Alkalistabile Antischaummittel
Die Erfindung betrifft die Verwendung ausgewählter Gemische von einerseits Endgruppen-verschlossenen und andererseits nicht mit Endgruppen-verschlossenen Polyethylenglykolethern als alkali¬ stabi le und in wäßrigen hochkonzentrierten Alkali lösungen ho¬ mogen formulierbare schaumdrückende Zusätze in schaumarmen Reinigungsmitteln . Die erfindungsgemäßen Wirkstoffgemische eignen sich insbesondere als Antischaummittel für die Fla¬ schenreinigung und für die sogenannte Cleaning-in-Place- (CI P)-Reinigung . Die Erfindung wi ll dabei Hi lfsmittel der genannten Art zur Verfügung stellen , die hohe Wirksamkeit mit physiologischer Unbedenklichkeit und biologischer Abbaubarkeit vereinigen . Die Erfindung geht darüber hinaus von der Aufgabe aus , einerseits eine Optimierung des Leistungsprofils der eingesetzten Hilfsmittel im praktischen Einsatz zu ermöglichen , andererseits aber ausgewählte Polyethylenglykolether der ange¬ sprochenen Art zur Verfügung zu stel len , die eine verbesserte Formulierbarkeit dieser Hilfsstoffe in handelsüblicher Konzen¬ tratform sicherstellt.
Schaumarme Reinigungsmittel für die Verwendung in Gewerbe und Industrie , insbesondere für die Reinigung von Metall- , Glas- und Keramik-Oberflächen enthalten im allgemeinen schaumdrückende Zusätze , die in der Lage sind , einer unerwünschten Schaument¬ wicklung entgegenzuwirken . Diese Mitverwendung der schaum¬ drückenden Hi lfsmittel ist meist dadurch bedingt, daß die von den Substraten abgelösten und in den Reinigungsbädern sich
ansammelnden Verunreinigungen als Schaumbildner wirken . Aber auch die Reinigungsmittel selbst können Bestandteile enthalten , die unter den vorgegebenen Arbeitsbedingungen zu unerwünschter Schaumbildung Anlaß geben . Ein Beispiel hierfür sind die in weitem Umfang eingesetzten Aπiontenside .
Eine Klasse hochwirksamer und gleichzeitig biologisch abbaubarer Entschäumungshilfsmittel ist in der DE-OS 33 15 951 beschrieben . Geschildert wird dort die Verwendung von Endgruppen-verschlos¬ senen Polyethyienglykolethern der Formel ( I ) R 0-( CH CH.O] -R. , wobei in dieser Formel R, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest oder Alkenylrest mit 8 bis 1 8 Kohlenstoffatomen , R^ einen Alkylrest mit " bis 8 Kohlenstoffatomen und n eine Zahl von 7 bis 12 bedeuten . I n der Praxis besonders bewährt hat sich ein Produkt dieser Art, in der der Rest R. ein Fettalkoholrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und R_ den n-Butylrest bedeuten , wobei n für die Zahl 10 steht.
Durch eine leichte Strukturvariation der genannten Fettalkohol- polyethylenglykolether ist es möglich , ein insbesondere ver¬ bessertes Arbeiten im niedrigeren Temperaturbereich , beispiels¬ weise also im Bereich der Raumtemperatur oder bei nur schwach erhöhten Temperaturen zu erschließen. I n der DE-OS 38 00 493 (D 8113 ) wird die Verwendung von Polyethyienglykolethern der zuvor angegebenen allgemeinen Formel ( I ) beschrieben , wobei jetzt aber in dieser Formel R. einen geradkettigen oder ver¬ zweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 20 bis 28 C-Atomen , R_ einen Alyklrest mit 4 bis 8 C-Atomen und n eine Zahl von 6 bis 20 bedeuten. Die entscheidende Abwandlung liegt hier in der Verwendung iängerkettiger Reste R. . Auch diese Endgruppen- verschlossenen Polyglykolether zeichnen sich durch eine hohe Alkali- und Säurestabilität aus. Ihre schaumverhindernde Wirkung in alkalischen und neutralen Reinigungsflotten ist im angegebenen
Sinne verstärkt, darüber hinaus erfüllen auch sie die gesetzlichen Anforderungen an die biologische Abbaubarkeit.
Es ist bekannt, daß sich nichtionische Tenside auf Basis von Polyglykolether-Verbindungen nicht ohne weiteres in wäßrige , stark alkalische Formulierungen einarbeiten lassen . Sie bi lden leicht eine von der . wäßrigen getrennte Phase und bedürfen daher der Mitverwendung von Lösungsvermittlern . Bekannte wirkungsvolle Lösungsvermittler, insbesondere gerade auch für stark alkalische Reinigungsformulierungen sind Alkylmono- und/oder Oligogluco- side , die auch aus ökologischen Gründen heraus eine bevorzugte Stoffklasse im hier gegebenen Sachzusammenhang sein müssen .
So beschreibt die EP-A2-0 202 638 ein flüssiges Reinigungs¬ konzentrat für stark alkalische Reinigungsformulierungen bestehend aus Endgruppen-verschlossenen Fettalkoholglykolether- Verbindungen mit gemischten Oligoalkoxidresten zusammen mit einer Kombination von drei Lösungsvermittlern , die die homogene For¬ mulierung in wäßrigen stark alkalischen Lösungen sicherstellen sollen . Der eine dieser mitverwendeten Lösungsvermittler sind Alkylmono- und/oder Alkylpolyglucoside mit 8 bis 12 C-Atomen im Alkylrest und 1 bis 6 Glukoseeinheiten . Auch in der US-PS 4 ,240 ,921 wird als alkalisches Waschmittelkonzentrat für die Flaschenwäsche ein wäßriges Konzentrat, enthaltend 10 bis 35 Gew . -% Alkalimetallhydroxid , 10 bis 50 Gew . -% einer Mischung eines Polyoxypropylen-polyoxyethylen-Kondensats , eines ver- etherten ethoxylierten Alkohols und eines Alkylglucosids be¬ schrieben . Nachteilig ist insbesondere im Rahmen dieser zuletzt genannten Lehre , daß diese Zubereitungen bei der praktischen Anwendung insbesondere durch die Mitverwendung des Alkyl¬ glucosids zu stark schäumen . Zudem treten bei hohen Alkali¬ gehalten Phasentrennungen auf.
Die Lehre der vorliegenden Erfindung geht von der Aufgabe aus , durch eine Feinabstimmung und Optimierung in der Auswahl der eingesetzten Polyethylenglykolether-Verbindungen zu Stoff¬ mischungen zu kommen , die sich durch besonders hochwertige Wirkungen bei ihrer Verwendung als Antischaummittel auszeichnen und dabei diese Wirkungsoptimierung sowohl bei vergleichsweise niederen Temperaturen - also beispielsweise im Bereich von etwa 20 C - als auch bei den in der Praxis üblicherweise angewandten erhöhten Temperaturen im Bereich von etwa 60 bis 70 C zugäng¬ lich werden lassen . Die Erfindung will weiterhin die Formulierung dieser Hilfsmittel in stark alkalischen , hochkonzentrierten wäßrigen Lösungen zu einphasigen Systemen ermöglichen . Dabei soll diese einphasige Formulierbarkeit über den in der Praxis wesentlichen Temperaturbereich , beispielsweise also von etwa 20 bis 70 C gewährleistet sein .
Die Lehre der Erfindung baut auf der Erkenntnis auf , daß der gemeinsame Einsatz zweier strukturähnlicher , jedoch nicht strukturidentischer Polyethylenglykol-Verbindungen im Zusam¬ menwirken mit den Alkylglucosiden dann zu der angestrebten Optimierung führt, wenn gleichzeitig die im nachfolgenden de¬ finierten Konstitutionsmerkmale für den Aufbau des jeweiligen Typs der Polyethylenglykolether-Verbindungen eingehalten werden.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend die Verwendung eines gegebenenfalls Wasser in begrenzten Mengen enthaltenden Wirkstoffgemisches aus ( Gew . -% jeweils bezogen auf Wirkstoff¬ gemisch)
1 . 5 bis 30 Gew . - Alkylglucoside auf Basis von Cfi_ _-
Fettalkoholen mit einem Glucosidierungsgrad von etwa 1 bis 2
2. 5 bis 70 Gew.-% Endgruppen-verschlossener Polyethy- lenglykolether-Verbindungen der allgemeinen Formel (I) R1O-(CH2CH2Oϊn-R2 (I) in der sich der Rest R 0- von 2-verzweigten gerad¬ zahligen Alkanolen mit 16 bis 20 C-Atomen ableitet, der Rest R2 einen Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen und n eine Zahl von 5 bis 9 bedeuten
3. 5 bis 70 Gew.-% nicht Endgruppen-verschlossener Poly- ethylenglykolether-Verbindungen der allgemeinen Formel (II)
Rπ 5O-(CH- 2CH_ 2,0)z -H (II) in der sich der Rest Rj.0- von 2-verzweigten geradzah¬ ligen Alkanolen mit 12 bis 20 C-Atomen ableitet und z eine Zahl von 2 bis 5 ist, sowie gewünschtenfalls
4. 0 bis 70 Gew.-% Endgruppen-verschlossener Polyethy- lenglykolether-Verbindungen der allgemeinen Formel
(III)
R30-(CH2CH20)m-R4 (III) in der R_, einen linearen Alkylrest mit 8 bis 18
C-Atomen oder einen verzweigten Alkylrest mit 8 bis 14
C-Atomen, R. einen Alkylrest mit 4 bis 10 C-Atomen und m eine Zahl von 5 bis 15 bedeuten,
5. 0 bis 5 Gew.-% Alkali-Cumolsulfonat und/oder Alkali— Xylolsulfonat sowie
6. 0 bis 70 Gew.- deionisiertes Wasser als schaumdrückendes, wäßrig alkalisch stabil formulierbares Wirk¬ stoffkonzentrat für schaumarme Reinigungsmittel.
Die Polyethylenglykolether-Verbindungen der Wirkstoffklasse (2) sind ausgewählte, Endgruppen-verschlossene Vertreter der hier betroffenen Stoff klasse. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung leiten sich diese Verbindungen der allgemeinen Formel
( I ) bezüglich ihres Restes R_. 0- von wenigstens einer der nach¬ folgenden Unterklassen ab :
( 2a) 2-Hexyldecanol-1
(2 b) 2-Octyldodecanol-1
( 2c) Gemische von (2a ) und (2b) , wobei Gemische mit 40 bis
70 Mol-% 2-Hexyldecanol-1 und 60 bis 30 Mol-% 2-Octyldodecanol-1 bevorzugt sein können (2d ) Gemische aus
1 0 bis 1 00 Mol-% ei nes äquimolaren I somerengemisches aus 2-Hexyldodecanol-1 und 2-Octyldecanol-1 0 bis 90 Mol-% 2-Hexyldecanol-1 0 bis 50 Mol-% 2-Octyldodecanol-l Bevorzugt kann erfindungsgemäß im Rahmen dieser Endgruppen- verschlossenen Polyethyleng lykolether-Gemische gemäß der De¬ finition (2d) die Verwendung solcher Stoffgemische sein , in denen sich die Reste R. O- von Alkoholgemischen der nachfolgenden Zu¬ sammensetzung ableiten :
wenigstens 45 Mol-% des Isomerengemisches aus 2-Hexyldodeca- nol-1 und 2-Octyldecanol-1 ,
0 bis 55 Mol-% 2-Hexyldecanol-1 und nicht mehr als 30 Mol-% 2-OctyIdodecanol-1 .
Die nicht Endgruppen-verschlossenen Polyethylenglykolether- Verbindungen der al lgemeinen Formel ( I I ) , d . h . die Wirkstoff¬ komponenten zu (3 ) lassen bezüglich der Definition ihres Restes R-O- eine etwas breitere Fassung zu . I n Betracht kommen hier als Einsatzmaterial die 2-verzweigten geradzahligen Alkanole mit 12 bis 20 C-Atomen und damit insbesondere einer oder mehrere der folgenden Verbindungen :
C12 2-Butyloctanol-1
C14 Gemisch aus 2-Butyldecanol-1 und 2-Hexyloctanol-l
C16 2-Hexyldecanol-1
C18 Gemisch aus 2-Hexyldodecanol-1 und 2-Octyldecanol-1
C20 2-Octyldodecanol-1
Verbindungen der allgemeinen Formel (II), die sich bezüglich des Fettalkoholes von diesen Komponenten ableiten, können jeweils als bestimmt ausgewählte einzelne Verbindung oder auch in beliebiger Mischung miteinander eingesetzt werden.
In einer besonderen Ausführungsform kann es zweckmäßig sein, als Wirkstoffkomponente zu (3) Verbindungen der allgemeinen Formel (II) einzusetzen, in denen sich der Rest RςO- von Al¬ kanolen bzw. Alkanolgerπischen ableitet, die zur Bestimmung des Restes R.O- aus der allgemeinen Formel (I) zuvor als Unter¬ klassen (2a), (2b), (2c) und/oder (2d) definiert worden sind. Zusätzlich können hier - wie angegeben - aber auch solche Ver¬ bindungen der allgemeinen Formel (II) Verwendung finden, die bezüglich ihres Restes Rj.0- von 2-Butyloctanol-1 , 2-Butyl- decanol-1 und/oder 2-Hexyloctanol-1 abgeleitet sind.
Die Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgemische zu (2) und (3) der all¬ gemeinen Formeln (I) und (II) liegen nach der Lehre der Erfin¬ dung zusammen mit den Alkylglucosiden vor. Gewunschtenfalls werden die Wirkstöffkomponenten zu den Ziffern (4) - d. h. die Endgruppen- verschlossenen Polyethylenglykolether-Verbindungen der allgemeinen Formel (III) -, Alkalisalze von Cumolsulfonat und/oder Xylolsulfonat sowie deionisiertes Wasser mitverwendet.
Charakteristisch ist für die Erfindung die Verwendung der Wirk¬ stoffkomponenten zu (2) und (3) gemeinsam mit den Alkylgluco¬ siden. Zur Auswahl dieser erfindungsgemäßen Hilfsstoffe mit Tensidcharakter, gleichzeitig aber stark schaumdrückender Wir¬ kung gilt das folgende:
Bei der Feinabstimmung der vielgestaltigen Anforderungen der Praxis an schaumdrückende Zusätze der hier betroffenen Art hat sich gezeigt, daß Stoffgemische der erfindungsgemäß definierten Art dann besonders wertvoll sind , wenn verzweigte Alkanole von der Art der Guerbet-Alkohole hier die Grundsubstanz bi lden . Alkohole dieser Art entstehen bekanntlich durch Kondensation von Fettalkoholen niedrigerer Kohlenstoffzahl in Gegenwart von Alkali , z . B . Kaliumhydroxid oder Kaliumalkoholat. Die Reaktion läuft beispielsweise bei Temperaturen von 200 bis 300 °C ab und führt zu verzweigten Guerbet-Alkoholen , die die Verzweigung in 2- Stellung zur Hydroxylgruppe aufweisen . In einer besonderen Aus¬ führungsform will dabei die Erfindung überwiegend oder bevor¬ zugt ausschließlich geradkettige Fettalkohole zur Herstellung der 2-verzweigten Guerbet-Alkohole und letztlich dann zur Synthese der Verbindungen der aligemeinen Formel ( I ) einsetzen . Fett¬ alkohole natürlichen Ursprungs haben bekanntlich wenigstens weitaus überwiegend geradzahlige Kettenlängen , so daß über ihre Dimerisierung der 2-verweigte Guerbet-Alkohol mit 18 C-Atomen nicht als einheitliches Kondensationsprodukt nur eines ausge¬ wählten Fettalkohols erhalten werden kann . Die hier notwendige Dimerisierung eines Gemisches der beiden Fettalkohoie mit 8 und 10 C-Atomen führt zu dem Isomerengemisch des 18 C-Guerbet-Al- kohols aus 2-Hexyldodecanol-1 und 2-OctyIdecanol-1 . Daneben entstehen die Kondensationsprodukte der beiden eingesetzten Alkohole mit sich selbst , d . h . , das 2-Hexyldecanol-1 aus dem eingesetzten Octanol und das 2-Octyldodecanol-1 aus dem einge¬ setzten Decanol . Entsprechendes gilt für den 14 C-Guerbetalkohol bei seiner Herstellung aus geradzahligen Fettsäuren natürlichen Ursprungs sinngemäß .
Die Herstellung der Endgruppen-verschlossenen - aber auch der nicht mit Endgruppen-verschlossenen - Fettalkoholpolyglykolether der Formel ( I ) bzw . der Formel ( I ! ) erfolgt entsprechend den Angaben der DE-OS 33 1 5 951 . So setzt man zweckmäßigerweise
die vorstehend beschriebenen Fettalkohole höherer Kohlenstoffzahl mit Ethylenoxid im Molverhältnis von 1 : 5 bis 1 : 9 bzw . 1 : 2 bis 1 : 5 um und verethert gewunschtenfalls anschließend die im erhaltenen Reaktionsprodukt vorhandenen Hydroxylgruppen . Die Umsetzung mit Ethylenoxi'd erfolgt dabei unter den bekannten Alkoxylierungsbedingungen , vorzugsweise in Gegenwart von ge¬ eigneten alkalischen Katalysatoren. Die Veretherung der freien Hydroxylgruppen wi rd bevorzugt unter den bekannten Bedingun¬ gen der Williamsonschen Ethersynthese mit geradkettigen oder verzweigten C.- bis C -Alkylhalogeniden durchgeführt . Besondere Bedeutung kommt im Rahmen des erfindungsgemäßen Handelns dem n-Butylrest für den Rest R_ aus der al lgemeinen Forme! ( I ) zu . Beispiele für eine solche abschließende Veretherung sind dement¬ sprechend n-Butylhalogenide wie n-Butylchlorid . Die Erfindung ist al lerdings hierauf nicht beschränkt . Weitere Beispiele sind Amylhalogenide , Hexylhalogenide und die höheren Alkylhalogenide des genannten Bereichs . Die Herstel lung von Verbindungen der allgemeinen Formel ( I I I ) erfolgt sinngemäß .
Dabei kann es zweckmäßig sein , Alkylhalogenid und Alkali im stöchiometrischen Ü berschuß , beispielsweise von 1 0 bis 50 _ , über die zu verethernden Hydroxylgruppen einzusetzen . Die Reini¬ gungsmittel , in denen die antei lsweise Endgruppen-verschlossenen Polyglykolethergemische der Erfindung zur Anwendung kommen , können die in solchen Mitteln üblichen Bestandtei le wie Netzmittel , Gerüstsubstanzen und Komplexbildner , Alkalien oder Säuren , Kor¬ rosionsinhibitoren und gegebenenfal ls auch organische Lösungs¬ mittel enthalten . Als Netzmittel kommen nicht ionogene ober¬ flächenaktive Verbindungen vom Typ der Polyglykolether , die durch Anlagerung von Ethylenoxid an Alkohole , insbesondere Fettalkohole , Alkylphenole , Fettamine und Carbonsäureamide er¬ halten werden sowie anionaktive Netzmittel wie Alkal imetall- , Amin- und Alkylolaminsalze von Fettsäuren , Alkylschwefelsäuren , Alkylsulfonsäuren und Alky lbenzolsulfonsäuren in Betracht. An
Gerüstsubstanzen und Komplexbildnern können die Reinigungs¬ mittel vor allem Alkalimetallorthophosphate, -polymerphosphate, -Silikate, -borate, -carbonate, -polyacrylate und -gluconate sowie Zitronensäure, Nitrilotriessig säure, Ethylendiamintetraessig säure, 1-Hydroxyalkan-1 ,1-diphosphonsäuren und Ethylendiamintetra- (methylenphosphonsäure) , Phosphonoalkanpolycarbonsäuren, z. B. Phosphonobutantricarbonsäure und Alkalimetallsalze dieser Säuren enthalten. Hochalkalische Reinigungsmittel, insbesondere solche für die Flaschenreinigung enthalten beträchtliche Mengen Ätzalkati in Form von Natrium- und/oder Kaliumhydroxid. Wenn besondere Reinigungseffekte gewünscht werden, können die Reinigungsmittel organische Lösungsmittel, beispielsweise Alkohole, Benzinfrakti- πr'P" "T'ά ~ *~ l{_r'°'"fQ [ ΛMonwsβ f-petn fo rrn/io frotp Δ I l /lnlami rio enthalten.
Entscheidend für die Lehre der Erfindung ist, daß die Her¬ stellung von lagerstabilen, im Temperaturbereich von etwa 20 bis 60 °C bevorzugt klar flüssigen, wäßrig alkalischen Zubereitungen schaumdrückender Wirkstoffgemische möglich wird, die beispiels¬ weise 5 bis 30 Gew.-% der Wirkstoffkonzentrate aus den Kompo¬ nenten (1) bis (3) und gewunschtenfalls zusätzlich (4) bis (6) zusammen mit 70 bis 95 Gew.-% an konzentrierten wäßrigen Al¬ kalihydroxidlösungen enthalten. Diese Alkalihydroxidlösungen können wäßrige Natrium- und/oder Kaliumhydroxidiδsungen mit Gehalten des Alkalihydroxids von wenigstens 30 Gew.-%, insbe¬ sondere von wenigstens 40 Gew.-% sein. Geeignet ist beispiels¬ weise wäßrige etwa 50 ige Natronlauge als Hauptanteil einer eerrffiinndduunnggssggeemmääßßeenn FFoorrmmuulliieerruunngg,, ddiiee bbiiss etwa 70 C lagerstabil als homogen klare wäßrige Lösung vorliegt.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyglykolether-Gemische geben bereits in geringen Konzentrationen wirkungsvolle Effekte. Bevorzugt werden sie den Reinigungsmitteln in solchen Mengen
zugesetzt , daß ihre Konzentration in den gebrauchsfertigen Lösungen etwa im Bereich von 50 bis 500 ppm liegt .
B e i s p i e l e
In den nachfolgenden Beispielen wird die Schaumdämpfung der erfindungsgemäß ausgewählten Zusatzstoffe - und im Vergleich dazu strukturähnlicher jedoch nicht in den Rahmen der Erfindung fallender Zusatzstoffe - nach einer Prüfmethode ermittelt, die wie folgt beschrieben wi rd :
Die Prüfung der Entschäumungswirkung wird unter folgenden Be¬ dingungen vorgenommen : In einem doppelwandigen 2-l-MeßzyIinder werden 300 ml einer 1 gew . -%igen wäßrigen Natronlauge auf 20 C bzw . 65 C temperiert. Diese Lösung wird mit 0 , 1 ml des zu be¬ stimmenden , entschäumend wirkenden Tensids versetzt. Mit Hilfe einer Schlauchpumpe wird die Flüssigkeit mit einer Umwälzge¬ schwindigkeit von 4 l /min . umgepumpt. Dabei wird die Prüfflotte ca . 5 mm über dem Boden des Meßzylinders mittels eines 55 cm langen Glasrohres ( Innendurchmesser 8 , 5 mm , Außendurchmesser 11 mm) , das mit der Pumpe über einen 1 ,6 m langen Silikon¬ schlauch ( I nnendurchmesser 8 mm , Außendurchmesser 12 mm) verbunden ist, angesaugt und über ein zweites Glasrohr ( Länge 20 cm) , das an der 2000-ml-Marke des Meßzylinders angebracht ist, in freiem Fall zurückgeführt.
Als Testschäumer dient eine 1 Gew . -%ige wäßrige Lösung des Tri- ethanolaminsalzes von Tetrapropylenbenzolsulfonat. Diese wird in Abständen von jewei ls einer Minute in Mengen von jeweils 1 ml der in Umwälzung befindlichen Flotte zudosiert. Das entstehende Gesamtvolumen von Schaum und Flüssigkeit wird bestimmt. Die schauminhibierende Wirkung des jeweils eingesetzten tensidischen Materials ist um so besser, je länger der Zeitraum ist, der zum Erreichen der 2000-ml-Markierung im Meßzylinder durch das Ge¬ samtvolumen von Flüssig- und Schaumphase benötigt wird . I n den nachfolgenden Beispielen sind die jeweiligen entsprechenden
Zahlenwerte für diesen Zeitpunkt in Minuten bzw. in ml Test- schäumer angegeben.
Produkt A (erfindungsgemäß)
Alkylglucosid
R10-(CH2CH20)7-n-Butylether, abgeleitet von
25 % 2-Hexyldodecanol-1
25 % 2-Octyldecanol-1
22 _ 2-Hexyldecanol-1 10 I 2-Hexyldecanol-1 , umgesetzt mit 2 Mol Ethylenoxid
2 % Cumolsulfonat
63 % Wasser (deionisiert)
Formulierung:
10 % Produkt A
90 % 50%ige NaOH-Lösung ergeben ein lagerstabiles klar-flüssiges Produkt im Bereich 20 bis
60 °C.
Produkt B (zum Vergleich)
15 % Alkylglucosid
20 % 2-Hexyldecanol-1 , umgesetzt mit 2 Mol Ethylenoxid
2 % Cumolsulfonat
63 % Wasser (deionisiert)
Formulierung:
10 % Produkt B
90 % 50%ige NaOH-Lösung ergeben bei 25 °C nach einigen Tagen ein trübes Produkt.
Produkt C (zum Vergleich)
15 % Alkylglucosid
20 % R10-(CH2CH20)7-n-butylether gemäß "Produkt A"
2 % Cumolsulfonat
63 % Wasser (deionisiert)
Formulierung:
10 % Produkt C
90 % 50%ige NaOH-Lösung ergeben bei 25 C nach einigen Tagen ein trübes Produkt.
Produkt D (zum Vergleich)
T5 % Alkylglucosid
20 % Kokosalkohol-10 EO-butylether
2 % Cumolsulfonat
63 % Wasser (deionisiert)
Formulierung:
10 % Produkt D
90 % 50%ige NaOH-Lösung ergeben bei 20 C ein klar-flüssiges Produkt.
Prüfung der Antischaumwirkung
jeweils mit 0,5 ml der Produkte A, B, C und D (entspricht 0,1 ml des in diesen Produkten enthaltenen Antischaummittels).
Ergebnis :
Nur Produkt A ist formuiierbar und weist eine gute
Antischaumwirkung bei 20 und 65 C auf.