DE19962666A1 - Verfahren zum Rekonstruieren von 3D-Bilddaten bezüglich eines interessierenden Volumens eines Untersuchungsobjekts - Google Patents
Verfahren zum Rekonstruieren von 3D-Bilddaten bezüglich eines interessierenden Volumens eines UntersuchungsobjektsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rekonstruieren von 3-D-Bilddaten, bei dem mittels eines flächenhaften Detektors und von einer Strahlungsquelle ausgehender Strahlung eine Vielzahl von 2-D-Zentralprojektionen unter unterschiedlichen Projektionsrichtungen gewonnen wird, und ein dreidimensional zu rekonstruierendes interessierendes Volumen eines Untersuchtungsobjekts auf Grundlage der Einblendung von verstellbaren und voneinander abhängigen Markierungen in wenigstens zwei 2-D-Zentralprojektion gekennzeichnet wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rekonstruieren von
3D-Bilddaten bezüglich eines interessierenden Volumens eines
Untersuchungsobjekts, bei dem mittels eines flächenhaften De
tektors von einer Strahlungsquelle ausgehende Strahlung emp
fangen wird, aufweisend die Verfahrensschritte
- a) Gewinnung einer Vielzahl von 2D-Zentralprojektionen unter unterschiedlichen Projektionsrichtungen,
- b) Markieren eines interessierenden Volumens, und
- c) Rekonstruieren von 3D-Bilddaten des den Markierungen ent sprechenden interessierenden Volumens aus der Vielzahl von 2D-Zentralprojektionen.
Beim heutigen Stand der Computertechnik stellt die rekon
struktive 3D-Bildgebung eine weit verbreitete Technik dar.
Dies gilt insbesondere auch für die medizinisch-diagnostische
Bildgebung, z. B. Computertomographie (CT), Kernspintomogra
phie, Nuklearmedizin, Ultraschall und neuerdings 3D-Röntgen
technik. Diese Verfahren werden auch außerhalb der Medizin
technik in der allgemeinen Technik eingesetzt, wie z. B. die
Computertomographie zum zerstörungsfreien Prüfen von Mate
rialien (Motorblöcke in der Automobilindustrie, Bohrkerne in
der Erdölindustrie usw.).
Unter rekonstruktiver Bildgebung soll verstanden werden, daß
die von dem jeweiligen Detektor gelieferten Meßdaten nicht
direkt interpretiert werden, sondern in ein Verfahren ein
fließen, das qualitativ neue Bildinformation, d. h. Bilddaten,
liefert. Die dabei zum Einsatz kommenden mathematischen Algo
rithmen stellen hohe Anforderungen an die zur Abarbeitung
dieser Algorithmen verwendeten Computer bezüglich Rechen
leistung und Datenvolumen.
Ein wesentliches bauliches Merkmal von CT-Geräten ist eine
mechanisch stabile, meist ringförmige Gantry, die nahezu
vibrationsfreie Umläufe des gesamten Meßsystems im Subsekun
denbereich gestattet. Nachteilig an solchen CT-Geräten ist
die infolge der Gantry eingeschränkte Zugänglichkeit des
Patienten für medizinisches Personal, z. B. den Arzt. Es wäre
jedoch wünschenswert, die immer häufiger eingesetzten minimal
invasiven und endoskopischen Operationstechniken (Interven
tionen) durch zusätzliche 3D-Bildgebung zu unterstützen.
Ein Weg in diese Richtung ist die Rekonstruktion von 3D-Bild
daten aus einer Serie von mit einem hinsichtlich seines
mechanischen Aufbaus konventionellen C-Arm-Gerät in Form üb
licher Röntgenaufnahmen gewonnenen 2D-Zentralprojektionen,
wobei ein flächenhafter Detektor, z. B. ein Röntgenbildver
stärker oder neuerdings ein Halbleiterpaneel, zum Einsatz
kommt.
Als Anwendungsgebiet kommt beispielsweise die Neuroradiologie
in Frage. Hier sollen mit Kontrastmittel gefüllte Gefäße und
ihre räumliche Lage in hoher Ortsauflösung abgebildet werden.
Dies ist zum Beispiel bei der neurochirugischen Behandlung
von Aneurysmen erforderlich. Eingriffe dieser Art erfolgen
unter ständiger Röntgenkontrolle.
Die technische Realisierung der 3D-Funktionalität erfolgt,
indem die der Vielzahl von 2D-Zentralprojektionen entspre
chenden digitalen Daten im Zuge einer sogenannten Rotatiosan
giographie gewonnen werden. Als Aufnahmegerät eignet sich
z. B. ein unter der Bezeichnung NEUROSTAR® von der Siemens AG
vertriebenes C-Arm-Gerät. Typischerweise werden in 5 Sekunden
über einen Winkelbereich von 200° 50 2D-Zentralprojektionen
mit je 1024 × 1024 Pixeln aufgenommen. Wegen der mechanischen
Instabilität des C-Arms muß für jede der 2D-Zentralprojek
tionen die genaue Projektionsgeometrie bestimmt und dann bei
der Durchführung des Rekonstruktionsalgorithmus berücksich
tigt werden. Die Rekonstruktion der 3D-Bilddaten erfolgt nach
dem CT-Prinzip.
Ein C-Arm-Gerät dieser Art ist bei H. Barfuß, Digitale 3D-
Angiographie, VDE-Fachbericht Band 54: Das Digitale Kranken
haus, VDE-Verlag, 1998, genauer beschrieben.
Bei der Rotationsangiographie als neuerem 3D-Bildgebungsver
fahren sind die Voraussetzungen gegenüber der Computertomo
graphie im wesentlichen durch folgende Punkte verändert:
- - Es kommt ein mechanisch instabiles System mit frei rotie rendem C-Arm zum Einsatz.
- - Ziel ist der interventionelle Einsatz, d. h. die Bildergeb nisse müssen während der Untersuchung bzw. Behandlung schnell vorliegen.
- - Das "Gesichtsfeld" des Detektors, d. h. der Öffnungswinkel des von der Röntgenstrahlenquelle ausgehenden kegel- oder pyramidenförmigen Röntgenstrahlenbündels, ist gegenüber der Computertomographie eingeschränkt.
Daraus ergeben sich folgende Fakten:
- 1. Es wird in der Regel nicht der ganze Körper aufgenommen, sondern nur ein Teil davon. Dieser bestimmt ein maximales rekonstruierbares Volumen (MRV).
- 2. Die maximal erreichbare Ortsauflösung des dargestellten Volumens ist durch die Auflösung der 2D-Zentralprojek tionen begrenzt; die dem Betrachter zur Verfügung stehende Auflösung zusätzlich durch die gewählte Größe der Voxel (Voxel = volume element).
- 3. Die Anzahl der Voxel geht entscheidend in die Rechenzeit ein. Eine Halbierung der Größe der Voxel bei Beibehaltung der Größe des zu rekonstruierenden Volumens bedeutet z. B. eine achtfache Anzahl an Voxeln und auch eine achtfache Datenmenge. Bei limitierter Rechenzeit (für Rekonstruktion und Anzeige) kann man deshalb bei gegebener Rechenleistung ein größeres Volumen bei schlechterer Ortsauflösung oder ein kleineres Volumen bei hoher Ortsauflösung (limitiert durch die Auflösung der 2D-Projektionen) rekonstruieren.
- 4. Während der Durchführung einer Intervention (z. B. Plazie rung von Platin-Coils) ist der Arzt an einer möglichst hochauflösenden lokalen 3D-Information bezüglich eines interessierenden Volumens (VOI = volume of interest) in nerhalb des MRV interessiert.
Bei Verwendung rechteckiger Flächendetektoren kann man sich
das MRV gemäß Fig. 3 in einer Näherung als Kreiszylinder um
die Rotationsachse des C-Arms vorstellen.
Im folgenden wird die Auswahl des zu rekonstruierenden Volu
mens näher beschrieben.
Die Definition desjenigen Volumens innerhalb des MRV, bezüg
lich dessen 3D-Bilddaten rekonstruiert werden sollen, erfolgt
anhand numerischer Koordinatenangaben, üblicherweise in einem
Weltkoordinatensystem, das vorzugsweise an der Geometrie des
Gerätes orientiert ist. Beispielsweise entspricht die Rota
tionsachse des C-Arms der z-Achse, die Rotationsebene der x
y-Ebene und die x-Achse verläuft parallel zur Patientenliege.
Das ausgewählte Volumen stellt man sich geometrisch als Qua
der vor, zusammengesetzt aus vielen gleich großen kleinen
Quadern, den Voxeln. Jedem Voxel wird durch die Rekonstruk
tion ein Grauwert zugeordnet, der dem Röntenschwächungskoef
fizienten (näherungsweise Dichte) des Objekts im Bereich des
Voxels entspricht. Die rekonstruierten 3D-Bilddaten stellen
daher ein skalares 3D-Feld f(i,j,k) dar, mit
i = 1, . . ., Nx,
j = 1, . . ., Ny,
k = 1, . . ., Nz.
j = 1, . . ., Ny,
k = 1, . . ., Nz.
Nx, Ny, Nz bezeichnen die Anzahl der in Richtung der jeweili
gen Koordinatenachse vorhandenen Voxel.
Dem Mittelpunkt jedes Voxels ist eine geometrische Position
(xi,yj,zk) zugeordnet. Bezeichnet man die Kantenlängen eines
Voxels mit dx, dy, dz, so gilt z. B.:
xi = x0 + i * dx,
yj = y0 + j * dy,
zk = z0 + k * dz.
yj = y0 + j * dy,
zk = z0 + k * dz.
Der Bezugspunkt (x0, y0, z0) beschreibt ein hypothetisches
Voxel, das außerhalb des genannten Quaders auf dessen Raum
diagonale liegt und ihn berührt. Natürlich sind auch andere
Bezugspunkte möglich, z. B. der Mittelpunkt des Quaders (xM,
yM, zM).
N = Nx * Ny * Nz ist die Gesamtzahl der Voxel. Diese Zahl N be
stimmt maßgeblich die benötigte Rechenzeit. Die Größen X =
Nx * dx, Y = Ny * dy und Z = Nz * dz beschreiben die Kantenlängen
des genannten Quaders, d. h. das dargestellte Gesamtvolumen.
Die Größen dx, dy, dz bestimmen die Ortsauflösung des rekon
struierten 3D-Datensatzes.
Bei konstantem N, d. h. gegebener Rechenzeit, kann man also
entweder ein großes Volumen bei schlechter Auflösung oder ein
kleines VOI bei guter Auflösung rekonstruieren. Zur Beurtei
lung diagnostisch oder therapeutisch relevanter Strukturen,
z. B. eines Aneurysmas, wird das letztere benötigt. Dabei er
gibt sich das Problem, die Lage des VOI im Raum dem jeweili
gen Fall entsprechend angeben zu müssen, wobei abstrakte
Lagekoordinaten (Bezugspunkt) wenig hilfreich sind, da diese
leider keinen unmittelbaren Bezug zum Untersuchungsobjekt,
d. h. dem Patienten, haben.
Es ist bekannt, dabei wie bei J. Moret et al., 3D rotational
angiography: Clinical value in endovascular treatment, Medica
Mundi, Vol. 42, no. 3, 1998, oder bei R. Kemkers et al., 3D-
Rotational Angiography: First clinical application with use
of a standard Philips C-arm system, CAR'98, edited by H.U.
Lemke et al., Elsevier Science B.V., 1998, beschrieben vorzu
gehen und erst das MRV in verringerter Auflösung zu rekon
struieren, um daraus künstliche Orthogonalprojektionen, z. B.
Parallelstrahl-MIPs (MIP = Maximum Intensity Projection), zu
erzeugen, in denen dann das VOI definiert werden kann.
Eine solche Vorgehensweise ist umständlich und zeitaufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß das VOI auf einfa
che und zeitsparende Weise festgelegt werden kann.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Ver
fahren zum Rekonstruieren von 3D-Bilddaten bezüglich eines
interessierenden Volumens eines Untersuchungsobjekts, bei dem
mittels eines flächenhaften Detektors von einer Strahlungs
quelle ausgehende Strahlung empfangen wird, aufweisend die
Verfahrensschritte
- a) Gewinnung einer Vielzahl von 2D-Zentralprojektionen unter unterschiedlichen Projektionsrichtungen,
- b) Anzeigen von wenigstens zwei 2D-Zentralprojektionen der Vielzahl von 2D-Zentralprojektionen,
- c) Markieren der Kontur des interessierenden Volumens in ei ner ersten angezeigten 2D-Zentralprojektion und Einblenden einer entsprechenden Markierung in die erste angezeigte 2D-Zentralprojektion,
- d) Einblenden einer Markierung in die andere(n) angezeigte(n) 2D-Zentralprojektion(en), die der in die erste 2D-Zentral projektion eingeblendeten Markierung entsprechenden Kon tur(en) anzeigen, und
- e) Rekonstruieren von 3D-Bilddaten des den Markierungen ent sprechenden interessierenden Volumens aus der Vielzahl von 2D-Zentralprojektionen.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt somit die Auswahl ei
nes VOI auf bequeme, sichere und schnelle Weise, und zwar
ohne den Zeit kostenden Zwischenschritt der Rekonstruktion
des MRV in reduzierter Auflösung und der Ermittlung von
Parallelstrahl-MIPs, da das erfindungsgemäße Vorgehen die in
teraktive Auswahl eines VOI direkt aus gemessenen 2D-Zentral
projektionen erlaubt, die ohnehin zur Rekonstruktion der 3D-
Bilddaten zur Verfügung stehen müssen. Bei den Bildern, an
hand derer die Auswahl des VOI erfolgt, handelt es sich um
herkömmliche Röntgenaufnahmen in zentralperspektivischer Ab
bildung.
Bei den der Auswahl eines VOI dienenden 2D-Zentralprojek
tionen kann es sich im Grenzfall um stereoskopische Bildpaare
handeln. In der Regel werden die Projektionsrichtungen der
genannten 2D-Zentralprojektionen wenigstens im wesentlichen
orthogonal zueinander stehen. Auch Winkel zwischen den Pro
jektionsrichtungen, die zwischen 0° und 90° liegen oder
größer als 90° sind, sind möglich, wobei im orthogonalen Fall
eine genauere Positions- und Größenbestimmung möglich ist.
Wenn auch in den meisten Fällen zwei 2D-Zentralprojektionen
ausreichen sollten, um ein VOI auszuwählen, so besteht im
Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, mehr als zwei 2D-
Zentralprojektionen zur Auswahl des VOI anzuzeigen und in
diese entsprechende Markierungen einzublenden.
Im Falle der Verwendung eines C-Arm-Gerätes führt dessen
mechanische Instabilität zu unregelmäßig positionierten Auf
nahmepositionen der einzelnen 2D-Zentralprojektionen, doch
sind die einzelnen Aufnahmepositionen zumindest prinzipiell
bekannt. Sie werden nicht nur im Rekonstruktionsalgorithmus
bei der Ermittlung der 3D-Bilddaten, sondern auch bei der
Auswahl des VOI berücksichtigt. Eine vorteilhafte Methode zur
Beschreibung der Projektionsgeometrie ist die Verwendung von
homogenen Koordinaten. Eine Zentralprojektion wird dabei
durch eine 3 × 4 Matrix P komplett beschrieben. Wendet man
diese Matrix auf einen Punkt des 3D-Raumes an, so erhält man
nach Renormalisierung unmittelbar die 2D-Detektorkoordinaten
(siehe u und v gemäß Fig. 4) des Bildpunktes. Siehe dazu N.
Navab et al., 3D Reconstruction from Projection Matrices in a
C-Arm based 3D-Angiography System, Medical Image Computing
and Computer-Assisted Intervention-MICCAI'98, edited by W.M.
Wells et al., Springer, 1998.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung ist vorgesehen, daß vor dem Rekonstruieren von 3D-Bild
daten erforderlichenfalls die Markierungen verändert werden,
wobei bei Veränderungen der in einer angezeigte 2D-Zentral
projektion eingeblendeten Markierung die in die andere(n) an
gezeigte(n) Projektion(en) eingeblendete(n) Markierung(en)
entsprechend angepaßt wird (werden). Es besteht somit die
Möglichkeit, interaktiv in mehreren Schritten die Auswahl des
interessierenden Volumens zu optimieren, wobei in einer der
2D-Zentralprojektionen vorgenommene Änderungen der Markierung
in ihrer Auswirkung sofort in den anderen angezeigten 2D-
Zentralprojektionen erkennbar sind.
Die Zeit, die zum Rekonstruieren der 3D-Bilddaten bezüglich
eines interessierenden Volumens erforderlich ist, kann weiter
beschleunigt werden, indem gemäß einer Variante der Erfindung
beim Rekonstruieren von 3D-Bilddaten bezüglich des den Mar
kierungen entsprechenden interessierenden Volumens von den
den einzelnen 2D-Zentralprojektionen entsprechenden Daten nur
diejenigen Teildaten berücksichtigt werden, die zum Rekon
struieren von 3D-Bilddaten des den Markierungen entsprechen
den interessierenden Volumens unbedingt erforderlich sind.
Dies ist insbesondere bei interventionellen Einsätzen des er
findungsgemäßen Verfahrens von Vorteil, da es hier darauf an
kommt, möglichst schnell eine diagnostische Antwort in Form
von hochauflösenden 3D-Bilddaten bezüglich des den Markierun
gen entsprechenden interessierenden Volumens zu erhalten.
Um weitergehende Informationen bezüglich des ausgewählten
interessierenden Volumens zu erhalten, kann gemäß einer Aus
führungsform der Erfindung vorgesehen sein, daß beliebige
weitere 2D-Zentralprojektionen auswählbar sind, in die der
Kontur des interessierenden Volumens entsprechende Markierun
gen eingeblendet werden, wobei auch die Möglichkeit besteht,
der Kontur des interessierenden Volumens entsprechende Mar
kierungen in alle 2D-Zentralprojektionen einzublenden. Es be
steht dann die Möglichkeit, das ausgewählte interessierende
Volumen zu überprüfen, indem die mit Markierungen versehenen
2D-Zentralprojektionen sozusagen durch Durchblättern nachein
ander betrachtet werden. Alternativ besteht gemäß einer Vari
ante der Erfindung auch die Möglichkeit, daß alle 2D-Zentral
projektionen, in die eine Markierung eingeblendet wird, in
Form eines Cine-Replay, d. h. kinofilmartig aufeinanderfol
gend, mit eingeblendeten Markierungen angezeigt werden.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung werden in die 2D-
Zentralprojektionen wenigstens im wesentlichen rechteckför
mige Markierungen eingeblendet, da dies mit geringem Rechen
aufwand realisierbar ist. Dabei kann vorgesehen sein, daß die
Markierung ein Fadenkreuz aufweist, um das Zentrum des ausge
wählten interessierenden Volumens zu kennzeichnen, wobei vor
gesehen sein kann, daß die Fadenlinien des Fadenkreuzes in
ihrem zentralen Bereich unterbrochen sind, um zu verhindern,
daß diagnostisch relevante Strukturen durch die Fadenlinien
verdeckt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeich
nungen weiter erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Frontansicht eines zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten
Röntgendiagnostikgerätes,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Röntgendiagnostikge
rätes gemäß Fig. 1,
Fig. 3 bis 5 die Abbildungsgeometrie des Röntgendiagno
stikgerätes gemäß den Fig. 1 und 2 ver
deutlichende schematische Schaubilder,
Fig. 6 und 7 die bei der Auswahl eines interessierenden
Volumens von dem Röntgendiagnostikgerät ge
mäß den Fig. 1 und 2 angezeigten 2D-Zent
ralprojektionen, wobei im Falle der Fig. 6
ein Testphantom und im Falle der Fig. 7 ein
Patient untersucht werden, und
Fig. 8 ein weiteres schematisches Schaubild zur
Verdeutlichung der Auswahl eines interessie
renden Volumens in der Rotationsebene.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein insgesamt mit 1 bezeichnetes zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignetes
Röntgendiagnostikgerät, das ein Basisteil 2 aufweist, an dem
mittels einer in Fig. 1 nur schematisch angedeuteten Hubvor
richtung 3 eine eine Längsachse E aufweisende Säule 4 in
Richtung des Doppelpfeiles e höhenverstellbar angebracht ist.
Die Säule 4 ist in Richtung des Doppelpfeiles ε um ihre
Längsachse E drehbar gelagert.
An der Säule 4 ist ein Halteteil 5 angeordnet, an dem wie
derum ein Lagerteil 6 zur Lagerung eines in noch zu beschrei
bender Weise um ein Isozentrum I verstellbaren, C-förmig ge
krümmten und somit offenen Trägers, der im folgenden als C-
Arm 7 bezeichnet ist, angebracht ist.
An dem C-Arm 7 sind einander gegenüberliegend eine Röntgen
strahlenquelle 8 und ein Detektor 9 angebracht, und zwar der
art, daß der durch das Isozentrum I verlaufende Zentralstrahl
M eines von einem Fokus F der Röntgenstrahlenquelle 8 aus
gehenden in den Fig. 1 und 2 durch seine strichliert einge
tragenen Randstrahlen RS angedeuteten Röntgenstrahlenbündels
annähernd mittig auf den Detektor 9 trifft. Bei dem Detektor
9 handelt es sich um einen flächenhaften Detektor, beispiels
weise einen Röntgenbildverstärker oder wie im Falle des dar
gestellten Ausführungsbeispiels um einen sogenannten Flach
bilddetektor auf Basis eines Halbleiterpaneels. Ein Flach
bilddetektor weist eine Vielzahl von matrixartig in bei
spielsweise orthogonalen Detektorspalten und -zeilen in einer
Detektorebene angeordneten, in den Figuren nicht dargestell
ten Detektorelementen auf, die eine rechtwinklige Detektor
fläche bilden. Der Detektor 9 ist derart relativ zu dem Rönt
genstrahler 8 an dem C-Arm 7 angeordnet, daß bei idealer
Geometrie der Zentralstrahl M rechtwinklig zu der Detektor
ebene steht und die Detektorspalten gemäß Fig. 4 parallel zu
einer durch das Isozentrum I verlaufenden Systemachse Z in
Richtung der v-Achse eines auf den Detektor 9 bezogenen, die
genannte v-Achse und eine u-Achse aufweisenden rechtwinkligen
Koordinatensystems verlaufen.
Der C-Arm 7 ist in an sich bekannter Weise in Richtung des
Doppelpfeiles α längs seines Umfangs mittels einer nur sche
matisch dargestellten Antriebseinrichtung 10 um das Iso
zentrum I und damit um die Systemachse Z als Rotationsachse
des C-Arms 7 verstellbar an dem Lagerteil 6 gelagert. Die
Systemachse Z steht senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 und
damit senkrecht zu derjenigen Ebene, in der sich der Fokus
der Röntgenstrahlenquelle 8 bei Verstellung des C-Arms in α-
Richtung bewegt. Die Antriebseinrichtung 10 enthält bei
spielsweise einen Elektromotor und ein diesen mit dem C-Arm
koppelndes Getriebe.
Der C-Arm 7 ist mit dem Lagerteil 6 in an sich bekannter
Weise um eine gemeinsame, durch das Isozentrum I verlaufende
und rechtwinklig zu der Systemachse Z verlaufende Achse B des
Halteteils 5 und des Lagerteils 6 in Richtung des gekrümmten
Doppelpfeils β drehbar und in Richtung der Achse B gemäß Dop
pelpfeil β parallel zur x-Achse eines in Fig. 3 eingetragenen
im folgenden auch als Weltkoordinatensystem bezeichneten
rechtwinkligen, räumlichen Koordinatensystems, dessen Ur
sprung im Isozentrum I und damit im Schnittpunkt der System
achse Z und des Zentralstrahls M liegt, verschieblich an dem
Halteteil 5 gelagert.
Für ein mittels des Röntgendiagnostikgerätes 1 zu unter
suchendes Untersuchungsobjekt, beispielsweise einen Patienten
P, ist eine Lagerungsvorrichtung 11 vorgesehen, die eine
Lagerungsplatte 12 für den Patienten P aufweist, die an einem
Sockel 13 mittels einer Antriebseinrichtung 14 in Richtung
ihrer Längsachse verstellbar angebracht ist, was durch einen
mit z bezeichneten Doppelpfeil veranschaulicht ist.
Das erfindungsgemäße Röntgendiagnostikgerät 1 ermöglicht es,
ein Volumen des Patienten P durch Aufnahme von zweidimen
sionalen Projektionen aus unterschiedlichen Projektionswin
keln α abzutasten, wobei ein Rechner 15 aus den den aufgenom
menen Projektionen entsprechenden Meßdaten, d. h. den für jede
Projektion einen Meßwert pro Detektorelement umfassenden Aus
gangssignalen des Detektors 9, dreidimensionale Bildinforma
tion bezüglich des abgetasteten Volumens des Patienten P re
konstruiert, die beispielsweise in Form von Schnittbildern
auf einem mit dem Rechner 15 verbundenen Monitor 17 darge
stellt werden können. An den Rechner 15 sind außerdem eine
Tastatur 18 und eine Mouse 19 angeschlossen, die der Bedie
nung des Röntgendiagnostikgerätes 1 dient, weshalb der Rech
ner 15 auch mit der Röntgenstrahlenguelle 8 verbunden ist, um
diese steuern zu können.
Zur Aufnahme von Projektionen aus unterschiedlichen Projek
tionswinkeln α wird der C-Arm 7 mit der Röntgenstrahlenquelle
8 und dem Detektor 9 längs seines Umfanges in Richtung des
Doppelpfeiles α über einen Winkelbereich verschwenkt, der
gleich 180° plus Fächerwinkel γ (siehe Fig. 1) des Röntgen
strahlenbündels beträgt.
Ist der Detektor 9 wie im Falle des vorliegenden Ausführungs
beispiels von rechteckiger Gestalt, handelt es sich bei MRV
gemäß Fig. 3, in der der C-Arm 7 nicht dargestellt ist, in
guter Näherung um einen Kreiszylinder, dessen Mittelachse der
Rotationsachse des C-Arms 7, also der z-Achse des Weltkoordi
natensystems und somit der Systemachse Z, entspricht.
Im folgenden sind zwei auf unterschiedlichen erfindungsge
mäßen Verfahren beruhende Ausführungsformen des Röntgen
diagnostikgerätes 1 gemäß den Fig. 1 und 2 beschrieben, die
die Auswahl eines innerhalb des MRV liegenden VOI gestatten,
bezüglich dessen der Rechner 15 3D-Bilddaten rekonstruiert:
Beiden Betriebsarten liegt folgende gemeinsame Vorgehensweise nach Aufnahme der benötigten 2D-Zentralprojektionen zugrunde:
Beiden Betriebsarten liegt folgende gemeinsame Vorgehensweise nach Aufnahme der benötigten 2D-Zentralprojektionen zugrunde:
- - Der Benutzer bringt das Röntgendiagnostikgerät 1 in einen der Auswahl eines VOI dienenden Auswahlmodus
- - Auf dem Monitor 17 werden nebeneinander zwei Fenster ge öffnet.
- - In jedem dieser Fenster wird nun jeweils eine von zwei ausgewählten unter den Projektionswinkeln α1 und α2 aufge nommenen 2D-Zentralprojektionen dargestellt, z. B. die für α1 = 0° und α2 = 90°.
- - In diesen 2D-Zentralprojektionen wird jeweils eine der Lage und der Größe eines ausgewählten, die Gestalt eines Quaders aufweisenden VOI entsprechende Markierung in Form eines Rechtecks eingeblendet.
- - Mit einem graphischen Eingabegerät, einem sog. picking device, z. B. der Mouse 19, kann in jedem der beiden Fens ter die Lage und Größe der Markierung verändert werden, wobei die Größe und Lage der Markierung in der jeweils anderen 2D-Zentralprojektion entsprechend automatisch an gepaßt wird, wobei die Einblendung der Markierungen und die automatische Anpassung im Falle von mittels der Mouse 19 vorgenommen Veränderungen von dem Rechner 15 vorgenom men wird.
In der ersten Ausführungsform, die auf der Basis einer noch
zu beschreibenden idealen Geometrie arbeitet, die nur im
Falle vollständiger mechanischer Stabilität gegeben wäre, hat
das quaderförmige VOI die Gestalt einer quadratischen Säule,
deren quadratische Stirnflächen parallel zu der x- und y-
Achse verlaufende Begrenzungskanten aufweisen sollen. Die
Höhe der Säule in z-Richtung ist variabel.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht in Richtung der z-Achse des Welt
koordinatensystems, wobei außer dessen Ursprung O, x-Achse
und y-Achse auch die Grundfläche der dem VOI entsprechenden
Säule sowie für die beiden Projektionswinkel α1 und α2 je
weils die Positionen F1 und F2 des Fokus der Röntgenstrahlen
quelle 8, die Positionen D1 und D2 des Detektors 9 und die
Lagen u1 und u2 der u-Achse sowie M1 und M2 des Zentral
strahls M dargestellt sind. Außerdem sind für den Schnitt
punkt P der Raumdiagonalen der quadratischen Säule und damit
des VOI die entsprechenden Projektionen P1 und P2 gezeigt. Im
Falle der hier zugrunde gelegten idealen Geometrie steht die
Detektorebene für beliebige Detektorpositionen rechtwinklig
zu der x-y-Ebene. Ebenfalls für beliebige Detektorpositionen
steht die u-Achse des auf den Detektor 9 bezogenen Koordina
tensystem parallel zu der x-y-Ebene und die v-Achse des ge
nannten Koordinatensystems, wie schon erwähnt, parallel zu
der z-Achse und damit senkrecht auf der Zeichenebene der Fig. 5.
Bei infolge mechanischer Instabilitäten gestörter Geometrie
ist dagegen der Detektor 9 in der in Fig. 4 gezeigten Weise
in den einzelnen Detektorpositionen relativ zur Systemachse Z
u. U. unterschiedlich verkippt. In den vielen praktischen Fäl
len sind die mechanischen Instabilitäten des C-Arms 7 jedoch
so gering, daß von der beschriebenen idealen Geometrie ausge
gangen werden kann.
Werden die Begrenzungskanten der das VOI veranschaulichenden
Säule in Zentralprojektion für die beiden Detektorpositionen
D1 und D2 mit den Fokuspositionen F1 und F2 als Projektions
zentren auf die Detektorfläche abgebildet, so ergeben sich
bei Betrachtung der Detektorfläche in Richtung des jeweiligen
Zentralstrahls die Abbildungen gemäß Fig. 6.
Es wäre nun denkbar, zur Kennzeichnung eines VOI den sich ge
mäß Fig. 6 ergebenden Abbildungen entsprechende Markierungen
in die zur Auswahl eine VOI angezeigten 2D-Zentralprojek
tionen einzublenden. Da es sich bei einem VOI aber um ein
virtuelles Volumen handelt, das als solches ohnehin nicht mit
"vorderen" und "hinteren" Grundflächen in mittels Röntgen
strahlung aufgenommenen 2D-Zentralprojektionen abgebildet
werden kann, werden statt dessen, so wie dies in Fig. 7 ver
anschaulicht ist, rechteckförmige Markierungen R1 und R2 ein
geblendet, bei denen es sich um 2D-Zentralprojektionen der
Schnittfläche der das VOI verkörpernden quadratischen Säule
mit einer parallel zu der x-y-Ebene durch den Schnittpunkt P
der Raumdiagonalen der das VOI verkörpernden quadratischen
Säule verlaufenden Ebene auf die Detektorpositionen D1 und D2
handelt.
Von den beiden Markierungen R1 und R2 kann wechselweise je
weils eine frei positioniert und frei in ihrer Größe defi
niert werden. Für die jeweils andere Markierung bleibt damit
unter der Vorgabe einer quadratischen Grundfläche des VOI nur
ein Freiheitsgrad übrig, nämlich ihre Position in u-Richtung.
Wird diese verändert, hat dies gemäß den Projektionsgesetzen
der Zentralprojektion zumindest über den Vergrößerungsfaktor
eine Rückwirkung auf die Markierung in der ersten 2D-Zentral
projektion. Bei einer Variation der Größe der ersten Markie
rung und/oder bei Verschiebung der ersten Markierung in Rich
tung der u- und/oder v-Achse wird die zweite Markierung kon
tinuierlich gemäß den Projektionsgesetzen der Zentralprojek
tion verändert.
Durch die Verwendung rechteckiger Markierungen R1, R2 zur
Kennzeichnung des VOI ist es leicht möglich, zu gewährlei
sten, daß von dem für den jeweiligen Untersuchungsfall maß
geblichen Bereich des Untersuchungsobjektes 3D-Bilddaten re
konstruiert werden, indem die Markierungen R1 und R2 so posi
tioniert und dimensioniert werden, daß der maßgebliche Teil
(z. B. Organ) des Untersuchungsobjektes in beiden 2D-Zentral
projektionen in der Mitte der Markierung R1 bzw. R2 liegt.
Dies wird dadurch erleichtert, daß den Markierungen R1 und R2
Fadenkreuze H1 (20, 21 in Fig. 7) und H2 (22, 23 in Fig. 7)
zugeordnet sind, die derart angeordnet sind, daß der Schnitt
punkt der Fadenlinien der Abbildung des Schnittpunktes P der
Raumdiagonalen der das VOI verkörpernden quadratischen Säule
in der jeweiligen 2D-Zentralprojektion entspricht. Diese
Schnittpunkte werden jedoch nicht in den 2D-Zentralprojek
tionen dargestellt, da die Fadenlinien derart unterbrochen
sind, daß sie innerhalb der Markierungen R1 und R2 nicht
sichtbar sind. Diese Maßnahme ist getroffen, um Störungen der
Darstellung des zentralen Bereichs der 2D-Zentralprojektionen
und damit einer zur korrekten Auswahl des VOI notwendigen
Vordiagnose zu vermeiden.
Hat der Benutzer ein VOI in der beschriebenen Weise markiert,
kann er das Röntgendiagnostikgerät 1 in den Rekonstruktions
modus bringen, in dem 3D-Bilddaten bezüglich des ausgewählten
VOI rekonstruiert und in der jeweils gewünschten Weise auf
dem Monitor 17 angezeigt werden.
Im Rekonstruktionsmodus werden als Ausgangsparameter die Kan
tenlängen Lx, Ly und Lz (z. B. in mm) des durch die Markierun
gen R1 und R2 festgelegten quaderförmigen VOI berücksichtigt.
Dabei gilt Lx = Nx * dx, Ly = Ny * dy, Lz = Nz * dz. Der Benutzer
kann nun vor Beginn der Rekonstruktion wahlweise in jeder
Dimension (x-, y- und z-Richtung) entweder die Kantenlänge
eines Voxels vorgeben oder die Anzahl der Voxel, die der Qua
der in Richtung der jeweiligen Kante aufweist. Aus dem einen
berechnet der Rechner 15 jeweils das andere. Dem Benutzer
werden deshalb beide genannten Optionen angeboten, weil beide
ihre Vor- und Nachteile haben (z. B. konstantes Datenvolumen,
d. h. Anzahl von Voxeln, versus konstante Voxelgröße).
Eine zweite Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich
von der zuvor beschriebenen dadurch, daß der Auswahl eines
VOI und auch der anschließenden Rekonstruktion von diesbezüg
lichen 3D-Bilddaten nicht eine ideale Geometrie, sondern die
tatsächliche, durch mechanische Instabilitäten beeinflußte
Geometrie zugrundeliegt, wobei die tatsächliche Geometrie mit
Hilfe der bereits erwähnten Projektionsmatrizen erfolgt, die
bei N. Navab et al., a.a.O., beschrieben sind.
Diese Matrizen beschreiben vollständig die Zuordnung eines
beliebigen Objektpunktes zu seinem Bildpunkt auf der Detek
torebene:
(x, y, z)sind dabei die Koordinaten eines Objektpunktes im
Weltkoordinatensystem, z. B. in der Einheit mm, (u, v) sind
die Koordinaten dessen Bildpunktes im Detektorkoordinaten
system, üblicherweise in den Einheiten Zeilennummer und Spal
tennummer. Die 3 × 4 Matrix P beschreibt nicht nur die geo
metrische Abbildung (in homogenen Koordinaten), sondern sorgt
auch automatisch für den Einheitenwechsel zwischen den Koor
dinatensystemen. Das unmittelbare Ergebnis der Matrizenmulti
plikation ist dabei ein 3er Vektor, der noch so normiert wer
den muß, daß seine dritte Komponente eins ergibt. Der Ska
lierfaktor κ in Abbildungsgleichungen dieser Art bezeichnet
also keine Konstante, sondern steht für die jeweilige Normie
rung des Ergebnisses der Matrizenmultiplikation. Nimmt man
einen quadratischen Detektor mit nimage Zeilen und nimage Spal
ten an, so muß für alle Punkte innerhalb des MRV gelten, daß
die jeweiligen Bildpunkte für alle Projektionsmatrizen, d. h.
alle gemessenen Projektionen, jeweils Koordinatenwerte zwi
schen 1 und nimage annehmen, d. h. daß ihnen jeweils reale Meß
werte entsprechen. Die Projektionsmatrizen werden in einer
extra Kalibrierprozedur bestimmt, die nicht Gegenstand dieser
Erfindungsmeldung ist. Das Weltkoordinatensystem wird dabei
meist durch die Kalibrierprozedur festgelegt und ist nicht
mehr anlagen-/patientenbezogen. Insbesondere kann der Null
punkt des Weltkoordinatensystems weit entfernt sein vom Iso
zentrum (Punkt I in Fig. 1/2) des Gerätes. Es ist eine 3D-Re
konstruktion möglich unter direkter Verwendung dieser Projek
tionsmatrizen. Physikalische Parameter, wie z. B. jeweilige
Lage des Brennflecks, Abstand Fokus zu Detektor, Pixelgröße
auf dem Detektor, etc. sind dabei unbekannt, werden aber auch
nicht benötigt. Für die Rekonstruktion müssen Lage und Größe
des zu rekonstruierenden Volumens in Weltkoordinaten bekannt
sein. Dieses hat aber in diesem Falle keinen Bezug zum Ge
rät/Patienten und ist dem Anwender/Arzt unbekannt, im Gegen
satz zum Bildinhalt der einzelnen Projektionsaufnahmen. Ziel
dieser zweiten Ausführung ist es, nur aus den Bildern und den
zugehörigen Projektionsmatrizen ein VOI innerhalb des MRV zu
bestimmen. Vereinfacht wird wieder aus zwei Projektionen ein
regulärer Quader bestimmt mit Mittelpunkt (xM, yM, zM) und An
zahl der Voxel ncube sowie Voxelgröße svx in allen drei Dimen
sionen. Zur weiteren Vereinfachung der mathematischen Formeln
wird noch angenommen, daß die Bildebene des ersten Bildes (0-
Grad-Projektion) parallel zur yz-Ebene liegt und die Bild
ebene des zweiten Bildes (90-Grad-Projektion) parallel zur
xz-Ebene verläuft. Bezüglich des Koordinatenursprungs werden
keinerlei Annahmen gemacht.
Die interaktive Auswahl des VOI weist dann folgende Merkmale
auf:
- - Es wird von einem initialen VOI in Form eines Würfels der Kantenlänge ncube = Nx = Ny = Nz ausgegangen, wobei dessen Lage und Größe so gewählt ist, daß der Würfel innerhalb des MRV liegt und mittig vollständig in beide Projektions bilder abgebildet wird. Die Berechnung dieses initialen VOI erfolgt in einer zweistufigen Initialisierung und wird später genauer beschrieben.
- - Dieser Würfel kann mittels der Mouse 19 in seiner Größe und Position durch den Benutzer verändert werden, wobei die jeweils gewählte Position durch die Koordinaten (xM, yM, zM) des Mittelpunktes des Würfels, äquivalent durch dessen Bildpunkte (c1y, c1z) und (c2x, c2z) in den beiden Projektionsbildern, und die Größe durch die Anzahl ncube und die Voxelgröße svx der den Würfel bildenden Voxel be schrieben ist.
- - Als Ausgangswert für eventuelle weitere Modifikationen wird dem Benutzer jeweils das zuletzt bestimmte VOI in Form eines Würfels mit einer aktuellen Voxelgröße svx vor gegeben, dessen Mittelpunkt in dem Weltkoordinatensystem die Koordinaten (xM, yM, zM) hat. Die den Projektionen der Mittelebenen dieses Würfels entsprechenden Quadrate werden dem Benutzer als Markierungen des VOI gezeigt.
Die als Markierungen des VOI dargestellten Quadrate haben in
den beiden zu den Projektionswinkeln α1 = 0° und α2 = 90° ge
hörigen 2D-Zentralprojektionen folgende Bildkoordinaten:
- 1. Projektionswinkel α1 = 0°: (y-z-Ebene)
Mittelpunkt:
Ecke links oben:
Ecke rechts unten:
- 2. Projektionswinkel α2 = 90°: (x-y-Ebene)
Mittelpunkt:
Ecke links oben:
Ecke rechts unten:
Die 4 Größen xM, yM, zM, svx (Mittelpunktkoordinaten des Rekon
struktionswürfels bzgl. des den Projektionsmatrizen P0 und
P90 zugrundeliegenden Weltkoordinatensystems, und die Vo
xelgröße) werden durch das Verschieben der Quadrate bzw. de
ren Skalierung beeinflußt, so daß ein ständiges Auffrischen
der Darstellung erfolgen muß. Zum Beispiel erwirkt eine Ver
schiebung des Quadrates im linken Bild in x-Richtung eine
Vergrößerung/Verkleinerung des Fensters im rechten Bild.
Vereinfachend wird hier nur der Spezialfall eines Würfels als
Rekonstruktionsvolumen betrachtet, die Erweiterung auf einen
beliebigen Quader ist dem Fachmann möglich, ohne erfinderisch
tätig werden zu müssen.
Als erstes aber müssen, bei festgehaltenem ncube, z. B. ncube =
256, initiale Werte für die 4 Parameter anhand der beiden
Projektionsmatrizen (P0 und P90) berechnet werden. Dies ge
schieht in einer zweistufigen Initialisierungsrechnung:
Man beginnt mit der Definition eines im Weltkoordinatensystem
zentrierten Würfels und bildet diesen in die Detektorebene
ab:
xM = yM = zM : = 0, svx : = 0.4 (oder be
liebiger anderer Wert) (1)
Abbildung des Ursprungs:
Dieser Würfel liegt möglicherweise weit außerhalb des MRV,
d. h. den Bildkoordinaten entsprechen möglicherweise keine
Meßpositionen auf dem Detektor. Dennoch kann aus der Abbil
dung des Mittelquadrates des Würfels (yz-Ebene) die Länge der
Diagonale dessen Bildes in Detektoreinheiten (Anzahl von
Pixeln) berechnet werden:
Daraus ergibt sich folgender Skalierungsfaktor (Umrechnung
Pixel in mm, gleichzeitig Skalierungsfaktor für Darstellung
linkes Bild):
Der Würfel wird nun so verschoben, daß sein Mittelpunkt da
nach auf die Bildmitte der ersten Projektion abgebildet wird.
Daraus folgt für die neuen Würfelmittelpunktkoordinaten:
Analoges Vorgehen mit P90 mit Ermittlung von Δp2 und λ2 unter
Benutzung der soeben berechneten Größen yM und zM statt der
initialen Werte yM = 0 und zM = 0 führt zur Berechnung von
xM:
Nun ist der Würfel so positioniert, daß er in beiden Projek
tionen bildmittig dargestellt wird. Auf Grund der willkürlich
definierten Voxelgröße svx sind aber die Kanten des Würfels
eventuell nicht sichtbar, da sie außerhalb der Projektions
bilder liegen, oder die Würfel sind viel zu klein darge
stellt.
Letzte zu berechnende Größe ist nunmehr eine Voxelgröße svx
derart, daß der Würfel in beiden Projektionen in einer sinn
vollen Größe dargestellt wird. Für beide dargestellten Bilder
legt man dazu eine gewünschte Kantenlänge nwindow in Pixeln
fest, z. B. nwindow = nimage/2, und berechnet daraus die zuge
hörige passende Voxelgröße:
Damit beide Fenster (linkes und rechtes Bild) initial darge
stellt werden können, empfiehlt es sich, den kleineren Wert
zur Initialisierung zu benutzen.
Beispiel für gebräuchliche Werte der zusätzlichen Parameter:
nimage: = 512
nwindow = 256
ncube: = 256
nwindow = 256
ncube: = 256
Nachdem das VOI im Weltkoordinatensystem initial plaziert
worden ist, kann es nun vom Benutzer interaktiv verändert
werden. Wird in einem der beiden dargestellten Bilder das
Quadrat durch den Benutzer verschoben, so werden die Para
meter für yM/zM bzw. xM/zM entsprechend der Gleichungen 5-7
angepaßt, und die Darstellung für beide Bilder aufge
frischt - für das jeweils andere Bild erfolgt (eine mögli
cherweise kaum sichtbare) Skalierung. Wird ein Quadrat ska
liert, so wirkt sich das ebenfalls auf das andere Bild aus
(neue Skalierung).
Im folgenden werden die elementaren Manipulationen näher be
schrieben, wobei zu beachten ist, daß die Kantenlänge des
Würfels nur durch das Produkt ncube * svx gegeben ist, also durch
Veränderung jeder dieser beiden Größen beeinflußbar ist.
- 1. Verschieben des Würfels:
Diese Manipulation führt zu einer Änderung der Rekonstruk tionsparameter (xM, yM, zM) (Würfelmittelpunktskoordina ten). Außerdem ändert sich die Skalierung für die Darstel lung des Würfels im jeweils anderen Projektionsbild (Ska lierung). Das Quadrat im ersten Projektionsbild werde z. B. um du Pixel in Richtung der u-Achse und dv Pixel in Rich tung der v-Achse verschoben. Diese Verschiebung kann mit Hilfe des Skalierfaktors λ in eine Verschiebung des Wür fels (in mm) umgerechnet werden:
zMneu = zMalt + λ1 * du
yMneu = yMalt + λ1 * dv
Diese Werte werden in die Gleichungen für die Abbildung des Würfels eingesetzt und die Darstellung in beiden Pro jektionsbildern aufgefrischt. Ausserdem werden die beiden Skalierfaktoren λ1 und λ2 neu berechnet. Die Voxelanzahl ncube und die Voxelgröße svx bleiben durch diese Manipula tion unangetastet. Eine Verschiebung des Quadrats im zwei ten Projektionsbild erfolgt analog zum eben beschriebenen Verfahren. - 2. Veränderung der Würfelgröße durch Änderung der Voxelan
zahl:
Die Veränderung der Größe des dargestellten Quadrats be wirkt dabei eine Änderung der initial festgelegten Vo xelanzahl ncube, während die Voxelgröße svx konstant gehal ten wird. Wird - implementationsabhängig - gleichzeitig auch noch der Mittelpunkt des Würfels verschoben, erfolgt zusätzlich eine Veränderung der Rekonstruktionsparameter wie im vorangegangenen Punkt 1 beschrieben. Einer Ver größerung des Quadrates im ersten Projektionsbild um d Pi xel entspricht eine Vergrößerung des Rekonstruktionskubus um k Voxel, wobei gilt:
k = λ1 * d/svx
Analoges Vorgehen wird für eine Veränderung im zweiten Bild verwendet. - 3. Veränderung der Würfelgröße durch Änderung der Voxelgröße:
Bei dieser Manipulation wird das zu rekonstruierende Volu men verändert, ohne dabei die Anzahl der Voxel ncube, dafür aber die Voxelgröße svx zu verändern. Wird im ersten Pro jektionsbild das Quadrat um d Pixel vergrößert, so ent spricht dies einer Vergrößerung des Rekonstruktionskubus um λ1 * d mm. Da die Anzahl der Voxel konstant bleiben soll, errechnet sich die neue Größe zu:
Svxneu = (svxalt * ncube + λ1 * d)/ncube
Kommt es aufgrund der Implementierung dieser Funktion außerdem zu einer Verschiebung des Würfelmittelpunktes, so muß dieser entsprechend der Rechenvorschrift von Punkt 1 neu berechnet werden.
Im Falle beider Ausführungsbeispiele muß das VOI nicht not
wendigerweise eine quadratische Grundfläche aufweisen. Für
nicht quadratische Grundflächen der das VOI verkörpernden
Säule sollte man im Sinne einer sauberen Definition der Ob
jekt-Grundfläche von orthogonalen Projektionen ausgehen und
einem definierten Bezug zu den x- und y-Achsen des Weltkoor-
dinatensystems (z. B. D1 und D2 jeweils parallel zu einer
Achse). Ansonsten wäre eine differenziertere Rechnung von
nöten.
Eine elegante Methode (Kreiszylinder als VOI), diese Ein
schränkungen zu umgehen, ist weiter unten beschrieben.
Im Rekonstruktionsmodus können auch Optionen vorgesehen sein,
die die Einstellung der Voxelgröße und damit der Ortsauf
lösung, isotrop oder anisotrop, erlaubt.
Bei der zuvor beschriebenen Vorgehensweise unter Verwendung
der zu den Projektionswinkel α1 = 0° und α2 = 90 Grad gehöri
gen 2D-Zentralprojektionen betrachtet man die perspektivische
Abbildung der beiden orthogonalen zur z-Achse parallelen Mit
telebenen der dem VOI entsprechenden quadratischen Säule.
Dies ist nur ein Spezialfall einer allgemeineren Betrach
tungsweise, bei der das VOI als Kreiszylinder definiert ist,
dessen Mittelachse parallel zur z-Achse und dessen Stirnflä
chen parallel zur x-y-Ebene verlaufen. Dieser Kreiszylinder
ist durch folgende Parameter definiert:
r = Radius
PM = (xM, yM) = Lage der Achse (Durchstoßpunkt durch x-y-Ebene)
Zu = z-Lage der unteren Begrenzungsebene
Zo = z-Lage der oberen Begrenzungsebene
PM = (xM, yM) = Lage der Achse (Durchstoßpunkt durch x-y-Ebene)
Zu = z-Lage der unteren Begrenzungsebene
Zo = z-Lage der oberen Begrenzungsebene
Für eine beliebige 2D-Zentralprojektion wird die Lage des
Projektionszentrums (Position des Fokus der Röntgenstrahlen
quelle 8) mit S = (xs, ys, zs) bezeichnet.
Ist die Abbildungsgeometrie in physikalischen, d. h. direkt
interpretierbaren Einheiten beschrieben, wie im ersten Aus
führungsbeispiel, so ist S automatisch bekannt. Bei implizi
ter Beschreibung der Geometrie durch Projektionsmatrizen kann
S leicht berechnet werden. Siehe dazu Formel (3) aus N. Navab
et al., a.a.O.
S0 = (xs, ys) sei die orthogonale Projektion von S auf die x-
y-Ebene.
d = | S0P0 | bezeichnet den zu einer Detektorposition D0 gehöri
gen Abstand von S0 zu P0, d. h. den Abstand des Punktes S0 von
der Mittelachse des Kreiszylinders.
Betrachtet man die Ebene durch P0 senkrecht zur Verbindungs
geraden der projizierten Fokusposition S0 mit P0, so wird als
Bild des VOI auf dem Detektor 9 die perspektivische Abbildung
eines Rechteckes in dieser Ebene verwendet, das vertikale
Kanten parallel zur z-Achse hat und horizontale Kanten paral
lel zur x-y-Ebene, die bei z = Zu und z = Zo liegen. Die
Breitenausdehnung des Rechtecks wird symmetrisch zur Zylin
derachse gewählt und ist in der x-y-Ebene durch zwei Punkte
Q1 = (xq1,yq1) und Q2 = (xq2,yq2) gegeben. Bei einer Recht
ecksbreite von 2b gilt für die Koordinaten der beiden Rand
punkte Q1,2 die Beziehung
xq1,2 = xM ± b * (yM-ys)/d
yq1,2 = yM ± b * (xs-xM)/d
yq1,2 = yM ± b * (xs-xM)/d
Die gebräuchlichsten Belegungen für b sind b = r und b = r'
der Wert kann aber auch noch um eine Sicherheitsschwelle er
weitert werden.
Die geometrischen Verhältnisse sind in Fig. 8 veranschau
licht. Dabei sind oberhalb der Symmetrieachse S0P0 die Ver
hältnisse für b = r' und unterhalb der Symmetrieachse S0P0
die Verhältnisse für b = r dargestellt.
b = r entspricht der Wahl Q1 = P1 und Q2 = P2 (untere Hälfte
von Fig. 8, P1 nicht dargestellt). Dabei wird ein kleiner
Teil des VOI (schraffiertes Kreissegment in Fig. 8) als
außerhalb des VOI liegend dargestellt. Bei den vorliegenden
geometrischen Verhältnissen ist dies aber zu vernachlässigen.
Man ist außerdem auf der sicheren Seite, denn sieht der Be
nutzer ein interessierendes Detail außerhalb der angezeigten
Umgrenzung, so vergrößert er natürlich den Radius r oder än
dert die Position der Mittelachse des Kreiszylinders. Soll
der volle Kreiszylinder abgebildet werden, so ist b = r' zu
wählen, d. h. Q1 = P1' und Q2 = P2' (P2' in Fig. 8 nicht dar
gestellt). Bei P1' und P2' handelt es sich um die in der x-y-
Ebene liegenden Schnittpunkte der von S0 ausgehenden Tangen
ten an den Kreiszylinder mit der Ebene des Rechtecks. r und
r' lassen sich leicht ineinander überführen.
Wird auf die vorstehend beschriebene Weise ein kreiszylinder
förmiges VOI ausgewählt, sind Anzahl und Projektionsrichtun
gen der dieser Auswahl zugrundeliegenden 2D-Zentralprojek
tionen beliebig wählbar.
3D-Bildaten werden im Gegensatz zu den zuvor beschrieben Vor
gehensweisen nicht nur bezüglich des ausgewählten VOI, son
dern bezüglich eines das kreiszylinderförmige VOI enthalten
den Quaders rekonstruiert, dessen Kanten parallel zu den Ach
sen des Weltkoordinatensystems verlaufen und bei dem es sich
vorzugsweise um eine quadratische Säule handelt. Der Quader
kann wahlweise von minimaler Größe sein, d. h. er tangiert den
Kreiszylinder, oder entsprechend einem einstellbaren Sicher
heitsfaktor leicht größer als der Kreiszylinder sein. Bei
dieser Vorgehensweise liegt der umschriebene Quader zwar
meist innerhalb des MRV, aber es ist auch möglich, daß einige
Voxel des Quaders, insbesondere in Nähe der Kanten, nicht nur
außerhalb des selektierten zylinderförmigen VOI liegen, son
dern sogar außerhalb des MRV. Solche Voxel können aber bei
der Rekonstruktion als solche erkannt und entsprechend mar
kiert werden, z. B. durch Belegung mit Null.
Im Falle beider Ausführungsbeispiele kann der Benutzer ge
wünschtenfalls das Röntgendiagnostikgerät 1 vor dem Übergang
in den Rekonstruktionsmodus noch in einen Kontrollmodus brin
gen, in dem er zusätzlich zu den im Auswahlmodus verwendeten
2D-Zentralprojektionen einzelne, mehrere oder auch sämtliche
aufgenommene 2D-Zentralprojektionen auswählen kann, worauf
der Rechner auch in die zusätzlich ausgewählten 2D-Zentral
projektionen die dem ausgewählten VOI entsprechenden Markie
rungen einblendet.
Die Auswahl zusätzlicher 2D-Zentralprojektionen kann mittels
der Mouse 19 erfolgen, beispielsweise, indem der Benutzer
durch die auf dem Monitor 17 angezeigten 2D-Zentralprojek
tionen scrollt (blättert) und diejenigen, die er zusätzlich
auswählen will, durch Mouseclicks kennzeichnet, worauf die
Einblendung der entsprechenden Markierung erfolgt. Um sich
anhand der im Auswahlmodus verwendeten sowie der im Kontroll
modus zusätzlich ausgewählten 2D-Zentralprojektionen einen
Überblick über das ausgewählte VOI zu verschaffen, kann der
Benutzer innerhalb des Kontrollmodus in einen Cine-Modus ge
hen, in dem die Markierungen enthaltenden 2D-Zentralprojek
tionen kinofilmartig als Cine-Replay auf dem Monitor darge
stellt werden.
Der Benutzer kann dann leicht erkennen, ob sich der jeweils
interessierende Bereich des Untersuchungsobjektes, z. B. ein
in Fig. 7 mit A1 bzw. A2 bezeichnetes Aneurysma, in einer der
2D-Zentralprojektionen außerhalb des VOI befindet. Ist dies
der Fall, kann der Benutzer nochmals in den Auswahlmodus
wechseln und die getroffene Auswahl des VOI korrigieren.
Ebenfalls im Falle beider Ausführungsbeispiele hat der Benut
zer im Rekonstruktionsmodus die Option, zwischen minimalen
Artefakten und maximaler Geschwindigkeit zu wählen. In erste
rem Falle werden die vollständigen Daten aller 2D-Zentralpro
jektionen bei der Rekonstruktion der 3D-Bilddaten berücksich
tigt, in letzterem Falle jedoch nur diejenigen Teildaten der
einzelnen 2D-Zentralprojektionen, die zur Rekonstruktion von
3D-Bilddaten bezüglich des VOI unbedingt erforderlich sind.
Hierbei ist zu beachten, daß der Schnittpunkt P der Geraden
F1_P1 und F2_P2 (Fig. 5) dem Schnittpunkt der Raumdiagonalen
der dem VOI entsprechenden quadratischen Säule der den Mit
telpunkt des VOI in Weltkoordinaten darstellt, dessen Koordi
naten im Weltkoordinatensystem ermittelt werden können. Die
Größe des VOI ergibt sich aus den du- und dv-Inkrementen des
Detektors, rückprojiziert in die detektorparallele Ebene
durch den Ursprung O des Weltkoordinatensystems und bezogen
auf die gewünschte, angezeigte Kantenlänge des VOI, ausge
drückt in Pixeln. Die zur Rekonstruktion von 3D-Bilddaten be
züglich des VOI benötigten Teildaten werden ermittelt, indem
auf die Weiten der orthogonalen, detektorparallelen Projek
tionen ein Faktor der Größe √2 zuzüglich eines gewissen
Sicherheitsrahmens aufgeschlagen werden. Der Faktor hat die
Größe √2 wegen der längeren Diagonalen der quadratischen
Grundfläche, welche die Breite des VOI in der 2D-Zentralpro
jektion bei α = 45° darstellt.
Die beschriebene Vorgehensweise kann auch als Schnitt der
beiden Ebenen, die durch Fi, Pi und z gehen (i = 1 oder 2),
umschrieben werden. Es ist grundsätzlich für beliebige Win
keldifferenzen von α1 und α2 anwendbar, solange die Differenz
wenigstens ca. 5° beträgt.
Im Falle der Fig. 1 und 2 erfolgt die Bewegung der Rönt
genstrahlenquelle 8 und des Detektors 9 zur Aufnahme der 2D-
Zentralprojektionen um eine parallel zur Längsachse der Lage
rungsplatte bzw. zur Körperlängsachse des Patienten verlau
fende Achse. Alternativ kann diese Bewegung im Rahmen der Er
findung auch um eine andere Achse, beispielsweise eine quer
zur Längsachse der Lagerungsplatte bzw. zur Körperlängsachse
des Patienten verlaufende Achse, erfolgen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Rekonstruieren von 3D-Bilddaten bezüglich
eines interessierenden Volumens eines Untersuchungsobjekts,
bei dem mittels eines flächenhaften Detektors von einer
Strahlungsquelle ausgehende Strahlung empfangen wird, aufwei
send die Verfahrensschritte
- a) Gewinnung einer Vielzahl von 2D-Zentralprojektionen unter unterschiedlichen Projektionsrichtungen,
- b) Anzeigen von wenigstens zwei Zentralprojektionen der Viel zahl von Zentralprojektionen,
- c) Markieren der Kontur des interessierenden Volumens in ei ner ersten angezeigten 2D-Zentralprojektion und Einblenden einer entsprechenden Markierung in die erste angezeigte 2D-Zentralprojektion,
- d) Einblenden einer Markierung in die andere(n) angezeigte(n) 2D-Zentralprojektion(en), die der in die erste 2D-Zentral projektion eingeblendeten Markierung entsprechenden Kon tur(en) anzeigen, und
- e) Rekonstruieren von 3D-Bilddaten des den Markierungen ent sprechenden interessierenden Volumens aus der Vielzahl von 2D-Zentralprojektionen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem vor dem Rekonstruieren
von 3D-Bilddaten erforderlichenfalls die Markierungen verän
dert werden, wobei bei Veränderung der in eine angezeigte 2D-
Zentralprojektion eingeblendeten Markierung die in die an
dere(n) angezeigte(n) 2D-Zentralprojektion(en) eingeblen
dete(n) Markierung(en) entsprechend angepaßt wird (werden).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem beim Rekon
struieren von 3D-Bilddaten des den Markierungen entsprechen
den interessierenden Volumens von den den einzelnen 2D-Zent
ralprojektionen entsprechenden Daten nur diejenigen Teildaten
berücksichtigt werden, die zum Rekonstruieren von 3D-Bildda
ten des den Markierungen entsprechenden interessierenden Vo
lumens unbedingt erforderlich sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem belie
bige weitere 2D-Zentralprojektionen auswählbar sind, in die
der Kontur des interessierenden Volumens entsprechende Mar
kierungen eingeblendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der
Kontur des interessierenden Volumens entsprechende Markierun
gen in alle 2D-Zentralprojektionen eingeblendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem alle 2D-Zentral
projektionen in die eine Markierung eingeblendet wird kino
filmartig aufeinanderfolgend (cine-replay) mit eingeblendeten
Markierungen angezeigt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem in die
2D-Zentralprojektionen jeweils eine wenigstens im wesent
lichen rechteckförmige Markierung eingeblendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem in die
2D-Zentralprojektionen jeweils eine Markierung eingeblendet
wird, die ein Fadenkreuz aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem die Fadenlinien des Fa
denkreuzes in ihrem zentralen Bereich unterbrochen sind.
Priority Applications (3)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19962666A DE19962666A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Verfahren zum Rekonstruieren von 3D-Bilddaten bezüglich eines interessierenden Volumens eines Untersuchungsobjekts |
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Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE19962666A DE19962666A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Verfahren zum Rekonstruieren von 3D-Bilddaten bezüglich eines interessierenden Volumens eines Untersuchungsobjekts |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE19962666A1 true DE19962666A1 (de) | 2001-07-05 |
Family
ID=7934269
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE19962666A Withdrawn DE19962666A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Verfahren zum Rekonstruieren von 3D-Bilddaten bezüglich eines interessierenden Volumens eines Untersuchungsobjekts |
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| Country | Link |
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| US (1) | US6720966B2 (de) |
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