"Auch wenn es dich empört: Das unerlaubte Vergnügen macht Spaß." - Ovid, Liebesgedichte
"Das Denken giebt uns ein so reines und so lebhaftes Vergnügen, daß, wer es nur einmal in seinem Leben gekostet hat, es nie wieder entbehren kann." - Johann Jakob Engel, Das Weihnachtsgeschenk. Aus: Schriften, Erster Band: Der Philosoph für die Welt. 1. Theil. Berlin: Myliussisch, 1801. S. 265. Google Books
"Der Beste muss mitunter lügen; // Zuweilen tut er's mit Vergnügen." - Wilhelm Busch, Sprikker
"Der Inbegriff seines Strebens ist, alle zu verachten, alle zu benutzen und von allen Seiten zu seinem Vergnügen beisteuern zu lassen." - Lukian von Samosata, Die Lebensversteigerung
"Der Vers ist als eine Gedächtnishilfe erfunden worden. Später hat man ihn beibehalten aus gesteigertem Vergnügen an der Überwindung von Schwierigkeiten. In der dramatischen Kunst heute noch an ihm festzuhalten, ist ein Überrest von Barbarei. Ein Beispiel: die Dienstordnung für Kavallerie, in Verse gesetzt von De Bonnay." - Stendhal, Über die Liebe (Fragmente)
"Die Lüge, Mensch, ist dein Vergnügen; du lehrst sogar die Steine lügen." - Friedrich Haug, Sinngedichte, Über Grabschriften
"Dieser linke Radikalismus ist genau diejenige Haltung, der überhaupt keine politische Aktion mehr entspricht. Er steht links nicht von dieser oder jener Richtung, sondern ganz einfach links vom Möglichen überhaupt. Denn er hat ja von vornherein nichts anderes im Auge als in negativistischer Ruhe sich selbst zu genießen. Die Verwandlung des politischen Kampfes aus einem Zwang zur Entscheidung in einen Gegenstand des Vergnügens, aus einem Produktionsmittel in einen Konsumartikel - das ist der letzte Schlager dieser Literatur." - Walter Benjamin, "Linke Melancholie". In: "Die Gesellschaft", Februar 1931; nach "Gesammelte Schriften 3", Frankfurt am Main 1972, S. 279 ff.
"Es bereitet deshalb solches Vergnügen, anderer Leute Geheimnisse herauszufinden, weil dadurch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den eigenen abgelenkt wird." - Oscar Wilde, Ein idealer Gatte, 2. Akt / Lord Goring
"Es liegt in der menschlichen Seele, das Vergnügen da am höchsten zu empfinden, wo es am meisten an Gefahr grenzt. Nichts entwickelt die Fähigkeiten der Seele schneller als Gefahr und Bedürfnis." - Sophie Mereau, Betrachtungen
"Es war ein flüchtiger Blick weit zurück in das arkadische Leben, oder noch weiter zurück in das Goldene Zeitalter, bevor die Menschheit mit Sünde und Kummer beladen und das Vergnügen von jenen Schatten verdunkelt war, die es überhaupt erst plastisch und zum Glück machen." - Nathaniel Hawthorne, Der Marmorfaun, S. 63
"Für wie selbstsüchtig man den Menschen auch halten mag, es gibt nachweislich einige Grundlagen seines Wesens, die dazu führen, dass er sich für das Schicksal anderer interessiert, deren Glück ihm notwendig erscheint, obwohl er nichts davon hat außer dem Vergnügen, es zu sehen." - Adam Smith, Die Theorie der ethischen Gefühle
"Gehe in ein Bordell und lerne, dass zwischen teurem und billigem Vergnügen kein Unterschied ist." - Diogenes, bei Plutarch, Über Kindererziehung, 7
"Genoß der Jüngling ein Vergnügen, // So war er dankbar und verschwiegen." - Friedrich von Hagedorn, Die Alte. Sämmtliche Poetische Werke in dreyen Theilen. Dritter Theil. Wien: Johann Thomas Edlen von Trattnern, 1770. S. 128. Google Books
"Gewöhnlich sind es die Vergnügungen, in denen die guten Sitten zu Fall kommen." - Lü Bu We, Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 360
"Ich habe mich immer mit Vergnügen der Arbeit hingegeben, der Arbeit und dem Kampf." - Alexander Solschenizyn, Spiegel Nr.30/2007 vom 23. Juli 2007, S. 96
"Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt." - Mark Twain, A Connecticut Yankee in King Arthur's Court, Kap. XXVIII.
"Nichts gibt ein größeres Vergnügen, // Als den Betrüger zu betrügen." - Friedrich von Hagedorn, Der Wolf und das Pferd. Aus: Sämmtliche poetische Werke. Leipzig: Reclam, o.J. S. 106.
"O wunderschön ist Gottes Erde, // Und werth darauf vergnügt zu sein! // Drum will ich, bis ich Asche werde, // Mich dieser schönen Erde freun!" - Ludwig Christoph Heinrich Hölty, Aufmunterung zur Freude. Aus: Gedichte. hg. von Johann Heinrich Voss. Hamburg: Bohn, 1804. S. 251-252
"Schreib ich für den Ruhm, und für die Ewigkeit? // Nein, zum Vergnügen meiner Freunde!" - Anna Luise Karsch, Ob Sappho für den Ruhm schreibt? Aus: Gedichte. Hrsg. von Ihrer Tochter C. L. v. Kl. geb. Karschin. Berlin, 1792. S. 268''
"Sich amüsieren heißt etymologisch: die Muße loswerden. Amüsement wäre also das Vergnügen der Plattköpfe." - Johann Gottfried Seume, Apokryphen
"Unser Vergnügen liegt nur in der Einbildung." - Ludwig Tieck, Karl von Berneck / Leopold
"Vergnügen ist keineswegs ein unfehlbarer kritischer Leitfaden, doch ist es der am wenigsten fehlbare." - Wystan Hugh Auden. Des Färbers Hand und andere Essays. Deutsch von Fritz Lorch. Gütersloh Sigbert Mohn ohne Jahr (1962?), Prolog. Lesen. S. 17
"Vergnügen ist durchaus nicht ein untrügliches Kriterium, aber es ist das am wenigsten fehlbare." - Wystan Hugh Auden, Des Färbers Hand und andere Essays, 1948, Prolog
"Vergnügen ist nichts als ein höchst angenehmer Schmerz." - Heinrich Heine, Reisebilder II, Italien I, 18
"Wir sehen jedoch täglich, dass dasjenige, was uns am meisten Vergnügen macht, wenn wir es in gar zu großem Übermaße genießen, uns oft am ersten Überdruss verursacht." - Giovanni Boccaccio, Decamerone, 4. Tag, 3. Erzählung