WO1988005204A2

WO1988005204A2 - Process for decontaminating radioactively polluted liquids

Info

Publication number: WO1988005204A2
Application number: PCT/DE1987/000604
Authority: WO
Inventors: Martin Ganter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-12-24
Filing date: 1987-12-21
Publication date: 1988-07-14
Anticipated expiration: 1989-06-24
Also published as: DE3644396C1; JPH01502692A; US4925597A; WO1988005204A3; EP0295279A1

Description

Verfahren zur Dekontamination radioaktiv belasteter Flüssigkeiten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dekontamination radioaktiv belasteter Flüssigkeiten.

Aus der DE-AS 12 18 964 ist bereits ein Verfahren zur Dekontamination radioaktiv belasteter Flüssigkeiten bekannt, bei dem die zu dekontaminierende Flüssigkeit mechanisch gefiltert, eine sauere Lösung der Elemente, deren Radionuklide entfernt werden sollen, zugegeben wird und die Fällungsprodukte aus der Flüssigkeit separiert werden.

Weiter sind aus der DE-OS 35 13 943 Verfahren zum Abtrennen radioaktiver Isotope aus Flüssigkeiten und Gase sowie aus der DE-OS 33 18 377 ein Verfahren zur Dekontamination von radioaktiv kontaminiertem Eisen- und/oder Stahlschrott bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren für die Dekontamination von Schmier öl weiterzubilden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens an.

Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, dem - regelmäßig zunächst mechanisch zu filternden - zu dekontaminierenden Schmieröl eine saure Lösung - vorzugsweise in wässriger Schwefelsäure - eines Salzes des Elements, bzw. der Elemente, deren Radionuklide entfernt werden sollen, zuzugeben. Zur Entfernung von Radionukliden des Kobalts beispielsweise kann eine 2%ige Schwefelsäure, in dem Kobaltchlorid gelöst ist, zugegeben werden. Diese saure Lösung des Salzes wird mit dem Schmieröl über längere Zeit innig unter Bildung einer Emulsion vermischt, vorzugsweise unter gleichzeitigem Erwärmen. Die Schwefelsäure bewirkt dabei eine Dissoziation der Metalloxide und der sonstigen Metallsalze in der wässrigen schwefelsauren Phase der Schmierölemulsion. Die jetzt frei beweglichen aktiven Kobaltionen - einschließlich der jeweiligen Radionuklide - tauschen sich mit den inaktiven Kobaltionen des zugegebenen Kobaltsalzes aus. Wenn dieser ständige Substitutionsvorgang über einen ausreichend langen Zeitraum aufrechterhalten worden ist, wird das innige Vermischen nicht weiter fortgesetzt, die wässrige Schwefelsäure setzt sich mit dem in ihr gelösten Kobaltsalz ab, wobei die Kobaltionen in der Absetzphase aus aktiven und inaktiven Ionen bestehen. Bereits durch diesen ersten Schritt wird damit eine beachtliche Dekontaminationswirkung erreicht. Anschließend wird eine wässrige Lösung eines Salzes eines Fällungspartners des Elements, dessen Radionuklide entfernt werden sollen (im Beispiel also des Kobalts) dosiert zugegeben, wobei es sich beispielsweise um Natriumsulfid handeln kann. Auch jetzt wird wieder eine innige Vermischung dieses Salzes - vorzugsweise unter gleichzeitigem Erwärmen - durchgeführt. Die Erhöhung der Anzahl der Kobaltionen im Schmieröl durch die Zugabe des Kobaltsalzes in der ersten Stufe bewirkt dabei ein sicheres Überschreiten der Löslichkeitsgrenze und ermöglicht so eine geeignete Fällung. Anschließend werden die Fällungsprodukte aus dem Schmieröl - vorzugsweise unter Verwendung einer Zentrifuge - separiert.

Versuche haben gezeigt, daß bei dem vorgeschlagenen Verfahren die in dem Schmieröl verbleibenden Radionuklide schon bei einem Durchgang in der Nähe der üblichen meßtechnischen Nachweisgrenzen liegen. Bei Nichterreichen eines vorgegebenen Grenzwerts bei einmaliger Durchführung des Verfahrens können einige oder alle Schritte des vorgeschlagenen Verfahrens so oft wiederholt werden, bis die in dem Schmieröl verbleibenden aktiven Elemente diesen Grenzwert unterschreiten.

Es versteht sich, daß die Prozeßparameter den jeweiligen Gegebenheiten, insbesondere der Zusammensetzung des zu dekontaminierenden Schmieröls und der Art und Intensität seiner radioaktiven Belastung entsprechend zu wählen sind.

Bei der Entfernung von Radionukliden verschiedener Elemente können gleichzeitig verschiedene spezifische Salzlösungen zugegeben werden.

INTERNATIONALE ANMELDUNG VERÖFFENTLICHT NACH DEM VERTRAG ÜBER DIE INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT AUF DEM GEBIET DES PATENTWESENS (PCT)

(51) Internationale Patentklassifikation ⁴ (11) Internationale Veröffentlichungsnummer: WO 88/ 052 G21F 9/10 A3 (43) Internationales

Veröffentlichungsdatum : 14. Juli 1988 (14.07.

(21) Internationales Aktenzeichen: PCT/DE87/00604 Veröffentlicht

Mit internationalem Recherchenbericht.

(22) Internationales Anmeldedatum: Vor Ablauf der für Änderungen der Ansprüche zugelas

21. Dezember 1987 (21.12.87) Frist Veröffentlichung wird wiederholt falls Änderun antreffen.

(31) Prioritätsaktenzeichen: P 3644396.4 (88) Veröffentlichungsdatum des internationalen Rechercheπ- berichts: 25. August 1988 (25.08.

(32) Prioritätsdatum: 24. Dezember 1986 (24.12.86)

(33) Prioritätsland: DE

(71X72) Anmelder und Erfinder: GANTER, Martin [DE/ DE]; Bischof 3, D-2213 Landsrecht (DE).

(74) Anwalt: TÖNNIES, Jan, G.; Niemannsweg 133, D-2300 Kiel 1 (DE).

(81) Bestimmungsstaaten: AT (europäisches Patent), BE (europäisches Patent), CH (europäisches Patent), DE (europäisches Patent), FR (europäisches Patent), GB (europäisches Patent), IT (europäisches Patent), JP, LU (europäisches Patent), NL (europäisches Patent), SE (europäisches Patent), US.

(54) Title: PROCESS FOR DECONTAMINATING RADIO ACTIVELY POLLUTED LIQUIDS

(54) Bezeichnung: VERFAHREN ZUR DEKONTAMINATION RADIOAKTIV BELASTETER FLÜSSIGKEITEN

(57) Abstract

In a process for decontaminating radioactively polluted lubricant oil, a) the lubricant oil to be decontaminated mechanically filtered, b) an acid solution of the salts of the elements, the radionuclides of which are to be removed, added, and c) a dose of a preeipitating agent that cooperates with the elements, the radionuclides of which are to be r moved, producing a salt of low solubility, is added, d) the acid salt solution is intimately mixed with the lubricant oil aft step b), e) the depositing aqueous phase is discharged after step b), before step c), f) additional intimate mixing is carri out after the dosed admixture of step c), and g) finally the precipitation products are separated by centrifugation from t lubricant oil.

(57) Zusammenfassung

Verfahren zur Dekontamination radioaktiv belasteten Schmieröls, bei dem man a) das zu dekontamierende Schmi röl mechanisch filtert, b) anschließend eine sauere Salzlösung der Elemente, deren Radionuklide entfernt werden solle zugibt, und c) ein dosiertes Zugeben eines Fällungspartners, der zusammen mit den Elementen, deren Radionuklide en fernt werden sollen, ein schwerlösliches Salz ergibt, d) nach Schritt b) die saure Salzlösung mit dem Schmieröl innig ve mischt wird, e) daß nach Schritt b) und vor Schritt c) die sich absetzende wässrige Phase abgelassen wird, f) nach dem d sierten Zugeben in Schritt c) eine weitere innige Vermischung erfolgt, und g) schließlich die Fällungsprodukte dur Zentrifugation aus dem Schmieröl separiert werden. _

LEDIGLICH ZUR INFORMATION

Code, die zur Identifizierung von PCT-Vertragsstaaten auf den Kopfbogen der Schriften, die internationale Anmeldungen gemäss dem PCT veröffentUchen.

AT Österreich FR Frankreich MR Mauritanien

AU Australien GA Gabun MW Malawi

IB Barbados GB Vereinigtes Königreich NL Niederlande

K Belgien HU Ungarn NO Norwegen

BG Bulgarien IT Italien 10 Rumänien

BJ Benin JP Japan SD Sudan

BR Brasilien KP Demokratische Volksrepublik Korea SE Schweden er Zentrale Afrikanische Republik KR Republik Korea SN Senegal

CG Kongo U .Liechtenstein St Soviel Union

CH Schweiz LK Sri Lanka TD Tschad

CM Kamerun LU Luxemburg TG Togo

DE Deutschland. Bundesrepublik MC Monaco US Vereinigte Staaten von Amerika

DK Dänemark MG Madagaskar π Finnland ML Mali

Claims

ANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Dekontamination radioaktiv belasteter Flüssigkeiten, bei dem man

a) die zu dekontaminierende Flüssigkeit mechanisch filtert,

b) anschließend eine saure Salzlösung der Elemente, deren Radionuklide entfernt werden sollen, zugibt, und

c) ein dosiertes Zugeben eines Fällungspartners, der zusammen mit den Elementen, deren Radionuklide entfernt werden sollen, ein schwerlösliches Salz ergibt, erfolgt,

dadurch gekennzeichnet, daß zur Dekontaminierung von Schmieröl

d) nach Schritt b) die sauere Salzlösung mit dem Schmieröl innig vermischt wird,

e) daß nach Schritt b) und vor Schritt c) die sich absetzende wässrige Phase abgelassen wird, f) nach dem dosierten Zugeben in Schritt c) eine weitere innige Vermischung erfolgt, und

g) schließlich die Fällungsprodukte durch Zentrifugation aus dem Schmieröl separiert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch

nachfolgendes Filtrieren des Schmieröls.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet durch

i) Erwärmen des Schmieröls.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch

j) erneutes Ablassen der sich nach dem Zugeben der Salzlösung des Fällungspartners absetzenden Phase.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die saure Salzlösung der Elemente, deren Radionuklide entfernt werden sollen, eine wässriger Schwefelsäure ist.