WO2010112008A1

WO2010112008A1 - Mikrofonhaltevorrichtung

Info

Publication number: WO2010112008A1
Application number: PCT/DE2010/000369
Authority: WO
Inventors: Christian Schemm
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2009-04-01
Filing date: 2010-03-31
Publication date: 2010-10-07
Anticipated expiration: 2011-10-01
Also published as: DE102009015293A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Mikrofonhaltevorrichtung, insbesondere zur Positionierung von Mikrofonen für stereofone Tonaufnahmen, an der mindestens zwei Mikrofone über Mikrofonträger angeordnet sind, wobei die beiden Mikrofone entlang zwei im wesentlichen parallel angeordneter Stereoschienen verfahrbar sind, wobei jeder Mikrofonträger über jeweils zumindest eine Kulisse in beiden Stereoschienen gelagert ist, wobei die Kulissen entlang der Stereoschiene mittels eines Linearantriebs umfassend einen Motor, ein Antriebselement und eine Steuerung verfahrbar sind, wobei im wesentlichen zwei Kulissen mittels des Linearantriebs gleichzeitig bidirektional und gegenläufig entlang jeder Stereoschiene gegeneinander verfahrbar sind.

Description

Mikrofonhaltevorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Mikrofonhaltevorrichtung, insbesondere zur Positionierung von Mikrofonen für stereofone Tonaufnahmen, an der mindestens zwei Mikrofone über Mikrofonträger angeordnet sind.

Es ist bekannt, um Mikrofone zur Aufnahme in entsprechend der Klangquelle zu positionieren, diese in einer Haltevorrichtung anzuordnen. Derartige Haltevorrichtungen bestehen meistens aus einem Haltearm, der über ein Stativ am Boden steht. An dem Haltearm ist über eine Klemmvorrichtung ein Schwenkarm vertikal verschiebbar angeordnet. Der Schwenkarm kann über die Klemmvorrichtung auch in der horizontalen Lage verändert werden. Nachteilig ist es dabei, dass die Einstellung des Mikrofons per Hand über Klemmvorrichtungen vorgenommen werden muss. Die Anordnung von mehreren Mikrofonen zur stereofonen Tonaufnahme ist damit sehr Aufwendig, da nur schwer definierte Lagen der Mikrofone wiederholbar eingestellt werden können.

Die Deutsche Patentschrift DE 739 325 zeigt einen fahrbaren Mikrofongalgen für stereofone Tonfilmaufnahmen mit zwei oder mehreren mit Abstand nebeneinander angeordneten Mikrofonen, bei dem der gegenseitige Abstand der Mikrofone verändert werden kann. Dazu sind die Mikrofone an einem waagerechten Ausleger durch einen oder mehrere von einer Welle angetriebenen Seilzüge verschiebbar. Mit dieser Vorrichtung kann zwar der Abstand der Mikrofone zur stereofonen Tonaufnahme eingestellt werden, jedoch ist beispielsweise die Einstellung des Winkels der Mikrofone nicht möglich.

Ferner betrifft die DE 28 36 240 Al eine Mikrofonvorrichtung bestehend aus drei Mikrofonen, wobei ein mittig angeordnetes Hauptmikrofon über ein gemeinsames Lager von zwei davon abschwenkbaren Nebenmikrofonen angeordnet ist. Die beiden Nebenmikrofone sind über jeweils eigene Schwenkachsen im gemeinsamen Lager mit dem Hauptelement verbunden. Nachteilig daran ist es, dass lediglich der Winkel der Mikrofone änderbar ist, wobei der Abstand zur Aufnahme von stereofonen Tonaufnahmen nicht eingestellt werden kann.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorlie- genden Erfindung, eine Mikrofonhaltevorrichtung zur Positionierung von Mikrofonen für stereofone Tonaufnahmen zur Verfügung zu stellen, mit der sich die im Stand der Technik vorzufindenden Nachteile überwinden lassen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Mikrofonhaltevorrich- tung nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche .

In zunächst einmal bekannter Weise dient die Mikrofonhaltevorrichtung zur Positionierung von Mikrofonen für stereofone Tonaufnahmen. Dazu sind mindestens zwei Mikrofone an Mikrofonträgern angeordnet, die entlang zwei im Wesentlichen parallel angeordneter Stereoschienen verfahrbar sind, wobei j ede Mikrofonkapsel über jeweils zumindest eine Kulisse in beiden Stereoschienen schwimmend gelagert ist. Die Kulissen sind entlang der Stereoschiene mittels eines Linearantriebs umfassend einen Motor, ein Antriebselement und eine Steuerung verfahrbar, wobei im Wesentlichen zwei Kulissen mittels eines Linearantriebs gleichzeitig bidirektional entlang jeder Stereoschiene gegeneinander bewegt werden. Im Ergebnis kann dadurch unter Verwendung von zwei Antriebsmitteln sowohl der Winkel als auch der Abstand der beiden Mikrofone einfach geändert werden. Es ergibt sich auch keine Einschränkung dahingehend, dass statt einzelnen Mikrofonen auf den Kulissen Mikrofongruppen angeordnet werden. Auch die Verwendung von mehreren Mikrofonen und Mikrofongruppen erschließt sich mit der erfinderischen Anordnung.

Die Art und Weise wie die Mikrofonträger an den Kulissen angeordnet sind, ist grundsätzlich beliebig, wobei in einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehen ist, dass der Mikrofonträger an der Kulisse drehbar, schwenkbar und/oder verschiebbar angeordnet ist. Dadurch kann insbesondere bei festem, parallelem Abstand der beiden Stereoschienen eine Winkelverstellung der Mikrofonträger und damit der darauf angeordneten Mikrofone, die sich aufgrund einer unterschiedlichen Bewegung der Kulissen mit einem sich ändernden Abstand der Kulissen ergibt, gewährleistet werden.

Die Ausführung der Kulissen ist prinzipiell den verschiedenen Arten von Mikrofonträgern oder einer direkten Montage von Mikrofonen anpassbar. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Kulissen Mittel zur Höhenverstellung aufweisen. Es kann dadurch beispielsweise auch bei verschiedenen Bauhöhen von Mikrofonen, eine waagrechte Verteilung der Mikrofone gewährleistet werden und somit insbesondere zwei unterschiedliche Mikrofontypen auf gleicher Höhe angeordnet werden.

Auf weiche Art die Kulissen entlang der Stereoschiene verfahren werden, beispielsweise durch Ziehen oder Schieben, ist grundsätzlich ohne Belang. Ein vorzugsweise genanntes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass das Antriebsmittel als Gewindespindel ausgeführt ist, wobei die Gewindespindel zumindest zwei Bereiche unterschiedlicher Gewinderichtung aufweist. So kann in jedem Bereich einer Gewinderichtung eine Kulisse angeordnet werden, um durch Drehen der Gewindespindeln diese in unterschiedliche Richtungen zu bewegen. Somit entsteht eine bidirektionale Bewegung der Kulissen, indem die Gewindespindeln lediglich in eine Richtung gedreht wird.

In einem weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das Antriebsmittel als Seil mit einem ersten Trum und einem zweiten Trum ausgeführt ist, wobei an jedem Trum mindestens eine Kulisse angeordnet ist. Die Anordnung der Kulissen an unter- schiedlichen Bereichen des Seils, insbesondere an einem ersten und einem zweiten Trum kann ebenfalls zur Erzeugung einer bidirektionalen Bewegung der Kulissen führen, die mit der Durchlauflänge des Seils korreliert.

Die Ermittlung der Lage der Kulissen ist auf verschiedene Weisen ausführbar, wobei eine bevorzugte Aus führungs form vorsieht, dass im Bereich des Antriebsmittels ein Sensor angeordnet ist, womit insbesondere die Lage der Kulissen über die Umdrehungen der Gewindespindel oder die Durchlauflänge des Seils erfassbar ist. Diese indirekte Ermittlung der Position der Kulissen über die Bewegung des Antriebsmittels ermöglicht die Anordnung des Sensors an dem Antriebsmittel.

Die Einstellung der Mikrofone sowohl im Abstand zueinander als auch im Winkel zueinander ist bevorzugt dadurch ausgeführt, dass eine Steuereinheit mit der Antriebsvorrichtung und dem Sensor die Lage der Kulissen bzw. der Mikrofonträger steuert, insbesondere mittels einer softwaregestützten Steuereinheit. Beispielsweise kann die Vorgabe der Umdrehung der Antriebsmittel über den Sensor die Antriebsvorrichtung ein- und ausschalten. Die softwaregestützte Steuereinheit kann insbesondere auch zur Speicherung verschiedener Lagen der Kulissen bzw. der Mikrofonträger dienen. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Mikro- fonhalterung insgesamt so gelagert, dass die Schienenanordnung und damit die Mikrofonhalterung insgesamt in X-, Y- und/oder Z-Richtung verschiebbar ist. Zudem kann die Schienenanordnung derart verschwenk- bar sein, dass sie von im wesentlichen horizontaler Ausrichtung schräg gestellt werden kann, gegebenenfalls hin bis zu einer vertikalen Anordnung

Es ist vorgesehen, die Mikrofonhaltevorrichtung in den verschiedenen Abständen und Winkeln reversibel zu verfahren. Dazu kann ein Verfah- ren zur Kalibrierung einer Mikrofonhaltevorrichtung nach dem Anspruch 1 mit den folgenden Verfahrensschritten durchgeführt werden:

a) Verfahren der Kulissen bzw. der Mikrofonträger bis zur maximalen Auslage;

b) Definieren einer Nullstellung der Antriebsmittel beider Stereo- schienen;

c) Ermitteln einer Verstellung der Antriebsmittel für mindestens eine erste definierte Lage der Kulissen bzw. der Mikrofonträger, insbesondere einen gleichen Abstand;

d) Ermitteln einer Differenz der Verstellung der Antriebsmittel bei- der Stereoschienen für mindestens eine weitere definierte Lage der

Kulissen bzw. der Mikrofonträger, insbesondere einem unterschiedlichen Abstand.

In Verfahrensschritt c) definiert die Lage der Abstände der Kulissen bzw. der Mikrofonträger die Lage der Abstände der Mikrofone. Im anschließenden Verfahrensschritt d) erfolgt dies ebenso für die Winkel. Im Ergebnis wird damit eine einfache Neujustierung beispielsweise bei einem Mikrofonwechsel ermöglicht. Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Mikrofonhalte Vorrichtung anhand lediglich einer eine bevorzugte Ausführungsform darstellende Zeichnung näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Mikrofonhaltevorrichtung.

Die in der Fig. 1 gezeigt Mikrofonhaltevorrichtung weist im Wesentlichen zwei parallel nebeneinander angeordnete Stereoschienen 1 auf, die als im Wesentlichen nach oben geöffnete U-förmige Profile ausgeführt sind. In den Stereoschienen 1 ist ein Antriebsmittel in Form einer Gewindespindel 2 gelagert. An der Gewindespindel 2 sind jeweils zwei Kulissen 3 angeordnet, wobei die Kulissen 3 ein Innengewinde aufweisen, welches mit der Gewindespindel 2 in Eingriff ist.

In diesem Ausführungsbeispiel ist jede Gewindespindel 2 mit zwei Gewinden unterschiedlicher Richtung versehen, die links bzw. rechts der axialen Mitte der Gewindspindel derart angeordnet sind, dass die Kulissen 3 durch Drehen der Gewindespindel 2 entlang dieser bidirektional und gegenläufig bewegt werden. Die Drehung der Gewindespindel 2 wird durch die Antriebsvorrichtung 4 erzeugt, wobei durch Ändern der Dreh- richtung der Antriebsvorrichtung 4 jede Kulisse 3 entlang der Gewindespindel 2 vor und zurück verfahren werden kann. Drehen sich die Gewindespindeln 2 in beiden Stereoschienen 1 synchron, bewegen sich die Kulissen 3 der beiden Stereoschienen 1 synchron, so dass hierbei zunächst der Abstand der Kulissen 3 eingestellt wird. Eine Differenz in den Umdrehungen der beiden Gewindespindeln 2 führt dazu, dass sich die Kulissen 3 in der einen Stereoschiene 1 entsprechend der Differenz der Umdrehungen mehr oder weniger verfahren. Dadurch können die Kulissen 3 in den Stereoschienen 1 relativ zueinander bewegt werden, wodurch sich die Winkelstellung der nicht dargestellten Mikrofone einstel- len lässt. Auf den Kulissen 3 ist ein Mikrofonträger 5 angeordnet, der aus einem unten liegenden Element mit einem Langloch und einem oben liegenden Element mit einem Langloch besteht, wobei die beiden Halteelemente über einen massiven Halteblock verbunden sind. An dem unteren Halte- element dient das Langloch dazu, den Mikrofonträger 5 an einer der Kulissen 3 derart anzuordnen, dass beim Drehen der Gewindespindeln der beiden Schienen ein Verschwenken der Mikrofonträger erfolgt. Das obere Halteelement weist ein Langloch auf, um insbesondere die Mikrofonposition entsprechend der baulichen Art darüber verstellen zu können.

Zur Kalibrierung der Vorrichtung ist ein Sensorelement 6 vorgesehen, welches die maximale Auslenkung der Kulissen 3 bzw. der Mikrofonträger definiert. Zur Halterung der Gewindespindeln 2 sind Lagerelemente 7 vorgesehen, die die Gewindespindeln 2 entlang der Stereoschienen 1 gleichmäßig führen.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Aus führungs form der Erfindung nicht auf die in der Figur 1 beschriebene Mikrofonhaltevorrichtung beschränkt ist, sondern auch eine Vielzahl von Varianten möglich ist. Insbesondere kann die Form und Anordnung der Stereoschienen, der Kulissen sowie der Mikrofonkapsel von den dargestellten Ausführungs- formen abweichen.

Die Erfindung liefert damit einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung von Mikrofonhaltevorrichtungen für die Stereofonie, in dem die Mikrofone über Mikrofonkapseln auf Kulissen angeordnet sind, die einfach bidirektional gegeneinander verfahrbar sind, wobei im Ergebnis sowohl der Winkel als auch der Abstand der Mikrofone zueinander einfach eingestellt werden kann.

Claims

Patentansprüche

1. Mikrofonhaltevorrichtung, insbesondere zur Positionierung von Mikrofonen für stereofone Tonaufnahmen, an der mindestens zwei

Mikrofone über Mikrofonträger angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Mikrofone entlang zwei im wesentlichen parallel angeordneter Stereoschienen verfahrbar sind, wobei jeder Mikrofonträ- ger über jeweils zumindest eine Kulisse in beiden Stereoschienen gelagert ist, wobei die Kulissen entlang der Stereoschiene mittels eines Linearantriebs umfassend einen Motor, ein Antriebselement und eine Steuerung verfahrbar sind, wobei im wesentlichen zwei Kulissen mittels des Linearantriebs gleichzeitig bidirektional und gegenläufig entlang jeder Stereoschiene gegeneinander verfahrbar sind.

2. Mikrofonhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofonträger an den Kulisse drehbar, schwenkbar und/oder verschiebbar angelenkt sind.

3. Mikrofonhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissen Mittel zur Höhenverstellung aufweisen, wobei die vertikale Position der Mikrofonträger änderbar ist.

4. Mikrofonhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g ek enn z ei chn e t, dass das Antriebsmittel eine Gewindespindel aufweist, wobei die Gewindespindel zumindest zwei Bereiche unterschiedlicher Gewinderichtung aufweist.

5. Mikrofonhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g ek ennz ei chn et, dass das Antriebsmittel ein Seil mit einem ersten Trum und ein zweiten Trum aufweist, wobei an jedem Trum mindestens eine Kulisse angeordnet ist.

6. Mikrofonhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch g ek ennzei chn et, dass im Bereich des Antriebsmittels ein Sensor angeordnet ist, wobei insbesondere die Lage der Kulissen mittels der Erfassung der Umdre- hungen der Gewindespindel oder der Durchlauflänge des Seils ermittelbar ist.

7. Mikrofonhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch g ekennz ei chn et, dass eine Steuereinheit mit der Antriebsvorrichtung und dem Sensor die Lage der Kulissen steuert, insbesondere mittels einer softwaregestützten Steuereinheit.

8. Verfahren zur Kalibrierung einer Mikrofonhaltevorrichtung nach dem Anspruch 1, mit den folgenden Verfahrensschritten: a) Verfahren der Kulissen bzw. der Mikrofonträger bis zur maxima- len Auslage; b) Definieren einer Nullstellung der Antriebsmittel beider Stereo- schienen; c) Ermitteln einer Verstellung der Antriebsmittel für mindestens eine erste definierte Lage der Kulissen bzw. der Mikrofonträger, insbe- sondere einen gleichen Abstand; d) Ermitteln einer Differenz der Verstellung der Antriebsmittel beider Stereoschienen für mindestens eine weitere definierte Lage der Kulissen bzw. der Mikrofonträger, insbesondere einen unterschiedlichen Abstand.