DE19908485A1 - Wippkran - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Wippkran mit einer Kranbasis (9, 15), einem zwischen einer Flachstellung und einer Steilstellung schwenkbar an der Kranbasis (9, 15) gelagerten Wippausleger (13) und einem in einer ersten Gelenkverbindung (27) im Abstand von der Schwenkachse (11) des Wippauslegers (13) an der Kranbasis (9, 15) und in einer zweiten Gelenkverbindung (25) im Abstand von der Schwenkachse (11) am Wippausleger (13) angreifenden Wippantrieb (29) vorgeschlagen. Der Wippantrieb (29) weist wenigstens ein zwischen den beiden Gelenkverbindungen (25, 27) angreifendes Kolben-Zylinder-Hydraulikkraftgerät auf, das sowohl zugkraftsteif als auch druckkraftsteif mit der Kranbasis (9, 15) und dem Wippausleger (13) verbunden ist. Das Hydraulikkraftgerät (29) bildet mechanische Endanschläge zwischen einem Zylinder (31) und seinem in dem Zylinder verschiebbaren Kolben (33), die zugleich Wippwegbegrenzungsanschläge des Wippauslegers (13) bilden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Wippkran.
Baukrane sind üblicherweise als Turmdrehkrane ausgebildet, auf deren
Horizontalausleger für die horizontale Lastverschiebung eine Laufkatze
geführt ist. Bei einem solchen Baukran muß der vom Ausleger überstrichene
Drehbereich frei von Hindernissen sein. Verringerte Anforderungen an die
Hindernisfreiheit haben Baukrane mit Wippausleger, bei welchen der
Wippausleger zwischen einer Flachstellung und einer Steilstellung schwenk
bar an einer Kranbasis, zumeist auch hier einem Kranturm gelagert ist. In der
Steilstellung ist die radiale Erstreckung des vom Ausleger überstrichenen
Drehbereichs sehr klein, so daß radial außen liegenden Hindernissen
ausgewichen werden kann.
Bei herkömmlichen Turm-Wippkranen ist der Wippausleger über ein in seiner
Länge verstellbares Seilsystem zu einer an der Kranbasis angeordneten
Wippwinde hin abgespannt. Problematisch bei derartigen Wippantrieben ist
die Festlegung der steilen Endstellung des Wippauslegers, wenn ungewoll
tes Zurückklappen des hochgestellten Wippauslegers mit Sicherheit
verhindert werden soll. Dies gilt insbesondere dann, wenn der hochgestellte
Wippausleger noch Windkräften ausgesetzt ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen insbesondere als Baukran geeigneten
Wippkran zu schaffen, dessen Wippausleger einfach und präzise auf seine
Endstellungen, insbesondere auf die Steilstellung einstellbar ist.
Die Erfindung geht aus von einem Wippkran mit einer Kranbasis, einem
zwischen einer Flachstellung und einer Steilstellung schwenkbar an der
Kranbasis gelagerten Wippausleger und einem in einer ersten Gelenkver
bindung im Abstand von der Schwenkachse des Wippauslegers an der
Kranbasis und in einer zweiten Gelenkverbindung im Abstand von der
Schwenkachse am Wippausleger angreifenden Wippantrieb und ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Wippantrieb wenigstens ein zwischen den beiden
Gelenkverbindungen angreifendes Kolben-Zylinder-Hydraulikkraftgerät
aufweist. Bei einem solchen Wippkran bestimmt die Position des Kolbens
in seiner eingezogenen Stellung und in seiner ausgefahrenen Stellung
unmittelbar die Position des Wippauslegers, womit die Steilstellung und die
Flachstellung des Wippauslegers mechanisch definiert werden kann, ohne
daß es zu justierender Endschalter oder dergleichen bedarf. Zweckmäßiger
weise ist das oberhalb der Schwenkachse des Wippauslegers angeordnete
Hydraulikkraftgerät sowohl zugkraftsteif als auch druckkraftsteif mit der
Kranbasis und dem Wippausleger verbunden. Hierdurch kann windkraftver
anlaßtes Hochklappen des Wippauslegers oder gar Zurückklappen über die
Steilstellung hinaus verhindert werden. Zweckmäßigerweise hat das
Hydraulikkraftgerät mechanische Endanschläge zwischen seinem Zylinder
und seinem in dem Zylinder verschiebbaren Kolben, und diese Endanschläge
bilden zugleich Wippwegbegrenzungsanschläge des Wippauslegers.
Aus Gründen der Betriebssicherheit muß das auf den Wippausleger aufgrund
des Auslegergewichts und der anhängenden Last wirkende Lastmoment
überwacht werden. Die anhängende Last kann umso größer sein, je steiler
der Wippausleger steht. Im Bereich der Steilstellung ist jedoch nicht mehr
das Lastmoment, sondern die Tragfähigkeit, d. h. das maximale Lastmoment
für die maximale Belastbarkeit des Krans zu überwachen. Während die
Maximallastüberwachung im Bereich der Steilstellung durch herkömmliche
Kraftmeßeinrichtungen beispielsweise im Bereich des Lasthakens oder des
Hubwerks in herkömmlicher Weise durchgeführt werden kann, ist in einer
bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, daß die Lastmomentüberwachung
bei flachgestelltem Wippausleger unmittelbar durch Überwachung des
Hydraulikdrucks in dem Hydraulik-Kraftgerät oder seiner zugeordneten
Hydraulikdruck-erzeugenden Anlage durchgeführt wird. Durch Messen des
Hydraulikdrucks läßt sich ein Informationssignal gewinnen, welches mehr
oder weniger exakt die Größe des Lastmoments repräsentiert. Die Ab
weichung, mit der der Hydraulikdruck das Lastmoment repräsentiert, kann
vergleichsweise klein gehalten werden, wenn der Abstand der ersten
Gelenkverbindung von der Schwenkachse des Wippauslegers um weniger
als 20%, vorzugsweise jedoch um weniger als 10% größer ist als der
lotrechte Abstand der Verbindungslinie der beiden Gelenkverbindungen von
dieser Schwenkachse. Bei einer solchen Ausgestaltung bewegt sich die
Kraftwirkungslinie des Hydraulikkraftgeräts im wesentlichen tangential zu
einem Kreis um die Schwenkachse des Wippauslegers mit der Folge, daß die
von dem Kraftgerät auf den Wippausleger ausgeübte Kraft und dement
sprechend der Hydraulikdruck in dem Kraftgerät proportional zum Lastmo
ment des Wippauslegers ist.
Bei dem Wippkran handelt es sich bevorzugt um einen Turm-Wippkran, bei
welchem die Kranbasis einen Kranturm sowie einen dem Wippausleger
abgewandt von dem oberen Ende des Kranturms abstehenden Gegenaus
leger aufweist, an welchem der Wippausleger seinerseits schwenkbar
gelagert ist. Das Hydraulikkraftgerät ist zweckmäßigerweise oberhalb der
Schwenkachse des Wippauslegers angeordnet und verbindet den Wipp
ausleger mit dem Gegenausleger. Wenngleich es sich bei einem solchen
Turm-Wippkran auch um einen obendrehenden Kran handeln kann, so ist
doch ein untendrehender Turm-Wippkran aus Gründen des einfacheren Auf-
und Abbaus im Baukranbetrieb bevorzugt.
Um den Auf- und Abbau des Wippkrans für Transportzwecke zu verein
fachen, ist der Gegenausleger zweckmäßigerweise um eine etwa parallel zur
Schwenkachse verlaufende Gelenkachse schwenkgelenkig mit dem
Kranturm verbunden und zum unteren Ende des Kranturms hin abgespannt.
An dem Gegenausleger und dem Kranturm können einander zugeordnete,
bei Druckbeanspruchung der Abspannung wirksame Anschläge vorgesehen
sein. Diese Anschläge verhindern, daß der Wippausleger in der Steilstellung
bei Windlast zusammen mit dem Gegenausleger nach hinten überkippt.
Üblicherweise ist an der Kranbasis auf der dem Wippausleger abgewandten
Seite seiner Schwenkachse ein Gegengewichtskörper angeordnet. In einer
bevorzugten Ausgestaltung ist dieser Gegengewichtskörper quer zur
Schwenkachse beweglich geführt und mit dem Wippausleger über eine
Antriebsverbindung gekuppelt, derart, daß der Gegengewichtskörper in der
Steilstellung des Wippauslegers der Schwenkachse nähergelegen ist als in
der Flachstellung. Auf diese Weise wird die Tendenz des Gesamtschwer
punkts sich abhängig von der Wippstellung des Wippauslegers zu verlagern,
verringert. Das Gewicht des Gegengewichtkörpers läßt sich auf diese Weise
verringern.
Von besonderem Vorteil ist auch, wenn die den Gegengewichtskörper an
der Kranbasis führende Führung mit wachsender Annäherung des Wipp
auslegers an die Steilstellung sich in vertikaler Richtung nach unten
verlagert. Der über die Antriebsverbindung, bei der es sich bevorzugt um
eine mechanische Antriebsverbindung, insbesondere eine Seilverbindung
handelt, mit dem Wippausleger verbundene Gegengewichtskörper sorgt
zumindest angenähert für einen Ausgleich des den Wippausleger zur
Flachstellung hin drehenden Auslegermoments und damit der von dem
Hydraulikkraftgerät beim Anheben des Wippauslegers aufzubringenden
Kräfte. Die Verhältnisse können so getroffen sein, daß sich der Wipp
ausleger und der mit ihm mechanisch gekuppelte Gegengewichtskörper
bezogen auf die Schwenkachse des Wippauslegers nahezu im Gleichgewicht
befinden und dementsprechend von dem Hydraulik-Kraftgerät nur noch die
zum Anheben der Last zusätzlich erforderlichen Kräfte bereitgestellt werden
müssen.
Bei der Führung des Gegengewichtskörpers kann es sich um Hebel oder
Lenker handeln. Zu besonders einfachen und stabilen Konstruktionen
gelangt man, wenn die Führung als Schrägflächenführung ausgebildet ist,
längs der der Gegengewichtskörper zwischen einer der Flachstellung des
Wippauslegers zugeordneten, der Schwenkachse entfernten, oberen
Stellung und einer der Steilstellung des Wippauslegers zugeordneten, der
Schwenkachse nähergelegenen unteren Stellung verfahrbar ist. Es versteht
sich, daß der Gegengewichtskörper sowohl an dem turmoberen Gegenaus
leger, aber auch im Bereich des unteren Turmendes auf einer Plattform des
Drehwerks angeordnet sein kann.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines untendrehenden Turm
drehkrans mit Wippausleger;
Fig. 2 eine Detaildarstellung, die die Anlenkung des Wippauslegers
am oberen Ende des Kranturms zeigt;
Fig. 3 eine schematische Skizze zur Erläuterung der Kinematik des
Wippantriebs;
Fig. 4 ein Diagramm zur Erläuterung des Zusammenhangs "anheb
bare Last L" in Abhängigkeit der Ausladung s des Wipp
auslegers;
Fig. 5 und 6 eine Variante des Turmdrehkrans mit abhängig von der
Stellung des Wippauslegers beweglichem Gegengewichts
körper in einer Flachstellung des Wippauslegers und einer
Steilstellung des Wippauslegers und
Fig. 7 eine Variante eines Turmdrehkrans mit abhängig von der
Stellung des Wippauslegers verfahrbarem Gegengewichts
körper.
Fig. 1 zeigt einen Baukran in Form eines untendrehenden Turmkrans. Der
Kran hat eine stationäre, gegebenenfalls jedoch fahrbare untere Plattform
1, auf der eine obere Plattform 3 mittels eines Drehwerks 5 um eine
vertikale Drehachse 7 drehbar gelagert ist. Auf der oberen Plattform 3 ist
ein als Rohr oder Gitterfachwerk ausgebildeter Turm 9 aufgesetzt, der an
seinem oberen Ende einen zwischen einer Flachstellung (dargestellt mit
ausgezogenen Linien) und einer Steilstellung (dargestellt mit strichpunktier
ten Linien) um eine horizontale Schwenkachse 11 schwenkbaren Wipp
ausleger 13 trägt. Abhängig von der Wippstellung des Wippauslegers 13
ändert sich die Ausladung des Krans, d. h. der Abstand seines vom freien
Ende des Wippauslegers 13 herabhängenden Lasthakens 15 von der
Drehachse 7. Wie am besten auch Fig. 2 zeigt, ist das turmnahe Ende des
Wippauslegers 13 in einem die Schwenkachse 11 bildenden Gelenk an
einem Gegenausleger 15 gelagert, der seinerseits um eine zur Schwen
kachse 11 parallele Klappachse 17 gelenkig auf dem oberen Ende des
Turms 9 gelagert ist. Der Gegenausleger 15, der, wie auch der Wipp
ausleger 13, als Fachwerk- oder Gitterkonstruktion ausgebildet sein kann,
steht, bezogen auf die Schwenkachse 11 entgegengesetzt zum Wipp
ausleger 13 ab und ist über eine Abspannung 19 zur oberen Plattform 3 hin
abgespannt. Die obere Plattform 3 trägt im übrigen auf der vom Turm 9
abgewandten Seite der Drehachse 7 einen Gegengewichtskörper 21, dessen
Gewicht so bemessen ist, daß er den Kran in der Flachstellung des
Wippauslegers 13 bei maximal zulässiger Last im Gleichgewicht halten
kann. Einander zugeordnete Anschläge 23 am oberen Ende des Turms 9
einerseits und am Gegenausleger 15 andererseits verhindern, daß der
Gegenausleger 15 zur Seite der Abspannung 19 hin um die Klappachse 17
herum abklappt, beispielsweise wenn der Wippausleger 13 in seiner
Steilstellung einer Windbelastung von vorn ausgesetzt wird, durch die die
Abspannung 19 ansonsten auf Druckbeansprucht würde.
Für den Wippantrieb des Wippauslegers 13 ist oberhalb der Schwenkachse
11 zwischen einem Gelenkanschluß 25 des Wippauslegers 13 und einem
Gelenkanschluß 27 des Gegenauslegers 15 ein Hydraulikkraftgerät 29 in
Form eines doppelt wirkenden Hydraulikzylinders eingebaut und zwar so,
daß es zwischen den Gelenkanschlüssen 25, 27 sowohl Druckkräfte als
auch Zugkräfte aufnehmen kann. Das Kraftgerät 29 hat einen Zylinder 31,
welcher zugleich Endanschläge für einen in dem Zylinder 31 verschiebbaren
Kolben 33 bildet. Die Konstruktion ist so getroffen, daß der Kolben 33 in
seiner einen Endstellung, hier seiner ausgefahrenen Endstellung zugleich die
Flachstellung des Wippauslegers 13 festlegt und in seiner anderen
Endstellung, hier seiner eingefahrenen Endstellung, die Steil-Endstellung des
Wippauslegers 13 festlegt. Zusätzliche Endschalter für den Betrieb sind
nicht erforderlich; die Endstellung wird durch die mechanische Konstruktion
des Kraftgeräts 29 bestimmt. Da das Kraftgerät 29 in der Steilstellung auch
Druckkräfte aufnehmen kann, verhindert es zugleich das Umklappen des
Wippauslegers über die Steil-Endstellung hinaus, zum Beispiel bei Windbelas
tung.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Kraftgerät 29 als einzelne
Kolben-Zylinder-Einheit dargestellt. Es versteht sich, daß auch mehrere
derartiger Einheiten zueinander parallel arbeitend vorgesehen sein können.
Auch können mehrere Kolben-Zylinder-Einheiten zur Erhöhung des Hubs in
Reihe angeordnet sein.
Die Krankonstruktion ist für ein vorbestimmtes maximales Lastmoment am
Wippausleger ausgelegt. Die an den Kranhaken 15 anhängbare Last ist in
einem vorbestimmten Stellungsbereich des Wippauslegers 13 im Bereich
von dessen Flachstellung umgekehrt proportional zur Ausladung des
Wippauslegers 13, d. h. dem Abstand des Lasthakens 15 von der Drehachse
7 des Krans. In der Darstellung in Fig. 4 ist das maximale Lastmoment M
als Hyperbel-Grenzkurve der Last L in Abhängigkeit von der Ausladung s
dargestellt. Zur Steilstellung hin, d. h. im Bereich kleiner Ausladungen des
Wippauslegers 13, wird die maximale Belastbarkeit des Krans nicht durch
das Lastmoment M sondern durch eine Linie konstanter Maximallast Lmax
bestimmt. Die durch M = konstant und Lmax bestimmte Grenzkurve darf im
Betrieb des Krans nicht überschritten werden und was durch geeignete
Überwachungsschaltungen überwacht wird. Für die Überwachung der
Maximallast Lmax im Bereich der Steilstellung sind an dem Kranhaken 15 oder
an dem nicht näher dargestellten Hubwerk des Krans Kraftmeßeinrichtungen
vorgesehen. Auch die Lastmomentüberwachung in der Flachstellung des
Wippauslegers könnte im Prinzip durch derartige Kraftmeßeinrichtungen, die
abhängig vom Wippwinkel des Wippauslegers arbeiten, überwacht werden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist durch geeignete Bemessung der
Kinematik des Kraftgeräts 29 jedoch sichergestellt, daß der Hydraulikdruck
in dem Kraftgerät 29 zumindest näherungsweise ein Maß für das Lastmo
ment ist. Hierzu ist vorgesehen, daß der Abstand einer der Gelenkan
schlüsse 25 oder 27, hier des Gelenkanschlusses 27 des Gegenauslegers
15 von der Schwenkachse 11 nur wenig größer ist als der lotrechte
Abstand der Schwenkachse 11 von der Verbindungslinie der beiden
Gelenkanschlüsse 25, 27, d. h. nur wenig größer ist als der Momentenarm
der Kraftrichtung des Kraftgeräts 29. Auf diese Weise wird erreicht, daß der
Momentenarm in Abhängigkeit von der momentanen Ausladung des
Wippauslegers 13 nur wenig ändert und dementsprechend die Lastmoment
kurve M durch eine in Fig. 4 gestrichelt eingezeichnete Kurve konstanten
Hydraulikdrucks F approximiert wird. Durch Überwachung des Hydraulik
drucks auf Erreichen eines Hydraulikdruckgrenzwerts kann mit hinreichender
Genauigkeit das Erreichen einer Lastmomentgrenze überwacht werden. Ein
Druckgrenzwertgeber ist in Fig. 2 bei 35 angedeutet; der Grenzwertgeber
35 kann aber auch an jeder geeigneten Stelle der Hydraulik-erzeugenden
Anlage vorgesehen sein, sofern sichergestellt ist, daß ein dem Druck im
Hydraulik-Kraftgerät 29 repräsentierender Druck erfaßt wird. In Fig. 3 sind
mehrere Wippstellungen des Wippauslegers 13 eingezeichnet. Die Dar
stellung zeigt, daß bei einem Abstand der Gelenkaufhängung 27 von der
Schwenkachse 11, der im Bereich der Flachstellung weniger als 10% des
lotrechten Abstands der Schwenkachse 11 von der Kraftwirkungslinie des
Kraftgeräts 29 beträgt, das Lastmoment um weniger als 10% von einer
Kurve konstanten Hydraulikdrucks abweicht.
Bei dem vorangegangen erläuterten Kran handelt es sich um einen
untendrehenden Turmkran. Es versteht sich, daß die Prinzipien der Erfindung
auch bei einem obendrehenden Turmkran angewendet werden können.
Im folgenden sollen Varianten von Wippkranen, insbesondere von Turmdreh
kranen mit Wippausleger erläutert werden. Zu den vorangegangen
erläuterten Komponenten der Kräne gleichwirkende Komponenten sind mit
den Bezugszahlen der Fig. 1 und 2 sowie zur Unterscheidung mit einem
Buchstaben versehen. Zur Erläuterung wird jeweils auf die vorangegangene
wie auch auf die nachfolgende Beschreibung Bezug genommen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen einen obendrehenden Turmdrehkran mit
Wippausleger 13a in der Flachstellung des Wippauslegers 13a (Fig. 5)
sowie in einer der Steilstellung angenäherten Position (Fig. 6). Der
Wippausleger 13a ist wiederum in einem Schwenkgelenk 11a an dem
Gegenausleger 15a um eine horizontale Schwenkachse wippbar, und der
Gegenausleger 15a ist seinerseits mittels eines bei 5a angedeuteten
Drehwerks um eine vertikale Achse 7a drehbar. Für den Wippantrieb ist
wiederum ein Kolben-Zylinder-Hydraulikkraftgerät 29a zwischen einem
Gelenkanschluß 25a des Wippausiegers 13a einerseits und einem Gelenk
anschluß 27a des Gegenauslegers 15a andererseits angeschlossen.
Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist der
Gegengewichtskörper 21a nicht stationär, d. h. mit feststehendem radialen
Abstand zur Drehachse 7a, angeordnet, sondern längs einer Schrägführung
37 des Gegenauslegers 15a verfahrbar. Die Schrägführung 37 ist von der
Drehachse 7a radial weggerichtet und steigt mit wachsendem Abstand von
der Drehachse 7a an. Ein über Umlenkrollen 39 geführtes Zugseil 41
verbindet den Gegengewichtskörper 21a mit dem Wippausleger 13a in der
Weise, daß der Gegengewichtskörper 21a in der Flachstellung des
Wippauslegers 13a maximalen Abstand von der Drehachse 7a hat und sich
in seiner höchstgelegenen Position befindet. Mit Annäherung an die
Steilstellung des Wippauslegers 13a nähert sich, wie Fig. 6 zeigt, der
Gegengewichtskörper 21a der Drehachse 7a unter gleichzeitiger Absenkung
an. Der Gegengewichtskörper 21a bildet auf diese Weise ein Balance-
Gewicht, welches das Eigengewicht des Wippauslegers 13a zumindest
teilweise kompensiert. Da sich der Gegengewichtskörper 21a mit wachsen
der Annäherung des Wippauslegers 13a an dessen Steilstellung der
Drehachse 7a annähert, wird ferner erreicht, daß der Gesamtschwerpunkt
des Krans unabhängig von der Wippstellung der Wippauslegers 13a
zumindest annähernd stationär bezogen auf die Drehachse 7a bleibt. Dies
kommt der Stabilität des Krans zugute und erlaubt die Verwendung
leichterer Gegengewichtskörper.
Fig. 7 zeigt eine Variante eines Wippkrans mit radial zur Drehachse
verfahrbarem Gegengewichtskörper. Im Unterschied zur Ausführungsform
der Fig. 5 und 6 handelt es sich um einen untendrehenden Turmdreh
kran, ähnlich dem Turmdrehkran der Fig. 1 und 2. Der Gegengewichts
körper 21b ist wiederum auf einer radial zur Drehachse 7b verlaufenden und
von der Drehachse 7b weg ansteigenden Schrägführung 37b der oberen,
den Turm 9b tragenden Plattform 3b verfahrbar und über ein Seil 41b, das
über Umlenkrollen 39b der Plattform 3b bzw. des Gegenauslegers 15b
geführt ist, zugfest mit dem Wippausleger 13b verbunden. Auch hier sorgt
der Gegengewichtskörper 21b für einen Gewichtsausgleich des Wipp
auslegers 13b unter weitgehender Beibehaltung des Gesamtschwerpunkts
des Krans.
Die vorstehend erläuterte Idee, den Gegengewichtskörper in Antriebsver
bindung mit dem Wippausleger zu bringen und so für einen Gewichtsaus
gleich des Wippauslegers zu sorgen, läßt sich auch Wippkranen einsetzen,
die anstelle eines als Hydraulikkraftgerät ausgebildeten Wippantriebs andere
Wippantriebe, beispielsweise in Form einer Winde oder dergleichen, haben.
Claims (12)
1. Wippkran mit einer Kranbasis (9, 15), einem zwischen einer Flach
stellung und einer Steilstellung schwenkbar an der Kranbasis (9, 15)
gelagerten Wippausleger (13) und einem in einer ersten Gelenkver
bindung (27) im Abstand von der Schwenkachse (11) des Wipp
auslegers (13) an der Kranbasis (9, 15) und in einer zweiten
Gelenkverbindung (25) im Abstand von der Schwenkachse (11) am
Wippausleger (13) angreifenden Wippantrieb,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wippantrieb wenigstens ein
zwischen den beiden Gelenkverbindungen (25, 27) angreifendes
Kolben-Zylinder-Hydraulikkraftgerät aufweist.
2. Wippkran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hydraulikkraftgerät (29) oberhalb der Schwenkachse (11) angeordnet
ist und sowohl zugkraftsteif als auch druckkraftsteif mit der Kranba
sis und dem Wippausleger (13) verbunden ist.
3. Wippkran nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hydraulikkraftgerät (29) mechanische Endanschläge zwischen seinem
Zylinder (31) und seinem in den Zylinder (31) verschiebbaren Kolben
(33) hat und diese Endanschläge zugleich Wippwegbegrenzungs
anschläge des Wippauslegers (13) bilden.
4. Wippkran nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Hydraulikkraftgerät (29) zur Überwachung des
Auslegermoments ein Hydraulikdrucksensor (35) zugeordnet ist, der
ein den Druck im Zylinder (31) des Hydraulikkraftgeräts (29)
repräsentierendes Signal liefert.
5. Wippkran nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand der ersten Gelenkverbindung (27) von der
Schwenkachse (11) des Wippauslegers (13) um weniger als 20%,
vorzugsweise um weniger als 10%, größer ist als der lotrechte
Abstand der Verbindungslinie der beiden Gelenkverbindungen (25,
27) von dieser Schwenkachse (11).
6. Wippkran nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kranbasis (9, 15) einen Kranturm (9) sowie einen
dem Wippausleger (13) abgewandt vom oberen Ende des Kranturms
(9) abstehenden Gegenausleger (15) aufweist, an dem der Wipp
ausleger (13) schwenkbar gelagert ist,
und daß das Hydraulik-Kraftgerät (29) oberhalb der Schwenkachse
(11) des Wippauslegers (13) angeordnet ist und den Wippausleger
(13) mit dem Gegenausleger (15) verbindet.
7. Wippkran nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gegenausleger (15) um eine etwa parallel zur Schwenkachse (11)
verlaufende Gelenkachse (17) schwenkgelenkig mit dem Kranturm (9)
verbunden und zum unteren Ende des Kranturms (9) hin abgespannt
ist.
8. Wippkran nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Gegenausleger und dem Kranturm einander zugeordnete, bei
Druckbeanspruchung der Abspannung wirksame Anschläge vor
gesehen sind.
9. Wippkran nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder dem Oberbegriff
von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kranbasis (9a,
b, 15a, b) auf der dem Wippausleger (13a, b) abgewandten Seite
seiner Schwenkachse (11a, b) ein Gegengewichtskörper (21a, b)
quer zur Schwenkachse (11a, b) beweglich geführt ist
und daß der Gegengewichtskörper (21a, b) mit dem Wippausleger
(13a, b) über eine Antriebsverbindung(41, 41b) gekuppelt ist, derart,
daß der Gegengewichtskörper (21a, b) in der Steilstellung (11a, b)
des Wippauslegers (13a, b) der Schwenkachse (11a, b) näher
gelegen ist als in der Flachstellung.
10. Wippkran nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Gegengewichtskörper (21a, b) an der Kranbasis (9a, b, 15a, b)
führende Führung (37, 37b) den Gegengewichtskörper (21a, b) mit
wachsender Annäherung des Wippauslegers (13a, b) an die Steil
stellung in vertikaler Richtung nach unten verlagert.
11. Wippkran nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führung (37, 37b) als Schrägflächenführung ausgebildet ist, längs
der der Gegengewichtskörper (21a, b) zwischen einer der Flach
stellung des Wippauslegers (13a, b) zugeordneten, der Schwenk
achse (11a, b) entfernten, oberen Stellung und einer der Steilstellung
des Wippauslegers (13a, b) zugeordneten, der Schwenkachse (11a,
b) näher gelegenen unteren Stellung verfahrbar ist.
12. Wippkran nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsverbindung (41, 41) eine mechanische
Antriebsverbindung, insbesondere eine Seilverbindung ist.
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| DE1999108485 DE19908485A1 (de) | 1999-02-26 | 1999-02-26 | Wippkran |
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