WO1988005324A1

WO1988005324A1 - Ski

Info

Publication number: WO1988005324A1
Application number: PCT/DE1988/000033
Authority: WO
Inventors: Herwig Fischer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-01-22
Filing date: 1988-01-22
Publication date: 1988-07-28
Anticipated expiration: 1989-07-22
Also published as: DE8701008U1

Description

S K I

Die Erfindung betrifft einen Ski mit einem in dessen Längsrichtung angeordneten, drehbaren Stab mit unter- schiedlichem Biegeverhalten in verschiedenen Winkelstel¬ lungen.

Ein derartiger Ski ist aus der DE-OS 14 78 168 bekannt. Dieser bekannte Ski weist einen eingebetteten oder auf- gesetzten, drehbaren Stab mit flachem, rechteckigem Quer¬ schnitt auf, der in Richtung senkrecht zu den breiten Seiten biegsam, dagegen in Richtung senkrecht zu den Schmalseiten im wesentlichen starr ist. Durch Drehung dieses Stabes läßt sich der Ski härter oder weicher ein- stellen und damit an das Können des Skifahrers und die

Pistenverhältnisse anpassen. Durch einen Stab dieser Art wird der Ski in der härteren oder steiferen Einstellung in eine vollständig gerade Form gezwungen, während zur Anpassung an Geländeunebenheiten sowie im Interesse eines besseren Kanteneingriffs, vor allem auf vereisten Pisten und am steilen Hang, im allgemeinen eine gewisse Wölbung des Ski bevorzugt wird.

Es hat daher auch Versuche gegeben, die in einem Ski herrschende Spannung durch in Skilängsrichtung verlaufen¬ de Spannbänder zu verändern, die den Ski nach Art eines Bogens spannen. In diesem Zusammenhang wird auf die DE-OS'en 27 36 908, 29 11 140 und 32 04 689 sowie .die DE-AS'en 13 02 470 und 26 23 382 hingewiesen. Da derartige Spannbänder jedoch im Inneren des Ski selbst geführt wer¬ den müssen und allenfalls so weit wie möglich an die Ski¬ unterseite verlegt werden können, ist die Kraftangriffs-^' richtung der Spannbänder außerordentlich ungünstig, so daß der gewünschte Erfolg allenfalls mit sehr starker Belastung der Spannbänder erreicht werden kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ski der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der die Möglichkeit bietet, den Ski in relativ einfacher und wirksamer Weise härter oder weicher einstellen zu können und insbesondere in der härteren Stellung in Wölbungsrichtung vorzuspannen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stab bogenförmig vorgespannt ist.

Der Stab kann einen runden Querschnitt aufweisen und in einem entsprechenden rohrförmigen Führungskanal im Inne¬ ren des Ski angeordnet sein, kann jedoch auch beispiels¬ weise in geeigneten Lagern auf dessen Oberfläche ange¬ bracht werden. Der Führungskanal kann im übrigen eine flache Kastenform aufweisen, dessen Höhe im wesentlichen dem Durchmesser des Stabes entspricht, dessen Breite je¬ doch bei seitlich gerichteter bogenförmiger Vorspannung des Stabes eine entspannte Aufnahme des Stabes ermöglicht.

Der Stab kann aus einem Glasfaser- oder Kohlefaser-Material oder aus Keflar bestehen.

Mit dem Stab kann an geeigneter Stelle ein aus dem Ski her usragender Handhebel verbunden sein, durch den der Stab gedreht werden kann.

Wenn die Wölbung des Stabes nach oben weist, üben seine beiden Enden eine nach unten gerichtete Kraft aus, durch die das vordere und hintere Ende des Ski an die Piste ge- drückt wird. Der Ski wird auf diese Weise in eine gewölb- - te Stellung vorgespannt. In der um 180° gedrehten Stel¬ lung wird das vordere und hintere Ende des Ski angehoben, so daß der Ski extrem leicht dreht, wie es beispielsweise beim sogenannten Trickskifahren wünschenswert sein kann. Bei seitlich gerichteter Wölbung des Stabes verhält sich der Stab neutral. Zwischenstellungen sind möglich. Im folgenden werden bevorzugte Auεführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.

Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Ski;

Fig. 2 zeigt einen Stab zur Verstellung der

Steifigkeit des Ski in entspannter Stellung;

Fig. 3 ist ein Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Ski; ■

Fig. 4 ist ein Querschnitt durch eine andere Ausführungsform eines erfindungsge¬ mäßen Ski.

Ein in Fig. 1 schematisch im Längsschnitt dargestellter Ski 10 wird in Längsrichtung von einem rohrförmigen Füh- rungskanal 12 durchzogen, der in der Nähe der vorderen

Spitze 14 des Ski beginnt und sich bis zu dessen hinterem Ende 16 erstreckt. Am hinteren Ende 16 tritt der Füh¬ rungskanal 12 aus dem Ski 10 aus.

Innerhalb des rohrför igen Führungskanals 12 befindet sich ein zylindrischer Stab 18, der in entspannter Stel¬ lung bogenförmig vorgeformt ist, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Dieser Stab kann aus einem hochelastischen, formbe¬ ständigen Material auf Glasfaser- oder Kohlefaser-Basis bestehen.

Der Stab 18 ist in dem Führungskanal 12 drehbar. Der Füh¬ rungskanal kann beispielsweise aus einem in den Ski einge¬ betteten PVC-Rohr bestehen. Die Drehung des Stabes 18 kann mit Hilfe eines Griffhebels 20 erfolgen, der an dem

Stab 18 befestigt ist und an geeigneter Stelle aus dem Ski austritt. Es kann aber auch am rückwärtigen Ende 16 des Ski auf dem dort austretenden Ende des Stabes 18 ein Handrad, ein Sechskantkopf oder dergleichen vorgesehen sein.

Der Stab 18 weist einen bogenförmigen Vorspannung auf, wie Fig. 2 zeigt. Je nach Drehstellung des Stabes wer¬ den die vorderen und hinteren Enden des Ski nach unten ge¬ drückt, angehoben oder im wesentlichen unbeeinflußt be¬ lassen.

Der Stab 18 ist aus dem Führungskanal 12 herausziehbar, kann also ausgewechselt werden, so daß wahlweise Stäbe mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften verwendet werden können.

Fig. 3 ist eine vergrößerte Rückansicht des Ski gemäß Fig. .1. Erkennbar ist das rückwärtige Ende des Stabes 18 mit dem Griffhebel 20.

Fig. 4 ist ein Querschnitt durch einen Ski entsprechend einer anderen Ausführungsform der Erfindung. In diesem Fal¬ le weist der mit 22 bezeichnete Führungskanal zumindest im Mittelbereich des Ski 10 eine flache, waagerechte Kasten¬ form auf, so daß sich der Stab 18 in der waagerechten Stellung der Bogenform im wesentlichen in der entspannten Stellung befindet und eine Rückbildung der Bogenform durch dauerhafte Belastung vermieden wird.

Der Stab muß nicht zwangsläufig in der Längsmittelachse des Ski liegen. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, ihn zur Innenkante des Ski hin zu versetzen, da die Innen¬ kanten der Skier bei der üblichen, überwiegenden Bela¬ stung des talseitigen Ski vorrangig zum Kanten auf Eis verwendet werden.

Ein besonders weiter Einstellbereich ergibt sich, wenn der Ski vor allem nur torsionssteif, dagegen nur wenig biegesteif ausgelegt ist. In diesem Falle ergibt sich die Biegesteifigkeit nahezu ausschließlich aus der Stel¬ lung des drehbaren Stabes.

Der Stab kann entsprechend der Steifigkeitsverteilung des Ski an den Enden einen kleineren Durchmesser als in der Mitte aufweisen. Der Übergang zu geringeren Durchmessern kann kontinuierlich oder stufenweise erfolgen. Bei Verwendung eines hohlen Stabes kann die Wandstärke zu den Enden hin abnehmen. Der Stab kann auch in .der Mitte mit engerem Biegeradius vorgespannt sein als in den Enden. In jedem Falle sollte die vom Stab eingeleitete Kraft in der Mitte größer als an den Enden des Ski sein.

Der Stab sollte bei gleicher ausgeübter Wδlbkraft eher bei kleinem Stabquerschnitt hohe Vorverformung als bei hoher Eigensteifigkeit kleine Vorverformung aufweisen, damit die Steifigkeit des Ski und das Schwingungsver¬ halten von der Stellung des Stabes unabhängig bleiben. Alternativ kann es auch vorteilhaft sein, bei hoher Eigensteifigkeit des Stabes eine kleine Vorverformung vorzusehen, damit die Skisteifigkeit zusätzlich zur Flächendruckverteilung variiert werden kann.

Ski weisen, in Draufsicht betrachtet, eine Taillierungs- kurve auf. Wenn der Skiläufer aufkantet, läuft er auto¬ matisch einen Bogen mit dem Radius der Taillierungslinie. Wenn der Radius der Taillierung nicht konstant ist, kann durch Änderung der Stabstellung und damit der resultie¬ renden Auflageposition der Kante der vom Läufer gefahrene Radius geändert werden.

Der Ski selbst kann biegeweich oder nur torsionssteif sein und die Biegesteifigkeit nur vom Stab beziehen. Dies gilt auch für die Vorspannung. Die Lauffläche kann im Mittel¬ bereich eine geringere Gleitfähigkeit als an den Enden aufweisen, so daß bei geringer Vorspannung durch den Stab in steilem Gelände eine gewisse Bremswirkung erzielt wird.

Bei gleichem Ski ist durch Verwendung unterschiedlicher Stäbe eine Einstellung auf das Fahrergewicht möglich.

Claims

PATENTANSPRÜCHE

1. Ski mit einem in dessen Längsrichtung angeordneten, drehbaren Stab mit unterschiedlichem Biegeverhalten in verschiedenen Winkelstellungen, dadurch g e k e n n ¬ z e i c h n e t, daß der Stab (18) bogenförmig vorge- spannt ist.

2. Ski nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h ' n e t, daß der Stab (18) einen runden Querschnitt auf¬ weist.

3. Ski nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n ¬ z e i c h n e t, daß der Stab (18) in einem röhrförmigen Führungskanal (12) drehbar geführt ist.

5 4. Ski nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n ¬ z e i c h n e t, daß der Führungskanal (22) wenigstens im Mittelbereich des Ski eine flache, waagerechte Kasten¬ form aufweist.

10) 5. Ski nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Stab (18) aus Glas¬ faser-, Kohlefaser- oder Keflar-Material besteht.

6. Ski nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch 15 g e k e n n z e i c h n e t, daß an dem Stab (18) ein von außerhalb des Ski erfaßbarer Griffhebel (20) ange¬ bracht ist.

7. Ski nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch g e - 20 k e n n z e i c h n e t, daß der Führungskanal (12,22) durch ein in den Ski eingebettetes PVC-Rohr gebildet ist.

8. Ski nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Führungskanal (12,

25 22) in der Längsmittelachse des Ski angeordnet ist.

9. Ski nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Ski (10) eine hohe Torsionssteifigkeit und eine geringe Biegesteifigkeit

30 aufweist.