 bis 35' '• und Deckelementen 36', 36' ' auf¬ gebauten Roste.
Die Partikel weisen innerhalb eines Wirbelbettes eine Dich¬ te auf, die im allgemeinen diejenige des durch den Rost im Gegenstrom zu den Partikeln strömenden Gases um das 1000- fache überschreitet. Bei dem vorliegenden Verfahren bewegen sich Partikel durch die Öffnungen 363 und 364 der Deckele¬ mente 36' sowie die Öffnungen 364 und das jeweils angeord¬ nete Überströmrohr 37 der Deckelemente 36'' mit einer Strö¬ mungsrate im Bereich von etwa 200 bis 600 kg/cm2/h, wobei der Durchmesser der Öffnungen 263, 264 im Bereich von etwa 20 mm bis 80 mm liegt. Die Strömungsrate des Fluidisie- rungsgases ist wesentlich geringer und liegt im Bereich von 3 bis 50 kg/m2/h und hängt ab vom Druck, der Temperatur und der jeweils durchgeführten Art der Vergasung. Die durch die Öffnungen 363, 364 der Roste tretende Gasströmung kann dazu führen, daß im wesentlichen keine Partikel im Gegenstror.. zu dem Gas durch den Rost gelangen können.
Dem in Fig. 8 dargestellten Diagramm ist der Zusammenhang zwischen der Gasgeschwindigkeit und der Partikelströmung für Durchmesser der Öffnungen 363, 364 von etwa 60 mm, ei¬ nem Gesamtdurchlaßbereich des Rostes von etwa 25% für Par¬ tikel mit einem Durchmesser von etwa 1mm zu entnehmen. Bei einer hohen Geschwindigkeit V^ des Gases von mehr als 5 m/s, die der Strömungsgeschwindigkeit der Partikel Vf ent- spricht, ergibt sich nur eine geringe Partikelströmung durch den Rost. Wenn somit die Gasgeschwindigkeit die Strö¬ mungsgeschwindigkeit der Partikel überschreitet, gelangt nur ein geringer Partikelanteil durch den Rost, was auf durch die Partikelströmung verursachte Turbulenzen der Gas- Strömung zurückzuführen ist. Für eine Selbstreinigung der
Öffnungen 363, 364 des Rostes von anfallender Asche und dergleichen, ist es erstrebenswert, daß die Gasgeschwindig¬ keit V^ innerhalb dieser Öffnungen 363, 364 wesentlich oberhalb der Strömungsgeschwindigkeit Vf der Partikel liegt. Für einen wirksamen Wärmeaustausch zu den Partikeln und die Ausbildung eines Wirbelbettes ist es ferner erstre¬ benswert, daß die Gasgeschwindigkeit Vt oberhalb eines Ro¬ stes einen Wert nahe der Partikelgeschwindigkeit V^ hat. Bei hohen Geschwindigkeiten Vh des Gases in den Öffnungen 363, 364 ergibt sich, wie erwähnt, nur eine geringe Parti¬ kelströmung durch diese Öffnungen. Abschnitte eines Rostes die Eintrittsbereiche 371 von Überströmrohren 37 umgeben bilden Bereiche mit verhältnismäßig ruhiger Strömung inner¬ halb des Wirbelbettes, in denen die Gasgeschwindigkeit ge- ringer ist als die Gasgeschwindigkeit Vt außerhalb dieser
Bereiche. Dies führt dazu, daß in diesen Bereichen die Par¬ tikeldichte ansteigen kann. Das Verhältnis der Quer¬ schnittsfläche der Austrittsöffnung 373 zu derjenigen des Überströmrohres 37 entspricht im wesentlichen dem Verhält- nis zwischen der gesamten Öffnungsfläche des Rostes zu des¬ sen Gesamtfläche. Daraus ergibt sich, daß die Gasgeschwin¬ digkeit innerhalb eines Überströmrohres 37 im wesentlichen der Gasgeschwindigkeit Vt in einem oberhalb des Rostes ge¬ legenen Bereich entspricht.
Da die Partikeldichte, wie ausgeführt, im Eintrittsbereich 371 geringfügig größer ist als in den übrigen Bereichen des Wirbelbettes, gelangt eine größere Partikelmenge in die Eintrittsbereiche 371 und damit die Überströmrohre 37, als dies für die übrigen Öffnungen 363, 364 des Rostes der Fall ist. Obwohl die Gasströmung durch die Austrittsöffnung 373 jeweils ausreicht, um Partikel aus einem Überströmrohr 37 zu verdrängen, wird die hierfür benötigte, als Druckdiffe¬ renz erfaßbare Energie, vergrößert. Dies führt dazu, daß ein Teil des Gases nach Art eines Bypasses von der Ein-
trittsöffnung 373 zu benachbarten Öffnungen 363, 364 eines Rostes umgelenkt wird. Dieser Vorgang ist irreversibel und hält solange an, bis die Gasströmung innerhalb eines Über¬ strömrohres 37 unterhalb eines Wertes abfällt, der notwen- dig ist um die Partikel zu fluidisieren. In diesem Fall fällt das innerhalb eines Überströmrohres 37 ausgebildete Wirbelbett zusammen, was zu einer Unterbrechung der Gas¬ strömung in das Überströmrohr 37 führt. Die Partikel ge¬ langen dann durch die Austrittsöffnung 373 mit einer För- derrate, die der Öffnungsfläche der Austrittsöffnung 373 proportional ist. Da über die Austrittsöffnung 373 Partikel schneller aus dem Überströmrohr 37 gelangen können, als an¬ dererseits Partikel über die Eintrittsöffnung 371 in das Überströmrohr 37 gelangen können, gelangen die Partikel, die sich innerhalb des Überströmrohres 37 angesammelt ha¬ ben, nach Außen. Es kann dann wiederum Gas in das Über¬ strömrohr 37 strömen, was zu einem Fluidisieren der dort verbliebenen und der neu in das Überströmrohr 37 gelangen¬ den Partikel führt, und zwar so lange, bis dieser Vorgang erneut reversiert wird. Für einen effizienten Betrieb ist es vorteilhaft, daß in Millimetern die Länge h des Über¬ strömrohres 37, ur die das Überströmungsrohr 37 aus dem Rost nach unten ragt, gleich oder größer ist als der Quoti¬ ent zwischen dem maximalen Druckabfall des Gases in Milli- metern Wassersäule, der für den Rost zulässig ist, und der Flächendichte der Partikel in g/cm2. Der Durchmesser der Austrittsöffnung 373 ist in vorteilhafter Weise größer als der 60-fache Durchmesser der Partikel. Damit wird verhin¬ dert, daß sich eine mechanische Brücke bilden kann. Um auch bei der Verwendung von Rosten großen Durchmessers die Aus¬ bildung eines gleichförmigen Wirbelbettes und eine gleich¬ mäßige Beaufschlagung der Überströmrohre 37 zu erreichen, ist es vorteilhaft, eine Vielzahl von Überströmrohren 37 mit im wesentlichen gleichen Abstand anzuordnen. Die Ge- samtquerschnittsfläche aller Austrittsöffnungen 373 sollte
für eine vorteilhafte Ausbildung von Wirbelschichten das 4- fache der Fläche überschreiten, die allein aufgrund der Partikelströmung erforderlich wäre.
Aus der in der Brennkammer 3 gebildeten Wirbelschicht kön¬ nen sich Partikel durch das Überlaufrohr 7 in den oberen Bereich des Reaktors 1 bewegen. Die vertikale Anordnung des Überlaufrohres 7 und der Brennkammer 3 oberhalb des Reak¬ tors 1 führt dabei dazu, daß die Bewegung der Partikel durch das Überlaufrohr 7 durch deren Gewicht unterstützt wird. Entsprechend gilt dies für den Durchlauf der Partikel durch den Erhitzer 5 und den Vorwärmer 13. Das Überlaufröhr 7 wird, wie in Fig. 2 dargestellt, vorzugsweise in einem mittleren Bereich der Brennkammer 3 angeordnet. Anstelle dieser Anordnung oder bedarfsweise zusätzlich dazu kann aber auch, wie gleichfalls in Fig. 2 mit strichlierten Li¬ nien dargestellt, ein Überlaufröhr 7' in einem Randbereich der Brennkammer 3 angeordnet werden. Der Aufbau und die Wirkungsweise des Überlaufrohres 7' stimmen im wesentlichen mit derjenigen des Überlaufröhres 7 überein, die Beschrei¬ bung für das Überlaufrohr 7 gilt somit entsprechend für das Überlaufröhr 7' . Das mittig angeordnete Überlaufröhr 7 hat eine trichterförmig ausgebildete Einlaßöffnung 42, die im Bereich der Brennstoffdüsen 25 und zwar mit geringem Ab- stand oberhalb dieser, angeordnet ist. Bei einem seitlich angeordneten Überlaufröhr 7'ist ein Bereich 42'der Einla߬ öffnung trichterförmig erweitert.
In dem Brennkammerboden sind sich teilweise nach oben trichterförmig erweiternde vertiefte Bereiche 44, 44' aus¬ gebildet, in denen sich neben in der Brennkammer anfallen¬ der Asche agglomerierte Partikel ansammeln können, die bei¬ spielsweise durch Sintern aneinander haften bzw. solche, die mit Asche behaftet sind. An die vertieften Bereiche 44, 44' schließen sich Ablaufrohre 45, 45' an, die nur unvoll-
ständig dargestellt sind, und die in nicht dargestellter Weise verschließbar sind. Über die Ablaufröhre 45, 45' kön¬ nen in den vertieften Bereichen 44, 44' angesammelte Parti¬ kel aus dem Partikelkreislauf entfernt werden. Damit ist sichergestellt, daß der Kreislauf der Partikel und die Aus¬ bildung von Wirbelschichten innerhalb dieses Kreislaufs nicht durch agglomerierte bzw. mit Asche behaftete Partikel beeinträchtigt wird. Anderenfalls könnten derartige Parti¬ kel beispielsweise zu einem zumindest teilweisen Verstopfen der Roste oder des Überlaufrohres 7 führen.
Das Überlaufrohr 7 verläuft im wesentlichen in vertikaler Richtung und ragt mit seinem eine Auslaßöffnung 46 aufwei¬ senden Ende in den oberen Bereich des Reaktors l. Der Aus- laßöffnung 46 ist als Verteilereinrichtung für die Partikel im Abstand benachbart eine Blende 47 mit ein-pr Blendenöff¬ nung 47' zugeordnet, deren Durchmesser geringer ist als derjenige der Auslaßöffnung 46. Der der Auslaßöffnung 46 abgewandten Seite der Blende 47 ist weiter eine als Prall- platte wirkende Verteilerplatte 48 zugeordnet.
Einem der Auslaßöffnung 46 benachbarten Bereich des Über¬ laufrohres 7 ist eine Steuerdüse 49 zugeordnet, die durch über den Umfang des Überlaufrohres verteilte Öffnungen ge- bildet ist. Die Öffnungen stehen über einen Ringkanal 50 mit einer Steuergasleitung 51 in Verbindung.
In entsprechender Weise können dem Überlaufröhr 7' eine Blende 47", eine Verteilerplatte 48', eine Steuerdüse 49' und ein Ringkanal 50' zugeordnet werden.
Über die Steuergasleitung 51 bedarfsweise zugeführtes Steu¬ ergas strömt über die Steuerdüse 49 in den der Einlaßöff¬ nung 46 benachbarten Endbereich des Überlaufrohres 7 und führt dort zu einer Injektorwirkung, aufgrund der die
Durchsatzgeschwindigkeit von Partikeln in dem Überlaufrohr 7 erhöht wird. Durch ein Verändern der Durchsatzgeschwin¬ digkeit der durch das Überlaufrohr 7 in den Reaktor 1 ge¬ langenden Partikel kann in einfacher Weise die Wärmezufuhr zu dem Reaktor 1 und damit der Verfahrensablauf beeinflußt werden. Als Steuergas kann ein Inertgas, wie beispielsweise Stickstoff eingesetzt werden.
Durch das Überlaufrohr 7 aus der Brennkammer 3 in den Reak- tor 1 gelangende Partikel werden nach dem Austritt über die Auslaßöffnung 46 zunächst durch die Blende 47 teilweise um¬ gelenkt. Ein Hauptanteil gelangt durch die Blendenöffnung 47'zu der Verteilerplatte 48. Der verbleibende Anteil wird bereits im Bereich zwischen der Auslaßöffnung 46 und der Blende 47 umgelenkt. Durch diese Umlenkung eines kleinen Anteils der zugeführten Partikel und das Auftreffen des Hauptanteils auf der Verteilerplatte 48 werden die Partikel im oberen Bereich des Reaktors 1 im wesentlichen gleichmä¬ ßig verteilt. Damit ist eine Voraussetzung für einen wirk- samen Wärmeaustausch innerhalb des Reaktors 1 geschaffen.
Der Durchsatz von Partikeln durch das Überlaufrohr 7 er¬ folgt ferner so, daß die jeweils in dem Überlaufröhr 7 vor¬ handenen Partikel eine wirksame Dichtung gegenüber dem im Reaktor 1 erzeugten Produktgas bilden. Damit ist ein Durch¬ tritt von Produktgas in die Brennkammer 3 wirksam verhin¬ dert, ohne daß es der Anordnung und der Steuerung von Ab¬ sperrorganen, beispielsweise eines Doppelventiles bedarf. Die durch den Durchsatz von Partikeln durch das Überlauf- röhr 7 bedingte Dichtwirkung ist auch dann vorhanden, wenn in dem Reaktor 1 gegenüber der Brennkammer 3 ein Überdruck herrscht. Ein derartiger Überdruck ist aus Sicherheitsgrün¬ den vorteilhaft, denn damit kann sichergestellt werden, daß weder aus dem Luftvorwärmer 13, der mit dem Reaktor 1 über eine Rückführleitung 15 für Partikel verbunden ist, noch
aus der Brennkammer 3 Luft- bzw. Verbrennungsgas in den Re¬ aktor 1 gelangen kann.
Die unterhalb der, dem Überlaufröhr 7 abgewandten Seite des Reaktors 1 angeordnete Eintragskammer 11 ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich, durch eine poröse Zwischenwand 52 in eine untere Kammer 53 und eine obere Kammer 55 unterteilt. Die poröse Zwischenwand 52 kann durch eine mit einer Vielzahl von Durchgangsöffnungen versehene Stahlplatte 57 und eine auf dieser aufliegenden Drahtgewebeschicht 59 gebildet sein. Die untere Kammer 53 weist einen Anschluß 61 zur Zu¬ fuhr eines Gases als Förder- bzw. Fluidisierungsgas auf. Dieses Gas kann beispielsweise ein Inertgas sein; es kann aber auch in vorteilhafter Weise als Fördergas, mit Aus- nähme von Gichtgas, ein für die Vergasung eingesetztes Ver¬ gasungsmittel der unteren Kammer 53 zugeführt werden. Der oberen Kammer 55 wird über einen Anschluß 63, in nicht nä¬ her dargestellten Weise, Vergasungsstoff, gegebenenfalls zusammen mit einem Fördergas zugeführt. Der Vergasungsstoff wird in der oberen Kammer 55 durch das aus der unteren Kam¬ mer 53 über die poröse Zwischenplatte 51 strömende Gas nach Art einer Wirbelschicht aufgenommen. In vergleichbarer Wei¬ se können über eine geeignete Vorrichtung flüssige Verga¬ sungsstoffe und/oder zu reformierende Gase unmittelbar dem Reaktor 1 zugeführt werden.
Nach Art einer Wirbelschicht in der oberen Kammer 55 aufge¬ nommene Vergasungsstoffe werden über eine Vielzahl von Ein¬ tragsrohren 9 dem unteren Bereich des Reaktors 1 zugeführt. Damit dem Reaktor 1 über die Eintragsrohre 9 im wesentli¬ chen in dem Fördergas gleichmäßig verteilte Vergasungsstof¬ fe zugeführt werden, sind die in die obere Kammer 55 ragen¬ den Enden der Eintragsrohre 9 jeweils durch einen stirnsei¬ tigen Verschluß 65 verschlossen, während jeweils eine seit- liehe Einlaßöffnung 67 an einem quer zur Längsrichtung des
Eintragsrohres 9 verlaufenden Rohrstutzen ausgebildet ist. Den reaktorseitigen Auslaßöffnungen 69 der Eintragsrohre 9 sind im Abstand davon angeordnete Abdeckungen 71 zugeord¬ net, die verhindern, daß Partikel über die Auslaßöffnung 69 in die Eintragsrohre 9 und damit in die Eintragskammer 11 gelangen können.
Ausgehend von einem außerhalb der Eintragskammer 11 gelege¬ nen bis zu einem den Auslaßöffnungen 69 benachbarten Be- reich sind einem oder mehreren der Eintragsrohre 9 diese umhüllende äußere Rohre 73 zugeordnet, die unten stirnsei¬ tig jeweils gegenüber dem zugeordneten Eintragsrohr 9 abge¬ schlossen sind, und die jeweils einen quer zur Längsrich¬ tung des äußeren Rohres 73 wie auch des Eintragsrohres 9 verlaufenden Einlaßstutzen 75 aufweisen. Über diese Einla߬ stutzen 75 sind Vergasungsmittel, wie beispielsweise Was¬ ser, Wasserdampf oder C02-haltige Gase oder zu reformie¬ rende Gase, über den zwischen dem Eintragsrohr 9 und dem zugeordneten äußeren Rohr 73 gebildeten Zwischenraum dem Reaktor 1 zuführbar.
Dem unteren Bereich des Reaktors 1 derart zugeführte Ver¬ gasungsmittel sowie Vergasungsstoffe bzw. zu reformierende Gase strömen innerhalb des Reaktors 1 in Richtung zu dessen oberen Bereich. Dort werden, wie beschrieben, über das
Überlaufrohr 7 in dem Erhitzer 5 und der Brennkammer 3 er¬ wärmte Partikel zugeführt. Diese Partikel, die durch die Blende 47 und die Verteilerplatte 48 im oberen Bereich des Reaktors 1 verteilt werden, gelangen im Gegenstrom zu den dem Reaktor 1 zugeführten Gasen in den, eine schräge Wand 77 aufweisenden, unteren Bereich des Reaktors 1. Dessen tiefste Stelle bildet einen Sammelbereich 79 für die Parti¬ kel. Die sich am Boden des Reaktors 1 ansammelnden, abge¬ kühlten Partikel gelangen, gegebenenfalls nach einem Abrut- sehen entlang der schrägen Wand 77 in den Sammelbereich 79,
an den sich die Rückführleitung 15 anschließt, über die die Partikel dem Luftvorwärmer 13 zugeführt werden.
Die im Gegenstrom zu dem dem Reaktor 1 zugeführten Gas, wie auch dem innerhalb des Reaktors 1 erzeugten Produktgas, ge¬ führten Partikel, werden in dem Gas nach Art einer Wirbel¬ schicht aufgenommen. Die sich daraus ergebende innige Ver¬ mischung der Partikel mit dem Gas führt dazu, daß der Wär¬ meaustausch zwischen den Partikeln und dem Gas mit hohem Wirkungsgrad erfolgt. Das Produktgas, das wie beschrieben, durch die in dem Überlaufrohr 7 befindlichen Partikel an einem Durchtritt in die Brennkammer 3 gehindert wird, ver¬ läßt den oberen Bereich des Reaktors durch eine Produktgas¬ leitung 81, die aus dem oberen Bereich des Reaktors 1 aus- tritt.
Durch den guten Wärmeaustausch innerhalb des Reaktors 1 ist sichergestellt, daß die zugeführten feinkörnigen festen oder flüssigen Vergasungsstoffe und/oder das zu reformie- rende Gas zusammen mit dem Vergasungsmittel reagieren kön¬ nen um nach einer der folgenden Reaktionen Produktgas zu erzeugen:
C + C02 = 2 CO C + H20 = CO + H2
CH4 + H20 = CO + 3H2 CH4+ C02 = 2CO + 2H2 CO + H20 = C02 + H2
C + 2H2 = CH4
Dadurch, daß feste Vergasungsstoffe mit einem Fördergas, das gegebenenfalls dem Vergasungsmittel entspricht, bereits in der Eintragskammer 11 gut vermischt werden und derart über die Eintragsrohre 9 in den Reaktor 1 gelangen, ist ein guter Kontakt mit den Partikeln und damit ein wirksamer Wä-
remaustausch ermöglicht. Damit ergeben sich geringe Reak¬ tionszeiten für die innerhalb des Reaktors 1 ablaufenden chemischen Reaktionen. Die Reaktionszeiten sind abhängig von der Korngröße des Vergasungsstoffes und betragen bei- spielsweise für die Vergasung von Kohle mit einer Korngröße von etwa 200 Mesh (entsprechend 74 μm) etwa 0,1 bis 0,2 Sek. Der Ablauf chemischer Reaktionen hört bei einer unte¬ ren Temperatur von etwa 800°C bis 900°C auf; die bei diesen Temperaturen in den sich in dem Sammelbereich 79 ansammeln- den Partikeln enthaltene überschüssige Wärme wird über die Rücklaufleitung 15 dem Luftvorwärmer 13 zugeführt. Sie kann aber auch in einem geänderten geschlossenen Kreislauf für die Partikel, beispielsweise zum Erzeugen von Dampf, zum Vorwärmen von Luft für einen Hochofen oder zum Trocknen von beispielsweise in der Brennkammer 3 zu verbrennender Bio¬ masse eingesetzt werden.
Um bei Verwendung eines einem hohen Schwefelgehalt enthal¬ tenden Vergasungsstoffes den Schwefelanteil auszufällen, kann in den Reaktor 1, in nicht dargestellter Weise, zu¬ sätzlich feinkörniger Kalk eingebracht werden, der unter Bindung des Schwefelanteils Schlacke bildet. Die Schlacke kann beispielsweise durch und mit den Partikeln aus dem Re¬ aktor 1 ausgetragen werden und vor einer Rückführung der Partikel in die Förderleitung 43 können die Schlackeantei¬ le, wie etwaig ausgetragene Ascheanteile, beispielsweise durch Sieben, ausgeschieden werden.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, daß ein in der Brenn- kammer anfallender Ascheanteil, gegebenenfalls zusammen mit Asche behafteten Partikeln, über die Ablaufrohre 44, 44' aus der Brennkammer 3 ausgetragen wird. Damit ist auch bei der Verwendung von Brennstoffen mit stärkerem Ascheanteil ein störungsfreier Verfahrensablauf sichergestellt. Inner- halb des Partikelkreislaufs wird dabei der Hauptanteil der
Partikel wie zuvor beschrieben, über das Überlaufröhr 7 in den Reaktor 1 geführt. Zum Austragen der Asche gelangt mit dieser ein kleiner Anteil der Partikel außerhalb des Parti¬ kelkreislaufs in die vertieften Bereiche 44, 44'. Dieser Anteil kann über die Ablaufröhre 44, 44' entfernt werden. Nachdem diese Partikel von der Asche getrennt bzw. agglome¬ rierte oder beschädigte Partikel ausgeschieden worden sind können sie, in nicht dargestellter Weise, in den Partikel¬ kreislauf zurückgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nur Vergasung feinkörni¬ ger fester Vergasungsstoffe mit folgenden Parametern durch¬ geführt worden. Die Gewichtsangaben und die Volumenangaben sind dabei auf ein Volumen des erzeugten Produktgases von 1 Nm3 bezogen. Das Gewicht der innerhalb des Kreislaufs ge¬ führten Partikel beträgt danach 7,5 kg. Die Partikel werden dem Erhitzer 5 über den Verteiler 41 mit einer Temperatur von etwa 200°C zugeführt. Der Brennkammer 3 wird über die Brennstoffdüsen 25 Brennstoff mit einem Druck von 0,65 mWs, einer Temperatur von 25°; dabei wird eine Wärmemenge ein¬ schließlich der Luftvorwärmung von 3,0 Mcal zugeführt. Die über die Verbrennungsluftdüsen 26 zugeführte Luft ist in dem Luftvorwärmer 13 auf eine Temperatur von 700°C vorge¬ wärmt worden und wird mit einem Druck von 0,65 mWs zuge- führt. Die in dem Erhitzer 5 und der Brennkammer 3 erwärm¬ ten Partikel verlassen die Brennkammer 3 über das Überlauf¬ rohr 7 mit einer Temperatur von etwa 1250°C.
Dem Reaktor 1 wird über die Eintragskammer 11 ein Verga- sungsstoff mit bezogenem Gewicht von 0,31 kg, einer Tempe¬ ratur von 30°C und einem Druck von 8,5 mWs zugeführt. Mit gleichem Druck wird Vergasungsmittel mit einem bezogenen Gewicht von 0,34 kg und einer Temperatur von 140°C zuge¬ führt. Das in dem Reaktor entstehende Produktgas mit dem Bezugsvolumen von 1,0 Nm3 verläßt den Reak .or 1 mit einer
Temperatur von 1200°C und einem Druck von 7,5 mWs. Die über die Rücklaufleitung 15 aus dem Reaktor 1 in den Luftvorwär¬ mer 13 geförderten Partikel weisen eine Temperatur von etwa 800°C auf. Dem Luftvorwärmer 13 zugeführte Luft hat ein be- zogenes Volumen von 6,5 Nm , eine Temperatur von etwa 50°C und einen Druck von 0,95 mWs. Die in dem Luftvorwärmer 13 vorgewärmte Luft verläßt diesen mit einer Temperatur von etwa 700°C und einem Druck von 0,75 mWs, um den Verbren- nungsluftdüsen 26 über die Verbrennungsluftleitung 31 zuge- führt zu werden. Die Partikel werden dabei in dem Luftvor¬ wärmer 13 auf eine Temperatur von etwa 200°C abgekühlt und sie werden von dort aus über die Förderleitung 43 und den Verteiler 41 in den Erhitzer 5 zurückgefördert.
Bei dem beschriebenen Verfahrensablauf wird als Vergasungs¬ mittel Sattdampf verwendet. Bezüglich des Brennstoffver¬ brauches ist lediglich die Wärmemenge angegeben, da wie zu¬ vor beschrieben, verschiedene Brennstoffe eingesetzt werden können. Für das unter diesen Bedingungen erzeugte Produkt- gas ist ein CO und H2 Anteil von etwa 95 Volumen-% erreich¬ bar.