„Verwendung von partiell oxidiertem Polyethylen als Bügelhilfe in flüssigen wäßrigen Weichspülern"
Die Erfindung betrifft die Verwendung von partiell oxidiertem Polyethylen in flüssigen wäßrigen Weichspülerformulierungen, enthaltend 0,1 bis 80 Gew.-% kationischen und/oder nichtionischen Textilweichmachem, zur signifikanten Verbesserung der Gleiteigenschaften des Bügeleisens beim Bügeln der mit den Textilweichmacherzusammenset- zungen behandelten Wäschestücke.
Beim Bügeln von Textilien besteht der allgemeine Wunsch, die zum Bügeln aufzuwendende Kraft zu minimieren. Daher ist die Bereitstellung von Verbindungen erwünscht, die die Reibung des Bügeleisens auf dem zu bügelnden Textil vermindern und somit die Gleiteigenschaften des Bügeleisens verbessern. Ferner besteht der Wunsch, dies durch ein Mittel zu erreichen, mit dem man die Textilien bereits in der Waschmaschine oder bei der Handwäsche behandelt und mit dem den Textilien zusätzlich angenehm weicher Griff verliehen wird.
Aus der sowjetischen Patentanmeldung SU-A-912 795 ist bekannt, daß oxidiertes Poly- ethylenwachs in Mengen von 0,05 bis 0,5 Gew.-% in Formulierungen, die außerdem Po- lyethylenglycol in Mengen mit einem Molekulargewicht zwischen 1 470 und 1 600 in Mengen von 0,5 bis 2 Gew.-%, Natriumhydrogencarbonat, 0,1 bis 0,3 Gew.-% Formalin, 0,1 bis 0,2 Gew.-% Parfüm, 0,05 bis 0,1 Gew.-% eines Gemischs von Polyethylenglycol- ethern höherer Fettalkohole und Wasser enthält, als Bügelhilfe für Baumwoll- und Flachsmaterialien dient. Die Zusammensetzung wird nach dem Waschen, Trocknen und gegebenenfalls Stärken auf die Textilien gesprüht. Der Nachteil hierbei ist jedoch, daß das Aufsprühen der Zusammensetzung in einem dem Waschen und Trocknen nachgeordneten Schritt separat erfolgen muß, wofür zusätzliche Zeit und Aufwand nötig ist.
Das US-amerikanische Patent US-A-3,992,332 offenbart eine wasserlösliche Zusammensetzung zur Textilbehandlung, die mindestens 1 Gew.-% wasserlösliches Silicon-Glycol-
Copolymer, mindestens 5 Gew.-% Antistatikum enthaltend ein Phosphatderivat, z. B. Alkylphosphatester, und mindestens 70 Gew.-% Wasser enthält. Diese Zusammensetzung wird als Konditionierer verwendet, der Wasch- und Bleichkraft von Waschmitteln verbessert, die Textilien weich macht und unter anderem das Bügeln erleichtert. Hierdurch würde jedoch dem Wunsch des heutigen Verbrauchers nach umweltfreundlichen phosphatfreien Mitteln nicht entsprochen.
Als Gleitmittel ist Polyethylenwachs aus dem US-amerikanischen Patent US-A-4,556,498 bekannt. Hierin wird es als Filmmittel zum kombinierten Bemalen und Überbügeln von Metallsubstraten, wie beispielsweise bei der Herstellung von hohlzylindrischen Gefäßen mit Boden, hier z. B. Nahrungsmitteldosen, verwendet.
Ebenso ist Polyethylen als Überzug auf Stahlplatten wie Bügeleisenplatten als Antikratz- beschichtung aus dem US-amerikanischen Patent US-A-4,027,070 bekannt.
Das US-amerikanische Patent US-A-3, 536,643 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung wäßriger Polyethylendispersionen, wobei das Polymerisat zunächst bei entsprechenden Temperaturen und Drücken in Gegenwart von Persulfat-Initiator und einem Perfluorofett- säuresalz mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen pro Molekül hergestellt wird. Anschließend wird ein nichtionischer Emulgator zugegeben, der die Dispersion auch in Abwesenheit des Perfluorofettsäuresalzes stabilisiert. Nach Behandlung der Dispersion in einem Ionenaustauscher wird schließlich eine stabile wäßrige Polyethylendispersion erhalten, die frei von besagtem Perfluorofettsäuresalz ist. Die resultierenden wäßrigen Polyethylendispersionen sind nützlich zur Größeneinstellung oder zum Füllen von Papier sowie bei der Herstellung einer Bügelhilfe, wobei die Schmelzresistenz des Polymers ein Polymerwachstum verhindert. Daneben werden die Dispersionen zur Opazitätsregulierung in Farbstoffanwendungen eingesetzt. Eine Lehre zum Einsatz dieser Polyethylendispersionen oder zur Anwendung in Textilweichmacherzusammensetzungen, wodurch eine Verbesserung der Gleiteigenschaften des Bügeleisens auf mit diesen Zusammensetzungen behandelten Wäschestücken bewirkt wird, wird hierbei jedoch nicht gegeben.
Weiterhin werden Polyethylendispersionen bei der Fertigung von Garnen und Textilfasem zu deren Präparation und Nachbehandlung eingesetzt, um bei der Verarbeitung mit den entsprechenden Apparaturen eine erhöhte Schmierwirkung hervorzurufen und Beschädigungen der Fasern zu verhindern. Dieser Einsatz von Polyethylendispersionen ist aus den Patentanmeldungen DE-A-37 34 931, DE-A-38 76 210, DE-A-42 06 714, EP-A- 0416 917, WO-A-92/07132 sowie aus der US-amerikanischen Patentschrift US-A-
4,960,431 bekannt. Weiterhin werden organische Polymere wie Polyethylen zur Verkap- selung von Feststofrpartikeln bzw. Flüssigkeitströpfchen verwendet, wie sie beispielsweise auch in Waschmitteln und Weichspülern eingesetzt werden. Ein Verfahren zur Verkap- selung wasserlöslicher oder wasserempfindlicher Stoffe mit Polyethylen als Verkapse- lungsmaterial ist beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 382 464 beschrieben.
Daneben sind Weichspülerformulierungen bekannt, die Polyethylen enthalten. In all diesen Weichspülerformulierungen hat Polyethylen jedoch lediglich entweder einen die Avi- vagewirkung des Weichmachers verstärkenden Effekt oder dient zur Viskositätseinstellung der Zusammensetzungen.
So beschreibt die britische Patentanmeldung GB-A-2,281,316 ein Textilbehandlungsmit- tel mit mindestens einem Weichmacher und einem Wachs. Dem Wachs, das vorzugsweise oxidiert ist, Polyethylenwachs sein kann und bevorzugt in Form einer Emulsion oder Dispersion zusammen mit einem Tensid, Säure oder Alkali und einem Dispersionsmittel in die Weichmacher enthaltende Formulierung gegeben wird, wird keine explizite Aufgabe oder Wirkung zugeschrieben. Lediglich werden als Effekte des Weichmachers weicher Griff, Wasserabsorption, Verringerung des Kratzens der Textilien, Flauschigkeit und antistatische Wirkung genannt.
In der Patentanmeldung WO 97/46654 sind Textilweichmacherzusammensetzungen mit mindestens einem kationischen Textilweichmacher mit mindestens zwei langen Ketten, mindestens einem dispergierbaren Polyolefin und mindestens einer kationischen Farbfi- xiersubstanz beschrieben. Das Polyolefin erlaubt hierbei den Einsatz geringerer Mengen an Farbfixierer.
Flüssige Textilweichmacherzusammensetzungen für den Spülgang beschreibt die Patentanmeldung WO 97/28239. Die Zusammensetzungen enthalten einen Textilweichmacher, z. B. quartäre Ammonium Verbindung oder Aminvorläufer, und ein dispergierbares Polyolefin wie Polyethylen bzw. oxidiertes Polyethylen. Zusätzlich ist eine flüssige Trägersubstanz wie Wasser, einwertige C,-C4-Alkohole, mehrwertige C2-C6- Alkohole, Pro- pylencarbonat, flüssige Polyethylenglycole bzw. Mischungen hieraus enthalten. Zudem liegt der Gehalt an amphoteren Tenside unter 1 Gew.-%. Optional kann die Zusammensetzung 0 bis 30 Gew.-% eines Dispergierbarkeitsmodifikators enthalten. Die Zusammensetzung bewirkt Verhinderung von Faltenwurf, antistatische Eigenschaften, verbesserte Farberscheinung, Wasserabsorbanz und weichen Griff.
Das US-amerikanische Patent US-A-4,115,281 offenbart eine stabile flüssige Textil- weichmacherzusammensetzung mit 0,5 bis 25 Gew.-% Fettsäureamid als Weichmacher, 3 bis 50 Gew.-% Säuerungsmittel und 25 bis 96,5 Gew.-% Wasser. Daneben wird ein Verfahren zur Herstellung solcher flüssiger Zusammensetzungen beschrieben, wobei Erwähnung findet, daß der als Weichmacher auch partiell oxidiertes Polyethylen eingesetzt werden kann.
Die deutsche Patentanmeldung DE-A-38 42 571 beschreibt hydrophile Weichgriffmittel für Faserstoffe, die neben üblichen Inhaltsstoffen ein wasserlösliches Ammoniumsalz mit mindestens einem Fettsäurerest, eine von dieser ersten Verbindung verschiedene quartäre Ammoniumverbindung mit mindestens einem langkettigen Alkylrest und dispergiertem Polyethylenwachs, das vorzugsweise oxidiert ist.
In der deutschen Patentanmeldung DE-A-44 35 386 sind schließlich wäßrige Weichspü- lerdispersionen offenbart, die Esterquats und Polyolefinwachse zur Viskositätseinstellung sowie gegebenenfalls weitere Tenside und/oder Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Unter der Bezeichnung Esterquats werden dort quaternierte Fettsäuretriethanolaminestersalze verstanden. Die Polyolefinwachse sind überwiegend lineare Polyolefine mit wachsartigem Charakter, z. B. Polypropylen- und insbesondere Polyethylenwachse mit relativ niedrigen Molmassen im Bereich von 500 bis 20 000. Modifizierte Polyolefinwachse können durch Copolymerisation von Ethylen mit geeigneten anderen Monomeren wie beispielsweise Vinylacetat oder Acrylsäure hergestellt werden. Schließlich kann die Dispergierbarkeit von Polyolefinen durch oxidative Oberflächenbehandlung verbessert werden.
Weiterhin offenbart die Patentanmeldung WO 98/04772 Textilpflegezusammensetzungen, die das Knittern von Textilien beim Tragen und beim anschließenden Waschen vermindern. Dabei werden die Abnahme von Falten, Noppen und Pill und die Dauerhaftigkeit der Farben begünstigt. Dies wird durch ein Verfahren erreicht, bei dem eine Zusammensetzung, die eine Polycarbonsäure oder deren Derivat enthält, auf das Textil aufgebracht wird und diese mit einem Haushaltsverfahren konserviert wird. Diese Zusammensetzung kann einem Textilkonditionierer für den Spülgang einer Haushaltswaschmaschine oder einer Bügelhilfenzusammensetzung zugesetzt werden und kann durch Aufsprühen auf die Textilien gebracht werden. Es wird vermutet, daß das Knittern von Textilien dadurch reduziert wird, daß eine Esterbindung zwischen den Carbonsäureresten aufgebaut wird, wobei der Zusatz von Katalysatoren die Bildung solcher Esterbindungen begünstigt. Textil- konditioniererzusammensetzungen, in die besagte Polycarbonsäuren eingebaut werden, enthalten kationische und/oder nichtionische Weichmacher sowie optional Polyethylene,
Paraffinwachse oder Silicone, die die erfindungsgemäße Wirkung verstärken. Die Konservierung der Textilien kann durch kurze, nicht zu starke Wärmeeinwirkung wie z. B. durch einen Tumbler oder ein Bügeleisen erfolgen.
Die Aufgabe der Erfindung bestand nun darin, einen Weichspüler zur Verfugung zu stellen, wodurch hiermit behandelte Wäschestücke beim Bügeln eine signifikante Verbesserung der Gleiteigenschaften des Bügeleisens und eine Herabsetzung der zum Bügeln erforderlichen Kraft bewirkt.
Es wurde nun gefunden, daß der Zusatz von partiell oxidiertem Polyethylen zu Weichspülerformulierungen mit kationischen und/oder nichtionischen Textilweichmachem eine signifikante Verbesserung der Gleiteigenschaften des Bügeleisens beim Bügeln der mit diesen Weichspülem behandelten Textilien bewirkt, wodurch ein Arbeitsschritt zum Aufbringen der Bügelhilfe nach dem Entnehmen der Textilien aus der Waschmaschine entfällt. Ein erhöhter Anteil an kationischen und/oder nichtiomschen Textilweichmachem sorgt zudem für weichen Griff der Textilien.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von partiell oxidiertem Polyethylen in flüssigen wäßrigen Textilweichmacherzusammensetzungen, die 0,1 bis 80 Gew.-% kationische und oder nichtionische Textilweichmacher sowie gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe enthalten, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften des Bügeleisens beim Bügeln der mit den Textilweichmacherzusammensetzungen behandelten Wäschestücke.
Unter partiell oxidiertem Polyethylen sind überwiegend lineare Polyethylenwachse zu verstehen, bei denen es sich um Produkte mit relativ niedrigen Molmassen im Bereich von 500 bis 50 000 handelt. Die Herstellung der Polyethylenwachse erfolgt in der Regel durch direkte Niederdruckpolymerisation oder, bevorzugt, Hochdruckpolymerisation der Monomere oder durch gezielte Depolymerisation von Produkten höherer Molmassen. Die hier eingesetzten modifizierten Polyethylenwachse können durch Polymerisation von Ethylen, vorzugsweise in Abwesenheit eines Katalysators unter frühzeitigem Polymerisationsabbruch, und anschließende Oxidation, z. B. durch Einleiten von Luft, oder durch Copolymerisation von Ethylen mit geeigneten anderen Monomeren wie beispielsweise Acrylsäure hergestellt werden, wobei der Anteil der Acrylsäureeinheiten vorzugsweise 20 %, insbesondere 10 % nicht übersteigt. Schließlich ist es möglich, die Dispergierbar- keit von Polyolefinen durch oxidative Oberflächenbehandlung zu verbessern. Übersichten zu diesem Thema finden sich beispielsweise in Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Aufl., 24, 36 sowie in Encycl. Polym. Sei. Eng. 17, 792f.
Im Sinne der erfindungsgemäßen Verwendung ist der Einsatz von oxidiertem High- density-Polyethylenwachs mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 500 bis 50 000 und insbesondere 2 000 bis 10000 bevorzugt. Üblicherweise gelangen die Polyethylenwachse als wäßrige Dispersionen in den Handel und weisen einen Feststoffgehalt bis 45 Gew.-%, vorzugsweise bis 25 Gew.-% auf.
Bevorzugte Textilweichmacherzusammensetzungen enthalten partiell oxidiertes Polyethylen in Mengen von 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-% aktive Substanz.
In einer weiteren Ausfuhrungsform kann das partiell oxidierte Polyethylen im wesentlichen ein Copolymerisat aus Ethyleneinheiten und Acrylsäureeinheiten sein, wobei das partiell oxidierte Polyethylen vorzugsweise einen molaren Anteil an Acrylsäureeinheiten von höchstens 20 %, insbesondere höchstens 10 % aufweist.
Als Textilweichmacher werden kationische und/oder nichtionische Textilweichmacher eingesetzt, wobei als kationische Weichmacher Stoffe verwendet werden, bei denen der die Oberflächenaktivität bedingende hochmolekulare hydrophobe Rest sich bei der Dissoziation in wäßriger Lösung im Kation befindet. Wichtigste Vertreter der kationischen Weichmacher sind quartäre Ammoniumverbindungen der allgemeinen Formel (R4N+) X". Kationische Weichmacher verleihen der Faser im allgemeinen eine positive Ladung. Dieses Verhalten wird zum Aufziehen der kationischen Weichmacher vor allem auf Naturfasern genutzt, worauf sich ihre avivierende Wirkung gründet. Bevorzugte kationische Weichmacher sind Verbindungen der Formeln
(I),
worin jede Gruppe R1 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus C^-Alkyl-, -Alkenyl- oder -Hydroxyalkylgmppen; jede G ppe R2 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus C8-C28-Alkyl- oder -Alkenylgmppen; R3 = R1 oder (CH2)^-T-R2; R4 = R1 oder R2 oder (CH2)„-T-R2; T = -CH2-, -O-CO-, -CO-O-, -NH-, -NH-CO- oder -CO-NH- und n eine ganze Zahl von 0 bis 5 ist. In einer bevorzugten Ausfuhrungsform werden als kationische Weichmacher Alkylamidoammoniumverbindungen eingesetzt.
Besondere Bedeutung haben kationische Weichmacher, bei denen das zentrale Stickstoffatom des Kations mit zwei langen und zwei kurzen Resten substituiert ist. Sie zeigen ausgeprägtes Netz-, Emulgier- und Dispergiervermögen. Besonders bevorzugte Vertreter sind Ammoniumdiesterverbindungen.
In einer bevorzugten Ausfuhrungsform enthalten die Zusammensetzungen als Textilweichmacher quartäre Ammoniumdiesterverbindungen und/oder quartäre Alkylamido- ammoniumverbindungen. Da sich gezeigt hat, daß eine Verbesserung der Gleiteigenschaften des Bügeleisens durch eine Kombination von quartären Ammoniumverbindungen zusätzlich begünstigt wird, enthalten die Zusammensetzungen in einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform als Textilweichmacher mindestens zwei quartäre Ammoniumverbindungen, von denen eine ein quaterniertes di-C8-C28-acylsubstituiertes Trietha- nolamin ist. Die weiteren quartären Ammoniumverbindungen können z. B. eine Alkyla- midoammoniumverbindung umfassen.
Als nichtionische Weichmacher eignen sich vor allem nichtionische alkoxylierte Alkyl- und/oder Alkylarylverbindungen.
Vorzugsweise werden alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C- Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethy- lenoxid (EO) pro Mol Alkohol, besonders bevorzugt 1 bis 6 EO, insbesondere 1 bis 3 EO eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. In weiteren Ausfuhrungsformen sind Alkohol-ethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-, Palmkern-, Taigfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylier- ten Alkoholen gehören beispielsweise C12-CI4- Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9-Cπ- Alkohole mit 7 EO, C13-C15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, CI2-C18- Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-C14-Alkohol mit 3 EO und C12-C,8- Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylie- rungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow ränge ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind (Talg-) Fettalkohole mit 14 EO, 16 EO, 20 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
Außerdem können als weitere nichtionische Weichmacher auch Alkylglycoside der allgemeinen Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glycoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligo- merisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglycosiden und Oligoglycosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,1 bis 1,4.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Weichmacher, die entweder als alleiniger nichtionischer Weichmacher oder in Kombination mit anderen nichtionischen Weichmachern, insbesondere zusammen mit alkoxylierten Fettalkoholen und oder Alkyl- glycosiden, eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxy- lierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung JP 58/217 598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Besonders bevorzugt sind C12-C18-Fettsäuremethylester mit durchschnittlich 3 bis 15 EO, insbesondere mit durchschnittlich 5 bis 12 EO.
Weiterhin können als nichtionische Weichmacher Fettstoffe wie z. B. Ester, Glyceride, Säuren, Alkohole etc. eingesetzt werden.
Bevorzugte Mittel enthalten kationische und/oder nichtionische Textilweichmacher in Mengen von 3 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-%, insbesondere 10 bis 30 Gew.-%.
Daneben können weitere Inhaltsstoffe wie Tenside und andere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten sein.
Als Tenside können die Zusammensetzungen anionische, kationische, nichtionische und/oder amphotere bzw. zwitterionische Tenside enthalten.
Typische Beispiele für anionische Tenside sind Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefmsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfo- succinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercar-
bonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Acyllactylate, Acylglutamate, Acyltartrate, Alkyloligoglucosidsulfate und Al- kyl(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können sie eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphe- nolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolygylcolether, Fettaminpo- lyglycolether, alkoxylierte Triglyceride, Mischether, Alk(en)yloligoglykoside, Fettsäure- N-alkylglucamide, Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbitanester und Polysorbate. Sofern die nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können sie eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
Typische Beispiele für weitere kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen.
Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alky- lamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und Sulfobetai- ne.
Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um bekannte Verbindungen. Hinsichtlich Struktur und Herstellung dieser Stoffe sei auf einschlägige Übersichtsarbeiten beispielsweise J. Falbe (Hrsg.), „Surfactants in Consumer Products", Berlin, Springer Verlag, 1987, S. 54-124 oder J. Falbe (Hrsg.), „Katalysatoren, Tenside und Mineralöladditive", Stuttgart, Thieme Verlag, 1978, S. 123-217 verwiesen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Mittel anionische Tenside vom Typ der Alkyl- und/oder Alkenylsulfate enthalten. Unter diesen Aniontensiden sind die Sulfatierungsprodukte primärer Alkohole zu verstehen, die der Formel (IV) folgen,
[R5-O-SO3-]m Y'"+ (IV)
in der m für 1 oder 2 und R5 für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen Alkyl- und oder Alkenylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und Y für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht.
Typische Beispiele für Alkylsulfate, die im Sinne der Erfindung Anwendung finden können, sind die Sulfatierungsprodukte von Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol und E cylalkohol sowie deren technischen Gemischen, die durch Hochdruckhydrierung technischer Methylesterfraktionen oder Aldehyden aus der Roelenschen Oxosynthese erhalten werden. Die Sulfatierungsprodukte können vorzugsweise in Form ihrer Alkalisalze, und insbesondere ihrer Natriumsalze eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Alkylsulfate auf Basis von C16/C18- Talgfettalkoholen bzw. pflanzlicher Fettalkohole vergleichbarer C-Kettenverteilung in Form ihrer Natriumsalze.
Die erfindungsgemäßen Mittel können übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, wie beispielsweise Parfümöle, Farbstoffe und Konservierungsmittel enthalten. Vorzugsweise kommen als Zusatzstoffe schmutzablösende Polymere in Betracht. Bei diesen sogenannten „Soil re- pellents" handelt es sich um Polymere, die vorzugsweise Ethylenterephthalat- und/oder Polyethylenglycolterephthalatgruppen enthalten, wobei das Molverhältnis Ethylenterephthalat zu Polyethylenglycolterephthalat im Bereich von 50 : 50 bis 90 : 10 liegen kann. Das Molekulargewicht der verknüpfenden Polyethylenglycoleinheiten liegt vorzugsweise im Bereich von 750 bis 5 000, d. h., der Ethoxylierungsgrad der polyethy- lenglycolgruppenhaltigen Polymere kann ca. 15 bis 100 betragen. Die Polymeren zeichnen sich durch ein durchschnittliches Molekulargewicht von etwa 5000 bis 200 000 aus und können eine Block-, vorzugsweise aber eine Random- Struktur aufweisen.
Bevorzugte Polymere sind solche mit Molverhältnissen Ethylenterephthalat/Polyethy- lenglycolterephthalat von etwa 65 : 35 bis etwa 90 : 10, vorzugsweise von etwa 70 : 30 bis 80 : 20. Weiterhin bevorzugt sind solche Polymeren, die verknüpfende Polyethylenglycoleinheiten mit einem Molekulargewicht von 750 bis 5 000, vorzugsweise von 1 000 bis etwa 3 000 und ein Molekulargewicht des Polymeren von etwa 10 000 bis etwa 50 000 aufweisen. Beispiele für handelsübliche Polymere sind die Produkte Milea- se TM T (ICI) oder Repelotex TM SRP 3 (Rhöne-Poulenc). Femer kommen auch sulfo- nierte Typen der BASF in Frage. In einer bevorzugten Ausführungsform werden modifizierte Polyethylenglycole, insbesondere butyldiglycolmodifizierte Polyethylenglycole eingesetzt.
Beim Einsatz in maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den Mitteln übliche Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise
Seifen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an C18-C24- Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind beispielsweise Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, ggf. silanierter Kieselsäure sowie Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter Kieselsäure oder Bistearylethylendiamid. Mit Vorteilen werden auch Gemische aus verschiedenen Schauminhibitoren verwendet, z. B. solche aus Siliconen, Paraffinen oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren, insbesondere Silicon- und/oder paraffin- haltige Schauminhibitoren, an eine granuläre, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz gebunden; bevorzugt sind dabei Emulsionen von polymerisiertem modifiziertem Siloxan, insbesondere Polydimethylsiloxan-Emulsionen, die vorteilhafterweise in Mengen von 0,001 bis etwa 0,5 Gew.-% eingesetzt werden.
Falls die wäßrigen Textilweichmacher-Dispersionen nicht schon ohnehin eine geringe Ausgangsviskosität haben, beispielsweise durch die Verwendung von quartären Ammoniumverbindungen mit einem hohen cis-/trans-Verhältnis, ist es zweckmäßig, eine niedrige Viskosität durch den Zusatz eines Elektrolyten einzustellen. Geeignete Elektrolyten sind beispielsweise Natriumchlorid, Natriumacetat, Magnesiumsulfat oder Calciumchlorid und insbesondere Magnesiumchlorid. Zur Einstellung einer niedrigen Ausgangsviskosität durch Zusatz eines Elektrolyts reichen ebenfalls geringe Mengen aus. Der Elektrolyt liegt beispielsweise in Konzentrationen von 0,001 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die fertige Dispersion, in der Dispersion vor.
Der Anteil der Gesamtheit der weiteren Tenside, Hilfs- und/oder Zusatzstoffe macht vorzugsweise, bezogen auf das Mittel, 0,1 bis 10, insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-% aus.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind lagerstabil und eignen sich zur Avivage von Fasern, Garnen und textilen Flächengebilden im allgemeinen und Wäsche im besonderen. Die Vorteile der Erfindung liegen in einer deutlich verringerten aufzuwendenden Bügelkraft und im Wegfall eines nach dem Entnehmen der Textilien aus der Waschmaschine nötigen separaten Schritts der Textilbehandlung, mit dem diese Bügelerleichterung erreicht wird.
Beispiele
Tabelle 1 gibt Rezepturen von Weichspülmitteln wieder. Beispiel 3 war dabei ein erfindungsgemäßes Mittel, die Beispiele 1 und 2 waren Vergleichsbeispiele.
Tabelle 1: Rezepturen für Weichspüler ohne und mit Bügelhilfe, Mengenangaben in Gew.-%.
Rezeptur Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3 kationisches Tensid1 18,0 26,6 24,4
Polyethylen-Dispersion2 — — 3,0
MgCl2 - 6 H2O 0,55 0,55 0,55 Parfüm, Farbstoff, Verdicker, Entschäumer,
Wasser Rest auf 100 Rest auf 100 Rest auf 100
Bügelkraft bei 4 295 g Gewicht / N 3^34 349 2,94
1 Stepantex VL 90 A®, N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditalgacyloxyethyl)- ammonium-methosulfat, additiviert mit Stepanquat X 9124® ex Stepan Europe, 3- Talgamidopropyl-dimethylammoniummethosulfat, 90 % in Isopropanol
2 Adalin K® ex Henkel, 20gew.-%ige Dispersion in Wasser, entspricht 0,6 Gew.-% Polyethylen, aktive Substanz
Das Gewicht von 4 295 g wurde dadurch eingestellt, daß das Bügeleisen, das ein Eigengewicht von 1 700 g aufwies, mit einem Auflagegewicht von 2 595 g beaufschlagt wurde, um den Druck, der normalerweise beim Bügeln auf das Bügeleisen ausgeübt wird, zu simulieren.
Als Gewebe wurde ein derbes Baumwollgewebe genommen, welches unter dem Namen Bleichnessel bekannt ist und für Tisch- und Bettwäsche verwendet wird. Die Gewebestücke wurden jeweils nach der Entappretierung mit den entsprechenden Weichspülmitteln in einer Dosierung von 10,3 g / kg Trockenwäsche ausgerüstet.
Die so ausgerüsteten Wäschestücke wurden mit einer selbst entwickelten, exakten Meßapparatur gebügelt. Dabei wurde das Bügeleisen der Firma Rowenta (Typ Rowenta Professional DE-81 1 inox Dampfbügler), das auf Stufe III eingestellt war, mit konstanter Geschwindigkeit von 800 mm / min über eine Strecke von 670 mm über das zu prüfende Gewebe gezogen. Hierbei wurden die nötigen Kräfte mittels einer Universal- Prüfmaschine der Firma Zwick (Typ 2,5/TNlP) ermittelt.
An den Beispielen ist der Effekt der Bügelerleichterung durch die Polyethylen-Dispersion zu erkennen. Eine Erhöhung der Menge an Esterquat von 18,0 Gew.-% in Beispiel 1 auf 26,6 Gew.-% in Beispiel 2 hatte mit einer Verringerung der Bügelkraft um 0,15 N (4,5 %) einen relativ geringen Effekt. Wurde die Menge an Esterquat von Beispiel 1 auf Beispiel 3 lediglich auf 24,4 Gew.-% erhöht, hierzu jedoch zusätzlich 0,6 Gew.-% partiell oxidiertes Polyethylen (reine Substanz) gegeben, so verringerte sich die aufzuwendende Bügelkraft um 0,40 N (12 %).
Partiell oxidiertes Polyethylen bewirkte daher eine deutliche Verringerung der Bügelkraft und brachte somit eine signifikante Verbesserung der Gleiteigenschaften des Bügeleisens.