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Arthur Schopenhauer

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aus Wikiquote, der freien Zitatsammlung
Begriffsklärung Dieser Artikel befasst sich mit dem Philosophen Arthur Schopenhauer, für weitere Personen mit dem Namen Schopenhauer siehe Schopenhauer (Begriffsklärung)
Schopenhauer (1855)

deutscher Philosoph

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Die Welt als Wille und Vorstellung

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  • "Und so, nachdem ich mir den Scherz erlaubt, dem eine Stelle zu gönnen, in diesem durchweg zweideutigen Leben kaum irgend ein Blatt zu ernsthaft seyn kann, gebe ich mit innigem Ernst das Buch hin, in der Zuversicht, daß es früh oder spät diejenigen erreichen wird, an welche es allein gerichtet seyn kann, und übrigens gelassen darin ergeben, daß auch ihm in vollem Maaße das Schicksal werde, welches in jeder Erkenntniß, also um so mehr in der wichtigsten, allezeit der Wahrheit zu Theil ward, der nur ein kurzes Siegesfest beschieden ist, zwischen den beiden langen Zeiträumen, wo sie als paradox verdammt und als trivial geringgeschätzt wird. Auch pflegt das erstere Schicksal ihren Urheber mitzutreffen.— Aber das Leben ist kurz und die Wahrheit wirkt ferne und lebt lange: sagen wir die Wahrheit. - Die Welt als Wille und Vorstellung. Leipzig 1819. Vorrede. p.XVI books.google
  • Meist zitiert als: "Ein neuer Gedanke wird zuerst verlacht, dann bekämpft, bis er nach längerer Zeit als selbstverständlich gilt", zum Beispiel bei Richard David Precht: Die Kunst, kein Egoist zu sein (2010) als "Schopenhauers Treppe", books.google.
  • "Aber die Sprache um ein Wort ärmer machen heißt das Denken der Nation um einen Begriff ärmer machen." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum ersten Buch, zweite Hälfte, Kapitel 12
  • "Alle Befreiung, oder was man gemeinhin Glück nennt, ist eigentlich und wesentlich immer nur negativ und durchaus nie positiv." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Viertes Buch, § 58
  • "Alles im Leben giebt kund, daß das irdische Glück bestimmt ist, vereitelt oder als eine Illusion erkannt zu werden." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Kapitel 46
  • "Alles Urdenken geschieht in Bildern: darum ist die Phantasie ein so nothwendiges Werkzeug desselben, und werden phantasielose Köpfe nie etwas Großes leisten, - es sei denn in der Mathematik." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum ersten Buch, zweite Hälfte, Kapitel 7
  • "Aus jeder Seite von David Hume ist mehr zu lernen, als aus Hegels, Herbarts und Schleiermachers sämtlichen philosophischen Werken zusammengenommen." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum vierten Buch, Kapitel 46
  • "Bei keiner Sache hat man so sehr den Kern von der Schaale zu unterscheiden, wie beim Christentum." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum vierten Buch, Kapitel 48
  • "Das Leben, mit seinen stündlichen, täglichen, wöchentlichen und jährlichen, kleinen, größern und großen Widerwärtigkeiten, mit seinen getäuschten Hoffnungen und seinen alle Berechnung vereitelnden Unfällen, trägt so deutlich das Gepräge von etwas, das uns verleidet werden soll, daß es schwer zu begreifen ist, wie man dies hat verkennen können und sich überreden lassen, es sei da, um dankbar genossen zu werden, und der Mensch, um glücklich zu seyn." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Kapitel 46
  • "Das Talent gleicht dem Schützen, der ein Ziel trifft, welches die Uebrigen nicht erreichen können; das Genie dem, der eines trifft, bis zu welchem sie nicht ein Mal zu sehn vermögen..." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Ergänzungen zum dritten Buch, Kapitel 31. Vom Genie zeno.org
  • "Denn, ich wiederhole es, alle Tugend, die irgendwie eines Lohnes wegen geübt wird, beruht auf klugen, methodischen, weitsehenden Egoismus." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Band 1, Anhang
  • "Der heimliche Prosaiker hingegen sucht zum Gedanken den Reim; der Pfuscher zum Reim den Gedanken." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum dritten Buch, Kapitel 37
  • "Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt." - Die Welt als Wille und Vorstellung
  • "Die Welt ist meine Vorstellung." - Die Welt als Wille und Vorstellung. Erstes Buch, § 1. zeno.org
  • "Die Wahrheit ist keine Hure, die sich Denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr Alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß seyn darf." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Erster Band, Vorrede zur zweiten Auflage
  • "Eine Allegorie ist ein Kunstwerk, welches etwas Anderes bedeutet, als es darstellt." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Drittes Buch, § 50
  • "Eine gefasste Hypothese gibt uns Luchsaugen für alles sie Bestätigende, und macht uns blind für alles ihr Widersprechende." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum zweiten Buch, Kapitel 19
  • "Er Kant hat aus der Philosophie den Theismus eliminiert, da in ihr, als einer Wissenschaft, und nicht Glaubenslehre, nur Das eine Stelle finden kann, was entweder empirisch gegeben, oder durch haltbare Beweise festgestellt ist." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Band 1, Anhang
  • "In jedem Mikrokosmos liegt der ganze Makrokosmos, und dieser enthält nichts mehr als jener." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum dritten Buch, Kapitel 38
  • "Man betrachte z.B. den Koran: dieses schlechte Buch war hinreichend, eine Weltreligion zu begründen, das metaphysische Bedürfniß zahlloser Millionen Menschen seit 1200 Jahren zu befriedigen, die Grundlage ihrer Moral und einer bedeutenden Verachtung des Todes zu werden, wie auch, sie zu blutigen Kriegen und den ausgedehntesten Eroberungen zu begeistern. Wir finden in ihm die traurigste und ärmlichste Gestalt des Theismus. Viel mag durch die Uebersetzungen verloren gehen; aber ich habe keinen einzigen werthvollen Gedanken darin entdecken können." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum ersten Buch, zweite Hälfte, Kapitel 17 zeno.org
  • "Religionen sind dem Volke notwendig, und sind ihm eine unschätzbare Wohltat. Wenn sie jedoch den Fortschritten der Menschheit in der Erkenntnis der Wahrheit sich entgegenstellen wollen; so müssen sie mit möglichster Schonung bei Seite geschoben werden." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Ergänzungen zum ersten Buch, Zweite Hälfte, 17. Über das metaphysische Bedürfnis des Menschen, s. 64500;1425.
  • "Was dem Herzen widerstrebt, läßt der Kopf nicht ein." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum zweiten Buch, Kapitel 19
  • "Zur Logik verhält sich die Grammatik wie das Kleid zum Leibe." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Band 1, Anhang
  • "Zur Philosophie verhält sich die Poesie, wie die Erfahrung sich zur empirischen Wissenschaft verhält." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum dritten Buch, Kapitel 37

Parerga und Paralipomena

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  • "Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort, ein Unbegriff, eine contradictio in adjecto, ein Schiboleth für Philosophieprofessoren, welche, nachdem sie die Sache haben aufgeben müssen, mit dem Worte durchzuschleichen bemüht sind." - Parerga und Paralipomena I, Fragmente zur Geschichte der Philosophie, § 13 Noch einige Erläuterungen zur Kantischen Philosophie
  • "Es gibt keine andere Offenbarung als die Gedanken der Weisen." - Parerga und Paralipomena
  • "Es gibt nur eine Heilkraft, und das ist die Natur; in Salben und Pillen steckt keine. Höchstens können sie der Heilkraft der Natur einen Wink geben, wo etwas für sie zu tun ist." - Neue Paralipomena
  • "Der Arzt sieht den Menschen in seiner ganzen Schwäche, der Advokat in seiner ganzen Schlechtigkeit und der Priester in seiner ganzen Dummheit." - Parerga und Paralipomena, Psychologische Bemerkungen, 357

Teil I

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  • "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Parerga und Paralipomena, Erster Band, Aphorismen zur Lebensweisheit, Kapitel IV: Von dem was einer vorstellt. pp. 342 [1]
  • "Was nun andererseits die Menschen gesellig macht ist ihre Unfähigkeit, die Einsamkeit, und in dieser sich selbst, zu ertragen." - Parerga und Paralipomena, Aphorismen zur Lebensweisheit, Kapitel 5, Punkt 9
  • "Dem intellektuell hochstehenden Menschen gewährt nämlich die Einsamkeit einen zweifachen Vortheil: erstlich den, mit sich selber zu seyn, und zweitens den, nicht mit Anderen zu seyn." - Parerga und Paralipomena, Aphorismen zur Lebensweisheit, Kapitel 5, Punkt 9, books.google.de
  • "Zorn oder Haß in Worten, oder Mienen blicken zu lassen ist unnütz, ist gefährlich, ist unklug, ist lächerlich, ist gemein." - Parerga und Paralipomena, Aphorismen zur Lebensweisheit, Kapitel 5, Punkt 45
  • "Was aber die Leute gemeiniglich das Schicksal nennen sind meistens nur ihre eigenen dummen Streiche." - Parerga und Paralipomena, Aphorismen zur Lebensweisheit, Kapitel 5, Punkt 52, books.google.de

Teil II

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  • "Alles wirkliche Dichten und Denken nämlich ist gewissermaaßen ein Versuch, den kleinen Leuten einen großen Kopf aufzusetzen: kein Wunder, daß er nicht gleich gelingt." - Parerga und Paralipomena, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 3, § 49, S.66, Google Books
  • "Ach, es ist doch ein saures Stück Brod, das Philosophieprofessorenbrod!" - Parerga und Paralipomena, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 5, § 69, S.104, Google Books
  • "Jede menschliche Vollkommenheit ist einem Fehler verwandt, in welchen überzugehen sie droht; jedoch auch umgekehrt, jeder Fehler, einer Vollkommenheit." - Parerga und Paralipomena, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 8 Zur Ethik, § 114, S.224, Google Books
  • "Denn die Moral mittels des Theismus stützen, heißt sie auf Egoismus zurückführen; obgleich die Engländer, wie auch bei uns die untersten Klassen der Gesellschaft, gar nicht die Möglichkeit einer anderen Begründung absehen." - Parerga und Paralipomena, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 8 Zur Ethik, § 116, S.234, Google Books
  • "Denn bei mir findet, in England, der rothe Rock mehr Glauben, als der schwarze, und Alles, was daselbst zu Gunsten der Kirche, dieser so reichen und bequemen Versorgungsanstalt der mittellosen jüngern Söhne der gesammten Aristokratie, gesagt wird, ist mir eo ipso verdächtig." - Parerga und Paralipomena, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 8 Zur Ethik, § 116, S.239, Fußnote, Google Books
  • "Ein eigenthümlicher Fehler der Deutschen ist, daß sie, was vor ihren Füßen liegt, in den Wolken suchen." - Parerga und Paralipomena, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 9 Zur Rechtslehre und Politik, § 121, S.256, Google Books
  • "Wird nämlich das Unrecht von Einer Seite herausgeworfen, so schleicht es sich von der andern wieder herein; weil eben die Unrechtlichkeit tief im menschlichen Wesen liegt." - Parerga und Paralipomena, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 9 Zur Rechtslehre und Politik, § 128, S.267, Google Books
  • "Aber so ein Gott Jehova, der animi causa und de gaieté de coeur diese Welt der Noth und des Jammers hervorbringt und dann noch gar sich selber Beifall klatscht, mit πάντα καλά λίαν, - Das ist nicht zu ertragen." - Parerga und Paralipomena, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 12 Nachträge zur Lehre vom Leiden der Welt Zur Rechtslehre und Politik, § 157, S.322, Google Books
  • "Alles, was im Christentum Wahres findet, findet sich auch im Brahmanismus und Buddhismus." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 15, § 179
  • "Man möchte wahrlich sagen: die Menschen sind die Teufel der Erde, und die Tiere die geplagten Seelen." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 15, Ueber Religion. § 179: Ueber das Christentum https://books.google.de/books?id=EZXPecvrM9sC&&pg=PA55
  • "Der Grundunterschied der Religionen liegt darin, ob sie Optimismus oder Pessimismus sind; keineswegs darin, ob Monotheismus, Polytheismus, Trimurti, Dreieinigkeit, Pantheismus, oder Atheismus (wie der Buddhismus)." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 15, § 181
  • "Das Christentum ist eine Allegorie, die einen wahren Gedanken abbildet; aber nicht ist die Allegorie an sich selbst das Wahre." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 15, § 181
  • "Entweder glauben oder philosophiren! was man erwählt sei man ganz." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 15, § 181
  • "Die Fabel von der Pandora ist mir von jeher nicht klar gewesen, ja, ungereimt und verkehrt vorgekommen." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 18, § 200
  • "Unter den Dichtern unserer Zeit ist Göthe der objektivste, Bryon der subjektivste." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 19, § 230
  • "Wie schlecht würde es also um das menschliche Wissen stehn, wenn Schrift und Druck nicht wären! Daher sind die Bibliotheken allein das sichere und bleibende Gedächtnis des menschlichen Geschlechts." - Parerga und Paralipomena II, § 254
  • "Die Barberei kommt wieder, trotz Eisenbahnen, elektrischen Drähten und Luftballons." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 21, § 256
  • "Lesen heißt mit einem fremden Kopfe, statt des eigenen, denken." - Parerga und Paralipomena, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 22 Selbstdenken, § 267, S.529, Google Books
  • "Wann wir lesen, denkt ein Anderer für uns: wir wiederholen bloß seinen mentalen Proceß. […] Daher kommt es, daß wer sehr viel und fast den ganzen Tag liest, dazwischen aber sich in gedankenlosem Zeitvertreibe erholt, die Fähigkeit, selbst zu denken, allmälig verliert, - wie Einer der immer reitet, zuletzt das Gehen verlernt. Solches aber ist der Fall sehr vieler Gelehrten: sie haben sich dumm gelesen." - Parerga und Paralipomena II, Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1874, Kapitel 24 Ueber Lesen und Bücher, § 299, S.587, Google Books
  • "Unwissenheit degradirt den Menschen erst dann, wann sie in Gesellschaft des Reichthums angetroffen wird." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 24, § 290
  • "Die Konsonanten sind das Skelett und die Vokale das Fleisch der Wörter." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 25, § 313 Google Books
  • "Hoffnung ist die Verwechselung des Wunsches einer Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 26, § 324 Google Books
  • "Aller Eigensinn beruht darauf, daß der Wille sich an die Stelle der Erkenntniß gedrängt hat." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 26, § 332 Google Books
  • "Es gibt keine Absurdität, die so handgreiflich wäre, daß man sie nicht allen Menschen fest in den Kopf setzen könnte, wenn man nur schon vor ihrem sechsten Jahre, anfienge, sie ihnen einzuprägen, indem man unablässig und mit feierlichstem Ernst sie ihnen vorsagte." - Parerga und Paralipomena II, Kapitel 26, § 344

Aphorismen zur Lebensweisheit

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  • "Aber, im Ganzen genommen, liegt, wie längst gesagt ist, die Welt im Argen: die Wilden fressen einander und die Zahmen betrügen einander, und Das nennet man den Lauf der Welt." - Aphorismen zur Lebensweisheit - Paränesen und Maximen
  • "Alle Dinge sind herrlich zu SEHN, aber schrecklich zu SEYN." - Aphorismen zur Lebensweisheit - Vom Unterschiede der Lebensalter
  • "Das Gehirn denkt, wie der Magen verdaut." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen." - Aphorismen zur Lebensweisheit, Insel Verlag, Frankfurt/M., Leipzig, 1976, S. 198
  • "Die Freunde nennen sich aufrichtig; die Feinde sind es: daher man ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte, als eine bittre Arznei" - Aphorismen zur Lebensweisheit, Insel Verlag, Frankfurt/M., Leipzig, 1976, S. 187
  • "Die Erinnerung wirkt wie das Sammlungsglas in der Camera obscura: Sie zieht alles zusammen und bringt dadurch ein viel schöneres Bild hervor, als sein Original ist." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Die Gegenwart eines Gedankens ist wie die Gegenwart einer Geliebten." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Durch nichts entziehen wir uns so sehr dem Zwange von außen wie durch Selbstzwang." - Aphorismen zur Lebensweisheit (Zitat nach Seneca)
  • "Für sein Tun und Lassen kann man keinen anderen zum Muster nehmen." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Gerade in Kleinigkeiten, als bei welchen der Mensch sich nicht zusammennimmt, zeigt er seinen Charakter." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Im allgemeinen freilich haben die Weisen aller Zeiten immer dasselbe gesagt, und die Toren, d.h. die unermessliche Majorität aller Zeiten, haben immer dasselbe, nämlich das Gegenteil getan; und so wird es denn auch ferner bleiben." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Ja, es sei herausgesagt: so eng auch Freundschaft, Liebe und Ehe Menschen verbinden; ganz ehrlich meint jeder es am Ende doch nur mit sich selbst und höchstens noch mit seinem Kinde. - Je weniger einer, in Folge objektiver oder subjektiver Bedingungen, nötig hat, mit den Menschen in Berührung zu kommen, desto besser ist er daran." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Jede Nation spottet über die andere, und alle haben Recht." - Aphorismen zur Lebensweisheit. Kapitel IV: Von Dem, was Einer vorstellt.
  • "Jeder steckt in seinem Bewusstsein wie in seiner Haut und lebt unmittelbar nur in demselben." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Meistens belehrt uns erst der Verlust über den Wert der Dinge." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Vergeben und Vergessen heißt gemachte kostbare Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen." - Aphorismen zur Lebensweisheit Kapitel V Paränesen und Maximen books.google S. 482 im zweiten Absatz, https://www.projekt-gutenberg.org/schopenh/aphorism/chap007.html
  • "Was aber die Leute gemeiniglich das Schicksal nennen, sind meistens nur ihre eigenen dummen Streiche - Aphorismen zur Lebensweisheit, Insel Verlag, Frankfurt/M., Leipzig, 1976, S. 206
  • "Was nun andrerseits die Menschen gesellig macht, ist ihre Unfähigkeit, die Einsamkeit und in dieser sich selbst zu ertragen." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Zu unserer Besserung bedürfen wir eines Spiegels." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Zum Leitstern seiner Bestrebungen soll man nicht Bilder der Phantasie nehmen, sondern deutlich gedachte Begriffe." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Überhaupt aber beruhen 9/10 unseres Glückes allein auf der Gesundheit. Mit ihr wird alles eine Quelle des Genusses: hingegen ist ohne sie kein äußeres Gut, welcher Art es auch sei, genießbar, und selbst die übrigen subjektiven Güter, die Eigenschaften des Geistes, Gemüthes, Temperaments, werden durch Kränklichkeit herabgestimmt und sehr verkümmert." – Aphorismen zur Lebensweisheit, Kapitel II: Von dem, was einer ist, S. 23 (häufig vereinfacht zitiert: Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts).

Ueber den Willen in der Natur

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  • "Die Wahrheit kann warten: denn sie hat ein langes Leben vor sich." - Willen in der Natur, Einleitung
  • "Ehrwürdig ist die Wahrheit; nicht was ihr entgegensteht." - Willen in der Natur, Vergleichende Anatomie
  • "Genialität ist Objektivität." - Willen in der Natur, Pflanzen-Physiologie
  • "Da ergiebt sich, daß Moral-Predigen leicht, Moral-Begründen schwer ist." - Willen in der Natur, Hinweisung auf die Ethik

Die beiden Grundprobleme der Ethik

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Freiheit des Willens

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  • "Die Willensfreiheit bedeutet, genau betrachtet, eine Existentia ohne Essentia, welches heißt, daß etwas sei und dabei doch nichts sei, welches wiederum heißt, nicht sei also ein Widerspruch ist." - Freiheit des Willens, Der Wille vor dem Bewußtseyn anderer Dinge
  • "Du kannst t h u n was du w i l l s t: aber du kannst, in jedem gegebenen Augenblick deines Lebens, nur ein Bestimmtes w o l l e n und schlechterdings nicht Anderes, als dieses Eine." (Schopenhauer, Arthur. (1978). Preisschrift über die Freiheit des Willens. Hamburg: Felix Meiner, S. 58-59. Hervorhebungen wie im Original). Daraus wurde später die bekannte Formulierung: "Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will."
  • "Sind einem gegebenen Menschen, unter gegebenen Umständen, zwei Handlungen möglich, oder nur Eine? - Antwort aller Tiefdenkenden: Nur Eine." - Freiheit des Willens, Der Wille vor dem Bewußtseyn anderer Dinge

Grundlagen der Moral

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  • "Die Ethik ist in Wahrheit die leichteste aller Wissenschaften." - Grundlagen der Moral, §18, Tugend der Menschenliebe
  • "Die vermeinte Rechtlosigkeit der Thiere, der Wahn, daß unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei, oder, wie es in der Sprache jener Moral heißt, daß es gegen Thiere keine Pflichten gebe, ist geradezu eine empörende Rohheit und Barberei des Occidents, deren Quelle im Judenthum liegt." - Grundlage der Moral, §19, Bestätigung des dargelegten Fundaments der Moral
  • "Mitleid mit den Thieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen, daß man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen Thiere grausam ist, könne kein guter Mensch seyn." - Grundlage der Moral, §19, Bestätigung des dargelegten Fundaments der Moral
  • " Die Haupt- und Grundtriebfeder im Menschen, wie im Thiere, ist der Egoismus, d. h. der Drang zum Daseyn und Wohlseyn." - Die beiden Grundprobleme der Ethik, behandelt in zwei akademischen Preisschriften. [...] II. Ueber das Fundament der Moral, nicht gekrönt von der K. Dänischen Societät der Wissenschaften, zu Kopenhagen, den 30. Januar 1840. Hermann, Frankfurt am Main 1841, S. 199 books.google, § 14

Andere

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  • "Das Leben ist eine mißliche Sache: ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen, über dasselbe nachzudenken." - 1811 zu Christoph Martin Wieland
  • "Der leitende Grundsatz der Stilistik sollte sein, dass der Mensch nur einen Gedanken zur Zeit deutlich denken kann; daher ihm nicht zugemutet werden darf, dass er deren mehrere auf einmal denke. Dies aber mutet ihm der zu, welcher solche, als Zwischensätze, in die Lücken einer Hauptperiode schiebt." - Über Schriftstellerei und Stil
  • "Der Stil ist die Physiognomie des Geistes. Sie ist untrüglicher als die des Leibes. Affektation im Stil ist dem Gesichterschneiden zu vergleichen." - Über Schriftstellerei und Stil
  • "Die, welche schwierige, dunkle, verflochtene, zweideutige Reden zusammensetzen, wissen ganz gewiss nicht recht, was sie sagen wollen, sondern haben nur ein dumpfes, nach einem Gedanken erst ringendes Bewusstsein davon; oft aber wollen sie sich selber und anderen verbergen, dass sie eigentlich nichts zu sagen haben." - Über Schriftstellerei und Stil
  • "Die Zeichen des Tierkreises sind das Familienwappen der Menschheit." - Zur Philosophie und Wissenschaft der Natur
  • "Ein Denkmal wird die Nachwelt mir errichten." - Unverschämte Verse
  • "Jede menschliche Vollkommenheit ist einem Fehler verwandt, in welchen überzugehn sie droht." - Zur Ethik
  • "Ihre [die Universitätsphilosophie] erbärmliche Angst vor meinen Schriften ist Angst vor der Wahrheit." - Satz vom Grunde, Viertes Kapitel, §21
  • "Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob." - Letzter Kunstgriff. In: Eristische Dialektik. Frankfurt a. M.: Insel Verlag, 1995. ISBN 3-458-33358-4. projekt-gutenberg.org
  • "Die angeborene Eitelkeit, die besonders hinsichtlich der Verstandeskräfte reizbar ist, will nicht haben, daß was wir zuerst aufgestellt sich als falsch und das des Gegners als Recht ergebe." - Eristische Dialektik. Frankfurt a. M.: Insel Verlag, 1995. ISBN 3-458-33358-4(1830) https://www.projekt-gutenberg.org

Zitate mit Bezug auf Arthur Schopenhauer

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  • "Schopenhauer, der letzte Deutsche, der in Betracht kommt der ein europäisches Ereigniss gleich Goethe, gleich Hegel, gleich Heinrich Heine ist, und nicht bloß ein lokales, ein "nationales", ist für einen Psychologen ein Fall ersten Ranges: nämlich als bösartig genialer Versuch, zu Gunsten einer nihilistischen Gesamt-Abwertung des Lebens gerade die Gegen-Instanzen, die großen Selbstbejahungen des "Willens zum Leben", die Exuberanz-Formen des Lebens in's Feld zu führen." - Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Streifzüge eines Unzeitgemäßen, 21.
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Wikisource
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