DE2003945A1 - Anlage zum Elektroschlackenumschmelzen von Metallen,insbesondere von Staehlen - Google Patents
Anlage zum Elektroschlackenumschmelzen von Metallen,insbesondere von StaehlenInfo
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Description
P 1371 Gebr. Böhler & Co. Aktiengesellschaft in Y/ien
Anlage zum Elektroschlackenumschmelzen von Metallen, insbesondere
von Stählen
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Elektroschlackenumschmelzen
von Metallen, insbesondere von Stählen, mit zwei oder mehreren abzuschmelzenden Elektroden oder Elektrodengruppen.
Beim Elektroschlackenumschmelzen von Metallen ist meistens eine abzuschmelzende Elektrode an den einen Pol und die Bodenplatte,
auf welcher der durch den Umschmelzvorgang in einer flüssigkeitsgekühlten
Kokille gebildeten Metallblock aufrecht, mit dem anderen Pol der verwendeten Stromquelle, z.B. der Sekundärwicklung
eines Transformators mit Hilfe von elektrischen Leitungen angeschlossen. Es ist jedoch auch eine Anlage zum Elektroschlackenumschmelzen
von Metallen bekannt, in der an die beiden Enden der Sekundärwicklung eines Transformators je eine abzuschmelzende
Elektrode angeschlossen ist, wobei beide Elektroden in einer flussigkeitsgekühlten Kokille abgeschmolzen werden. Sämtliche
der bekannten Anlagen zum Elektroschlackenumschmelzen von Metallen weisen den Nachteil auf, daß in ihnen die Elektroden nur mit
verhältnismäßig geringen Geschwindigkeiten abgescimolzen werden dürfen, da sonst erfahrungsgemäß die Schlackenschicht keine befriedigende
Reinigungswirkung ausübt und die Qualität des umgeschmolzenen Metalls dementsprechend schlecht ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den angeführten Nachteil
zu vermeiden und eine Anlage zu schaffen, in der auch bei extrem hohen Abschmelzgeschwindigkeiten der Elektroden in der
Schlackenschicht eine einwandfreie Reinigung des abgeschmolzenen
Metalls erfolgt und in der überdies der Energieverbrauch (in kWh/t umgeschmolzenes Metall) verhältniemäßig sehr gering ist.
Erfindungsgemäß wird dies bei einer Anlage der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß zwei oder mehrere Thyristorsätze, die
ihre Richtung periodisch ändernde Einphasenwechselspannungen
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liefern, vorgesehen sind und an je eine Ausgangsklemme der
Thyristorsätze, die bzw. jede Bodenplatte, auf der zumindest ein in einer flüssigkeitsgekühlten Kokille gebildeter, erstarrter
Metallblock aufliegt, angeschlossen ist und daß die übrigen Ausgangsklemmen
der Thyristorsätze mit je einer Elektrode bzw. Elektrodengruppe elektrisch leitend verbunden sind.
Weitare Einzelheiter, der erfindungsgenäßen Anlage gehen aus der
nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hervor, das in der Zeichnung schematisch abgebildet ist. Es zeigen
Pig.1 die betreffende Anlage, teils in Ansicht, teils im
Schnitt
Pig.2 die zeitliche Veränderung des Ilor.entanwertes der zwischen der Elektrode 9 bzw. 91 und der Bodenplatte 14 vorhandenen
Pig.2 die zeitliche Veränderung des Ilor.entanwertes der zwischen der Elektrode 9 bzw. 91 und der Bodenplatte 14 vorhandenen
Spannung U1 bzv/. U«,
Pig.2a die zeitliche Veränderung de3 !.'omentanwertes der zv/ischen den beiden Elektroden 9 und 9' vorhandenen Spannung uE = U1 - U2,
Pig.2a die zeitliche Veränderung de3 !.'omentanwertes der zv/ischen den beiden Elektroden 9 und 9' vorhandenen Spannung uE = U1 - U2,
Pig.2b die zeitliche Veränderung des Homentanwertes des von den
beiden Elektroden 9 und 9' zur Bodenplatte 14 fließenden
elektrischen Stromes Jß = J1 + J« sowie des von der Elektrode
9 zur Elektrode 91 fließenden elektrischen Stromes JE
die Pig.3f 3a, 3b, sowie 4, 4a und 4b die gleichen Größen für je
eine andere Einstellung der nachstehend noch erwähnten Steuerung
Der durch die zu einem normalen Drehstromnetz gehörenden Leitungen
R, S, T zugeführte Drehstrom (mit der normalen Netzfrequenz
von z.3. 50 Hz) wird mittels zwei auf ihren Primärseiten zueinander
parallel geschalteter Drehstromtransformatoren 3 und 3' auf
wesentlich niedrigere Spannungen tranafarmiert. Von der Sekundärseite
jedes Drehstromtransformators 3 und 31 führen - je nach
Ausführung desselben - drei oder beispielsweise sechs Hauptleiter 4 und der Sternpunktsleiter 5 zu einem in einem Thyristorschrank
6 bzw. 61 untergebrachten Thyristorsatz, Mit Hilfe der mechanisch· "
oder elektronisch betätigten Steuerung 7 und der beiden Thyristorsätze
werden die Leiterspannungen der drei- oder sechsphasigen
Drehstromsysteme in zwei EinphasenvechselBpannungen umgewandelt.
Von je einer Ausgangsklenme der beiden Thyristorsätze
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führt eine elektrische Leitung 8 bzw. 8' zu einer abzuschmelzenden
Elektrode 9 bzw. 9', wogegen die vorzugsweise aus Kupfer bestehende Bodenplatte 14, auf welcher der durch den Umschnelzvorgang
gebildete Stahlblock 13 aufruht, durch die elektrischen leitungen 15 und 15* mit den anderen beiden Ausgangsklemmen der
Thyristorsätze verbunden sind. Die aus einem umzuschmelzenden Stahl bestehenden, sich selbst verzehrenden Elektroden 9 bzw. 9'
sind exzentrisch zu der flüssigkeitegekühlten (wassergekühlten) Kokille 10 angeordnet und tauchen mit ihren unteren Enden in die
QUf der gebildeten laetallschmelze 12 schwimmende Schlackenschicht
11 ein. Mit Hilfe de:· beiden in die Zuleitungen 1 eingebauten dreipoligen Schalter 2 und 21 ist es müglich, die Stromzufuhr zu
den Transformatoren 3 und 3' zu unterbrechen.
Die beiden von den Thyristoren 6 und 6' gelieferten, zwischen der Elektrode 9 bzw. 91 und der Bodenplatte 14 vorhandenen Spannungen
U- und TJp ändern periodisch ihre Richtung, wobei die zwischen
ihnen vorhandene Phasenverschiebung mit Hilfe der Steuerung 7 beliebig eingestellt werden kann.
Wenn - wie in Pig.2 dargestellt - die beiden Spannungen U- und U«
in Phase sind und überdies zu jeden Zeitpunkt gleiche Werte aufweisen,
so ist sowohl die zwischen den beiden Elektroden 9 und 9' vorhandene Spannung U„ als auch die Stärke des von der Elektrode
9 eur Elektrode 91 fließenden Stromes J£ stets gleich null, hingegen
fließt von den beiden Elektroden 9 und 9' ein periodisch seine Richtung ändernder Strom Jß zu der Bodenplatte 14 (?ig.2a
bzw. 2b).
Falls - wie in Fig.3 dargestellt - die beiden Spannungen U- und
υ« um die halbe Periodenlänge phasenverschoben sind und die gleichen
Maximalwerte aufweisen, so ist die zwischen den beiden Elektroden 9 und 9' vorhandene Spannung Ug zu jedem Zeitpunkt doppelt
so groß wie die Spannung U1. Infolgedessen fließt von der Elektrode
9 ein periodisch seine Richtung ändernder Strom J-, zur Elektrode
9*t wogegen der von den beiden Elektroden 9 und 91 zur Bodenplatte
14 fließender Stron JB stets null ist.(?ig.3a bzw. 3b)
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Wenn - wie in Pig.4 dargestellt - die zwischen den beiden
Spannungen IL und U« vorhandene Phasenverschiebung kleiner ale
die halbe Periodenlänge ist und diese Spannungen die gleichen Maximalwerte aufweisen, so ist die zwischen den beiden Elektroden 9 und 91 vorhandene Spannung U-, und infolgedessen auch die
Stärke des von der Elektrode 9 zur Elektrode 9' fließenden Stromes J-, nur während jener Zeitintervalle von null verschieden, in
denen sich die Richtungen der Spannungen IL und U« unterscheiden.
Hingegen fließt von den beiden Elektroden 9 und 9* nur während Jener Zeitintervalle, in denen die Spannungen U1 und U« gleich
sind, ein Strom JB zur Bodenplatte (Pig.4a und 4b). Wenn der
Strom J-, stets gleich null ist (FIg.2 bis 2b), so bildet die
flüssige Metallschmelze 12 einen verhältnismäßig sehr tiefen und
falls der Strom JB stets gleich null ist (Pig.3 bis 3b), einen
sehr flachen flüssigen Sumpf.
Somit hängt - gemäß den vorstehenden Darlegungen - die Form des
von der flüssigen Metallschmelze 12 gebildeten Sumpfes letzthin wesentlich von der Phasenverschiebung zwischen den beiden Spannungen U1 und Up ab. Überdies lassen sich - wie aus Fig.4b hervorgeht - in der erfindungsgemäßen Anlage starke Stromstöße erzielen. Diese verursachen starke Magnetfelder, die in dem abschmelzenden, etromdurchflossenen Metall starke elektrodynamische Kraftwirkungen hervorrufen. Infolgedessen wird das abschmelzende Metall in kleine Tropfen zerrissen, die in der Schlackenschicht besonders gut gereinigt werden.
Bei der erfindungsgenäßen Anlage ist es auch möglich, mehr als
zwei, z.B. drei oder vier Thyristorsätze, an die Je eine Elektrode oder Elektrodengruppe angeschlossen ist,«vorzusehen und
hiebei sämtliche Elektroden gleichzeitig in derselben Kokille abzuschmelzen. Wenn die Elektroden nacheinander in einier bestimmten Zeitfolge positive oder negative Spannungen gegenüber
der Bodenplatte aufweisen, so entsteht ein elektromagnetisches Drehfeld, das eine Rühi-wirkung sowohl im Schlackenbad als auch
in der flüssigen Metallschmelze verursacht. Durch die Steuerung kann die Folge der positiven Spannungen, die die Elektroden
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gegenüber der Bodenplatte aufweisen; umgekehrt werden» wodurch
sich der Drehsinn des elektromagnetischen Drehfeldes und damit auch die Richtung, in der die Rührung erfolgt, ändert. Auch die
Zeitdauer der Rührung in der einen und anderen Richtung ist durch die Steuerung einstellbar.
Gegenüber den bekannten Anlagen zum Elektroschlackenumschmelzen von Metallen bietet die erfindungsgemäße Anlage den sehr wesentlichen
Vorteil, daß bei ihr mit wesentlich höheren Abschmelzgeschwindigkeiten
gearbeitet werden kann, ohne daß hiedurch der Reinheitsgrad der durch den Umschmelzvorgang gebildeten Metallblöcke
verschlechtert wird. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Anlage besteht darin, daß bei ihr der Energieverbrauch, (in kWh/t umgeschmolzenes Metall) verhältnismäßig sehr gering
ist. Überdies läßt sich durch den vorstehend beschriebenen Rührvorgang
ein besonders gutes Gefüge in den durch den Umschmelzvorgang gebildeten Metallblöcken erzielen. Infolge dervorstehend
beschriebenen Aufteilung des Schmelzstromes in zwei Teilströme J-, und J,, weisen die hergestellten Metallblöcke eine besondere
gute Oberflächenbeschaffenheit auf.
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Claims (2)
- P 13716 J0039A5Patentansorüche :1· Anlage zun Elektroschlackenumschnelzen von Metallen, insbesondere von Stählen, mit zwei oder mehreren abzuschmelzenden Elektroden oder Slektrodengruppen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Thyristorsätze vorgesehen sind, die ihre Richtung periodisch ändernde Einphasenwechselspannungen liefern und an je eine Ausgangsklemme der Thyristorsätze die bzw. jede Bodenplatte (14) angeschlossen ist, auf der zumindest ein in einer flüssigkeitsgekühlten Kokille (10) gebildeter eretarrter Metallblock (13) aufliegt, und daß die übrigen Ausgangsklemmen der Thyristorsätze mit je einer Elektrode (9, 9') bzw. Elektrodengruppe elektrisch leitend verbunden sind.
- 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine verstellbare, mechanisch oder elektronisch betätigte Steuerung (7) vorgesehen ist, die mit sämtlichen Thyristorsätzen zusammenwirkt.3· Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenverschiebung zwischen den Spannungen (U1 , U«) einstellbar sind, welche die einzelnen Elektroden (9, 9') gegenüber der Bodenplatte (14) bzw. den Bodenplatten aufweisen.4·. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei oder mehrere Thyristorsätze vorgesehen sind, an die je eine Elektrode angeschlossen ist, und daß die gleichzeitige in dieselbe Kokille eingebrachten Elektroden nacheinander in einer bestimmten Zeitfolge positive oder negative Spannungen gegenüber der Bodenplatte aufweisen, wobei diese Zeitfolge und damit auch der Drehsinn des elektromagnetischen Drehfeldes umkehrbar ist.Gebr. Böhler&Co. AO PatentbürΛ.009832/1375Leerseite
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Legal Events
| Date | Code | Title | Description |
|---|---|---|---|
| C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |