DE3010574C2 - Zweifach poröse Elektrode für eine elektrolytische Zelle - Google Patents
Zweifach poröse Elektrode für eine elektrolytische ZelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine zweifach poröse Zelle für eine elektrolytische Zelle gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Typische Anwendungen sind Zellen zur Erzeugung von Elektrizität (beispielsweise Brennstoffzellen) oder
Zellen für Elektrolysezwecke, wobei die Elektrode als depolarisierte Kathode wirkt (wie beispielsweise in
Chlor-Alkali-Zellen).
Doppelschicht-Elektroden der eingangs genannten s Art sind bekannt (z. B. Monographien zur angewandten
Chemie und Chemie-Ingenieur-Technik, Nr. 82 »Brennstoff-Elemente« von Vielstich 1965, Chemie Verlag, Seite
40). Die bekannten Doppelschicht-Elektroden sind verhältnismäßig klein und haben in aufrechter Stellung
ίο eine Höhe von weniger als 45,7 cm. Daß es trotz der
offensichtlichen Vorteile einer Zellenvergrößerung bislang nicht gelang, tiefere Zellen mit dementsprechend in
vertikaler Richtung längeren Doppelschicht-Elektroden erfolgreich einzusetzen, liegt daran, daß bisher das
Durchperlen bzw. Durchsickern an allen Stellen der Elektrode nicht verhindert werden konnte. Das Durchperlen
bzw. Durchsickern ist bei tieferen Elektroden deshalb problematisch, weil der mit zunehmender Zellentiefe
von Null auf einen maximalen Wert steigende hydrostatische Flüssigkeitsdruck zu berücksichtigen ist.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Zweischicht-Elektrode eingangs genannter Art bereitzustellen,
welche für Zellen größerer Tiefe geeignet ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst. Aufgrund der gewählten Abmessungen der Kanäle wird der Übergangsbereich zwischen Gas und Elektrolyt stets innerhalb der Elektrode gehalten, obwohl der maximale hydrostatisehe Druck erfindungsgemäß im Gegensatz zu den bekannten Lösungen wenigstens 6,9 χ 10"3 N/mm2 beträgt. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Doppelschicht-Elektrode liegt zudem in einer Herabsetzung des Strombedarfs sowie der erforderlichen Zellenspannungen gegenüber den für vergleichbare herkömmliche Zellen erforderlichen Werten um wenigstens ein Drittel.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst. Aufgrund der gewählten Abmessungen der Kanäle wird der Übergangsbereich zwischen Gas und Elektrolyt stets innerhalb der Elektrode gehalten, obwohl der maximale hydrostatisehe Druck erfindungsgemäß im Gegensatz zu den bekannten Lösungen wenigstens 6,9 χ 10"3 N/mm2 beträgt. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Doppelschicht-Elektrode liegt zudem in einer Herabsetzung des Strombedarfs sowie der erforderlichen Zellenspannungen gegenüber den für vergleichbare herkömmliche Zellen erforderlichen Werten um wenigstens ein Drittel.
Von zweifach porösen Elektroden eingangs genannter Art, bei welchen das Durchperlen des Gases bzw.
Durchtreter, der Elektrolyt-Flüssigkeit durch den Elektrodenkörper
aufgrund von Kapillarkräften verhindert wird, sind diejenigen Elektroden zu unterscheiden, bei
welchen die Porenoberflächen der Elektrode mit einem Material, beispielsweise chloriertem Äthylen-Polymer,
versehen sind, welches von dem Elektrolyten nicht benetzt wird. Eine derartige Elektrode ist in der US-PS
34 23 247 beschrieben, in der darauf hingewiesen wird, daß zweifach poröse Elektroden für Großzellen ungeeignet
erscheinen (Spalte 2, Zeilen 12—15).
Die Merkmale des Anspruchs 2 ermöglichen es zweifach poröse Elektroden mit einer Eintauchtiefe von über
1,2 meinzusetzen.
Eine bevorzugte Relation zwischen den Schichtdikken ist im Anspruch 3 angegeben. Bevorzugt ist ferner
das im Anspruch 4 angegebene Verhältnis der Höhe der Elektrode zu ihrer Gesamtdicke. Gemäß den Ansprüchen
5 und 6 kann die Elektrode von einer metallischen Lochelektrode oder einer metallischen Sinterelektrode
gebildet sein.
Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung erläutert,
in welcher einander entsprechende Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen sind.
F i g. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Zelle mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Elektrode.
Fig.2 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht der Anordnung
in F i g. 1 im Bereich der Elektrode.
In F i g. 1 ist eine elektrolytische Zelle 3 gezeigt, die
In F i g. 1 ist eine elektrolytische Zelle 3 gezeigt, die
zur Massenproduktion eines Halogens (etwa Chlor) aus einer entsprechenden Säure (etwa Salzsäure) oder eimern
Alkalimetall-halogenid (etwa Natriumchlorid) insbesondere zur Elektrolyse von Natriumchloridsole zu
Chlorgas und Natronlauge verwendet werden kann.
Die Zelle 3 weist ein Anodenabteil 4 mit Anolytlösung 7 auf, in dem eine Anode 5 angebracht ist, an der die
pxidationsreaktion stattfindet In einem Abstand neben dem Anodenabteil ist ein Kathodenabteil 12 vorgesehen,
das eine Elektrode (Kathode) 13 mit zweifacher Porosität aufv/eist, an der die Reduktionsreaktion stattfindet.
Die zweifach poröse Elektrode 13 trennt die Katholytlösung 14 im Kathodenabteil 12 von einer ein sauerstoffhaltiges
Gas 37 aufnehmenden Kammer 17, die aus einer Zuleitung 18 mit unter Druck stehendem Sauerstoff
gespeist wird. Die Kathode 13 hat eine erste Schicht 43, die einen Wandteil bildet und eine Vielzahl
relativ feiner Poren oder enger Kanäle 44 enthält und dem Katholyten 14 zugewendet ist und mit diesem in
Kontakt steht. Die Kathode 13 hat auch noch eine zweite, angrenzende, einen Wandteil bildende Schicht 45, die
eine Vielzahl von groben Poren oder weiten Kanälen 46 ^enthält und mit dem unter Druck stehenden Gas in der
Kammer 17 in Kontakt ist. Die feinen Kanäle 44 stehen ,wenigstens zu einem beträchtlichen Anteil oder in ihrer
Mehrheit mit einem beträchtlichen Anteil oder der Mehrheit der weiten Kanäle 46 in einer den Elektrodenkörper
durchziehenden Verbindung, so daß eine Vielzahl von ununterbrochenen Durchgängen durch beide
aneinandergrenzenden Schichten 43 und 45 vorgesehen ist. In dem sich auf solche Weise ergebenden verbundenen
Porennetz kann ein weiter Kanal 46 mit mehr als einem einzigen engen Kanal 44 in Verbindung sein.
Die Zelle 3 wird von einem Gehäuse gebildet, daß einen oberen Teil 31 und einen unteren Teil 32, sowie
Seitenwände 33 und 34 und nicht dargestellte Vorder- und Rückwände hat.
Die zweifach poröse, depolarisierte Elektrode 13 liegt in einem Abstand von der Seitenwand 33 der Zelle 3, um
so die Kammer 17 zu bilden. Das oxidierende Gas 37, beispielsweise Luft, mit Sauerstoff angereicherte Luft,
Sauerstoff, Ozon, wird durch eine Einlaßleitung 18 vorzugsweise in den oberen Teil der Kammer 17 geleitet
und tritt in innigen Kontakt mit einer Außenfläche der grobporigen Schicht 45 der Kathode 13. Das oxidierende
Gas 37 folgt dem allgemeinen Strömungsverlauf durch die Kammer 17, wie er durch die Richtungspfeile
39 darin angedeutet ist, und wird dann aus der Kammer 17 durch eine Auslaßleitung 19 abgeführt, um beseitigt
oder wiederverwendet zu werden.
Je nach der Art des in einem System verwendeten speziellen Elektrolyten oder der Elektrolyten und der
Anode kann das Grundmaterial für beide Schichten 43 ■und 45 der zweifach porösen Elektrode 13 entweder
metallisch oder nichtmetallisch sein. Kohlenstoff oder Graphit, besonders wenn diese mit einer katalytisch aktiven
Oberfläche versehen sind, ist oft ein geeignetes, nichtmetallisches Grundmaterial; als Metalle und deren
Oxide können beispielsweise Tantal oder Titan, Kupfer, verschiedene Eisenlegierungen und Metalle aus der Platingruppe,
zu denen Gold, Iridium, Nickel, Osmium, Rhodium, Ruthenium, Palladium, Platin und Silber gehören
(oder Verbindungen, Legierungen und Plattierungen dieser Metalle) verwendet werden. Beispielsweise
kann ein poröses Kupfersubstrat, das mit Silber plattiert ist, benützt werden. Das Material des Elektrodenkörpers
muß von sich aus oder durch eine entsprechende Behandlung oder Modifikation (beispielsweise mit Plattierungen,
Überzügen usw.) widerstandsfähig gegenüber einem chemischen Angriff — wenigstens während
des Betriebs der Zelle — durch den damit in Kontakt stehenden Sauerstoff und das verwendete Elektrolytmateripl
sein.
Am zweckmäßigsten ist die Elektrode katalytisch aktiv, um die gewünschte Sauerstoffreduktion in Anwesenheit
von Wasser in den Dreiphasen-Reaktionsbereichen im Inneren der zwischenräumlichen Kanäle der
zweifach porösen Elektrode möglichst effektiv zu erzeugen. Theoretisch braucht die Katalysatoraktivität lediglich
an den inneren Porenflächen des Elektrodenkörpers vorhanden sein, um den gewünschten Effekt zu
erzielen. Dies gestattet die Verwendung katalytischer Beläge an den Porenoberflächen, um die angestrebte
reaktionsfördernde Fähigkeit eines Elektrodenkörpers vorzusehen, der nicht von sich aus katalytisch ist Es gibt
viele wirksame Katalysatorsubstanzen für verschiedene elektrochemische Reaktionen, die obenerwähnten Metalle
der Platingruppe und viele ihrer Verbindungen, insbesondere die Oxide, sind brauchbar. Silber und Gold
sind ebenfalls gute Beispiele, und auch Nickel. Letzteres ist aus Gründen der Verfügbarkeit, der Kosten, der angestrebten
physikalischen Eigenschaften und der guten Bearbeitbarkeit besonders günstig für den Elektrodenkörper
mit oder ohne einen katalytischen Überzug. Wenn ein Katalysatorbelag oder -überzug verwendet
wird, wird dieser vorzugsweise als eine sehr dünne und praktisch ununterbrochene Ablagerung aufgebracht.
Die porösen Schichten 43 und 45 haben die Form von porös gesintertem oder analog komprimiertem und miteinander
gebundenem Metall. Es ist auch ein anderes pulverförmiges, faseriges oder feinkörniges Material
verwendbar.
Die Funktion der Zeile kann normalerweise noch weiter dadurch verbessert werden, daß die Druckhöhe des
Katholyten (d. i. der Unterschied, falls ein solcher vorhanden, zwischen dem Flüssigkeitsspiegel des Anolyten
und des Katholyten) reguliert wird. Wenn eine Ionenaustauschmembran
als Separator 10 verwendet wird, ist es vorteilhaft, den Spiegel des Katholyten auf einem
höheren Niveau zu halten als den Spiegel des Anolyten. Vorzugsweise liegt der Unterschied zwischen etwa
2,54 cm und etwa 0,9 m. Dagegen muß, wenn ein Separator in Form einer Durchflußmembran verwendet wird,
der Anolytspiegel höher sein als der Katholytspiegel, um die Aufrechterhaltung einer Flüssigkeitsströmung
durch den Membranseparator zu ermöglichen, damit die Natriumhydroxidkonzentration in dem Katholyten
auf einem konstanten Wert gehalten wird.
Die elektrische Energie, die zur Durchführung der Elektrolyse in der Zelle 3 erforderlich ist, wird von einer
Gleichstromquelle 20 geliefert, die über Kabel 21 und 22 angeschlossen ist, um einen elektrischen Strom zur Anode
5 und Kathode (Elektrode 13) zu schicken.
Die Elektrode 13, die noch genauer in F i g. 2 dargestellt ist, besteht aus den gesonderten, aber aneinandergrenzenden,
individuell mit öffnungen versehenen Schichten 43 und 45, die, wie oben erläutert, hergestellt
und zusammengesetzt sind. Wegen der größeren mechanischen Festigkeit der feinporigen Schicht 43 kann
die Dicke dieser Schicht geringer sein als diejenige der grobporigen Schicht 45.
Man kann sagen, daß die feinen und groben Poren Kanäle bilden, die mehrteilig, sinusförmig oder geschlängelt,
gewunden, schraubenförmig oder korkzieherförmig in entweder relativ regulärer und/oder nach
verschiedenen Richtungen gewundener Form, mit dikkem und dünnem Querschnitt, gegabelt oder in einem
sich verzweigenden, untertunneltem Muster sind. Folglich haben die einzelnen Porenlängen selten die gleiche
tatsächliche Bahnlänge wie sie der Dicke der durchdrungenen Schicht entspricht, und sind im allgemeinen
viel langer als die Schichtdicke selbst.
Wie durch den Pfeil 25 in Fig. 1 und die nach unten zunehmend breiteren, horizontal gerichteten Pfeile 28,
29, 30,31 und 32 in F i g. 2 dargestellt, nimmt einerseits der Druck der Katholytlösung 14 mit der Tiefe fortschreitend
zu, andererseits wird das unter Druck stehende Gas in der Kammer 17 in die weiten Poren 46 der
Kathodenschicht 45 mit einem verhältnismäßig konstanten Druck gepreßt. In einem verhältnismäßig tiefen
Zellengehäuse ist der Gasdruck in der Gaskammer 17 am Oberende der Elektrode 13 (wo der Katholytdruck
Null oder nahezu Null ist) genau so groß wie am Unterende der Elektrode (wo der Flüssigkeitsdruck am größten
ist oder sich seinem Maximum nähert). Der Gasdruck würde also nicht verhindern, daß der Katholyt
durch die Kathode 13 nahe deren Unterende in die Gaskammer 17 durchsickert. Dagegen tritt ein Perlen oder
Lecken von Gas durch die Kathode mit größerer Wahrscheinlichkeit nahe dem Oberende der Kathode auf. Außerdem
ist es ungünstig, eine Situation zu haben, bei der die einander entgegenwirkenden Drücke des Gases und
der Flüssigkeit in dem mittleren vertikalen Teil der Elektrode annähernd ausgeglichen sind, etwa in der
Nachbarschaft des Pfeils 30, während gleichzeitig der vorgegebene konstante Gasdruck, wie er durch die Pfeile
39 angedeutet ist am Oberende (etwa beim Pfeil 28) zu groß ist, so daß er ein Lecken des Gases durch die
oberen Teile der Elektrode verursacht, während am Unterende (etwa beim Pfeil 32) der nicht ausreichende
Gasdruck erlaubt, daß Flüssigkeit durch die unteren Abschnitte der Elektrode sickert
Zugleich wird jedoch angestrebt, die Dreiphasenreaktion in den Kanälen der Elektrode in der Nachbarschaft
der Wandteile stabil zu halten. Dies ist durch die etwas übertrieben gezeichneten Positionen der betreffenden
Menisken 50, 51, 52, 53 und 54 veranschaulicht, die in absteigender Ordnung als die Flüssigkeit/Gas-Grenzflädien
in den miteinander verbundenen Kanälen
44 und 46 etwa an der Grenze der Schichten 43 und 45 gebildet werden. Die Orte der Menisken verschieben
sich vermutlich von einer Stelle in den Poren der Schicht 43 zu den und in die groben Poren der Schicht 45, wenn
der Katholytdruck zunimmt
Die Verhältnisse der Porengröße in der Elektrode sind so gewählt daß sichergestellt ist, daß der Durchperlungspunkt
(Durchperlgrenzdruck) der Elektrode über ihre ganze vertikale Erstreckung an jeder Stelle größer
ist als die Summe des hydraulischen Drucks des Katholyten, wenn ein solcher vorhanden ist, und des flüssigkeitsdrosselnden
Kapillargasdrucks in den groben Poren.
Der durchschnittliche Nenndurchmesser der Kanäle 44, der in der Lage ist die Durchperlung oder das Lekken
des Elektrolyten durch die Kathode gemäß der Erfindung zu verhindern (unter maximalen Elektrolytdrükken,
die wesentlich größer als mindestens 6,9 χ 10~3N/
mm2 sind) wird in einem Bereich von zwischen etwa 0,1 und etwa 3 μηι gewählt Die Dicke der Schicht 43 liegt
zwischen etwa 0,254 und 1,52 mm. Der durchschnittliche Nenndurchmesser der weiten Kanäle 46 in der Schicht
45 liegt zwischen etwa 8 und etwa 12 μΐη bei einer
Schichtdicke zwischen etwa 0,5 und 23 mm. Noch günstiger ist es in Elektrodenkörpern, die eine Mindesthöhe
von etwa 1,2 m haben, wenn für die zugehörigen nominellen Porendurchmesser und Schichtdicken die folgenden
Werte gewählt werden: Für die feinporige Schicht 43 ein nomineller Porendurchmesser zwischen etwa 1
und 3 μιτι bei einer Schichtdicke von etwa 0,38 bis
0,89 mm und für die grobporige Schicht 45 ein nomineller Porendurchmesser zwischen etwa 9 und 11 μηι bei
einer Schichtdicke von etwa 0,5 bis 1,5 mm.
ίο Wie leicht zu erkennen, ist das Verhältnis der gesamten Dicke des Elektrodenkörpers zur vertikalen Höhe der Elektrode gewöhnlich sehr klein. Bei einer 1,2 m hohen Elektrode beträgt die vertikale Höhe des Gebildes das mindestens etwa 1600- bis etwa 320fache —
ίο Wie leicht zu erkennen, ist das Verhältnis der gesamten Dicke des Elektrodenkörpers zur vertikalen Höhe der Elektrode gewöhnlich sehr klein. Bei einer 1,2 m hohen Elektrode beträgt die vertikale Höhe des Gebildes das mindestens etwa 1600- bis etwa 320fache —
is vorzugsweise etwa 1370- bis etwa SOOfache der Dicke
des vollständigen zusammengesetzten Elektrodenkörpers. Das Dickenverhältnis zwischen der feinporigen
Schicht und der grobporigen Schicht kann ebenfalls innerhalb eines weiten Bereiches variieren, je nach der
speziellen Struktur und Festigkeit der Kathodenmaterialien und dem speziellen Verwendungszweck. In typischen
Beispielen kann das Dickenverhältnis der feinporigen Schicht zur grobporigen Schicht von nur etwa ein
Neuntel bis zu zwei Drittel betragen. In einer 1,2 m hohen Elektrode, die als Bezugsstandard genommen
wird, liegt das Verhältnis der Dicke der feinporigen Schicht zu derjenigen der grobporigen Schicht zwischen
etwa ein Viertel bis drei Viertel.
Der Durchperlgrenzdruck zweifach poröser Elektroden, deren Höhe mindestens etwa 1,2 m beträgt, muß im allgemeinen wenigstens 6,9 χ 10~3 N/mm2 sein. Daraus ist ersichtlich, daß in den meisten Fällen der Durchperlgrenzdruck für jeweils eine zusätzliche Höhe von 30 cm der Elektrode schrittweise um etwa 17,3 χ 10"3N/ mm2 ± 10% zunehmen muß.
Der Durchperlgrenzdruck zweifach poröser Elektroden, deren Höhe mindestens etwa 1,2 m beträgt, muß im allgemeinen wenigstens 6,9 χ 10~3 N/mm2 sein. Daraus ist ersichtlich, daß in den meisten Fällen der Durchperlgrenzdruck für jeweils eine zusätzliche Höhe von 30 cm der Elektrode schrittweise um etwa 17,3 χ 10"3N/ mm2 ± 10% zunehmen muß.
Zur Veranschaulichung wurde aus einem gesinterten pulverförmigen Nickel als Elektrodenmaterial ein ebenes
Stück einer zweifach porösen Elektrode hergestellt, das die Form eines ebenen Quadrats mit einer Seitenlänge
von 20,32 cm hatte. Die feinporige Schicht war etwa 1,02 mm dick mit einem nominellen Porendurchmesser
von etwa 1 μιη. Die grobporige Schicht hatte Poren mit einem nominellen Durchmesser von etwa
!0 μΐΉ in einer angenähert 1,27 mm dicken Schicht. Das
Elektrodengebilde, das in einem Acryl-Glas-Rahmen gehaltert war, wurde mit einem typischen wäßrigen Abfluß
aus einer Chloralkalizelle von etwa 100 g/l NaOH und etwa 175 g/l NaCl in Kontakt gebracht. Unter diesen
Umständen lag der Durchperlgrenzdruck der Elektrode bei etwa 89,7 χ 10~3 N/mm2, was besagt daß eine
Gasdruckdifferenz von 89,7 χ 10~3 N/mm? an die
Elektrode angelegt werden mußte, bevor Blasen auf der Seite des flüssigen Katholyten erscheinen. Es mußten
jedoch nur etwa 6,9 bis 13,8 χ 10~3 N/mm2 Gasdruck
angelegt werden, um zu verhindern, daß der Zellenausfluß in die grobporige Schicht eindringt
Wenn das obige Elektrodenmaterial in einer 173 cm hohen Konstruktion enthalten war, betrug der hydraulische
Druck nahe dem Unterende der Elektrode etwa 20,7 χ ΙΟ-3 N/mm2. Dies addiert sich unmittelbar zu
dem Kapillardruck, so daß ein Gasdruck von etwa 34,5 χ 10~3 N/mm2 erforderlich wäre, um den gleichen
Gas/Flüssigkeits-Druckausgleich aufrechtzuerhalten wie mit der früher geprüften kleineren Elektrode. Am
Oberende der 173 cm hohen Elektrode war der hydraulische Druck praktisch Null. Wenn also der Durchperlpunkt
dort nicht höher als etwa 34.5 χ 10~J N/mm2 ware,
würde Gas durch die Elektrode perlen. Da jedoch
| 30 10 574 7 |
20 | 8 | I ! I ;» t |
■· |
| das getestete Elektrodenmaterial mit zweifach Porosi tät einen Durchperlgrenzdruck hatte, der in der Grö ßenordnung von 89,7 X 10~3 N/mm2 lag, tritt bei einer 173 cm hohen Elektrode aus dem oben geschilderten Material kein Gasdurchperlungsproblem auf, wenn ein 5 adäquater Gasdruck an die grobporige Schicht der Ka thode angelegt wird, um ein Durchsickern der Flüssig keit durch den unteren Elektrodenteil zu verhindern. Die nach der Lehre der Erfindung konstruierten Elektroden erzielten in größtechnischen Massenferti- iö' gungszellen mit hohem Volumen, in denen sie verwen det wurden, eine Herabsetzung des Strombedarfs und der erforderlichen Zellenspannung gegenüber den für vergleichbare herkömmliche Zellen erförderlichen Werten um wenigstens ein Drittel: 15 |
25 | |||
| Hierzu 2 Blatt Zeichnungen | 30 |
■ \
I |
||
| 35 | I | |||
| 40 | 1 | |||
| 45 | I | |||
| 50 | 1 | |||
| 96 | m | |||
| m | ||||
Claims (6)
1. Zweifach poröse Elektrode für eine elektrolytische Zelle mit einer derartigen Zellentiefe, daß der
maximale hydraulische Druck des flüssigen Elektrolyten wenigstens 6,9 χ 10~3 N/mm2 beträgt, umfassend
einen in der Zelle im wesentlichen vertikal angeordneten, elektrisch leitenden, im wesentlichen
ebenen, wandartigen Elektrodenkörper mit zwei gesonderten, nebeneinanderliegenden, aneinander angrenzenden
Schichten, von denen die erste Schicht mit einer Vielzahl verhältnismäßig feiner, porenartiger
Kanäle versehen ist und die zweite Schicht mit einer Vielzahl im Vergleich zu den Kanälen der ersten
Schicht verhältnismäßig weiten porenartigen Kanälen versehen ist, wobei zumindest ei» Großteil
der Kanäle beider Schichten miteinander netzartig verbunden ist, so daß kapillarartige Durchlässe
durch die gesamte Wandstärke des Elektrodenkörpers gebildet sind, wobei die Außenseite der ersten
^Schicht an eine flüssige Elektrolytlösung angrenzt und die Außenseite der zweiten Schicht an eine ein
unter Druck stehendes Gas enthaltende Kammer angrenzt und wobei ein Durchperlen des Gases
durch den Elektrodenkörper in den Flüssigkeitsraum als auch ein Durchtreten der Elektrolytlösung
durch den Elektrodenkörper in den Gasraum verhindert ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der durchschnittliche Nenndurchmesser der Kanäle in der ersten Schicht zwischen 0,1 und 3,0 μΐη liegt
bei einer Dicke der ersten Schicht zwischen 0,25 und 1,52 mm und daß der durchschnittliche Nenndurchmesser
der Kanäle in der zweiten Schicht zwischen 8,0 und 12,0 μηι liegt und die Dicke der zweiten
Schicht zwischen 0,5 und 2,3 mm liegt.
2. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durchschnittliche Nenndurchmesser
der Kanäle in der ersten Schicht zwischen 1,0 und 3,0 μπι liegt und die Dicke der ersten Schicht zwischen
0,38 und 0,89 mm liegt und daß der durchschnittliche Nenndurchmesser der Kanäle in der
zweiten Schicht zwischen 9,0 und 11,0 μπι liegt und
die Dicke der zweiten Schicht zwischen 0,5 und 1,5 mm liegt.
3. Elektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der ersten Schicht ein
Neuntel bis zwei Drittel der Dicke der zweiten Schicht ausmacht.
4. Elektrode nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Höhe der
Elektrode zu ihrer Gesamtdicke zwischen 1600 und 320 liegt.
5. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine metallische
Lochelektrode ist.
6. Elektrode nach einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine metallische Sinterelektrode
ist.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE3010574A DE3010574C2 (de) | 1980-03-19 | 1980-03-19 | Zweifach poröse Elektrode für eine elektrolytische Zelle |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE3010574A DE3010574C2 (de) | 1980-03-19 | 1980-03-19 | Zweifach poröse Elektrode für eine elektrolytische Zelle |
Publications (2)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE3010574A1 DE3010574A1 (de) | 1981-09-24 |
| DE3010574C2 true DE3010574C2 (de) | 1986-08-21 |
Family
ID=6097688
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE3010574A Expired DE3010574C2 (de) | 1980-03-19 | 1980-03-19 | Zweifach poröse Elektrode für eine elektrolytische Zelle |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE3010574C2 (de) |
Families Citing this family (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE19546326A1 (de) * | 1995-12-12 | 1997-01-23 | Mtu Friedrichshafen Gmbh | Gaselektrode für eine elektrochemische Zelle |
Family Cites Families (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US3423247A (en) * | 1963-06-07 | 1969-01-21 | Union Carbide Corp | Porous conductive electrode having at least two zones |
-
1980
- 1980-03-19 DE DE3010574A patent/DE3010574C2/de not_active Expired
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| DE3010574A1 (de) | 1981-09-24 |
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