DE2610591A1 - Verfahren und anordnung zur schmelzreduktion von feinkoernigem, eisenoxydhaltigem material - Google Patents
Verfahren und anordnung zur schmelzreduktion von feinkoernigem, eisenoxydhaltigem materialInfo
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Description
Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget Västeras/Schweden
Verfahren und Anordnung zur Schmelzreduktion von feinkörnigem,
eisenoxydhaltigern Material.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schmelzreduktion
von feinkörnigem, eisenoxydhaltigern Material, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Aus den DT-OSen 2 412 887 und 2 526 543 ist es bekannt, feinkörniges,
eisenoxydhaltiges Material auf der Oberfläche eines Roheisenbades in der Nähe eines Gleichstromlichtbogens zu reduzieren, der zwischen
einer als Kathode geschalteten hohlen Elektrode und dem als Anode geschalteten Roheisenbad aufrechterhalten wird, wobei dem
Bad durch einen Kanal in der Elektrode feinkörniges, eisenoxydhal tiges Material, eventuell gemischt mit entsprechend feinkörnigem
kohlenstoffhaltigem Material, zugeführt wird. Die Reduktion dürfte hierbei im wesentlichen auf dem Teil der Badoberfläche geschehen,
der vom Idchtbogeni-igetroffen wird. Aufgrund des in gleichbleibender
Richtung verlaufenden Stromes des Gleichstromlichtbogens, der einen starken Gasstrom mit sich reißt, bläst der Bogen die Schlacke zur
Seite, wodurch eine schlackenfreie Roheisenfläche freigelegt wird.
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Aufgrund der hohen Temperatur dieser Fläche findet auf ihr eine
schnelle Reduktion von großen Flüssen pro Flächeneinheit oxydischen
Materials statt, wahrscheinlich im wesentlichen mit Hilfe des im Roheisenbad gelösten Kohlenstoffes. Wenn gleichzeitig
feinkörniges, kohlenstoffhaltiges Material in der Nähe des Lichtbogens
zugeführt wird, erfolgt die Aufkohlung überraschenderweise in dem erforderlichen Takt. Wenn die Schlackenschicht auf
der Roheisenoberfläche zu dick wird, so kann die Aufkohlung mit der Reduktion nicht Schritt halten. Dies beruht auf der für den
Lichtbogen zunehmenden Schwierigkeit, eine ausreichend große Roheisenoberfläche bei zunehmender Dicke der Schlackenschicht
von Schlacke freizuhalten. Der Fußpunkt des Lichtbogens verharrt nicht in einem Punkte, sondern tänzelt im Bereich der Elektrode
umher. Dies hat bei zunehmender Dicke der Schlackenschicht zur Folge·, daß die freigelegte Roheisenoberfläche immer kleiner wird,
so daß das durch den Kanal in der Elektrode zugeführte Material nicht auf Roheisen, sondern auf Schlacke fällt. Hierdurch wird
sowohl die Aufkohlung wie auch die Reduktion gestört.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu entwickeln, welches gegenüber Dickenunterschieden der Schlackenschicht bedeutend unempfindlicher ist als
das bekannte Verfahren.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welches die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale hat.
Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zu entwickeln.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Anordnung vorgeschlagen, welche die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 2 genannten
Merkmale hat.
Abgesehen von der verminderten Empfindlichkeit des Verfahrens
und der Anordnung nach der Erfindung gegenüber unterschiedlich dicken Schlackenschichten, hat die Erfindung außerdem den Vorteil eines niedrigeren Gehaltes an PeO in der Schlacke, die bei
der Reduktion gebildet wird und eines geringeren Verschleißes sowohl der Wand- wie der Deckelausfütterung im Ofenraum.
Bei der Erfindung wird also mit einem gemeinsamen von Schlacke befreiten Brennfleck für alle Elektroden gearbeitet und der Materialfluß
aus dem feinkörnigen, eisenoxydhaltigem Material, das vorzugsweise mit feinkörnigem, kohlenstoffhaltigem Material gemischt
ist, wird diesem schlackenfreien Brennfleck zugeführt· Die Katerialflüsse werden dabei so dosiert, daß sie unmittelbar
reagieren und keine Ansammlung von nichtreagiertem Material stattfindet.
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Die Verwendung von Gleichstrom sowie die Anordnung der mehreren Elektroden so nahe nebeneinander, wie es mit Rücksicht auf die
Elektrodenhalter und die Durchführungen durch den Ofendeckel
möglich ist, haben zur Folge, daß die Lichtbögen infolge der elektromagnetischen Kräfte in das Zentrum der Elektrodenanordnung
gelenkt werden. Hier bildet sich ein im wesentlichen stillstehender, sehr heißer Brennfleck, zu dem gemäß der Erfindung
das genannte feinkörnige Material durch eine im Zentrum der Elektrodenkonfiguration angeordnete gekühlte Lanze geführt wird.
Da der Brennfleck im wesentlichen stillsteht, ist es auf diese V/eise möglich, auch bei verhältnismäßig dicken Schlackenschichten,
die eine - relativ gesehen - kleinere freigelegte Roheisenoberfläche bewirken, das meiste des zugeführten Materials auf
der im Brennfleck mehr oder weniger freigelegten Roheisenoberfläche zu plazieren. Hierdurcheerhält man eine schnelle Aufkohlung
und Reduktion mit einem folglich niedrigen FeO-Gehalt in
der Schlacke.
Gemäß der Erfindung wird die Lage der Elektroden in vertikaler Richtung individuell in bekannter Weise so gesteuert, daß die
Stromstärke in allen Elektroden möglichst gleich groß ist. Hierdurch wird, besonders bei drei oder mehr Elektroden, eine
große Lagestabilität des Brennfleckes sichergestellt. Dadurch, daß die Stromstärke in den Elektroden ungefähr gleich ist, ist
auch der Potentialunterschied zwischen den Elektroden klein. Dies bedeutet, daß die Elektroden sehr nahe nebeneinander angeordnet
werden können, ohne daß Überschlagsgefahr besteht.
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Gemäß der Erfindung werden daher die mehreren Elektroden nahe nebeneinander angeordnet, was in Kombination mit der Ablenkung
der Lichtbögen zum SymmetrieZentrum den - insbesondere bei
niedriger Lichtbogenspannung - bedeutsamen Vorteil mit sich bringt, daß die Lichtbogen nur einen kleinen Teil der Wände
und des Deckels des Ofenrauraes beleuchten, da diese von den
Elektroden beschattet werden.
Gemäß der Erfindung werden vorzugsweise Söderberg-Elektroden verwendet, die infolge ihres relativ hohen spezifischen Widerstandes
einen verhältnismäßig großen Durchmesser haben. Hierdurch gann man eine verhältnismäßig gute Beschattung der Wände
und des Gewölbes erzielen und gleichzeitig die Elektrodenkosten niedrig halten·
Um den Verschleiß an den Teilen der Ausfütterung von Wänden und Deckel zu verringern, die durch die unvermeidlichen kleinen
Spalte zwischen den Elektroden beleuchtet werden, hat es sich gemäß der Erfindung als zweckmäßig erwiesen, den Ofentrog um
einen Winkel von 360:n Grad langsam hin- und herzudrehen, wobei η die Anzahl der Elektroden ist. Der Teil des Wandfutters, der
durch den Spalt zwischen den unteren Enden der Elektroden und dem Bad beleuchtet wird, wird am besten durch Kühlen des Futters
geschützt.
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Anhand des in der Figur gezeigten Ausführungsbeispieles einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens, soll die Erfindung
näher erläutert werden. Der Ofen ist in der Figur im Schnitt dargestellt.
Die Figur zeigt einen Ofen 1 mit einem dichtschließenden Deckel 2 und einer Gießanordnung 4 für die Schmelze 5 und die
Schlacke 6. Der Deckel 2 ist mit einem Absaugkanal J versehen. Die Metallschmelze 5 ist durch die Bodenkontakte 7 an eine
Gleichstromquelle 8 angeschlossen. Durch den Deckel verlaufen vier vertikale, symmetrisch um die vertikale Mittellinie des
Ofens plazierte Elektroden 9 sowie eine wassergekühlte, zentral angeordnete Lanze 10 für die Zufuhr der Materialmischung. Die
Elektroden 9 sind über individuelle Regelorgane 11 an die Gleichstromquelle
8 angeschlossen. Mit den Regelorganen 11 wird die Höhe der Elektroden 9 so eingestellt, daß sich der Strom gleichmäßig
auf sämtliche Elektroden verteilt. Die Gleichstromlichtbögen zwischen den Elektroden und der Schmelze treffen sich im
Zentrum der Elektrodenkonfiguration auf der Metallschmelze und erzeugen einen sehr heißen Brennfleck. Über die Lanze wird in
diesen Brennfleck eine Mischung aus eisenoxydhaltigem und kohlenstoffhaltigem
Material geführt und dort schnell zu einer kohlenstoffhaltigen Eisenschmelze reduziert. Mittels der Gießanordnung
wird das Eiveau der Eisenschmelze und Schlacke konstant gehalten.
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Um eine zentralsymmetrische Anbringung der Kathoden im Ofenraum vornehmen zu können, sind mindestens drei Kathoden
erforderlich. Eine obere theoretische Grenze für die Kathodenzahl gibt es nicht; in der Praxis wird eine solche obere
Grenze durch wirtschaftliche und regelungstechnische Gründe gesetzt werden. Bei einer gegebenen Ofengröße ergibt eine
hohe Anzahl von Elektroden den Vorteil eines besseren Beschaftungseffektes.
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Claims (2)
1. Verfahren bei der Schmelzreduktion von feinkörnigem, eisenoxydhaltigern
Material mittels feinkörnigen, kohlenstoffhaltigen Materials auf der Oberfläche eines uoheisenbades mit Hilfe von
Gleichstromlichtbögen, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Lichtbögen
aufrechterhalten werden zwischen zentralsymmetrisch angeordneten, im wesentlichen parallelen und im wesentlichen vertikalen,
als kathode geschalteten Elektroden, die so nahe beieinander
angeordnet sind, daß ein gemeinsamer Brennfleck im Symmetriezentrum der Elektrodenanordnung auf der Oberfläche des als
Anode geschalteten Roheisenbades entsteht, und daß diesem Brennfleck
dosierte Flüsse des feinkörnigen, eisenoxydhaltigen Materials
und des feinkörnigen, kohlenstoffhaltigen Materials, vorzugsweise gemischt, zugeführt werden.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, enthaltend einen feuerfesten, gefütterten Ofenraum sowie einen
im Ofenboden angeordneten Anschluß für den positiven Pol einer Gleichstromquelle, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Ofendeckel
(2) mehrere zentralsymmetrisch nahe beieinander angeordnete, im wesentlichen parallele und4m wesentlichen vertikale
Elektroden geführt sind, die individuell an den negativen Pol der Gleichstromquelle angeschlossen sind und auf gleiche Belastung
steuerbar sind, und daß eine Zufuhranordnung (10) für die Zufuhr von Material zu einem zentralen Bereich vor und unter den
Elektroden vorhanden ist.
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