DE1951601B2 - Gasentladungs-Überspannungsableiter - Google Patents
Gasentladungs-ÜberspannungsableiterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Gasentladungs-(Jberspannungsableiter
mit einem gasdichten Gehäuse, vorzugsweise mit Edelgasfüllung, in dem einander Elektroden
gegenüberstehen, von denen zumindest eine Elektrode auf ihrer Stirnseite eine Alkalimetall enthaltende
Schicht hoher thermischer Elektronenemissionsfehigkeit aufweist, die als zusätzlichen Bestandteil Titan
«nthält.
Aus der DT-AS 1 196 796 ist eine entladungsgeheizte Sinterkathode für gasgefüllte Entladungsröhren bekannt,
die aus einer Metall-Oxyd-Komponente besteht, die Metalloxyde zweier Oxydtypen (A, B) enthält, von
denen das Metall bzw. die Metalle des Oxydtyps A eine Austrittsarbeit kleiner als 3,3 eV und das Metall bzw.
die Metalle des Oxydtyps B eine Austrittsarbeit größer als 3,5 eV haben, und der ein hochschmelzendes Metall
in gleichmäßiger Verteilung in solcher Menge zügesetzt ist, daß die thermische Leitfähigkeit des Sinterkörpers
gegenüber der thermischen Leitfähigkeit des zugesetzten Metalls allein so stark herabgesetzt ist, daß
auf der Kathode bereits bei Entladungsstromstärken in der Größenordnung von 10 mA ein begrenzter, thermisch
emittierender Brennfleck sich ausbildet und die Entladung den Charakter einer Bogenentladung aufweist.
Weiterhin ist aus der DT-PS 615 506 bereits ein Überspannungsableiter bekannt, bei dem die Oberfläche
der Elektroden mit einer zusätzlichen Schicht versehen ist, die die Austrittsarbeit der Elektronen an der
als Kathode wirkenden Elektrode und dadurch den Spannungsabfall und die Verlustleistung im Überspannungsableiter
bei einem gegebenen Entladungsstrom herabsetzt. Dieser bekannte Überspannungsableiter
wird nach dem Einbringen der mit der Emissionsschicht versehenen E'eklroden wie üblich evakuiert, ausgeheizt
und anschließend mit Edelgas gefüllt.
Üblicherweise wird bei Überspannungsableitern zumindest auf die als kalle Bogenkathode wirkende Elektrode
eine zusätzliche Schicht aufgebracht, die Verbindungen enthält, welche thermisch leicht zerfallen. Die
eine zusätzliche Schicht aufweisenden Elektroden werden dann beispielsweise nach Einsetzen in den Isolierkörper
zur Formierung durch Hochfrequenz erwärmt. Dabei treten aus der Schicht gasförmige Reaktionsprodukte
aus, die über einen Pumpstengel des Überspannungsableiter entfernt werden müssen. Das sich bildende
Metall kondensiert auf den Elektrodenoberflächen und gewährleistet dann die gewünschte niedrige
Austrittsarbeit. Zum Abschluß der Herstellung wird der
Ableiter mit einem Edelgas gefüllt und am Pumpstengel abgeschmolzen.
Thermisch leicht zerfallende Metallverbindungen, deren gasförmige Reaktionsprodukte aus dem Ableiter
entfernt werden müssen, sind für die Elektroden eines pumpstengellosen Ableiters ungeeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Gasentladungsüberspannungsableiter
mit einer zusätzlichen, zur Herabsetzung der Austrittsarbeit dienenden
Schicht auf seinen Elektroden zu schaffen, die aus einer Mischung von Metallverbindungen besteht, weiche weder
bei der Herstellung noch im Betrieb gasförmige Reaktionsprodukte in einem die Eigenschaften des
Überspannungsabieiters störenden Maß abgeben. Zu diesem Zweck wird bei einem Gasentladungs-Überspannungsableiter
der eingangs genannten Art erfindungsgem*··!?
vorgeschlagen, daß die Bestandteile der Schicht als pastenförmige Mischung eines Alkalihalogenids
tr-it Taanhydrid auf die Elektroden aufgebracht
sind.
Ein w"r"r.!!icher Vorteil der Erfindung besteht darin,
daß bei der Herstellung ein Ausheizen des Ableiters und ein Abpumpen schädlicher Gase nicht erforderlich
ist. Die Verbindungen der vorgeschlagenen Mischungen reagieren während des Herstellungsprozesses des
Überspannungsabieiters noch nicht miteinander. Erst bei einer Lichtbogenentladung erfolgt eine Formierung
und dann auch nur innerhalb des Kathodenflecks; das bedeutet, daß nur ein vernachlässigbar kleiner Teil der
zusätzlichen Schicht bei der Entladung sich oberflächlich chemisch verändert.
Bei einem erfindungsgemäßen Gasentladungs-Überspannungsableiter
zeigt die kalte Bogenkathode vorteilhafterweise eine besonders hohe Feldelektronenemissionsfähigkeit
bei sehr geringer Dissoziation der Verbindungen, wenn die Schicht als weiteren Bestandteil
Magnesiumoxyd enthält.
Die Bestandteile einer pastenförmigen Mischung haben
dabei zweckmäßig Gewichtsanteile in folgenden
Bereichen: Zwischen 25 und 95% eines Alkalihalogenids mit einer Korngröße zwischen 0,2 und 20 μίτι, zwischen
5 und 75% Titanhydrid mit einer Korngröße zwischen 0,2 und 20 urn und zwischen 0 und 50% Magnesiumoxyd
mit einer Korngröße zwischen 0,2 und 1 μΐπ.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Oberspannungsableiters
besteht das Alkalihalogenid aus Kaliumchlorid und die Schicht weist anteilig an Gewichtsprozenten
75% Kaliumchlorid und 25% Titanhydrid auf.
Bei einer weiteren vorzugsweisen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gasentladungs-Überspannungsableiters
ist das Alkalihalogenid Kaliumbromid, wobei die Schicht anteilig an Gewichtsprozenten 45%
Kaliumbromid, 5% Titanhydrid und 50% Magnesiumoxyd aufweist. Bei einigen Anwendungsfällen kann mit
besonderem Vorteil dabei das Aikalihalogenid an Stelle von Kaliumbromid Kaliumjodid sein.
Obwohl der Reaktionsablauf im Kathodenfleck bei Lichtbogenentladungen nicht sicher bekannt ist, kann
er beispielsweise bei einer aus Kaliumchlorid und Titanhydrid gebildeten Schicht auf folgende Weise erklärt
werden: Bei der Formierung reagiert im Kathodenfleck unter Einwirkung des Lichtbogens T1H4 mit
KCI, indem KCI aufgespalten und das Cl vom H des T1H4 gebunden wird, so daß freies K entsteht; dabei
stellt sich dann die endgültige Brennspannung des Lichtbogens ein.
Mit den Mischungen der zusätzlichen Schicht erreicht man vorteilhafterweise auf einfache Art niedrige
Austrittsarbeiten für die Elektroden pumpstengelloser Ableiter. Weiterhin weiser. Kathoden mit einer zusätzlichen
Schicht vorteilhafterweise einen niedrigen Lichtbogenübergang auf.
An Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung nachstehend näher
erläutert.
Die Zeichnung zeigt einen Knopfabieiter mit kegelstumpfförmigen
Elektroden 2 und 3, die mit einander zugekehrten Auswölbungen in einen rohrförmigen Isolierkörper
1 gasdicht eingesetzt sind. Als Werkstoff für den Isolierkörper 1 dient vorzugsweise Glas oder Keramik,
während die Elektroden 2 und 3 aus einer Ni-Fe- bzw. Ni-Fe-Co-Legierung bestehen. Auf die einander
gegenüberliegenden Elektroden 2 und 3 ist jeweils eine Schicht 4 in einer pastenförmigen Mischung, bestehend
aus einem Alkalihalogenid, Titanhydrid und Magnesiumoxyd, aufgetragen. Bei einem praktischen Ausfühi
ungsbeispiel der Schicht 4 ist das Alkalihalogenid Kaliumbromid und die Kerngröße beträgt für Kaliumbromid
1 bis ΙΟμηι, für Titanhydrid 1 bis 10 μπι und für
Magnesiumoxyd < 1 μιτι.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Gasentladungs-Überspannungsableiter mit einem gasdichten Gehäuse, vorzugsweise mit Edelgasfüllung,
in dem einander Elektroden gegenüberstehen, von denen zumindest eine Elektrode auf ihrer
Stirnseite eine Alkalimetall enthaltende Schicht hoher thermischer Elektronenemissionsfähigkeit
aufweist, die als zusätzlichen Bestandteil Titan enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestandteile der Schicht (4) als pastenförmige Mischung eines Alkalihalogenide mit Titanhydrid auf
die Elektroden (2,3) aufgebracht sind.
2. Gasentladungs-Überspannungsa'uleiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (4) als weiteren Bestandteil Magnesiumoxyd enthält.
3. Gasentladungs-Überspannungsableiter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht (4) an Gewichtsprozenten ein Alkalihalcgenid zwischen 25 und 95%, Titanhydrid /wischen 5
und 75% und Magnesiumoxyd zwischen 0 und 50% enthält.
4. Gasentladungs-Überspannungsableiter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkaühalogenid
als Pulver eine Korngröße zwischen 0,2 und 20 μιη, das Titanhydrid als Pulver eine Korngröße
zwischen 0,2 und 20 μίτι und das Magnesiumoxyd
als Pulver eine Korngröße zwischen 0,2 und 1 μιη hat.
5. Gasentladungs-Überspannungsableiter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalihalogenid
Kaliumchlorid ist und daß die Schicht anteilig an Gewichtsprozenten 75% Kaliumchlorid
und 25% Titanhydrid aufweist.
6. Gasentladungs-Überspannungsableiter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalihalogenid
Kaliumbromid ist und daß die Schicht anteilig an Gewichtsprozenten 45% Kaliumbromid,
5% Titanhydrid und 50% Magnesiumoxyd aufweist.
7. Gasentladungs-Überspannungsableiter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalihalogenid
Kaliumjodid ist.
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| AT297126B (de) | 1972-03-10 |
| DE1951601A1 (de) | 1971-04-22 |
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