Behältnis zur Aufbewahrung und Einzelausgabe von in Trägern aufgenommenen Dragees
Die Erfindung betrifft ein Behältnis zur Aufbewahrung und Einzelausgabe von in Trägern gehaltenen Dragees nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Aus der DE 38 22 763 ist ein Behälter zur Aufbewah¬ rung und zum Spenden von in Blistern eingesiegelten festen Arzneiformen bekannt. Dabei werden auf das ringförmige Unterteil die ebenfalls kreisförmigen Blister aufgesetzt und mit einem Teil des als Deckel ausgeführten Oberteiles gegen das Unterteil gedrückt.
Für eine regelmäßige zyklische Einnahme ist eine An¬ zeige für den entsprechenden Wochentag am Behälter vorhanden. Durch Drehen des Oberteiles wird eine ringförmige Datumsmarkierung überstrichen und es er¬ scheint in einem im Oberteil befindlichen Fenster
jeweils die Bezeichnung eines Wochentages. Bei ein¬ deutiger Erkennbarkeit dieses Symboles befindet sich der Ausdrücker direkt über einer AuswurfÖffnung, die im Boden des Unterteiles eingebracht ist und die im Blister entsprechend positionierte Arzneimittelform
(Tabletten, Dragees, Kapseln) wird mit dem Ausdrücker aus der Blisterverpackung durch die Auswurföffnung gepreßt.
Für ein leichtes, ohne großen Kraftaufwand erfordern¬ des Herausdrücken eines solchen in einem Blister ge¬ haltenen Arzneimittels ist eine exakte Positionierung des Ausdrückers gegenüber dem Arzneimittel und der AuswurfÖffnung unabdingbar. Als einziges Hilfsmittel hat der Benutzer hierzu nur das bereits genannte Fen¬ ster mit der Wochentagsanzeige zur Verfügung. Durch falsche Positionierung des Ausdrückers kann ein Ver¬ kanten Beschädigungen der Dragees hervorrufen und diese im Extremfall dadurch unbrauchbar werden.
Aus der DE 1 213 956 ist eine Verpackung für Arznei¬ mittel in dosierter Form bekannt, bei der ähnlich, wie bei den ebenso üblichen Blisterpackungen die ein¬ zelnen Tabletten, Dragees, Pillen oder Kapseln durch eine zerreißbare Folie ausgedrückt werden können.
Die Kontrolle der regelmäßigen, termingerechten Ein¬ nahme solcher Medikamente kann nur optisch durch Ver¬ gleich mit aufgetragenen Markierungen erfolgen, eine zwangsweise Zuordnung von Entnahme und Entnahmezeit¬ punkt erfolgt nicht, so daß es zu Fehl- oder Falsch¬ einnahmen kommen kann.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung ein Behältnis nach dem Oberbegriff des Anspruch 1 zu
schaffen, bei dem jede einzelne Entnahme zwangsweise einem definierten Zeitpunkt zugeordnet und diese gleichzeitig angezeigt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den im kenn¬ zeichnenden Teil des Patentanspruch 1 genannten Merk¬ malen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Wei¬ terbildungen ergeben sich aus den in den Unteransprü¬ chen enthaltenen Merkmalen.
Im hülsenförmigen Behälter ist ein austauschbarer Träger aufgenommen, indem eine vorgegebene Anzahl von Dragees, Tabletten oder ähnlichen Arzneimittelformen enthalten ist. Im ebenfalls hülsenförmigen Träger ist vorteilhafterweise an der entgegengesetzt zur Seite an der die Austrittsöffnung für die Dragees angeord¬ net ist, oberhalb der Dragees ein Markierelement plaziert. Mit diesem Element, das nach jeder Entnahme eines Dragees, seine Lage im Träger ändert, kann die entnehmende Person kontrollieren, ob die Entnahme zum richtigen Zeitpunkt erfolgt ist, da die Lage der Mar¬ kierung mit der im Schlitz oder Fenster sichtbaren Markierung des Wochentagkalenders übereinstimmt. Eine zwangsweise Einnahme dieser Position des Markierele- mentes im Träger kann mit einer zwischengeschalteten Druckfeder, die das Markierelement gegen das letzte Dragee im Träger drückt erreicht werden.
Die sieben verschiedenen Wochentagkalender, die je- weils mit einem anderen Wochentag beginnen ermögli¬ chen eine Anpassung an verschiedene Starteinnahmeta¬ ge, so daß unabhängig vom Wochentag an dem mit der Einnahme begonnen wird, immer eine korrekte Anzeige durch einfaches radiales Drehen der mit den Wochen- tagkalendern versehenen Hülse gegenüber der den ei-
gentlichen Behälter bildenden Hülse, in der das Fen¬ ster oder ein Schlitz vorhanden ist, das bzw. der den Blick auf den eingestellten Wochentagkalender möglich macht.
Der Austausch eines geleerten gegen einen vollen neu¬ en Träger erfolgt nach einfachem Abziehen eines Dek- kels an der einen Stirnseite der Behälterhülse. Da¬ durch wird eine Öffnung freigegeben in die der neue Träger einsetzbar ist. Durch Führungen im Behälter wird er genau positioniert und mit einer Rasteinrich¬ tung festgehalten.
Der Träger sollte dabei bevorzugt für eine einmalige Verwendung vorgesehen sein, um die Handhabung des Behältnisses beim Neubefüllen zu vereinfachen. Als Material bietet sich ein vorzugsweise durchsichtiger auf einfache Weise recyclebarer Kunststoff an, der als Spritzgußteil herstellbar ist. Zur Verringerung der Entsorgungsprobleme sollten sämtliche Einzelteile aus dem gleichen Kunststoffmaterial hergestellt sein.
Im Gegensatz zum Vorgenannten kann der Träger auch wiederverwendbar sein und sollte in diesem Fall auf einfache Weise mit Hilfe einer nur Transportschutz bietenden Zwischenverpackung nachfüllbar sein. Diese Zwischenverpackung kann auf einfache Weise in den Träger eingeführt werden und muß nur gewährleisten, daß der Austritt der Dragees aus dem Träger in der gleichen Weise erfolgt, wie bei der Einwegvariante. Die Verwendung von Zwischenverpackungen hat einen wesentlich geringeren Verpackungs- und Verpackungs¬ materialaufwand. Im Gegensatz hierzu lassen sich die nur einmal verwendbaren Träger wesentlich einfacher bei der Neubeschickung des Behältnisses handhaben.
Zur Entnahme wird von außen auf einen in der anderen Stirnseite aufgenommenen und mit einer Feder vorge¬ spannten Druckstößel manuell gedrückt. Dieser Druck¬ stößel als Teil der Ausstoßmechanik wirkt auf eine ebenfalls im hülsenförmigen Behälter geführten Aus¬ stoßerzunge. Die Ausstoßerzunge wird dabei in Rich¬ tung auf eine am unteren Ende des Trägers vorhandene Öffnung bewegt und es kann mit einer zumindest in diesem Bereich flexiblen Zunge deren Ende in eine Öffnung, die quer zur Längsrichtung des Trägers ein¬ gebracht ist, gedrückt werden. Dadurch wird das Dra¬ gee mit der Spitze der Zunge durch eine gegenüberlie¬ gende Auslaßöffnung gepreßt. Das Verlassen des Dra¬ gees ist aber nur möglich, wenn der bereits genannte Deckel in eine Stellung gedreht wurde, in der ein in diesem vorhandener Schlitz den Austritt freigibt. Der Austritt kann auch durch eine zumindest teilweise an der Stirnseite des Verschlußdeckels befindliche Öff¬ nung erfolgen, was für die eigentliche Entnahme ergo- nomisch günstiger ist.
Ein ungewolltes Austreten von Dragees wird außer dem Deckel noch mit mindestens einer flexiblen Zunge, die diese Auslaßöffnung im Träger zuhält verhindert. Die flexible Zunge wird durch die Kraft, die durch die
Ausstoßerzunge ausgeübt wird verbogen und das Dragee, das gegen die Zunge drückt, kann bei richtiger Stel¬ lung des Deckels den Behälter verlassen.
Bei einer Ausfuhrungsform, bei der die Hülse, die die Wochentagkalender trägt über die eigentlich den Be¬ hälter bildenden Hülse schiebbar ist, können die Mar¬ kierungen der Wochentage und ggf. eine Numerierung auf der aus durchsichtigem Material bestehenden Hülse in der Farbe aufgetragen sein, in der die Behältnis-
hülse ausgeführt ist. Dadurch ist nur der Wochentag¬ kalender für das Auge eindeutig erfaßbar, der über dem Schlitz oder dem Fenster positioniert ist.
Die Positionierung dieser Hülse, so daß der erste tatsächliche Einnahmewochentag mit der obersten Stel¬ lung des Markierelementes oder des am letzten einzu¬ nehmenden Dragees übereinstimmt, wird durch radiales Drehen dieser Hülse erreicht, bis sich der richtige Kalender ober- bzw. unterhalb des Schlitzes oder Fen¬ sters befindet.
Die Arretierung in dieser Lage, die ein unerwünschtes Verdrehen verhindert, kann durch siebeneckige Gestal- tung zumindest eines Teiles der miteinander in Kon¬ takt bringbaren Flächen dieser beiden Hülsen erreicht werden. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, Rasteinrichtungen anzubringen, die vorzugsweise form¬ schlüssig das Verdrehen vermeiden. Die Rasteinrich- tungen können durch axiale Verschiebung dieser beiden Hülsen nach Entfernung des Deckels in bzw. außer Ein¬ griff gebracht werden, wobei beispielsweise Stifte in Nuten gehalten sind.
Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungs¬ beispiel näher erläutert werden. Dabei zeigt:
Figur 1 einen Längsschnitt eines Behäl¬ ters; Figur 2 eine Vorderansicht des Behälters;
Figur 3 eine Vorderansicht eines Dragee¬ trägers; Figur 4 eine Seitenansicht des Drageeträ¬ gers und
Figur 5 einen Schnitt durch den Behälter in der Ebene X-X.
Der in Figur 1 gezeigte Behälter 1 nimmt den eben- falls hülsenförmigen Drageeträger 4 auf, der nach
Öffnen des Deckels 14 in den Behälter 1 eingeschoben werden kann. Der Träger 4 wird gegen axiales Ver¬ schieben mit Rastklemmen 7 gehalten und eine Verdre¬ hung wird durch eine entsprechende Außenkontur ver- hindert.
Nach Befullung mit einem gefüllten Träger 4 kann eine Einzelentnahme eines Dragees durch manuelles Drücken auf einen Druckstößel 12, der mit einer Druckfeder 13 in seiner Ausgangsstellung gehalten wird, in der er aus dem Behälterinneren herausragt, erfolgt. Da der Druckstößel 12 mit einer Ausstoßerzunge 11, von der zumindest die Spitze flexibel ist, verbunden ist, bewegt sich diese Spitze in Druckrichtung und durch die Formgebung der Führung 16 für die Ausstoßerzunge 11 direkt durch eine Öffnung 9 in der Mantelfläche des Trägers 4. Die Öffnung befindet sich am äußeren Rand des Trägers 4 , vis-a-vis zu einer zweiten Öff¬ nung 8, durch die ein Dragee mit der in das Träger- innere gedrückten Spitze der Ausstoßerzunge 11 her¬ ausgedrückt werden kann.
Nach Beendigung des Druckes auf den Druckstößel 12 bewegt sich dieser in seine Ausgangsposition, die Spitze der Ausstoßerzunge 11 wird aus dem Träger 4 herausgezogen und das nächste zu entnehmende Dragee gleitet vor die Öffnungen 8 und 9.
Ein unkontrolliertes Herausfallen von Dragees wird durch eine flexible Zunge 10, die durch Druck ela¬ stisch verbiegbar ist, vermieden. Zum gleichen Zweck ist der Verschlußdeckel 14 drehbar und verfügt über eine Austrittsöffnung 15, die die Öffnung 8 des Trä¬ gers verschließt oder in einer Stellung freigibt. In der Verschlußstellung des Deckels 14 ist zusätzlich die Bewegung des Druckstößels 12 gesperrt, so daß die entnehmende Person auch dadurch gehindert ist einen unerwünschten Austritt eines Dragees zu bewirken.
Bei diesem Beispiel ist die mit den sieben Wochentag¬ kalendern markierte Hülse 3 von außen auf den Behäl¬ ter 1 aufgeschoben und wird durch formschlüssige Ge- staltung der inneren Mantelfläche und der Außenwand des Behälters 1 gegen axiales Verschieben gehalten.
In der Figur 2 ist ein Wochentagkalender erkennbar, der durch radiales Verdrehen der Hülse 3 so einge- stellt wurde, daß der erste Entnahmetag eines Dragees ein Mittwoch ist. Dieser Wochentagkalender befindet sich direkt über einem Fenster oder einem Schlitz 2 im Behälter 1, das bzw. der in seinen Abmaßen denen des Wochentagkalenders entspricht. Zumindest ist es bzw. er so breit, daß ein im Träger 4 oberhalb des letzten einzunehmenden Dragees platziertes Markier¬ element sichtbar ist.
In dieser Darstellung ist angedeutet, daß parallel zum vollständig eingezeichneten Wochentagkalender benachbarte Wochentagkalender auf der Hülse 3 aufge¬ druckt sind, deren oberster Wochentag von Kalender zu Kalender wechselt.
Außerdem ist in dieser Perspektive der Blick auf den geöffneten Deckel 14 möglich, der in dieser Stellung die Öffnung 8 im Träger 4 freigibt und ein Dragee aus der schlitzförmigen Öffnung 15 im Deckel 14 entnehm- bar ist.
Die Figuren 3 und 4 lassen erkennen, wie die Öff¬ nungen 8 und 9 im Träger 4 angeordnet und gestaltet sind. Die quer zur Längsachse des Trägers eingebrach- te Öffnung 9 dient zur Aufnahme der Spitze der Aus¬ stoßerzunge 11. Hierzu gegenüberliegend ist eine grö¬ ßere Öffnung vorhanden, durch die ein Dragee mit der Spitze der Ausstoßerzunge 11 aus dem Träger 4 heraus¬ drückbar ist. Das Dragee muß dabei gegen, in diesem Beispiel, zwei flexible Zungen 10 bewegt werden, die sich dabei verbiegen und die Öffnung 8 vollständig freigeben, so daß ein Dragee austreten kann.
Der Querschnitt des erfindungsgemäßen Behältnisses in der Ebene X-X (Figur 5) läßt die siebeneckige Innen¬ kontur der Hülse 3 und der entsprechenden Außenkontur des Behälters 1, die zumindest auf einem Teil vorhan¬ den ist erkennen. Zieht man die Hülse 3 nach unten gleitet der siebeneckige Bereich in einen Bereich des Behälters 1, der eine Verdrehung der Hülse 3 um die Längsachse ermöglicht und eine Einstellung des Wochentagkalenders mit dem korrekten Starttag ist möglich. Weist der richtig ausgewählte Kalender in Richtung des Fensters 2 wird die Hülse 3 wieder auf die siebeneckige Außenkontur geschoben und die Ein¬ stellung ist beendet.
Am Träger 4 sind hier zwei Stege 5 angebracht, die in im Inneren des Behälters 1 angebrachten Führungen 6 gehalten und beim Einschieben des Trägers 4 geführt
werden. Die Ausstoßerzunge 11 verläuft weitestgehend parallel zum Träger 4 in einer gesonderten Führung 16, die in dieser Darstellung jedoch nicht erkennbar, im unteren Bereich in Richtung auf die Öffnung 9 ge¬ krümmt verläuft.
Außerdem sind Rastklemmen 7 vorhanden, die den Träger gegen axiales Verschieben und exakt positioniert hal¬ ten.