DE19745964A1

DE19745964A1 - Selbstschäumende Instantshampoo-Zubereitung

Info

Publication number: DE19745964A1
Application number: DE19745964A
Authority: DE
Inventors: Thomas Dr Kripp; Friedel Schroeder
Original assignee: Wella GmbH
Current assignee: Procter and Gamble Deutschland GmbH
Priority date: 1996-12-24
Filing date: 1997-10-17
Publication date: 1998-06-25

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine selbstschäumende Instant shampoo-Zubereitung, die aus trockenen, wasserlöslichen Bestandteilen zusammengesetzt ist.

Es ist bekannt, daß zur schonenden, pflegenden Reinigung menschlicher und tierischer Haare die ursprünglich genutzten Alkaliseifen nahezu vollständig durch vorgefertigte Tensidlö sungen (Shampoos) unterschiedlicher Zusammensetzung verdrängt worden sind. Dabei konnte die Waschleistung erhöht, die Pflege gesteigert und die Verträglichkeit für Haut und Haar drastisch verbessert werden. Andererseits stieg damit der Transport- und Verpackungsaufwand: Während konventionelle Seifen einen Anteil an Trockenmasse von etwa 90% aufweisen, bestehen Shampoos zum überwiegenden Teil aus Wasser. So können Seifen unverpackt oder in einfachen Papierhüllen verkauft werden, wogegen für Shampoos flüssigkeitsresistente Behälter notwendig sind. Normalerweise ist der durch den hohen Wasseranteil verursachte Transport- und Verpackungsaufwand ohne Belang oder recht fertigt sich durch beträchtliche anwendungstechnische Vorteile.

In speziellen Fällen kann jedoch vor allem der Transport aufwand von Bedeutung sein: Auf Reisen stehen in der Regel keine unbegrenzten Volumina und Gewichtskapazitäten zur Verfügung; deshalb kann es vorteilhaft sein, die Gegenstände des täglichen Bedarfs in möglichst handlicher Form mit sich zu führen. So muß bei mehrtägiger Rucksackwanderung, Rad- oder Tramptouren jede Möglichkeit zur Einsparung von Gewicht oder Volumen beim Gepäck genutzt werden. Auch bei Flugreisen ist das Gewicht des Gepäcks begrenzt. Selbst für den täglichen Einkauf zu Fuß kann das Gewicht der erworbenen Produkte von Interesse sein. Deshalb sind Reinigungsmittel für Haut und Haare sehr begehrt, die die gewohnte volle Leistung erfüllen, aber ohne großen Wasserballast auskommen. Eine weitere Volumen- und Gewichtsersparnis kommt dann auch noch durch die Reduzie rung des Verpackungsaufwandes in qualitativer und quantitati ver Hinsicht zum Tragen.

Ein zusätzlicher Nachteil des hohen Wassergehalts konventio nell zusammengesetzter Shampoos ist die Notwendigkeit der Konservierung. Bei ständig steigender Allergieanfälligkeit und zunehmend kritischer Verbraucherhaltung gegenüber den Inhaltsstoffen von Kosmetika stoßen die an sich dringend erforderlichen Konservierungsmittel immer stärker auf Ablehnung.

Schließlich ist auch zu beachten, daß in konventionelle Shampoos nur hydrolysebeständige Inhaltsstoffe eingearbeitet werden können, die in dem stark wäßrigen Medium und bei dem schwach sauren pH-Wert üblicher Shampoos stabil sind. So ist trotz mancher guter Gebrauchseigenschaften bisher die Anwendbarkeit von Estern in Shampoos beschränkt.

Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, Shampoozubereitungen in trockener Form zur Verfügung zu stellen, die bei Wasserzugabe aufschäumen und dann unmittelbar zur Haarwäsche eingesetzt werden können.

Diese Aufgabe wird durch eine selbstschäumende Instantshampoo- Zubereitung gelöst, die
ein pulverförmig vorliegendes Tensid,
eine feste, sauer reagierende Verbindung und
ein Carbonat oder Bicarbonat
in trockener, wasserlöslicher Form enthält. Vorteilhaft ist dabei die Zubereitung in Einzelportionen zu verpacken , die eine für eine einmalige Haarwäsche ausreichende Shampoomenge ergeben.

Für ein derartiges Instantshampoo eignen sich anionische, kationische, nichtionische oder amphotere Detergenzien oder Mischungen der genannten Detergenzien, sofern sie wasserlös lich sind.

Die für die erfindungsgemäße Zubereitung besonders geeigneten anionischen Detergenzien umfassen sulfonierte und sulfatierte Alkyl-, Aralkyl- und Alkyaryldetergenzien, Alkylsuccinate, Alkylsulfosuccinate und N-Alkoylsarcosinate. Besonders bevorzugt, sind Natrium-, Magnesium-, Ammonium- und die Mono-, Di- und Triethanolaminsalze von Alkyl- und Aralkylsulfaten sowie entsprechende Salze von Alkarylsulfonaten. Die Alkyl gruppen der Detergenzien haben im allgemeinen 12 bis 21 Kohlenstoffatome und können ungesattigt, vorzugsweise aber gesättigt sein. Auch Alkyläthersulfate, die 1 bis 10 Ethylen oxid oder Propylenoxideinheiten pro Molekül enthalten, können für die erfindungsgemäße Shampoozubereitung eingesetzt werden.

Typische geeignete anionische Detergenzien, die erfindungs gemäß eingesetzt werden können, sind Natriumlaurylsulfat, Natriumlauryläthersulfat, Ammoniumlaurylsulfat, Triethanola minlaurylsulfat, Natrium-(C_14-16)- Olefinsulfonate, Natriummyristylethersulfat, Ammoniumlaurylethersulfat, Dinatriumlaurylsulfosuccinat, Ammoniumlaurylsulfosuccinat, Natriumdodecylbenzylsulfonat und Natrium-N-lauroylsarcosinat.

Als kationische Detergenzien kommen monoquaternäre oder bisquaternäre Ammoniumverbindungen in Frage, die mindestens einen langkettigen aliphatischen Rest mit 10 bis 26 Kohlen stoffatomen tragen. Dieser langkettige aliphatische Rest kann eine Esterbindung (z. B. Do. . .betainesterchlorid) oder einer Amidbindung enthalten. Ganz besonders bevorzugt ist das Hexadecylmethylammoniumchlorid.

Als nicht-ionische Detergenzien können Kondensationsprodukte aus Ethylenoxid oder Propylenoxid mit einem langkettigen Alkohol, einem langkettigen Amin oder einer langkettigen Carbonsäure eingesetzt werden, sofern sie nicht flüssig sind. Dabei umfaßt die aliphatische Kohlenstoffkette in der Regel 8 bis 20 Kohlenstoffatome und kann mit mit 5 bis 20 Ethylen oxid- oder Propylenoxideinheiten kondensiert sein. Als nicht ionische Detergentien können auch Alkylpolyglykoside mit 8 bis 14 Kohlenstoffen in der Alkylkette eingesetzt werden, u.b. Laurylpolyclucose.

Als amphotere Detergenzien werden vor allem Betaine einge setzt, die lange Alkylgruppen tragen. Hierzu gehören das Cocosdimethyl-carboxymethylbetain, das Lauryldimethyl carboxymethylbetain, das Lauryldimethyl-α-carboxyethylbetain, das Cetyldimethyl-carboxymethylbetain, aber auch Sulfobetaine, wie das Cocosdimethyl-sufodimethylbetain, und Amido- und Amidosulfobetaine. Die Carboxybetaine und die Amidobetaine werden erfindungsgemäß besonders bevorzugt. Spezielle Beispiele hierfür sind das Cocosamidopropylbetain, das Lauramidopropylbetain, das Myristyl-amidopropylbetain und Mischungen der genannten Verbindungen.

Als feste, sauer reagierende Verbindung können in der erfindungsgemäßen Instantshampoo-Zubereitung Carbonsäuren wie Zitronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure oder Oxalsäure, aber auch sauer reagierende anorganische Verbindun gen wie Hydrogensulfate, Dihydrogenphosphate, Borsäure, oder Amidoschwefelsäure eingesetzt werden.

Als Carbonat oder Bicarbonat haben sich vor allem Alkalicarbo nate, Alkalihydrogencarbonate, Erdalkalicarbonate, Erdalkali hydrogencarbonate, Ammoniumhydrogencarbonat aber auch orga nische Carbonate wie Guanidincarbonat bewährt.

Zusätzlich zu den vorstehend genannten Bestandteilen kann die erfindungsgemäße, wasserfreie Instantshampoo-Zubereitung weitere übliche Zusatzstoffe enthalten.

Hierzu gehöre Pflegestoffe wie Betain, D,L-Valin, Cholesterin oder Pantothensäure sowie Antischuppenmittel, wie das unter dem Handelsnamen Octopirox bekannte Produkt oder Zinkpyridint hion, Duftstoffe wie Vanillin und Schaumstabilisatoren wie Aminoxyde oder Eiweiß-Festtsäurekondensate.

Außerdem können insbesondere bei der Herstellung der erfin dungsgemäßen Instantshampoo-Zubereitung als Brausetablette auch Hilfsstoffe zugesetzt werden, die auch bei der Her stellung von arzneiliche Wirkstoffe enthaltenden Brause tabletten eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um Bindemittel und Füllstoffe wie Talkum oder Stärke, Spreng mittel wie Natriumcarboxymethylcelullose, Gelatine oder Apfelpektin, aber auch um Zusatzstoffe, die bei Brause tabletten für perorale Anwendungen aus sensorischen Gründen nicht akzeptiert werden können, wie die Salze der Ethylen diamintetraessigsäure oder Betaine.

Die erfindungsgemäße wasserfreie Instantshampoo-Zubereitung kann als Pulver oder Granulat, vorzugsweise jedoch als gepreßte Brausetablette eingesetzt werden. Dabei empfiehlt sich eine portionsweise Verpackung in wasserabweisendem Papier oder in einer wasserunlöslichen Kunststoff- oder Alumini umfolie. Jede Verpackungseinheit enthält dabei einen aus reichende Menge der erfindungsgemäßen Instantshampoo-Zu bereitung, die für eine einmalige Haarwäsche ausreicht. Zur Anwendung wird eine Einzelportion mit etwa der gleichen Menge Wasser vermischt, wobei sich unter lebhaftem Aufschäumen in kürzester Zeit ein gebrauchsfertiger Shampoo bildet. Die Herstellung des gebrauchsfertigen Shampoos kann entweder in einer kleinen Schale, aber auch in der hohlen Hand erfolgen.

Bei der erfindungsgemäßen Instantshampoo-Zubereitung handelt es sich nicht um einen Trockenshampoo, da auf den Zusatz von Wasser für den eigentlichen Waschvorgang nicht verzichtet werden kann. Es handelt sich somit hier um ein echtes Instantprodukt, das heißt um eine Zubereitung, die unmittelbar vor der Anwendung durch Wasserzugabe in den gebrauchsfertigen Zustand versetzt wird. Eine derartige Zubereitung ist nicht nur als vollwertiges Shampoo für den Reisenden gedacht, der an einem möglichst geringen Volumen und leichten Gewicht seines Gepäcks interessiert ist. Vielmehr ist das Prinzip der erfindungsgemäßen trockenen Instantshampoo-Zubereitung auch übertragbar auf andere Reinigungsmittel wie Duschbäder, Handgeschirrspülmittel, Haushaltsreiniger, Autoshampoos und WC-Reiniger.

Um die für die praktische Anwendung wichtige schnelle Auflösung der Zubereitung in Wasser sicherzustellen, können die Shampoo-Tabletten auch äußerlich so gestaltet werden, daß eine besonderes hohe Auflösegeschwindigkeit erreicht wird. Diese kann durch eine Vergrößerung der Oberfläche der Tablette verbessert werden. Das kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Oberfläche der Tablette aufgerauht oder reliefartig geprägt ist oder - abweichend von der traditionel len Kreisscheibenform von Tabletten - ringförmig, eckig oder gitterförmig gestaltet ist.

Die erfindungsgemäßen selbstschäumenden Shampoo-Zubereitungen in Pulver-, Granulat- oder Tablettenform werden durch die nachfolgenden Beispiele noch genauer beschrieben:

Beispiel 1 Shampoo in Tablettenform

Lauramidopropylbetain	30%
Dinatriumlaurylsulfosuccinat	5%
Polyethylenglycol 400	5%
Citronensäure, wasserfrei	27%
Natriumhydrogencarbonat	28%
Tablettierhilfsmittel, Füllstoffe, Parfüm	ad 100%

Beispiel 2 Shampoo in Pulverform

Dinatriumlaurylsulfosuccinat	30%
Lauramidopropylbetain	8%
Cocosfettsäuremonoethanolamid	2%
Weinsäure, wasserfrei	27%
Natriumhydrogencarbonat	28%
Parfüm, Füllstoffe	ad 100%

Beispiel 3 Shampoo in Granulatform

Dinatriumlaurylsulfosuccinat	38,0%
Polyquaternium-10	0,5%
Cocosfettsäuremonoethanolamid	2,0%
Oxalsäure	19,0%
Ammoniumhydrogencarbonat	31,0%
Granulierhilfsmittel, Füllstoffe, Parfüm	ad 100%

Beispiel 4 Shampoo in Tablettenform

Natriumcocoylisethionat	38,0%
Polyethylenglycol 45 M	0,2%
Cocosfettsäuremonoethanolamid	2,0%
Carnitinhydrochlorid	5,0%
Citronensäure	20,0%
Guanidincarbonat	30,0%
Tablettierhilfsmittel, Füllstoffe, Parfüm	ad 100%

Beispiel 5 Shampoo in Tablettenform

Natriumlaurylsulfat	20,0%
Natriumlauroyltaurat	10,0%
Polyethylenglycol	0,2%
Weinsäure	30,0%
Natriumhydrogencarbonat	32,0%
Tablettierhilfsmittel, Füllstoffe, Parfüm	ad 100%

Beispiel 6 conditionierendes Shampoo in Pulverform

Lauramidopropylbetain	30%
Hexadecyltrimethylammoniumclorid	2%
Cocosfettsäuremonoethanolamid	2%
Citronensäure	30%
Natriumhydrogencarbonat	30%
Parfüm, Füllstoffe	ad 100%

Claims

1. Selbstschäumende Instantshampoo-Zubereitung, dadurch gekennzeichnet, daß sie

- ein pulverförmig vorliegendes Tensid,
- eine feste, sauer reagierende Verbindung und
- ein Carbonat oder Bicarbonat

in trockener, wasserlöslicher Form enthält.

2. Shampoozubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Zubereitung in Einzelportionen verpackt ist, die eine für eine einmalige Haarwäsche ausreichende Shampoo menge ergeben.

3. Shampoo-Zubereitung nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Einzelportion als Brausetablette oder als abgeteiltes Brausepulver oder -granulat vorliegt.

4. Shampoo-Zubereitung nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Einzelportion in ein wasserundurchlässiges Verpackungsmaterial eingesiegelt ist.

5. Shampoo-Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß sie als Tensid ein pulverförmiges, anionisches, kationisches, nicht-ionisches oder amphoteres Detergens oder Mischungen mehrerer der genannten Detergenzien enthält.

6. Shampoo-Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß sie übliche kosmetische Zusatzstoffe wie Pflegestoffe, Duftstoffe, Antischuppenmittel und/oder Schaumverstärker enthält.

7. Shampoo-Zubereitung nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Brausetablette übliche bei der Tablettenher stellung verwendete Hilfsstoffe wie Bindemittel, Füllstoffe und Sprengmittel enthält.

8. Shampoo-Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß sie bezogen auf die Trockensubstanz

- 20-60 Gew.-% des pulverförmigen Tensids,
- 5-30 Gew.-% der festen, sauer reagierenden Verbin dung und
- 10-40 Gew.-% des Carbonats oder Bicarbonats enthält.

9. Verwendung einer Shampoo-Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine für eine Einzelanwendung vorgesehene Menge der Trockensubstanz mit etwa der gleichen Menge Wasser vermischt und die dabei entstehende, stark schäumende Masse unmittelbar zur Haarwäsche eingesetzt wird.