DE602005000099T2

DE602005000099T2 - Mehrstufige abgabematte

Info

Publication number: DE602005000099T2
Application number: DE602005000099T
Authority: DE
Inventors: J. Stanley Racine FLASHINSKI
Original assignee: SC Johnson and Son Inc
Current assignee: SC Johnson and Son Inc
Priority date: 2004-04-20
Filing date: 2005-04-08
Publication date: 2006-12-21
Anticipated expiration: 2025-04-09
Also published as: EP1620136A1; EP1620136B1; WO2005105162A1; MXPA06012137A; AU2005237973A1; KR20070008646A; AR055215A1; DE602005000099D1; ES2267090T3; US7046920B2; ATE337800T1; JP2007533322A; US20050232615A1; CN1956740A; ZA200609066B

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft die Aus- bzw. Abgabe von flüchtigen Stoffen wie Insektiziden, Insektenschutzmitteln, Duftstoffen und Deodorantien. Sie stellt Matten bereit, die auf eine Heizvorrichtung gelegt und von ihr erwärmt den flüchtigen Stoff freisetzen.
Bekannt ist, eine poröse Matte – auch aus Kunststoff – mit einem flüchtigen Stoff zu impregnieren oder zu beschichten und/oder einen flüchtigen Stoff in eine Blechschale einzubringen. Die Schale wird auf Heizeinrichtungen gesetzt, damit der flüchtige Stoff an die Umluft verdunstet. Vergl. allgemein die US-PS 6 031 967 und die WO 99/66791.
Zwischen dem anfänglichen Erwärmen der Matte und dem Erreichen einer Sollkonzentration des Wirkstoffs im Raum kann jedoch eine Verzögerung auftreten. Enthält die Matte bspw. ein Insektizid, kann es mehrere Minuten dauern, bis der gewünschte Schutz vor Mücken oder anderen Insekten erreicht ist. Dies ist besonders problematisch, wo das Produkt primär eine Langzeitabgabe des Wirkstoffs (bspw. als Nachtschutz gegen Moskitos) erreichen soll.
Um die Verzögerung möglichst kurz zu halten, könnte man versuchen, die Konzentration des Wirkstoffs in der Matte zu erhöhen. Oft sind die Wirkstoffe jedoch teuer; außerdem kann die höhere Konzentration dazu führen, dass das Insektizid bzw. der Wirkstoff unnötig hoch konzentriert an die Umluft freigesetzt wird.
Nach einem anderen Ansatz könnte man die Heizeinrichtungen so modifizieren, dass sie in einer Anfangsphase mit einer hohen und ansonsten mit einer niedrigen Temperatur arbeiten. Die meisten Verbraucher wollen aber ihre vorhandenen Heizeinrichtungen nicht entsorgen und neue Geräte mit dieser Fähigkeit nicht bezahlen. Auf jeden Fall würde das Ausrüsten zukünftiger Heizeinrichtungen mit dieser Fähigkeit deren Kosten unnötig erhöhen.
Die US-PS 5 657 574 schlug eine Moskitospirale vor, die ein Insektenschutzmittel gleichmäßig konzentriert enthielt, deren Zündende jedoch erweitert war. Beim ersten Anzünden der Spirale wurde ein Insektizidstoß freigesetzt, da dann ein größerer Anteil der Spule verbrannt wird. Dieser Ansatz war jedoch ungeeignet für eine Matte, deren gesamte Unterseite der Wärmequelle gleichzeitig ausgesetzt sein sollte.
Die WO 99/66791 stellte eine flächige Matte bereit, die schrittweise in eine Heizeinrichtung eingeführt werden sollte. Diskrete Bereiche der Matte werden nacheinander erwärmt. Der Hauptzweck der Platte ist, eine Mechanik zum schrittweisen Zustellen eines neuen Mattenabschnitts über die Heizeinrichtung anzugeben, nachdem der vorgehende Abschnitt aufgebraucht war. Die Druckschrift gibt aber an, dass die aufeinanderfolgenden Bereiche unterschiedliche flüchtige Substanzen oder die gleiche flüchtige Substanz in unterschiedlicher Konzentration enthalten könnten. Ein hierfür gegebenes Beispiel ist der Einsatz eines hoch konzentrierten Abschnitts für den Nachtgebrauch und eines niederkonzentrierten Abschnitts am Tag. Leider muss hier der Benutzer die Platte schrittweise bewegen, wenn die nächste Gebrauchsstufe erwünscht ist.
Die US-PS 6 551560 offenbart eine Matte aus einer äußeren Matte und einem mittigen unteren Abschnitt, wobei diese von einer durch die Matte verlaufenden vertikalen Nut getrennt waren. In den beiden Celluloseabschnitten ließen sich unterschiedliche Insektizide oder unterschiedliche Wirkstoffkonzentrationen vorsehen. Der mittige Abschnitt wurde typischerweise schneller erwärmt (da billige Heizeinrichtungen, wie sie typischerweise in Entwicklungsländern verwendet werden, oft in ihrer Mitte am stärksten erwärmen). Im Ergebnis wurde das Insektizid im mittigen Bereich schneller und das in der äußeren Matte langsamer freigesetzt.
Diese Matten waren ziemlich schwierig herzustellen, da das Material vollständig durchgeschnitten werden musste, was zu mehreren Teilen führte, die dann zusammengesetzt werden mussten. Dadurch stiegen die Herstellungskosten.
Die US-PS 4 439 415 beschrieb ein Substrat zur Abgabe von Insektiziddämpfen mit voneinander klar abgegrenzten Bereichen, die mit unterschiedlichen Insektiziden oder anderen flüchtigen Stoffen imprägniert waren. Die abgegrenzten Bereiche waren entweder auf einem einzigen Substrat angeordnet und mit einer Substanz getrennt, die das Material nicht absorbierend machte, oder waren aus unterschiedlichen, miteinander verbundenen Substratstücken aufgebaut. Auch diese Vorrichtung erforderte mehrere Teile.
Die GB 2122 903 Iehrte ein Substrat mit einer Grundschicht aus Aluminiumfolie, auf der ein oder mehr Papiersegmente angeordnet waren. Trennelemente aus Gummi oder Kunststharz zwischen den Segmenten verhinderten einen Flüssigkeitsdurchgang. Daher ließen sich auf den Segmenten unterschiedliche flüchtige Stoffe vorsehen, die nicht zwischen den Segmenten wandern konnten. Auch dieses Verfahren erforderte schwierige Fertigungsschritte.
Folglich besteht weiterhin Bedarf an verbesserten Matten zur Abgabe von flüchtigen Stoffen.
KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung stellt eine Matte nach Anspruch 1 bereit, mit der durch Erwärmen Dämpfe flüchtiger Stoffe freisetzbar sind. Die Matte weist ein flächiges Element mit einem Einschnitt in einer Oberseite des Substrats auf, der dort durch Einpressen eines heißen Stempels ausgebildet wurde. Der Ein schnitt durchstößt vorzugsweise die Unterseite des Substrats nicht, so dass dieses als einheitliches Materialstück verbleibt. Der Einschnitt bildet einen ersten und einen zweiten Substratbereich aus, die vorzugsweise am Boden des Einschnitts miteinander verbunden sind. Auf den ersten Substratbereich ist ein erster flüchtiger Stoff aufgebracht, der einen Wirkstoff aus der Gruppe der Insektenschutz- bzw. -belämpfungsmittel, Duftstoffe, Deodorantien und deren Kombinationen aufweist. Auf den zweiten Substratbereich ist ein zweiter flüchtiger Stoff aufgebracht, der einen Wirkstoff aus der Gruppe der Insektenschutzmittel, Duftstoffe, Deodorantien und deren Kombinationen aufweist. Vorzugsweise sind der Einschnitt radial außerhalb des ersten Substratbereichs und der zweite Substratbereich radial außerhalb des Einschnitts angeordnet.
Der Ausdruck "Matte" soll beliebige Strukturen einschließen, die unabhängig von ihrer Gestalt zum Einsatz mit herkömmlichen Dampf- bzw. Dunstabgabegeräten geeignet sind.
Der Ausdruck "Insektenbekämpfung bzw. -schutz" soll das Abtöten, Abweisen oder sonstige Ändern des Verhaltens oder der Entwicklung von Insekten bezeichnen. Der Ausdruck "Insektenschutzmittel" ist hier im allgemeinsten Sinn verwendet und soll nicht nur Insektizide und Insekten abweisende Mittel einschließen, sondern auch Entwicklungshemmer und andere Wirkstoffe, mit denen sich ein Insektenschutz erreichen lässt. "Insekten" sind die eigentlichen Insekten wie auch Spinnen, Tausendfüßler und andere Kleintiere, die üblicherweise auf die gleiche Weise oder mit den gleichen Mitteln bekämpft werden wie Insekten.
Das zur Herstellung der erfindungsgemäßen Matte verwendete Substrat ist ein poröses Material und zur Aufnahme und zum Halten flüchtiger Stoffe geeignet. Das Material ist wärmeempfindich genug, um beim Berühren mit einem heißen Formstempel zu schmelzen, aber auch wärmestabil genug, um in der Wärme einer Heizeinrichtung wie bspw. einer elektrischen Heizung nicht zu schmelzen. Bspw. erzeugen die meisten Heizeinrichtungen auf dem Markt keine Temperaturen oberhalb 160 °C bis 180 °C; viele heizen bis etwa 160 °C, einige näher an 180 °C. So sind Stoffe geeignet, die bei 160 °C oder darunter oder 180 °C oder darunter im wesentlichen schmelzstabil sind, in die sich aber mit einem heißen Stempel einer höheren Temperatur von bspw. 200 °C und mehr ein Einschnitt einpressen läßt. In einer Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Matte aus einem Kunststoff hergestellt. Einer der beispielhaften Kunststoffe, die sich einsetzen lassen, ist Polyethylen.
Der auf den ersten Teil der Matte aufgebrachte erste flüchtige Stoff kann gleich oder verschieden sein von dem zweiten flüchtigen Stoff im zweiten Bereich der Matte. Im letzteren Fall kann der erste flüchtige Stoff einen Wirkstoff enthalten, der im zweiten flüchtigen Stoff nicht enthalten ist; oder der zweite flüchtige Stoff kann einen Wirkstoff enthalten, den der erste flüchtige Stoff nicht enthält. Alternativ lässt sich in den ersten flüchtigen Stoff mindestens ein Wirkstoff aufnehmen, den auch der zweite flüchtige Stoff enthält, aber im zweiten in einer anderen (typisch höheren) Konzentration als im ersten flüchtigen Stoff. Noch anders kann der erste flüchtige Stoff mindestens einen Wirkstoff enthalten, den auch der zweite flüchtige Wirkstoff enthält, aber der Rest des ersten flüchtigen Stoffs braucht nicht identisch mit dem Rest des zweiten flüchtigen Stoffs zu sein.
In einer Anwendung zur Insektenbekämpfung wird vorzugsweise mit dem ersten Bereich ein Insektenschutzmittel schnell freigesetzt, um eine sofortige Schutzwirkung zu erreichen, während der zweite Bereich ein Insektenschutzmittel langsamer freisetzt und damit nachhaltiger wirkt. Eine Strategie hierzu ist, den ersten Bereich stark und den zweiten Bereich schwächer zu beheizen. In dieser Hinsicht ist eine Matte mit einem zentral angeordneten ersten Bereich bevorzugt, da sich eine solche Matte mit den meisten vorhandenen Heizvorrichtungen einsetzen lässt, die in der Mitte am stärksten heizen. Andere (alternative oder zusätzliche) Strategien sind das Verringern oder Steigern der Freisetzrate durch Wahl geeigneter Lösungs- oder Bindemittel, Wirkstoffe und Wirkstoffkonzentrationen, wie bspw. in der US-PS 56 551560 ausgeführt, die durch die Bezugnahme in Gänze als Teil der vorliegenden Offenbarung gelten soll.
Nach einem anderen Aspekt der Erfindung schafft diese ein Verfahren nach Anspruch 15 zur Insektenbekämpfung. Man legt eine erfindungsgemäße Matte auf eine Heizvorrichtung und erwärmt sie dann, so dass der erste und der zweite flüchtige Stoff aus der Matte freigesetzt werden.
Ein noch anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbau einer solchen Abgabematte nach Anspruch 17. Man stellt ein flächiges Element aus einem Substratmaterial bereit und drückt dann in einen Teil desselben einen heißen Formstempel ein, um einen Einschnitt auszubilden, der einen ersten und einen zweiten Elementbereich ausbildet, die vorzugsweise am Boden des Einschnitts miteinander verbunden sind. Dann bringt man in den ersten Bereich der Matte einen ersten und in den zweiten Bereich der Matte einen zweiten flüchtigen Stoff ein. Der Einschnitt bewirkt eine geringstmögliche Wanderung zwischen den beiden Mattenbereichen (bspw. beim Vorhalten der Matte zu Versand-, Inventur- oder Auslagezwecken).
Zur Insektenbekämpfung eingesetzt, ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung dem Benutzer, den gewünschten Schutz schnellstmöglich zu erreichen, ohne den Langzeitschutz zu opfern. Beim Freisetzen eines Deodorants oder Duftstoffs hat die Erfindung den Vorteil, Gerüche (bspw. in Toiletten) rasch zu überdecken, ohne die Fähigkeit einer Langzeit-Beduftung aufgeben zu müssen.
Weiterhin ist die vorliegende Erfindung in der Lage, einen Nachteil billiger Heizvorrichtungen (ungleichmäßige Erwärmung über die Heizfläche) in einen Vorteil zu verwandeln, indem sie den schnell freisetzenden Bereich mittig angeordnet aufweist.
Diese Vorteile werden erreicht, während ein sehr effizienter Prozess zur Herstellung möglich ist. Der Einschnnitt lässt sich mit einem heißen Stempel sehr schnell und kostengünstig einstanzen. Auf die Oberseite des Substrats gedrückt, um den Einschnitt auszubilden, schmilzt der heiße Formstempel das Substrat, so dass sich die Poren im Substrat schließen und eine Sperre entlang der Wände des Einschnitts entsteht. Die Sperre kann eine Wanderung der flüchtigen Stoffe zwischen dem ersten und dem zweiten Substratbereich verhindern oder abschwächen. So entsteht eine Matte mit chemisch getrennten Bereichen, ohne dass mehrere Teile zusammengesetzt und/oder in den Einschnitt ein Füllstoff als eine Wanderung verhinderndes Trennelement eingebracht werden müßte.
Diese und weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen, die beispielhafte bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung darstellen. Der volle Umfang der Erfindung ergibt sich ausschließlich aus den Ansprüchen.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
1 zeigt als Perspektive eine erfindungsgemäße Abgabematte auf eine Heizvorrichtung aufgelegt;
2A ist eine Draufsicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen zweistufigen Matte;
2B ist ein Schnitt in der Ebene 2-2 der 2A;
3A ist eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
3B ist ein Schnitt in der Ebene 3-3 der 3A.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
Die 1 zeigt eine Matte 10 auf eine horizontale Brennerfläche 12 einer elektrischen Heizvorrichtung 14 aufgelegt. Bei der elektrischen Heizvorrichtung 14 kann es sich um eine Widerstandsheizung wie das Modell RAID^® der Fa. S. C. Johnson & Son, Inc. handeln. Andere Heizvorrichtungen sind jedoch ebenfalls möglich, einschließlich und ohne Einschränkung derjenigen, deren Heizflächen horizontal, vertikal oder anders ausgerichtet sind.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform der Matte ist in anderen Ansichten in den 2A und 2B dargestellt. Die Matte 10 hat einen flächigen Hauptteil 16 aus einem porösen Material, das zur Aufnahme und zum Halten flüchtiger Stoffe geeignet ist. Weiterhin ist das poröse Flachmaterial wärmeempfindlich genug, um bei Berührung mit einem heißen Formstempel zu schmelzen, aber auch wärmestabil genug, um unter der Hitze aus einer Heizvorrichtung 14 nicht wesentlich zu schmelzen. Der flächige Hauptteil 16 enthält in der Oberseite 20 einen kreisförmigen Einschnitt 18, der durch Einpressen eines heißen Formstempels in die Oberseite 20 gebildet wurde (vergl. die US-PS 3 075 862 , die eine beispielhafte Anwendung eines heißen Formstempels zum Pressen eines Kunststoffs beinhaltet). Der Einschnitt 18 verläuft nicht völlig durch den Hauptteil 16 hindurch, so dass dieser als einziges Materialstück mit einer Verbindung am Boden 22 des Einschnitts 18 verbleibt. Der Einschnitt 18 bildet einen ersten Flächenbereich 24 und einen zweiten Flächenbereich 26, die nur am Boden 22 des Einschnitts 18 miteinander verbunden sind. Die Bereiche lassen sich mit dem gleichen Stoff oder mit unterschiedlichen flüchtigen Stoffen imprägnieren. Die flüchtigen Stoffe oder Ansätze können stark unterschiedliche Verdampfungsraten aufweisen.
Wird zum Ausbilden des Einschnitts 18 der heiße Formstempel in die Oberseite 20 des flächigen Hauptteils 16 gedrückt, schmilzt er diesen in an den Stempel angrenzenden Bereichen, so dass sich dort die Poren schließen und sich eine Sperrschicht entlang der Wände 28 des Einschnitts 18 bildet. Die Sperrschicht kann die Wanderung der flüchtigen Stoffe zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich 24, 26 verhindern oder abschwächen. Obgleich eine gewisse Wanderung zwischen den Bereichen 24, 26 am Bodens 22 des Einschnitts möglich ist, lässt sie sich geringstmöglich halten, indem man den Boden 22 sehr dünn drückt, und zwar vorzugsweise so dünn, dass der heiße Formstempel ein gewisses Schmelzen tief in den Boden 22 hinein bewirkt; dann schließen sich genug Poren und die Wanderung am Boden 22 wird vollständig unterbunden.
Der erste und der zweite Bereich 24, 26 werden mit einem ersten flüchtigen Stoff bzw. Ansatz 30 sowie einem zweiten flüchtigen Stoff bzw. Ansatz 32 imprägniert oder beschichtet. Wird die Matte auf die Brennerfläche 12 der Heizvorrichtung aufgelegt, werden die flüchtigen Stoffe aus der Matte 10 (wenn diese erwärmt wird) freigesetzt. Vorteilhafterweise liegt der erste Teil 24 im wesentlichen in der Mitte des Hauptteils 16, um die typischerweise in billigen Heizvorrichtungen mittig in der Brennerfläche oft höheren Temperaturen auszunutzen.
Vorzugsweise ist der zweite Bereich 26 mit einem zweiten flüchtigen Stoff 32 imprägniert, dessen Wirkstoff langsamer freigesetzt wird, während der erste Bereich 24 mit einem chemisch unterschiedlichen ersten flüchtigen Stoff 30 beschichtet ist, dessen Wirkstoff schneller freigesetzt wird. Bei einer Insektenschutzvorrichtung handelt es sich beim zweiten flüchtigen Stoff 32 vorzugsweise um 100 mg einer flüssigen Lösung aus 40 % d-Allethrin (Insektizid-Wirkstoff), 40 % Piperonylbutoxid (PBO, Synergetikum/Trennmittel) und 20 % Isopar M (Lösungsmittel). Der erste flüchtige Stoff 30 ist vorzugsweise 50 mg einer flüssigen Lösung aus 4 % Transfluthrin (Insektizid-Wirkstoff) und 96 % Isopar E (Lösungsmittel). Transfluthrin verdunstet schneller as d-Allethrin, weil der Verdampfungsdruck des ersteren höher ist.
Wird die Matte 10 erwärmt, entsteht beim Einschalten der Heizvorrichtung 14 anfangs ein Stoß des ersten flüchtigen Stoffs 30. Der zweite flüchtige Stoff 32 wird gleichmäßig und wirkungsvoll anhaltend freigesetzt und bietet einen Langzeitschutz für mindestens 6 bis 8 Std. bis zu einem Tag oder mehr.
Alternativ können die flüchtigen Stoffe 30, 32 andere geeignete Insektizide, abweisende Mittel, Wachstumshemmer oder andere Insektenschutzmittel sein -bspw. Organophosphor- oder Lipidamin-Insektizide, natürliche abweisende Mittel wie Citronella-Öl, natürliches Pyrethrum und Pyrethrum-Extrakt, sowie synthetische Pyrethroide. Geeignete künstiliche Pyrethroide sind u.a. Allethrin als d-Allethrin, Allethrin, Benfluthrin, Bifenthrin, S-Bioallethrin, Esbiothrin, Esbiol, Bioresmethrin, Cyclopyrothrin, Cyfluthrin, β-Cyfluthrin, Cyhalothrin, Deltamethrin, Empenthrin, Esfenvalerat, Fenpropathrin, Fenvalerat, Flucythrinat, τ-Fluvalinat, Kadethrin, Permethrin, Phenothrin, Prallethrin, Resmethrin, Tefluthrin, Tetramethrin oder Tralomethrin. Andere flüchtige Insektizide, wie sie in der US-PS 4 439 415 beschrieben sind, sind ebenfalls einsetzbar.
Flüchtige Wachstumshemmer wie Methopren und Hydropron sind ebenfalls anwendbar. Alternativ oder zusätzlich lassen sich Duftstoffe und Deodorantien einsetzen - bspw. Limonen, Eucalyptus und Citronella.
In einer Form kann der flächige Hauptteil 16 etwa 22 mm breit, 35 mm lang und 2 mm dick sein. Der vom Einschnitt 18 umgebene erste Bereich 24 liegt mittig, während der Einschnitt 18 einen Innendurchmesser von etwa 9 mm und einen Außendurchmesser von etwa 12 mm haben kann. Die Tiefe des Einschnitts 18 kann etwa 1,5 mm bis 1,8 mm betragen.
Es sei darauf hingewiesen, dass der Einschnitt 18 auch anders konfiguriert sein kann – bspw. vieleckig, elliptisch und sternförmig. Die Matte lässt sich mit mehreren konzentrischen Einschnitten in einem "Zielscheiben"-Muster anlegen; man erhält so drei oder mehrere verschiedene Abgabebereiche, die sich unterschiedlich einfärben lassen – bspw. durch unterschiedliche Farbstoffe in den Imprägnierungsmaterialien. Ist der Farbstoff ebenfalls flüchtig, lässt sich mit der Änderung bzw. dem Verschwinden der Farbe eine Aufbrauchsanzeige erreichen.
Die 3A und 3B zeigen eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet, aber dem Suffix "a" ergänzt sind. In dieser Ausführungsform weist die Matte 10a einen flächigen Hauptteil 16a mit einem im allgemeinen gradlinigen Einschnitt 18a in und quer über dessen Oberseite 20a auf, der durch Eindrücken eines heißen Formstempels hergestellt wurde. Der Einschnitt 18a verläuft nicht über die gesamte Tiefe des Hauptteils 16a, so dass dieser als einheitliches Materialstück verbleibt. Der Einschnitt 18a bildet in der Matte einen ersten Bereich 24a und einen zweiten Bereich 26a aus, die nur am Boden 22a des Einschnitts 18a miteinander verbunden sind. Die Bereiche sind mit dem gleichen Stoff oder mit unterschiedlichen flüchtigen Stoffen imprägniert. Die zum Aufbau der Matte 10a eingesetzten Materialien – einschl. des Materials für den flächigen Hauptteil 16a und die flüchtigen Stoffe zum Imprägnieren der Bereiche 24a, 26a – sind vorzugsweise die oben zur ersten Ausführungsform beschriebenen. Darüber hinaus wird die Matte 10a auf die gleiche Weise angewandt wie die erste Ausführungsform, wobei bei ausreichend erwärmter Heizvorrichtung unterschiedliche Verdampfungsraten der flüchtigen Stoffe erreicht werden.
Es sollte klar sein, dass sich die erfindungsgemäßen Matten in weiteren Formen ausführen lassen, die als von der vorliegenden Erfindung umfasst aufzufassen sind.
Weiterhin könnte es sich bei der erfindungsgemäßen Matte um ein Desinfektionsmittel, einen Duftstoff oder ein Deodorant handeln, wobei man einen einer breiten Vielfalt von für diese Zwecke bekannten Wirkstoffen anwendet, einschl. und ohne Einschränkung Glycole, Trimethylen und Dipropylen, wie aus dem Stand der Technik bekannt. Weiterhin kann auch mit den gleichen Wirkstoffen und Substraten eine erfindungsgemäß aufgebaute Matte ein mehrstufiges Freisetzen bieten, sofern Lösungs- oder Bindemittel od. dergl. so eingestellt sind, dass sie die Freisetzraten geeignet steuern. Zum vollständigen Umfang der Erfindung wird auf die Ansprüche verwiesen.
GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
Die Erfindung stellt Matten für die kontrollierte Abgabe von Insektenschutzmitteln, Duftstoffen, Desinfektionsmitteln und ähnlichen nützlichen flüchtigen Stoffen bereit, bei deren Einsatz zunächst ein Stoß eines flüchtigen Stoffes und danach ein längeres Freisetzen des gleichen oder eines anderen flüchtigen Stoffs erfolgt.

Claims

Matte (10) zur Abgabe von Dämpfen flüchtiger Stoffe mit: einem flächigen Element aus einem ersten porösen Substratmaterial (16) mit einem ersten Substratbereich (24) und einem zweiten Substratbereich (26), wobei der erste Substratbereich (24) mit einem ersten flüchtigen Stoff versehen ist, der einen Wirkstoff aus der Gruppe der Insektenschutz- bzw. -bekämpfungsmittel, Duftstoffe, Deodorantien und deren Kombinationen aufweist, und der zweite Substratbereich (26) mit einem zweiten flüchtigen Stoff versehen ist, der einen Wirkstoff aus der Gruppe der Insektenschutz- bzw. -bekämpfungsmittel, Duftstoffe, Deodorantien und deren Kombinationen aufweist; und einem Einschnitt (18), der mindestens teilweise in das Substrat (16) hinein verläuft und den ersten Substratbereich (24) gegen den zweiten Substratbereich (26) abgrenzt; dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat (16) aus einem Material hergestellt ist, das wärmeempfindlich genug ist, um bei Berührung durch einen heißen Formstempel zu schmelzen, aber auch wärmestabil genug ist, um unter der Wärme aus einer geeigneten Heizvorrichtung zum Verdampfen der flüchtigen Stoffe geeignet zu sein; und der Einschnitt (18) durch Eindrücken eines heißen Formstempels in einen Teil einer Oberseite (20) des Substrats gebildet wurde; wobei Poren entlang der Wände des Einschnitts beim durch den heißen Formstempel verursachten Schmelzen des Substratmaterials geschlossen werden, so dass sich entlang der Wände (28) des Einschnitts eine Sperrschicht bildet, die einer Wanderung des ersten flüchtigen Materials aus dem ersten Substratbereich (24) in den zweiten Substratbereich (26) entgegenwirkt.
Matte (10) nach Anspruch 1, bei der der Einschnitt radial außerhalb des ersten Substratbereichs (24) und der zweite Substratbereich (26) radial außerhalb des Einschnitts liegen.
Matte (10) nach Anspruch 1, bei der der erste Substratbereich (24) radial mittig im Substrat (16) liegt.
Matte (10) nach Anspruch 1, bei der das Substrat aus einem Kunststoff hergestellt ist.
Matte (10) nach Anspruch 4, bei der der Kunststoff Poylethylen ist.
Matte (10) nach Anspruch 1, bei der das Substrat (16) aus einem Material hergestellt ist, das wärmestabil genug ist, um bei einer Temperatur von 160 °C gegen ein Schmelzen im wesentlichen widerstandsfähig zu sein.
Matte (10) nach Anspruch 1, bei der das Substrat (16) aus einem Material hergestellt ist, das wärmestabil genug ist, um bei einer Temperatur von 180 °C gegen ein Schmelzen im wesentlichen widerstandsfähig zu sein.
Matte (10) nach Anspruch 1, bei der das Substrat (16) aus einem Material hergestellt ist, das wärmempfindlich genug ist, um zu schmelzen und den Einschnitt (18) auszubilden, wenn ein heißer Formstempel mit einer Arbeitstemperatur von 200 °C in es eingedrückt wird.
Matte (10) nach Anspruch 1, bei der der erste und der zweite flüchtige Stoff gleich sind.
Matte (10) nach Anspruch 1, bei der der erste und der zweite flüchtige Stoff sich unterscheiden.
Matte (10) nach Anspruch 10, bei der der erste flüchtige Stoff einen Wirk stoff enthält, der im zweiten flüchtigen Stoff nicht vorliegt.
Matte (10) nach Anspruch 10, bei der der zweite flüchtige Stoff einen Wirkstoff aufweist, der im ersten flüchtigen Stoff nicht vorliegt.
Matte (10) nach Anspruch 10, bei der der erste flüchtige Stoff mindestens einen Wirkstoff enthält, der gleich einem Wirkstoff im zweiten flüchtigen Stoff ist, wobei jedoch dieser Wirkstoff im ersten und im zweiten flüchtigen Stoff mit unterschiedlichen Konzentrationen vorliegt.
Matte (10) nach Anspruch 10, bei der der erste flüchtige Stoff mindestens einen Wirkstoff enthält, der gleich einem Wirkstoff im zweiten flüchtigen Stoff ist, wobei jedoch der Rest des ersten flüchtigen Stoffs nicht völlig identisch mit dem Rest des zweiten flüchtigen Stoffs ist.
Verfahren zur Bekämpfung von Insekten, indem man: eine Matte (10) nach einem der vorgehenden Ansprüche bereitstellt; die Matte (10) auf eine Heizvorrichtung legt; und die Matte (10) erwärmt, um den flüchtigen Stoff, mit dem der erste Substratbereich versehen ist, und den flüchtigen Stoff, mit dem der zweite Substrat versehen ist, freizusetzen.
Verfahren nach Anspruch 15, bei dem man die Matte (10) auf eine Temperatur von etwa 145 °C bis etwa 180 °C erwärmt, um die flüchtigen Stoffe freizusetzen.
Verfahren zum Aufbau einer Abgabematte, bei dem man: ein flächiges Element aus einem porösen Substratmaterial (16) bereitstellt, das wärmeempfindlich genug ist, um bei der Berührung durch einen heißen Formstempel zu schmelzen; einen heißen Formstempel in einen Teil des flächigen Elements (16) eindrückt, um einen Einschnitt (18) auszubilden, der mindestens teilweise in das Element (16) hinein verläuft und einen ersten Bereich (24) und einen zweiten Bereich (26) bildet; wobei durch das Schmelzen des Substratmaterials durch den heißen Formstempel Poren entlang der Wände des Einschnitts geschlossen werden, so dass sich entlang der Wände (28) des Einschnitts eine Sperrschicht bildet, die einer Wanderung des ersten flüchtigen Stoffs aus dem ersten Substratbereich (24) zum zweiten Substratbereich (26) entgegenwirkt; Ablagern eines flüchtigen Stoffs auf dem ersten Bereich des flächigen Elements; und Ablagern eines flüchtigen Stoffs auf dem zweiten Bereich des flächigen Elements; wobei das poröse Substratmaterial wärmestabil genug ist, dass es unter der Wärme aus einer Heizvorrichtung, die zum Verdampfen des flüchtigen Stoffs nötig ist, nicht wesentlich schmilzt.
Verfahren nach Anspruch 17, bei dem ein heißer Formstempel mit einer Arbeitstemperatur von 200 °C oder darüber in einen Teil des flächigen Elements gedrückt wird.