"Geschirrspülmittel mit spezifischem Viskositätsprofil"
Die Erfindung betrifft Geschirrspüimittel mit spezifischem Viskositätsprofi I, enthaltend eine verdickten Tensidmischung, die nicht durch flüssigkristalline Strukturen hervorgerufen wird.
Versucht man, mit herkömmlichen Mitteln ein genau dosierbares, ausgezeichnet reinigendes, handverträgliches, temperatur- und iagerstabiles, gießfähiges und ökologisch besonders verträgliches Handgeschirrspülmittel herzustellen, stößt man schnell an die Leistungsgrenze der Produkte. Aufgabe der Erfindung war es nun, ein Handgeschirrspülmittel zu formulieren, das neben der sonst für diese Produktgruppe üblichen Tensidmischungen eine Komponente zur Einstellung eines spezifischen Viskositätsprofils enthält.
Verdickte Reinigungsmittel sind im Stand der Technik bekannt. Es werden u.a. Polymere, Kieselsäuren, Tone und Silikate sowie andere Inhaltsstoffe verwendet.
Die WO 95/20027 beschreibt flüssige oder gelförmige Handgeschirrspülmittel, die durch Zugabe von Aminoxid verdickt sind.
Die WO 95/07971 beschreibt gelförmige Geschirrspülmittel mit einem Gehalt an Protease- enzym, welches die Handmildheit sicherstellen soll.
Die WO 95/06108 beschreibt konzentrierte oder gelförmige Geschirrspülmittel, die durch Zusatz von Calciumsaizen und Xylolsulfonaten verdickt werden. Der Zusatz von zweiwertigen Ionen zu Tensiden führt häufig zur Dimerisierung von Tensiden und damit zur Ausbildung flüssigkristalliner Strukturen in Handgeschirrspülmitteln.
Die GB 2280682 beschreibt Harnstoff enthaltende gelförmige Mittel, die in der hexagonal flüssigkristallinen Phase vorliegen. Die Viskosität solcher flüssigkristallinen Zusammensetzungen in der Produktion, Lagerung und Anwendung ist aber nur sehr schwer zu kontrollieren.
In der WO 94/09100 wird vorgeschlagen, durch Zusatz von Borsäure gelförmige Handgeschirrspülmittel auf Basis von Polyhydroxyfettsäureamiden zu stabilisieren.
Die in vielen Publikationen erwähnten gelförmigen Maschinengeschirrspülmittel aus Builder (wie Phosphat), Alkali (wie Soda), wenig (in der Regel bis 5 Gew.-%) Tensid sind u.a. wegen des hohen Alkalianteils für Handgeschirrspülmittel nicht geeignet.
Arbeitet man hohe Mengen typischer Tensidmischungen aus anionischen Tendsiden, wie Fettalkoholethersulfat oder Fettalkoholsulfat, nichtionischen Tensiden, wie Alkylpolyglykosid und zwitterionischen Tensiden, wie z.B. Betaine, in Handgeschirrspülmittel ein, so erhält man - vermutlich wegen der Bildung flüssigkristalliner Phasen - häufig hochviskose, schiecht dosierbare und schlecht lösliche Produkte. Versucht man, mit zusätzlichen Lösemitteln die Erniedrigung der Viskosität zu gewährleisten, so verschlechtert sich zum einen in manchen Fällen die Lagerstabilität der Mittel, zum anderen ist ein niedrigviskoses Produkt weniger genau dosierbar. Auch können bei getrocknetem angebranntem Schmutz sehr gezielt Schmutzflecken behandelt werden. Hier hat ein verdicktes Produkt deutliche Vorteile in der Anwendung.
Keine im Stand der Technik vorgeschlagenen Zusammensetzungen eignet sich aber als genau dosierbares, ausgezeichnet reinigendes, handverträgliches, temperatur- und lagerstabiles, gießfähiges und ökologisch besonders verträgliches Handgeschirrspülmittel mit spezifischem Viskositätsprofil.
Genau dosierbare, lichtechte, ausgezeichnet reinigende, handverträgliche, temperatur- und lagerstabile, gießfähige und ökologisch besonders verträgliche Produkte mit guten Gießeigenschaften und hervorragenden Reinigungsleistungen erhält man, wenn man ein Gemisch aus Fettalkoholethersulfat, ggf. Fettalkoholsulfat, Alkylpolyglykosid und Betain zusammen mit einem Polymer bereitstellt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach ein gießfähiges Iagerstabiles Handgeschirrspülmittel, enthaltend eine Tensidmischung aus anionischen Tensiden und/oder nichtionischen Tensiden und/oder Betaintensiden, das zwischen 0,01 und 5 Gew.-% Polymere enthält.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren Derivate - soweit nicht anders angegeben - stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen. Erstere sind insbesondere wegen ihrer pflanzlicher Basis als auf nachwachsenden Rohstoffen basierend aus ökologischen Gründen bevorzugt, ohne jedoch die erfindungsgemäße Lehre auf sie zu beschränken. Insbesondere sind auch die beispiels-
weise nach der RoELEΛ/schen Oxo-Synthese erhältlichen Oxo-Alkohle bzw. deren Derivate entsprechend einsetzbar.
Als Tensidmischungen eignen sich besonders jene aus anionischen und nichtionischen Tensiden. Aber auch die Verwendung von Betaintensiden im Gemisch, insbesondere in Kombination mit anionischen und nichtionischen Tensiden, kann für viele Anwendungen sehr sinnvoll sein, insgesamt verwendet man die Tenside in Mengen von 0,2 bis 60 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 55 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 50 Gew.-% und äußerst bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%.
Polymere im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Polycarboxylate bzw. Carboxyvinylpoly- mere, vorzugsweise Homo- und Copolymehsate der Acrylsäure, insbeondere Acrylsäure- Polymere und Acrylsäure-Methacrylsäure-Copolymere, Heteropolysaccaride (Xanthan, Guar, propoxyliertes Guar) und etwas weniger bevorzugt andere im Markt bekannte polymere Verdicker.
Anionische Tenside gemäß der vorliegenden Erfindung können aliphatische Sulfate wie Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, Dialkylethersulfate, Monoglyceridsulfate und aliphatische Sulfonate wie Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Ethersulfonate, n-Alkylethersulfonate, Estersulfonate und Lingninsulfonate sein. Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbar sind Fettsäurecyanamide, Sulfobemsteinsäureester, Fettsäureisethionate, Acy- laminoalkansulfonate (Fettsäuretauride), Fettsäuresarcosinate, Ethercarbonsäuren und Al- kyl(ether)phosphate.
Besonders bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind die Fettalkoholethersulfate. Fettalkoholethersulfate sind Produkte von Sulfatierreaktionen an alkoxylierten Alkoholen. Dabei versteht der Fachmann allgemein unter alkoxylierten Alkoholen die Reaktionsprodukte von Alkylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen, im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt mit längerkettigen Alkoholen. In der Regel ensteht aus n Molen Ethylenoxid und einem Mol Alkohol, abhängig von den Reaktionsbedingungen, ein komplexes Gemisch von Additionsprodukten unterschiedlicher Ethoxylierungsgrade. Eine weitere Ausführungsform der Alkoxyiierung besteht im Einsatz von Gemischen der Alkylenoxide, bevorzugt des Gemisches von Ethylenoxid und Propylenoxid. Ganz besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind niederethoxylierte Fettalkohoie mit 1 bis 4 Ethylenoxi- deinheiten (EO), insbesondere 1 bis 2 EO, beispielsweise 1 ,3 EO.
Bevorzugt werden die anionischen Tenside in Mengen zwischen 0,2 und 49,8 Gew.-% eingesetzt, bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 40 Gew.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Mittel 0,5 bis 15 Gew.-% Fettalkoholsulfate.
Nichtionische Tenside im Rahmen der vorliegenden Erfindung können Alkoxylate sein wie Polyglycolether, Fettalkoholpolygycolether, Alkylphenolpolyglycolether, endgruppen- verschlossene Polyglycolether, Mischether und Hydroxymischether und Fettsäurepolyglycol- ester. Ebenfalls verwendbar sind Ethylenoxid, Propylenoxid, Blockpoiymere und Fettsäureal- kanolamide und Fettsäurepolyglycolether. Eine wichtige Klasse nichtionischer Tenside, die erfindungsgemäß verwendet werden kann, sind die Polyol-Tenside und hier besonders die Glucotenside, wie Alkylpolyglykoside und Fettsäureglucamide. Besonders bevorzugt sind die Alkylpolyglucoside.
Alkylpolyglykoside sind Tenside, die durch die Reaktion von Zuckern und Alkoholen nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden können, wobei es je nach Art der Herstellung zu einem Gemisch monoalkylierter, oligomerer oder polymerer Zucker kommt. Bevorzugte Alkylpolyglykoside können Alkylpolyglucoside sein, wobei besonders bevorzugt der Alkohol ein langkettiger Fettalkohol oder ein Gemisch lang- kettiger Fettalkohole mit verzweigten oder unverzweigten C8- bis C18-Alkylketten ist und der Oligomerisierungsgrad (DP) der Zucker zwischen 1 und 10, vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 ,1 bis 3, äußerst bevorzugt 1 ,1 bis 1 ,7, beträgt.
Vorzugsweise verwendet man die Alkylpolyglykoside in Mengen zwischen 0,1 bis 14,9 Gew.-%, insbesondere 1 bis 8 Gew.-% und äußerst bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%.
Zu den zwitterionischen Tensiden oder Amphotensiden, die erfindungsgemäß eingesetzt werden können, zählen die Alkylbetaine, die Alkylamidobetaine, die Imidazoliniumbetaine und die Aminopropionate genauso wie die Aminooxide, Sulfobetaine und Biotenside. Ein bevorzugter Inhaltsstoff ist hierbei Alkylamidobetain.
Vorzugsweise werden diese zwitterionischen Tenside in Mengen zwischen 0,1 bis 14,9 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,5 bis 10 Gew.-%, äußerst bevorzugt zwischen 1 bis 8 Gew.-%, eingesetzt.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handgeschirrspülmittels enthält die Tensidmischung
(a) 0,2 bis 49,8 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 40 Gew.-%, anionische Tenside, insbesondere Fettalkoholethersulfate,
(b) 0,1 bis 14,9 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 8 Gew.-%, nichtionische Tenside, insbesondere Alkylpolyglucoside, und
(c) 0,1 bis 14,9 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, Betaintenside, insbesondere Alkylamidobetaine.
Als Lösungsvermittler, etwa für Farbstoffe und Parfümöle können beispielsweise Alkanolami- ne, Polyole wie Ethylenglycol, 1 ,2-Propylenglycol, Glycerin und andere ein- und mehrwertige Alkohole sowie Alkylbenzolsulfonate mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylrest dienen.
Die für die erfindungsgemäßen Mittel günstige Viskosität nach Brookfield (mit der für den jeweiligen Viskositätsbereich empfohlenen Spindel gemessen) liegt bei 20 °C und einer Scherrate von 10 s 1 zwischen 1.000 und 10.000 mPa s, vorzugsweise zwischen 1.300 und 9.000 mPa-s und besonders bevorzugt zwischen 1.500 und 7.000 mPa-s bzw. bei 20 °C und einer Scherrate von 30 s"1 zwischen 500 und 8.000 mPa-s, vorzugsweise zwischen 900 und 7.000 mPa-s und besonders bevorzugt zwischen 1.100 und 6.000 mPa-s.
Für günstige Lagereigenschaften bevorzugte Werte der Nullscherviskosität η0 liegen zwischen 1.000 bis 10.000 Pa s, bevorzugt zwischen 1.000 und 5.000 Pa s.
Die Viskosität der erfindungsgemäßen Mittel kann durch Polymermengen zwischen 0,01 und 5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,02 und 4 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,05 und 3 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,1 und 1,5 Gew.-% und äußerst bevorzugt zwischen 0,2 und 0,9 Gew.-%, eingestellt werden. Die Mengen können von Polymer zu Polymer unterschiedlich sein. Auch die verwendete Tensidzusammensetzung spielt in der Mengenwahl eine Rolle. Als besonders geeignet haben sich hierbei Methacrylsäure-Acrylsäure- Copolymere wie auch Acrylsäure-Polymere erwiesen.
Es wurde überaschend gefunden, daß besonders geeignete Polymere insondere ein Acryl- säurepolymer der Fa. Goodrich (Carbopol® EX 473), ein Acrylsäurecopolymer der Fa. 3VSigma (PolygeP W30) und ein Methacrylsäure-Acrylsäure-Copolymer der Fa. Polymer Latex (Rohagif SD 15) sind. Natürliche Polymere, wie Guar oder Xanthan, befriedigen nicht in allen Punkten die hohen Anforderungen an Löslichkeit und Lagerstabilität, die der Verbraucher heute an ein modernes Handgeschirrspülmittel stellt und sind deshalb weniger bevorzugt.
Besonders ins Gewicht fällt hierbei - insbesondere aus der Sicht des Anwenders - die Klarheit der Produkte. Ein Absetzen von Phasen oder Inhaltsstoffen sowie ein trübes Aussehen ist in der Regel nicht erwünscht.
Diesbezüglich besondere Vorteile erhält man, wenn man den verdickten Mischungen eine oder mehrere Dicarbonsäuren und/oder deren Salze, allein oder in Mischung, insbesondere eine Zusammensetzung aus Na-Salzen der Adipin-, Bernstein- und Glutarsäure beimengt, wie sie z.B. unter dem Handelsnamen Sokalan® DSC Na erhältlich ist. Als besonders günstig hat sich hierbei der Einsatz von 0,1 bis 8 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 7 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,8 bis 6 Gew.-% und äußerst bevorzugt 1 bis 4 Gew.-%, gezeigt.
Eine Veränderung des Dicarbonsäure(salz)-Gehaltes kann - insbesondere in Mengen oberhalb 2 Gew.-% - zu einer klaren Lösung der Inhaltsstoffe beitragen. Ebenfalls ist innerhalb gewisser Grenzen eine Beeinflussung der Viskosität der Mischung durch dieses Mittel möglich. Weiterhin beeinflußt diese Komponente die Lösiichkeit der Mischung.
Anstelle oder zusätzlich zu den Dicarbonsäuren und/oder deren Salzen können auch andere Salze einzeln oder in Mischungen vorteilhaft eingesetzt werden, wie beispielsweise Natrium- Formiat, Natrium-Acetat, Natrium-Tartrat, Natrium-Chlorid und Magnesium-Chlorid oder auch Salze der vorgenannten Anionen mit anderen Alkali- bzw. Erdalkalimetallen.
Die Dicarbonsäure- bzw. Salzkomponente dient dem Erreichen klarer, homogener Formulierungen und beeinflußt die Viskosität sowie das Kälte- und Auflöseverhalten. Ohne diese Hilfskomponente können die Mittel ein opakes bis leicht getrübtes Aussehen zeigen. Die Kombination von Polymer mit dieser Hilfskomponente ermöglicht die Herstellung von klaren gelförmigen Mitteln mit gutem Kälte- und Auflöseverhalten.
Eine weitere günstige Komponente der erfindungsgemäßen Mittel sind Lösungsmittel (z.B. Alkohole, insbesondere niedermolekulare Alkohole wie Ethanol). Sie tragen zur Einarbeitung von Parfüm und Farbstoff bei, verhindern die Ausbildung flüssigkristalliner Phasen und haben Anteil an der Bildung klarer Produkte. Zuviel Lösungsmittel bewirkt jedoch ein zu starkes Absinken der Viskosität. Daher sind erfindungsgemäß zwischen 3 und 12 Gew.-% eines oder mehrerer Lösungsmittel enthalten, bevorzugt zwischen 4 und 10 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 5 und 10 Gew.-%.
Auch die Lösungsmittelmenge hat einen Einfluß auf die Homogenität und die Viskosität der erfindungsgemäßen Mittel. Bei niedrigen Mengen an Lösungsmittel, insbesondere unterhalb
3 Gew.-%, können je nach Zusammensetzung des Mittels Inhomogenitäten auftreten. Die Viskosität kann gesenkt werden, indem man die Lösemittelmenge erhöht.
Ein entscheidender Faktor ist die Löslichkeit. Erfindungsgemäße Mittel haben naturgemäß ein anderes Löseverhalten als herkömmliche Handgeschirrspülmittel. Auf eine genügend schnelle Auflösezeit muß daher geachtet werden.
Erfindungsgemäße Mittel lösen sich in üblicher Verdünnung im Handgeschirrspülbecken zwischen 10 und 240 Sekunden, vorzugsweise zwischen 15 und 120 Sekunden, besonders bevorzugt zwischen 20 und 100 Sekunden, auf. Die Auflösezeit ist von der Verdickung und den gewählten Tensidkombinationen abhängig.
Die Lichtechtheit der Produkte ist ein besonders wichtiger Faktor. Der Verbraucher bevorzugt farbige - d.h. farbstoffhaltige - Produkte in durchscheinenden Flaschen. Dadurch ergeben sich hohe Anforderungen an die Lichtechtheit der Mittel. Besonders geeignet ist hierbei die Verwendung von Acrylsäure-Polymeren wie auch von Acrylsäure-Methacrylsäure- Copoiymeren.
In diesem Zusammenhang kann erfindungsgemäß auch der Einsatz von UV-Stabilisatoren erfolgen. Besonders günstig vom Standpunkt der Produktionskosten ist aber ein Verzicht auf derartige Mittel, da sie häufig zur Reinigungsleistung nicht beitragen.
Viele der erfindungsgemäß untersuchten Mischungen zeigen ein zeitlich veränderliches Vis- kositätsprofil. Dies ist besonders wünschenswert, da beim Produktionsprozeß eine dünnflüssigere Masse bevorzugt wird, im Punkte Lagerstabilität und Verwendungskomfort aber auf höherviskose Produkte Wert gelegt wird.
Eine weiterhin verbesserte Reinigungsleistung, besonders bei angebranntem Schmutz, erhält man bei der Verwendung von Abrasivstoffen, bevorzugt wasserlöslichen Abrasivstoffen, insbesondere Alkalimetallbicarbonat, Alkalimetallsulfat u.a.
Daneben können noch weitere in Handgeschirrspülmitteln übliche Inhaltsoffe, wie z.B. Entschäumer, Strukturierungsmittel, Parfumstoffe, Farbstoffe, Korrosionsinhibitoren sowie Konservierungsmittel, in Mengen von bis zu 5 Gew.-% enthalten sein.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel kann mittels üblicher pH-Regulatoren, beispielsweise Citronensäure oder NaOH, eingestellt werden, wobei - im wesentlichen wegen der
geforderten Handverträglichkeit - ein Bereich von 5,5 bis 8, vorzugsweise 6 bis 7,5, insbesondere 6,5 bis 7,1 , bevorzugt ist.
Die erfindungsgemäßen Handgeschirrspülmittel lassen sich durch durch Zusammenrühren der einzelnen Bestandteile in beliebiger Reihenfolge und Stehenlassen des Gemisches bis zur Blasenfreiheit herstellen. Die Ansatzreihenfolge ist für die Herstellung des Mittels nicht entscheidend.
Vorzugsweise werden hierbei Wasser, Tenside und gegebenenfalls weitere der zuvor genannten Inhaltsstoffe zusammengerührt. Insofern Parfüm und/oder Farbstoff eingesetzt werden, erfolgt anschließend deren Zugabe zur erhaltenen Lösung. Schließlich wird das Polymer zugegeben, gegebenenfalls in Form einer wäßrigen Lösung, um dessen homogenes Auflösen zu erleichtern. Zuletzt wird der pH-Wert wie zuvor beschrieben eingestellt.
Beispiele
Beispiel 1
Die erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E30 wurden wie zuvor beschrieben hergestellt und ihr pH-Wert, ihre Viskosität, ihr Kältetrübungs- bzw. Klarpunkt sowie ihre Auflösezeit bestimmt.
Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E30 in Gew.-% sowie die bestimmten Eigenschaften sind in den Tabellen 1 bis 4 wiedergegeben. Zusätzlich enthielten die erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E30 Spuren von Farbstoff. Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E30 wurde mit Citronensäure auf werte zwischen 6,5 und 7,1 eingestellt.
Die Viskosität wurde bei 20 °C nach Brookfield bestimmt (Viskosimeter Brooltfield LV DV //+; Spindel 25; Scherrate 30 min"1).
Der Kältetrübungspunkt wurde durch Abkühlung einer Probe im Kryostaten mit einer Abkühlrate von 0,2 °C min~1 bestimmt, wobei als Kältetrübungspunkt die Temperatur angegeben ist, bei der zuerst eine leichte Trübung erkannt wurde. Nachdem die Probe völlig ausgetrübt war, wurde mit einer Aufheizrate von 0,2 °C min'1 erwärmt. Als Klarpunkt wird die Temperatur angegeben, bei der die Probe erstmals völlig klar vorliegt.
Zur Bestimmung der Auflösezeit wurden 1 ml des Mitteis unter Rühren mit 325 Umdrehungen min"1 in 900 ml 40 °C warmen Leitungswassers gegeben und die Zeit bis zur völligen Auflösung des Spülmittels gemessen.
Die Spülleistung der erfindungsgemäßen Rezepturen wurde größtenteils ebenfalls ermittelt. Die Bestimmung wurde in einer halbautomatischen Tellertest-Apparatur unter Einsatz von zwei verschiedenen reinen Fettanschmutzungen (angegeben ist der Mittelwert) und einer fetthaltigen Mischanschmutzung bestimmt. Dabei wurden bei einer konstanten Temperatur von 40 bzw. 45 °C in 5 I Wasser einer Härte von 16 ° unter konstanten Bedingungen im Vergleich zu einem hochwertigen klassischen Handgeschirrspülmittel als Laborstandard mit dem Testschmutz angeschmutzte Teller gespült, bis der - vor Versuchbeginn gebildete - Schaum zerstört war und die Teller nicht mehr sauber wurden. Die Konzentration des Mittels betrug hierbei 2 ml pro 5 I Wasser bzw. im Falle der Mittel E25 bis E28 4 ml pro 5 I Wasser. Die Anzahl der gespülten Teller ist in Relation zum Laborstandard mit einer Spülleistung von 100 % gesetzt.
Tabelle 1
E1 E2 E3 E4 E5 E6 E7
C-i2-Alkoholethersulfat(2EO)-Na-Salz 31 ,5
C-i2/14-Alkoholethersulfat(2EO)-Na-Salz 20,0 20,0 - -
Ci2/l4-Alkoholethersulfat(1 ,3EO)-Na-Salz - - - 31 , £ 31 ,5 31 ,5 31 ,5
Cl2/14-A|koholsulfat-Na-Salz 11 ,5 11 ,5 - -
C-12-Alkylpolyglucosid, DP = 1 ,2 - - 5,0 -
C"|2/16-A,kylporyglucosid, DP = 1,4 5,0 5,0 - 5,0 3,0 3,0 3,0
Cocoamidopropylbetain 3,0 3,0 3,0 3,0 5,0 5,0 5,0
Dicarbonsäuregemisch 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5
(Sokalan® DCS Na)
Na-Formiat
Na-Chlorid
Ethanol 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0
Parfüm 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7
Polymer (Carbopoß EX 473) 0,2 0,3 0,2 0,4 0,6
Polymer (Polygeß W30)
Polymer (Rohagil® SD 15) 0,2 0,05
Wasser ad 100 100 100 100 100 100 100 pH-Wert 6,7 6,8 6,9 6,8 7,0 6,7 6,7
Viskosität bei 20 °C [mPa-s] 2650 3100 3050 2300 2200 3750 2350
Kältetrübungs-/Klarpunkt [°C] +4/+8 +4/+6 +3/+5 +3/+5 +3/+4 +4/+6 +4/+6
Auflösezeit [see] 40 46 43 38 44 75 37
Spülleistung an Fettschmutz [%] 100 100 - 100 107 107 107
Spülleistung an Mischschmutz [%] 102 102 - 102 110 110 110
Tabelle 2
E8 E9 E10 E11 E12 E13 E14
Ci2-Alkoholethersulfat(2EO)-Na-Salz - - - - - - -
Ci2/l4-Alkoholethersulfat(2EO)-Na-Salz 20,0 - 20,0 -
Ci2/i4-Alkoholethersulfat(1,3EO)-Na-Salz - 31,5 - 31 ,5 31 ,5 31 ,5 31 ,5
C-] 2/14-Alkoholsulfat-Na-Salz 11,5 - 11,5 - - - -
Ci2-Alkylpolyglucosid, DP = 1 ,2 - - - - - - - ci2/i6-A|kyipo|y9'ucos'd> D-° = 1 ,4 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 1 ,5
Cocoamidopropylbetain 5,0 5,0 5,0 7,0 7,0 7,0 7,0
Dicarbonsäuregemisch 2,5 2,5 2,5 1 ,0 2,5 3,0 2,0
(Sokalan® DCS Na)
Na-Formiat - - - - - - -
Na-Chlorid - - - - - - -
Ethanol 5,0 5,0 5,0 6,0 7,0 7,0 5,5
Parfüm 0,7 0J 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7
Polymer (Carbopoß EX 473) - - - 0,4 1 ,5 1 ,5 0,4
Polymer (Polygeß W30) - 0,3 0,7 - - - -
Polymer (Rohagiß SD 15) 0,35 - - - - - -
Wasser ad 100 100 100 100 100 100 100
PH-Wert 6,5 6J 7,1 6,9 6,7 6,6 6,7
Viskosität bei 20 °C [mPa-s] 3350 2500 3800 1950 2150 2950 2000
Kältetrübungs-/Klarpunkt [°C] +4/+6 +3/+4 +3/+4 +4/+5 +1/+3 -2/+1 +4/+6
Auflösezeit [see] 54 44 58 48 33 33 46
Spülleistung an Fettschmutz . [%] 107 107 107 - - - 113
Spülleistung an Mischschmutz [%] 110 110 110 - - - 118
Tabelle 3
E15 E16 E17 E18 E19 E20 E21
Ci2-Aikoholethersulfat(2EO)-Na-Salz - - - - - - -
C-] 2/14-Alkoholethersulfat(2EO)- Na-Salz - - - 18,0 - - 18,0
Ci2/l4-Alkoholethersulfat(1 ,3EO)-Na-Salz 31 ,5 30,0 33,0 - 27,0 27,0 -
C 12/14-Alkoholsulfat-Na-Salz - - - 9,0 - - 9,0
Ci2-Alkylpolyglucosιd, DP = 1,2 - - - - - - -
Ci2/l6-A|kylpolyglucosιd, DP = ' 1 ,4 1 ,5 3,0 1 ,5 2,5 2,5 2,5 2,5
Cocoamidopropylbetain 7,0 7,0 7,0 2,5 2,5 2,5 2,5
Dicarbonsäuregemisch 2,0 1 ,5 2,0 2,5 2,5 2,5 -
(Sokalan® DCS Na)
Na-Formiat - - - - - - 3,0
Na-Chlorid - - - - - - -
Ethanol 5,5 5,5 5,5 6,0 7,0 5,0 5,0
Parfüm 0,7 0,7 0,7 0,6 0,6 0,6 0,4
Polymer (Carbopoß EX 473) - 0,5 0,45 0,2 1 ,2 0,2 0,4
Polymer (Polygeß W30) 0,3 - - - - - -
Polymer (Rohagiß SD 15) - - - - - - -
Wasser ad 100 100 100 100 100 100 100 pH-Wert 6,7 6,8 6,8 6,5 6,7 6,7 6,5
Viskosität bei 20 °C [mPa s] 2050 1950 2000 1950 2150 4000 3900
Kältetrubungs-/Klarpunkt [°C] +3/+5 +4/+5 +4/+4 +2/+5 +2/+5 +4/+5 +3/+6
Auflosezeit [see] 44 43 51 28 32 35 35
Spulleistung an Fettschmutz [%] 113 95 95 95 95
Spulleistung an Mischschmutz [%1 118 83 83 83 83
Tabelle 4
E22 E23 E24 E25 E26 E27 E28
C 2-Alkoholethersulfat(2EO)-Na-Salz - - 18,0 - - - -
C 12/14-A!koholethersulfat(2EO)- Na-Salz 18,0 18,0 - - - 9,0 9,0
C 2/l4-Alkoholethersulfat(1 ,3EO)-Na-Salz - - - 13,5 13,5 - -
C 2/14-Alkoholsulfat-Na-Salz 9,0 9,0 9,0 - - 4,5 4,5
C 2-Alkylpolyglucosιd, DP = 1 ,2 - - 2,5 - - - 2,0
Ci2/i6-Alkylpolyglucosιd, DP = 1 ,4 2,5 2,5 - 2,0 2,0 2,0 -
Cocoamidopropylbetain 2,5 2,5 2,5 1 ,3 1 ,3 1 ,3 1 ,3
Dicarbonsäuregemisch - - 2,5 - - - -
(Sokalan® DCS Na)
Na-Formiat 3,0 3,0 - - - - -
Na-Chlorid - - - 1 ,0 1 ,2 0,75 0,8
Ethanol 5,0 5,0 5,0 - - - -
Parfüm 0,4 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3
Polymer (Carbopoß EX 473) - - 0,15 - - - 1 ,0
Polymer (Polygeß W30) 0,25 - - 0,4 0,4 0,5 -
Polymer (Rohagiß SD 15) - 0,2 - - - - -
Wasser ad 100 100 100 100 100 100 100 pH-Wert 7,0 7,1 6,9 6,8 6,8 6,9 6,5
Viskosität bei 20 °C [mPa s] 3690 3800 2700 5950 6700 4450 2550
Kältetrubungs-/Klarpunkt [°C] +3/+6 +3/+6 +3/+5 +1/+5 +2/+5 +1/+4 +1/+3
Auflosezeit [see] 35 31 32 25 27 22 23
Spulleistung an Fettschmutz [%] 95 95 - 92 92 92 92
Spulleistung an Mischschmutz [%] 83 83 - 89 89 89 89
Tabelle 5
E29 E30
Ci2-Alkoholethersulfat(2EO)-Na-Salz Ci2/l4-Alkoholethersulfat(2EO)-Na-Salz Ci2/i4-Alkoholethersulfat(1,3EO)-Na-Salz 31 ,5 33 c12/14_A|koholsulfat-Na-Salz Ci2-Alkylpolyglucosid, DP = 1 ,2
Ci2/i6- 'kylpolyglucosid, DP = 1 ,4 5 6
Cocoamidopropylbetain 3 3
Dicarbonsäuregemisch - -
(Sokalan® DCS Na)
Na-Citrat 4 -
Na-Acetat - 4
Ethanol 5 5
Parfüm 0,7 0,7
Polymer (Carbopoß EX 473) 0,1 0,1
Polymer (Polygeß W30) - -
Polymer (Rohagiß SD 15) - -
Wasser ad 100 100 pH-Wert 6,8 7,0
Viskosität bei 20 °C [mPa-s] 2800 2500
Kältetrübungs-/Klarpunkt [°C] +4/+6 +4/+6
Auflösezeit [see] 41 83
Spülleistung an Fettschmutz [%] - -
Spülleistung an Mischschmutz [%] - -
Beispiel 2
Die verdickende Wirkung der Polymere und der weitere positive Einfluß der Verdicker auf die übrigen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Handgeschirrspülmittel sei beispielhaft außerdem an folgenden Rezepturen verdeutlicht (Herstellung und Methoden, soweit nicht anders angegeben, wie Beispiel 1).
Rezeptur: 31 ,5 Gew.-% C12Alkoholethersulfat(2EO)Na-Salz 5 Gew.-% C12-Alkylpolyglucosid dp1 ,2 3 Gew.-% Cocoamidobetain
2,5 Gew.-% Dicarbonsäuregemisch (Sokalan®-DSC-Na) 5 Gew.-% Ethanol 0,7 Gew.-% Parfüm 1 ,0 Gew.-% Polymer Spuren von Farbstoff Wasser ad 100
Als Polymere wurden Acrylsäure-Polymer, Acrylsäure-Methyacrylsäure-Copolymer und Car- boxyvinylpolymer verwendet.
Im Falle des Acrylsäure-Polymers waren folgende Parameter zu beobachten:
Viskosität (20 °C) 5700 m-Pas; Kältetrübungspunkt +2 °C/+6 °C; Auflösezeit 81 Sekunden
Eine Veränderung des Sokalan DSC®-Gehaltes bewirkte in Mengen oberhalb 2 Gew.-% eine klare Lösung der Inhaltsstoffe. Ebenfalls kann innerhalb gewisser Grenzen die Viskosität der Mischung durch dieses Mittel beeinflußt werden. Ein weiterer Einfluß des Sokalan DSC wurde auf die Löslichkeit der Mischung festgestellt.
Auch die Ethanolmenge hat einen Einfluß auf die Homogenität und die Viskosität. Bei Variation der Menge des Lösungsmittels in obiger Rezeptur zeigt sich eine Inhomogenität unterhalb 4 Gew.-%. Die kann aber von Rezeptur zu Rezeptur verschieden sein. Die Viskosität kann beeinflußt (gesenkt) werden, indem man die Lösungsmittelmenge erhöht.
Im einem üblichen Geruchstest durch Experten schnitten die verschiedenen Rezepturen differenzierbar, aber insgesamt gut ab.
ln einem Test auf Lichtbeständigkeit (Xenotest 150), in dem die Stabilität einer UV-sensiblen Komponente (Farbstoff) getestet wurde, schnitten die unterschiedlichen Rezepturen differenzierbar gut ab.
In einem Test einer erfindungsgemäßen Mischung auf Spüleigenschaften wurde eine Zusammensetzung analog Rezeptur aber mit 0,7 Gew.-% Carbopof® EX 473 (Acrylsäure- Polymer) durchgeführt.
Die Viskosität betrug 3500 bis 4000 m-Pas, die Auflösezeit zwischen 45 bis 70 Sekunden.
Die Reinigungsleistung an Schmutz war sehr gut, die Reinigungsleistung an Fett war überdurchschnittlich gut, das Schaumvermögen mit und ohne Ölzusatz war gut, ebenso das Emul- giervermögen.
Das verdickte Produkt wirkt also stärker als vergleichbare Handgeschirrspülmittel.