DE7804361U1 - Fingergelenk-Endopro these - Google Patents

Description

Anmelder: Sanitätshaus Schutt & Grundei, Werkstätten für Orthopädie-Technik, Wahmstr. 41, 2400 Lübeck

Fingergelenk-Endoprothese

Die Neuerung bezieht sich auf eine Fingergelenkendoprothese nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei bekannten Fingergelenk-Endeprothesen (US-PS 3 991 425) greifen zwei überbrückte,mit einem Stiel im Fingerknochen zu verankernde, parallele, kreisförmige Kufen beidseitig eines Steges des anderen, ebenfalls mit einem Stiel zu verankernden Gelenkteiles in kreisförmige Gleitflächen ein, wobei der Steg die Kufen innenseitig führt. Dadurch können die Fingerteile eine Beugebewegung in nur einer, praktisch senkrecht zur Handfläche liegenden Ebene und ggf. auch eine kleine Bewegung in Fingerlängsrichtung ausführen.

Die Aufgabe der Neuerung besteht darin, eine Fingergelenkendoprothese so auszubilden, daß der Kufengelenkteil in Beugestellungen trotz einer Verbindung der beiden Gelenkteile eine sich automatisch anpassende begrenzte Abroll- und Gleitbewegung in Anpassung an unterschiedliche Hände zur Handinnenseite ausführen kann und eine begrenzte Bewegung in Fingerlängsrichtung zuläßt und daß die beiden Gelenkteile auch eine begrenzte Drehbewegung des einen zum anderen Fingerteil zulassen, ohne daß eine Schraubmontage beim

Einbau der Prothese erforderlich ist.

Die.-e Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst, dessen Merkmale zwar bei Kniegelenk-Endoprothesen im wesentlichen bekannt sind, aber bei Anwendung auf Fingergolenk-Endoprothesen zu neuen und überraschenden Ergebnissen führen.

Durch die Lösung nach der Neuerung kann der Kufenteil der Prothese bei Beugeh Regungen der Fingerglieder eine individuelle Bewegung zur Handinnenseite ausführen und dabei frei abrollend auf den Gleitflächen des anderen Gelenkteiles gleiten. Während der Beugebewegung ist durch die Ausbildung des Steges und des Abstandes der Kufen auch eine begrenzte Drehbewegung des Gleitflächen-Gelenktfiles gegenüber dem Kufen-Gelenkteil ermöglicht.

Durch die Lösung nach der Neuerung ist das Gelenk als Einheit dadurch herzustellen, daß der Kufenteil mit den offenen Nutenenden über die Zapfenenden des Gleitflächenteiles gehakt wird. Bei allen Bewegungen ist der im Steg gelagerte Zapfen nicht belastet und hat nur Führungsaufgaben.

Die Neuerung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Seitenansicht eines Fingers mit schematisehen teilweisem Längsschnitt durch eine Fingergelenkendoprothese,

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Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der Prothese nach Fig. 1

Fig. 3 eine Ansicht zu'Fig. 2 in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2

Fig. 4 eine Ansicht des Gelenkes von der Handinnenseite aus gesehen,

Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 2,

Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 5,

Fig. 7 eine Seitenansicht des Steggelenkteiles,

Fig. 8 eine Aufsicht auf den Gelenkteil nach Fig. 7.

Die Fingergelenk-Endoprothese besteht aus einem ersten Gelenkteil 1 und einem zweiten Gelenkteil 2, die durch Stiele 3 und 4 in den Finger- oder Mittelhandknochen verankert werden. Der Gelenkteil 1 ist mit einem mittigen zur Mittelhand gerichteten, sich von oben zur Innenseite des Fingers verbreiternden Satteisteg -> vertehen, der vorn oben eine Anschlagnase 6 und auf der ins Handinnere gerichteten Hälfte eine größere Höhe besitzt. Im Bereich dieser Steyhälfte ist ein Querzapfen 7 exzentrisch gegen die Wclbung der bogenförmigen beidseitigen Gleitflächen 8 des Teiles 1 nach innen verlagert befestigt, dessen Enden vorteilhaft konisch auslaufen. Beidseitig des Sattelsteges 5 sind die Gleitflächen 8 im Querschnitt ausgekehlt und von innen zur Fingeroberseite ebenso wie der Steg 5 verjüngt.

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Der zur Mittelhand liegende Prothesenteil 2 ist mit Kufen 9 versehen, deren Gleitflachen bzw. Abrollflächen den Gleitfl^chen 8 des anderen Gelenkteiles 1 angepaßt sind. Die Kufen 9 sind bei 10 überbrückt, und diese Überbrückung 10 legt sich in der Strecklage der Fingerglieder gegen die vordere Nase 6 des Sattelsteges 5. Das iunenseitige Ende der Kufen S ist bei 9 a über die Fläche der überbrückung 10 hinaus verlängert.

Die Kufen 10 sind auf den einander zugekehrten Flächen je mit einer zur Kufengleitfläche etwa parallelen Führungsnut 11 versehen, deren Weite größer ist als der Durchmesser der Enden des Querzapfens 7 und die sich im Querschnitt zum Nutenboden vorteilhaft ebenfalls verjüngen.

Die Führungsnuten 11 sind im Bereich der Kufenverlängerungen 9 a offen, so daß der Gelenkteil 1 mit den offenen Nutenenden in einer größeren Beugelage über den Zapfen 7 gehakt unc dann in die Strecklage gebracht werden kann, wobei die Zapfen 7 in den Nuten 11 frei gleiten können.

Durch den sich von oben nach innen verbreiternüen Sattelsteg 9 und die sich umgekehrt in der Breite verjüngenden Gleitflächen 8 des Gelenkteiles 1 und der Kufen 9 ist eine feste Lage der Gelenkteile 1 und 2 zueinander nur in der Str^cklage des Gelenkes gewährleistet, während bei einleitender Beugebewegung sich der Gelenkteil 2 zunächst mit dem oberen Teil gegenüber dem Gelenkteil 1

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etwas nach oben bewegt, wie es bei einem gesunden Fingergelenk der Fall ist, und dabei besitzt der Teil 2 durch das Spiel zwischen dem Führungszapfen 7 und den Nuten 11 eine freie Bewegungsmöglichkeit, durch die sich der Teil 2 je nach Ansatz der durch die obere Auskehlung der Überbrückung 10 verlaufenden Strecksehne in seiner Bewegung nach oben anpaßt und dadurch Überdehnungen der Strecksehne ausschaltet. Durch das vorerwähnte Spiel und den sich nach innen verjüngenden Verlauf der Gleitflächen und Kufen ist auch in allen Beugelagen eine begrenzte Drehbewegung der Fingerglieder zueinander möglich.

CJm den Abrieb der Fingergelenkendoprothese so gering wie möglich zu halten, werden die Gelenkteile 1 und 2 vorteilhaft aus einem Aluminiumoxyd (Sintererde) hergestellt.

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Claims (4)

Anmelder: Sanitätshaus Schutt & Grundei, Werkstätten für Orthopädie-Technik, Wahmstr. 41, 2 400 Lübeck Schutzansprüche

1. Fingergelenkendoprothese, bestehend aus einem durch einen Stiel in einem Fingerknochen zu verankernden ersten Gelenkteil mit einem zur Mittelhand gerichteten Mittelsteg und beidseitig von diesem angeordneten bogenförmigen Gleifcflachen und einem ebenfalls durch einen Stiel in einem Mittelhand- oder Fingerknochen

zu verankernden zweiten Gelenkteil, der mit zwei den Steg f überbrückenden, sich auf den Gleitflächen abstützender Kufen f versehen ist, deren Kufenflächen zum Fingerende gerichtet . j

sind, gekennzeichnet durch die Anwendung folgender an sich j bekannter Merkmale: i

Der Steg (5) des ersten Gelenkteiles (1) ist von einem axial festliegenden Zapfen (7) durchgriffen, der exzentrisch gegen die Wölbung der in Querrichtung ausgekehlten Gleitflächen (8) versetzt ist,

die Enden des Zapfens (7) greifen in etwa parallel zur Kufenfläche verlaufende, sich zum Steg (5) gegenüberliegende Führungsnuten (11) der Kufen (9) mit Spiel ein, wobei die Füh-

rungsnuten am Ende auf der Fingerinnenseite offen sind und am abgekehrten Ende bei gestreckten Fingergliedern einen Anschlag für den Zapfen (7) bilden,

und der Steg (5) und der Abstand der Kufen (9) sind zur Fingerinnenseite breiter bzw. größer werdend gestaltet.

2. Endoprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des Zapfen: (7) im Durchmesser kleiner sine als die Weite der Führungsnuten (11).

3. Endoprothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,-daß die Überbrückung (10) der Kufen (9) auf der der Überseite des Fingers zugekehrten Seite in Querrichtung eine bogenförmige Auskehlung für den Durchlauf der Streck sehne aufweist.

4. Endoprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gelenkteile (1, 2) aus einem Aluminiumoxyd (Sintertonerde) bestehen.