[go: up one dir, main page]

DE10326302A1 - Bi-Fluorophor-markierte Sonden zum Nachweis von Nukleinsäuren - Google Patents

Bi-Fluorophor-markierte Sonden zum Nachweis von Nukleinsäuren Download PDF

Info

Publication number
DE10326302A1
DE10326302A1 DE2003126302 DE10326302A DE10326302A1 DE 10326302 A1 DE10326302 A1 DE 10326302A1 DE 2003126302 DE2003126302 DE 2003126302 DE 10326302 A DE10326302 A DE 10326302A DE 10326302 A1 DE10326302 A1 DE 10326302A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
probe
analyte
detection
probes
probe according
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE2003126302
Other languages
English (en)
Inventor
Holger Dr. Winter
Kerstin Dr. Korn
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Gnothis Holding SA
Original Assignee
Gnothis Holding SA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Gnothis Holding SA filed Critical Gnothis Holding SA
Priority to DE2003126302 priority Critical patent/DE10326302A1/de
Priority to PCT/EP2004/006180 priority patent/WO2004108956A1/de
Priority to EP04739706A priority patent/EP1636378A1/de
Publication of DE10326302A1 publication Critical patent/DE10326302A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q1/00Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
    • C12Q1/68Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
    • C12Q1/6813Hybridisation assays
    • C12Q1/6816Hybridisation assays characterised by the detection means

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
  • Investigating, Analyzing Materials By Fluorescence Or Luminescence (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft 5',3'-Bi-Fluorophor-markierte Sonden zum Nachweis von Analyten, insbesondere von Nukleinsäuren, insbesondere für die konfokale Fluoreszenzspektroskopie.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft 5'-3'-Bi-Fluorophor-markierte Sonden zum Nachweis von Analyten, insbesondere von Nukleinsäuren, insbesondere für die konfokale Fluoreszenzspektroskopie.
  • Der Nachweis von Nukleinsäuremolekülen in einer Probe erfolgt üblicherweise durch Hybridisierung unter Verwendung von spezifischen Sonden. Eine Möglichkeit zum Nachweis und zur quantitativen Bestimmung der Hybridisierungsprodukte besteht darin, die Sonden mit Fluoreszenz-Farbstoffgruppen zu markieren, wobei die Markierungsgruppen in der Regel an das 5'-Ende der Nachweissonde gebunden werden. Nach Anregung mit einer spezifischen Wellenlänge emittieren die Fluoreszenz-Markierungsgruppen Photonen, die mittels geeigneter Detektionsmethoden nachgewiesen werden können. Das Auftreten einer Fluoreszenz-Markierung korreliert mit dem Vorhandensein der nachzuweisenden Nukleinsäure in der Probe. Durch Verwendung geeigneter Methoden können auch Anzahl und Größe der Hybridisierungsprodukte bestimmt werden.
  • Die Anzahl der von den markierten Sonden emittierten Photonen hat einen erheblichen Einfluss auf die Sensitivität des Nachweisverfahrens. Während mit roten Fluoreszenz-Markierungsgruppen markierte Sonden in vielen Fällen eine ausreichende Sensitivität [ausgedrückt in IPM (Impulse pro Molekül)] aufweisen, ist die Quantenausbeute bestimmter Fluoreszenzfarbstoffe im grünen Bereich aufgrund von Elektronentransfervorgängen zwischen Nukleobasen und der Markierungsgruppe verringert. Um diese Wechselwirkungen zu vermindern, wurden Spacermoleküle, z.B. Hexaethylenglycol-Moleküle, zwischen der Sondensequenz und den Markierungsgruppen angebracht, die zu einer geringfügigen, aber für viele Anwendungen nicht ausreichenden Verbesserung führen.
  • Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und insbesondere Sonden zum Nachweis von Analyten, z.B. von Nukleinsäuren mit verbesserter Sensitivität bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Sonde der allgemeinen Strukturformel (I) 5'-M-(Z)n-X1-X2- ... Xm-(Z)n,-M'-3' worin X1, X2 ... und Xm jeweils für ein beliebiges Nukleotid oder Nukleotidanalogon stehen und worin die Sequenz X1-X2- ... Xm für eine mit einem Analyten bindefähige Sondensequenz steht,
    Z jeweils unabhängig für ein Pyrimidin-Nukleotid oder -Nukleotidanalogon steht,
    M und M' Fluoreszenzmarkierungsgruppen darstellen,
    n und n' jeweils unabhängig ganze Zahlen von 1 bis 15 darstellen und
    m eine ganze Zahl entsprechend der Länge der Sondensequenz darstellt.
  • Die erfindungsgemäßen Nachweissonden enthalten neben der Fluoreszenz-Markierungsgruppe am 5'-Ende eine zweite Markierungsgruppe am 3'-Ende. Diese beiden Fluoreszenzfarbstoff-Moleküle sind von der mit der Zielnukleinsäure hybridisierenden Sondensequenz durch Oligo-Pyrimidin-Sequenzen als Spacer getrennt. Die IPM-Werte der erfindungsgemäßen Sonden sind bis zu 10 mal höher als diejenigen der aus dem Stand der Technik bekannten Sonden.
  • Die erfindungsgemäßen Sonden können aus Nukleotid- und Nukleotidanalogon-Bausteinen wie aus dem Stand der Technik bekannt, z.B. PNA- oder LNA-Bausteinen, aufgebaut sein. Vorzugsweise sind die mit dem Analyten bindefähige Sondensequenz bildenden Einheiten X1, X2 ... und Xm jeweils unabhängig ausgewählt aus Einheiten der allgemeinen Strukturformel (II) oder Salzen davon
    Figure 00030001
    worin
    B eine natürliche oder nicht-natürliche Nukleobase darstellt,
    R einen Rest, ausgewählt aus H, OH, Halogen, -CN, -C1-C6-Alkyl, -C2-C6-Alkenyl, -C2-C5-Alkinyl, -O-C1-C6-Alkyl, -O-C2-C6-Alkenyl, -O-C2-C6 Alkinyl, -SH, -S-C1-C6-Alkyl, -NH2, -NH(C1-C6-Alkyl) und -N(C1-C6-Alkyl)2, darstellt,
    -X jeweils unabhängig einen Rest, ausgewählt aus -O-, -S-, -NR'- und CR'2 darstellt,
    -Y jeweils unabhängig einen Rest, ausgewählt aus =O und =S, darstellt und
    -Y' jeweils unabhängig einen Rest, ausgewählt aus -OR', -SR', -(NR')2 und -CH(R')2 darstellt,
    wobei R' jeweils unabhängig für H oder C1-C3 Alkyl steht.
  • Die Nukleobase B kann eine natürliche Nukleobase, z.B. Adenin, Cytosin, Uracil, Guanin oder Thymin, oder eine nicht-natürliche Nukleobase, z.B. 2,6-Diaminopurin, 7-Deazaadenin, 7-Deazaguanin, ein 5-modifiziertes Thymin- oder Cytosin-Derivat oder Isoguanin (6-Amino-2-hydroxy-purin), sein.
  • Der Substituent R an der 2'-Position ist vorzugsweise H, so dass die Einheiten X1, X2 ... und Xm zumindest teilweise 2'-Desoxynukleotide sind. Andere bevorzugte Bedeutungen für R sind Alkyl, Alkoxy, Alkenyl und Halogen.
  • Die Einheiten der erfindungsgemäßen Sonde sind durch Phosphodiestergruppen oder modifizierte Phosphodiestergruppen verknüpft, worin bei den Einheiten der Strukturformel (II) X vorzugsweise jeweils unabhängig -O-, -S- oder -NH- darstellt, Y vorzugsweise jeweils unabhängig =O oder =S darstellt und Y' vorzugsweise jeweils unabhängig -OH, -SH, -NH2, -CH3 oder -C2H5 darstellt.
  • In der Strukturformel (I) steht Z für ein Pyrimidin-Nukleotid oder ein Pyrimidin-Nukleotidanalogon, z. B. ein Thymidin- oder/und Cytidin-Nukleotid bzw. Nukleotidanalogon. Vorzugsweise steht Z für ein Thymidin-Nukleotid, so dass (Z)n und (Z)n, vorzugsweise jeweils mindestens ein Thymidin-Nukleotid enthalten. Besonders bevorzugt bedeutet Z jeweils ein Thymidin-2'-Desoxynukleotid. Grundsätzlich kann Z jedoch auch eine Nukleotidanalogon-Einheit, wie zuvor beschrieben, darstellen.
  • Die Fluoreszenz-Markierungsgruppen der Sonde (I) sind vorzugsweise jeweils unabhängig ausgewählt aus Rhodaminen, Fluoresceinen, Oxazinen, Cyaninen, Bodipy Farbstoffen, Alexa-Farbstoffen etc. Besonders bevorzugt sind Oxazine gemäß PCT/EP03/02981. Besonders bevorzugt sind M und M' grüne Fluoreszenz-Markierungsgruppen, wie etwa Rhodamingrün, Tetramethylrhodamin, Rhodamin 6G, Oregon grün, Bodipy 493, Alexa 488, deren Quantenausbeute bei üblichen Sondenkonstrukten durch Elektronentransfer-Prozesse gequencht wird.
  • Die Fluoreszenz-Markierungsgruppen M und M' sind vorzugsweise gleich. In bestimmten Ausführungsformen können M und M' jedoch auch verschieden sein. In diesem Fall unterscheiden sich M und M' vorzugsweise in mindestens einem Messparameter, z.B. Emissionswellenlänge oder/und Abklingzeit, so dass ein separater Nachweis von M und M' möglich ist.
  • Bei den Sonden (I) ist die Länge der Spacer n und n' jeweils unabhängig eine ganze Zahl von 1–15, vorzugsweise eine ganze Zahl von 3–10, besonders bevorzugt etwa 5.
  • Die Länge m der mit den Analyten bindenden Sondensequenz wird günstigerweise so gewählt, dass unter den herrschenden Testbedingungen eine spezifische und nachweisbare Bindung des Analyten möglich ist. Üblicherweise stellt m eine ganze Zahl von 10–90, vorzugsweise von 12–50 dar.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer oder mehrerer Sonden der Strukturformel (I) in einem Verfahren zum Nachweis eines Analyten, z.B. einer Nukleinsäure, in einer Probe, wobei das Verfahren den Nachweis einer Bindung von einer oder mehreren Sonden an den Analyten umfasst. Vorzugsweise umfasst das Verfahren den Nachweis einer Hybridisierung von einer oder mehreren Sonden mit einer Zielnukleinsäure. Gegebenenfalls kann das Verfahren einen quantitativen Nachweis hinsichtlich der Anzahl der Hybridisierungsprodukte in der Probe oder/und der Größe der Hybridisierungsprodukte umfassen. Es sind jedoch auch andere Nachweisverfahren möglich, z.B. Nachweis der Bindung von einer oder mehreren Sonden an ein Protein, wie etwa der Bindung von Aptameren an Proteine.
  • Die hervorragende Sensitivität der erfindungsgemäßen Nachweissonden erlaubt deren Einsatz auch bei sehr geringen Analytkonzentrationen. So wird bei Verwendung der erfindungsgemäßen Sonden eine ausreichende Nachweissensitivität selbst dann erzielt, wenn die Konzentration des nachzuweisenden Analyten ≤ 10–9 M in der Probe beträgt. Vorzugsweise beträgt die Konzentration des nachzuweisenden Analyten 10–10 bis 10–15 M. Die hohe Sensitivität der erfindungsgemäßen Sonden erlaubt einen Nachweis bei derart geringen Konzentrationen auch ohne vorhergehende Amplifikation des Analyten in der Probe.
  • Der nachzuweisende Analyt ist vorzugsweise eine Nukleinsäure, z.B. DNA oder RNA beliebiger Herkunft, die beispielsweise aus Prokaryonten, insbesondere pathogenen Prokaryonten, Archea oder Eukaryonten, insbesondere Säugern, wie etwa dem Menschen, stammen kann. Besonders bevorzugt stammt die nachzuweisende Nukleinsäure aus einer humanen Probe, z.B. einer Körperflüssigkeit, einer Gewebeprobe etc.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der nachzuweisenden Nukleinsäure um eine RNA aus einer biologischen Probe oder eine daraus synthetisierte nicht-amplifizierte cDNA. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der nachzuweisenden Nukleinsäure um eine nicht-amplifizierte genomische DNA.
  • Der Nachweis der Fluoreszenz der erfindungsgemäßen Sonden kann mit einer beliebigen Messmethode, z.B. mit einer orts- oder/und zeitaufgelösten Fluoreszenz-Spektroskopie erfolgen. Bevorzugt wird eine Messmethode verwendet, die in der Lage ist, in einem sehr kleinen Volumenelement, Fluoreszenzsignale bis hinunter zu Einzelphotonenzählung zu erfassen.
  • Beispielsweise kann die Detektion mittels konfokaler Einzelmoleküldetektion, wie etwa durch Fluoreszenz-Korrelationsspektroskopie erfolgen, wobei ein sehr kleines, vorzugsweise ein konfokales Volumenelement, beispielsweise 0,1 × 10–5 bis 20 × 10–12 l der Probenflüssigkeit, dem Anregungslicht eines Lasers ausgesetzt wird, das die in diesem Messvolumen befindlichen Fluoreszenzmarkierungen zur Emission von Fluoreszenzstrahlung anregt, wobei die emittierte Fluoreszenzstrahlung aus dem Messvolumen mittels eines Photodetektors gemessen wird, und eine Korrelation zwischen der zeitlichen Veränderung der gemessenen Emission und der relativen Beweglichkeit der beteiligten Moleküle erstellt werden kann, so dass bei entsprechend starker Verdünnung einzelne Moleküle in dem Messvolumen identifiziert werden können.
  • Auf Einzelheiten zur Verfahrensdurchführung und apparative Details zu den für die Detektion verwendeten Vorrichtungen wird auf die Offenbarung des europäischen Patentes 0 679 251 verwiesen. Die konfokale Einzelmolekülbestimmung ist weiterhin bei Rigler und Mets (Soc. Photo-Opt. Instrum. Eng. 1921 (1993), 239 ff.) und Mets und Rigler (J. Fluoresc. 4 (1994), 259–264) beschrieben.
  • Alternativ bzw. zusätzlich kann die Detektion auch durch eine zeitaufgelöste Abklingmessung, ein sogenanntes Time Gating erfolgen, wie beispielsweise von Rigler et al., "Picosecond Single Photon Fluorescence Spetroscopy of Nucleic Acids", in: "Ultrafast Phenomena", D.H. Auston, Ed., Springer 1984, beschrieben. Dabei erfolgt die Anregung der Fluoreszenzmoleküle innerhalb eines Messvolumens und anschließend – vorzugsweise in einem zeitlichen Abstand von ≥ 100 ps – das Öffnen eines Detektionsintervalls am Fotodetektor. Auf diese Weise können durch Raman-Effekte erzeugte Hintergrundsignale ausreichend gering gehalten werden, um eine im Wesentlichen störungsfreie Detektion zu ermöglichen.
  • Besonders bevorzugte Detektionsverfahren und -vorrichtungen sind z.B. in PCT/EP01/07190, PCT/EP01/05408, PCT/EP01/05410, PCT/EP01/05409, PCT/EP01/13120, PCT/EP02/02582, PCT/EP02/05866, PCT/EP02/13390, PCT/EP02/09610 und PCT/EP03/02713 beschrieben.
  • Besonders bevorzugt erfolgt die Verfahrensdurchführung derart, dass man mehrere Fluoreszenz-markierte Sonden, wobei es sich mindestens bei einer Sonde um eine erfindungsgemäße Sonde handelt, mit jeweils verschiedener Sequenz und verschiedenen Markierungsgruppen zum Nachweis eines einzigen Analyten verwendet. In diesem Fall wird das Vorhandensein des Analyten in der Probe vorzugsweise durch Vorhandensein einer Korrelation zwischen dem Auftreten verschiedener Sonden entsprechend der gleichzeitigen Bindung an den Analyten bestimmt. Vorzugsweise wird ein solches Verfahren als Kreuzkorrelationsbestimmung durchgeführt, wie z.B. bei Schwille et al. (Biophys. J. 72 (1997), 1878–1886) und Rigler et al. (J. Biotechnol. 63 (1998), 97–109) beschrieben. Andere bevorzugte Nachweismethoden umfassen die Koinzidenz-Analyse, die Principle Component-Analyse (PCA), die Fluoreszenzintensitäts-Distributionsanalyse (FIDA) und die Fluoreszenzintensitäts-Multiple-Distributionsanalyse (FIMDA).
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Sondenkombination verwendet, die eine erfindungsgemäße doppelt markierte Sonde, die grüne Fluoreszenz-Markierungsgruppen trägt, zusammen mit einer Sonde, die eine oder mehrere rote Fluoreszenz-Markierungsgruppen trägt, beinhaltet.
  • Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweis eines Analyten in einer Probe, umfassend das Inkontaktbringen der Probe mit einer oder mehreren erfindungsgemäßen Sonden unter Bedingungen, bei denen eine Bindung der einen oder mehreren Sonden an den nachzuweisenden Analyten erfolgen kann, und Bestimmen, ob eine Bindung stattfindet oder nicht.
  • Vorzugsweise ist der Analyt eine Nukleinsäure und der Nachweis umfasst eine Hybridisierung der einen oder mehreren Sonden mit der nachzuweisenden Nukleinsäure. Besonders bevorzugt wird die nachzuweisende Nukleinsäure vor dem Inkontaktbringen mit der oder den Sonden nicht einer Amplifikation, z.B. einer PCR, unterzogen.
  • Weiterhin soll die Erfindung durch das nachfolgende Beispiel erläutert werden.
  • Beispiel: Verwendung von Bi-fluorophor-markierten Oligonukleotiden
  • Im Folgenden wird die hervorragende Sensitivität der Nachweissonden verdeutlicht. Es werden zwei unterschiedliche grüne Sonden mit identischer Sequenz verwendet. Im ersten Fall handelt es sich um eine 5'-Rhodamingrün einfach markierte Sonde, im anderen Fall um eine erfindungsgemäße 5'-3' Rhodamingrün doppelt markierte Sonde, die einen Thymidin-Spacer von jeweils 5 Nukleotiden Länge sowohl für den 3' als auch 5'-Farbstoff beinhaltet. Die Sequenz der Nachweissonde ist spezifisch für die PGK-1-Sequenz (Accession-Number: V00572). Zur Bestimmung der unteren Nachweisgrenze werden jeweils eine grüne markierte Sonde und eine rote markierte Sonde (ebenfalls PGK-1 spezifisch) in Lösung gleichzeitig an ein PGK-1-spezifisches cDNA-Fragment (Länge: 969 nt) hybridisiert. Die Hybridisierung erfolgt in 6 X SSC, 0,06% NP40 Puffer bei 60°C über einen Zeitraum von 8 Stunden. Dabei werden unterschiedliche Konzentrationen des PGK-1 Fragments (0,0 nM PGK-1 bis 2 nM PGK-1) verwendet. Die Hybridisierungsprodukte werden mittels Kreuzkorrelationsspektroskopie analysiert.
  • Das Ergebnis dieser Analyse ist in den 1 und 2 gezeigt. In 1 (Vergleichsbeispiel) wird die Kombination einer 5'-einfach markierten grünen Sonde und einer 5'-einfach markierten roten Sonde zum Nachweis von PGK-1 cDNA in Konzentrationen von 2 nM, 1 nM, 0,5 nM, 0,2 nM und 0 nM untersucht.
  • In 2 (Erfindungsbeispiel) wird die Kombination einer erfindungsgemäßen 5'3'-doppelt markierten grünen Sonde mit Thymidinspacer und einer 5'-einfach markierten roten Sonde zum Nachweis von PGK-1 cDNA in Konzentrationen von 0,05 nM, 0,03 nM, 0,02 nM, 0,01 nM, 0,005 nM und 0 nM untersucht.
  • Die Sondenkonzentration in 1 ist 2,0 nM und in 2 0,1 nM.
  • Ein Vergleich der 1 und 2 zeigt eindrucksvoll die Vorteile der erfindungsgemäßen Nachweissonden. Während die untere Nachweisgrenze der einfach markierten Sonde bei 0,2 nM PGK-1 liegt (1), kann bei Verwendung der doppelt markierten sonde die Sensitivität deutlich auf 5 nM PGK-1 erhöht werden (2).

Claims (23)

  1. Sonde der allgemeinen Strukturformel (I) 5'-M-(Z)n X1-X2- ... Xm-(Z)n,-M'-3' worin X1, X2 ... und Xm jeweils für ein beliebiges Nukleotid oder Nukleotidanalogon stehen und worin die Sequenz X1-X2- ... Xm für eine mit einen Analyten bindefähige Sondensequenz steht, Z jeweils unabhängig für ein Pyrimidin-Nukleotid oder -Nukleotidanalogon steht, M und M' Fluoreszenzmarkierungsgruppen darstellen, n und n' jeweils unabhängig ganze Zahlen von 1 bis 15 darstellen und m eine ganze Zahl entsprechend der Länge der Sondensequenz darstellt.
  2. Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass X1, X2 ... und Xm jeweils unabhängig ausgewählt sind aus Einheiten der allgemeinen Strukturformel (II) oder Salzen davon:
    Figure 00110001
    worin B eine natürliche oder nicht-natürliche Nukleobase darstellt, R einen Rest, ausgewählt aus H, OH, Halogen, -CN, -C1-C6-Alkyl, -C2-C6-Alkenyl, -C2-C6-Alkinyl, -O-C1-C6-Alkyl, -O-C2-C6 Alkenyl, -O-C2-C6-Alkinyl, -SH, -S-C1-C6-Alkyl, -NH2, -NH(C1-C6-Alkyl) und -N(C1-C6-Alkyl)2, darstellt, -X jeweils unabhängig einen Rest, ausgewählt aus -O-, -S-, -NR'- und -CR'2- darstellt, -Y jeweils unabhängig einen Rest, ausgewählt aus =O und =S, darstellt und -Y' jeweils unabhängig einen Rest, ausgewählt aus -OR', -SR', -(NR')2 und -CH(R')2 darstellt, wobei R' jeweils unabhängig für H oder C1-C3-Alkyl steht.
  3. Sonde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass X1, X2 ... und Xm 2'-Desoxynukleotide sind.
  4. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Z aus Thymidin- oder/und Cytidin-Nukleotiden oder -Nukleotidanaloga ausgewählt ist.
  5. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Z für ein Thymidin-Nukleotid oder -Nukleotidanalogon steht.
  6. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Z jeweils ein Thymidin-2'-Desoxynukleotid ist.
  7. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass M und M' jeweils unabhängig ausgewählt sind aus Rhodaminen, Fluoresceinen, Oxazinen, Cyaninen, Bodipy-Farbstoffen und Alexa-Farbstoffen.
  8. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass M und M' aus grünen Fluoreszenz-Markierungsgruppen ausgewählt sind.
  9. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass M und M' gleich sind.
  10. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass M und M' verschieden sind.
  11. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass n und n' jeweils unabhängig ganze Zahlen von 3 bis 10 darstellen.
  12. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1, dadurch gekennzeichnet, dass m eine ganze Zahl von 10–90, vorzugsweise von 12–50, darstellt.
  13. Verwendung einer oder mehrerer Sonden nach einem der Ansprüche 1 bis 12 in einem Verfahren zum Nachweis eines Analyten in einer Probe.
  14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des nachzuweisenden Analyten ≤ 10–9 M in der Probe beträgt.
  15. Verwendung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Analyt eine Nukleinsäure ist.
  16. Verwendung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die nachzuweisende Nukleinsäure eine RNA aus einer biologischen Probe oder eine daraus synthetisierte nicht-amplifizierte cDNA ist.
  17. Verwendung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die nachzuweisende Nukleinsäure eine nicht-amplifizierte genomische DNA ist.
  18. Verwendung nach einem der Ansprüche 13 bis 17 in der Fluoreszenz-Korrelationsspektroskopie (FCS).
  19. Verwendung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass man mehrere Sonden mit jeweils verschiedener Sequenz und verschiedenen Markierungsgruppen zum Nachweis eines einzigen Analyten einsetzt.
  20. Verwendung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachweis eine Kreuzkorrelationsbestimmung umfasst.
  21. Verfahren zum Nachweis eines Analyten in einer Probe, umfassend das Inkontaktbringen der Probe mit einer oder mehreren Sonden nach einem der Ansprüche 1 bis 12 unter Bedingungen, bei denen eine Bindung der einen oder mehreren Sonden an den nachzuweisenden Analyten erfolgen kann, und Bestimmen, ob eine Bindung stattfindet oder nicht.
  22. Verwendung nach Anspruch 21, unfassend den Nachweis einer Nukleinsäure durch Hybridisierung.
  23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die nachzuweisende Nukleinsäure vor dem Inkontaktbringen nicht amplifiziert wird.
DE2003126302 2003-06-11 2003-06-11 Bi-Fluorophor-markierte Sonden zum Nachweis von Nukleinsäuren Withdrawn DE10326302A1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003126302 DE10326302A1 (de) 2003-06-11 2003-06-11 Bi-Fluorophor-markierte Sonden zum Nachweis von Nukleinsäuren
PCT/EP2004/006180 WO2004108956A1 (de) 2003-06-11 2004-06-08 Bi-fluorophor-markierte sonden zum nachweis von nukleinsäuren
EP04739706A EP1636378A1 (de) 2003-06-11 2004-06-08 Bi-fluorophor-markierte sonden zum nachweis von nukleinsäuren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003126302 DE10326302A1 (de) 2003-06-11 2003-06-11 Bi-Fluorophor-markierte Sonden zum Nachweis von Nukleinsäuren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10326302A1 true DE10326302A1 (de) 2004-12-30

Family

ID=33482790

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2003126302 Withdrawn DE10326302A1 (de) 2003-06-11 2003-06-11 Bi-Fluorophor-markierte Sonden zum Nachweis von Nukleinsäuren

Country Status (3)

Country Link
EP (1) EP1636378A1 (de)
DE (1) DE10326302A1 (de)
WO (1) WO2004108956A1 (de)

Families Citing this family (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP6892433B2 (ja) 2015-04-03 2021-06-23 ユニバーシティ・オブ・マサチューセッツUniversity Of Massachusetts 十分に安定化された非対称sirna
US10633653B2 (en) 2015-08-14 2020-04-28 University Of Massachusetts Bioactive conjugates for oligonucleotide delivery
AU2017210726B2 (en) 2016-01-31 2023-08-03 University Of Massachusetts Branched oligonucleotides
CN110799647A (zh) 2017-06-23 2020-02-14 马萨诸塞大学 双尾自递送sirna及相关的方法
EP3840759A4 (de) 2018-08-23 2022-06-01 University Of Massachusetts O-methyl-reiche vollstabilisierte oligonukleotide
JP2022523467A (ja) 2019-01-18 2022-04-25 ユニバーシティ・オブ・マサチューセッツ 動的な薬物動態を修飾するアンカー
JP2022528840A (ja) 2019-03-26 2022-06-16 ユニバーシティ・オブ・マサチューセッツ 安定性が増加した修飾オリゴヌクレオチド
US12024706B2 (en) 2019-08-09 2024-07-02 University Of Massachusetts Modified oligonucleotides targeting SNPs
US12365894B2 (en) 2019-09-16 2025-07-22 University Of Massachusetts Branched lipid conjugates of siRNA for specific tissue delivery
CA3172168A1 (en) 2020-03-26 2021-09-30 Anastasia Khvorova Synthesis of modified oligonucleotides with increased stability

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19782089T1 (de) * 1996-10-29 1999-12-23 Univ Nebraska At Lincoln Linco Verfahren zum Nachweisen von Punktmutationen in DNA unter Verwendung von Fluoreszenzenergieübergang

Also Published As

Publication number Publication date
WO2004108956A1 (de) 2004-12-16
EP1636378A1 (de) 2006-03-22

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69637065T2 (de) Die bestimmung von nukleinsäuren und nukleinsäure-einheiten
DE60213730T2 (de) Echtzeit-Quantifizierung mit internen Standards
DE69531133T2 (de) Verfahren zur Dämpfung der Fluoreszene in Lösung von Fluoreszenzmarkierten Oligonucleotidsonden
DE19581489B4 (de) Mit Energieübertragungs-gekuppelten Farbstoffen markierte Sonden
WO2018114674A1 (de) Zweiteilige mediatorsonde
DE69332016T2 (de) Methode zum Nachweis von Bioindividuen mittels einer Nukleinsäureprobe nicht-natürlichen Typs und Probe zur Verwendung hierin
DE102012204366B4 (de) Verfahren und Kit zur Identifizierung und Quantifizierung von einer einzelsträngigen Ziel-Nukleinsäure
DE10326302A1 (de) Bi-Fluorophor-markierte Sonden zum Nachweis von Nukleinsäuren
DE69911007T2 (de) Nukleinsäuresequenzidentifizierung
WO2001036668A1 (de) Farbstoffmarkiertes oligonukleotid zum markieren eines nukleinsäuremoleküls
DE60308454T2 (de) Fluoreszenzmarkierten Hybridisierungssonden mit reduzierter Hintergrundfluoreszenz
DE69937837T2 (de) Fluoreszenzsonden zum anfärben von chromosomen
DE19806962B4 (de) Markierung von Nukleinsäuren mit speziellen Probengemischen
DE19610255B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Nukleinsäuresequenzen und Verfahren zum Nachweis von Translokationen zwischen Chromosomen
DE112016007245T5 (de) Verfahren zum Nachweisen von Ziel-Nukleinsäuremolekülen
EP1840223A1 (de) Verfahren zur mikroskopischen Ortsbestimmung eines ausgewählten, intrazellulären DNA-Abschnitts bekannter Nukleotidsequenz
DE60025871T2 (de) Genetisches Screening Verfahren und Vorrichtung
DE69910026T2 (de) Mehrfach fluoreszierende und energie übertragende hairpin-oligonukleotide
DE19858588B4 (de) Farbstoffmarkiertes Oligonukleotid zum Markieren eines Nukleinsäuremoleküls
EP1064407A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum nachweis einer nukleotidsequenz
DE60319146T2 (de) Zusammensetzungen und verfahren für den nachweis von polynukleotiden
DE102010052524A1 (de) Verfahren zum qualitativen und quantitativen Nachweis von spezifischen Nukleinsäuresequenzen in Echtzeit
DE60127244T2 (de) Spezifische multiplex-analyse von nukleinsäuren
DE19950823A1 (de) Quantitatives Verfahren zum Analysieren einer Targetnukleinsäure
DE60105399T2 (de) Analyse von biologischen zielmolekülen unter verwendung eines einen fluoreszenzmarker tragenden biochips

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee