„Verfahren zur Herstellung von flüssigen bis gelförmigen Reinigungsmitteln"
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines flüssigen bis gelförmigen Reinigungsmittels, das bevorzugt im Sanitärbereich eingesetzt wird, worin eine Dispersion der Inhaltsstoffe hergestellt wird.
Zur Reinigung von Toiletten sind zum einen Mittel bekannt, die der automatischen Reinhaltung von Toiletten dienen und unter Einsatz von entsprechenden Vorrichtungen in der WC-Schüssel oder im Wasserkasten angebracht werden. Eine andere Gruppe von Mitteln wird insbesondere zum Reinigen des Bereichs des unten in der Toilette stehenden Wassers, häufig auch mit mechanischen Reinigungsgeräten eingesetzt.
Die Mittel, die zur automatischen Reinhaltung von Toiletten eingesetzt werden, liegen üblicherweise als Formkörper oder als Gel vor und werden bei jedem Spülgang vom Wasser überströmt, wobei sie sich allmählich auflösen und während dieser Zeit ihre reinigungsaktiven Wirkstoffe freisetzen. Auch die Mittel zur mechanischen Reinigung der Toiletten werden üblicherweise in flüssiger bis gelförmiger Form angeboten und kommen verpackt in Flaschen in den Handel.
Die Herstellung der beschriebenen Reinigungsmittel erfolgt in der Regel durch Herstellung von Dispersionen der flüssigen und gegebenenfalls festen Ausgangskomponenten. Dazu werden die einzelnen Komponenten in üblichen Behältern vermischt und unter Rühren dispergiert. Die Einstellung der Viskosität erfolgt in der Regel über übliche Verdickungs- mittel.
Die hergestellten Dispersionen sollen bei üblichen Lagerbedingungen und bei dem in der Dispersion vorliegenden pH-Wert stabil sein. Bei der Herstellung der Dispersionen, insbesondere beim Rühren, treten im Gemisch starke Scherkräfte auf, welche für empfindliche Inhaltsstoffe eine hohe Belastung darstellen. Insbesondere die üblichen Verdickungsmittel weisen bei den auftretenden Scherkräften häufig keine ausreichende Stabilität auf.
Der vorliegenden Erfindung lag demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von flüssigen bis gelförmigen Reinigungsmitteln zur Verfügung zu stellen, worin stabile Dispersionen hergestellt werden können, ohne dass beim Herstellprozess hohe Scherkräfte auftreten, die zur Zerstörung einzelner Ausgangssubstanzen führen können.
Überraschenderweise wurde festgestellt, dass die oben beschriebenen Nachteile von üblichen Herstellungsverfahren sich verringern lassen, wenn die Herstellung der Dispersion nicht unmittelbar in einem Vorratsbehalter erfolgt, sondern die flüssigen und festen Ausgangskomponenten außerhalb des Vorratsbehälters in Teilmengen miteinander dispergiert werden, indem die Flüssigkeit aus dem Vorratsbehalter entnommen und in einen Dispergator befördert wird, in welchem über separate Leitungen zugeführte Feststoffe in der Flüssigkeit dispergiert werden und die erhaltene Dispersion anschließend in den Vorratsbehalter zurückgeführt oder einen weiteren Behälter zur weiteren Verarbeitung geleitet wird. Im Dispergator werden nur relativ kleine Teilmengen miteinander vermischt, so dass die auftretenden Scherkräfte vergleichsweise gering sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Herstellung von flüssigen bis gelförmigen Reinigungsmitteln, worin flüssige und feste Ausgangskomponenten zu einer Dispersion verarbeitet werden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass Flüssigkeit aus einem Vorratsbehalter über eine erste Leitung in einen Dispergator befördert wird, in dem Dispergator über eine zweite Leitung zugeführte, vorzugsweise vorwiegend feste Komponenten in der Flüssigkeit dispergiert werden und die erhaltene Dispersion über eine dritte Leitung unter Anreicherung der in dem Vorratsbehalter enthaltenen Flüssigkeit in den Vorratsbehalter zurück oder in einen weiteren Behälter gefördert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, stabile Dispersionen zu erhalten, ohne dass die eingesetzten Komponenten derartig hohen Scherkräften ausgesetzt werden, dass sie zerstört werden. Die Hauptmenge der Flüssigkeit besteht in der Regel aus Wasser sowie ggf. flüssigen Inhaltsstoffen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder batchweise durchgeführt werden.
Sowohl in der batchweisen als auch in der kontinuierlichen Verfahrensweise wird die Flüssigkeit aus dem Vorratsbehalter in der Regel im Kreis geführt, d.h. sie wird aus dem Dispergator über eine dritte Leitung in den Vorratsbehalter zurückgefördert, so dass sich die Flüssigkeit im Vorratsbehalter langsam mit den zugeführten Komponenten anreichert. Im batchweisen Verfahren wird das Verfahren gestoppt, sobald die Soll-Konzentration des herzustellenden Mittels erreicht ist, die erhaltene Dispersion wird dann dem System entnommen. Hierzu kann man den Dispergator gleichzeitig als Pumpe nutzen, die das fertige Produkt aus dem Vorratsbehalter abzieht, welches dann über eine vierte Leitung einem weiteren Behälter zugeführt wird. Dem Vorratsbehalter wird anschließend neue Flüssigkeit zugeführt. In der kontinuierlichen Verfahrensweise werden bei Erreichen derSoll-Kon- zentration gleichzeitig über eine vierte Leitung Fertigprodukte entnommen und auf dem bereits beschriebenen Wege neue Flüssigkeit zugeführt.
Die Zufuhr der flüssigen Hauptkomponente erfolgt vorzugsweise in den Vorratsbehalter.
Die weiteren Inhaltsstoffe können alle jeweils über die zweite Leitung in den Dispergator zugeführt und dort mit der Flüssigkeit vermischt werden. Es ist aber auch möglich, einen Teil der Inhaltsstoffe direkt in den Vorratsbehalter zu dosieren. Um eine ausreichende Vermischung mit der im Vorratsbehalter befindlichen Flüssigkeit beziehungsweise rückgeführten Dispersion zu erreichen, ist dieser vorzugsweise mit einem Rührwerk ausg- stattet.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei den flüssigen bis gelförmigen Reinigungsmitteln um Reinigungsmittel für den Sanitärbereich, wie zur automatischen Reinhaltung von Toiletten und zur mechanischen WC-Reinigung, zur Entfernung von Kalkablagerungen, zur Desinfektion, zur Beduftung usw.
Die erfindungsgemäß hergestellten Reinigungsmittel stellen in der Regel wässerige Dispersionen der darin enthaltenen festen und flüssigen Inhaltsstoffe dar.
Als feste und flüssige Inhaltsstoffe können im erfindungsgemäß hergestellten Reinigungsmittel alle üblichen in derartigen Mitteln enthaltenen Wirk- und Inhaltsstoffe enthalten sein.
Beispiele für diese Wirk- und Inhaltsstoffe sind Tenside, kalklösende Mittel, Farbstoffe, keimhemmende Mittel, Perlglanzmittel, Stabilisatoren, Reinigungsverstärker, Geruchsabsorber, Duftstoffe, Sauerstoffträger, kalklösende Mittel, keimhemmende Mittel sowie beliebige Gemische der voranstehenden. Es ist auch möglich, bereits in Form von Mikro- und/oder Nanokapseln vorliegende Wirkstoffe in die erfindungsgemäßen Mittel einzuarbeiten.
Als Tenside können die erfindungsgemäß hergestellten Reiniger anionische, nichtionische, zwitterionische oder kationische Tenside enthalten. Sie können in einer Menge bis zu 80 Gew.-% enthalten sein, vorzugsweise von 0,1 bis 30 Gew.-% und insbesondere zwischen 2 und 10 Gew.-%.
Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzol- sulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12.18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12.18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Taigfettsäuren geeignet.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäuregly- cerinestem sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise derCapronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettal-
kohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die Cι2-C16-Alkylsulfate und Cι2-C15-Alkylsulfate sowie C1 -C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete Aniontenside.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C .2ι -Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte Cg-n-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12.18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von nicht mehr als 5 Gew.-%, eingesetzt.
Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als Suifosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Suifosuccinate enthalten C8.18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Suifosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum Suifosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Taigfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kaliumoder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxy- lierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise inOxoalko- holresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12.14-Alkohole mit 3 EO bis 7 EO, Cs-n-Alkohol mit 7 EO, C13-ι5-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12.18-Alko- hole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus Cι2.14- Alkohol mit 3 EO und C12.18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow ränge ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Taigfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Hierbei können Blockcopolymere mit EO-PO-Blockeinheiten bzw. PO-EO- Blockeinheiten eingesetzt werden, aber auch EO-PO-EO-Copolymere bzw. PO-EO-PO- Copolymere. Selbstverständlich sind auch gemischt alkoxylierte Niotenside einsetzbar, in denen EO- und PO-Einheiten nicht blockweise sondern statistisch verteilt sind. Solche Produkte sind durch gleichzeitige Einwirkung von Ethylen- und Propylenoxid auf Fettalkohole erhältlich.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propo-
xylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.
Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind die Alkylpolyglycoside (APG). Einsetzbare Alkypolyglycoside genügen der allgemeinen Formel R1O(G)2, in der R1 für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2- Stellung methylverzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Gly- koseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Glycosidier- ungsgrad z liegt dabei zwischen 1,0 und 4,0, vorzugsweise zwischen 1 ,0 und 2,0 und insbesondere zwischen 1 ,1 und 1 ,4.
Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglucoside, also Alkylpolyglycoside, in denen der Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.
Die erfindungsgemäß hergestellten Reinigungs- und Wasch mitte Iformkörper können bevorzugt Alkylpolyglycoside enthalten, wobei Gehalte der Reinigungs- und Waschmittelformkörper an APG über 0,2 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Formkörper, bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Mittel enthalten APG in Mengen von 0,2 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 3 Gew.-%.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-di- methylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanol- amide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
R3 R2-CO-N-[Z] (I)
in der R2CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R3 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für
einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acy- lierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
P O-R6 R4-CO-N-[Q] (II)
in der R4 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R5 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R6 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C- -Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Q] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
[Q] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COOH- oder -SOs^-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumgly- cinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2- Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der
Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylgly- cinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Coca- midopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8.ι8-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N- Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropion- säuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2- Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkyl- aminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das Cι2.18-Acylsarcosin.
Beispiele für die in den Reinigern verwendbaren kationischen Tenside sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen. Bevorzugt sind Ammoniumhalogenide wie Alkyltri- methylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammo- niumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Di- stearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzyl- ammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid sowie Benzalkoniumchlorid. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar.
Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trime- thylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modi- fiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).
Alkylamidoamine, insbesondere Fettsäureamidoamine wie das unter der Bezeichnung Tego Amid®S 18 erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin, zeichnen sich durch ihre gute biologische Abbaubarkeit aus.
Ebenfalls sehr gut biologisch abbaubar sind quatemäre Esterverbindungen, sogenannte "Esterquats", wie die unter dem Warenzeichen Stepantex® vertriebenen Methylhydroxy- alkyldialkoyloxyalkylammoniummethosulfate.
Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zuckerderivat stellt das Handelsprodukt Glucquat®100 dar, gemäß INCI-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride".
Bei den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so dass man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigenAlkyl- kettenlängen erhält.
Beispiele für geeignete kalklösende Mittel sind anorganische oder organische Säuren. Hierunter fallen Monocarbonsäuren, wie Ameisensäure und Essigsäure, und insbesondere - ggf. Hydroxygruppen tragende - Oligocarbonsäuren, vor allem Di- und Tricar- bonsäuren, wie Citronensäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure und Glutarsäure oder deren wasserlöslichen Salze sowie saure Salze mehrwertiger anorganischer oder organischer Säuren, z.B. Kaliumdihydrogen- phosphat oder Natriumhydrogensulfat, und Amidoschwefelsäure (H2N-SO2-OH; veraltet: Amidosulfonsäure, Sulfamin- oder Sulfamidsäure). Die kalklösenden Mittel können in den erfindungsgemäß hergestellten Reinigern in einer Menge bis zu 85 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 12 Gew.-% und insbesondere in einer Menge von 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Menge der in der Kapsel enthaltenen Wirkstoffe, enthalten sein.
Als weitere Wirkstoffe können die erfindungsgemäß hergestellten Reiniger keimhemmende Mittel enthalten, die die desinfizierende und reinigende Wirkung der erfindungsgemäßen WC-Reiniger verstärken können. Die keimhemmenden Mittel sind vorzugsweise ausewählt aus den Gruppen der Alkohole, Aldehyde, antimikrobiellen Säuren, wie Pro- pionäure, Carbonsäureester, Säureamide, Phenole, Phenolderivate, Diphenyle, Diphenyl- Ikane, Harnstoffderivate, Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie -Formale, Benzamidine, substituierten Isothiazole und hydrierten Isothiazolderivate wie Isothiazolinen (Dihydroso- thiazolen) und Isothiazolidinen, Phthalimidderivate, Pyridinderivate, antimikrobiellen ober-
flächenaktiven Verbindungen wie antimikrobiellen quaternären oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidine, antimikrobiellen amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1 ,2-Dib- rom-2,4-dicyanobutan, lodo-2-propynyl-butyl-carbamat, lod, lodophore und Peroxide, beispielsweise Phenoxyethanol, Undecylensäure, Propionsäure, Salicylsäure, Benzoesäure oder deren Salze, Chloracetamid, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4- chlorphenol), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether, N-(4-Chiorphenyl)-N-(3,4-dichlor- phenyl)-harnstoff, N,N'-(1 ,10-decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-dihydro- chlorid und N,N'-Bis-(4-Chlorphenyl)-3,12-diimino-2,4,1 1 ,13-tetraaza-tetradecandiimid- amid, wie sie beispielsweise K. H. Wallhäußer in „Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung : Keimidentifizierung - Betriebshygiene" (5. Aufl. - Stuttgart ; New York : Thieme, 1995) beschreibt.
Bevorzugt enthält der erfindungsgemäße Reiniger als antimikrobielle Wirkstoffkomponente Salicylsäure und/oder Isothiazoline.
Die keimhemmenden Mittel sind vorzugsweise in Mengenanteilen von nicht über 10 Gew.- %, besonders bevorzugt in Mengen von 0,0005 Gew.-% bis 5Gew.%, vorhanden.
Durch den Zusatz von Sauerstoffträgern (Bleichmitteln) kann sowohl die reinigende als auch die desinfizierende Wirkung der erfindungsgemäß hergestellten Reiniger verstärkt werden. Man verwendet vorzugsweise Substanzen, die in der Lage sind, Aktivsauerstoff abzugeben, wie Perborate, Percarbonate oder Persulfate, wobei insbesondere Natrium- percarbonat, Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat zu nennen sind. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Peroxypyrophosphate, Citrat- perhydrate sowie H2O2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Perox- ophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Es können auch Bleichmittel aus der Gruppe der organischen Bleichmittel eingesetzt werden. Typische organische Bleichmittel sind die Diacylperoxide, wie z.B. Dibenzoylperoxid. Weitere typische organische Bleichmittel sind die Peroxysäuren, wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysäuren und die Arylperoxysäuren genannt werden. Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesäure und ihre ringsubstituierten Derivate, wie Alkyl- peroxybenzoesäuren, aber auch Peroxy-α-Naphtoesäure und Magnesium-monoperphtha- lat, (b) die aliphatischen oder substituiert aliphatischen Peroxysäuren, wie Peroxylaurin- säure, Peroxystearinsäure, ε-Phthalimidoperoxycapronsäure [Phthaloiminoperoxyhexan-
säure (PAP)], o-Carboxybenzamidoperoxycapronsäure, N-nonenylamidoperadipinsäure und N-nonenylamidopersuccinate, und (c) aliphatische und araliphatische Peroxydicar- bonsäuren, wie 1 ,12-Diperoxycarbonsäure, 1 ,9-Diperoxyazelainsäure, Diperoxysebacin- säure, Diperoxybrassylsäure, die Diperoxyphthalsäuren, 2-Decyldiperoxybutan-1 ,4-di- säure, N,N-Terephthaloyl-di-(6-aminopercapronsäure).
Bleichmittel sind in den erfindungsgemäß hergestellten Reinigungsmitteln vorzugsweise in Mengenanteilen von nicht über 10 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-%, vorhanden.
Die Bleichmittel werden vorzugsweise gemeinsam mit einem geeigneten Aktivator eingesetzt. Beispiele für derartige Aktivatoren sind die als Bleichaktivatoren bekannten Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N- Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoyl- gruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetra- acetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1 ,5-Diacetyl-2,4-di- oxohexahydro-1 ,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glycolurile, insbesondere 1 ,3,4,6-Tetra- acetylglycoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere r?-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), acylierte Hydroxycarbonsäuren, wie Triethyl-O-acetylcitrat (TEOC), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, Isatosäureanhydrid und/oder Bernsteinsäureanhydrid, Carbonsäureamide, wie N-Methyldiacetamid, Glycolid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglycoldiacetat, Isopropenylacetat, 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran und Enolester sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol, acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglucose (PAG), Pentaacetylfructose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes, gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin bzw. Gluconolacton, Triazol bzw. Thazolderivate und/oder teilchenförmige Caprolactame und/oder Caprolactamderivate, bevorzugt N-acylierte Lactame, beispielsweise N-Benzoylcaprolactam und N-Acetylcaprolactam, hydrophil substituierte Acylace- tale, Nitrilderivate wie Cyanopyridine, Nitrilquats, z. B. N-Alkyammoniumacetonitriie, und/oder Cyanamidderivate eingesetzt werden. Bevorzugte Bleichaktivatoren sind Nat- rium-4-(octanoyloxy)-benzolsulfonat, π-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n-
bzw. iso-NOBS), Undecenoyloxybenzolsulfonat (UDOBS), Natriumdodecanoyloxybenzol- sulfonat (DOBS), Decanoyloxybenzoesäure (DOBA, OBC 10) und/oder Dodecanoyloxy- benzolsulfonat (OBS 12), sowie N-Methylmorpholinum-acetonitril (MMA).
Zur Einstellung der Viskosität können dem erfindungsgemäßen Mittel ein oder mehrere Verdicker bzw. Verdickungssysteme zugesetzt werden. Die Viskosität der Mittel kann mit üblichen Standardmethoden (beispielsweise Brookfield-Viskosimeter RVD-VII bei 20 U/min und 20°C, Spindel 3) gemessen werden und liegt vorzugsweise im Bereich von 100 bis 5000 mPas. Bevorzugte flüssige bis gelförmige Mittel haben Viskositäten von 200 bis 4000 mPas, wobei Werte zwischen 400 und 2000 mPas besonders bevorzugt sind.
Geeignete Verdicker sind anorganische oder polymere organische Verbindungen. Es können auch Gemische aus mehreren Additiven eingesetzt werden. Diese auch Quell(ungs)mittel genannten, meist hochmolekularen Stoffe, saugen die Flüssigkeiten auf, quellen dabei und gehen schließlich in zähflüssige echte oder kolloide Lösungen über. Die Verdicker können in einer Menge bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 3 Gew.- %, bezogen auf die fertige Zusammensetzung, enthalten sein.
Vorzugsweise werden solche Verdicker eingesetzt, die Aerogele bilden, d.h. Strukturen bilden, die Wasser aufnehmen oder abgeben können, ohne dass sich die Struktur verändert. Die Aerogele bilden ein Trägergerüst für die Wirkstoffe. Ein Beispiel für einen Aerogele bildenden Verdicker ist Kieselgel.
Zu den anorganischen Verdickern zählen beispielsweise Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuern und Bentonite.
Die organischen Verdicker stammen aus den Gruppen der natürlichen Polymere, der abgewandelten natürlichen Polymere und der vollsynthetischen Polymere.
Aus der Natur stammende Polymere, die als Verdickungsmittel Verwendung finden, sind beispielsweise Xanthan und Xanthan-Derivate, Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine und Casein.
Abgewandelte Naturstoffe stammen vor allem aus der Gruppe der modifizierten Stärken und Celluiosen, beispielhaft seien hier Carboxymethylcellulose und andere Cellulose- ether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose sowie Kernmehlether genannt.
Eine große Gruppe von Verdickungsmitteln, die breite Verwendung in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten finden, sind die vollsynthetischen Polymere wie Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Poiyether, Poly- imine, Polyamide und Polyurethane.
Verdickungsmittel aus den genannten Substanzklassen sind kommerziell erhältlich und werden beispielsweise unter den Handelsnamen Acusol®-820 (Methacrylsäure(stearyl- alkohol-20-EO)ester-Acrylsäure-Copolymer, 30%ig in Wasser, Rohm & Haas), Dapral®-GT-282-S (Alkylpolyglykolether, Akzo), DeuteroP-Polymer-11 (Dicarbonsäure- Copolymer, Schöner GmbH), Deuteron®-XG (anionisches Heteropolysaccharid auf Basis von ß-D-Glucose, D-Mannose, D-Glucuronsäure, Schöner GmbH), Deuteron®-XN (nicht- ionogenes Polysaccharid, Schöner GmbH), Dicrylan®-Verdicker-O (Ethylenoxid-Addukt, 50%ig in Wasser/Isopropanol, Pfersse Chemie), EMA®-81 und EMA®-91 (Ethylen-Male- insäureanhydrid-Copolymer, Monsanto), Verdicker-QR-1001 (Polyurethan-Emulsion, 19-21%ig in Wasser/Diglykolether, Rohm & Haas), Mirox®-AM (anionische Acrylsäure- Acrylsäureester-Copolymer-Dispersion, 25%ig in Wasser, Stockhausen), SER-AD-FX-1100 (hydrophobes Urethanpolymer, Servo Delden), Shellflo®-S (hochmolekulares Polysaccharid, mit Formaldehyd stabilisiert, Shell), Shellflo®-XA (Xanthan-Biopolymer, mit Formaldehyd stabilisiert, Shell), Kelzan, KeltrolT (Kelco) angeboten.
Als weitere Wirkstoffe können die erfindungsgemäß hergestellten Reiniger Färb- und Duft- stoffe enthalten. Während die Farbstoffe den ästhetischen Eindruck des Reinigers selbst verbessern sollen, dienen die Duftstoffe auch der Raumbeduftung.
Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzyl- acetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethyl- benzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethyl- phenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den
Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenal- dehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, rc-lso- methylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöie können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Pat- chouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanu öl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäß hergestellten Reiniger, d.h. in die Kapseln, eingearbeitet werden, es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen oder in Form von Mikro- und/oder Nanokapseln, einzusetzen.
Üblicherweise liegen die Duftstoffe in einer Menge bis zu 12 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 12 Gew.-%, und insbesondere bezogen auf die Summe der Wirkstoffe, vor.
Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäß hergestellten ReinigeF zu verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber der Toilettenkeramik, um diese nicht anzufärben.
Bevorzugt für den Einsatz in den erfindungsgemäß hergestellten Reinigern sind alle Färbemittel, die oxidativ, d.h. von Luftsauerstoff oder Bleichmittel, zerstört werden können sowie Mischungen derselben mit geeigneten blauen Farbstoffen, sog. Blautönern. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, Färbemittel einzusetzen, die in Wasser oder bei Raumtemperatur in flüssigen organischen Substanzen löslich sind. Geeignet sind beispielsweise anionische Färbemittel, z.B. anionische Nitrosofarbstoffe. Ein mögliches Färbemittel ist
beispielsweise Naphtholgrün (Colour Index (Cl) Teil 1 : Acid Green 1 ; Teil 2: 10020), das als Handelsprodukt beispielsweise als Basacid® Grün 970 von der Fa. BASF, Ludwigshafen, erhältlich ist, sowie Mischungen dieser mit geeigneten blauen Farbstoffen. Als weitere Färbemittel kommen Pigmosol® Blau 6900 (Cl 74160), Pigmosol® Grün 8730 (Cl 74260), Basonyl® Rot 545 FL (Cl 45170), Sandolan® Rhodamin EB400 (Cl 45100), Basacid® Gelb 094 (Cl 47005), Sicovit® Patentblau 85 E 131 (Cl 42051), Acid Blue 183 (CAS 12217-22-0, Cl Acidblue 183), Pigment Blue 15 (Cl 74160), Supranol® Blau GLW (CAS 12219-32-8, Cl Acidblue 221), Nylosan® Gelb N-7GL SGR (CAS 61814-57-1 , Cl Acidyellow 218) und/oder Sandolan® Blau (Cl Acid Blue 182, CAS 12219-26-0) zum Einsatz.
Üblicherweise liegt der Gehalt an Farbstoffen unter 0,1 Gew.-%, insbesondere unter 0,05 Gew.-%, bezogen auf die Wirkstoffkombination.
In den erfindungsgemäß hergestellten Reinigungsmitteln können ggf. wasserlösliche und wasserunlösliche Builder enthalten sein. Dabei sind dann wasserlösliche Builder bevorzugt, da sie auf harten Oberflächen in der Regel weniger dazu tendieren, unlösliche Rückstände zu bilden. Übliche Builder oder Komplexbildner, die im Rahmen der Erfindung zugegen sein können, sind die niedermolekularen Polycarbonsäuren und ihre Salze, die homopolymeren und copolymeren Polycarbonsäuren und ihre Salze, die Citronensäure und ihre Salze, die Carbonate, Phosphate und Silikate. Zu wasserunlöslichen Buildern zählen die Zeolithe, die ebenfalls verwendet werden können, ebenso wie Mischungen der vorgenannten Buildersubstanzen. Besonders bevorzugt ist die Gruppe der Citrate. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Mittel Builder oder Komplexbildner in Mengen bis zu 10 Gew.-% insbesondere 0,1 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 6 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 2 bis 5 Gew.-%.
Die beigefügte Figur 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Flüssigkeit wird aus dem Vorratsbehalter 1 über die erste Leitung 2 in den Dispergator 3 gefördert. Die eingesetzte Flüssigkeit dient als Lösungmittel für die Inhaltsstoffe und ist in der Regel Wasser. In dem Dispergator werden die Flüssigkeit und weitere Komponenten, die über eine zweite Leitung 4 aus entsprechenden hier nicht dargestellten Be-
hältern in den Dispergator 3 gefördert werden, dispergiert. Über die Leitung 4 werden vorzugsweise Feststoffe, die gleichmäßig in dem Mittel verteilt werden sollen, zudosiert. Die Feststoffe können als Pulver, Dispersionen oder Aufschlämmungen in geeigneten Lösungsmitteln zugeführt werden.
Die erhaltene Dispersion wird in der hier dargestellten Ausführungsform über eine dritte Leitung 5 in den Vorratsbehalter 1 zurückgefördert. Die Flüssigkeit wird aus dem Vorratsbehalter 1 im Kreis geführt, so dass eine Anreicherung der vorgelegten Flüssigkeit mit den darin dispergierten Komponenten erreicht wird.
Der Vorratsbehalter 1 ist in der dargestellten Ausführungsform mit einem Rührwerk 6 ausgestattet. Es ist möglich, weitere Inhaltsstoffe, die nicht über den Dispergator 3 zugeführt werden, direkt in den Vorratsbehalter 1 über die Zuleitung 7 zu dosieren und mit den im Vorratsbehalter 1 enthaltenen Komponenten zu vermischen.
Das Verfahren kann in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform kontinuierlich oder batchweise durchgeführt werden.
In der batchweisen Verfahrensführung wird die Flüssigkeit solange über die Leitungen 2, 4 und 5 im Kreis geführt, bis das hergestellte Reinigungsmittel die gewünschte Zusammensetzung aufweist. Das Messen der Konzentrationen der einzelnen Inhaltsstoffe kann über hier nicht dargestellte Meßgeräte erfolgen. Die Zufuhr weiterer Inhaltsstoffe wird gestoppt und das fertige Produkt kann aus dem Vorratsbehalter 1 über die Leitungen 5, 2b und 8 in entsprechende, hier nicht dargestellte Behälter gepumpt bzw. einer weiteren Verarbeitung und/oder Konfektionierung zugeführt werden. Der Dispergator 3 hat in dieser Ausgestaltung gleichzeitig die Funktion einer Pumpe. Das fertige Produkt kann aber auch über die Leitungen 2a und 8 aus dem Vorratsbehalter 1 in einen weiteren Behälter gepumpt bzw. der weiteren Verarbeitung zugeführt werden. In einer weiteren Verfahrensvariante wird das Produkt über die Leitung 5 in den Dispergator 3 geführt, dort mit den weiteren Komponenten aus Leitung 4 dispergiert und dann über die Leitungen 2b und 2a in den Vorratsbehalter zurückgeleitet bzw. über die Leitungen 2b und 8 abgeführt. Nach dem Leeren des Vorratsbehälters 1 kann das Verfahren wieder gestartet werden.
Die kontinuierliche Verfahrensführung wird vorzugsweise über eine geeignete Meß- und Steuereinrichtung geregelt. Die Meß- und Steuereinrichtung überwacht die Konzentrationen der einzelnen Inhaltsstoffe. Sobald die Soll-Konzentration erreicht ist, kann Produkt entnommen werden. In der hier dargestellten Ausführungsform hat es sich als geeignet erwiesen, die Konzentration der einzelnen Inhaltsstoffe der im Kreis geführten Flüssigkeit in der Leitung 2a zu messen, z. B. in der Nähe des Ventils 9. Ist die Soll-Konzentration erreicht, wird das Produkt über die Leitung 8 abgezogen. Gleichzeitig wird über die Zuführung 7 neue Flüssigkeit und ggf. weitere Komponenten in den Vorratsbehalter eingeleitet. Sobald in der Leitung 2a eine geringere Konzentration als die Soll-Konzentration gemessen wird, wird die Flüssigkeit wieder in Leitung 2b geführt und im Dispergator 3 mit den über die Leitung 4 zugeführten Komponenten vermischt. Auch bei kontinuierlicher Verfahrensführung hat sich eine weitere Vorgehensweise ebenfalls als geeignet erwiesen: Die Flüssigkeit wird aus dem Vorratsbehalter durch Leitung 5 in den Dispergator 3 geleitet und dort mit den mittels Leitung 4 zugeführten Komponenten dispergiert. Anschließend wird das Produkt entweder über Leitung 2 in den Vorratsbehalter zurückgeführt oder, bei erreichter Soll-Konzentration, über Leitung 8 abgeführt.
Bezugszeichenliste:
1 Vorratsbehalter
2 erste Leitung
3 Dispergator
4 zweite Leitung
5 dritte Leitung
6 Rührwerk
7 Zuleitung zu Vorratsbehalter
8 Leitung
9 Ventil