[go: up one dir, main page]

DE1266325B - Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenerzen - Google Patents

Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenerzen

Info

Publication number
DE1266325B
DE1266325B DEY513A DEY0000513A DE1266325B DE 1266325 B DE1266325 B DE 1266325B DE Y513 A DEY513 A DE Y513A DE Y0000513 A DEY0000513 A DE Y0000513A DE 1266325 B DE1266325 B DE 1266325B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reduction
iron
carbon
reduced
temperature
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEY513A
Other languages
English (en)
Inventor
San-Ichiro Mizushima
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Yawata Iron and Steel Co Ltd
Original Assignee
Yawata Iron and Steel Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Yawata Iron and Steel Co Ltd filed Critical Yawata Iron and Steel Co Ltd
Publication of DE1266325B publication Critical patent/DE1266325B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/0073Selection or treatment of the reducing gases
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/14Multi-stage processes processes carried out in different vessels or furnaces

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture Of Iron (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenerzen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenerzen, bei dem zerkleinertes Eisenerz mittels Kohlenmonoxyd als Reduziergas unter Erzeugung eines teilweise reduzierten Eisenschwammes reduziert wird und der erhaltene Eisenschwamm in einem Erhitzungsofen bei einer Temperatur zwischen 800 und 1700° C behandelt wird. Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß das zerkleinerte Eisenerz bei einer Temperatur von 400 bis 500° C zu einem teilweise reduzierten Eisen mit Schwammgefüge reduziert wird, in welchem Eisencarbid in einer Menge abgeschieden ist, die dem nicht reduzierten Eisenoxyd äquivalent ist.
  • Hinsichtlich des Reaktionsmechanismus waren bisher zwei Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenerzen mit Kohlenmonoxyd unter Bildung von Kohlenstoff bekannt, nämlich das Stelling-Verfahren (vgl. Otto S t e 11 i n g : Jernkontorets Annalar, 141, S. 237 bis 260 [1957]) und das Phönix-Rheinrohr-Verfahren (vgl. Wicke et a1: Stahl und Eisen, 79, S. 129 bis 134 [1959]).
  • Nach dem Stelling-Verfahren wird bei 750° C Hämatit (Fe203) zu Wüstit (Fe0) reduziert, wobei eine Zersetzung des Kohlenmonoxyds, d. h. die Bildung von gebundenem oder freiem Kohlenstoff, unterdrückt wird, worauf in einer weiteren Reaktionszone bei einer Temperatur von 600°C gebundener Kohlenstoff gebildet wird, während nach dem Phönix-Rheinrohr-Verfahren in einer Reaktionszone bei einer Temperatur von 530° C gleichzeitig mit der Reduktion die Abscheidung von Kohlenstoff erfolgt.
  • Von diesen beiden Verfahren unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren sowohl hinsichtlich des Reduktions- als auch des Kohlenstoffablagerungsmechanismus. Erfindungsgemäß werden nämlich zuerst mit Hilfe von hauptsächlich aus Kohlenmonoxyd bestehenden Reduktionsgasen in einer primären Reaktionszone bei niedrigen Temperaturen (400 bis 500° C) Eisenerze durch eine Teilreduktion unter gleichzeitiger Abscheidung von Kohlenstoff in ein kohlenstoffhaltiges, teilweise reduziertes Eisenerz übergeführt. Dabei wird die Bildung von Kohlenstoff in dem kohlenstoffhaltigen, teilweise reduzierten Eisenerz so eingestellt, daß, auf das restliche, noch nicht reduzierte Eisenoxyd bezogen, eine äquivalente Menge Kohlenstoff gebildet wird, der sich hauptsächlich als gebundener Kohlenstoff (unter »gebundenem Kohlenstoff« wird Kohlenstoff verstanden, der in Form von Eisencarbidverbindungen vorliegt) sowohl auf der Oberfläche als auch im Inneren des kohlenstoffhaltigen, teilweise reduzierten Eisenerzes abscheidet. Darauf wird in einer sekundären Reaktionszone bei höheren Temperaturen (800 bis 1700° C) das restliche, noch nicht reduzierte Eisenoxyd mit dem darin enthaltenen abgeschiedenen Kohlenstoff ohne Verwendung besonderer Reaktionsgase reduziert. Auf diese Weise ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine schnelle und vollständige Reduktion von Eisenerzen oder ähnlichen Metalloxyden.
  • In der deutschen Auslegeschrift 1086 256 wird ein Verfahren zur Reduktion von feinkörnigen Eisenerzen beschrieben, welches darin besteht, daß die Erze zunächst in einer Reduktionskammer vorreduziert werden, wobei die nicht gasförmigen Reduktionskomponenten in der Schwebe gehalten werden. Diese vorreduzierten Erze werden anschließend in einer Schmelzkammer in der Schwebe nachreduziert, die Reduktionsprodukte werden geschmolzen und durch Schwer- oder Zentrifugalkraft abgeschieden, wobei die heißen Abgase der Schmelzkammer zur Vorreduktion verwendet werden. Diese Maßnahmen unterscheiden sich von dem erfindungsgemäßen Verfahren vor allem durch die Temperatur, bei der die Vorreduktion durchgeführt wird, ferner durch die Tatsache, daß gemäß der genannten Auslegeschrift ein Koksbett über dem Boden des Schmelzraumes der Schmelzkammer unterhalb der Stellen vorgesehen ist, an denen die Reduktionskomponenten eingeblasen werden. Ein derartiges Koksbett, das einen erheblichen zusätzlichen Arbeits- und Kostenaufwand erfordert, ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren überflüssig, da es erfindungsgemäß genügt, das noch nicht reduzierte Eisenoxyd einfach in einem elektrischen Ofen zu erhitzen. Weitere Unterschiede zwischen den beiden Verfahren bestehen darin, daß gemäß der deutschen Auslegeschrift 1086 256 bei der bei einer Temperatur von 500° C erfolgenden Behandlung der Eisenerze lediglich Kohlenstoff abgeschieden wird, während bei der entsprechenden erfindungsgemäßen Verfahrensstufe eine Reduktion erfolgt. Schließlich muß das in der genannten Auslegesehrift beschriebene Verfahren mit einer mit Sauerstoff angereicherten Luft durchgeführt werden, während sich erfindungsgemäß der Sauerstoffzusatz erübrigt.
  • Die USA.-Patentschrift 2107 980 hat ein Eisenerzreduktionsverfahren zum Inhalt, bei dem als Zwischenstufe ein Eisenschwamm gebildet wird. Bei diesem Verfahren wird das Erz in einer Kammer mit einem Reduziergas behandelt und anschließend in einem Siemens-Martin-Ofen geschmolzen. Das Reduziergas wird dabei in den Auffrischungskammern des Siemens-Martin-Ofens auf eine Temperatur vorerhitzt, die praktisch derjenigen entspricht, die für die Reduktion des Erzes erforderlich ist. Nach dem Verlassen der Reduzierkammer wird das Reduziergas zum Heizen des Ofens verwendet. Dieses Verfahren unterscheidet sich von dem erfindungsgemäßen Eisenerzreduktionsverfahren hinsichtlich der Temperatur in der Reduzierkammer, der Zusammensetzung der Reduziergase sowie der Abscheidung von Kohlenstoff, die gemäß dieser Literaturstelle verhindert werden soll, während sie erfindungsgemäß ein wesentliches Merkmal darstellt.
  • Schließlich wird in der deutschen Patentschrift 641128 ein Verfahren zur Herstellung eines Metallschwammes, insbesondere eines Eisenschwammes beschrieben, bei dem ein Erz-Kohle-Gemisch in einem zweistufigen Verfahren reduziert wird, und zwar in der ersten Stufe in einem Drehrohrofen durch eingemischten Kohlenstoff in Gegenwart heißer oxydierender Verbrennungsgase und in einer zweiten Stufe durch Schmelzen des in der ersten Stufe erhaltenen schwammartigen Erzeugnisses in einem geschlossenen Elektrodenofen. Der Unterschied dieses Verfahrens von dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht vor allem darin, daß erfindungsgemäß mittels Kohlenmonoxyd reduziert wird, während die Reduktion gemäß der erwähnten deutschen Patentschrift durch Verwendung von festem Kohlenstoff erfolgt.
  • Ein Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur möglichst schnellen und vollkommenen Reduktion von Eisenerzen oder dergleichen Metalloxyden in zwei Arbeitsstufen durch geeignete Kombination von niedrigeren und höheren Temperaturen zu schaffen.
  • Ein anderes Ziel der Erfindung liegt darin, durch Erreichung der Reduktion im wesentlichen in einer primärenReaktionszoneniedrigererTemperaturenvon 400 bis 500°C den Reduktionsprozeß zu erleichtern, die Einrichtung zu vereinfachen und zu verbilligen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist darin zu erblicken, durch Trennung in zwei Arbeitsstufen mit geeigneter Kombination von niedrigeren und höheren Temperaturen die hauptsächlich aus Kohlenmonoxyd bestehenden Reduktionsgase wirkungsvoll auszunutzen, die Einrichtung wesentlich zu verkleinern und somit die Ausbeute an Reduktionseisen entsprechend zu erhöhen.
  • In der Zeichnung stellt B i 1 d 1 Gleichgewichtskurven bei der bekannten Reduktion von Eisenerzen mit Kohlenmonoxyd dar; B i 1 d 2 zeigt in Kurven die Reduzierbarkeit und den Prozentsatz des durch Abscheidung von Kohlenstoff verbrauchten Kohlenmonoxyds bei der Reaktion von Eisenerzen mit Kohlenmonoxyd gemäß der Erfindung, und B i 1 d 3 ist ein Fließschema eines Ausführungsbeispiels der Erfindung.
  • Im nachstehenden wird das Verfahren der Erfindung in Vergleich mit den bekannten Verfahren näher erklärt.
  • Im allgemeinen sollen bei der Reduktion von Eisenerzen mit Kohlenmonoxyd je nach den Reaktionsbedingungen gleichzeitig weitere Reaktionen zur Bildung von freiem Kohlenstoff durch Zersetzung von Kohlenmonoxyd selbst sowie zur Bildung von Eisencarbiden aus Kohlenmonoxyd und reduziertem Eisen oder Eisenoxyd (Reaktion zur Bildung von gebundenem Kohlenstoff) vor sich gehen.
  • B i 1 d 1 zeigt Gleichgewichtskurven für die genannten Reaktionen bzw. Gleichgewichtstemperaturen von Kohlenmonoxyd. Daraus ist ohne weiteres ersichtlich, daß von den Triebkräften (driving forces) für die genannten Reaktionen, d. h. Unterschieden zwischen der Konzentration von Kohlenmonoxyd in den Reduktionsgasen und der Gleichgewichtskonzentration, über 720° C die Triebkraft für die Reduktion größer ist als die Triebkraft für die Zersetzung von Kohlenmonoxyd und unter 720° C umgekehrt.
  • Diese Reaktionen sollen aber nicht nur von den genanntenTriebkräften, sondern auch von Geschwindigkeitskonstanten der Reaktionen usw. abhängige komplizierte Temperaturänderungen aufweisen.
  • Die Erfindung beruht auf Forschungen zum Klarmachen der oben ausgeführten Beziehungen und zum Schaffen eines möglichst schnellen, vollkommenen und wirksamen Reduktionsverfahrens, deren Ergebnisse in B i 1 d 2 kurz dargestellt sind.
  • In B i 1 d 2 zeigt die Kurve 1 Beziehungen zwischen der Reduzierbarkeit und der Reduktionstemperatur von Erzen am Anfang der Reduktion, d. h. 10 Minuten nach Beginn der Reduktion, woraus hervorgeht, daß zwischen 350 und 500° C der Reduktionsgrad mit der steigenden Temperatur zunimmt, während über 500° C trotz der erhöhten Temperatur der Reduktionsgrad verhältnismäßig niedrig und ungefähr konstant bleibt. In diesem Zeitpunkt ist jedoch bei allen Temperaturen fast keine Abscheidung von Kohlenstoff zu finden.
  • Die`Kurve 2 zeigt Beziehungen zwischen dem Reduktionsgrad und der Reduktionstemperatur nach 50 Minuten von Beginn der Reduktion, woraus ersichtlich ist, daß der Reduktionsgrad um 550° C minimal, dagegen bei 450° C maximal und über 600° C ungefähr gleich groß ist wie bei 450° C: Bei dem Reduktionsprozeß von Eisenerzen mit Kohlenmonoxyd nehmen also die Reduktionsgeschwindigkeit und der Reduktionsgrad nicht etwa durch Anwendung von höheren Temperaturen, wie 750° C, nach dem Stelling-Verfahren zu, vielmehr nimmt dadurch der Wärmewirkungsgrad ab, und die Sinterung entsteht, -was leicht zu Schwierigkeiten für den Betrieb führt. Nach diesem bekannten Verfahren muß ferner die Temperatur nachteiligerweise bis auf 600° C erniedrigt werden, um die Reaktion der Carbidbildung auszuführen. Dagegen können nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung bei niedrigeren Temperaturen um 450° C durch passende Ausnutzung der Abscheidung von Kohlenstoff zum großen Vorteil gleiche Reduktionsgeschwindigkeit und gleicher Reduktionsgrad wie nach dem Stelling-Verfahren erzielt werden.
  • Auf der anderen Seite findet die Zersetzung von Kohlenmonoxyd, d. h. die Bildung von gebundenem oder freiem Kohlenstoff, wie die Kurve 3 in B i 1 d 2 zeigt, nur unter 720° C statt, wobei mit der fallenden Temperatur zwar die für die Reaktion erforderliche Triebkraft zunimmt, jedoch die Geschwindigkeitskonstante der Reaktion abnimmt, wodurch bei 550° C die Abscheidung von Kohlenstoff und somit der Verbrauch von Kohlenmonoxyd das Maximum erreicht.
  • Ferner ändert sich das Bildungsverhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu freiem Kohlenstoff je nach dem Reduktionsgrad, wobei mit dem zunehmenden Reduktionsgrad leichter der gebundene Kohlenstoff gebildet wird.
  • Die reduzierende Reaktion zwischen gebundenem Kohlenstoff und Eisenoxyd geht bei höheren Temperaturen viel schneller vor sich als dieselbe zwischen freiem Kohlenstoff und Eisenoxyd, wobei im Fall von gebundenem Kohlenstoff der an der Reduktion nicht teilgenommene Kohlenstoff nicht mehr zurückbleibt, so daß der Nutzeffekt des Reduktionsgases sehr hoch ist.
  • Aus den obigen Ergebnissen geht hervor, daß bei der für das Phönix-Verfahren üblichen Temperatur (530° C), wie aus B i 1 d 2 ersichtlich, sowohl die Reduktionsgeschwindigkeit als auch der Reduktionsgrad niedrig, dagegen die Abscheidung von Kohlenstoff und damit der Verbrauch von Kohlenmonoxyd groß ist.
  • Wie bereits erwähnt, scheidet sich unter den Bedingungen mit niedrigem Reduktionsgrad hauptsächlich freier Kohlenstoff ab, der bei der nächsten Stufe höherer Temperaturen zur Vollendung der Reduktion entweder unreagiert zurückbleibt oder sich zu Verlust zerstreut, so daß der Kohlenstoff in entsprechendem Überschuß über die äquivalente Menge abgeschieden werden muß, wodurch das bekannte Phönix-Verfahren längere Reaktionsdauer in Anspruch nimmt und infolge des Verlustes an freiem Kohlenstoff einen niedrigeren Nutzeffekt mit sich bringt.
  • Dagegen kann man gemäß der vorliegenden Erfindung in der primären Reaktionszone ohne Schwierigkeiten (z. B. unter Vermeidung der Sinterung) bei niedrigeren Temperaturen von 400 bis 500° C mit genügend hoher Reduktionsgeschwindigkeit und genügend hohem Reduktionsgrad arbeiten und unter Abscheidung von hauptsächlich gebundenem Kohlenstoff teilweise reduzierte, kohlenstoffhaltige Produkte erhalten, die dann in der nächsten Stufe höherer Temperaturen von 800 bis 1700° C schnell und vollständig zu metallischem Eisen reduziert werden. Nach dem neuen Verfahren der Erfindung werden also in der primären Reaktionszone niedrigerer Temperaturen von 400 bis 500° C durch reduzierende Reaktionen: 3 Fe2O3 + CO = 2 Fe304 -r- C02 Fe304 + 4 CO = 3 Fe + 4 C02 Reaktion zur Zersetzung von Kohlenmonoxyd: 2C0 = C -f- C02 ferner Reaktionen zur Carbidbildung in fester Phase zwischen Kohlenstoff und Fe, Fe2O3 und Fe304 bzw. in Gasphase zwischen Kohlenmonoxyd und Fe, Fe203 und Fe304 kohlenstoffhaltige, teilweise reduzierte Produkte erhalten, die dann in der sekundären Reaktionszone höherer Temperaturen von 800 bis 1700° C ohne besondere Reduktionsgase mit dem gebildeten, hauptsächlich gebundenen Kohlenstoff folgenden Reaktionen unterworfen werden: Fex0y C -@ Fe + CO (noch nicht reduzierte Oxyde) Fex 0y + Fen C -3. Fe + CO (Carbide) Auf diese Weise kann aus Eisenerzen metallisches Eisen gewonnen werden.
  • Die kohlenstoffhaltigen, teilweise reduzierten Produkte, die gemäß der Erfindung in der primären Reaktionszone erhalten sind, können ohne weiteres, d. h. ohne Behandlung in der sekundären Reaktionszone, als Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie verwendet werden. Sie können durch Formpressen in Brammen verwandelt und in geeigneter Weise warm gewalzt werden, wobei die restlichen, noch nicht reduzierten Oxyde zu metallischem Eisen reduziert werden, das dann in gewünschter Form, wie von Blech, Stab u. dgl., erhalten werden kann.
  • Als Ausgangsmaterialien für das Verfahren der Erfindung kommen Eisenerze verschiedener Art, Konverterauswürfe, Walzensinter oder sonstige eisenoxydhaltige Materialien in Frage. Das erfindungsgemäß zu verwendende Reduktionsgas braucht nicht immer von hoher Reinheit zu sein, sondern kann Verunreinigungen, wie N2, H2, CH4 u. dgl., in einer Menge von 20 % enthalten. Das Reduktionsgas, das dem niedrigeren Temperaturbereich des primären Reduktionsofens zugeführt wird, soll jedoch einen Gehalt an Kohlendioxyd aufweisen, der unter dem Gleichgewichtswert bei der betreffenden Reduktionstemperatur liegt.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren kann der Wärmewirkungsgrad dadurch noch erhöht werden, daß die Erze in einem als Vorstufe vor der primären Reaktionszone vorgesehenen Vorwärmer der Vorerhitzung und -reduktion unterworfen werden.
  • In B i 1 d 3 ist das Verfahren der Erfindung schematisch dargestellt.
  • Ein Fülltrichter 1, der ein in einer Feinheit von etwa 50 bis 150 Maschen zerkleinertes Eisenerz als Ausgangsstoff enthält, ist am Boden mit einer Beschickungsvorrichtung 2 versehen und steht durch eine Leitung 3 mit einem primären Reduktionsofen 4 in Verbindung. Das Eisenerz wird durch die Leitung 3 kontinuierlich dem primären Reduktionsofen 4 zugeführt.
  • Der primäre Reduktionsofen 4 ist auf dem Boden mit einer Siebschale 15 versehen, durch welche von unten so viel Gase hindurchgeleitet werden, daß das pulvrige Material der Fluidation unterworfen werden kann, um die Durchmischung dieses Materials mit den Gasen zu vervollständigen, unterschiedliche Temperaturen auszugleichen und die Reduktion zu erleichtern. Beim. vorliegenden Ausführungsbeispiel arbeitet also der primäre Reduktionsofen 4 nach dem Fluidationsverfahren. In der praktischen Durchführung der Erfindung können jedoch andere Öfen, wie feststehende Öfen, Drehöfen u. dgl., verwendet werden.
  • In diesem primären Reduktionsofen 4 wird das Eisenerz auf 400 bis 500° C gehalten und durch Zuführung des durch einen Gaserwärmer 14 auf 400 bis 500° C erhitzten Reduktionsgases von unten der Fluidation unterworfen, um gleichzeitig mit der Erzielung eines 40- bis 90%igen Reduktionsgrades des Erzes hauptsächlich gebundenen Kohlenstoff in einer den noch nicht reduzierten Oxyden äquivalenten Menge oder mehr zu bilden. Die nach der Reduktion aus der Gicht des primären Reduktionsofens 4 entweichenden Gase werden durch einen Zyklonabscheider 5 von dem begleitenden Erzstaub befreit, der in den primären Reduktionsofen 4 zurückgeleitet werden soll, und nach dem Wärmeaustausch mit den gereinigten Kreislaufgasen durch einen Wärmeaustauscher 10 einem elektrischen Abscheider 11 zugeleitet und dann in einem fast vollständig erzstaubfreien Zustand in einen Verdichter 12 geleitet. Um zwecks Verwendung des Reduktionsgases im Kreislauf die Anreicherung der an der Reduktion nicht teilnehmenden oder sogar diese verhindernden Gase, wie N2, 02, CH4 u. dgl., zu vermeiden, werden die Kreislaufgase vor der Zuführung zu dem Verdichter 12 zum Teil als »purge gas« von dem Kreislaufsystem beseitigt, wobei dieser beseitigte Gasanteil wegen seines entsprechenden Gehaltes an brennbaren Gasen innerhalb -oder außerhalb des Systems als Brennstoff weiter verwendet werden kann. Nachdem die Gase durch den Verdichter 12 auf einen für den Kreislauf und - die Reinigung erforderlichen Druck von 2 bis 3 Atm. verdichtet worden sind, werden sie der Reinigungsstufe 13 zugeführt und nach Einstellung des dabei durch die Reaktion gebildeten Kohlendioxyds auf 1%ige Konzentration mittels einer üblichen Kohlendioxydabsorbierungsvorrichtung zusammen mit dem neu ergänzten Reduktionsgas durch den Wärmeaustauscher 10 und Gaserhitzer 14 in den primären Reduktionsofen 4 zurückgeführt.
  • Das durch den primären Reduktionsofen teilweise reduzierte Erz wird nun durch eine überflußleitung 7 dem sekundären Reaktionsofen 9 zugeführt und hier auf 800 bis 1700° C erhitzt, um metallisches Eisen zu erhalten. Gegebenenfalls kann das kohlenstoffhaltige, teilweise reduzierte Produkt aus dem primären Reduktionsofen 4 ohne weiteres als Ausgangsmaterial für die Pulvermetallurgie verwendet werden. Die in diesem sekundären Reaktionsofen 9 entwickelten Gase enthalten etwa 90% Kohlenmonoxyd und können daher entweder durch Zuführung vor dem elektrischen Abscheider 11 durch die Waschvorrichtung 16 (vgl. Strich-Punkt-Linie 17) oder unmittelbar durch die Leitung 8 (vgl. Punktlinie 18) als Reduktionsgas verwendet werden.
  • Ausführungsbeispiel Venezuela-Eisenerz (62 % Fe) wird zu einer Feinheit von 50 bis 100 Maschen zerkleinert und mit einer Menge von 3,5 kg/Std. nach dem oben ausgeführten Reduktionsprozeß durch den Fülltrichter' kontinuierlich dem primären Reduktionsofen zugeführt, während ein Reduktionsgas aus 95% CO, 2 0/0 H2, 2 % N2 und 1% C02 in einer Durchflußmenge von 1,8 Nms/Std. geliefert wird, wobei die Temperatur des primären Reduktionsofens' von 12 cm Innendurchmesser und 100 cm Höhe auf 450° C aufrechterhalten wird. Mit einem Reduktionsgrad von 70% wird unter Bildung von hauptsächlich gebundenem Kohlenstoff in einer den noch nicht reduzierten Oxyden äquivalenten Menge ein kohlenstoffhaltiges, halbreduziertes Produkt erhalten, das weiter dem auf 1000° C gehaltenen sekundären Reaktionsofen zugeleitet wird, wodurch stündlich 2,5 g Reduktionseisen mit einem Reduktionsgrad von 95 0/0 gewonnen werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenerzen, bei dem zerkleinertes Eisenerz mittels Kohlenmonoxyd als Reduziergas unter Erzeugung eines teilweise reduzierten Eisenschwammes reduziert wird und der erhaltene Eisenschwamm in einem Erhitzungsofen bei einer Temperatur zwischen 800 und 1700° C behandelt wird; "d a -durch gekennzeichnet, daß das zerkleinerte Eisenerz bei einer Temperatur von 400 bis 500° C zu einem teilweise reduzierten Eisen mit Schwammgefäge reduziert wird, in welchem Eisencarbid in einer Menge abgeschieden ist, die dem nicht reduzierten Eisenoxyd äquivalent ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 641128; deutsche Auslegeschrift Nr. 1086 256; USA.-Patentschrift Nr. 2107 980.
DEY513A 1960-08-09 1961-08-09 Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenerzen Pending DE1266325B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP1266325X 1960-08-09

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1266325B true DE1266325B (de) 1968-04-18

Family

ID=14939979

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEY513A Pending DE1266325B (de) 1960-08-09 1961-08-09 Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenerzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1266325B (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE641128C (de) * 1930-03-06 1937-01-22 Emil Gustaf Torvald Gustafsson Verfahren zur Herstellung von Metallschwamm, insbesondere Eisenschwamm
US2107980A (en) * 1936-03-16 1938-02-08 Elian John Method for preparing iron and steel
DE1086256B (de) * 1952-07-23 1960-08-04 Werner Wenzel Dr Ing Verfahren und Einrichtung zur Eisengewinnung aus staubfoermigen bzw. feinkoernigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasfoermigen Reaktionsprodukte

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE641128C (de) * 1930-03-06 1937-01-22 Emil Gustaf Torvald Gustafsson Verfahren zur Herstellung von Metallschwamm, insbesondere Eisenschwamm
US2107980A (en) * 1936-03-16 1938-02-08 Elian John Method for preparing iron and steel
DE1086256B (de) * 1952-07-23 1960-08-04 Werner Wenzel Dr Ing Verfahren und Einrichtung zur Eisengewinnung aus staubfoermigen bzw. feinkoernigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasfoermigen Reaktionsprodukte

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3216019C2 (de)
DE2403780C3 (de) Verfahren zum Verhütten von Metalloxyd
DE4025320A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur reduzierung eisenhaltiger metalloxide
DD155432A5 (de) Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen reduzieren und schmelzen von metalloxyden und/oder vorreduzierten metallischen materialien
DE3015883C2 (de) Verfahren zum Herstellen von Roheisen
DE4128379A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur direkten reduktion von eisen
EP0871782B1 (de) Verfahren zum herstellen von eisenschwamm durch direktreduktion von eisenoxidhältigem material
DE1279701B (de) Verfahren zur Reduktion von Eisenfeinerz mit einem Reduktionsgas
DE60004049T2 (de) Verfahren zur fertigung einer roheisenschmelze
DE2348287C3 (de) Verfahren zum Herstellen reduzierter Pellets
DE2659213A1 (de) Verfahren zur eisenerzverhuettung
DE1266325B (de) Verfahren zur direkten Reduktion von Eisenerzen
DE641128C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallschwamm, insbesondere Eisenschwamm
DE69826646T2 (de) Bedienungsverfahren eines bewegbaren rohrofens
DE7724215U1 (de) Eisenschwammbriketts
DE896050C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Eisenoxyd und Eisen aus Erzen, insbesondere aus armen Erzen
DE1191112B (de) Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Gewinnung von Magnesium
DE905375C (de) Verfahren und Drehrohrofen zur Entkohlung von feinstueckigem, kohlenstoffhaltigem Eisen
DE806171C (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesium durch Reduktion bei hoher Temperatur und hierfuer bestimmter Ofen
DE374148C (de) Verfahren zur Herstellung von Eisen aus vorgewaermtem, feinkoernigem Eisenerz
DE625038C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Erzeugung von Roheisen oder Stahl und einer als Zement verwendbaren Schlacke
DE2131045C3 (de) Verfahren zur Führung von Schachtöfen, insbesondere Hochöfen
DE1208318B (de) Verfahren zum Betrieb eines mit Eisenerz, Koks und Kalkstein beschickten Hochofens
DE3210232A1 (de) Verfahren zur direktreduktion von eisenoxidhaltigen materialien zu schwammeisen
DE2460563A1 (de) Verfahren zur herstellung von magnesium