DE4339049C2 - Einrichtung zur Konfiguration chirurgischer Systeme - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung und/oder Überwachung chirurgischer Systeme gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Mit chirurgischen Systemen sind hier beispielsweise medizintechnische Geräte gemeint, an welche gleichzeitig oder nacheinander gleiche und/oder verschiedene chirurgische Instrumente über elektrische Leitungen und gegebenenfalls auch Schläuche angeschlossen sind. Ein derartiges chirurgisches System besteht beispiels­ weise aus einem Hochfrequenzchirurgie-Gerät und HF-chirur­ gischen Instrumenten, welche an dieses Hochfrequenzchirur­ gie-Gerät über elektrische Leitungen gleichzeitig oder nacheinander anschließbar sind. Es gibt verschiedene Hoch­ frequenzchirurgie-Geräte. Ein Hochfrequenzchirurgie-Gerät besteht beispielsweise aus mindestens einem Hochfrequenz- Generator zur Erzeugung hochfrequenter elektrischer Span­ nungen bzw. Ströme zum monopolaren, bipolaren oder quasibi­ polaren Schneiden und/oder Koagulieren biologischer Gewebe sowie Einrichtungen zur Einstellung, Überwachung, Regelung, Begrenzung und/oder Modulation der zum Schneiden und/oder Koagulieren erforderlichen HF-Spannungen, HF-Ströme, elektrischen Lichtbogen zwischen aktiver Elektrode und biologischem Gewebe und/oder der Leistung.

Hochfrequenzchirurgie-Geräte können außerdem mit verschie­ denen Betriebsmodi zum Schneiden und/oder Koagulieren ausge­ stattet sein, wie beispielsweise Soft-Koagulation, Forcierte Koagulation, Spray-Koagulation, kontinuierlichem Schnitt oder fraktioniertem Schnitt und automatischer Anschnittsteu­ erung. Hochfrequenzchirurgie-Geräte können außerdem mit Ein­ richtungen zur manuellen und/oder automatischen Aktivierung und/oder automatischen Deaktivierung, automatischen Begren­ zung der Aktivierungsdauer, Einrichtungen zur automatischen Überwachung verschiedener Sicherheitskriterien etc. ausge­ stattet sein. HF-chirurgische Instrumente sind beispiels­ weise monofunktionale, bifunktionale oder multifunktionale Instrumente zum monopolaren, bipolaren oder quasibipolaren Schneiden und/oder Koagulieren biologischer Gewebe.

Die Anzahl verschiedener Instrumente für die Hochfrequenz­ chirurgie wird seit der Entwicklung der Mimimal Invasiven Chirurgie (MIC) in fast allen chirurgischen Fachbereichen immer größer. Hierdurch steigen auch die Anforderungen an das Personal bezüglich der richtigen Einstellung des an diesen Instrumenten angeschlossenen Hochfrequenz-Chirurgie­ geräts. Ein falsch gewählter Betriebsmodus oder eine zu hoch eingestellte HF-Spannung, HF-Leistung oder Intensität des HF-Stroms kann ein hierfür nicht geeignetes Instrument zer­ stören oder dem Patienten Schaden zufügen. Ein Instrumenten­ wechsel während einer Operation erfordert in der Regel eine Änderung der Einstellungen des Hochfrequenz-Chirurgiegeräts, was die Aufmerksamkeit des Operationsteams von der Operation ablenkt.

Mit chirurgischen Systemen sind hier aber auch chirurgische Instrumente gemeint, an welche gleichzeitig oder nacheinan­ der über elektrische Leitungen und gegebenenfalls auch über Schläuche gleiche oder verschiedene Geräte anschließbar sind. Diesbezüglich sind chirurgische Systeme gemeint, bei denen beispielsweise multifunktionale chirurgische Instru­ mente, welche außer zum Schneiden und/oder Koagulieren bei­ spielsweise auch zum Saugen und/oder Spülen angewendet wer­ den können und welche außerdem mit automatischen Aktoren ausgestattet sein können, um beispielsweise eine Schneide­ elektrode automatisch in Arbeitsstellung oder Ruhestellung zu bringen, an verschiedene Geräte angeschlossen bzw. an­ schließbar sind (siehe G. Farin, Pneumatically Controlled Bipolar Cutting Instrument, in Zeitschrift Endoscopic Surgery and Allied Technologies, Vol. 1, No. 2, April 1993, Seite 97 bis 101, Verlag Thieme, Stuttgart New York). Hier­ für relevante Geräte können beispielsweise die oben aufge­ führten Hochfrequenzchirurgie-Geräte oder Geräte zum Ab­ saugen von Gasen und/oder Flüssigkeiten aus dem Operations­ feld, Geräte zum Spülen des Operationsfeldes, pneumatische Aktoren usw. sein.

Bei der Anwendung chirurgischer Systeme sind verschiedene Probleme bekannt. Wird beispielsweise an ein Hochfrequenz­ chirurgie-Gerät ein bestimmtes chirurgisches Instrument an­ geschlossen, so müssen die zu diesem Instrument relevanten Einstellungen am Hochfrequenzchirurgie-Gerät vorgenommen werden. Dies betrifft bei einem Hochfrequenzchirurgie-Gerät in der Regel die Einstellung eines oder mehrerer Betriebsmodi, wie beispielsweise monopolares, bipolares oder quasibipolares Schneiden sowie die hierfür relevanten Schnittqualitäten und Spannungs-, Strom- oder Leistungsbegrenzungen, monopolares, bipolares oder quasibipolares Koagulieren, sowie die hierfür relevanten Koagulationsmodi und Spannungs-, Strom- oder Leistungsbegrenzungen. Ist ein chirurgisches Instrument außerdem auch an anderen Geräten, wie beispielsweise einem Sauggerät, einem Spülgerät, einem pneumatischen Steuerungsgerät etc. angeschlossen, so müssen in der Regel auch diese Geräte instumentenspezifisch eingestellt werden. Wird ein chirurgisches Instrument während einer Operation gegen ein anderes chirurgisches Instrument ausgetauscht, so müssen in der Regel auch die Einstellungen am Hochfrequenzchirurgie-Gerät und/oder die Einstellungen anderer am jeweiligen Instrument angeschlossener Geräte dem jeweiligen Instrument entsprechend geändert werden. Werden die Einstellungen nicht dem jeweiligen Instrument entsprechend geändert, so kann der gewünschte chirurgische Effekt ausbleiben oder ein unerwünschter Effekt und/oder eine Beschädigung des Patienten und/oder Instruments entstehen. Wird beispielsweise ein multifunktionales Instrument, welches gleichzeitig an mehreren verschiedenen Geräten angeschlossen ist, während einer Operation gegen ein anderes multifunktionales Instrument getauscht, so müssen in der Regel mehrere dieser Geräte dem jeweils angeschlossenen multifunktionalen Instrument entsprechend neu eingestellt bzw. konfiguriert werden.

DE 34 27 517 C2 betrifft eine Einrichtung zur Steuerung und/oder Überwachung von chirurgischen Systemen mit mindestens einem chirurgischen Instrument und mindestens einem Gerät, an welches das mindestens eine chirurgische Instrument anschließbar ist und betreibbar ist. Das chirurugische Instrument ist zur Kodierung der für seinen Betrieb jeweils erforderlichen Betriebswerte mit frequenzselektiven Elementen, insbesondere Frequenzfiltern, ausgestattet. Mit Hilfe der frequenzselektiven Elemente werden Frequenzen ausgewählt, die ein Generatorempfangsteil in dem Gerät aktivieren und dadurch die Einstellung der der Kodierung entsprechenden Betriebswerte veranlassen. Somit weist das Gerät eine Dekodiereinrichtung auf, die mit der Kodiereinrichtung des chirurgischen Instruments verbindbar ist und durch die Kodierung in elektrische Signale umsetzbar ist, die einen der Kodierung entsprechenden Betriebsmodus bewirken. Hierbei stellen die frequenzselektiven Elemente gewissermaßen Brücken dar, die die von den Frequenzgenerato­ ren über die Kondensatoren angekoppelten Frequenzen über Stecker entsprechend ihrer frequenzselektiven Eigenschaften, die die Kodierung darstellen, wieder in das Gerät zurückfüh­ ren. Es werden also zum Einstellen des der Kodierung ent­ sprechenden Betriebsmodus relativ komplizierte Resonanzkrei­ se verwendet. Des weiteren sind in den in der DE 34 27 517 C2 aufgeführten Geräten die Betriebsparameter durch Kodie­ rung von jeweiligen Applikatoren der Geräte automatisch einstellbar. Die Funktionen und Applikationen der Geräte sind hierbei gleichbleibend.

DE 40 26 452 A1 bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur opto-elektronischen Erkennung und Unterscheidung von an einen Laser angeschlossene medizinische Applikatoren, wobei die Applikatoren der Geräte ebenso gleichbleibend sind, also nicht der Applikation eines mit Ihnen an verbundenen HF-chirurgischen Instrumentes entsprechen.

US 4,907,588 betrifft ein Lasersystem mit einer Laserbetätigungseinrichtung, worin ein Zusammenschalten von mehreren Geräten in der Form, daß das System einem angeschlossenen Instrument und dessen Applikation entspricht, erst gar nicht erwähnt wird.

Auch in der Druckschrift US 4,919,508, die einen faseroptischen Koppler betrifft, wird ein derartiges Zusammenspiel von mehreren Geräten nicht angeführt.

Die Druckschrift US 4,621,643 beschreibt ein Meßgerät, dessen Kalibrierungsdaten über einen Widerstandswert dem angeschlossenen Meßsystem mitgeteilt werden. Der Widerstand wird hierbei nach einer werksseitigen Messung der Eigenschaften der im Gerät benutzten Dioden gewählt. Hierbei findet keine Konfigurierung des Betriebsmodus sondern vielmehr eine selbsttätige Kalibrierung eines Meßgerätes statt. Eine Umkonfigurierung des Betriebsmodus, je nachdem welches elektrochirurgische Gerät zur Anwendung kommt, wird nicht erwähnt, dass mit dem mindestens einen Gerät verschiedene weitere Geräte zur Bereitstellung verschiedener Funktionen verbunden sind, die entsprechend der Codierung zu einem System, bestehend aus mindestens einer Teilmenge der weiteren Geräte, so zusammengeschaltet werden, dass das System dem angeschlossenen HF-chirurgischen Instrument und dessen Applikation entspricht.

Es ist Aufgabe der Erfindung, chirurgische Systeme so zu gestalten, daß Fehleinstellungen bzw. ungeeignete Geräte- bzw. Systemkonfigurationen, welche zu unerwünschten Effekten und/oder Verletzungen des Patienten und/oder Beschädigungen des jeweiligen chirurgischen Instruments führen können und/oder zeitaufwendige Geräte- bzw. Systemeinstellungen vermieden werden. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruches 6 gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß mit dem mindestens einen Gerät verschiedene weitere Geräte zur Bereitstellung verschiedener Funktionen verbunden sind, die entsprechend der Kodierung zu einem System, bestehend aus mindestens einer Teilmenge der weiteren Geräte, so zusammengeschaltet werden, daß das System dem angeschlossenen HF-chirurgischen Instrument und dessen Applikation entspricht.

Hierfür ist das chirurgische Instrument mit einer elektri­ schen oder elektronischen Kodiereinrichtung ausgestattet und für das oder die Geräte, an welches oder an welche eines oder mehrere dieser chirurgischen Instrumente nacheinander oder gleichzeitig anschließbar sind, ist mindestens eine elektrische oder elektronische Dekodiereinrichtung vorge­ sehen, die mit der Kodiereinrichtung bzw. den Kodiereinrich­ tungen der jeweils an dem Gerät bzw. an den Geräten ange­ schlossenen chirurgischen Instrumente verbunden werden kön­ nen und welche die Kodierung der jeweils mit ihnen verbun­ denen Kodiereinrichtung dieser chirurgischen Instrumente automatisch in elektrische Signale umsetzt bzw. umsetzen, die Steuerungs- und/oder Überwachungseinrichtungen des Geräts bzw. der Geräte des chirurgischen Systems zugeführt werden, um das Gerät bzw. die Geräte des chirurgischen Systems automatisch auf eine der jeweiligen Kodierung entsprechenden vorbestimmten Betriebsmodus bzw. eine der jeweiligen Kodierung entsprechende Geräte- bzw. Systemkon­ figuration einzustellen. Mit Geräte- bzw. Systemkonfigu­ ration sind hier alle Einstellungen am Gerät bzw. an den Geräten des Systems gemeint, die zum bestimmungsgemäßen und/oder sicheren Betrieb des jeweiligen chirurgischen Systems erforderlich sind.

Die Kodiereinrichtung, mit welcher die chirurgischen Instrumente ausgestattet werden, besteht beispielsweise aus einem elektronischen Bauelement, welches eine bestimmte elektrische Impedanz darstellt. Hierzu eignen sich elektrische Widerstände, Kondensatoren und/oder Induktivitäten. Die entsprechenden Impedanzen sind entsprechend reell, kapazitiv, induktiv oder komplex. Die Kodierung dieser Kodiereinrichtung erfolgt durch definierte Abstufung der Art und/oder Größe der Impedanz.

Besteht die Kodiereinrichtung beispielsweise aus einem reellen elektrischen Widerstand, so kann die Kodierung in einer definierten Abstufung der Größe des reellen Widerstandes, beispielsweise in 10 Ohm-Schritten, erfolgen, wobei das Widerstandsintervall, in welchem diese Abstufung erfolgt, bei Null oder einem beliebigen höheren Wert des Widerstandes beginnen.

Besteht die Kodiereinrichtung beispielsweise aus einem elektrischen Kondensator, so kann die Kodierung in einer definierten Abstufung der Größe der Kapazität des Kondensators, beispielsweise in 10 µF-Schritten, erfolgen.

Besteht die Kodiereinrichtung beispielsweise aus einer Induktivität, so kann die Kodierung in einer definierten Abstufung der Höhe dieser Induktivität, beispielsweise in 10 µH-Schritten, erfolgen.

Besteht die Kodiereinrichtung beispielsweise aus einem Kondensator und einer Induktivität, welche in Reihe oder parallel geschaltet sind, so kann die Kodierung in einer definierten Abstufung der Resonanzfrequenz der Reihen- oder Parallelschaltung, beispielsweise in 1 kHz-Schritten erfolgen.

So kann den verschiedenen chirurgischen Instrumenten jeweils eine definierte Kodierung zugeordnet werden.

Vorzugsweise ist das Gerät ein Hochfrequenzchirurgie-Gerät mit mindestens einem Hochfrequenz-Generator, welches zum monopolaren, bipolaren und/oder quasibipolaren Schneiden und/oder Koagulieren geeignet ist und das mindestes eine chirurgische Instrument ist ein hochfrequenz-chirurgisches Instrument.

Die Dekodiereinrichtung, welche mit der Kodiereinrichtung beispielsweise über die Verbindungskabel zwischen chirurgischem Instrument und Gerät elektrisch verbunden werden kann, setzt die jeweilige Kodierung, das ist die jeweilige Impedanz bzw. Resonanzfrequenz, in definierte elektrische Signale um. Diese elektrischen Signale können entweder direkt oder über einen Mikroprozessor Steuerungs- und/oder Überwachungseinrichtungen des chirurgischen Systems zugeführt werden, um das chirurgische System automatisch auf einen der jeweiligen Kodierung entsprechenden Betriebsmodus zu konfigurieren.

Die Dekodiereinrichtung kann Bestandteil eines der mit dem chirurgischen Instrument verbundenen Geräte oder eine separate Einrichtung sein, welche mit den Geräten verbunden ist, an welche das jeweilige chirurgische Instrument anschließbar ist.

Die der jeweiligen Kodierung zugeordnete Geräte- oder Systemkonfiguration kann als Software-Programm der Dekodiereinrichtung oder den betreffenden Geräten zugeordnet sein.

Die Dekodiereinrichtung kann beispielsweise so gestaltet sein, daß sie die Anschlüsse der Geräte, an welchen die jeweiligen chirurgischen Instrumente anschließbar sind und an welche auch die Kodiereinrichtung der jeweiligen chirurgischen Instrumente angeschlossen werden, ständig nach der Kodierung abfragt, wobei das chirurgische System nicht aktivierbar ist, solange die Dekodiereinrichtung keine bestimmungsgemäße definierte Kodierung erkennt und das chirurgische System solange entsprechend der vorbestimmten Geräte- oder Systemkonfiguration konfiguriert, wie die entsprechende Kodierung erkannt wird.

Die Dekodiereinrichtung kann beispielsweise auch so gestaltet sein, daß sie nach jeder Aktivierung eines an dem chirurgischen System angeschlossenen chirurgischen Instruments erst die Kodierung des entsprechenden chirurgischen Instruments abfragt, danach das System entsprechend der erkannten Kodierung automatisch konfiguriert und erst dann die Aktivierung freigibt. Können an ein chirurgisches System mehrere chirurgische Instrumente gleichzeitig angeschlossen werden, so kann es zweckmäßig sein, wenn die automatische Abfrage der Kodierung eines Instruments und die automatische Konfigurierung des chirurgischen Systems durch ein diesem chirurgischen Instrument eindeutig zugeordnetes Aktivierungssignal ausgelöst wird.

Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, daß das jeweils von der Dekodiereinrichtung erkannte chirurgische Instrument durch eine Instrumenten-Nummer, einen Instrumenten-Namen und/oder graphisch auf einem geeigneten elektronischen Display angezeigt bzw. dargestellt wird.

Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, daß die einer bestimmten Kodierung zugeordnete Geräte- oder Systemkonfiguration programmierbar ist. Diese Programmierung kann beispielsweise erfolgen, indem das betreffende Gerät oder System individuell dem jeweiligen Zweck entsprechend manuell eingestellt wird und diese Einstellung einer bestimmten Kodierung zugeordnet und in einen elektronischen Speicher abgespeichert werden kann, aus welchem sie durch die entsprechende Kodierung automatisch abgerufen werden kann.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen detaillierter beschrieben. Bei einem ersten Ausführungsbeispiel wird die erfindungsgemäße Einrichtung zur Konfiguration chirurgischer Systeme anhand eines chirurgischen Systems, bestehend aus einem Hochfrequenzchirurgie-Gerät und verschiedenen an diesem Hochfrequenzchirurgie-Gerät anschließbaren und betreibbaren HF-chirurgischen Instrumenten beschrieben. Das Hochfrequenzchirurgie-Gerät besteht aus einem Hochfrequenz- Generator zur Erzeugung hochfrequenter elektrischer Spannungen bzw. Ströme zum monopolaren, bipolaren oder quasibipolaren Schneiden und/oder Koagulieren biologischer Gewebe sowie Einrichtungen zur Einstellung, Überwachung, Regelung, Begrenzung und/oder Modulation der zum Schneiden und/oder Koagulieren erforderlichen HF-Spannungen, HF- Ströme, elektrischen Lichtbogen zwischen aktiver Elektrode und biologischem Gewebe und/oder der Leistung, außerdem ist es mit verschiedenen Betriebsmodi zum Koagulieren und/oder Schneiden, wie beispielsweise Soft-Koagulation, Forcierte Koagulation, Spray-Koagulation, kontinuierlichem Schnitt oder fraktioniertem Schnitt und automatischer Anschnittsteuerung, sowie mit Einrichtungen zur manuellen und/oder automatischen Aktivierung und/oder automatischen Deaktivierung, automatischen Begrenzung der Aktivierungsdauer, Einrichtungen zur automatischen Überwachung verschiedener Sicherheitskriterien etc. ausgestattet. Die HF-chirurgischen Instrumente sind beispielsweise monofunktionale, bifunktionale oder multifunktionale Instrumente zum monopolaren, bipolaren oder quasibipolaren Schneiden und/oder Koagulieren biologischer Gewebe. Jedes dieser HF-chirurgischen Instrumente ist mit einer Kodiereinrichtung, bestehend aus einem definierbaren Impedanz, beispielsweise einem reellen Widerstand, einem Kondensator, einer Induktivität oder einem Resonanzkreis bestehend aus einem Kondensator und einer Induktivität, ausgestattet. Eine Dekodiereinrichtung, welche entweder im Hochfrequenzchirurgie-Gerät integriert ist oder als separate Einrichtung besteht, ist mit den Kodiereinrichtungen der verschiedenen Instrumente elektrisch verbindbar. Zweckmäßiger Weise erfolgt diese elektrische Verbindung durch das Anschlußkabel, welches in bekannter Weise zum Anschluß eines chirurgischen Instruments an ein Hochfrequenzchirurugie-Gerät angewendet wird, wobei dieses Kabel zusätzlich mit einer oder zwei elektrischen Leitungen ausgestattet ist. Die Dekodiereinrichtung setzt die jeweilige Impedanz des betreffenden chirurgischen Instruments in ein definiertes elektrisches Signal um, welche seinem Mikroprozessor zugeführt wird. Der Mikroprozessor identifiziert dieses elektrische Signal und konfiguriert automatisch das Hochfrequenzchirurgie-Gerät entsprechend einem in einem elektronischen Speicher abgelegten Programm, welches für das entsprechende chirurgische Instrument erstellt wurde. Wird ein anderes HF- chirurgisches Instrument an dem Hochfrequenzchirurgie-Gerät angeschlossen, so wird das Hochfrequenzchirurgie-Gerät auf diese Weise automatisch für dieses chirurgische Instrument konfiguriert.

Das Hochfrequenzchirurgie-Gerät kann mit einem oder mehreren Anschlüssen für chirurgische Instrumente ausgestattet sein. Ist es mit mehreren Anschlüssen für HF-chirurgische Instrumente ausgestattet, so kann eine Dekodiereinrichtung so gestaltet sein, daß sie im nicht aktivierten Zustand des Hochfrequenzchirurgie-Geräts nacheinander und wiederholt alle Anschlüsse automatisch abfragt, ob und wenn ja welche Impedanz am jeweiligen Anschluß vorhanden ist.

Die beschriebenen und weitere Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung sind aus den Fig. 1-6 der anliegenden Zeichnungen ersichtlich bzw. dadurch näher erläutert.

Fig. 5 zeigt ein chirurgisches System mit mehreren Anschlußbuchsen (21, 22, 23) für chirurgische Instrumente (1, 2, N), die mit Kodiereinrichtungen (C1, C2, CN) ausgestattet sind und über die Relaiskontakte (11, 12, 13) der Relais (R11, R12, R13) an eine Dekodiereinrichtung (D) geschaltet werden können. Die Dekodiereinrichtung (D) liefert elektrische Signale an einen Mikroprozessor (CPU). Dies erfolgt beispielsweise in folgender Weise. Wenn eines der chirurgischen Instrumente (1, 2, 3) beispielsweise Instrument (1), ein Aktivierungssignal (A1) der möglichen Aktivierungssignale (A1, A1, AN) liefert oder wenn ein anderes Aktivierungssignal (B), beispielsweise eines Fußschalters (nicht dargestellt) oder einer automatischen Aktivierungseinrichtung (nicht dargestellt), an die CPU liefert, wird der zu dem entsprechenden chirurgischen Instrument zugeordnete Relaiskontakt, beispielsweise der Relaiskontakt (11) durch das Relais (R11) geschlossen und hierdurch die Kodiereinrichtung (C1) des betreffenden chirurgischen Instruments (1) mit der Dekodiereinrichtung (D) verbunden. Die Dekodiereinrichtung fragt die Kodierung dieses Instruments ab und liefert ein entsprechendes elektrisches Signal an die CPU. Die CPU konfiguriert daraufhin alle relevanten Geräte (ESU, RU, SU, . . . Y) entsprechend der vorher festgelegten und im Speicher (S) abgelegten, für dieses Instrument definierten Sollkonfiguration. So wird beispielsweise die aktive Elektrode (AE) von Instrument (1) über Relaiskontakt (r1) des Relais (R1) an das Hochfrequenzchirurgie-Gerät (ESU) geschaltet und alle Steuerungs- und Kontrolleinrichtungen des ESU entsprechend automatisch eingestellt bzw. konfiguriert. So wird beispielsweise das Ventil 30 der Spüleinrichtung (RU) und/oder das Ventil (33) der Saugeinrichtung (SU) automatisch geöffnet oder geschlossen. Zusätzlich können noch andere Geräte (Y) automatisch gesteuert werden, welche Signale an das jeweilige Instrument liefern oder Signale von diesen empfangen, beispielsweise Meßsignale von Sensoren des entsprechenden Instruments.

Claims (4)

1. Einrichtung zur Steuerung und/oder Überwachung eines chirurgischen Systems, mit mindestens einem Hochfrequenz-chirurgischen Instrument und mit mindestens einem Gerät, an welches das mindestens eine HF-chirurgische Instrument anschließbar und betreibbar ist, wobei das chirurgische Instrument mit einer elektrischen oder elektronischen Kodiereinrichtung ausgestattet ist und wobei für das mindestens eine Gerät mindestens eine elektrische oder elektronische De­ kodiereinrichtung vorgesehen ist, die mit der Kodiereinrichtung des jeweils an das Gerät angeschlossenen HF-chirurgischen Instruments verbindbar ist und durch die die Kodierung der jeweils mit ihr verbundenen Kodiereinrichtung des HF-chirurgischen Instruments automatisch in elektrische Signale umsetzbar ist, die Steuerungs- und/oder Überwachungseinrichtungen des Geräts zugeführt werden, um das HF- chirurgische System automatisch entsprechend der jeweiligen Kodierung entsprechenden Betriebsmodus einzustellen, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem mindestens einen Gerät verschiedene weitere Geräte, zur Bereitstellung verschiedener Funktionen verbunden sind, die entsprechend der Kodierung zu einem System, bestehend aus mindestens einer Teilmenge der weiteren Geräte so zusammengeschaltet werden, daß das System dem angeschlossenen HF-chirurgischen Instrument und dessen Applikation entspricht.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät ein Hochfrequenzchirurgie-Gerät mit mindestens einem Hochfrequenz-Generator ist, wel­ ches zum monopolaren, bipolaren und/oder quasibi­ polaren Schneiden und/oder Koagulieren geeignet ist, und daß das mindestens eine chirurgische In­ strument ein Hochfrequenz-chirurgisches Instru­ ment ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Mehrzahl verschiedener chirurgischer Instrumente, die einzeln oder nacheinander an das mindestens eine Gerät anschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die reellen elektrischen Widerstände der ver­ schiedenen Instrumente jeweils definiert gegen­ einander abgestuft sind, insbesondere in 10-Ω- Schritten.

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einem bestimmten Code zugeordnete Konfigura­ tion frei programmierbar ist und das jeweils einem Code zugeordnete Programm in einem elektro­ nischen Speicher speicherbar ist.