DE2033975C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Einleiten eines oxidierenden Gases durch Düsen in einen Konverter - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Einleiten eines oxidierenden Gases durch Düsen in einen KonverterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einleiten eines oxidierenden Gases durch Düsen in einen
Konverter und richtet sich ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Aus der FR-PS 14 50 718 ist es bekannt, zur Kühlung
der das oxidierende Gas, bei dem es sich um reinen Sauerstoff handeln kann, führenden Düsen durch einen
Mantel aus strömenden gasförmigen, oder in Nebelform vorliegenden Kohlenwasserstoffen zu kühlen.
Bei der Verwendung gasförmiger oder in Nebelform vorliegender Kühlmittel zeigt sich aber, daß die
Düsennase zwar gegen vorzeitigen Abbrand geschützt werden kann, wenn die Blasgeschwindigkeit des
Mantelgases ausreichend hoch gewählt wird, daß aber nach kurzer Zeit Verstopfungen auftreten, die nach den
durchgeführten Untersuchungen darauf zurückzuführen sind, daß sich das Schmelzgut im Konverter durch die
Einwirkung des Mantelgasstrahles verfestigt und diese sich verfestigende oder verfestigten Schmelzgutteile
miteinander teilweise oder ganz wiederum verschmelzen und sich diese Ablagerungen bis zu den Verstopfungen der Düsen aufbauen.
Aufgabe der Erfindung ist es, solche Verstopfungen
unter Beibehaltung des Kühleffektes zu vermeiden und
gleichzeitig eine bessere Regelbarkeit des Schutzeffektes durch das Mantelmedium zu erzielen. Diese Aufgabe
wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß Heizöl oder Erdöl als Mantelkühlflüssigkeit verwendet werden.
S Die Einführung flüssiger Kühlmittel als Mantelmedium für in den Konverter einzuführende oxidierende
Gase bringt der Fachmann erhebliche Bedenken entgegen.
So ist es dem Fachmann beispielsweise "bekannt,
ίο weiche Folgen bei Berührung von flüssigem Stahl mit
Wasser zu erwarten sind.
Schüttet man beispielsweise Wasser auf eine Oberfläche eines Metallbades in mäßigen Mengen, so
verflüchtigt sich das Wasser sofort, wenn es mit dem
heißen Metall in Berührung kommt und der Dampf kann unmittelbar in die freie Atmosphäre austreten. Es gibt
keine Explosionsgefahr.
Schüttet man Wasser auf die Oberfläche des Metallbades in großen Mengen, beispielsweise im Falle
μ eines beträchtlichen Lecks in der Wasserzuführung
einer Sauerstoffdüse, dann benötigt das Wasser eine gewisse Zeit, bis es verdampft
Wird der Konverter nicht bewegt, dann verbleibt die
Wassermenge auf der auf dem Bad schwimmenden
Schlacke und verdampft gegegebenenfalls nach einer
gewissen Zeit, so daß keine Explosionsgefahr besteht
Bewegt sich der Konverter dagegen, dann gelangt das nicht verdampfte Wasser unter die Schlackenschicht
zwischen Metallbad und Schlacke. Die Folge ist eine
außerordentlich starke Explosion, weil die sich unter der
Schlacke bildende Wassertasche plötzlich bei Berührung mit dem heißen Metallbad verdampft Der
Wasserdampf kann nicht austreten, weil er durch die Schlacke nach oben begrenzt ist Schließlich explodiert
die Wassertasche, da der Dampfdruck den Widerstand der auf der Wassertasche liegenden Schlackenschicht
überwindet Solche Unfälle sind zu mehreren bekannt geworden und haben die Abneigung des Fachmannes
gegenüber der Einführung van Flüsigkeiten in flüssige
Läßt man beispielsweise flüssigen Stahl in ein Wasserbassin fallen, so ist ebenfalls eine Explosion die
Folge, die sehr heftig sein kann, da Wasser unter den einfallenden Metallmassen eingeschlossen werden kann.
gegen die Verwendung flüssiger Kohlenwasserstoffe
bestehen, da deren Explosionsgefährlichkeit ohnehin
nicht nur dem Gießereifachmann bekannt ist.
fung von Flüssigkeiten war es für den Fachmann auch nicht vorhersehbar, daß gerade bei der Verwendung
von Heizöl oder Erdöl die Möglichkeit gegeben ist, die durch zu starke Kühlung auftretenden Ablagerungen
und die daraus folgenden Verstopfungen zu vermeiden.
Es zeigt sich nun, daß die Verwendung von Heizöl oder Erdöl als bis zum Kopf der Düse in flüssiger
Form vorliegende Mantelkühlmedium für eine ein oxidierendes Gas in einen Konverter einführende Düse
überraschenderweise nicht zu Explosionen führt
Dies ist darauf zurückzuführen, daß das Heizöl oder Erdöl nur oberflächlich verdampft und diese Dampfschicht die Flüssigkeit vor zu rascher Weiterverdampfung schützt, ein Effekt, der auch als Kalefaktionseffekt bezeichnet wird. Aus der Dampfschicht tritt der
freigesetzte Wasserstoff sofort in das Metallbad über, wobei die Dampfschicht laufend aus der von ihr abgedeckten Flüssigkeit ersetzt wird. Dies ist die Erklärung
dafür, daß die Gefahr einer Explosion gar nicht auf-
treten kann.
Bei dem verwendeten Heizöl oder Erdöl mag die unterschiedliche Zusammensetzung dieser Flüssigkeiten
aus den verschiedensten Arten von Kohlenwasserstoffen noch dazu beitragen, daß es nicht zu einer
Volumenvergrößerung, sondern zu einer Beibehaltung des Volumens, mindestens aber zu einer Beseitigung der
Explosionsgefahr kommt
Will man Stähle mit geringem Gehalt an Wasserstoff erhalten, dann wird während eines ersten Abschnittes
des Einblasens des oxidierenden Gases Heizöl oder Erdöl als Mantelmedium verwendet, wobei in einem
zweiten Abschnitt Kohlendioxid als Kühlmittel eingesetzt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, den Einführungsdrack des Ummantelungsmediums
beliebig zu ändern und dadurch die Einführungsgeschwindigkeit dieses Mediums so einzustellen, daß es
weder zu einem raschen Abbrand der das oxidierende Gas führenden Düse noch zu Verstopfungen an der
Düsenn.dse kommt
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht in an sich bekannter Weise
aus zwei konzentrischen Rohren und ist dadurch gekennzeichnet, daß im Durchmesser eng aneinander
gepaßte Rohre ineinander sitzen und wenigstens auf einer ihrer Berührungsfläche Rillen zum Einleiten des
Heizöls oder Erdöls aufweisen. Die Rillen können dabei in Achsrichtung verlaufen, aber auch wendelförmig
ausgebildet sein.
Gemäß einer Ausführungsform sind die Rillen in die Außenfläche des inneren, mit sehr geringem Spiel im
äußeren Rohr sitzenden Rohres eingearbeitet. Sie können dabei im Querschnitt kreisförmig, halbkreisförmig
oder kreissegmentförmig ausgebildet sein.
Beispielsweise Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sollen im folgenden anhand der
Zeichnungen näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen in
S F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erste Ausführung;
F i g. 2 einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung nach F i g. 1;
Fig.3 einen Vert.ikalschnitt durch eine zweite
Ausführungsform und in
F i g. 4 einen horizontalen Schnitt durch die Ausführungsform nach F i g. 3.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 1 und 2 handelt es sich um eine Düse mit geringem Durchmesser, die
beispielsweise dazu dient, reinen Sauerstoff zu blasen. Die Düse besteht aus einem Kupferrohr 10 mit einem
Innendurchmesser von 3 mm und erjiem Außendurchmesser
von 6 mm. Um dieses Kupferrohr ist mit geringem Spiel ein Metallrohr 12 mit einem Innendurchmesser
von 6 mm und einem Außcidurchmesser von 8 mm eingeschoben. Auf der Außenfri-che des Innenrohres
10 sind acht geradlinige Rillen 14 mit nalbkreisförmigem Querschnitt und einem Radius von 03 mm
eingearbeitet, weiche in einem Winkelabstand von 45° über den Umfang dieses inneren Kupferrohres verteilt
sind.
Die Fig.3 und * stellen eine Düse größeren
Durchmessers dar. Ein das oxidierende Gas, beispielsweise Sauerstoff, führendes Kupfenohr 16 ist in einem
Außenrohr 18 zentrisch angeordnet Der zwischen beiden Rohren verbleibende Ringraum 20 ist derart
gewählt, daß die ihn durchsetzende Menge an Heizöl oder Erdöl für eine Sauerstoffmenge von
7—10 NnvVmin ausreicht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Einleiten eines oxidierenden Gases durch Düsen in einen Konverter mit Schutz
der Düsen durch einen den Strom des oxidierenden Gases umgebenden Mantel aus strömenden Kohlenwasserstoffen, gekennzeichnet durch die
Verwendung von Heizöl oder Erdöl als bis zum Kopf der Düse in flüssiger Form vorliegende Mantelkühlflüssigkeit.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Stählen mit
niedrigem Wasserstoffgehalt während eines ersten Verfahrensabschnittes Kohlenwasserstoffe und
während eines zweiten Verfahrensabschnittes flüssiges Kohlendioxid verwendet werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bestehend aus
zwei konzentrischen Rohren, dadurch gekennzeichnet, daß im Durchmesser einander eng angepaßte
Rohre (10,12) ineinander sitzen und wenigstens auf einer ihrer Berührungsflächen Rillen zum Einführen
des Heizöls oder Erdöls vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen in Achsrichtung verlaufen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen wendelförmig verlaufen.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen im Querschnitt kreisförmig, halbkreisförmig oder kreissegmentförmig ausgebildet sind.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bestehend aus
zwei konzentrischen Rohren, dadurch gekennzeichnet, daß im Durchmesser einander eng angepaßte Rohre (16, 18) ineinandersitzen und durch
über dem Umfang des äußeren Rohres (18) verteilte, nach innen geprägte Vorsprünge im Abstand
gehalten sind.
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