DE3610867A1 - Verfahren und vorrichtung zum betreiben einer unterdruck-abwasseranlage - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum betreiben einer unterdruck-abwasseranlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Unter
druck-Abwasseranlage mit wenigstens einer an eine Vakuumstation
angeschlossenen Unterdruck-Abwasserleitung und einer Vielzahl
daran jeweils über ein Absperrventil anschließbarer Abwasser-
Sammelbehälter auf den zu entwässernden Grundstücken, wobei
jedes Absperrventil bei einem bestimmten maximalen Wasserstand
im Sammelbehälter geöffnet und nach einer bestimmten Zeitdauer,
während der Abwasser und Luft in die Abwasserleitung einströmen,
wieder geschlossen wird, sowie nach diesem Verfahren betriebene
Unterdruck-Abwasseranlagen, wie sie z. B. in der DE-PS 24 62 295
und der DE-GM 85 24 447 beschrieben sind.
Bei den bekannten Anlagen wird seit Beginn dieser Technik bis
heute die Öffnungszeit der Absperrventile an den Hausanschlüs
sen fest eingestellt. Sie ist so bemessen, daß zusätzlich zu
dem aus den Sammelbehältern der Hausanschlüsse abgesaugten Ab
wasser insgesamt etwa das 2- bis 15-fache Volumen Luft in die
Unterdruck-Abwasserleitung eingesaugt wird. Es hat sich in der
Praxis gezeigt, daß bei einem derartigen Wasser/Luft-Verhältnis
ein kommunales Abwassersystem mit verhältnismäßig kleinen Rohr
querschnitten, in denen das Abwasser in Pfropfenform transpor
tiert wird, dauerhaft funktioniert, wobei der sogenannte
"Gleichzeitigkeitsfaktor", d. h. das gleichzeitige Öffnen meh
rerer Absperrventile, eine wichtige Rolle spielt.
Normalerweise ist der in der Abwasserleitung herrschende Un
terdruck in der Nähe der Vakuumstation am stärksten und nimmt
zum Ende der Abwasserleitung hin merklich ab. Trotz dieses
Druckgradienten wurden bisher die Öffnungszeiten der Absperr
ventile der Hausanschlüsse einheitlich auf einen Mittelwert
eingestellt und nur in Ausnahmefällen nachträglich korrigiert.
Das liegt zum Teil daran, daß die Steuervorrichtungen der Ab
sperrventile in Serie vorgefertigt und nicht schon bei der Her
stellung einem bestimmten Hausanschluß zugeordnet werden. Auch
bei der Montage wäre eine individuelle Einstellung der Öffnungs
zeit des Absperrventils schwierig, weil erst während einer län
geren Betriebsdauer festgestellt werden könnte, welches die
optimale Öffnungszeit für das Absperrvemtil an einem bestimmten
Hausanschluß ist.
Die gleichmäßig eingestellte Öffnungsdauer aller Absperrventile
unabhängig von ihrer Lage an der Abwasserleitung und von der
Häufigkeit und Gleichzeitigkeit der Öffnungsvorgänge der in
Strömungsrichtung davor und dahinter liegenden anderen Absperr
ventile hat zur Folge, daß normalerweise in der Nähe der Vakuum
station zu viel, dagegen an den Leitungsenden zu wenig Luft in
das Leitungssystem gesaugt wird. Durch das in der Nähe der Va
kuumstation in die Abwasserleitung einströmende größere Luft
volumen wird der Unterdruck zum Ende der Leitung hin weiter
abgebaut, vor allem dann, wenn zwischen einem gerade öffnen
den Hausanschluß-Absperrventil und der Vakuumstation in der
normalerweise mit Steigungs- und Gefälleabschnitten verlegten
Abwasserleitung mehrere Wasserpfropfen stehen, welche den Lei
tungsquerschnitt abdichten und beschleunigt werden müssen. Die
einströmende Luft bewirkt unter diesen Umständen einen Druck
anstieg, der sich von dem geöffneten Hausanschluß aus nicht
nur zur Vakuumstation, sondern in unerwünschter Weise auch zum
Leitungsende hin fortpflanzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches zu gleichmäs
sigeren Druckverhältnissen in der Unterdruck-Abwasserleitung
und damit zu einem zuverlässigeren Betrieb der gesamten Anla
ge mit der Möglichkeit einer Kapazitätsvergrößerung führt.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Schaltzeitpunkte der Absperrventile in Abhängigkeit vom
Unterdruck in der Abwasserleitung durch den Unterdruck selbst
in der Weise verstellt werden, daß bei steigendem absoluten
Druck in der Abwasserleitung die einer bestimmten Abwassermen
ge zugeordnete Öffnungszeit für das Einlassen von Luft in die
Abwasserleitung verlängert wird.
Das neue Verfahren bietet den Vorteil, daß automatisch ent
sprechend dem gewünschten Druckgradienten mit zunehmender Ent
fernung von der Vakuumstation mehr Luft in die Abwasserleitung
eingelassen wird. Der geringere Lufteinlaß in der Nähe der Va
kuumstation führt auch zu einer geringeren Schwächung des Un
terdrucks im äußeren Leitungsbereich. Die dort einströmende
größere Luftmenge wird ökonomischer genutzt, da sie auf ihrem
längeren Weg zur Vakuumstation auch die in deren Nähe in der
Abwasserleitung stehenden Wasserpfropfen weiterbefördert.
Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß
die geschilderte Funktionsverbesserung nicht durch aufwendige
Vorausplanungen oder langwierige Einstellarbeiten bei der In
stallation und Wartung der Absperrventile erzielt wird, son
dern sich von allein dadurch ergibt, daß der zu einer be
stimmten Zeit an einem bestimmten Hausanschluß in der Abwasser
leitung herrschende Unterdruck als Parameter für die Öffnungs
zeit des Absperrventils dient. Dabei werden sowohl Schwankun
gen der Betriebsbedingungen infolge der Zufälligkeit der Öffnungs
vorgänge aller in die Abwasserleitung mündender Hausanschlüsse
als auch die unterschiedliche Lage der einzelnen Hausanschlüs
se entlang der Abwasserleitung gleichzeitig berücksichtigt, so
daß es in der Regel keiner besonderen korrigierenden Eingriffe
in die Steuervorrichtungen der einzelnen Absperrventile mehr
bedarf.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens stehen ver
schiedene Maßnahmen zur Verfügung. Geht man davon aus, daß beim
vorübergehenden Öffnen der Absperrventile jeweils eine konstan
te Wassermenge aus dem Abwasser-Sammelbehälter der Hausanschlüs
se abgesaugt wird, weil das Öffnen bei einem bestimmten Wasser
stand im Sammelbehälter ausgelöst und das darin angesammelte
Abwasser vollständig abgesaugt wird, so beeinflußt eine Verän
derung der Öffnungsdauer des Absperrventils nur die zusätzlich
zum Abwasser in die Leitung eingelassene Luftmenge. Hierzu wird
in bevorzugter Ausführung der Erfindung vorgeschlagen, daß bei
Betätigung des Absperrventils mittels eines Steuerventils die
Öffnungszeit durch einen in Abhängigkeit vom Druck in der Un
terdruck-Abwasserleitung auf das Steuerventil wirkenden Stell
antrieb veränderbar ist.
Bisher wurde bei bekannten Steuervorrichtungen der Absperrven
tile deren Öffnungszeit durch die Dauer der gedrosselten Be
lüftung eines unter Unterdruck versetzten Hohlraums bestimmt.
In bevorzugter praktischer Ausführung der Erfindung ist vorge
sehen, daß bei derartigen Steuervorrichtungen durch den erfin
dungsgemäßen Stellantrieb die Öffnungsweite der Drosselöffnung
des Hohlraums veränderbar ist. Um dabei unerwünschte Einflüs
se kurzzeitiger extremer Druckschwankungen in der Abwasserlei
tung auszuschließen, wird zweckmäßigerweise zwischen dem Stell
antrieb und der Unterdruck-Abwasserleitung ein auf Druckspitzen
träge reagierendes Dämpfungsglied angeordnet, welches in be
sonders einfacher Ausführung eine über eine Drosselöffnung mit
der Unterdruck-Abwasserleitung verbundene Hohlkammer ist.
Wird in bekannter Weise die Zeitdauer der Öffnung des Absperr
ventils durch die Dauer der gedrosselten Belüftung eines unter
Unterdruck versetzten, im Volumen veränderlichen Hohlraums mit
einer beweglichen Begrenzungswand bestimmt, die mit einer dem
Unterdruck entgegenwirkenden Kraft vorbelastet ist, so kann
als Alternative zu der zuerst vorgeschlagenen Veränderung
der Öffnungsweite der Drosselöffnung des Hohlraums auch vor
gesehen sein, daß durch den Stellantrieb der Weg der Begren
zungswand und/oder die diese belastende Kraft veränderbar ist.
Beispielsweise kann der mit dem Unterdruck der Abwasserleitung
beaufschlagte Stellantrieb ein keil- oder stufenförmiges An
schlagglied verstellen, welches dann entsprechend dem Stell
weg auch den Weg der beweglichen Begrenzungswand des Hohlraums
begrenzt.
Ist die bewegliche Begrenzungswand des Hohlraums durch Feder
kraft belastet, kann mittels des erfindungsgemäßen Stellan
triebs auch die Vorspannkraft der Feder verändert werden, bei
spielsweise indem ein Federlager durch Schraubbewegung ver
stellt wird. Bei stärkerem Unterdruck führt dann eine ent
sprechend stärker vorgespannte Feder zu einer schnelleren
Rückstellbewegung der beweglichen Begrenzungswand während
der gedrosselten Belüftung des Hohlraums und damit zu einer
kürzeren Öffnungszeit des Absperrventils.
Alternativ oder kumulativ zu den vorstehend genannten Maßnahmen
zur Beeinflussung der bei einem Öffnungsvorgang eines Absperr
ventils zusätzlich zu einer bestimmten Abwassermenge in die
Leitung eingelassenen Luftmenge wird in weiterer bevorzugter
Ausführung der Erfindung vorgeschlagen, daß unter Verwendung
jeweils einer pneumatischen Steuervorrichtung für jedes Ab
sperrventil, bei welcher das im Sammelbehälter ansteigende Ab
wasser direkt oder über ein in einem Steigrohr eingeschlossenes
Luftvolumen gegen eine Vorbelastung Druck auf eine Membran aus
übt, durch deren Bewegung ein auf einer verhältnismäßig kleinen
Steuerfläche mit dem Unterdruck der Abwasserleitung vorbelaste
tes Schaltventil umschaltbar ist, die wirksame Fläche der Mem
bran höchstens etwa 50 mal so groß ist wie die mit Unterdruck
belastete Steuerfläche des Schaltventils. Nach diesem Vorschlag
wird das Wasser/Luft-Verhältnis dadurch in der gewünschten Wei
se beeinflußt, daß sich bei stärkerem Unterdruck mehr Abwasser
im Sammelbehälter ansammeln muß, bevor das Absperrventil öffnet,
um das größere Wasservolumen abzusaugen. Anders ausgedrückt, die
Absperrventile der Hausanschlüsse in der Nähe der Vakuumstation
öffnen bei gleichem Abwasseranfall seltener und lassen dann je
weils mehr Wasser in die Leitung ein als die Absperrventile am
äußeren Ende der Leitung. Die vorteilhafte Eigenschaft des Sy
stems tritt allerdings überraschenderweise nur dann merklich
in Erscheinung, wenn die von dem im Sammelbehälter ansteigen
den Wasser mit Druck beaufschlagte Membran das angegebene
Größenverhältnis mit Bezug auf die dem Unterdruck der Abwasser
leitung ausgesetzte Steuerfläche nicht übersteigt.
Die hier gewiesenen Vorschläge bewirken eine selbsttätige An
passung des mit Unterdruck betriebenen Systems an die sich mit
dem zufälligen Öffnen der Hausanschlüsse verändernden Betriebs
bedingungen in der Abwasserleitung. Es empfiehlt sich jedoch,
der Anpassung an eine Abschwächung des Unterdrucks durch Ver
längerung der Öffnungsdauer der Absperrventile eine Grenze zu
setzen. Zu diesem Zweck ist in bevorzugter praktischer Ausge
staltung der Erfindung vorgesehen, daß bei Verwendung eines
gedrosselt belüftbaren Hohlraums als Zeitglied eine bewegliche
Begrenzungswand des Hohlraums mit einer bestimmten Mindestkraft
belastbar ist, welche das Mindestmaß des Unterdrucks in der Un
terdruck-Abwasserleitung bestimmt, bei welchem die Brenzungs
wand in eine Endstellung bewegbar und dadurch ein das Öffnen
des Absperrventils bewirkender Schaltvorgang des Steuerventils
auslösbar ist.
Zur Verringerung schädlicher Folgen einer ungünstigen Druckver
teilung in der Abwasserleitung können in weiterer zweckmäßiger
Ausgestaltung der Erfindung auch Maßnahmen an der Abwasserlei
tung selbst getroffen werden. Aus der DE-PS 26 41 110 ist z. B.
ein ungleichmäßiger, sägezahnartiger Verlauf der Unterdruck-Ab
wasserleitung im Bereich der Hausanschlüsse bekannt. Damit soll
te erreicht werden, daß selbst bei negativen Druckgradienten in
der Leitung das aus einem Hausanschluß einströmende Abwasser
nicht durch die nachströmende Luft in Rückwärtsrichtung geför
dert wird. Es wurde dazu jedoch bisher für erforderlich gehal
ten, daß die in Fließrichtung mit Gefälle verlegten Leitungs
abschnitte wenigstens etwa doppelt so lang wie die angrenzen
den ansteigenden Leitungsabschnitte und entsprechend schwächer
geneigt sind. Bei den in der Praxis verwirklichten Maßen, näm
lich etwa 10-25 cm Gefälle auf Längenabschnitten von etwa 25 m
ergaben sich schon durch geringe Toleranzen bei den Erdarbeiten
und leicht durchhängende Kunststoffrohre horizontale Leitungs
abschnitte und ungeplante Senken bzw. Taschen. Sie konnten we
der die vorgesehene Freigefälleströmung in Richtung zur Vakuum
station hin noch das "Totlaufen" des bei falschem Druckgradien
ten rückwärts strömenden Wassers in der gewünschten Weise ge
währleisten.
Es hat sich nun aber überraschend gezeigt, daß das Fließverhal
ten des Abwassers in der Leitung ganz wesentlich verbessert
wird, wenn bei der in der Praxis gebräuchlichen Höhendifferenz
von etwa 10-25 cm die ansteigenden und die Gefälleabschnitte der
Leitung mit jeweils ca. 10-15 m etwa gleich lang bemessen werden.
Das stärkere Gefälle fördert dann die Strömung zur Vakuumsta
tion hin, und es kann nicht auf einer längeren, im wesentlichen
horizontalen Strecke eine größere Wassermenge stehenbleiben, über
welche die Luft hinwegstreicht oder ein sehr großer, schlecht
zu beschleunigender Wasserpfropfen den Rohrquerschnitt ver
schließen. Andererseits ist das Gefälle immer noch flach ge
nug, daß sich ein ohnehin nur durch verhältnismäßig geringe
Druckdifferenzen rückwärts getriebener Wasserschwall daran
totläuft. Dieses letztere Problem wird außerdem in dem Maße
gemildert, wie nach den oben beschriebenen Vorschlägen die
in die Leitung eingelassenen Wasser- und Luftmengen ent
sprechend den örtlich unterschiedlichen Druckverhältnissen
variiert werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 den oberen bzw. unteren Teil einer
Steuervorrichtung für das Absperr
ventil eines Hausanschlusses an
einer Unterdruck-Abwasserleitung;
Fig. 3 eine Alternative zu Fig. 2;
Fig. 4 in schematischer Darstellung eine
abwechselnd mit ansteigenden und
abfallend geneigten Abschnitten
verlegte Unterdruck-Abwasserlei
tung im Bereich mehrerer Hausan
schlüsse.
Die mit ihrem oberen Teil in Fig. 1 und mit ihrem unteren Teil
in Fig. 2 gezeigte Steuervorrichtung dient zur Steuerung der
Öffnungs- und Schließbewegungen eines nicht gezeigten Absperr
ventils, wie es z. B. in der DE-OS 28 09 431 beschrieben ist.
Das Absperrventil trennt in an sich bekannter Weise an einem
Hausanschluß H einen verhältnismäßig kleinen Sammelbehälter für
das Abwasser dieses Hausanschlusses von einer in Fig. 4 gezeig
ten Unterdruck-Abwasserleitung 10. Der Sammelbehälter und das
Absperrventil können z. B., wie in der DE-PS 28 09 431 gezeigt,
angeordnet sein. Wenn sich in dem Sammelbehälter eine bestimmte
Abwassermenge, z. B. in der Größenordnung von etwa 8-20 Liter
angesammelt hat, löst der in Fig. 2 gezeigte untere Teil der
Steuervorrichtung den Öffnungsvorgang des Absperrventils aus,
indem eine Leitung 82 mit Unterdruck beaufschlagt wird, die
an eine Membrandose 12 im oberen Teil der Steuervorrichtung
angeschlossen ist. Die Membrandose 12 ist unten durch einen
Membrankolben 14 abgeschlossen und begrenzt zusammen mit die
sem einen im wesentlichen geschlossenen Hohlraum 16. Der Mem
brankolben besteht im Beispielsfall aus einem scheibenförmigen,
steifen Mittelteil 18 und einer dicht mit diesem sowie der Man
telwand der Membrandose 12 verbundenen manschettenförmigen Mem
bran.
Damit sich der Membrankolben 14 möglichst geradlinig in senk
rechter Richtung bewegt, ist sein steifes Mittelteil 18 auf
der Oberseite mit einer Stange 26 verbunden, die in einer am
oberen Ende abgeschlossenen, sich in senkrechter Richtung er
streckenden Büchse 28 geführt ist. Die Büchse 28 ist mit der
Endwand der Membrandose 12 verbunden.
Ebenfalls auf der oberen Endwand der Membrandose 12 ist eine
Rückschlagklappe 30 angeordnet. Sie ist so ausgebildet, daß
dann, wenn der Membrankolben 14 mit Unterdruck beaufschlagt
und angehoben wird, das durch den Membrankolben 14 verdrängte
Luftvolumen ungehindert aus dem Hohlraum 16 entweichen kann.
Es entsteht also bei einer Aufwärtsbewegung des Membrankol
bens 14 im Hohlraum 16 kein Überdruck.
Die Rückschlagklappe 30 ist mit einem kleinen Loch versehen,
das eine Drosselöffnung darstellt. Wenn nach dem Absaugen des
Abwassers aus dem Sammelbehälter der Membrankolben 14 durch das Gewicht 26
wieder nach unten gedrückt wird, senkt er sich in dem Maße
und mit derjenigen Geschwindigkeit ab, wie es die durch das
kleine Loch in der Rückschlagklappe 30 in den Hohlraum 16 ein
strömende Luftmenge zuläßt. Durch geeignete Wahl der Größe des
Lochs in der Rückschlagklappe 30 kann die Öffnungsdauer des
Absperrventils zwischen der Unterdruck-Entwässerungsleitung
und dem Sammelbehälter bestimmt werden. Auf diese Weise kann
festgelegt werden, ob das durch die gezeigte Steuervorrich
tung betätigte Absperrventil solange öffnet, daß nicht nur
das im Sammelbehälter angesammelte Abwasservolumen, sondern
anschließend auch noch ein bestimmtes Luftvolumen in die
Unterdruck-Abwasserleitung eingesaugt wird. Die Einstellung
der Drosselöffnung in der Rückschlagklappe 30 kann aber auch
so getroffen werden, daß das Absperrventil im wesentlichen
sofort nach dem Durchlaß des abgesaugten Abwassers wieder
schließt. Die geringe nachströmende Luftmenge braucht nur
auszureichen, um das Abwasser bis in das mit geringem Gefälle
verlegte Hausanschlußrohr gelangen zu lassen, welches in die
sich längs der Straße erstreckende Hauptleitung mündet. Wahl
weise kann aber auch mittels eines kleineren Lochs in der
Rückschlagklappe 30 eine sehr viel längere Öffnungszeit des
Absperrventils eingestellt werden, so daß bei jedem Absaug
vorgang nach dem Abwasser eine ein mehrfaches von dessen Vo
lumen betragende Luftmenge in die Unterdruck-Abwasserleitung
eingesaugt wird.
Zur Betätigung der zum Öffnen und Schließen des Absperrventils
erforderlichen Steuerventile ist nach oben durch die Endwand
des Steigrohrs 10 hindurch aus diesem eine Steuerstange 32
herausgeführt. Wie gezeigt, ist das untere Ende der Steuer
stange 32 längs verschieblich in einer mit dem steifen mitt
leren Teil 18 des Membrankolbens 14 fest verbundenen senk
rechten Führung 34 aufgenommen. Nur am unteren Ende der Füh
rung 34 erfolgt eine Mitnahme der Steuerstange 32 durch den
Membrankolben 14 nach oben, und nur am oberen Ende der Füh
rung 34 erfolgt eine Mitnahme der Steuerstange 32 durch den
Membrankolben 14 nach unten. Dazwischen besteht ein freies
semkrechtes Bewegungsspiel zwischen dem Membrankolben 14 und
der Steuerstange 32, d.h., ausgehend von der gezeigten Stel
lung, muß sich der Membrankolben 14 erst um die Länge der
Führung 34 heben, bevor auch die Steuerstange 32 nach oben
mitgenommen und verschoben wird. In der obersten Stellung der
Steuerstange 32 dichtet eine auf ihr sitzende Dichtung 36
die Durchführungsöffnung in der oberen Endwand des Steigrohrs
10 für die Steuerstange 32 ab. Demnach kann bei sinkendem
Wasserspiegel und sich absenkendem Membrankolben 14 Luft nur
über die Drosselöffnung in der Rückschlagklappe 30 in den
Hohlraum 16 eindringen.
Die aus den Teilen 12, 14, 16, 26, 30 bestehende Zeitschalt
einrichtung steuert im Beispielsfall eine insgesamt aus einem
Vorsteuerventil 38, einem Steuerventil 40 und einer pneumati
schen Stelleinrichtung 42 für das Steuerventil 40 bestehen
de Ventilanordnung. Der mit A bezeichnete Eingang des Vor
steuerventils 38 ist ständig an die Unterdruck-Abwasserlei
tung in Fließrichtung hinter dem Absperrventil angeschlos
sen, steht somit ständig unter Unterdruck. Wenn sich der
Membrankolben 14 bei Unterdruckbeaufschlagung um mehr als das
Bewegungsspiel längs der Führung 34 hebt, wird die Steuer
stange 32 nach oben mitgenommen und öffnet das durch ein
Gewicht 44 vorbelastete Vorsteuerventil 38. Dadurch pflanzt
sich der Unterdruck vom Ventilanschluß A durch das Vorsteuer
ventil 38 hindurch über den Ventilausgang 8 in eine Steuer
leitung 46 fort, die einerseits an dem Ventileingang C des
Steuerventils 40 und andererseits bei E an die pneumatische
Stelleinrichtung 42 angeschlossen ist. Die Steuerstange 32
wird im Beispielsfall durch einen mechanischen Schnapper 48,
der z.B. die Form einer gegen einen Nocken an der Steuer
stange 32 drückenden, federbelasteten Kugel haben kann, in
ihrer oberen Stellung gehalten, bei welcher das Vorsteuer
ventil 38 geöffnet ist.
Ein ähnlicher Schnapper 50 wirkt auf die mit dem Ventilkör
per des Steuerventils 40 verbundene Kolbenstange der pneuma
tischen Stelleinrichtung 42 und stellt einen bestimmten Wider
stand dar, den die pneumatische Stelleinrichtung 42 Überwin
den muß, bevor das Steuerventil 40 geöffnet wird.
Im einzelnen besteht die pneumatische Stelleinrichtung 42 im
Beispielsfall aus einem elastischen Kolben 52, z.B. aus Gummi,
der verschieblich, aber dicht an der Zylinderwand der Stell
einrichtung 42 anliegt. Bei genügender Biegsamkeit des
Kolbens 52 könnte er am äußeren Umfang auch fest mit der
Zylinderwand verbunden sein. Der Kolben 52 hat eine größere
wirksame Kolbenfläche als die dem Unterdruck am Ventilein
gang C ausgesetzte Stirnfläche des Ventilkörpers (Schiebers)
des Steuerventils 40. Da beide Flächen demselben Unterdruck
der Steuerleitung 46 ausgesetzt sind, zieht der Kolben 52
der pneumatischen Stelleinrichtung 42 das Steuerventil 40 in
die Öffnungsstellung nach oben, sobald das Vorsteuerventil 38
durch die Steuerstange 32 geöffnet worden ist, falls der Un
terdruck am Anschluß A ausreicht, um den durch den Schnapper
50 auf die Kolbenstange des Kolbens 52 ausgeübten Widerstand
gegen Verschiebung zu überwinden. Damit der Schnapper 50 die
Kolbenstange des gummielastischen Kolbens 52 nicht seitlich
wegdrückt, sind mit der Kolbenstange oberhalb und unterhalb
des mit 54 bezeichneten Nockens des Schnappers 50 im Zylinder
der Stelleinrichtung 42 geführte Führungsscheiben 56, 58 ver
bunden.
Sobald die pneumatische Stelleinrichtung 42 den Ventilkörper
des Steuerventils 40 nach oben in die geöffnete Stellung ge
zogen hat, gelangt der Unterdruck vom Ventileingang C zum
Ventilausgang D und von dort über eine Steuerleitung 60 in
bekannter Weise zum Absperrventil, welches dadurch geöffnet
wird, so daß das im Sammelbehälter und Steigrohr 10 angesam
melte Abwasser durch das geöffnete Absperrventil in die Unter
druck-Abwasserleitung gesaugt wird.
Wenn nach dem Sinken des Wasserspiegels der
Membrankolben 14 infolge seines Eigengewichts, des zusätz
lichen Gewichts 26 und ggf. einer Federbelastung je nach
Größe der Drosselöffnung in der Rückschlagklappe 30 mehr
oder weniger schnell absinkt, wird die Steuerstange 32 durch
den reibungsschlüssigen Angriff des Schnappers 48 zunächst
noch in ihrer oberen Stellung gehalten, so daß auch das
Vorsteuerventil 38 und das Steuerventil 40 geöffnet bleiben,
bis das Abwasser und ggf. noch anschließend eine bestimmte
Menge Luft über das Absperrventil in die Unterdruck-Abwasser
leitung eingesaugt worden sind. Nach Ablauf der durch Wahl
der Größe der Drosselöffnung in der Rückschlagklappe 30 und
das Gewicht 26 vorbestimmten Zeitdauer für das Absinken des
Membrankolbens 14 kommt das obere Ende der Führung 34 am un
teren Ende der Steuerstange 32 zur Anlage und zieht diese
unter Überwindung des Widerstands des Schnappers 48 mit nach
unten. Dadurch wird der Ventilkörper des Vorsteuerventils 38
in die Schließstellung zurückgeführt. Dazu kann eine feste
Verbindung des Ventilkörpers des Vorsteuerventils 38 mit der
Steuerstange 32 bestehen. Vorgezogen wird jedoch, wie ge
zeigt, eine axial verschiebliche Verbindung zwischen dem
Ventilkörper des Vorsteuerventils 38 und der Steuerstange 32,
derart, daß der Ventilkörper zwar in Öffnungsrichtung von der
Steuerstange 32 nach oben mitgenommen wird, wobei die Halte
rung an der Steuerstange für den Ventilkörper z.B. an dem Ge
wicht 44 oder einem axialen Bund am Ventilkörper angreift,
die Rückführung des Ventilkörpers in seine geschlossene Stel
lung jedoch allein durch die Gewichtsbelastung 44 erfolgt und
die Steuerstange 32 sich ggf. auch dann noch weiter absenken
kann, wenn der Ventilkörper bereits seine Schließstellung er
reicht hat, wobei die ihn führende Halterung an der Steuer
stange 32 axial längs des Ventilkörpers gleitet.
Die pneumatische Stelleinrichtung 42 ist bei dem Ausführungs
beispiel nur mit einem einzigen Unterdruckanschluß E versehen
und in dieser bevorzugten einfachen Ausführungsform nicht in
der Lage , das Steuerventil 40 positiv in die Schließstellung
zurückzuschalten. Diese Schaltbewegung wird, im Beispielsfall
unmittelbar durch die Steuerstange 32 ausgeführt, indem
diese über einen an der Kolbenstange des Kolbens 52 und dem
Ventilkörper des Steuerventils 40 angreifenden Hebel 62 diese
Teile mit nach unten zieht, nachdem das Vorsteuerventil 38
geschlossen worden ist. Der Hebel 62 ist über eine Führung 64
mit axialem Bewegungsspiel mit der Steuerstange 32 verbunden,
welche dafür sorgt, daß beim Anheben der Steuerstange 32
keine Mitnahme des Ventilkörpers des Steuerventils 40 über
den Hebel 62 erfolgt und die Schließbewegung des Steuerven
tils 40 gegenüber der Schließbewegung des Vorsteuerventils 38
etwas verzögert ist.
Auch zwischen dem Hebel 62 und der mit dem Ventilkörper des
Steuerventils 40 verbundenen Kolbenstange des Kolbens 52 kann
eine axial verschiebliche, durch einen Anschlag begrenzte
Verbindung vorgesehen sein und eine Gewichtsbelastung 66, die
nach Überwindung des Verschiebewiderstands durch den Schnap
per 50 beim Herabziehen des Ventilkörpers des Steuerventils 40
durch die Steuerstange 32 und den Hebel 62 den Ventilkörper
in die ganz geschlossene Stellung zurückführt.
Am Vorsteuerventil 38 ist bei 68 eine Leckage angeordnet und
in entsprechender Weise ist auch am Steuerventil 40 bei 70 eine
Leckage vorgesehen. Diese Leckagen 68 und 70 können z.B. so
ausgebildet sein, daß ein konischer Stift oder Schaft des
Ventilkörpers eine mit ihm zusammenwirkende Bohrung bei ge
öffnetem Ventil 38 bzw. 40 fest verschließt, aber bei ge
schlossenem Ventil 38 bzw. 40 ein Ringspalt zwischen dem ko
nischen Stift oder Schaft und der Bohrung offensteht, durch
den Luft in die Ausgangsseite des Ventils 38 bzw. 40 ein
strömen kann. Die nach dem Schließen des Vorsteuerventils 38
durch die Leckage 68 in die Steuerleitung 46 einströmende
Luft beseitigt das Restvakuum in der pneumatischen Stellein
richtung 42, so daß die Steuerstange 32 das Steuerventil 40 in
die geschlossene Stellung zurückführen kann. Die nach dem
Schließen des Steuerventils 40 durch die Leckage 70 in die
Steuerleitung 60 einströmende Luft beseitigt das Restvakuum
im nicht gezeigten Absperrventil der Unterdruck-Abwasserlei
tung, so daß das Absperrventil wieder schließt und die
Unterdruck-Abwasserleitung vom Abwasser-Sammelbehälter des
Hauses abtrennt.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Ventile 38
und 40 sowie die pneumatische Stelleinrichtung 42 übereinan
der angeordnet. Dies muß nicht notwendigerweise so sein.
Selbstverständlich kann die Steuerstange 32 auch so abgewin
kelt und/oder mit seitlichen Armen versehen sein, daß die
Ventile 38 und 40 nebeneinander oder in beliebiger anderer
räumlicher Zuordnung angeordnet sein können.
Fig. 2 zeigt den unteren Teil der Steuervorrichtung, durch wel
chen bei einem bestimmten Wasserstand im Sammelbehälter, an den
unten das in Fig. 3 gezeigte Rohr 71 angeschlossen ist, ein
Schaltvorgang zum Öffnen des Absperrventils ausgelöst wird.
Dieser Teil der Steuervorrichtung besteht im wesentlichen aus
einer Membran 72, die bei einem bestimmten statischen Wasser
druck soweit ausgelenkt wird, daß über einen mit ihr verbun
denen Stift 74 und einen Mitnehmer 76 ein Schaltventil 78 ge
öffnet wird. Dadurch wird eine Verbindung hergestellt zwischen
einer an die Unterdruck-Abwasserleitung 10 in Fließrichtung
hinter dem Absperrventil angeschlossenen Unterdruck-Steuer
leitung 80 und der bereits genannten Leitung 82, die in die
Membrandose 12 führt. Sobald durch den Unterdruck in der Mem
brandose 12 die Membran 14 hochgezogen wird, laufen anschlies
send die vorstehend beschriebenen Schaltvorgänge der Steuer
ventile 38 und 40 ab.
Das Schaltventil 78 ist im Beispielsfall in einem Innenrohr 84
nahe dessen unterem Ende montiert. Dieses Innenrohr ist von
oben her in ein äußeres Schutzrohr 85 eingeschoben, welches
z. B. gemäß Fig. 3 mit dem Rohr 71 fest und dicht verbunden
sein oder von oben her in den Sammelbehälter bis in Bodennähe
eingeführt sein kann. Das Innenrohr 84 mit dem Schaltventil 78
läßt sich für Wartungszwecke nach oben aus dem Schutzrohr 85
herausziehen. Die Endstellung der beiden Rohre 84 und 85 kann
durch einen unten, aber auch oben angebrachten Anschlag 86 be
stimmt sein. Eine O-Ring-Dichtung 88 verhindert, daß Wasser
durch den Ringspalt zwischen den beiden Rohren 84 und 85 nach
oben z. B. in einen Schutzbehälter eindringen kann, der den
in Fig. 1 gezeigten oberen Teil der Steuervorrichtung auf
nimmt. Die Dichtung 88 könnte auch am oberen Ende der Rohre 84, 85
angebracht sein, so daß sich diese leichter ineinanderschieben
lassen.
Vorzugsweise ist das äußere Schutzrohr 85 oben fest mit dem ge
nannten Schutzbehälter für den oberen Teil der Steuervorrich
tung verbunden und unten z. B. mittels eines T-Stücks an der
Leitung 71 festgelegt. Das Innenrohr 84 sitzt im montierten
Zustand, gehalten durch eine oder mehrere Dichtungen 88, fest,
aber lösbar im äußeren Schutzrohr 85. Am oberen Ende kann das
Innenrohr 84 aus dem Schutzrohr 85 herausragen, und der ge
nannten Schutzbehälter kann auf dieses herausragende Ende des
Innenrohrs 84 aufgesetzt und dadurch festgelegt werden.
Das untere Ende des Innenrohrs 84 ist durch die z. B. aus Gummi
bestehende Membran 72 abgeschlossen. Im Beispielsfall nach Fig. 2
ist die Membran 72 zwischen einem am unteren Ende des Innen
rohrs 84 ausgebildeten Innenflansch und einer vom gegenüber
liegenden Ende des Innenrohrs 84 aus eingeführten und in der
endgültigen Stellung eingeklebten Büchse 90 eingespannt. Die
Nut zur Aufnahme der Dichtung 88 wurde in diesem Fall nach dem
Einkleben der Büchse 90 eingedreht. Alternativ kann auch ein
Innenrohr 84 größerer Wandstärke verwendet werden, das am un
teren Ende radial innen ausgedreht wird, so daß in die erwei
terte Bohrung die Membran 72 eingesetzt und dann durch einen
eingeklebten Ring festgelegt werden kann.
An dem Stift 74 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein
scheibenförmiges Gewicht 92 befestigt, welches im Zusammen
wirken mit einer Zwischenwand 94 im Innenrohr 84 gleichzeitig
als Anschlag wirkt. Bis zur Anlage an der Zwischenwand 94 hat
das Gewicht 92 die Tendenz, die Membran 72 nach unten auszuwöl
ben.
Der mit dem Stift 74 verbundene Mitnehmer 76 greift an dem Ven
tilglied 96 des Schaltventils 78 an. Das Ventilglied 96 trägt
am unteren Ende eine Flachdichtung oder eine sogenannte V-Ring-
Dichtung, die mit einem konischen Wandbereich des Ventilge
häuses dichtend zusammenwirkt und eine über die Leitung 80
ständig unter Unterdruck stehende untere Ventilkammer 98 von
einer im Querschnitt größeren oberen Ventilkammer 100 trennt,
die über die Leitung 82 mit der Membrandose 12 verbunden ist.
Die Beweglichkeit des Ventilglieds 96 und dessen Verbindung
über den Mitnehmer 76 mit dem Stift 74 sind so gewählt, daß
im geschlossenen Zustand des Schaltventils 78 auch der auf
das Ventilglied 96 wirkende Unterdruck in der Ventilkammer 98
dazu beiträgt, die Membran 72 in derselben Richtung wie das
Gewicht 92 und das Eigengewicht zu belasten.
Mit steigendem Wasserstand im Abwasser-Sammelbehälter wird die
Membran 72 durch den Wasserdruck in der Leitung 71 gegen die
genannte Vorbelastung aus der nach unten durchgewölbten Aus
gangsstellung nach oben gedrückt. Wenn die Membran etwa ihre
mittlere, horizontale Stellung erreicht, hat der Stift 74 über
den Mitnehmer 76 das Ventilglied 96 so weit angehoben, daß die
elastische Dichtung im Ventil plötzlich ihren dichten Sitz am
Ventilgehäuse verliert und das Ventil in die geöffnete Stel
lung aufspringt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die Membran 72 nur
geringfügig gegenüber der untersten Kante der Rohre 84 und 85
zurückgesetzt. Diese werden jedoch bis etwa an den Strömungs
querschnitt der Leitung 71 heran vorgeschoben, so daß die Mem
bran 72 unmittelbar vom Abwasser bespült und infolge der
schnellen Strömung beim Öffnen des Absperrventils gereinigt
wird. Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich
von dem nach Fig. 2 im wesentlich nur durch die andere Art
der Befestigung der Membran 72. Diese sitzt gemäß Fig. 3 nach
Art einer Kappe auf dem unteren Ende des Innenrohrs 84. Der
Rand der Membran ist verdickt und greift in eine äußere Ring
nut im Innenrohr 84 ein, so daß die Membran 72 zuverlässig
gehalten ist. Gleichzeitig bildet dieser Rand eine Dichtung
entsprechend der O-Ring-Dichtung 88 zwischen den beiden Rohren
84 und 85.
Die Rohre 84 und 85 können einen Durchmesser von etwa 30 bis
100 mm haben. Vorgezogen wird ein Durchmesserbereich von etwa
30 bis 60 mm, d. h. der wirksame Durchmesser der Membran 72
sollte etwa bei 35 bis 45 mm liegen. In Relation dazu ist die
im geschlossenen Zustand des Schaltventils 78 mit dem Unter
druck der Steuerleitung 80 beaufschlagte Fläche der Flach
dichtung oder V-Ring-Dichtung am Ventilglied 96 zu sehen, die
vorzugsweise etwa 3 bis 10 mm, in bevorzugter praktischer Aus
führung 6mm Durchmesser hat. Die wirksame Fläche der Membran 72,
die beim Auslösen des Schaltvorgangs zum Öffnen des Absperrven
tils mit dem Druck des im Sammelbehälter ansteigenden Wasser
stands beaufschlagt wird, ist somit nur etwa 40 mal größer als
die als Steuerfläche mit dem System-Unterdruck beaufschlagte
Fläche des Ventilglieds 96 des Schaltventils 78. Im Gegensatz
dazu war bisher bei bekannten Abwasseranlagen die mit dem Druck
des im Sammelbehälter ansteigenden Abwassers beaufschlagte Mem
branfläche 100 bis 200 mal so groß wie die beim Öffnen in Gegen
richtung mit dem System-Unterdruck beaufschlagte Steuerfläche
des Schaltventils. Infolgedessen konnten sich bisher Druckän
derungen in der Abwasserleitung nicht auf den zum Auslösen des
Schaltvorgangs notwendigen Wasserstand im Sammelbehälter aus
wirken. Werden jedoch die dem System-Unterdruck ausgesetzte
Steuerfläche des Schaltventils 78 und die Fläche der Membran 72,
wie hier vorgeschlagen, einander angenähert - das frühere, be
kannte Flächenverhältnis unterscheidet sich davon um mehr als
100% - so bildet die infolge des System-Unterdrucks am Ventil
glied 76 wirksame Gegenkraft einen so stark wirksamen Faktor,
daß Änderungen des Unterdrucks in der Abwasserleitung und damit
auch in der Steuerleitung 80 die Bewegung der Membran 72 infol
ge der Belastung durch den Wasserstand im Sammelbehälter merk
lich beeinflussen. Auf diese Weise wird bei stärkerem Unterdruck
in der Abwasserleitung erst bei einem höheren Wasserstand im
Sammelbehälter das Öffnen des Absperrventils ausgelöst, und um
gekehrt bewirkt ein schwächerer Unterdruck in der Abwasserlei
tung, daß das Absperrventil schon bei einem kleineren Abwasser
volumen im Sammelbehälter öffnet.
Es versteht sich, daß sich das Schaltventil 78 und die Membran 72
nicht unbedingt in einem Rohr im wesentlichen senkrecht unter
einem den oberen Teil der Steuervorrichtung gemäß Fig. 1 auf
nehmenden Schutzgehäuse bzw. Schaltkasten befinden müssen. Für
die Funktion ist die Lage der Schaltauslösevorrichtung 72, 78
relativ zum oberen Teil der Steuervorrichtung gemäß Fig. 1 un
erheblich, weil die Leitung 82 in weiten Grenzen beliebig ver
legt werden kann.
Es ist weiterhin unerheblich, ob überhaupt der Membrandose 12
eine Schaltauslösevorrichtung gemäß Fig. 2 vorgeschaltet wird,
die bewirkt, daß die Membran 14 durch den über die Leitung 82
herangeführten System-Unterdruck angehoben wird. Stattdessen
könnte die Membrandose 12 z. B. auch das obere Ende eines mit
dem Abwasser-Sammelbehälter oder seinem Auslaß verbundenen Steig
rohrs sein, so daß bei steigendem Wasserstand im Sammelbehälter
das in dem Steigrohr zunehmend zusammengedrückte Luftvolumen
die Membran 14 bis zum Auslösen der Schaltvorgänge der Steuer
ventile 38, 40 nach oben drückt. Eine derartige Anordnung ist
z. B. in der DE-PS 24 62 295 und der DE-GM 85 24 447 gezeigt.
Die nachstehend im Zusamenhang mit Fig. 1 beschriebene erfin
dungsgemäße Zusatzeinrichtung kommt für alle derartigen Steuer
vorrichtungen in Frage, die mit einem über eine Drosselöffnung
belüftbaren Hohlraum 16 als Zeitsteuerglied für die Öffnungs
zeit des Absperrventils arbeiten, unabhängig davon, wie das
Öffnen des Absperrventils ausgelöst wird und welche sonstigen
Steuerventile zwischen das Zeitschaltglied und das Absperrventil
geschaltet sind.
Erfindungsgemäß geht es darum, die Veränderungen des Unter
drucks in der Abwasserleitung als Parameter der Öffnungsdauer
des Absperrventils wirksam werden zu lassen. Zu diesem Zweck
sieht das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 eine insgesamt mit
102 bezeichnete Stelleinrichtung vor, die in Abhängigkeit vom
Unterdruck der Abwasser-Leitung die Weite der Drosselöffnung
zur Belüftung des Hohlraums 16 beeinflußt.
Die Stelleinrichtung 102 besteht im einzelnen aus einer Hohl
kammer 104 in Form einer Membrandose, die über eine Leitung 106
an die Unterdruck-Abwasserleitung 10 angeschlossen ist und so
mit ebenfalls ständig unter Unterdruck steht. Die mit 108 be
zeichnete Membran der z. B. am Schutzgehäuse der Steuervor
richtung befestigten Membrandose 104 ist fest mit einer Zahn
stange 110 verbunden, die bei axialer Bewegung ein Ritzel 112
antreibt. Die Welle 114 des Ritzels 112 ist drehbar, aber axial
fest gelagert, z. B. in einem an der Membrandose 12 oder dem
Schutzgehäuse der Steuervorrichtung befestigten Lager 116.
In der als Hohlwelle ausgebildeten Ritzelwelle 114 ist z. B.
mittels einer Vielkeilverbindung oder einer Feder-Nut-Verbin
dung eine Spindel 118 undrehbar, aber axial verschieblich ge
lagert. Das äußere Ende der Spindel 118 ist mit Gewinde ver
sehen und greift in eine Gewindebohrung in einem Rohrstutzen 120
ein, der im Beispielsfall den Luftein- und -auslaß mit geloch
ter Rückschlagklappe 30 der Membrandose 12 bildet. Wenn das
Ritzel 112 und die Ritzelwelle 114 durch die Zahnstange 110
gedreht werden, schraubt sich die Spindel mehr oder weniger
weit in den lichten Querschnitt der Belüftungsöffnung 120 der
Membrandose 12 hinein und verändert diesen und somit auch
die für die Öffnungsdauer des Absperrventils maßgebende Zeit
dauer, während der die Membran 14 aus der hochgezogenen oder
hochgeschobenen Stellung wieder in die gezeigte Ausgangs
stellung zurücksinkt, indem langsam, gedrosselt Luft durch
die Lufteinlaßöffnung 20 in die Membrandose 12 einströmt.
Die Elastizität der Membran 108 wird bei dem Ausführungsbei
spiel durch eine Druckfeder 122 unterstützt, die dem über die
Leitung 106 zugeführten Unterdruck entgegenwirkt. Damit die
Membran 108 nicht unruhig auf alle Druckspitzen und schnellen
Änderungen des Unterdrucks in der Abwasserleitung reagiert,
sondern die Zahnstange 110 nur jeweils den etwas länger wir
kenden Änderungen des Druckniveaus in der Abwasserleitung fol
gen läßt, mündet die Leitung 106 über eine Drosselöffnung 124
in die Hohlkammer 104. In Fig. 1 ist das Prinzip der Stell
einrichtung 102 nur schematisch dargestellt. Es versteht sich,
daß die auf den Unterdruck in der Abwasserleitung ansprechen
de Stelleinrichtung im Detail anders ausgebildet sein kann. Für
das Ausführungsbeispiel kommt es lediglich darauf an, daß bei
Änderungen des System-Unterdrucks der Strömungsquerschnitt des
Lufteinlasses in die Membrandose 12 verändert wird. Dies kann
z. B. auch in der Weise geschehen, daß an der Membrandose 12
zwei den inneren Hohlraum 16 mit der Außenatmosphäre verbinden
de Rohrstutzen 120 vorhanden sind, von denen der eine mit einer
Rückschlagklappe 30 versehen ist und beim Anheben der Membran
14 als Luftauslaßöffnung dient, während der andere eine Dros
selöffnung für den Lufteinlaß beim Absenken der Membran 14 bil
det, und diese Drosselöffnung durch die Spindel 118 der Stell
einrichtung 102 in ihrer Öffnungsweite verändert werden kann.
Zusätzlich zu diesem Lufteinlaß kann auch noch eine weitere
Drosselöffnung in der Rückschlagklappe vorhanden sein.
In weiterer Modifikation der Erfindung ist als Lufteinlaßöffnung
der Membrandose 12 anstelle eines Rohrstutzens 120 ein Stück
Schlauch vorgesehen, das durch die in einem anderen feststehen
den Gewinde geführte Stellspindel 118 mehr oder weniger stark
zusammengedrückt wird. Alternativ besteht daneben die weitere
Möglichkeit, daß die Lufteinlaßöffnung zur gedrosselten Belüftung
des Hohlraums 16 mit einem Einlaßventil versehen ist, dessen
z.B. konischer Ventilkörper durch eine Stelleinrichtung ent
sprechend der Stelleinrichtung 102 axial verstellt wird und durch
diese mit Bezug auf die Lufteinlaßöffnung axiale Bewegung des Ventilglieds
die Drosselwirkung des Ventils in der Lufteinlaßöffnung verändert wird.
Eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, daß
an der Membrandose 12 wie bisher eine Lufteinlaßöffnung mit
fest eingestellter Drosselöffnung vorhanden ist, zusätzlich
aber am Ende der Hubbewegung der Membran 14 ein Ventil betä
tigt wird, welches über eine Drosselöffnung eine Verbindung
herstellt zwischen einer an die Unterdruck-Abwasserleitung
angeschlossenen Leitung und einer die Unterseite der Membran
14 überdeckenden Gegendose zur Membrandose 12. Die Membran 14
kann in dieser Abwandlung der Ausführung nach Fig. 1 demnach
von beiden Seiten mit dem System-Unterdruck beaufschlagt wer
den, und zwar während der Hubbewegung auf der Oberseite und
während der Absinkbewegung auf der Unterseite. Auch in diesem
Fall führt ein stärkerer Unterdruck in der Abwasserleitung
zu einer schnelleren Absinkbewegung der Membran 14 und damit
zu einer kürzeren Öffnungsdauer des Absperrventils. Vorteil
haft ist, daß man ohne Stellantrieb mit relativ zueinander
beweglichen Teilen auskommt. Es bedarf nicht einmal eines zu
sätzlichen Ventils, wenn der Unterdruck der Abwasserleitung
über eines der ohnehin vorhandenen Steuerventile, wie z.B.
das Ventil 38 oder 40, also beispielsweise über eine Zweiglei
tung der Steuerleitung 46, in Verbindung mit der Gegendose
auf der Unterseite der Membran 14 gebracht wird.
Das üblicherweise in Form einer Membrandose 12 vorhandene Zeit
glied der bekannten Steuervorrichtungen der Absperrventile kann
auch noch in anderer Weise als durch veränderliche Drosselung
der einströmenden bzw. abgesaugten Luft in Abhängigkeit vom
System-Unterdruck beeinflußt werden. Eine weitere Möglichkeit
besteht z.B. darin, zwischen der Membran 14 und der Führungs
büchse 28 eine Druckfeder einzuspannen und z.B. aufseiten der
Führungsbüchse 28 das Federlager mittels eines Stellantriebs
entsprechend dem Stellantrieb 102 axial zur Membran 14 hin
ausfahrbar zu gestalten, so daß bei stärkerem Unterdruck in
der Abwasserleitung die genannte Feder stärker vorgespannt
wird und dementsprechend auch die Membran 14 aus der angeho
benen Stellung schneller in die gezeigte untere Stellung
zurückführt.
Nochmals eine weitere Möglichkeit besteht darin, je nach der
Stärke des Unterdrucks in der Abwasserleitung das Volumen des
Hohlraums 16 zu verändern, in welches während der Öffnungs
dauer des Absperrventils über eine Drosselöffnung langsam
Luft einströmt. Zu diesem Zweck können z.B. mit dem Hohlraum
16 der Membrandose 12 ein oder mehrere Nebenkammern verbunden
sein, die beim Öffnen des Absperrventils über die Leitung 82
ebenfalls evakuiert werden. Je nach Stärke des Unterdrucks
in der Abwasserleitung können durch in Abhängigkeit vom Unter
druck betätigte Ventile diese Nebenkammern zugeschaltet oder
von dem Hohlraum 16 getrennt werden.
Anstelle dieser abgestuften Vergrößerung bzw. Verkleinerung
des Hohlraums 16 kann eine stufenlose Veränderung seines Vo
lumens vorgesehen werden, indem z.B. durch einen an den Un
terdruck der Abwasserleitung angeschlossenen Stellantrieb
ähnlich dem Stellantrieb 102 ein schraubbares Zwischenglied
des Schaltgestänges 32, 34 gedreht und dadurch in seiner
Länge verändert wird, so daß der Schaltvorgang zum Öffnen
des Absperrventils je nach wirksamer Länge des Zwischenglieds
in unterschiedlich hoch angehobener oder angezogener Stellung
der Membran 14 ausgelöst wird und anschließend ein mehr oder
weniger großes Luftvolumen in den Hohlraum 16 einströmen muß,
um die Membran 14 wieder in ihre untere Ausgangsstellung
zurücksinken zu lassen.
Die vorstehend behandelten Maßnahmen zum besseren Absaugen
des Abwassers über eine längere Unterdruck-Abwasserleitung
mit einer Vielzahl daran angeschlossener Haushalte oder
sonstiger Wasserverbrauchsstellen, vorzugsweise mit einer
Luftmenge, die das zwei- bis fünfzehnfache der Abwasser
menge beträgt, können ergänzt werden durch eine neue Art der
Verlegung der Unterdruck-Abwasserleitung 10. Da man bei
Unterdruck-Abwassersystemen nicht darauf angewiesen ist, ein
für eine ausreichende Fließgeschwindigkeit notwendiges Frei
gefälle zu schaffen, kann die Leitung den topographischen
Gegebenheiten folgen. Es ist dabei seit langem bekannt, in
bestimmten Abständen Senken bzw. Taschen zu bilden, in denen
das nicht gleich in Pfropfenform bis zur Vakuumstation
transportierte Abwasser zusammenläuft und wieder den Rohr
querschnitt verschließende Pfropfen bildet, die anschließend
beim Öffnen eines Absperrventils durch die einströmende Luft
weiter zur Vakuumstation hin befördert werden. Speziell für
den Bereich der Hausanschlüsse hielt man es bisher gemäß
DE-PS 26 41 110 für richtig, die Unterdruck-Abwasserleitung
sägezahnartig mit ansteigenden und Gefälleabschnitten zu ver
legen, wobei die letzteren wenigstens doppelt so lang sein
sollten wie die ansteigenden Leitungsabschnitte. Es ist ein
leitend bereits auf die Nachteile dieser Art der Leitungs
verlegung eingegangen worden. Gemäß Fig. 4 wird nunmehr vor
geschlagen, die mit 10 b bezeichneten Gefälleabschnitte nur
etwa ebenso lang zu machen wie die ansteigenden Leitungsab
schnitte 10 a. Beide Abschnitte können jeweils eine Länge von
etwa 10 bis 15 m haben, während die Höhendifferenz zwischen
den Hoch- und Tiefpunkten der Leitung etwa 10 bis 25 cm be
tragen kann. Bei den bekannten Anlagen nach der DE-PS 26 41 110
waren die Gefälleabschnitte demnach 100% länger und das Ge
fälle in der Praxis oft zu schwach. Nach dem neuen Vorschlag
ist immer genug Gefälle vorhanden, um verhältnismäßig kurze
Senken zu bilden, in denen sich verhältnismäßig kleine, den
noch den Rohrquerschnitt ausfüllende Wasserpfropfen bilden
können. Dieser Vorteil besteht auch dann, wenn nicht gleich
zeitig, wie oben vorgeschlagen, die Öffnungszeit der Absperr
ventile selbsttätig in Abhängigkeit des schwankenden Unter
drucks in der Abwasserleitung verstellt wird. Der Vorschlag,
die Gefälleabschnitte nur etwa ebenso lang auszubilden wie
die ansteigenden Leitungsabschnitte gilt also generell für
Unterdruck-Abwasseranlagen mit einem Wasser/Luft-Verhältnis
von etwa 1:2 bis 1:15. Besonders vorteilhaft ist jedoch
die Kombination einer derartigen Leitungsverlegung mit der
oben beschriebenen selbsttätigen Steuerung der Öffnungsdauer
der Absperrventile in Abhängigkeit vom Unterdruck in der Ab
wasserleitung, weil dann wegen der verbesserten Druckver
hältnisse in der Abwasserleitung die Gefahr noch geringer
ist, daß das beim Öffnen eines Absperrventils aus einem Haus
anschluß in die Abwasserleitung einströmende Wasser infolge
eines lokal und zeitlich begrenzt wirksamen negativen Druck
gradienten zunächst in die falsche Richtung anstatt zur Va
kuumstation hin gesaugt wird.
Um sicherzustellen, daß die Absperrventile nur bei einem be
stimmten Mindest-Unterdruck öffnen, kann z.B. zwischen einem
an der Steuerstange 32 bei der Dichtung 36 befestigten Feder
lager und der oberen Endwand der Membrandose 12 eine derart
bemessene Druckfeder 126 eingespannt sein, daß nur ein aus
reichend starker Unterdruck in der Lage ist, die Steuerstange
32 in ihre obere Endstellung zu verschieben. Alternativ könnte
auch in der Büchse 28 über der Führungsstange 26 eine kurze
Feder eingesetzt werden, die ebenso wie die Feder 126 nur am
Ende der Hubbewegung der Membran 14 wirksam wird.
Als Alternative zu der oben beschriebenen Ausführung mit einer
auf der Unterseite der Membran 14 angeordneten, diese überdek
kenden und während der Öffnung des Absperrventils mit dem Sy
stem-Unterdruck beaufschlagbaren Gegendose könnte auch die
Membran 14 auf der Unterseite dem normalen Luftdruck ausge
setzt sein, aber z.B. über eine Stange ähnlich der Zahnstange
110 mit der Membran 108 einer mit Unterdruck beaufschlagbaren
Hohlkammer 104 mit Drosselöffnung 124 verbunden sein.
Claims (10)
1. Verfahren zum Betreiben einer Unterdruck-Abwasseranlage
mit wenigstens einer an eine Vakuumstation angeschlosse
nen Unterdruck-Abwasserleitung und einer Vielzahl daran
jeweils über ein Absperrventil anschließbarer Abwasser-
Sammelbehälter auf den zu entwässernden Grundstücken,
wobei jedes Absperrventil bei einem bestimmten maximalen
Wasserstand im Sammelbehälter geöffnet und nach einer
bestimmten Zeitdauer, während der Abwasser und Luft in
die Abwasserleitung einströmen, wieder geschlossen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltzeitpunkte der Absperrventile in Abhängigkeit
vom Unterdruck in der Abwasserleitung durch den Unter
druck selbst in der Weise verstellt werden, daß bei stei
gendem absoluten Druck in der Abwasserleitung die einer
bestimmten Abwassermenge zugeordnete Öffnungszeit für
das Einlassen von Luft in die Abwasserleitung verlängert
wird.
2. Zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 einge
setzte Steuervorrichtung für ein Absperrventil an einer
Unterdruck-Abwasserleitung, welches durch ein Steuerven
til bei einem bestimmten maximalen Wasserstand in einem
Abwasser-Sammelbehälter zu öffnen und nach einer bestimm
ten Zeitdauer wieder zu schließen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnungszeit des
Absperrventils durch einen in Abhängigkeit vom Druck in
der Unterdruck-Abwasserleitung (10) auf das Steuerven
til (12, 40) wirkenden Stellantrieb (102) veränderbar
ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Stell
antrieb (102) und der Unterdruck-Abwasserleitung (10)
ein auf Druckspitzen träge reagierendes Dämpfungsglied
(104, 124) angeordnet ist.
4. Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dämpfungsglied
eine über eine Drosselöffnung (124) mit der Unterdruck-
Abwasserleitung (10) verbundene Hohlkammer (104) ist.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei
welcher die Zeitdauer der Öffnung des Absperrventils
durch die Dauer der gedrosselten Belüftung eines unter
Unterdruck versetzten Hohlraums bestimmt ist, da
durch gekennzeichnet, daß durch
den Stellantrieb (102) die Öffnungsweite der Drossel
öffnung (30, 120) des Hohlraums (16) veränderbar ist.
6. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, bei
welcher die Zeitdauer der Öffnung des Absperrventils
durch die Dauer der gedrosselten Belüftung eines unter
Unterdruck versetzten, im Volumen veränderlichen Hohlraums
mit einer beweglichen Begrenzungswand bestimmt ist, die
mit einer dem Unterdruck entgegenwirkenden Kraft vorbe
lastet ist, dadurch gekennzeich
net, daß durch den Stellantrieb der Weg der Begren
zungswand (14) und/oder die diese belastende Kraft ver
änderbar ist.
7. Zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 einge
setzte pneumatische Steuervorrichtung für ein Absperrventil
an einer Unterdruck-Abwasserleitung, welches durch ein
Steuerventil bei einem bestimmten maximalen Wasserstand
in einem Abwasser-Sammelbehälter zu öffnen und nach einer
bestimmten Zeitdauer wieder zu schließen ist, wobei die
Zeitdauer der Öffnung des Absperrventils durch die Dauer
der gedrosselten Belüftung eines unter Unterdruck ver
setzten, im Volumen veränderlichen Hohlraums mit einer
beweglichen Begrenzungswand bestimmt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die dem Hohlraum (16)
gegenüberliegende Seite der Begrenzungswand (14) bei ge
öffnetem Absperrventil über eine Drosselöffnung mit dem
Unterdruck der Abwasserleitung beaufschlagbar ist.
8. Zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 einge
setzte pneumatische Steuervorrichtung für ein Absperrven
til an einer Unterdruck-Abwasserleitung, welches durch
ein Steuerventil bei einem bestimmten maximalen Wasserstand
in einem Abwasser-Sammelbehälter zu öffnen und nach einer
bestimmten Zeitdauer wieder zu schließen ist, wobei das
im Sammelbehälter ansteigende Wasser direkt oder über
ein in einem Steigrohr eingeschlossenes Luftvolumen gegen
eine Vorbelastung Druck auf eine Membran ausübt, durch de
ren Bewegung ein auf einer verhältnismäßig kleinen Steuer
fläche mit dem Unterdruck der Abwasserleitung vorbelaste
tes Schaltventil umschaltbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wirksame Fläche der
Membran (72) höchstens etwa 50 mal so groß ist wie die
mit Unterdruck belastete Steuerfläche (96) des Schaltven
tils (78).
9. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
bewegliche Begrenzungswand (14) des Hohlraums (16) mit
einer bestimmten Mindestkraft (126) belastbar ist, welche
das Mindestmaß des Unterdrucks in der Unterdruck-Abwasser
leitung (10) bestimmt, bei welchem die Begrenzungswand (14)
in eine Endstellung bewegbar und dadurch ein das Öffnen des
Absperrventils bewirkender Schaltvorgang des Steuerventils
(40) auslösbar ist.
10. Unterdruck-Abwasseranlage, insbesondere zur Durchfüh
rung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit wenigstens einer
an eine Vakuumstation angeschlossenen, abwechselnd mit
ansteigenden und Gefälleabschnitten verlegten Unterdruck-
Abwasserleitung sowie einer Vielzahl daran jeweils über
ein Absperrventil anschließbarer Abwasser-Sammelbehälter
auf den zu entwässernden Grundstücken, wobei jedes Ab
sperrventil bei einem bestimmten Wasserstand im Sammel
behälter zu öffnen und nach einer bestimmten Zeitdauer,
während der Abwasser und Luft in die Abwasserleitung
einströmen, wieder zu schließen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Fließrichtung
mit Gefälle verlegten Leitungsabschnitte (10 b) der
Unterdruck-Abwasserleitung (10) im Bereich der Hausan
schlüsse (H) höchstens etwa 20% länger sind als wenig
stens einer der benachbarten ansteigenden Leitungsab
schnitte (10 a).
Priority Applications (4)
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|---|---|---|---|
| DE19863610867 DE3610867A1 (de) | 1986-04-01 | 1986-04-01 | Verfahren und vorrichtung zum betreiben einer unterdruck-abwasseranlage |
| EP87104153A EP0239892B1 (de) | 1986-04-01 | 1987-03-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Unterdruck-Abwasseranlage |
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| DE19863610867 DE3610867A1 (de) | 1986-04-01 | 1986-04-01 | Verfahren und vorrichtung zum betreiben einer unterdruck-abwasseranlage |
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ID=6297657
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- 1986-04-01 DE DE19863610867 patent/DE3610867A1/de not_active Withdrawn
-
1987
- 1987-03-20 EP EP87104153A patent/EP0239892B1/de not_active Expired
- 1987-03-20 AT AT87104153T patent/ATE47185T1/de not_active IP Right Cessation
- 1987-03-20 DE DE8787104153T patent/DE3760746D1/de not_active Expired
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| EP0239892B1 (de) | 1989-10-11 |
| DE3760746D1 (en) | 1989-11-16 |
| EP0239892A1 (de) | 1987-10-07 |
| ATE47185T1 (de) | 1989-10-15 |
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