BEHÄLTER MIT EINEM GRIFF ZUR AUFNAHME VON FLÜSSIGKEITEN
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von Flüssigkeiten, die einen von einer Seitenwandung begrenzten Innenraum, einen Boden sowie einen Mündungsabschnitt aufweist und die mit einem Griff versehen ist, der mit einer Griff asis im Bereich des Mündungsabschnittes gehaltert ist.
Derartige Vorrichtungen werden typischerweise durch Blasformung ausgehend von zuvor temperierten Vorformlingen hergestellt. Die Anbringung eines Griffes erleichtert insbesondere bei größeren Vorrichtungen eine manuelle Handhabung sowie einen Transport.
Bei einer Behälterformung durch Blasdruckeinwirkung werden Vorformlinge aus einem thermoplastischen Material, beispielsweise vorformlinge aus PET
(Polyethylenterephthalat) , innerhalb eines Blasmoduls unterschiedlichen Bearbeitungsstationen zugeführt. Typischerweise weist ein derartiges Blasmodul eine Heizeinrichtung sowie eine Blaseinrichtung auf, in deren Bereich der zuvor temperierte Vorformling durch biaxiale Orientierung zu einem Behälter expandiert wird. Die Expansion erfolgt mit Hilfe von Druckluft, die in den zu expandierenden Vorformling eingeleitet wird. Der verfahrenstechnische Ablauf bei einer derartigen Expansion des Vorformlings wird in der DE-OS 43 40 291 erläutert.
Innerhalb des Blasmoduls können die Vorformlinge sowie die geblasenen Behälter mit Hilfe unterschiedlicher Handhabungseinrichtungen transportiert werden. Bekannt ist beispielsweise die Verwendung von Transportdornen, auf die die Vorformlinge aufgesteckt werden. Die Formlinge können aber auch mit anderen Trageinrichtungen gehandhabt werden. Die Verwendung von Greifzangen zur Handhabung von Vorformlingen wird beispielsweise in der FR-OS 27 20 679 beschrieben. Ein Spreizdorn, der zur Halterung in einen Mündungsbereich des Vorformlings einführbar ist, wird in der WO 95 33 616 erläutert.
Die bereits erläuterte Umformung von Vorformlingen zu Behältern erfolgt zum einen bei den sogenannten Zweistufenverfahren, bei denen die Vorformlinge zunächst in einem Spritzgußverfahren hergestellt, anschließend zwischengelagert und erst später hinsichtlich ihrer Temperatur konditioniert und zu einem Behälter aufgeblasen werden. Zum anderen erfolgt eine derartige Umformung bei den sogenannten
Einstufenverfahren, bei denen die Vorformlinge unmittelbar nach ihrer spritzgußtechnischen Herstellung und einer ausreichenden Verfestigung geeignet temperiert und anschließend aufgeblasen werden.
Gemeinsam ist allen Verfahren, daß der Vorformling eine wesentlich kleinere Gestalt aufweist, als der herzustellende Behälter. Der Vorformling wird deshalb innerhalb der Blasstation mit Druckluft beaufschlagt, um ihn zum herzustellenden Behälter umzuformen. Bei diesem Aufblasvorgang erfolgt zusätzlich zur Verringerung der Wandstärke durch die Oberflächenvergrößerung eine Orientierung des Materials. Dies führt dazu, daß die dünne Wandung des Behälters eine sehr hohe Formstabilität aufweist, die den Behälter für eine Vielzahl von Verwendungen geeignet macht .
Zur Durchführung des Blasvorganges sind unterschiedliche Verfahren bekannt. Zum Einen ist es möglich, einen einheitlichen Blasdruck zu verwenden, der in den aufzublasenden Vorformling eingeleitet und nach einer ausreichenden Ausformung aus dem fertiggestellten Behälter gegen einen Umgebungsdruck abgelassen wird. Es ist ebenfalls bereits bekannt, zunächst eine Voraufweitung des Vorformlings, die diesen bereits relativ weit an die Form des herzustellenden Behälters annähert, mit einem geringeren Druck durchzuführen, und erst die Ausprägung der feineren Kontur des Behälters mit einem höheren Druck vorzunehmen. Auch bei diesem Verfahren wird nach der Fertigung des Behälters die Blasluft gegen einen Umgebungsdruck entlüftet.
Die gegenwärtig verwendeten Griffe für Behälter zur Aufnahme von Flüssigkeiten und insbesondere für geblasene Flaschen können noch nicht alle Anforderungen erfüllen, die sowohl an eine einfache und preiswerte Herstellung, eine einfache Handhabung bei einer Verwendung durch den Endverbraucher sowie an eine gleichzeitig hohe Belastungsfähigkeit gestellt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der einleitend genannten Art derart zu konstruieren, daß eine hohe Funktionalität bei gleichzeitig einfacher Herstellbarkeit erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Griff im Bereich eines der Griffbasis abgewandten Griffendes ein Halterungsprofil aufweist, das von einem Gegenprofil der Seitenwandung aufgenommen ist, daß das Gegenprofil durch Blasverformung im Bereich der Seitenwandung ausgebildet ist und daß das Halterungsprofil in das bereits ausgeformte Gegenprofil einführbar ist .
Die Kombination der im Bereich des Mündungsabschnittes gehalterten Griffbasis mit dem im Bereich des Gegenprofils aufgenommenen Halterungsprofil stellt eine auch größeren Belastungen widerstehende Halterung des Griffes bereit. Durch die Möglichkeit zur Einführung des Halterungsprofils in das Gegenprofil nach einer blastechnischen Herstellung der Vorrichtung ist es möglich, sowohl einen vorhergehenden Produktionsschritt einer spritzgußtechnischen Herstellung eines Vorformlings als auch den nachfolgenden Produktionsschritt der Blasverformung mit relativ
geringem Aufwand und somit preisgünstig sowie mit einer hohen Durchsatzrate je Zeiteinheit durchzuführen.
Zur zuverlässigen Aufnahme von Gewichtskräften wird vorgeschlagen, daß das Halterungsprofil in Richtung einer Grifflängsachse formschlüssig vom Gegenprofil aufgenommen ist.
Eine typische Realisierung besteht darin, daß der
Formschluß durch eine Querschnittveränderung des
Griffes und eine hierzu korrespondierende Kontur des Gegeήprofils realisiert ist.
Insbesondere ist daran gedacht, daß der Formschluß durch eine Profilierung einer Breite des Griffes quer zur Grifflängsachse realisiert ist.
Zur Gewährleistung einer Belastungen widerstehenden Fixierung des Griffes relativ zur Seitenwandung wird vorgeschlagen, daß der Griff formschlüssig in einer radialen Richtung vom Gegenprofil gehaltert ist.
Eine einfache Realisierungsmöglichkeit besteht darin, daß der Formschluß durch ein Querschnittprofil des Griffes und einen angepaßten Konturverlauf des Gegenprofils realisiert ist.
Eine einfache Handhabung bei einer blastechnischen Herstellung der Vorrichtung aus einem spritzgegossenen Vorformling wird dadurch erreicht, daß die Griffbasis von einem ' Halterungsring im Bereich des Mündungsabschnittes fixiert ist.
Eine Übertragung von Kräften zwischen dem Griff und dem Mündungsabschnitt wird dadurch unterstützt, daß der Halterungsring formschlüssig im Bereich des Mündungsabschnittes fixiert ist.
Insbesondere ist daran gedacht, daß der Formschluß durch ein Profil ähnlich zu einem Bajonett-Verschluß realisiert ist.
Eine kompakte Ausführungsform wird dadurch bereitgestellt, daß die Griffbasis einteilig mit dem Mündungsabschnitt ausgebildet ist.
Insbesondere ist daran gedacht, daß die Griffbasis in einer Umgebung eines Stützringes angeformt ist.
Zur Vermeidung von Behinderungen bei einer blastechnischen Herstellung der Vorrichtung wird vorgeschlagen, daß das Griffende über ein Gelenk verschwenkbar relativ zur Griffbasis angeordnet ist. Durch die verschwenkbare Anordnung ist es möglich, daß das Griffende während der Durchführung des Fertigungsprozesses beliebige Stellungen relativ zur Griffbasis einnehmen kann, um hierdurch die Handhabung zu vereinfachen.
Fertigungstechnisch erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß das Gelenk als ein Filmscharnier ausgebildet ist.
Eine Übertragung von Kräften vom Griffende zur Griffbasis wird dadurch unterstützt, daß die Griffbasis im Bereich ihrer dem Gelenk zugewandten Ausdehnung eine
Begrenzungsfläche aufweist, die geneigt zu einer Vorformlingslängsachse verläuft .
Eine weitere Möglichkeit zur Realisierung eines Formschlusses zwischen dem Halterungsprofil und dem Gegenprofil besteht darin, daß das Griffende im Bereich seiner der Griffbasis abgewandten Ausdehnung hakenartig ausgebildet ist.
Ein ästhetisches äußeres Erscheinungsbild wird dadurch unterstützt, daß eine Außenfläche des Griffendes im Bereich des Halterungsprofils im wesentlichen plan mit einer Oberfläche der Seitenwandung verläuft .
Zur Ermöglichung einer Kombination unterschiedlicher Materialeigenschaften wird vorgeschlagen, daß der Griff aus einem gegenüber der Seitenwandung unterschiedlichen Material ausgebildet ist.
Insbesondere ist auch daran gedacht, daß der Griff im Bereich der Griffbasis mit dem Material des Mündungsabschnittes umspritzt ist.
Eine Durchführung separater Fertigungsschritte bei der spritzgußtechnischen Herstellung des Vorformlings wird dadurch vermieden, daß der Griff und der Mündungsabschnitt in einem gemeinsamen Spritzgußvorgang hergestellt sind.
Eine nachteilig große Wärmeaufnahme eines vorgefertigten Griffes bei der spritzgußtechnischen Herstellung des restlichen Vorformlings wird dadurch vermieden, daß der Griff als Einlegeteil bei der Durchführung des Spritzgußvorganges mindestens
bereichsweise sowie mindestens zeitweilig von einer Kühlkassette aufgenommen ist.
in den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Behälterformung unter Verwendung des Einstufen-Verfahrens,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung einer Seitenansicht einer Übergabeeinrichtung, die zwischen einem Spritzgußmodul und einem Blasmodul angeordnet ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Blasstation, in der Vorformlinge mit ihren Mündungen nach oben weisend zu Behältern aufgeblasen werden,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine Blasform, in der ein Vorformling gereckt und expandiert wird,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Behälters mit Griff, bei der eine Griffbasis über ein ringförmiges Element im Bereich eines Mündungsabschnittes des Behälters gehaltert ist,
Fig. 6 eine vergrößerte teilweise Darstellung eines Querschnittes gemäß Schnittlinie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 eine weitere perspektivische teilweise Darstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 5,
Fig. 8 eine Darstellung ähnlich zu Fig. 7 mit einem modifizierten Griff,
Fig. 9 eine perspektivische Seitenansicht eines Vorformlings mit einem Griff, der im Bereich einer Griffbasis in einer Umgebung eines Stützringes des Vorformlings angespritzt ist,
Fig. 10 eine perspektivische teilweise Darstellung eines Behälters, der aus dem Vorformling gemäß Fig. 9 hergestellt wurde,
Fig. 11 eine weitere perspektivische Darstellung des Vorformlings gemäß Fig. 9,
Fig. 12 den Vorformling gemäß Fig. 11 nach einem Verschwenken eines der Griffbasis abgewandten Griffendes um ein Filmscharnier herum und
Fig. 13 eine weitere perspektivische teilweise Darstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 10.
Eine Herstellung der Vorrichtung zur Aufnahme von Flüssigkeiten kann beispielsweise bei einer Realisierung des Einstufenverfahrens erfolgen. Der prinzipielle Aufbau einer derartigen einstufigen Vorrichtung unter Verwendung eines Spritzgußmoduls (1) und eines Blasmoduls (2) ist in Fig. 1 dargestellt.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform einer einstufigen Einrichtung zur Behälterformung weist ein Spritzgußmodul (1) und ein Blasmodul (2) auf, die von einer Übergabeeinrichtung (3) miteinander verbunden
sind. Das Spritzgußmodul (1) ist mit einem Extruder (4) sowie einer Spritzgußform (5) ausgestattet, in deren Bereich eine Mehrzahl von Kavitäten (6) zur Herstellung von in Fig. 1 nicht dargestellte Vorformlingen (7) angeordnet sind.
Das Blasmodul (2) ist mit einer Mehrzahl von Halterungselementen (8) versehen, die entlang eines geschlossenen Umlaufweges (9) transportierbar sind. Die Halterungselemente (8) werden einer Blasstation (10) zugeführt, in deren Bereich eine Umformung der Vorformlinge (7) relativ zueinander in nicht dargestellte Behälter (11) erfolgt. Ein Abstand von Längsachsen (12) der Vorformlinge (7) relativ zueinander ist im Bereich der Blasstation (10) größer als in mindestens einem anderen Bereich des Umlaufweges (9) realisiert.
Zur Durchführung der Abstandsveränderung der Längsachsen (12) der Vorformlinge (7) wird ein Abstand der Halterungselemente (8) relativ zueinander verändert. Diese Abstandsveränderung kann mit Hilfe eines Abstandsmodifizierers (13) erfolgen, der gemäß der Ausführungsform in Fig. 1 mit einem spiralartigen Profil (14) versehen ist. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das spiralartige Profil (14) als Nut in einer Welle (15) ausgebildet, die zur Vorgabe einer Rotationsbewegung mit einem Antrieb (16) verbunden ist. Eine Kopplung des Antriebs (16) mit der Welle (15) kann über ein Getriebe (17) erfolgen.
Bei der Verwendung einer Welle (15) mit einem nutartigen Profil (14) sind die Halterungselemente (8) vorteilhafterweise mit Führungselementen (18) versehen, die in das Profil (14) eingreifen. Die Führungselemente
(18) können beispielsweise aus seitlich überstehenden Bolzen ausgebildet sein, die Kurvenrollen (19) tragen.
Durch die Kombination des Spritzgußmoduls (1) , des Blasmoduls (2) sowie der Übergabeeinrichtung (3) wird eine sogenannte Einstufen-Einrichtung zur Blasformung von Behältern (11) bereitgestellt, bei der die Vorformlinge (7) vom Spritzgußmodul (1) an das Blasmodul (2) mit einer Temperatur übergeben werden, die oberhalb der Umgebungstemperatur liegt. Es ist somit im Bereich des Blasmoduls nicht erforderlich, die Vorformlinge (7) von einer Umgebungstemperatur auf die Blastemperatur aufzuheizen, sondern im Bereich einer Temperierstrecke (20) braucht lediglich eine geeignete Temperaturmodifizierung beziehungsweise
Temperaturprofilierung erfolgen. Die Temperierstrecke (20) weist hierzu Heizeinrichtungen (21) auf, die beispielsweise mit Infrarot-Strahlern ausgestattet sein können. Zur Verbesserung der Ausnutzung der aufgebrachten Heizenergie werden Reflektoren (22) verwendet. Bei der dargestellten Ausführungsform weisen die Reflektoren (22) ein Reflektorprofil (23) auf, das an die äußere Gestaltung der Vorformlinge (7) angepaßt ist. Die Reflektoren (22) sind quer zum Umlaufweg (9) positionierbar, um eine möglichst dichte Anordnung an den Vorformlingen (7) zu unterstützen.
Ein Transport der Halterungselemente (8) entlang des Umlaufweges (9) erfolgt taktweise mit aufeinanderfolgenden Stillstandsphasen sowie Transportphasen. Die Funktion der Übergabeeinrichtung (3) , die Positionierung der Reflektoren (22) sowie die Rotationsbewegung des Abstandsmodifizierers (13) sind an den jeweiligen Bewegungstakt angepaßt. Ein Transport der Halterungselemente (8) entlang des Umlaufweges (9)
kann beispielsweise mit Hilfe eines angetriebenen Transportrades (24) erfolgen, das ein Profil (25) zur Beaufschlagung der Halterungselemente (8) aufweist und vorzugsweise im Bereich einer Umlenkung des Umlaufweges (9) angeordnet ist.
Der Taktbetrieb des Blasmoduls (2) wird derart gesteuert, daß im Bereich des Spritzgußmoduls (1) gleichzeitig eine größere Anzahl von Vorformlingen (7) hergestellt werden kann, als anschließend im Bereich des Blasmoduls (2) gleichzeitig zu Behältern (11) umgeformt werden. Beispielsweise bei der dargestellten Variante daran gedacht, zehn Vorformlinge (7) gleichzeitig im Bereich des Spritzgußmoduls (1) herzustellen und im Bereich der Blasstation (10) gleichzeitig zwei Behälter (11) zu produzieren.
Eine andere Variante besteht darin, fünf Vorformlinge (7) gleichzeitig im Bereich des Spritzgußmoduls (1) herzustellen und im Bereich der Blasstation (10) gleichzeitig einen Behälter (11) zu produzieren.
Fig. 2 veranschaulicht in einer Seitenansicht den Aufbau der Übergabeeinrichtung (3) . Insbesondere ist auch erkennbar, daß die Spritzgußform (5) aus einem Kavitätenblock (26) sowie aus Spritzgußkernen (27) ausgebildet ist, die relativ zum Kavitätenblock (26) von einer Hubeinrichtung (28) positionierbar sind. Nach einer ausreichenden thermischen Verfestigung der Vorformlinge (7) innerhalb der Spritzgußform (5) werden die Vorformlinge (7) gemeinsam mit den Spritzgußkernen (27) angehoben und ein Tragelement (29) der Übergabeeinrichtung (2) kann in den Bereich des Spritzgußmoduls (1) einfahren. Anschließend werden die Vorformlinge (7) in Transportausnehmungen (30) des
Tragelementes (29) eingesetzt. Dies erfolgt gegebenenfalls nach einem Öffnen von Mündungsformen
(31) sowie zur Erleichterung eines Abstreifens von den Spritzgußkernen (27) mit Druckluftunterstützung oder unter Verwendung geeigneter Abstreif- oder Ausstoßeinrichtungen .
Das Tragelement (29) wird von einer Versteileinrichtung
(32) getragen, die entlang einer Führung (33) verschieblich angeordnet ist . Nach einem Verschieben des Tragelementes (29) wird das Tragelement (29) von der Versteileinrichtung (32) angehoben, so daß die Vorformlinge (7) von den Halterungselementen (8) beaufschlagt werden können.
Die Halterungselemente (8) werden entlang des Umlaufweges (9) von Schienen (34) geführt. Im Bereich der Blasstation (10) kann ein Anschlußkolben (35) abgesenkt werden, durch den hindurch ein unter Druck stehendes Medium zur Expansion der Vorformlinge (7) durch das Halterungselement (8) in die Vorformlinge (7) hineingeleitet werden kann.
Zur Veranschaulichung einer Herstellung von Vorformlingen (7) , die während der Durchführung des Spritzgußvorganges mit einem vorgefertigten Griff (61) versehen werden, ist in Fig. 2 eine Handhabungseinrichtung (83) eingezeichnet, die zum Einsetzen derartiger vorgefertigter Griffe (61) in die Spritzgußform (5) eingesetzt werden kann.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Blasstation (10) . Die Blasstation (10) ist mit Formträgern (36,37) versehen, die jeweils Blasformsegmente (38,39) haltern. Die Formträger (36,37) sind gemeinsam mit den
Blasformsegmenten (38,39) quer zum Umlaufweg (9) verstellbar, um Öffnungsbewegungen und Schließbewegungen durchführen zu können. Die Positionierung der Formträger (36,37) erfolgt bei der dargestellten Ausführungsform mit Hilfe von Schwenkhebeln (40) , die im Bereich einer Grundplatte (41) schwenkfähig gelagert sind. Zur Verbindung mit der Grundplatte (41) weisen die Schwenkhebel (40) Hauptlager (42) auf. Eine Verbindung mit den Formträgern (36,37) erfolgt über Drehgelenke (43), eine Verbindung mit einem Positionierelement (44) erfolgt über Drehgelenke (45) .
Das Positionierelement (44) ist in vertikaler Richtung entlang einer Führung (46) verstellbar. Die Verstellung kann beispielsweise mit Hilfe einer Gewindestange (47) erfolgen, die von einem Antrieb (48) in Rotation versetzt wird. Bei einem Anheben des Positionierelementes (44) wird hierdurch die Blasstation (10) geöffnet, bei einem Absenken des Positionierelementes (44) erfolgt ein Schließen der Blasstation.
Aus Fig. 3 ist ebenfalls erkennbar, daß zur Positionierung des Anschlußkolbens (35) eine Hubeinrichtung (49) verwendet ist, die einen Antrieb (50) aufweist. Die Hubeinrichtung (49) weist Führungselemente (51) für einen Transportschlitten (52) auf, der den Anschlußkolben (35) haltert. Eine Übertragung der Verstellbewegung kann beispielsweise über einen Antriebsriemen (53) durchgeführt werden.
Fig. 4 zeigt schematisch innerhalb der Blasstation (10) zusätzlich zum geblasenen Behälter (11) gestrichelt den
Vorformling (7) sowie eine sich entwickelnde Behälterblase (54) . Der Vorformling (7) bzw. der Behälter (11) kann innerhalb der Blasstation (10) von einem Gewindeeinsatz (55) gehaltert werden und zur Durchführung einer Reckung des Vorformlings (7) wird eine Reckstange (56) verwendet. Der Gewindeeinsatz (55) haltert einen Mündungsabschnitt (57) des Vorformlings (7) und die Reckstange (56) übt während der Durchführung des Reckvorganges während der Vorschubbewegung einen Druck auf einen Boden (58) des Vorformlings (7) aus. Zur Ermöglichung einer Ausformung eines Behälterbodens (59) mit Konturhinterschneidungen kann die Blasform (10) mit einem Bodeneinsatz (60) versehen werden.
Als thermoplastisches Material können unterschiedliche Kunststoffe verwendet werden. Einsatzfähig sind beispielsweise PET, PEN oder PP.
Die Expansion des Vorformlings (7) während des Orientierungsvorganges erfolgt durch
Druckluftzuführung. Die Druckluftzuführung ist in eine Vorblasphase, in der Gas, zum Beispiel Preßluft, mit einem niedrigen Druckniveau zugeführt wird und in eine sich anschließende Hauptblasphase unterteilt, in der Gas mit einem höheren Druckniveau zugeführt wird. Während der Vorblasphase wird typischerweise Druckluft mit einem Druck im Intervall von 10 bar bis 25 bar verwendet und während der Hauptblasphase wird Druckluft mit einem Druck im Intervall von 25 bar bis 40 bar zugeführt .
Fig. 5 zeigt einen geblasenen Behälter (11) , der mit einem Griff (61) versehen ist. Der Griff (61) weist
eine Griffbasis (62) auf, die im Bereich des Mündungsabschnittes (57) des Behälters (11) gehaltert ist. Bei der dargestellten Ausführungsform erfolgt die Halterung der Griff asis (62) über einen Halterungsring (63), der den Mündungsabschnitt (57) umgibt. Insbesondere ist daran gedacht, den Halterungsring (63) formschlüssig im Bereich des Mündungsabschnittes (57) anzubringen. Dies kann beispielsweise durch ein Aufschrauben eines Innengewindes des Halterungsringes
(63) auf ein Außengewinde des Mündungsabschnittes (57) oder durch eine Profilierung entsprechend einem Bajonett-Verschluß erfolgen.
Im Bereich eines der Griffbasis (62) abgewandten Griffendes (64) weist der Griff (61) ein Halterungsprofil (65) auf, das von einem Gegenprofil
(66) des Behälters (11) aufgenommen ist. Das Gegenprofil (66) ist im Bereich einer Seitenwandung
(67) des Behälters (11) angeordnet. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht das Griffende
(64) aus einer Griffkuppe (68) und einem relativ zur Griffkuppe (68) schlankeren Griffsteg (69) . Hierdurch wird in Richtung einer vom Griffende (64) zur Griffbasis (62) verlaufenden Grifflängsrichtung (70) ein Formschluß zwischen dem Halterungsprofil (65) und dem Gegenprofil (66) bereitgestellt, das verhindert, daß der Griff (61) in Richtung der Grifflängsachse (70) aus dem Gegenprofil (66) herausgezogen wird. Der Griff (61) wird hierdurch sowohl im Bereich des
Halterungsringes (63) als auch im Bereich des Griffendes (64) formschlüssig mit dem Behälter (11) verbunden, so daß auch ein gefüllter Behälter (11) unter Verwendung des Griffes (61) getragen werden kann.
Fig. 6 zeigt eine vergrößerte Querschnittdarstellung im Bereich der Halterung des GriffSteges (69) durch das Gegenprofil (66) . Insbesondere ist zu erkennen, daß sich das Gegenprofil (66) in Richtung auf einen Innenraum (71) des Behälters (11) hinein erweitert und daß gleichfalls der Griffsteg (69) ein sich in Richtung auf den Innenraum (71) erweiterndes Querschnittprofil aufweist . Hierdurch wird auch in einer radialen Richtung des Behälters (11) ein Formschluß bereitgestellt, der ein unbeabsichtigtes Herausziehen des Griffes (61) aus dem Gegenprofil (66) in einer radialen Richtung verhindert .
Fig. 7 veranschaulicht die Anordnung gemäß Fig. 5 in einer perspektivischen Darstellung. Insbesondere ist zu erkennen, daß eine Außenfläche (72) des Griffes (61) im wesentlichen plan zu einer Oberfläche (73) der Seitenwandung (67) verläuft. Darüber hinaus ist zu erkennen, wie der Formschluß zwischen dem Griffende (64) und der Seitenwandung (67) durch das Eingreifen des Halterungsprofils (65) in das Gegenprofil (66) realisiert ist.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform mit einer modifizierten Gestaltung des Griffendes (64) . Bei dieser Ausführungsform liegt eine modifizierte Gestaltung des Halterungsprofils (65) und des Gegenprofils (66) vor. Die modifizierte Gestaltung führt dazu, daß von außen keine Querschnittveränderung des Griffes (61) zu erkennen ist. Die Profilierung ist vielmehr in einem von außen nicht sichtbaren Bereich realisiert. Diese Gestaltung führt dazu, daß ein sehr harmonischer Übergang zwischen der Außenfläche (72) des Griffes (61) und der Oberfläche (73) der Seitenwandung (67) realisiert ist.
Fig. 9 zeigt einen Vorformling (7) zur Herstellung eines Behälters (11) . Der Griff (61) des Vorformlings (7) weist im Bereich eines Griffendes (64) eine Gestaltung auf , die der in Fig . 8 nicht erkennbaren Gestaltung des Griffendes (64) entspricht. Gegenüber der Ausführungsform in Fig. 8 ist jedoch die Griffbasis (62) andersartig gehaltert. Aus Fig. 9 ist insbesondere zu erkennen, daß der Vorformling (7) einen Stützring (74) aufweist, der in einem Bereich des Mündungsabschnittes (57) lokalisiert ist, der einem Hals (75) des vorformlings (7) zugewandt angeordnet ist. Die Griffbasis (62) ist vorzugsweise spritzgußtechnisch an den Stützring (74) oder zumindest einen Teil des Mündungsabschnittes (57) in einer Umgebung des Stützringes (74) angespritzt. Ebenfalls ist es möglich, die Griffbasis (62) gemeinsam mit dem Vorformling (7) in einem gemeinsamen spritzgußtechnischen Vorgang herzustellen.
Das Griffende (64) weist einen Radialsteg (76) auf, der in einen Hakensteg (77) übergeleitet ist. Der Hakensteg (77) erstreckt sich im wesentlichen parallel und mit einem Abstand zu einem Hauptsegment (78) des Griffendes (64) . Durch den Konturverlauf des Hauptsegmentes (78) des Radialsteges (76) und des Hakensteges (77) wird der Griff (61) mit einem Halterungsprofil (65) versehen, das sowohl eine radiale Fixierung als auch eine Fixierung in einer Längsrichtung des geblasenen Behälters (11) ermöglicht.
Fig. 9 veranschaulicht ebenfalls, daß die Griffbasis (62) über ein Gelenk (79) verschwenkbar mit dem Griffende (64) verbunden ist. Insbesondere ist daran gedacht, das Gelenk (79) als ein Filmscharnier
auszubilden, das spritzgußtechnisch einteilig mit der Griffbasis (62) und dem Griffende (64) realisiert ist. Die spritzgußtechnische Herstellung, eine Temperierung zur Durchführung des Blasvorganges sowie die eigentliche Blasverformung erfolgen mit der in Fig. 9 dargestellten räumlichen Orientierung des Griffes (61) . Es werden hierdurch insbesondere aufwendige und damit teure spezielle Handhabungsvorrichtung vermieden.
Fig. 10 zeigt einen Behälter (11) , der aus dem Vorformling (7) gemäß Fig. 9 hergestellt wurde. Nach einer blastechnischen Herstellung des Behälters (11) wurde das Griffende (64) um das Gelenk (79) herum verschwenkt, so daß das Halterungsprofil (65) in das Gegenprofil (66) eingeführt werden konnte. Aufgrund der jeweilige Konturverläufe erfolgt eine Fixierung des Griffendes (64) im Bereich des Gegenprofils (66) , so daß eine belastungsfähige Anordnung des Griffes (61) realisiert ist.
Fig. 11 veranschaulicht eine andere perspektivische Darstellung des Vorformlings (7) gemäß Fig. 9. Hier ist insbesondere die Ausbildung des Griffes (61) in einer Umgebung des Gelenkes (79) zu erkennen. Relativ zu einer Vorformlingslängsachse (80) verläuft eine Begrenzungsfläche (81) der Griffbasis (62) geneigt. Eine der Begrenzungsfläche (81) zugewandte Begrenzungsfläche (82) des Griffendes (64) weist eine zur Begrenzungsfläche (81) korrespondierende Neigung auf. Die entsprechenden Neigungen der Begrenzungsflächen (81, 82) führen dazu, daß bei der in Fig. 12 dargestellten verschwenkten Stellung in einer Arbeitspositionierung eine Vertikalabstützung des Griffendes (64) über die Begrenzungsfläche (82) im Bereich der Begrenzungsfläche (81) erfolgt. Hierdurch
können Gewichtskräfte über das Filmscharnier besser aufgenommen werden.
Fig. 13 veranschaulicht in einer gegenüber Fig. 10 abgewandelten perspektivischen Darstellung nochmals die Gestaltung eines Behälters (11) , der aus den Vorformlingen gemäß Fig. 11 und Fig. 12 hergestellt ist. Es ist insbesondere zu erkennen, daß der Konturverlauf des Griffes (61) sehr harmonisch in den Konturverlauf des restlichen Behälters (11) integriert ist.