Verfahren zur Herstellung von Beschichtungen durch UV-Hartung
Die Erfindung betrifft die Herstellung von klebfreien Beschich- tungen durch UV-Hartung dunner photoinitiatorarmer oder photoini- tiatorfreier Beschichtungsmassen, die Acrylat- und/oder Methacry- latester sowie eine Etherkomponente enthalten.
Es ist bekannt, Beschichtungen durch Strahlenhartung von Be- schichtungsmassen durchzufuhren, die olefmisch ungesättigte Mo- nomere und/oder Oligomere, ggf. Photoinitiatoren sowie ggf. andere übliche Zusätze enthalten. Als Strahlungsarten für die technische Herstellung von Überzügen durch Strahlungshartung kommen vor allem Elektronenstrahlen und UV-Strahlen in Frage. Die Har- tung von ungesättigten Beschichtungsmassen mit Elektronenstrahlen hat den Nachteil, daß die dafür erforderlichen Anlagen bzw. entsprechenden Lackierstrassen wegen des Bedarfs an hohen Stromspannungen, eines Vakuums, von Inertgas und der notigen Abschirmungen gegen einen unkontrollierten Austritt von Elektronenstrahlen technisch aufwendig sind und einen grosseren Platzbedarf erfordern. Dazu kommt, daß insbesondere bei hellen Tragermaterialien die Härtung mit Hilfe von Elektronenstrahlen oft zu einer Vergil- bung fuhrt. Daher ist bei der Strahlenhartung von ungesättigten Beschichtungsmassen deren Härtung mit UV-Strahlen meist bevor- zugt . Wahrend für die Härtung von Beschichtungsmassen mit Elek- tronenstrahlen die Gegenwart von Photoinitiatoren nicht erforderlich ist, werden für die Härtung der photoempfmdlichen Mischungen mit UV-Strahlung diesen Mischungen Photoinitiatoren zugesetzt, die die UV-Strahlung absorbieren, Radikale oder Protonen bilden und eine Photopolymerisation oder Photovernetzung starten. Die Menge der zugesetzten Photoinitiatoren betragt dabei über 1 Gew.% der hartbaren ungesättigten Verbindungen, n der Regel sogar über 3 Gew.%, wobei die genauere erforderliche Menge u.a. von der Art der Anwendung der UV-hartbaren Mischungen abhangt. Dabei erlaubt eine UV-Hartung unter einer Inertgasatmossphare eine gewisse Reduktion der erforderlichen Photoinitiatormenge. Es ist bekannt, daß eine photohartbare Beschichtungsmasse, die einen Photoimtiator enthalt, oft instabiler ist als eine entsprechende Masse ohne Photoimtiator. Da Photoinitiatoren zu den teuren Be- standteilen einer UV-hartbaren Beschichtungsmasse zahlen, sind UV-hartbare Beschichtungsmassen von Vorteil, die keine Photoinitiatoren oder nur geringe Mengen an ihnen enthalten. Auch fuhren Photoinitiatoren oder deren bei der Bestrahlung mit UV-Licht entstehenden Bruchstucke oft zu einer Vergilbung oder sogar Geruchs- belastigung der verwendeten Beschichtungsmassen. Schließlich kann in manchen Fallen ein Gehalt der Beschichtungsmassen an Photoinitiatoren oder deren bei der Härtung entstehenden Zerfallspro-
dukten zu einer toxischen Bedenklichkeit bei der Anwendung führen .
In der EP-A 618 237 wird eine Härtung ohne Photoinitiatoren über photochemisch initiierende Donor-Acceptor-Komplex-bildende Mono- mere beschrieben, die nach UV-Belichtung poly erisieren. Nachteilig ist die Hydrolyseempfindlichkeit der verwendeten Vinylverbin- dungen, die leicht zu geruchsintensivem Acetaldehyd führen kann. Auch sind Harzmischungen insbesondere mit Additiven, Pigmenten und anderen Zusatzstoffen, die sauren Charakter haben, im allgemeinen nicht lagerstabil.
Es besteht somit ein begründeter Bedarf an zusätzlichen UV-härtbaren Beschichtungsmassen, die mit nur sehr geringen Mengen an Photoinitiatoren oder sogar in Abwesenheit von Photoinitiatoren mit UV-Strahlung durchgehärtet werden können und die vorstehend genannten Nachteile der Photoinitiator enthaltenden Beschichtungsmassen in vermindertem Umfang oder garnicht aufweisen.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, photo-poly- merisierbare Beschichtungsmassen zu finden, die in geringen Schichtdicken mit UV-Strahlung auch in Gegenwart von sehr geringen Mengen an Photoinitiatoren und bevorzugt sogar in Abwesenheit von Photoinitiatoren weitgehend zu kratzfesten Beschichtungen durchgehärtet werden können. Eine zusätzliche Aufgabe war, dies mit im Handel zugänglichen und für die Herstellung von Beschichtungen geeigneten Materialien zu erzielen.
Es wurde nun gefunden, daß Beschichtungsmassen, die (Meth)acryl- säureester auf der Basis von mindestens zweiwertigen und bevorzugt drei- bis vierwertigen aliphatischen Alkoholen enthalten, mit UV-Strahlen in Gegenwart sehr geringer Mengen und sogar in Abwesenheit von Photoinitiatoren gehärtet werden können, wenn diese eine Mindestmenge an C=C-Doppelbindungen sowie zusätzlich in der gleichen oder einer zugesetzten Verbindung eine Mindestmenge an aliphatischen >CHO-Etherstruktureinheiten enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von klebfreien, migrationsarmen Beschichtungen durch UV-Härtung einer mindestens eine olefinisch ungesättigte Verbindung, ggf. einen Photoinitiator und ggf. übliche Zusätze enthaltenden Beschichtungsmasse, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Beschichtungsmasse enthält
a) mindestens eine (Meth ) acrylatgruppierung (A) eines mindestens zweiwertigen aliphatischen Alkohols in einer Menge, daß deren C=C-Struktureinheiten (Molekulargewicht
= 24) mindestens 5 und bevorzugt mindestens 15 Gew.% betragen, und
b) mindestens eine Verbindung mit aliphatischen >CHO-Etherstruk- turemheiten (B) in einer Menge, daß die Gewichtsmenge an
Wasserstoffatomen H (M = 1) der Einheiten (B) mindestens 0,5 und bevorzugt mindestens 2 Gew.% betragt,
wobei die Struktureinheiten (A) und (B) m verschiedenen Verbin- düngen und/oder gemeinsam in mindestens einer Verbindung der Beschichtungsmasse enthalten sein können, und die Härtung der Beschichtungsmasse mit UV-Strahlen n Gegenwart von weniger als 0,1 Gew.% eines Photoinitiators oder in Abwesenheit eines Photoinitiators durchgeführt wird, wobei sich die Prozentzahlen jeweils auf die Gesamtmenge der in der Beschichtungsmasse enthaltenen mit UV-Strahlen hartbaren olefinisch ungesättigten Verbindungen beziehen .
Es ist somit ein Kennzeichen des erfmdungsgemaßen Verfahrens, daß die verwendeten Beschichtungsmassen Verbindungen mit Acryl- ester- und/oder Methacrylester-Emheiten (A) aliphatischer mindestens zweiwertiger Alkohole in einer solchen Mindestmenge enthalten, daß deren C=C-Strukturemheιten, gerechnet mit einem Molekulargewicht von M = 24, in einer Menge von mindestens 5 und bevor- zugt von mindestens 15 Gewichtsprozent der Gesamtmenge der m der Beschichtungsmasse enthaltenen mit UV-Strahlen hartbaren olefinisch ungesättigten Verbindungen und bevorzugt der (Meth) acrylat- verbmdungen vorliegen. Ein weiteres Kennzeichen des erfmdungsgemaßen Verfahrens ist, daß die Beschichtungsmasse aliphatische >CH-0-Etherstrukturemheιten (B) enthalt m einer Menge, daß die Menge der H-Atome (M=l) der >CH-0-Etherstrukturemheiten mindestens 0,5 und bevorzugt mindestens 2 Gew.% der Gesamtmenge der in der Beschichtungsmasse enthaltenen mit UV-Strahlen hartbaren olefinisch ungesättigten Verbindungen und bevorzugt der (Meth)acry- latverbmdungen betragt.
Die Struktureinheiten (A) und (B) sind bevorzugt gemeinsam in mindestens einer hartbaren Acrylat- und/oder Methacrylatverbm- dung, bevorzugt in einer Acrylesterverbmdung enthalten. Solche Verbindungen, die sowohl Acrylester- und /oder Methacrylester- Gruppierungen als auch >CH-0-Strukturemheιten als aliphatische Etherkomponenten enthalten, sind z.B. im Handel erhältliche (Meth) acrylsaureester von ethoxylierten und/oder propoxylierten Polyalkoholen sowie Methacrylsaureester und bevorzugt Acrylsaure- ester von hydroxylgruppenhaltigen Polyethern, wie sie durch Anlagerung von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid oder von Mischungen derselben an aliphatische Hydroxylverb dungen erhalten werden
können. Beispiele von Verbindungen mit Struktureinheiten (A) und (B) in der gleichen Verbindung sind z.B. Ether (meth) acrylate wie Tripropylenglykoldi(meth) acrylat , jedoch bevorzugt Methacrylate und insbesondere Acrylate, die durch Alkoxylierung, insbesondere Ethoxylierung und/oder Propoxylierung, von Polyalkoholen, vorzugsweise von solchen mit 2 bis 8 C-Atomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, und anschließende Veresterung oder Teilveresterung mit Methacrylsäure oder insbesondere Acrylsäure zu Poly(meth) acryla- ten erhalten werden. Als Polyalkohole mit 2 bis 6 Hydroxylgruppen seien genannt Pentaerythrit , Dipentaerythrit , Trimethylolpropan, Ditrimethylolpropan, Sorbit, Glycerin, Ethylenglykol , Propylen- glykol, Hexandiol, Neopentylglykol und ähnliche. Sehr geeignete Polyalkohole oder Polyalko ol-Mischungen sind solche, die mehr als 2, insbesondere durchschnittlich mindestens 3,5 und besonders bevorzugt mindestens 4 Hydroxylgruppen enthalten. Die dann alko- xylierten Polyalkohole enthalten insbesondere durchschnittlich 1 bis 5 Alkoxygruppen und bevorzugt 1 bis 3 Alkoxygruppen pro Hydroxylgruppe des Polyalkohols , wobei als Alkoxygruppen Ethoxy- und Propoxygruppen bevorzugt sind. Die alkoxylierten Polyalkohole werden dann in an sich bekannter Weise mit Methacrylsäure, Acrylsäure oder Mischungen davon, bevorzugt mit Acrylsäure, zu den entsprechenden Estern oder Teilestern umgesetzt.
Geeignete weitere erfindungsgemäß verwendete Verbindungen mit den Struktureinheiten (A) und (B) in derselben ungesättigten Verbindung sind Polyether (meth) acrylate, mit Ethergruppierungen modifizierte Polyester (meth) acrylate und so modifizierte Epoxyacrylate, wie sie z.B. in P . Oldring, Chemistry & Technology of UV & EB Formulation for Coatings, Inks & Paints, J.Wiley and Sons, New York, and Sita Technology Ltd., London, 1991, insbesondere im
Band II (Prepolymers and Reactive Diluents ) beschrieben sind. Davon sind die beschriebenen Verbindungen relevant, die die Struktureinheiten in den genannten Mengen enthalten.
Wie vorstehend angegeben, müssen die (Meth) acrylat- und >CH-0- Etherstruktureinheiten nicht im gleichen chemischen Molekül in den angegebenen Mengen gebunden sein, sondern diese können auch in verschiedenen Verbindungen enthalten sein. So ist es möglich, daß die Beschichtungsmassen (Meth) acrylate enthalten, denen Etherverbindungen mit den >CH-0-Etherstruktureinheiten in den angegebenen Mengen zugemischt wurden. So können z.B. (Meth) acrylat- verbindungen mit insbesondere 2 und bevorzugt mindestens 3,5 (Meth) acrylat-Struktureinheiten im Molekül, wie einem Hexandiol- diacrylat oder Pentaerythrittetraacrylat, Verbindungen zugemischt sein, die die >CH-0-Struktureinheiten in der erforderlichen Menge enthalten, wie Blockcopolymere aus Propylenoxid und Ethylenoxid
oder andere Polyetherverb dungen wie Polyetheracrylate mit einem hinreichenden Anteil an >CH-0-Etherstrukturemheιten.
Photoinitiatoren für die Beschichtungsmassen des erfinderischen Verfahrens werden in Mengen von weniger als 0,1 Gew. %, d.h. 0 bis 0,099 Gew.%, zugegeben, insbesondere m einer Menge von weniger als 0,01 Gew.%, wobei sich die Prozentzahlen auf die Gesamtmenge der m der Beschichtungsmasse enthaltenen mit UV-Strahlen hartbaren olefimsch ungesättigten Verbindungen bezieht. Von be- sonderem Vorteil ist, die Beschichtungsmassen in Abwesenheit von Photoinitiatoren mit UV-Strahlen zu harten. Als Photoinitiatoren kommen die bekannten Photoinitiatoren in Frage, insbesondere die des Typs der Benzophenone, Thioxanthone, α-Hydroxyketone, α-Di- carbonylverbmdungen, Acylphosphmoxide , Bis-acylphosph oxide und Acylphosph sulfide. Beispiele geeigneter Photoinitiatoren sind Benzophenon, Hydroxycyclohexylphenylketon, 4-Methylbenzophe- non, 2 , 4-Dιmethylbenzophenon, 2-Chlorbenzophenon, 4-Methoxybenzo- phenon, Anthrachmon, 2-Ethylanthrachmon, Thioxanthon, 1- und 2-Isopropylthιoxanthon oder 2 , 4 , 6-Dιmethylbenzoyldιphenylphos- phmoxid. Nähere Angaben zu Photoinitiatoren können dem Band III mit dem Titel "Photoinitiators for Free Radical, Catiomc, Anio- nic Polymerisation", 2.Aufläge, aus der Reihe von P.Oldrmg, "Chemistry and Technology of UV & EB Formulation for Coatmgs, Inks & Paints", J.Wiley and Sons, New York and Sita Technology Ltd., London, entnommen werden.
Als UV-Lichtquellen für die UV-Hartung gemäß dem erfmdungsgemas- sem Verfahren sind die üblichen UV-Lampen geeignet, die Strah- lungsanteile von unter 300 nm aussenden, wie Excimerlampen, ge- pulste Strahler, Laser und Quecksilber-hochdruckstrahler , wobei Quecksilberhochdruckstrahler bevorzugt sind. Die UV-Hartung der Beschichtungsmassen kann m Gegenwart von Luft erfolgen, wird edoch bevorzugt unter Inertgasatmosphare wie unter Stickstoff durchgeführt, wobei im allgemeinen eine höhere Reaktivität er- zielt und schneller gehartet werden kann.
Neben den Photoinitiatoren können die erfmdungsgemaß verwendeten Beschichtungsmassen lackubliche Zusätze m üblichen Mengen w e Verlaufhilfsmittel, Entschäumer, Mattierungsmittel, Pigmente, Dispergierhilfsmittel, Lösungsmittel oder Wasser, aber auch zusätzliche Bindemittel und Reaktivverdunner . Bevorzugt sind Beschichtungsmassen mit 100 Gew.% Feststoffgehalt . Enthalten die Beschichtungsmassen Losungsmittel und/oder Wasser, ist zweckmassig, sie vor der UV-Bestrahlung bei relativ niedrigen Temperatu- ren zu trocknen, z.B. bei 50 bis 80 °C wahrend 15 bis 50 Minuten.
Das Auftragen der Beschichtungsmassen auf die Substrate kann mit üblichen Beschichtungsverfahren erfolgen, wie durch Walzen, Rakeln, Spritzen, Giessen, Tauchen etc., passend zur gewünschten Schichtdicke. Die geeignete Schichtdicke bei Klarlackschichten beträgt 5 - 15 μm , allgemein hängt die Schichtdicke natürlich von den Bestandteilen und dem Anwendungszweck der Beschichtungsmasse ab. Die geeignete durchhärtbare Schichtdicke kann unschwierig durch einige Vorversuche ermittelt werden. Die Schichtdicke für eine Härtung von Klarlacken soll bei praktischer Abwesenheit von Photoinitiatoren 15 μm nicht überschreiten.
Erfindungsgemäß verwendete Beschichtungsmassen sind besonders geeignet für Lacke, Druckfarben, Fotoreεiste und Druckplatten. Besonders geeignet sind die erfindungsgemäßen Beschichtungen für die Herstellung von Foliendeckstrichen .
Die nachstehenden Beispiele einschließlich der Vergleichsversuche sollen die Erfindung weiter erläutern, aber nicht beschränken. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich Teile und Prozente auf das Gewicht.
Bei 100 Gew.% Festkörper enthaltenden Systemen wurde als Maß der Reaktivität die Bandgeschwindigkeit (m/Min.) bei der UV-Härtung bestimmt, mit der ein Flüssiglackfilm von 8 μm Dicke, aufgetragen mit einem Kastenrakel auf weißes Papier, unter einer undotierten Quecksilberhochdrucklampe (Leistung 120 W/cm Lampenlänge, Lampenabstand zum Substrat 12 cm) durchfahren werden kann, um eine gegenüber dem Fingernagel kratzfeste und haftende Beschichtung zu erhalten.
Im Fall von wässrigen Systemen, die physikalisch bei 60 °C während 20-30 Min. getrocknet wurden, wurde nach der UV-Härtung der getrockneten Beschichtungsmassen bei einer Bandgeschwindigkeit von 10 m/Min. (UV-Gesamtdosis 640 mJ/ cm2) an einem ca. 100 μm dicken Film auf Glas der Härtegrad über Pendeldämpfungsmessungen gemäß DIN 53157 bestimmt.
Die Messungen wurden jeweils an Luft und unter Stickstoff durchgeführt .
Zur Berechnung des Doppelbindungsgehalts wurde die Menge an in der Beschichtungsmasse enthaltenden C=C-Struktureinheiten (auf der Basis des Molekulargewichts M=24) als Gew.% der Gesamtmenge der in der Beschichtungsmasse enthaltenen mit UV-Strahlen härtba- ren olefinisch ungesättigten Verbindungen ermittelt. Als Maß für den Gehalt der Beschichtungsmasse an aliphatischen >CHO-Ether- struktureinheiten (B) wurde jeweils die Gesamtmenge der H-Atome
(Molekulargewicht = 1) der vorhandenen Zahl an >CHO-EtherStruktureinheiten in der Beschichtungsmasse errechnet als Gew.% der Gesamtmenge der in der Beschichtungsmasse enthaltenen mit UV-Strahlen härtbaren olefinisch ungesättigten Verbindungen.
Beispiele 1-4
Mit Mischungen eines Acrylesters von ethoxyliertem Pentaerythrit (PEA) (Gehalt an C=C (M=24 ) -Struktureinheiten: 18,8 %; Gehalt an H (M=l) der >CH-0-Etherstruktureinheiten: 3,3 %, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Monomeren) und unterschiedlichen Mengen von Hydroxycyclohexylphenylketon als Photoinitiator (PI) wurden jeweils 8 μm dicke Filme hergestellt und wie oben angegeben dere Reaktivitäten an Luft und unter Stickstoff bestimmt. Die Ergeb- nisse zeigt Tab.l, in der Beispiel 1 einen Vergleichsversuch (W) darstellt .
Tabelle 1: Reaktivitäten an Luft bzw. unter N (m/min) bei unterschiedlichen Photoinitiatormengen
Beisp.l(W) Beisp.2 Beisp.3 Beisp.4
Monomeres PEA PEA PEA PEA (Teile) 100 100 100 100
Pl(Teile) 4 0,09 0,009 ohne
Reaktiv. Luft 5 nicht klebfrei bei 2 m/min
Reaktiv. N >150 50 25 20
Beispiele 5-
Es wurde wie in den Beispielen 1-4 verfahren, jedoch wurde als Monomeres Tripropylenglykoldiacrylat (TPGDA) verwendet (Gehalt an C=c-(M=24) -Struktureinheiten: 15,19 %; Gehalt an H(M=1) der >CH-0-Etherstruktureinheiten: 1,90 %). Die Ergebnisse zeigt Tab.2, in der Beispiel 5 einen Vergleichsversuch (W) darstellt.
Tabelle 2: Reaktivitäten an Luft bzw. unter N2 (m/mm) bei unterschiedlichen Photoinitiatormengen
Beιsp.5(W) Beιsp.6 Beιsp.7 Beisp.
5
Monomeres TPGDA TPGDA TPGDA TPGDA (Teile) 100 100 100 100
PI (Teile) 4 0,09 0,009 ohne 0
Reaktiv. Luft nicht klebfrei bei 2 m /mm
Reaktiv. N2 130 10 10 10 5
Beispiele 9 bis 12
Es wurde wie n den Beispielen 1 bis 4 verfahren, jedoch eine Mischung von 90 Teilen 1 , 6-Hexandιoldιacrylat (HDDA) als Komponente 0 1 und 10 Teilen eines Blockcopolymeren (POPEBC) (Molekulargewicht 5600) aus 60 % Polypropylenoxid (PO) und 40 % Polyethylenoxid als Komponente 2 (Gehalt an C=C (M=24 ) -Struktureinheiten : 19,12 %; Gehalt an H(M=1) der >CH-0-Etnerstrukturemheιten 0,68 %, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an 1 , 6-Hexandιoldιacrylat in der 5 Masse) mit unterschiedlichen Mengen an Photoimtiator (PI) zur Filmherstellung verwendet. Die Ergebnisse zeigt Tab.3, worin Beispiel 9 einen Vergleichsversuch (W) darstellt.
Tabelle 3 Reaktivitäten an Luft bzw. unter N2 (m/mm) 0 bei unterschiedlichen Photoinitiatormengen
Beιsp.9(W) Beisp.10 Beisp.11 Beisp.12
Komp .1 HDDA HDDA HDDA HDDA 5 (Teile) 90 90 90 90
Komp.2 POPEBC POPEBC POPEBC POPEBC (Teile) 10 10 10 10
40 PΙ(Teιle) 4 0,09 0,009 ohne
Reaktiv. .Luft nieht klebfrei bei 2m/mιn
Reaktiv. .N2 120 10 5 5
Λ R
Beispiele 13 - 15
Mischungen von unterschiedlichen Mengen von Hydroxycyclohexylphe- nylketon als Photoimtiator (PI) mit jeweils 25 Teilen eines han- delsublichen Polyetheracrylats (Laromer ® PO 43F) als Komponente 1(P0 43F) und 75 Teilen (auf den Feststoffgehalt bezogen) einer wassrigen Polyurethan-Dispersion (PUR) als Komponente 2 (Gehalt der Mischung an C=C (M=24 ) -Struktureinheiten: 6,05 % ; Gehalt an H(M=1) der >CH-0-Etherstrukturemheιten : 1,13 %) wurden auf Glas physikalisch bei 60 °C 20 Mm. lang zu einer Beschichtung getrocknet. Die UV-Hartung erfolgte mit einer Quecksilberhochdrucklampe (Leistung 120 W/cm, Lampenabstand zum Substrat 12 cm) bei einer Bandgeschwindigkeit von 10 m/mm (UV-Gesamtdosis 640 mJ/cm2) an Luft und unter Stickstoff. An dem resultierenden ca. 100 μm dicken Filmen wurden deren Härtegrade über Pendeldampfungsmessungen nach Konig (gemäß DIN 53157) beurteilt. Die Ergebnisse zeigt Tab. 4, in der Beispiel 13 einen Vergleichsversuch (W) darstellt.
Tabelle 4 Harten von mit unterschiedlichen Photoinitiator- mengen strahlengeharteten Filmen
Beisp.13(W) Beisp.14 Beisp.15
Komp .1 PO 43F PO 43F PO 43F (Teile; 25 25 25
Komp .2 PUR PUR PUR (Teile' 75 75 75
PlfTeile 0,09 0,009
Pendeldampfung (sec) nach Härtung lOm/min 119 104 90 an Luft
Pendeldampfung (sec) nach Härtung lOrn/mm 119 95 unter Stickstoff
Beispiele 16 und 17
Eine Mischung von 25 Teilen eines handelsüblichen Polyetheracrylats (Laromer® PO 43F) und 75 Teilen (auf den Feststoffgehalt bezogen) einer wassrigen Polyurethandispersion (Gehalt der Mischung
an C=C(M=24)-Struktureinheiten: 6,05 %; Gehalt der Mischung an H(M=1) der >CH-0-Etherstruktureinheiten : 1,13%) wurde im Fall von Beispiel 16 mit einem Photoinitiatorgemisch von 1,5 Teilen Hydro- xycyclohexylphenylketon (PI 1) und 1,5 Teilen Benzophenon (PI 2) 5 vermischt während im Fall von Beispiel 17 ein Photoinitiatorzusatz entfiel. Die Mischungen wurden wie in den Beispielen 13-15 schichtförmig auf Glas aufgetragen, getrocknet und unter UV-Licht gehärtet. Wie in den Beispielen 13-15 wurden Pendeldampfungsmessungen an den Beschichtungen durchgeführt, jedoch zusätzlich auch 10 Messungen an den getrockneten, aber noch nicht UV-gehärteten Beschichtungen. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 5, worin Beispiel 16 einen Vergleichsversuch (W) darstellt.
Tabelle 5 Filmhärten nach Trocknung bzw. anschließender UV- 15 Härtung an Luft bzw. unter Stickstoffatmosphäre
Beisp.16 (W) Beisp.17
Komp.l PO 43F PO 43F
20 (Teile) 25 25
Komp .2 PUR PUR
(Teile) 75 75
25 PI 1 (Teile) 1,5 ohne
PI 2 (Teile) 1,5 ohne
Pendeldämpfung ( sec ) 30 nach Trocknung, aber 59 92 vor UV-Härtung
Pendeldämpfung ( sec ) nach UV-Härtung 115 119
35 10 m/min an Luft
Pendeldämpfung ( sec ) nach UV-Härtung 118 125 lOm/min unter N2 40
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