Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In druckformbasierten, vorzugsweise nach dem Offset-Druckprinzip arbeitenden Druckmaschinen, wie z. B. in Rollenrotationsdruckmaschinen sowie Bogendruck- maschinen, finden zunehmend druckformlose Druckeinrichtungen, wie z. B. Inkjet- Druckeinrichtungen, Verwendung, die der Individualisierung von über den Offsetdruck hergestellten Druckerzeugnissen mit z. B. Barcodes, Nummerierungen oder sonstigen Markierungen dienen. Druckformbasierte Druckverfahren dienen dem Bedrucken eines Bedruckstoffs mit einem für alle Druckexemplare eines Druckauf- trags gleichen und damit statischen Druckbild. Mit druckformlosen Druckverfahren ist es möglich, einen mit einem statischen Druckbild bedruckten Bedruckstoff zusätzlich zum druckformbasierten und damit statischen Bedrucken mit einem für die Druckexemplare des Druckauftrags variablen und damit dynamischen Druckbild zu bedrucken.
Dann, wenn auf die obige Art und Weise ein über ein druckformbasiertes Druckverfahren mit einem statischen Druckbild bedruckter Bedruckstoff z. B. für Glücksspiele oder Lotterien über ein druckformloses Druckverfahren mit einem dynamischen Druckbild, insbesondere mit einer eineindeutigen Losnummer, vervollstän- digt werden soll, ist es von Bedeutung, dass jedes erzeugte Druckexemplar ein fälschungssicheres Unikat darstellt, insbesondere dann, wenn in Folge des kommerziellen Werts des Glückspiels bzw. der Lotterie für potentielle Fälscher das Interesse zunimmt, Druckexemplare zu fälschen.
BESTATIGUNGSKOPIE
Bislang sind keine Verfahren bekannt, mit den gewährleistet werden kann, dass ein über ein druckformbasiertes Druckverfahren mit einem statischen Druckbild bedruckter Bedruckstoff zusätzlich zum druckformbasierten Druckverfahren über ein druckformloses Druckverfahren fälschungssicher mit einem dynamischen Druckbild bedruckt werden kann.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs schaffen. Dieses Problem wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird nach dem statischen und dynamischen Bedrucken des Bedruckstoffs jedes
Druckexemplar zumindest abschnittsweise derart messtechnisch erfasst und protokolliert, dass jedes Druckexemplar hinsichtlich seiner Echtheit verifizierbar ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorgeschlagen, dass nach dem stati- sehen und dynamischen Bedrucken des Bedruckstoffs jedes Druckexemplar zumindest abschnittsweise derart messtechnisch erfasst und protokolliert wird, dass insbesondere das dynamische Druckbild eines jeden Druckexemplars hinsichtlich seiner Echtheit verifizierbar ist. Über einen Abgleich eines Druckexemplars mit in einer Datenbank protokollierten Messdaten kann stets zweifelsfrei überprüft wer- den, ob ein Druckexemplar echt ist oder gefälscht wurde.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 : eine erste schematisierte Darstellung zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken eines Bedruckstoffs; und
Fig. 2: eine zweite schematisierte Darstellung zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken eines Bedruckstoffs.
Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Be- druckstoffs, wobei der Bedruckstoff mit einem druckformbasierten Druckverfahren sowie zusätzlich, vorzugsweise inline, zum druckformbasierten Druckverfahren mit einem druckformlosen Druckverfahren bedruckt wird. Beim druckformbasierten Druckverfahren handelt es sich vorzugsweise um ein Offset-Druckverfahren. Beim druckformlosen Druckverfahren handelt es sich vorzugsweise um ein Inkjet- Druckverfahren. Das erfindungsgemäße Verfahren findet insbesondere in Rollenrotationsdruckmaschinen Anwendung.
Mit dem druckformbasierten Druckverfahren wird ein Bedruckstoff mit einem für alle Druckexemplare eines Druckauftrags gleichen und damit statischen Druckbild bedruckt. Vorzugsweise inline zum druckformbasierten Druckverfahren wird der zu bedruckende Bedruckstoff über das druckformlose Druckverfahren mit einem für alle Druckexemplare eines Druckauftrags variablen bzw. dynamischen Druckbild bedruckt. Hierbei handelt es sich z. B. für Glücksspiele bzw. Lotterien um einen eindeutigen Identifizierungscode wie z. B. eine Losnummer. Bei jedem Druckexemplar handelt es sich demnach um ein Unikat, welches fälschungssicher sein muss.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorgeschlagen, nach dem statischen und dynamischen Bedrucken des Bedruckstoffs jedes Druckexemplar zumindest abschnittsweise derart messtechnisch zu erfassen und Messwerte zu protokollieren, dass zumindest das dynamische Druckbild eines jeden Druckexemplars hinsichtlich seiner Echtheit verifizierbar ist. Das messtechnische Erfassen des Be- druckstoffs erfolgt dabei vorzugsweise inline zum druckformbasierten bzw. statischen und druckformlosen bzw. dynamischen Bedrucken des Bedruckstoffs. Das messtechnische Erfassen des Bedruckstoffs kann auch offline zum statischen und dynamischen Bedrucken erfolgen.
Vorzugsweise wird jedes Druckexemplar zumindest abschnittsweise im Bereich des dynamischen Druckbilds messtechnisch erfasst. Weiterhin ist es möglich, in der Nähe des dynamischen Druckbilds beim Drucken desselben entstehende Muster und/oder Artefakte und/oder in der Nähe des dynamischen Druckbilds beim Drucken des statischen Druckbilds entstehende Muster und/oder Artefakte und/oder in der Nähe des dynamischen Druckbilds Eigenschaften des Bedruckstoffs als solchen zu erfassen, um so auf Grundlage der entsprechenden Messdaten die Echtheit eines jeden Druckexemplars verifizierbar zu machen.
Zum messtechnischen Erfassen eines jeden Druckexemplars kommt vorzugsweise ein Sensor zur Verwendung, der ein digitales Messbild des messtechnisch er- fassten Abschnitts des Bedruckstoffs erzeugt und in einer Datenbank ablegt. Hierbei findet vorzugsweise eine Kamera Verwendung, deren Auflösung sowie Belichtungszeit an die Druckgeschwindigkeit des statischen und dynamischen Bedru- ckens des Bedruckstoffs angepasst wird.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem bedruckten Bedruckstoff im Bereich eines dynamischen Druckbilds 10, wobei gemäß Fig. 1 als dynamisches Druckbild 10 auf den Bedruckstoff eine „1 " gedruckt ist. Fig. 2 zeigt ein mit Hilfe einer Kamera erzeugtes digitalisiertes Messbild des Bedruckstoffbereichs der Fig. 1.
Fig. 1 und 2 kann unmittelbar entnommen werden, dass der zu vermessende Abschnitt des Bedruckstoffs im Bereich des dynamischen Druckbilds 10 charakteristische Eigenschaften aufweist, die zur Echtheitsüberprüfung verwendet werden können. So weist eine Kontur 11 des dynamischen Druckbilds 10, nämlich der dynamisch gedruckten „1", eine individuelle Kantencharakteristik auf, die bei jedem Druckexemplar unterschiedlich ausfällt.
Des Weiteren entstehen in der Umgebung des dynamischen Druckbilds 10, nämlich der gedruckten „1 ", charakteristische bzw. zufällige Muster bzw. Artefakte, die ebenfalls für jedes gedruckte Druckexemplar unterschiedlich sind.
Muster bzw. Artefakte 12 in der Umgebung des eigentlichen Druckbilds entstehen z. B. dadurch, dass der Bedruckstoff in diesem Abschnitt eine zufällige Beschaffenheit aufweist, welche die Ausbreitung von Druckfarbe beeinflusst.
Weiterhin können Muster bzw. Artefakte 13 dadurch verursacht werden, dass mit einem eigentlich aufzutragenden Druckfarbetropfen weiterhin sogenannte Satellitentropfen zufällig auf den Bedruckstoff gelangen.
Weiterhin können Muster bzw. Artefakte 14 dadurch verursacht werden, dass mit einer hohen kinetischen Energie auf den Bedruckstoff auftreffende Druckfarbetrop- fen beim Aufprall streuen und sich zufällig in der Umgebung des eigentlichen Druckbilds auf dem Bedruckstoff verteilen.
Ferner können charakteristische Papierfasern des Bedruckstoffs in der Umgebung des eigentlichen dynamischen Druckbilds als Muster 15 erfasst und zum Nach- weis der Echtheit eines Druckexemplars herangezogen werden.
Die obigen zufälligen Muster bzw. Artefakte sind bei jedem Druckexemplar unterschiedlich können über aus der Praxis bekannte Bildverarbeitungsverfahren, wie z.B. digitale Filter, Binärisierungen oder Kantenbewertungsalgorithmen, ermittelt werden.
Wird ein einmal gedrucktes und protokolliertes Druckexemplar nachträglich manipuliert, so kann über den Abgleich mit der Datenbank dessen Echtheit verifiziert werden. Zur Verifikation der Echtheit eines konkreten Druckexemplars wird dasselbe messtechnisch erfasst und hierbei erfasste Messwerte werden mit nach dem statischen und dynamischen Bedrucken desselben erfassten und in einer Datenbank protokollierten Messwerten verglichen. Es besteht demnach ein eineindeutiger Bezug zwischen einem dynamischen Druckbild und einem Druckexemplar. Weiterhin kann überprüft werden, ob z. B. bei einer Lotterie alle Losnummern gedruckt und damit vergeben wurden.