DE2921265C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Trockenbeizeinrichtung für Drillmaschinen, zum Trockenbeizen des
Saatgutes im Saatkasten, bestehend aus einem Beizmittelvorratsbehälter mit daran angeschlossenen, über die
ϊο gesamte Saatkastenlänge hin reichenden, eine Vielzahl
von Austragsöffnungen aufweisendem Verteilerorgan, in dem eine pneumatische und eine mechanische
Beizmittelförder- und Auslragseinrichtung angeordnet sind, und einer unterseitig an das Verteilerorgan
angeschlossenen Haube, die oberhalb des Saatkastengrundes eine eine Mischeinrichtung zum Durchmischen
von Saatgut und Beizmittel aufnehmende Mischkammer vom übrigen Saatkastenvolumen abgenzt und dabei
unterhalb der Austragsöffnungen des Verteilerorganes eine Absenkung des Saatgutspiegels innerhalb der
Mischkammer bewirkt, wobei die Antriebe der mechanischen Fördereinrichtung im Verteilerorgan und der
Mischeinrichtung sowie das Gebläse der pneumatischen Austragseinrichtuhg des Verteilerorganes außerhalb
des Saatkastens an einer dessen Stirnwände angeordnet sind.
Zum Schutz vor Schädlings- und Krankheitsbefall wird landwirtschaftliches Saalgut vor dem Einsäen
allgemein mit einem Beizmittel überzogen. Die herkömmliche Art der Behandlung von Saatgut mit einem
Beizmittel ist das sogenannte Naßbeizen, bei dem eine vorbestimmte Saatgutmenge mit Hilfe einer entsprechenden
Einrichtung mit einem flüssigen Beizmittel 5 überzogen wird.
Eine solche Naßbeizeinrichtung, wie si,e beispielsweise
aus der DE-AS 12 11013 bekannt ist, weist Vorratsbehälter für das zu behandelnde Saatgut und das
Beizmittel sowie Einrichtungen zum Aufbringen des Beizmittels auf das Saatgut auf, die bei der beispielsweise
genannten DE-AS 12 11 013 aus einem unmittelbar unterhalb der Austrittsöffnung des Vorratsbehälters für
das Saatgut angeordneten, das Saatgut in einen Schleier auflösenden Streukegel und einer unterhalb dieses
Streukegels angeordneten Schleuderscheibe zum Vernebeln des Beizmittels bestehen. Das Naßbeizverfahren
ermöglicht zwar hinsichtlich der statistischen Verteilung des Beizmittels auf den einzelnen Samenkörnern eine
optimale Behandlung des Saatgutes, ist abc.· andererseits mit dem Nachteil behaftet, daß es praktisch
unmöglich ist, lediglich die für die jeweilige momentane Aussaat erforderliche Saatgutinenge mit Beizmittel zu
behandeln. Gebeiztes Saatgut ist aber andererseits zu anderen Zwecken, beispielsweise zu Futterzwecken
nicht mehr verwendbar, so daß man bestrebt ist, jeweils lediglich diejenige Menge Saatgut mit Beizmittel zu
behandeln, welche auch tatsächlich eingesät wird. In Verbindung mit der Entwicklung von Trockenbeizmitteln
bietet es sich daher an, das Saatgut unmittelbar in ^o
der Sämaschine zu beizen, wodurch sichergestellt werden kann, daß lediglich diejenige Menge Saatgut
gebeizt wird, die auch tatsächlich eingesät wird. Beim Beizen des Saatgutes mit einem Trockenbeizmittel
kommt es für eine optimale Wirksamkeit der Beizung darauf an, daß sämtliche Saatgutkörner mit einer
gleichmäßigen Schicht des Beizmittels möglichst vollständig überzogen sind, wobei jedoch eine übermäßige
Anlagerung von Beizmittel an einzelnen Saatgutkörner vermieden werden muß, da eine solche sowohl den
Boden als auch das Saatgut selbst schädigen würde. Bei einer bekannten, mit einer Trockenbeizeinrichtung
versehenen Sämaschine umfaßt die Beizeinrichtung einen außerhalb des Saatkastens der Sämaschine
angeordneten Vorratsbehälter, ein über die Saatkastenlänge hinreichendes, mit einer Vielzahl von Auslaßöffnungen
versehenes Verteilerorgan für das Beizmittel sowie eine mechanische und eine durch ein Gebläse
gebildete pneumatische Fördereinrichtung zum Ausbringen des Beizmittels in das Saatgut und ferner eine
oberhalb des Saatkastens angeordnete, mechanische Mischeinrichtung, weiche durch die im Saatkasten
ohnehin vorhandene Rührwelle gebildet wird, und das Verteilerorgan ist von einer zur Rührwelle hin offenen
Haube umgeben. Das Gebläse für die pneumatische Förderung des Beizmittels sowie der Antrieb der
mechanischen Förder- und Mischeinrichtung sind außerhalb des Saatkastens an einer dessen Stirnwände
angeordnet. Bei dieser bekannten Sämaschine (DE-AS 27 01 958) soll durch die nach unten zur Rührwelle hin
offene, das Verteilerorgan für das Trockenbeumittel übergreifende Haube unterhalb des Verteilerorganes
ein Freiraum geschaffen verden, welcher eine möglichst gleichmäßige Verteilung der aus den einzelnen öffnungen
des Verteilerorganes austretenden Beizmittelmengen auf die unter dem Verteilungsorgan liegende
Saatgutschicht gewährleisten soll. Da aber bei der bekannten Maschine das Verteilerorgan für das
Trockenbeizmittel rohrförmig gestaltet ist und nur einen Bruchteil der Breite des Saatkastens überdeckt
und da ferner die dem Verteilerorgan zugeordnete Haube auch nur einen dessen Querschnitt entsprechenden
Freiraum unterhalb des Verteilerorganes freizuhalten vermag, wird das aus dem Verteilerorgan austretende
Trockenbeizmittel auch nur auf einen geringen Bruchteil der mit fortschreitendem Ausbringen im
Saatkasten nach unten nachrutschenden Saatgutmenge verteilt. Daraus resultiert zwangsweise, daß dasjenige
Saatgut, welches zufällig in den Freiraum unterhalb der das Verteilerorgan übergreifenden Haube gerät, zwar
gleichmäßig aber mit einer Obermenge an Trockenbeizmittel versorgt wird, während das seitlich an der Haube
vorbeirutschende Saatgut entweder vollständig ungebeizt oder nur unzureichend mit Beizmittel bedeckt in
die Auslaßöffnungen des Saatkastens gelangt Daran kann es auch nichts ändern, daß der nach unten offenen
Haube über dem Verteilerorgan die übliche Rührwelle nachgeschaltet ist, da diese ihrerseits gleichfalls nur
einen Teil der Breite des Saatkastens umfaßt und nicht unbeträchtliche Saatgutmengen an der Rührwelle
vorbeirutschen.
Der Nachteil ungenügend gleichmäßiger Verteilung des Trockenbeizmittels auf das Saatgut und insbesondere
des unvollständigen Überziehens der Saatgutkörner mit einer dünnen Schicht von Trockenbeizmittel haftet
im übrigen all denjenigen in den Saatkasten eingebauten Beizeinrichtungen an. bei denen einem punkt- bzw.
linienförmigen Austrag des Trockenbeizmittels auf eine
in der Saatkastenmitte befindliche Saatgutschicht als Mischorgan eine Rührwelle oder dergl. nachgeordnet
ist, welche die Saatkastenbreite nicht völlig überspannt, oder welche lediglich eine längsgerichtete, jedoch keine
quergerichtete Bewegung des Saatgutes erzwingt. Eine solche Beizeinrichtung ist beispielsweise aus der DE-OS
24 60 869 bekannt.
Der Nachteil einer mindestens teilweisen übermäßigen Anlagerung von Trockenbeizmittel an den Samenkörnern
haftet solchen Trockenbeizeini ichtungen an, bei denen Saalgut und Beizmittel an einer einzigen
Stelle in eine innerhalb des Saatkastens angeordnete Mischtrommel gefördert und in der Mischtrommel
vermittels einer in dieser angeordneten Förderschnecke unter fortlaufender Umwälzung des Saatgutes über die
Saatkastenlänge hin vorwärtsbewegt werden. Aufgrund des mengenmäßig unkontrollierten Zulaufes von Saatgut
zur Mischtrommel wird bei einer solchen Beizeinrichtung ständig mehr Saatgut mit Beizmittel in Kontakt
gebracht, als für die jeweils momentane Aussaat erforderlich ist. Das für die momentane Aussaat jeweils
nicht benötigte, mit Beizmittel aber bereits überzogene Saatgut, wird bei dieser bekannten Beizeinrichtung
(DE-PS 4 35 551) in den Saatgutvorratsraum des Saatkastens zurückgefördert und kommt daher beim
erneuten Eintritt in die Mischtrommel wiederum mit Beizmittel in Kontakt, woraus zwangsweise eine
übermäßige Anlagerung von Beizmittel am Saatgut resultiert. Eine übermäßige Beizmittelanlage am Saatgut
ist aber, wie bereits dargelegt, sowohl für den Boden, als auch für das Saatgut selbst schädigend.
Ausgehend von der vorstehend dargestellten Problemstellung und dem in Verbindung damit aufgezeigten
Stand der Technik, liegt der Erfindung daher die AufgaDe zugrunde, eine im Saatkasten ei er Drillmaschine
anzuordnende Trockenheizeinrichtung gemäß DE-AS 27 01 958 so weiterzubilden, daß sie die
Nachteile der bekannten Einrichtungen vermeidet und
ein absolut gleichmäßiges Überziehen lediglich derjenigen Saatgutmenge mit einem Trockenbeizmittel gestattet,
die auch tatsächlich für die momentane Aussaat verwendet wird und welche darüber hinaus eine
Verringerung der zum Durchmischen des Beizmittels mit dem Saatgut erforderlichen Energie ermöglicht.
Bei einer Trockenbeizeinrichtung der eingangs bezeichneten Bauart wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß an das Verteilerorgan angeschlossene, eine dachförmige Haube bildende,
schräg zu den Saatkastenseitenwänden ausgerichtete Leitbleche zur Erlangung eines Fließgleichgewichtes
zwischen dem Saatgutzulauf zur und dem Saatgutabzug aus der Mischkammer in einem den Saatgutzulauf s:ur
Mischkammer auf Schlitze begrenzenden Abstand zu den Saatkastenseitenwänden enden und daß die in der
Mischkammer angeordnete Mischeinrichtung durch gegensinnig hin- und hergehend angetriebene, den
Saatkastenquerschnitt im Bereich des mit Saatgut gefüllten Teiles der Mischkammer vollständig überdekkend
gestaltete Mischelemente gebildet ist.
Die Einstellung eines Fließgleichgewichtes zwischen dem Saatgutzulauf zur und dem Saatgutabzug aus der
Mischkammer gewährleistet zunächst die wichtigste Voraussetzung für einen gleichmäßigen Überzug des
Saatgutes mit Trockenbeizmittel, da hierdurch eine gleichmäßige und im Verhältnis zueinander übereinstimmende
Zufuhr von Saatgut und Trockenbeizmittel zur Mischkammer gewährleistet werden kann. Dadurch,
daß innerhalb des Mischvolumens der Mischkammer Saatgut und Trockenbeizmittel über oszillierend hin-
und hergehend angetriebene Mischorgane, welche sowohl die Breite als auch die Teife des Mischvolumens
der Mischkammer praktisch vollständig übergreifen, intensiv durchgemischt werden, wird gleichzeitig
gewährleistet, daß kein ungeheiztes Saatgut an der Mischeinrichtung vorbeirutschen kann. Insbesondere
wird durch diese querschnittsdeckende Ausbildung der in Saatkastenlängsrichtung hin- und hergehend angetriebenen
Mischorgane aber auch gewährleistet, daß die Saatgutkörner nicht nur die schwerkraftbedingte
Vertikalbewegung innerhalb des Mischvolumens, sondern auch eine horizontale Bewegung ausführen und
dadurch das aufgrund der Ausbildung der Austragsöffnungen des Verteilerorganes punkt- oder linienförmig
auf das in der Mischkammer befindliche Saatgut ausgegebene Trockenbeizmittel gleichmäßig auf sämtliche
in der Mischkammer vorhandene Saatgutkörner verteilt wird, bevor diese in den Bereich der Säräder
oder ähnlicher Dosier- und Austragseinrichtungen gelangen Ein weiterer Vorteil der dem Saatgutzulauf
zur Mischkammer auf Schlitze begrenzenden, an der Unterseite des Verteilerorganes dachförmig angeordneten
Leitbleche besteht weiterhin darin, daß das in der Mischkammer befindliche Saatgut vom Gewicht des im
Vorratsvolumen des Saatkastens befindlichen Saatgutes praktisch vollständig entlastet ist, und sich daher der für
den Antrieb der Mischorgane erforderliche Energiebedarf sehr wesentlich verringert Bei einer gattungsfremden
Maschine, einer Düngerstreumaschine, ist es zwar
bekannt zur Druckentlastung des Rührorganes innerhalb des Vorratsbehälters des Düngerstreuers einen sich
nach oben hin hohl kegelförmig verjüngenden Einsatz vorzusehen, um bei einer sogenannten »losen Düngerkette«
das Zusammenbacken des körnerförmigen Kunstdüngers wenigstens im Bereich des Rührorganes
der Maschine nicht wirksam werden zu lassen. Irgendein Hinweis auf die Einstellung eines Fließgleichgewichtes
oder die Einstellung bestimmter Mischungsverhältnisse zwischen zwei miteinander in Kontakt zu bringenden
Mischungsteilen ist diesen Druckschriften (DE-AS 17 82 752 und 20 58 782) nicht zu entnehmen.
Die in der Mischkammer unterhalb des Verteilerorganes für das Beizmittel angeordnete Mischeinrichtung
umfaßt wenigstens zwei durch Vermittlung von Schubstangen von einem außerhalb des Saatkastens
angeordneten Kurbeltrieb gegensinnig hin- und hergehend angetriebene Mischelemente, welche über Pendelstangen
an der Unterseite des Verteilerorganes aufgehängt sind. Die Mischelemente selbst bestehen
zweckmäßigerweise aus an vertikal ausgerichteten Trägern in übereinander liegenden Reihen angeordneten
Horizontal und quer zur Saatkastenlängsachse ausgerichteten Stäben, wobei die Länge der in
übereinander liegenden Reihen an den vertikalen Trägern befestigten Stäbe entsprechend der Verjüngung
des Saatkastens von oben nach unten abnehmend ist. Entsprechend der nebeneinanderliegenden Anordnung
der vertikal ausgerichteten, jeweils gegensinnig hin- und hergehend angetriebenen Träger sind die in
übereinander liegenden Reihen angeordneten Stäbe der Mischorgane jeweils einseitig unsymmetrisch an den
Trägern befestigt, so daß die Mischorgane bzw. die an deren Trägern befestigten Stabreihen in zueinander
parallelen Ebenen gegensinnig bewegt werden. Die Mischeinrichtung ersetzt hierbei gleichzeitig auch die
ansonsten erforderliche Rührwelle, da sie erfindungsgemaß bis zum Grund des Saatkastens reicht, wozu der
unterste der horizontal ausgerichteten Stäbe jeweils mit einem nach unten gerichteten Zinken versehen ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist weiterhin im oberen Bereich des baulich vereinigten
Verteilerorganes und Vorratsbehälters für das Beizmitte! eine sich zu dem dem Gebläse gegenüberliegenden
Ende des Saatkastens hin verjüngende Führung für die Gebläseluft angeordnet, welche bis zum Grund des
Vorratsbehälters reichende, kurz über dessen Boden mündende Ausblasstutzen aufweist, deren jeder eine
von einem durchgehenden Sieb überdeckten Auslaßöffnung des Vorratsbehälters zugeordnet ist. In Verbindung
mit einer innerhalb des Vorratsbehälters angeordneten, mechanisch hin- und hergehend angetriebenen
Fördereinrichtung, deren Streichelemente entlang des über dem Boden des Vorratsbehälters angeordneten
Siebes und unterhalb der Ausblasstutzen der Gebläseluftführung bewegt werden, ist hierdurch der Austrag
einer ständig gleichbleibenden Beizmittelmenge ge-
5n währleistet, wobei in Folge des Austrages des Beizmittels mittels Gebläseluft auch eine großflächige
Verteilung des aus den einzelnen Auslaßöffnungen des Vorratsbehälters auftretenden Beizmittels auf die
draunter liegende Saatugutschicht ermöglicht wird.
=n Die für das fortlaufende Zuführen von Beizgut in den
Bereich der Auslaßöffnungen des Vorratsbehälters bestimmte mechanische Fördereinrichtung weist erfindungsgemäß
eine Vielzahl hakenförmig ausgebildeter, die innenliegende Oberfläche des am Boden des
M) Vorratsbehälters angeordneten Siebes bestreichender
Streichelemente und eine diese tragende, mittels eines Kurbeltriebes hin- und hergehend angetriebene Schubstange
auf, wobei die Schubstange der mechanischen Fördereinrichtung mindestens über einen Teil ihrer
t>". Länge hin in an der Seitenwand des Vorratsbehälters
angeordneten Gleitführungen geführt ist Ein noch gleichmäßigerer Austrag des Beizmittels aus dem
Vorratsbehälter kann dadurch gewährleistet werden.
daß, wie erfindungsgemäß vorgeschlagen, das den Boden des Vorratsbehälters überdeckende Sieb an
wenigstens einer, an einer der Seitenwände des Vorratsbehälters geführten hin- und hergehend angetriebenen
Schubstange aufgehängt und somit oszillierend angetrieben ist. Die das Sieb tragenden und die die
Streichelemente der mechanischen Fördereinrichtung tragenden Schubstangen sind mittels eines an der
Saatkastenstirnwand gelagerten Kipphebels durch einen gemeinsamen Kurbeltrieb angetrieben. Der Hub
der Hin- und Herbewegung, mindestens der das Sieb tragenden Schubstangen ist zweckmäßigerweise einstellbar,
was erfindungsgemäß dadurch bewerkstelligt wird, daß das eine Kipphebelende in einer durch eine
Stellschraube längenveränderlichen Langlochführung der das Sieb tragenden Schubstangen angreift.
Die erfindungsgemäße Trockenbeizeinrichtung ist schließlich noch so gestaltet, daß sie samt Vorratsbehälter
und Mischwerk sowie Leitblechen insgesamt vom Saatkasten der Drillmaschine abnehmbar ist
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben.
In der Zeichnung zeigt die
F i g. 1 einen Querschnitt durch den Saatkasten einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingerichteten Drillmaschine;
F i g. 2 einen Längsschnitt durch den Saatkasten gemäß F i g. 1;
F i g. 3 eine Teildraufsicht auf den Antrieb des mechanischen Verteilerorgans für das Trockenbeizmittel.
Innerhalb des Saatkastens 1 einer im übrigen nicht dargestellten Drillmaschine ist ein über die gesamte
Saatkastenlänge hinreichender Vorratsbehälter mit einem Verteilerorgan 2 für das Trockenbeizmittel
angeordnet. An die Seitenflächen des Verteilerorgans 2 sind dachförmig nach unten gerichtete Leitbleche 3
angeschlossen, welche innerhalb des Saatkastens 1 ein Mischvolumen 4 von einem Vorratsvolumen 5 abtrennen.
Die Leitbleche 3 schließen mit den Längsseitenwänden 6 des Saatkastens Schlitzöffnungen 7 ein, durch
welche eine dem Abzug durch die Auslaßöffnungen 9 des Saatkastens entsprechende Saatgutmenge aus dem
Vorratsvolumen 5 in das Mischvolumen 4 nachlaufen kann. Entlang der Oberseite des Verteilervorgans 2 für
das Trockenbeizmittel ist eine sich vom Gebläse 10 ausgehend zum anderen Saatkastenende hin zunehmend
verjüngende Gebläseluftfühning 11 angeordnet, an weiche Ausblasstutzen 12 angeschlossen sind, die
ihrerseits mit einem geringen Abstand oberhalb des Bodens 13 des Veriei'icf organs 2 und jeweils unmittelbar
über einer im Boden 13 angeordneten Auslaßöffnung 14 münden.
Der Vorratsbehälter des Verteilerorgans 2 ist mit einer mittels eines Deckels 15 verschließbaren Einfüllöffnung
16 versehen. Der Boden des Verteilerorgans 2 ist über seine gesamte Länge und Breite hin durch ein
Sieb 17 überdeckt, welches seinerseits über seitlich an ihm befestigte Schubstangen 13 hin- und hergehend
»ntreibbar ist Die Schubstangen 18 sind mindestens
teilweise in an den Seitenwänden des Verteilerorgans 2 angeordneten Gleitführungen 19 geführt Die innerhalb
des Verteilerorgangs 2 angeordnete mechanische Fördervorrichtung umfaßt in der Hauptsache an einer
Schubstange 20 aufgehängte, hakenförmige Streichorgane 21, deren abgewinkelte, parallel zum Boden 13
ausgerichtete Streichelemente 22 zwischen den einzelnen Ausblasstutzten 12 der Gebläseluftführung 11 hin-
und herbeweglich sind. Die die Streichelemente 21/22 tragende Schubstange 20 ist mindestens über Teile ihrer
Länge hin in an der einen Seitenwand des Vorratsbehälters angeordneten Gleitführung 23 geführt. Die die
Streichorgane 21/22 und das Sieb 17 tragenden Schubstangen 18 und 20 sind durch Vermittlung eines
Kipphebels 24 von einem gemeinsamen Kurbeltrieb 25 angetrieben. Kurbeltrieb 25 und Kipphebel 24 sind dabei
außerhalb des Saatkastens, insbesondere an einer dessen Stirnwände gelagert. Der Kurbeltrieb 25 wirkt
im gezeigten Ausführungsbeispiel über eine Pleuelstange 26 auf das obere Ende des Kipphebels 24, welches
zwischen Anschlagzapfen 27 an der Schubstange 20 für die Streichorgane 21 angreift. An seinem dem
Kipphebellager 28 gegenüberliegenden Ende ist der Kipphebel 24 an die das Sieb 17 tragenden Schubstangen
18 angeschlossen. Zwecks Verstellbarkeit des Hubes der Hin- und Herbewegung des Siebes 17 sind die
Schubstangen 18 an ihrem freien Ende mit einer Langlochausnehmung 29 versehen, in welche der
Kipphebel über einen Zapfen 30 eingreift. Die Länge der Langlochausnehmung 29 ist zwecks Verstellung des
Hubes der Hin- und Herbewegung des Siebes 17 mittels eines einschraubbaren Gewindebolzens 31 veränderbar.
An der Unterseite des Vorratsbehälters für das Trockenbeizmittel sind durch Vermittlung von Konsolen
32 Pendelstangen 33 um horizontale Achsen schwenkbar aufgehängt Am unteren Ende jeder
Pendelstange 33 ist ein vertikal ausgerichteter Träger 34 gleichfalls um eine horizontale Achse schwenkbar
aufgehängt Die Träger 34 weisen im gezeigten Beispiel jeweils zwei den größten Teil der Saatkastenlänge
übergreifende Holme 35 und 36 auf, welche untereinander über Stege 37 verbunden sind. An den Holmen 35
und 36 der Träger 34 sind quer zur Saatkastenlängsachse ausgerichtet in übereinander liegenden Reihen
horizontal angeordnete Stäbe 38 befestigt. Die in übereinander liegenden Reihen an den Trägern 34
befestigten Stäbe der Mischorgane weisen entsprechend der Verjüngung des Saatkastens eine von oben
nach unten abnehmende Länge auf. Die Stäbe 38 sind außerdem jeweils in bezug auf ihre Länge und die
vertikale Saatkastenlängsmittelebene unsymmetrisch an den Trägern 34 befestigt, so daß die übereinander
liegenden Stabreihen beider Träger 34 voneinander unabhängig gegensinnig in einer quer zur vertikaler.
Längsmittelebene des Saatkastens liegenden Ebene hin- und herbewegt werden können. Der Antrieb für die Hin-
und Herbewegung der Träger 34 der Mischorgane erfolgt mittels eines außerhalb des Saatkastens angeordneten
Kurbeltriebes 39, welcher über eine Pleuelstange 40 auf eine mit wenigstens-jeweils einem
der Träger 34 gelenkig verbundene Pleuelstange 41 wirkt An die untersten Querstäbe 38 des einen Trägers
34 sind bis unmittelbar über den Saatkastengrund reichende, nach unten gerichtete Zinken 42 angeschlossen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Trockenbeizeinrichtung für Drillmaschinen, zum Trockenbeizen des Saatgutes im Saatkasten,
bestehend aus einem Beizmittelvorratsbehälter mit daran angeschlossenem, über die gesamte Saatkastenlänge
hin reichendem, eine Vielzahl von Austragsöffnungen aufweisendem Verteilerorgan, in
dem eine pneumatische und eine mechanische Beizmittelförder- und Austragseinrichtung angeordnet
sind, und einer unterseitig an das Verteilerorgan angeschlossenen Haube, die oberhalb des Saatkastengrundes
eine eine Mischeinrichtung zum Durchmischen von Saatgut und Beizmittel aufnehmende
Mischkammer vom übrigen Saatkastenvolumen abgenzt und dabei unterhalb der Austragsöffnungen
des Verteilerorganes eine Absenkung des Saatgutspiegels
innerhalb der Mischkammer bewirkt, wobei die Antriebe der mechanischen Fördereinrichtung
im Verteilerorgan und der Mischeinrichtung sowie das Gebläse der pneumatischen Austragseinrichtung
des Verteilerorganes außerhalb des Saatkastens an einer dessen Stirnwände angeordnet sind, d a durch
gekennzeichnet, daß an das Verteilerorgan (2) angeschlossene, eine dachförmige Haube bildende, schräg zu den Saatkastenseitenwänden
ausgerichtete Leitbleche (3) zur Erlangung eines Fließgleichgewichtes zwischen dem Saatgutzulauf
zur und dem Saatgutabzug aus der Mischkammer in einem den Saatgutzulauf zur Mischkammer
(4) auf Schlitze (7) begrenzenden Abstand zu den Saatkastenseitenwänden (6) enden und daß die in
der Mischkammer (4) angeordnete Mischeinrichtung durch gegensinnig hin- und hergehend angetriebene
dem Saatkastenquerschnitt im Bereich des mit Saatgut gefüllten Teiles der Mischkammer (4)
vollständig überdeckend gestaltete Mischorgane (34 bis 38) gebildet ist.
2. Trockenbeizeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischeinrichtung
wenigstens zwei über Pendelstangen (33) an der Unterseite des Verteilei organs (2) aufgehängte
Mischorgane (34 bis 38) aufweist, deren gegensinniger Antrieb durch Schubstangen (41) über einen
außerhalb des Saatkastens (1) angeordneten Kurbeltrieb (39) erfolgt.
3. Trockenbeizeinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischorgane
(34 bis 38) an vertikal ausgerichteten Trägern (34) in übereinander liegenden Reihen angeordnete horizontal
quer zur Saatkastenlängsachse ausgerichtete Stäbe (38) aufweisen, deren Länge entsprechend der
Verjüngung des Saatkastens (1) von oben nach unten abnehmend ist.
4. Trockenbeizeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in Reihen
übereinander liegenden Stäbe (38) der Mischorgane (34 bis 38) jeweils einseitig unsymmetrisch an den
nebeneinanderliegend angeordneten, vertikal ausgerichteten Trägern (34) befestigt sind.
5. Trockenbeizeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen
aus Vorratsbehälter mit pneumatischer und mechanischer Förder- und Austragseinrichtung und
Mischwerk sowie Leitblechen bestehende Beizvorrichtung insgesamt abnehmbar ist.
6. Trockenbeizeinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden (13) des
Verteilerorganes (2) eine Vielzahl von einem durchgehenden Sieb (17) überdeckter Auslaßöffnungen
(13) angeordnet ist.
7. Trockenbeizeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bii 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verteilerorgan
(2) über seine gesamte Länge hinreichend über dem Boden (13) mündende Ausblasstutzen (12) für
die Gebläseluftführung (11) aufweist
8. Trockenbeizeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Ausblasstutzen
(12) der Gebläseluftführung (11) wenigstens eine von einem Sieb (17) überdeckte Auslaßöffnung
(14) am Boden (13) des Verteilerorgans (2) zugeordnet ist.
9. Trockenbeizeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine sich zum
einen, dem Gebläse ^10) gegenüberliegenden Ende des Saatkastens (1) hin verjüngende Führung (11)
für die Gebläseluft an der Oberseite des Verteilerorgans (2) angeordnet und mit bis zum Grund des
Verteilerorgans (2) reichenden Ausblasstutzen (12) versehen ist.
10. Trockenbeizeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine innerhalb
des Verteilerorgans (2) angeordnete mechanische Fördereinrichtung hin- und hergehend angetriebene,
im Zwischenraum zwischen den Ausblasstutzen (12) der Gebläseluftführung (11) entlang des Bodens (13)
des Verteilerorgans (2) bewegliche Streichelemente (22) umfaßt.
11. Trockenbeizeinrichtung nach den Ansprüchen
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Fördereinrichtung für das Ausbringen des
Beizmittels eine Vielzahl hakenförmig ausgebildeter, die innenliegende Oberfläche des am Boden (13) des
Verteilerorgans (2) angeordneten Siebes (17) bestreichender Streichelemente (22) und eine diese
tragende, mittels eines Kurbeltriebes (24 bis 26) hin- und hergehend angetriebene Schubstange (20)
umfaßt.
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