DE3017798C2 - Gelenkendoprothese zum Ersatz des Großzehengrundgelenks - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Gelenkendoprothese mit einem konvexen und einem diesen umfassenden, mit einem Zapfen verbundenen konkaven Gelenkteil zum Ersatz des Großzehengrundgelenks, bei dem das konvexe Gelenkteil als auf das Mittelfußköpfchen aufsetzbare Kappe ausgebildet ist und das konkave Gelenkteil eine schwach konkave Gleitfläche und einen Umfassungswinkel in bezug auf den Krümmungsmittelpunkt der Kappe von 100° oder darunter aufweist nach Patent 28 52 738.

Durch diese Ausbildung erzielt das Hauptpatent eine Verminderung der Knochenresektion bei guter Rückzugsmöglichkeit unter Verwendung bewährter Prothesenelemente und -werkstoffe.

Die Erfindung bezweckt die Weiterbildung des Gegenstands des Hauptpatents in solcher Weise, daß die Sesambeine eine ausreichende und den natürlichen Verhältnissen ähnliche Abstützung finden. Mitunter haben sich nämlich postoperative Beschwerden ergeben, die man darauf zurückführt, daß bei im Querschnitt kreisförmiger Begrenzung der Kappe zwischen den Sesambeinen eine zu starke Knickung in Querrichtung stattfindet.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die konvexe Gleitfläche in demjenigen Bereich, der mit den Sesambeinen zusammenzuwirken bestimmt ist, eine Abflachung aufweist.

Die Abflachung soll nicht auf einen parallel zur Längsachse der Kappe verlaufenden Bereich beschränkt sein, sondern nach der Erfindung in die Kappenstirn hinein vorgezogen sein, und zwar zweckmäßigerweise bis zur Kappenachse oder darüber hinaus. Mit anderen Worten liegt das vordere Ende der Abflachung zweckmäßigerweise nicht tiefer als die Kappenachse.

Die Abflachung kann sich auch in denjenigen Bereich erstrecken, in welchem die am proximalen Ende des f>5 Großzehengrundglieds verankerte Gegenplatte mit der Kappe zusammenwirkt. Zwar verhindert oder erschwert die Abflachung einen seitenführenden gegenseitigen Eingriff dieser beiden Teile; jedoch ist dieser gemäß dem Grundgedanken des Hauptpatents nicht erforderlich.

Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht Darin zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht des Großzehengrundgelenks,

Fig. 2 eine Schnittansicht gemäß Linie H-Il der F i g. 1 und

Fig.3—6 Ansichten der erfindungsgemäßen Prothesenkappe in etwas vergrößertem Maßstab.

In Fi g. 1 erkennt man den Mittelfuß 1 mit der Kappe 2 auf dem Mittelfußköpfchen. Es schließt sich das Großzehengrundglied 3 an, das mit der Kappe 2 über die Gegenplatte 4 zusammenwirkt, das mittels eines Schafts (gestrichelt) im Großzehen-Grundglied 3 verankert ist. Unter dem Mittelfußköpfchen bzw. der Kappe 2 befinden sich die Sesambeine 5. Diese werden gemäß Fig.2 von der Unterfläche des Mittelfußköpfchens bzw. der Kappe 2 abgestützt, wobei ihre Winkelstellung von der Krümmung des sie stützenden Flächenteils 6 abhängt, der mit einem größeren Krümmungsradius ausgebildet ist als die übrige Gleitriäche der Kappe 2.

Man erkennt aus der Seitenansicht von unten in F i g. 3 aus dem Vergleich der gestrichelt angedeuteten Innenflächenkontur 7 mit der Außenkontur, daß in den Bereichen 8 und 9 durch Materialansammlung Verdikkungen geschaffen sind, die dazwischen die Abflachung 10 ergeben. Diese Abflachung geht stetig in die stärker gekrümmten, angrenzenden Gleitflächenbereiche über. Obwohl sich an dieser Stelle keine Kante befindet, ist der Deutlichkeit halber die Grenzlinie 11 angedeutet.

Man erkennt aus der Stirnansicht Fig.4, deren Projektionsrichtung mit der Längsachse 12 der Kappe 2 übereinstimmt, sowie aus der Seitenansicht F i g. 6, daß die Abflachung sich zwischen einem hinteren Endpunkt 13 und einem vorderen Endpunkt 14 erstreckt. Der hintere Endpunkt 13 liegt nahe der hinteren Abschlußkante 17 der Kappe 2, und zwar etwa unter dem mittleren Krümmungsmittelpunkt 18 der Kappe, der sich bei halbkugeliger Ausbildung ergeben würde. Zweckmäßigerweise zieht man die Abflachung 10 mit ihrem hinteren Endpunkt 13 auf der Unterseite der Kappe soweit wie möglich nach hinten. Der zur Längsachse 12 der Kappe gemessene Winkel 15 sollte jedenfalls nicht unter 75°, zweckmäßigerweise in der Größenordnung von 90° liegen.

Vorne ist die Abflachung 10 weit in die Stirnfläche der Kappe 2 hineingezogen. Der vordere Endpunkt 14 der Abflachung 10 liegt oberhalb der Mittelachse 12, wobei der zur Mittelachse 12 gemessene Winkel 16 zwischen 0° und 75°, vorzugsweise zwischen 30° und 75° liegt.

Im dargestellten Beispiel sind die Erzeugenden der Abflachung 10 in Querrichtung geradlinig. Dies ist aber nicht unbedingt erforderlich. Es kommt darauf an, daß der durch die Abflachung 10 gebildete, die Sesambeine 5 abstützende Flächenteil 6 einen Krümmungsradius von mehr als dem halben Durchmesser der Prothesenkappe besitzt. Es versteht sich, daß die Breite der Abflachung 10 groß genug sein muß für eine breitflächige Abstützung der Sesambeine. Ihre Breite in dem hauptsächlich mit den Sesambeinen zusammenwirkenden Bereich sollte daher zwischen 0,5 und 0,8 Kappendurchmessern betragen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Gelenkendoprothese mit einem konvexen und einem diesen umfassenden, mit einem Zapfen verbundenen konkaven Gelenkteil zum Ersatz des Großzehengrundgelenks, bei dem das konvexe Gelenkteil als auf das Mittelfußköpfchen aufsetzbare Kappe ausgebildet ist und das konkave Gelenkteil eine schwach konkave Gleitfläche und einen Umfassungswinkel in bezug auf den Krümmungsmittelpunkt der Kappe von 100° oder darunter aufweist nach Patent 28 52 738, dadurch gekennzeichnet, daß die konvexe Gleitfläche der Kappe (2) in demjenigen Bereich, der mit den Sesambeinen (5) zusammenzuwirken bestimmt ist, eine Abflachung (10) aufweist.

2. Gelenkendoprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende (14) der Abflachung (10) oberhalb der Kappenachse (12) liegt

3. Gelenkendoprothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche der Kappe (2) hinter der Abflachung (10) Kreisquerschnitt aufweist.

25