Armin Maiwald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Armin Maiwald (2008)

Armin Eckhard Maiwald (* 23. Januar 1940 in Köln) ist ein deutscher Autor, Regisseur und Fernsehproduzent. Er ist Mitinhaber der Produktionsgesellschaft Flash, die unter anderem Filmbeiträge für Die Sendung mit der Maus produziert hat.

Maiwalds Familie wurde in Köln dreimal ausgebombt.[1] Von 1942 bis Anfang Februar 1945 lebte Maiwalds Familie bei seinen Großeltern väterlicherseits in Lauban in Niederschlesien und nach ihrer Flucht bis 1951 in Oberbayern in Uffing am Staffelsee.[1][2] Maiwalds Vater kam bei einem Luftangriff auf Freising im Jahr 1945 ums Leben.[1]

Von 1951 bis 1953 lebte er mit seiner Mutter und seiner Schwester in Neuss, dort besuchte er das Quirinus-Gymnasium.[1] Ab 1953 lebte Maiwald wieder in Köln und machte 1961[3] sein Abitur am Gymnasium Kreuzgasse.[1] Ein Jahr später starb seine Mutter.[3] Als Jugendlicher war er Mitglied der katholischen Jugendorganisation Bund Neudeutschland (ND).[4]

Maiwald studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie und arbeitete aus finanziellen Gründen schon während seines Studiums beim WDR. Im Jahr 1963 begann er als Regieassistent beim WDR.[1]

Maiwald gehört zu den Erfindern der Kindersendung Die Sendung mit der Maus, die seit 1971 ausgestrahlt wird, zusammen mit Dieter Saldecki und Gert Kaspar Müntefering sowie der Künstlerin Isolde Schmitt-Menzel, die das Logo der Maus entworfen hatte. Bekannt ist er durch seine markante Stimme, mit der er die Sachgeschichten kommentiert, in denen er verschiedenste Phänomene und Gegenstände, die einem im Alltag begegnen können, erklärt. Auf dem Bildschirm war er erstmals Ende der 1970er Jahre zu sehen; später war er neben Christoph Biemann und anderen ein fester Bestandteil der Sendung. In der vielfach ausgezeichneten „Nachkriegs-Maus“, die 1989 erstmals ausgestrahlt wurde, befasste sich Maiwald mit seiner Kindheit Mitte der 1940er Jahre.[5] 2015 wurde eine Neufassung dieser Spezialfolge erstellt[6] und 2020 wiederholt.[7] Auch nach 2020 übernahm Maiwald noch aktive Rollen in der Sendung,[8] z. B. seit 2017 über den Neubau, der die Rheinbrücke Leverkusen ersetzen soll.[9][10]

Armin Maiwald war der Regisseur von Der Spatz vom Wallrafplatz, Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt und den ersten Folgen der Puppenspielserie Hallo Spencer, der er unter anderem Spencers Begrüßungsspruch „Hallo Leute von ‚A‘ bis ‚Z‘, von 1 bis 100, von Norden bis Süden, von Osten bis Westen, hier bin ich wieder, euer lieber guter alter Spencer!“ verlieh. Darüber hinaus fasst er seine Beiträge aus der Sendung mit der Maus in der Bibliothek der Sachgeschichten zusammen. Zudem ist er einer der Experten in der Quizsendung Frag doch mal die Maus.

Maiwald lebt in Köln und ist seit 1965 verheiratet. Er hat einen Sohn namens Alexander und eine Tochter namens Johanna.[11][12][1] Alexander war 1990 in der Maus-Sachgeschichte Wie kommen die Löcher in den Käse? und 2004 an der Seite seines Vaters in der Maus-Spezialsendung Abschied von der Hülle zu sehen und auch Johanna hatte zusammen mit ihrem Vater einige Auftritte in der Sendung mit der Maus, so etwa 1989 im Kindesalter im Rahmen des Formats Nachkriegsmaus und 2007 als Erwachsene in der Sachgeschichte Wie wird ein Snowboard hergestellt?.[13][14][15]

Soziales Engagement

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 drehte Maiwald für die Sternsingeraktion unter dem Slogan „Kinder zeigen Stärke“ einen Film. Mit einem Kamera-Team fuhr er in das Beispielland dieses Jahres – Kambodscha – und beleuchtete dort herrschende Missstände – ähnlich wie in einem seiner Maus-Filme.[16] Dieser Film wurde den Sternsingern gezeigt, damit sie die Lage in dem Land besser verstehen können.[17]

Auch für die Aktion 2012 drehte er einen solchen Film über das Beispielland dieses Jahres: Nicaragua. Die Aktion stand unter dem Motto „Klopft an Türen, pocht auf Rechte“, der Film hatte entsprechend den Titel Nicaragua: Kinder fordern ihre Rechte.[18]

Maiwald ist Schirmherr der SOS-Kinderdorf-Stiftung[19] und seit 2010 Pate des Kinderhospizes Bethel für unheilbar erkrankte Kinder.[20]

Für seine Arbeit erhielt Armin Maiwald zahlreiche Preise aus den Bereichen Medien und Journalistik.

Zwei Schulen wurden nach Armin Maiwald benannt:

  • Armin-Maiwald-Schule in Monheim-Baumberg (2010)[27][28]
  • Armin-Maiwald-Schule in Radevormwald (2005), mit dem Schuljahr 2016/17 zusammen mit der Hückeswagener Erich-Kästner-Schule in der Förderschule Nordkreis aufgegangen und wurde deren Teilstandort. Hauptstandort ist seitdem die Erich-Kästner-Schule in Hückeswagen.[29]
  • Armin Maiwald liest Christoph Columbus und das Wachsen der Welt. Ungekürzte Lesung; ab 9 Jahren. Es lesen Armin Maiwald und Dieter Saldecki, 3 CD; Würzburg: Arena-Verlag, 2006; ISBN 978-3-401-25929-1
  • Geschichten aus dem Alten Ägypten mit der Maus; Texte: Dieter Saldecki, Peter Brandt; Sprecher: Dieter Saldecki, Armin Maiwald; Hamburg: Universal Family Entertainment, 2002; ISBN 3-89832-935-6
  • Benno kennt sich aus mit Fußball und weitere Kurzgeschichten für Kinder; Texte: Herbert Beckmann; gelesen von Armin Maiwald; Berlin: Ohrka.de 2014 (kostenloser Download)
  • Peter Brandt, Armin Maiwald, Dieter Saldecki: Jesus – Jeschua – Iesous. Arena, Würzburg 2007, ISBN 978-3-401-05948-8.
  • Armin Maiwald: Aufbau vor laufender Kamera. Erinnerungen aus meinem Leben. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015, ISBN 978-3-462-04745-5.
  • Armin Maiwald: Die Römer kommen. Hörbuch, Emons Verlag 2018.
  • Kai von Westerman: Herr Maiwald, der Armin und wir – In der Werkstatt der Sachgeschichten; Mit einem Vorwort von Armin Maiwald. Schüren Verlag, Marburg 2021, ISBN 978-3-7410-0399-8.
Commons: Armin Maiwald – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g RP ONLINE: Filmemacher Armin Maiwald aus der „Sendung mit der Maus“: Eher Journalist als Lehrer — und neugierig. 4. Februar 2002, abgerufen am 15. Oktober 2022.
  2. Mit Armin unterwegs - Auf der Suche nach der Kindheit (1) – Natur+Reisen / Landschaftsbild. 12. April 2020, archiviert vom Original am 12. April 2020; abgerufen am 30. April 2022.
  3. a b Stichtag: 23. Januar 1940 - "Die Maus"-Macher Armin Maiwald wird geboren. Abgerufen am 5. Januar 2022.
  4. Wer war Jesus? Ein Interview mit Armin Maiwald über Jesus, Gott und die Maus. (PDF) In: anp 01/08. S. 10, archiviert vom Original am 22. September 2018; abgerufen am 14. März 2021.
  5. WDR: Die ersten 50 Jahre - Maus-Meilensteine - Presselounge - WDR. 12. Januar 2021, abgerufen am 12. Juli 2024.
  6. imfernsehen GmbH & Co KG: Die Sendung mit der Maus Folge 2005: Die Nachkriegs-Maus (Neufassung 2015). 1. Mai 2020, abgerufen am 12. Juli 2024.
  7. programm ARD de-ARD Play-Out-Center Potsdam, Potsdam Germany: Die Sendung mit der Maus Spezial: Die Nachkriegs-Maus. Abgerufen am 12. Juli 2024.
  8. SWR1 RP: Der Macher der Maus wird 80. 23. Januar 2020, abgerufen am 12. Juli 2024.
  9. Sachgeschichte: Leverkusener Autobahnbrücke Folge 4. In: kinder.wdr.de. 16. Oktober 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
  10. Sachgeschichte: Leverkusener Autobahnbrücke Folge 5. In: kinder.wdr.de. 23. Januar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
  11. Zimmer frei! - Armin Maiwald. Abgerufen am 30. September 2022 (deutsch).
  12. Maiwald stellt Autobiografie vor: Ullala! Armins bunte Lach- und Liebesgeschichten. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  13. Abschied von der Hülle - video Dailymotion. 30. November 2012, abgerufen am 1. Juni 2024.
  14. Nachkriegsmaus - Medienportal der Evangelischen und Katholischen Medienzentralen. Abgerufen am 4. Februar 2024.
  15. Bibliothek der Sachgeschichten: Wie wird ein Snowboard hergestellt? 1. Juli 2020, abgerufen am 1. Juni 2024.
  16. erzbistumfreiburg: Sternsinger 2011 - Kinder zeigen Stärke. 3. Januar 2011, abgerufen am 12. Juli 2024.
  17. @1@2Vorlage:Toter Link/www.wdr.de„Interview des WDRs mit Armin Maiwald zum Sternsingerprojekt“ (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2015. Suche in Webarchiven)
  18. Armin Maiwald: Nicaragua: Kinder fordern ihre Rechte. Kindermissionswerk, abgerufen am 5. Januar 2012.
  19. Die Schirmherren der SOS-Kinderdorf-Stiftung. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  20. Armin Maiwald | Kinder- und Jugendhospiz Bethel. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  21. Bayreuther Vorbildpreis. Archiviert vom Original am 1. Oktober 2023; abgerufen am 27. August 2023.
  22. Verleihung des Landesverdienstordens. Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, 14. Mai 2019, abgerufen am 15. Mai 2019.
  23. Deutsche Umwelthilfe e. V.: UmweltMedienpreis: Die Preisträger 2021. Abgerufen am 5. November 2021.
  24. RWTH-Ehrendoktorwürde für Armin Maiwald. RWTH Aachen, 24. Oktober 2022, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  25. Julie Vandegaar: RWTH Aachen: Ein besonderer Gast zur 100. Vorlesung der Kinderuni. In: aachener-zeitung.de. 18. Oktober 2022, abgerufen am 21. Oktober 2022.
  26. Maus-Vater Armin Maiwald wird in Bielefeld geehrt. In: www1.wdr.de. WDR, 15. November 2023, abgerufen am 15. November 2023.
  27. Armin Maiwald - Stadt Monheim am Rhein. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  28. Jubiläumsfeier an der Maiwald-Schule: Armin Maiwald zu Gast in Monheim. In: rp-online.de. 9. Oktober 2022, abgerufen am 11. Februar 2023.
  29. Armin-Maiwald-Schule. In: radevormwald.de. Abgerufen am 11. Februar 2023.
  30. Matthias Körnich WDR: Die Seite mit der Maus - Sommerreise 2009: Wanderweg der deutschen Einheit. Abgerufen am 30. April 2022.