INHALA IONSGERÄT
Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Medizinaltechnik und betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Dosierung und Zerstäubung eines Präparates zur Inhalation gemäss dem Oberbegriff der unabhängigen Patent¬ ansprüche 1 bzw. 9, mit deren Hilfe beispielsweise pharmazeutische Produkte wie Antiasthmatika in dosierter Weise inhaliert werden können.
Das Inhalieren ist eine bekannte Methode um beispielsweise Medikamente zur Absorption in die Atemwege und in die Lungen zu bringen. Für diesen Zweck sind verschiedene Inhalationsgeräte im Handel, mit denen flüssige oder pulverförmige Präparate fein verteilt in die Mundhöhle gebracht wer¬ den. Die Inhalationsgeräte sind derart konzipiert, dass mit jeder Applikation eine bestimmte Dosis des Präparates abgegeben wird. Damit das durch die Zerstäubung fein verteilte Präparat von der Mundhöhle durch den Rachen in die Atemwege und in die Lungen gelangen kann, ist es unumgänglich, dass der Patient, während er mit Hilfe des Inhalationsgerätes das zerstäubte Prä¬ parat in die Mundhöhle bringt, gleichzeitig einatmet. Tut er das nicht oder nur in einem ungenügenden Masse, bleibt das Medikament ganz oder teilwei¬ se in der Mundhöhle und im Rachen und die erwünschte Wirkung wird nicht erreicht. Auch wenn mit dem Inhalationsgerät das Medikament genau dosiert ■
werden kann, ist die effektiv wirksame Dosis des Medikamentes von der Stärke des effektiven Inhalierens, also von der Kraft der gleichzeitigen Einat¬ mung abhängig. Der an den Wänden von Mundhöhle und Rachen verbleiben¬ de Teil der Dosis wird weitgehend verschluckt und bleibt praktisch unwirk¬ sam. Bei nur schwachem Einatmen wird also die wirksame Dosis nur einen Bruchteil der vom Inhalationsgerät abgegebenen Dosis betragen. Jeder Inha¬ lierende kennt dieses Ausbleiben der Wirkung des Inhalierens und ist ge¬ wohnt, mit einer weiteren Dosis die gewünschte Wirkung zu erreichen.
Es sind denn auch Inhalationsgeräte entwickelt worden, die eine Dosierung und Zerstäubung nur erlauben, wenn gleichzeitig inhaliert wird. Solche Gerä¬ te werden zum Beispiel beschrieben in den US-Patentschriften 3,565,070, 3,789,843, 3,598,294 oder in der F-Patentschrift 70.40542. Alle diese Geräte müssen vor der Inhalation durch einen separaten Handgriff in einen aktiven Zustand gebracht werden. In diesem aktiven Zustand wird durch Inhalation eine automatische Dosierung ausgelöst. Alle diese Geräte umfassen neben einem Vorratsgefäss für das Inhalationspräparat einen komplizierten Mecha¬ nismus bestehend aus einem Hebel- und Federsystem und sind deshalb um- fangreich und vor allem auch störungsanfällig.
Solche Nachteile entfallen für das in der EP-Patentschrift 0 147 028 beschrie¬ bene Inhalationsgerät, bei dem die Dosierung manuell betätigt wird, eine entsprechende Verriegelung aber dafür sorgt, dass dies erst möglich wird, wenn inhaliert wird. Auch dieses Gerät umfasst einen aus mehreren Hebeln bestehenden, zwar weniger umfangreichen Mechanismus, der aber teilweise im Bereiche des zu inhalierenden Sprühnebels angeordnet und dadurch einer seine einwandfreie Funktion gefährdenden Verschmutzung ausgesetzt ist.
Alle bestehenden Geräte umfassen zur Dosierung und Zerstäubung einen
Vorratsbehälter, der das Präparat und ein Treibgas enthält und mit einem Dosiervemil versehen ist, mit dem pro Hub eine bestimmte Dosis des Präpa¬ rates zerstäubt wird. Verschiedene Dosierung für verschiedene Patienten, zum Beispiel Erwachsene und Kinder, wird durch Inhalation einer verschiedenen Anzahl von Einzeldosen erreicht. Muss das Gerät, wie bereits erwähnt, zwi¬ schen den einzelnen Dosen wieder aktiviert werden, erscheint die Handha¬ bung kompliziert. Die Geräte sind auch, da sie für Patienten mit verschiede¬ ner Konstitution anwendbar sein sollen, auf den schwächsten Patienten ausge¬ richtet, also beispielsweise auf Kinder, die gemäss ihrem kleineren Lungenvo- lumen zwar nur eine geringere, für ihren Fall aber trotzdem für eine gute Wirkung genügende Inhalationsdynamik erzeugen können. Das heisst mit anderen Worten, wenn beispielsweise ein Erwachsener dasselbe Gerät be¬ nützt, muss er zwar um die Dosierung auszulösen oder zu deblockieren, inha¬ lieren, aber nicht mit einer Stärke, die gemäss seinem Lungenvolumen für eine optimale Inhalation genügend ist. Alle bestehenden Geräte nehmen also dem Patienten zwar die Synchronisation von Dosieren und Inhalieren ab, zwingen ihn aber nur in den wenigsten Fällen, eine für eine optimale Wir¬ kung des Präparates adäquate Inhalationsleistung zu erbringen.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Dosierung und Zerstäu¬ bung von Inhalationspräparaten aufzuzeigen, bei dem jede abgegebene Dosis auch eine wirksame Dosis ist, indem der Patient dazu gezwungen wird bei der Dosierung zu inhalieren und zwar mit einer Stärke, die seiner Konstitution entspricht. Mit dem erfindungsgemässen Verfahren soll der Patient nicht nur zum genügenden Inhalieren gezwungen werden, sondern es soll ihm auch die Möglichkeit geboten werden, seine Lungendynamik durch Inhalieren zu trai¬ nieren und ihm dadurch helfen, diese zu verbessern. Für Notfälle soll es aber trotzdem möglich sein, ohne oder mit ungenügender Inhalation zu dosieren. Das Präparat soll nach bekannten Verfahren dosiert und zerstäubt werden und durch eine entsprechende Vorbehandlung nach seinem Austritt aus der Zerstäubungsdüse derart präpariert werden, dass es möglichst nur Teilchen
oder Tröpfchen einer für die Inhalation optimalen Grosse enthält und in der inhalierten Luft möglichst als stabiles Aerosol vorliegt.
Das zur Durchführung des Verfahrens zu erschaffende Inhalationsgerät soll für verschiedene Anwender konfigurierbar und für ein Training der Lungen¬ dynamik einstellbar sein. Es soll möglichst klein und in der Handhabung einfach sein. Es soll einfache, wenig Störungs- und Verschmutzungs-anfällige mechanische Teile umfassen. Es soll dem Patienten eine eindeutige Kontrolle der Abgabe einer Dosis erlauben. In dem Gerät sollen zur Zerstäubung und Dosierung handelsübliche Inhalationspräparate bzw. -Wirkstoffe in handelsüb¬ lichen Aerosoldosen mit Dosierventil aber vor allem auch in Anordnugen mit mechanischen Dosier- und Zerstäubungspumpen, die ohne Treibgas funktio¬ nieren, einsetzbar sein.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Vorrichtung, die durch die kennzeichnenden Teile der unabhängigen Patentansprüche 1 bzw. 9 beansprucht sind.
Verfahren und Vorrichtung werden anhand der folgenden Figuren detailliert beschrieben. Dabei zeigen:
Fig.l (a und b) eine Gegenüberstellung der abgegebenen und der wirksa¬ men Dosen bei Anwendung eines nicht Inhalations-bedingten und des erfindungsgemässen, Inhalations-bedingten Verfahrens und ein Schema für die Trainingswirkung des erfindungsgemässen Verfahrens,
Fig.2 (a und b) Schnitte durch eine beispielhafte Ausführungsform des erfin¬ dungsgemässen Inhalationsgerätes zur Veranschaulichung der Funkti¬ on,
Fig.3 eine Draufsicht gegen die Düse der Ausführungsform gemäss Fig.2,
Fig.4 (a bis d) je ein Ausschnitt aus Schnitt und Draufsicht entsprechend Fig 2 und 3 für zwei Ausführungsformen mit einstellbarer Inhalationsstär¬ ke,
Fig.5 (a bis c) drei beispielhafte Ausführungsformen des Mundstückes der erfindungsgemässen Vorrichtung,
Fig.6 (a und b) eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Vor¬ richtung und
Fig.7 (a und b) herzustellende Teile für zwei beispielhafte Herstellungsver- fahren für die erfindungsgemässe Vorrichtung.
Die Erfindung beruht darauf, dass das genügende Inhalieren des Patienten zur Bedingung für die Dosierung und Zerstäubung des Präparates gemacht wird. Solange der Patient nicht derart stark inhaliert, dass mit der durch das Inhalieren erzeugten Dynanmik die abgegebene Dosis des zerstäubten Präpa¬ rates in die Atemwege des Patienten gebracht werden kann, solange bleibt die Dosier- und Zerstäubungsvorrichtung blockiert. Ein unnützes Abgeben von Präparat nur in die Mundhöhle und an die Rachenwände wird dadurch vermieden, ein bewusstes oder unbewusstes Ausweichen, um die geforderte Inhalationsleistung zu umgehen, ist also nicht möglich. Die für eine Freigabe der Vorrichtung notwendige Inhalationsstärke ist einstellbar, damit das Gerät für Patienten mit verschiedenen Lungenvolumina und dadurch verschiedener möglicher Lungendynamik entsprechend konfiguriert werden kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren der Inhalations-bedingten Dosierung und
Zerstäubung ermöglicht durch diese Forderung und eine entsprechende wei¬ tere Massnahme auch ein Training zur Verbesseruns der Lunsjendvnamik. In- dem bspw. der Arzt die für eine Dosierung notwendige Inhalationsstärke ge¬ zielt erhöht, wenn der Patient sie zu leisten in der Lage ist, trainiert der Inhalierende durch die forcierte Inhalation seine Lungen und erhöht dadurch Lungendynamik und aktives Lungenvolumen.
Das erfindungsgemässe Verfahren bedient sich (gerätebezogen) eines nach einem bekannten Verfahren, bspw. Pumpen durch eine Düse oder Expansion eines Treibgases, hergestellten Strahles feinster Teilchen oder Tröpfchen. Die mit Hilfe dieser Verfahren hergestellten Teilchen oder Tröpfchen haben verschiedene Grossen, von denen nur diejenigen mit Abmessungen zwischen 1 und 5μm für eine Inhalation geeignet sind. Ferner haben die Teilchen oder Tröpfchen, speziell wenn sie durch Pumpen hergestellt werden, eine relative Geschwindigkeit gegenüber der Umgebungsluft und stellen dadurch nicht ein eigentliches Aerosol dar. Das erfindungsgemässe Verfahren kann in einer weiteren Durchfiihrungsart nun auch durch entsprechende Behandlung des Teilchen- oder Tröpfchenstrahles direkt nach seinem Austritt aus der Düse bewirken, dass zu grosse Teilchen ausgeschieden werden und dass der Strahl und die Umgebungsluft derart verwirbelt werden, dass ein stabiles Aerosol entsteht. Durch eine derartige, der Inhalation vorgehende Behandlung des zerstäubten Präparates wird der Anteil an Präparat weiter verringert, der nur bis in die Atemwege gelangt und wirkungslos bleibt.
Die zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dienende Vorrich¬ tung umfasst eine an sich bekannte Teilvorrichtung, mit der das zu inhalie¬ rende Präparat dosiert und zerstäubt wird, also einen Vorratsbehälter mit einer manuellen Dosier- und Zerstäubungspumpe oder eine Druckdose mit einem Dosierventil. Dazu kommen erfindungsgemässe Teile, die das Gerät durch Formschluss blockieren, bis durch den Luftstrom, der durch die Inhala-
tion des Patienten erzeugt wird, der Formschluss gelöst wird und das Gerät betätigt werden kann, und erfindungsgemässe Teile, die der Vorbehandlung des Teilchen- oder Tröpfchenstrahles dienen.
Figur la zeigt nun, wie sich das erfindungsgemässe, Inhalations-bedingte Verfahren von einem nicht Inhalations-bedingten Verfahren unterscheidet. Auf der Abszisse ist die Inhalationsstärke S aufgetragen, auf der Ordinate die Grosse der Dosis D.
Die von der Dosier- und Zerstäubungsvorrichtung abgegebene Dosis aD, habe eine konstante Gr sse, die von der Auslegung der Vorrichtung abhängig ist und auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, da die Dosierung und Zerstäubung eines Präparates zur Inhalation (ohne Bedingung) dem Stande der Technik entspricht.
Die Inhalationsstärke S sei ein Mass für die Saugleistung, die der Inhalieren- de erbringt und von der es abhängt, wie viel der abgegebenen Dosis an ihren
Bestimmungsort in Atemwegen bzw. Bronchien gelangt und die gewünschte
Wirkung hat und wie viel in Mundhöhle und Rachen verbleibt und dadurch praktisch unwirksam bleibt.
Die Kurve wD.l zeigt, wie die wirksame Dosis mit der Inhalationsstärke steigt, bis sie bei einer Inhalationsstärke S.l die abgegebene Dosis erreicht. Das heisst mit anderen Worten, wenn der Inhalierende eine Saugleistung S.l aufbringt, gelangt, sofern alle übrigen Randbedingungen optimal erfüllt sind, die ganze abgegebene Dosis durch die Mundhöhle in das Atemsystem und kann wirksam werden. Die Kurve wD.l zusammen mit der Geraden aD (ge¬ strichelter und ausgezogener Teil) repräsentiert also ein nicht Inhalations-
bedingtes Dosier- und Inhalationsverfahren. Der Inhalierende dosiert unab¬ hängig von der Inhalationsstärke, die wirksame Dosis ist aber direkt abhängig von der Inhalationsstärke. Falls die Inhalationsleistung ungenügend ist (wDu), dann resultiert auch nur eine ungenügende Dosis Du. Derjenige Teil der abgegebenen Dosis zwischen der Kurve wD.l und der Geraden aD ist un¬ wirksam und verloren.
Die Kurve wD.2 zusammen mit dem ausgezogenen Teil der Geraden aD repräsentiert das erfindungsgemässe, Inhalations-bedingte Verfahren zur Dosierung und Inhalation. Bis in die Gegend einer Inhalationsstärke S.l, bei der die ganze abgegebene Dosis wirksam werden kann, ist keine Dosierung möglich. Bei Inhalationsstärken höher als S.l kann beliebig dosiert werden. Mit diesem erfindungsgemässen Verfahren zur bedingten Dosierung und Zerstäubung gibt es keinen Anteil der abgegebenen Dosis mehr, der unwirk¬ sam bleibt und verloren ist; auch hier natürlich nur unter der Bedingung, dass die Zerstäubung optimal ist, das heisst, dass die Teilchen oder Tröpfchen eine für eine Inhalation geeignete Gr sse haben und als möglichst stabiles
Aerosol vorliegen.
Die Stärke, mit der eine Person inhalieren muss, um optimal zu inhalieren hängt von ihrer Konstitution und vor allem von dem ihr zur Verfügung ste¬ henden und von ihr aktiv benützten Lungenvolumen ab, das heisst die Inha- lationsstärke S.l ist je nach Patient an verschiedenen Stellen der Abszisse S anzusetzen. Damit ein entsprechendes Inhalationsgerät für verschiedene Inha¬ lierende optimal anwendbar ist, muss es also entsprechend konfiguriert oder eingestellt werden können.
Das aktive Lungenvolumen beträgt für ein Kind ca. 2 bis 31t, für einen gesun¬ den Erwachsenen ca. 4 bis 61t und kann für einen Athleten, bspw. einen Rad-
rennfahrer bis zu ca. 91t steigen, für einen Asthmatiker aber bis auf ca. 2 bis 31t sinken. In jedem Falle kann mit entsprechendem Atmungstraining das aktive Lungenvolumen erhöht werden, was vor allem im Falle des Asthmati¬ kers wünschenswert ist. Die Einstellbarkeit der die Dosierung freigebenden Inhalationsstärke ermöglicht ein solches Training. Der Arzt oder der Inhalie¬ rende selbst kann dann diese Inhalationsstärke derart einstellen, dass sie immer der von ihm erbrachten höchsten Leistung entspricht, die er durch das Inhalieren selbst dauernd trainiert und dadurch erhöht.
Die Kombination einer manuell ausgelösten Dosierung und einer Inhalations- bedingten Verriegelung dieser Dosierung bietet den weiteren Vorteil, dass der Inhalierende sich immer bewusst ist, ob er eine wirksame Dosis inhaliert hat oder nicht. Da die Abgabe der Dosis durch eine manuelle Aktion des Inhalierenden ausgelöst wird, ist sie dem Inhalierenden bewusst, und da jede abgegebene Dosis eine wirksame ist, wird dadurch auch diese auf eine Art bewusst. Bei einer durch die Inhalation ausgelösten automatischen Dosierung, wie sie in einigen ύtr eingangs erwähnten Patentschriften beschrieben ist, ist eine derart einfache Kontrolle nicht möglich. Auch bei einem nicht Inhalati- ons-bedingten Verfahren (also keine Leistungsschwelle) ist die Abgabe einer Dosis zwar bewusst (manuelle Aktion), die Grosse der wirksamen Dosis kann aber nur anhand von an sich unerwünschten Reizreaktionen im Hals abge¬ schätzt werden. Da solche Reizreaktionen bei Aerosolen mit an sich vorteil¬ haften, sehr kleinen Partikeln oder Tröpfchen entsprechend schwach sind, sind sie als Indikation unzulässig und zur Vermeidung von Fehldosierungen (Abgabe mehrerer Dosen bei schwacher Indikation) kann es notwendig wer¬ den, dem zu inhalierenden Präparat ein zusätzliches Reizmittel, bspw. Men¬ thol, als Indikator für die wirksame Dosis zuzugeben. Da nach dem erfin¬ dungsgemässen, bedingten Verfahren jede abgegebene Dosis auch eine wirk- same ist, können auch die feinsten Aerosole entweder ohne zusätzliche An¬ zeigemittel sicher und ohne Fehldosierungen angewendet werden, oder man verwendet trotzdem solche, um dem Patienten eine Art von Sicherheitsgefühl
(Gewohnheit) zu vermitteln.
Figur lb zeigt schematisch die Wirkung der Variabilität der für eine Dosie- rung notwendigen Inhalationsstärke. Die Kurve wD\ die die Abgabe einer vollen wirksamen Dosis bei einer Inhalationsstärke S' erlaubt, ist eine gute Einstellung für einen Asthmatiker, der über ein aktives Lungenvolumen LV von nur 31t verfügt. Vergrössert der Patient sein aktives Lungenvolumen durch Inhalieren, kann er durch Erhöhung der notwendigen Inhalationsstärke S die Inhalationsanforderungen sukzessive steigern (Pfeil), bis er beispielswei¬ se eine Einstellung wD" erreicht, die einem Luπgenvolumen von 51t ent¬ spricht.
Figur 2a zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, mit der bei einer gleichzeitig erbrachten, bestimmten Inhalati¬ onsleistung manuell eine Dosis des Inhalationspräparates zerstäubt werden kann. Zuerst soll kurz auf diejenigen Bestandteile eingegangen werden, die nur der Dosierung und Zerstäubung dienen, die in ihrer Funktion eigentlich als bekannt vorausgesetzt werden können und die in der dargestellten, bei¬ spielhaften Ausführungsform als Vorratsbehälter mit Zerstäubungs-Pumpe ausgebildet sind, eine Ausführungsform also, die den Vorteil treibgasfreier Funktion mit sich bringt.
Das zu inhalierende, flüssige Präparat befindet sich in einem Vorratsbehälter 1, der eine starre äussere Wand 1.1 und eine deformierbare innere Wand 1.2 aufweist, zwischen denen sich ein Luftpolster 1.3 befindet, und der einen Vorrartsraum 1.4 umschliesst. Im Vorratsraum 1.4 ist ein Saugrohr 2 und ein an das Saugrohr 2 angeformter Zylinder 3 derart angeordnet, dass das freie Ende des Saugrohres 2 nahe an dem Wandteil des Vorratsbehälters 1 liegt, der bei normaler Inhalationsstellung in Richtung Schwerkraft unten ist. Im
Zylinder 3 ist ein innerer Hohlkolben 4 derart koaxial angeordnet, dass er auf entsprechenden Anformungen 3.1 des Zylinders in der Richtung der gemein¬ samen Achse gleiten kann und dass er zusammen mit diesen Anformungen 3.1 einen inneren ebenfalls koaxialen Federraum 5 bildet, der durch eine achsiale Bohrung 3.2 im Boden des Zylinders 3 mit dem Saugrohr 2 verbun¬ den ist und in dem eine Spiralfeder 6 angebracht ist. Der Federraum 5 ist bei ausgeglichenem Druck dicht gegen den Dosierrraum 7 abgeschlossen. Zwi¬ schen der Innenwand des Zylinders 3 und der Aussenwand des inneren Kol¬ bens 4 bleibt ein in etwa hohlzylinderförmiger äusserrer Hohlraum, der Dosi- errau 7. Dieser Dosierraum 7 ist gegen das offene Ende des Zylinders 3 dicht abgeschlossen durch einen äusseren Kolben 8, der mit dem inneren Kolben 4 und dem Zylinder 3 koaxial und in der Richtung der gemeinsamen Achse bewegbar angeordnet ist. Der äussere Kolben 8 besitzt eine achsiale Bohrung 8.1, die den Dosierraum 7 mit dem Düsenbohrungssystem 9.1 in einem auf dem äusseren Kolben 8 aufsitzenden Düsenkopf 9 verbindet. Der innere Kolben 4 trägt auf seiner der Bohrung S.l zugewandten Seite eine ringförmige Dichtfläche 4.1 und der äussere Kolben 8 eine entsprechende Dichtkante 8.2. Dichtfläche 4.1 und Dichtkante 8.2 werden im Zustand ausge¬ glichenen Druckes durch die Federkraft der Feder 6 aufeinander gedrückt. Auf dem Düsenkopf 9 ist die Drucktaste 10 aufgesetzt, mit dem die Dosier¬ vorrichtung betätigt wird.
Wird die Drucktaste 10 gegen den Vorratsbehälter 1 gedrückt, wird über den Düsenkopf 9 der äussere Kolben 8 und der innere Kolben 4 in den Zylinder 3 gegen das Saugrohr 2 gedrückt. Dadurch entsteht im Dosierraum 7 ein höherer, im Federraum 5 und im Vorratsbehälter 1 ein weniger hoher Über¬ druck. Dadurch wird der innere Kolben 4 gegen die Federkraft gedrückt, sodass zwischen Dichtfläche 4.1 und Dichtkante 8.2 Präparat in die Bohrung 8.1 gepresst wird und die Drucktaste 10 weiter gegen den Vorratsbehäher 1 gedrückt werden kann. Dadurch wird mehr Präparat aus dem Dosierraum 7 gegen die Düse gefördert und das Luftpolster 1.3 mehr komprimiert. Ist die
Drucktaste 10 ganz gedrückt, sinkt der Druck im Dosierraum 7 und die Dichtfläche 4.1 wird wieder auf die Dichtkante 8.2 gedrückt. Wird nun die Drucktaste losgelassen, drückt die Feder 6 den inneren und den äusseren Kolben (4 und 8) und damit den Düsenkopf 9 und die Drucktaste 10 in ihre Ausgangsposition. Dadurch entsteht im Dosierraum 7 ein Unterdruck, durch den Präparat zwischen innerem Kolben 4 und der Anformung 3.1 aus dem Federraum 5 nachgesaugt wird. Der Druckausgleich im Vorratsbehälter ge¬ schieht durch ein zwischen die beiden Wände 1.1 und 1.2 mündendes Entlüf¬ tungsventil (nicht dargestellt). Die Vorrichtung ist dadurch wieder in dersel- ben Position wie vor der Dosierung, der Vorratsraum 1.4 hat sich um eine Dosis verkleinert, der Raum zwischen den Wänden 1.1 und 1.2 hat sich um eine Dosis vergrössert.
Der Dü enkopf 9 trägt eine seitlich angeordnete Düse 9.2, durch die die ausgepumpte Dosis zerstäubt wird, und ist in einem Gehäuse 11 unterge¬ bracht, das fest mit dem Vorratsbehäher 1 verbunden ist und auf der Düsen¬ seite das Mundstück 12 trägt. Die Drucktaste 10 ragt durch eine entsprechen¬ de Öffnung aus dem Gehäuse 11. Wird die Drucktaste 10 betätigt, bewegt sich der Düsenkopf 9 relativ zu Gehäuse 11 und Mundstück 12. Eine derarti¬ ge Relativbewegung kann aber durch eine Kugel 13 verhindert werden, die lose in einem Kugelraum 14 gelagert ist, der sich über die Trennfläche zwi¬ schen Gehäuse 11 und Düsenkopf 9 erstreckt. Liegt die Kugel 13 in der in der Figur 2a dargestellten Position, also derart, dass die genannte Trennflä- ehe durch die Kugel verläuft, bewirkt sie zwischen Gehäuse 11 und Düsen¬ kopf 9 Formschluss. Der Kugelraum 14 ist, wenn das Inhalationsgerät in Inhalationsposition gehalten wird (Vorratsbehälter 1 unten, Druckknopf 10 oben), gegen die Schwerkraft geneigt, sodass die Kugel 13 durch die Schwer¬ kraft in die Formschlussstellung getrieben wird. Der Kugelraum 14 ist derart gestaltet, dass um die Kugel Luft zirkulieren kann und dass sich die Kugel 13 darin frei bewegen kann bis zu einem Anschlag 12.1. der den eigentlichen Kugelraum 14 von seiner Mündung in den Innenraum des Mundstückes 12
trennt und verhindert, dass die Kugel 13 den Kugelraum 14 verlassen kann. Der Kugelraum 14 ist einerseits gegen den Innenraum des Mundstückes 12 und andererseits durch einen Luftkanal 15 zwischen Diisenkopf 9 und Gehäu¬ se 11 und durch ein Luftloch 11.1 im Gehäuse 11 nach aussen offen. Die Kugel 13 liegt in ihrer Formschlussstellung auf der Mündung des Luftkana- kles 15 in den Kugelraum 14.
Nur wenn die Kugel 13 im Kugelraum 14 gegen den Anschlag 12.1 bewegt wird, und zwar so weit, dass sie nicht mehr in dem im Düsenkopf 9 ausges¬ parten Teil des Kugelraumes 14 liegt, ist eine Relativbewegung zwischen Gehäuse 11 und Düsenkopf 9, also eine Dosierung und Zerstäubung von Präparat möglich.
Zum Inhalieren wird das Gerät in Inhalationsstellung gebracht (Vorratsbehäl¬ ter 1 unten, Drucktaste 10 oben), die Öffnung des Mundstückes 12 zwischen die Lippen genommen und mit einem Finger ein Druck auf die Drucktaste 10 ausgeübt. Atmet nun der Inhalierende ein, entsteht im Innenraum des Mund- Stückes 12 ein Unterdr ck. Die Kugel 13 wird dadurch von der Mündung des Luftkanales 15 gehoben und durch das Luftloch 11.1 und den Luftkanal 15 fliesst Luft (Pfeile LS) in den Kugelraum 14 und den Innenraum des Mund¬ stückes 12. Ist dieser Luftstrom stark genug, bewegt er die Kugel 13 gegen den Anschlag 12.1 und dadurch wird der Formschluss gelöst. Die auf die Drucktaste 10 ausgeübte Kraft kann nun diesen gegen das Gehäuse drücken, wodurch eine Dosis Präparat zerstäubt wird.
Für einen Notfall, in dem der Patient aus irgend einem Grunde ohne genü- gend inhalieren zu können eine Dosis des Inhalationsmittels braucht, kann er einfach die Vorrichtung "verkehrt", also mit dem Vorratsbehäher 1 oben und der Drucktaste 10 unten, anwenden. In dieser Stellung kann die Kugel 13 die
Vorrichtung nicht blockieren, da sie durch die Schwerkraft gegen den An¬ schlag 12.1 getrieben wird.
Figur 2b zeigt dasselbe Inhalationsgerät wie die Figur 2a aber die Drucktaste 10 ist in ihrer gedrückten Position. Die Kugel 13 steht am Anschlag 12.1 an, die beiden Teile des Kugelraumes 14 sind gegeneinander verschoben, da sich der Dü enkopf 9 gegenüber dem Gehäuse 11 verschoben hat. Sobald der Luftstrom LS und der Druck auf die Drucktaste 10 nachlässt, bewegt sich der Düsenkopf 9 wieder in seine Ausgangslage im Gehäuse 11 und die Kugel 13 fällt von der Schwerkraft getrieben in die Formschlussstellung zurück.
Figur 3 zeigt einen Ausschnitt einer Ansicht des Inhalationsgerätes gemäss den Figuren 2a und 2b als Draufsicht gegen die Öffnung des Mundstückes 12 gesehen. Darauf ist das Mundstück 12 zu erkennen und durch seine Öffnung der Düsenkopf 9 mit der Düse 9.2. Unter der Düse 9.2 ist die Mündung des Kugelraumes 14 in den Innenraum des Mundstückes 12 erkennbar und die Kugel 13. die eigentlich nicht sichtbar ist, in ihrer Formschlussstellung ange- deutet. Unter der Kugel 13 befindet sich das Luftloch 11.1.
Das in den Figuren 2 und 3 dargestellte Inhalationsgerät umfasst als Mittel zum Formschluss zwischen Düsenkopf und Gehäuse eine Kugel, die in einer entsprechenden Öffnung bewegt wird. Diese Kugel stellt ein einfaches Form- schlussmittel dar. Sie ist ausserhalb des Bereiches des zerstäubten Präparates angeordnet und deshalb keiner ihre Funktion beeinträchtigenden Verschmut¬ zung ausgesetzt. Die Handhabung ist denkbar einfach. Das Gerät braucht nur in Inhalationsstellung (Vorratsbehäher 1 unten, Drucktast 10 oben) gebracht zu werden und die Kugel ist in Formschlussstellung. Sie kehrt nach dem Inhalieren automatisch wieder in diese Stellung zurück. Es ist also kein spezi¬ eller Handgriff zur Aktivierung des Gerätes notwendig, was vor allem ein
Vorteil ist in Fällen, wo mehrere Dosen inhaliert werden sollen. Eine Konfi¬ guration des Gerätes für verschiedene Anwender i.st beispielsweise möglich durch Einsetzen von verschieden grossen oder verschieden schweren Kugeln.
Selbstverständlich kann das Mittel zum Formschluss auch anders gestaltet sein. Gemäss der Aufgabenstellung für das erfindungsgemässe Gerät muss das Formschlussmittel die folgenden Anforderungen erfüllen:
- Der Formschluss muss zwischen zwei bei der Betätigung des Dosier- und Zerstäubungsmechanismus relativ zueinander bewegten Teilen bewirkt werden.
Die Formschlussmittel müssen einfach sein und derart angeordnet sein, dass sie von dem zerstäubten Präparat nicht verschmutzt werden.
Der Formschluss muss durch die durch die Inhalation bewirkte Dynamik lösbar sein, wobei die für die Lösung minimal erforderliche Dynamik einstellbar sein muss.
Der Formschluss muss, sobald diese Dynamik nicht mehr wirkt, automa¬ tisch wieder erstellt werden.
Als Formschlussmittel sind auch beispielsweise entsprechend gestaltete Fe¬ dern oder Lamellen vorstellbar.
Die im Zusammenhang mit den Figuren 2 und 3 beschriebene, beispielhafte Ausführungsform ύe , erfindungsgemässen Inhalationsgerätes umfa st zur Dosierung und Zerstäubung des Präparates eine durch eine Drucktaste betä-
tigte Pumpe. Andere bekannte Vorrichtungen können ebenfalls zur Anwen¬ dung kommen, wie beispielsweise Pumpen anderer Bauart oder mit einem Treibgas gefüllte Druckdosen mit Dosierventil.
Die im Zusammenhang mit den Figuren 2 und 3 beschriebene, beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Inhalationsgerätes umfasst keine Mittel, mit denen die für eine Dosierung notwendige Inhalationsstärke einge¬ stellt werden könnte. Diese durch die Ausgestaltung des Gerätes bedingte, für eine Freigabe der Dosierung notwendige minimale Inhalationsstärke ist vor allem bestimmt durch die Grosse und das Gewicht der Kugel 13 und durch den kleinsten Öffnungsquerschnitt zwischen Luftloch 11.1 und der Mündung des Kugelraumes 14 in den Innenraum des Mundstückes 12, der als Drossel wirkt. Je schwerer und kleiner die Kugel 13 und je kleiner dieser kleinste Öffnungsquerschnitt, desto höher wird die für eine Lösung des Formschlusses notwendige Inhalationsstärke sein. Für eine Konfiguration des Gerätes für verschiedene Anwender können zum Beispiel verschieden grosse oder ver¬ schieden schwere Kugeln eingesetzt werden. Ferner können beispielsweise Mittel für eine Drosselung des Luftstromes LS vorgesehen sein, deren Grund- einstellung die Konfiguration des Gerätes bestimmt und die vom Arzt oder vom Anwender zu Trainingszwecken noch feineingestellt werden können. Zwei beispielhafte Ausführungsformen solcher Drosselungsmittel sind in den Figuren 4a bis 4d dargestellt. In beiden Fällen ist am Luftloch 11.1 eine ein¬ stellbare Drossel in Form eines Schiebers angebracht.
Figuren 4a und b zeigen als Ausschnitt im Schnitt wie Figur 2a und in einer Draufsicht wie Figur 3 den Kugelraum 14 mit der Kugel 13 in Formschluss¬ stellung, den Luftkanal 15 und das Luftloch 11.1. Das Luftloch 11.1 ist als Dreieck ausgestaltet und trägt einen Drehschieber 40, der zwischen den Posi¬ tionen 40.1 und 40.2 gedreht werden kann und der in der Figur 4b in derjeni¬ gen Position (40.1) dargestellt ist, in der die für eine Lösung des Formschlus-
ses notwendige Inhalationsstärke einem Minimum entspricht. Durch Drehen des Drehschiebers 40 in der Richtung des Pfeiles steigt die notwendige Inha¬ lationsstärke. Die beiden extremen Positionen 40.1 und 40.2 des Drehschie¬ bers können vom Hersteller im Sinne einer Konfiguration des Gerätes durch Positionierung der entsprechenden Anschläge variiert werden.
Figuren 4c und d zeigen den Figuren 4a und b entsprechende Ausschnitte, zur Drosselung des Luftstromes ist aber in dieser beispielhaften Ausführungs- form ein einfacher Schieber 41 vorgesehen, der das Luftloch 11.1 (hier mit rundem Öffnungsquerschnitt) je nach Einstellung mehr oder weniger ab- schh'esst und so als Drossel wirkt. Eine Bewegung des Schiebers 41 in der Richtung des Pfeiles bewirkt eine Erhöhung der für die Lösung des Form¬ schlusses notwendigen Inhalationsstärke.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann für das zerstäubte Präparat eine Behandlung vorsehen, bei der für die Inhalation zu grosse Tröpfchen oder Partikel ausgeschieden werden und durch Verwirbelung ein Aerosol erstellt wird, das möglichst stabil ist. Zur Durchführung dieser Behandlung muss der Innenraum des Mundstückes entsprechend ausgestaltet sein. In diesem Innen¬ raum wird das zerstäubte Präparat von der Düse 9.1 in den Mund des Inha¬ lierenden geleitet. Es erweist sich als vorteilhaft, diesen Innenraum derart zu gestalten, dass das zerstäubte Präparat umgelenkt und an Schikanen vorbei geführt wird. Die optimale Behandlung des zerstäubten Präparates ist stark abhängig von der Art des Präparates, von den durch die Zerstäubung entste¬ henden Druck- und Geschwindigkeitsverhältnissen und von der Grosse der Dosis. Entsprechende Mittel (entsprechend geformtes Mundstück, Schikanen, Prallflächen, Absorptionsflächen etc.) müssen empirisch erprobt und entspre- chend eingesetzt werden.
Figuren 5a bis c zeigen verschiedene beispielhafte Ausführungsformen von Mundstücken, in denen Umlenkuπg und Verwirbelung durch entsprechende mechanische Mittel erzwungen wird. Es ist jeweils der obere Teil des Inhala¬ tionsgerätes im Schnitt und der die Öffnung tragende Teil des Mundstückes in einer Draufsicht dar 'g≤estellt.
Die in der Figur 5a dargestellte Ausführungsform besitzt ein Mundstück 12a, dessen runde Öffnung 51a in Inhalationsposition oben ist. Das zerstäubte Präparat prallt an der der Düse 9.2 gegenüberliegenden Wand ab und wird um ca. 90° umgelenkt. Die Prallfläche kann dabei blank oder mit einem Ab¬ sorptionsmittel belegt sein. An einer blanken Prallfläche werden die Tröpf¬ chen oder Teilchen des zerstäubten Präparates umgelenkt, ohne viel Ge¬ schwindigkeit zu verlieren, währen ein Absorptionsmittel die Tröpfchen oder Teilchen bremst und zu grosse absorbiert. Entsprechende Absorbtionsmittel können beispielsweise aus Sinternmaterial, Zellulose oder Gaze bestehen.
Die in der Figur 5b dargestellte Ausführungsform besitzt ein Mundstück 12b, dessen schlitzförmige Öffnung 51b ebenfalls oben angebracht ist. Der Vorteil einer derartig angeordneten, schlitzförmigen Öffnung besteht darin, dass das zerstäubte Präparat nahe bei der Prallfläche gefasst wird. Die Prallfläche ist mit einem Absorber 52.1 belegt und umfasst ferner ein Aufsaugmittel 52.2, das im Innenraum des Mundstückes verbleibende Präparattröpfchen aufsaugt.
Die in der Figur 5c dargestellte Ausführungsform besitzt ein Mundstück 12c, dessen als breiter Schlitz ausgestaltete Öffnung 51c in der der Düse 9.2 ge¬ genüberliegenden Wand angebracht ist. Dabei sind aber die Öffnung 51c und die Düse 9.2 in der Höhe versetzt, sodass mindestens ein Teil des zerstäubten Präparates an einer unter der Öffnung 51c angebrachten Absorberrolle 53 ab¬ prallt und umgelenkt wird. In einem derart ge.stalteten Mund.stückinnenraum
wird das Präparat auch verwirbelt.
Alle bis anhin beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen der erfin- dungsgemässen Vorrichtung besitzen eine in Inhalationsposition waagrecht ausgerichtete Düse und ein entsprechend abgewinkeltes Düsenbohrungssy¬ stem. Selbstverständlich sind auch Ausführungsformen vorstellbar, bei denen die Düse eine andere, beispielsweise senkrechte. Richtung hat. Figur 6 zeigt eine solche beispielhafte Ausführungsform. Düse 9.2 und Mundstück 12d sind senkrecht nach oben (Inhalationsgerät in Inhalationsposition) gerichtet. Die Funktion Betätigung erfolgt über eine seitlich am Gehäuse l ld angebrachten Drucktaste 61. Figur 6a zeigt das Inhalationsgerät (teilweise geschnitten) in blockierter Position, das heisst mit der Kugel 13 in Formschlussstellung, Figur 6b in aktiver Position, das heisst mit gedrückter Taste 61 und der Kugel 13 aus der Formschlussstellung bewegt. Es ist zu beachten, dass bei dieser Aus¬ fuhrungsform durch Betätigung der Drucktaste 61 das Gehäuse l ld und das Mundstück 12d mit dem Dü.senkopf 9d relativ zum Vorratsbehäher Id bewegt werden.
Zur Herstellung der in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsvarian¬ ten des erfindungsgemässen Inhalationsgerätes werden zwei beispielhafte Ver¬ fahren vorgeschlagen. Die Figuren 7a und b zeigen die für die beiden Her¬ stellungsverfahren speziell herzustellenden Teile, die in beiden Fällen das Gehäuse 11, das Mundstück 12 und die Kugel 13 (nicht dargestellt) umfassen. Zusätzlich wird eine bekannte Vorrichtung zur Dosierung und Zerstäubung eines Inhalationspräparates benötigt. Wenn die Einformung im Düsenkopf 9. die Teil des Kugelraumes 14 darstellt, nicht am handelsüblichen Düsenkopf angebracht werden kann, muss der äussere Kolben 8 verlängert werden, da- mit zwischen dem zur handelsüblichen Vorrichtung gehörenden Düsenkopfteil 9'und dem Vorratsbehälter 1 ein Arretierteil 9" des Düsenkopfes angebracht werden kann.
Figur 7a zeigt ein aus einem Teil bestehendes Gehäuse l le und ein ebensol¬ ches Mundstück 12e. Zu beachten ist, dass der Anschlag 12.1 am Mundstück angeformt ist. Für die Montage wird das Gehäuse l le über die Dosiervor¬ richtung ohne Drucktaste gestülpt. Ein Kamm 71 am Gehäuse l le rastet dabei in einer entsprechenden Nut am Vorratsgefäss ein. Um eine Montage mit genauer Positionierung der beiden Teile des Kugelraumes zu ermögli¬ chen, ist die Öffnung des Gehäuses mit einem Positionsnocken 73 versehen, der in eine entsprechende Nut am Hals der Drucktaste passt. Nach der Mon¬ tage des Gehäuses wird die Drucktaste auf ihrem Hals aufgesteckt. Dann wird die Kugel in den in Gehäuse l le und Düsenkopf eingelassenen Teilen des Kugelraumes 14 eingeführt und schlussendlich das Mundstück 12e aufge¬ setzt, das zu diesem Zwecke beispielsweise mit Stiften 73 versehen ist, die in entsprechende Löcher am Gehäu.se lle passen. Die beiden Teile können auch verschweisst werden. Der Vorteil einer reversiblen Verbindung zwischen Gehäuse und Mundstück besteht darin, dass das Gerät auch nach der Fertig¬ stellung durch Einbringen einer anderen Kugel noch um konfiguriert werden kann.
Figur 7b zeigt den einen von zwei spiegelbildlich gleichen Teilen, die für das zweite beispielhafte Herstellungsverfahren hergestellt werden müssen. Dieser Teil umfasst die eine Hälfte des Gehäuses 1 lf und eine Hälfte des Mundstük- kes 12f, wobei die Symmetrieebenen die Trennlinie zwischen den beiden entsprechenden Hälften darstellt. Für die Montage des Inhalationsgerätes wird eine bekannte Dosier- und Zerstäubvorrichtung mit aufgesteckter Druck¬ taste in den abgebildeten Teil derart gelegt, dass der Kamm 71 in die ent¬ sprechende Nut am Vorratsgefäss einrastet und der Positionierungsnocken 73 in der entsprechenden Nut am Halse der Drucktaste liegt. Dann wird die Kugel in den (halben) Kugelraum 14 eingelegt und der zweite, dem abgebil¬ deten Teil spiegelbildlich gleiche Teil über Dosiervorrichtung und Kugel auf
den abgebildeten Teil gesteckt, wozu am einen Teil beispielsweise Stifte, am anderen entsprechende Löcher oder ähnliche Befestigungsmittel vorgesehen sind. Die beiden Teile können auch verschweisst werden. Diese Herstel¬ lungsvariante ist besonders vorteilhaft, wenn einstellbare Drosselmitteln und/- oder komplexere Blockierungsmitteln als Kugeln eingebaut werden sollen.