Stage Entertainment Germany

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Stage Entertainment)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stage Entertainment GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1998
Sitz Hamburg
Leitung
  • Ursula Neuß (Vorsitzende)
  • Ulf Dewald
  • Martin Broderick
  • Henning Doerr
Mitarbeiterzahl 81 (2011/12 in der Stage Entertainment GmbH)[1] 1.700 (2019 in Tochtergesellschaften)[2]
Umsatz 302 Mio. EUR (GJ 2017/18)
Website www.stage-entertainment.de
Theater im Hafen Hamburg
Frontansicht des Theaters des Westens in Berlin
Theater des Westens in Berlin
Phantom der Oper im Palladium Theater Stuttgart, 2002–2004
Foyer im Theater am Potsdamer Platz in Berlin während der Berlinale

Die Stage Entertainment GmbH (Firma bis August 2005: Stage Holding GmbH) mit Sitz in Hamburg ist Produzent mehrerer Shows und Musicals, betreibt verschiedene Theater und unterhält Kooperationen mit anderen Unternehmen der Unterhaltungsbranche. Sie gehört zur niederländischen Stage Entertainment mit Sitz in Amsterdam.

Geschäftsführer der deutschen Niederlassung sind Ursula Neuß (Vorsitzende),[3] Just Spee, Ulf Dewald und Wolfgang Orthmayr.

Stage Entertainment – weltweit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Muttergesellschaft in Amsterdam war als Live Entertainment Division ein Geschäftsbereich von Endemol und wurde im Jahr 1998 von Joop van den Ende als eigenes Unternehmen ausgelagert. Die internationale Gruppe hält die Rechte für mehrere eigene und lizenzierte Produktionen, beschäftigt 4500 Mitarbeiter und besitzt Spielstätten u. a. in den Niederlanden, in Deutschland, Spanien, Russland, Frankreich, Italien und am Broadway in New York.

Im Juni 2015 verkaufte Joop van den Ende 60 Prozent der Anteile an der Muttergesellschaft Stage Entertainment an das Luxemburger Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners.[4] Der neue Mehrheitseigner verkündete kurz darauf die Schließung des defizitären Theater am Potsdamer Platz.

Im Jahr 2018 wurde Stage Entertainment zu 100 Prozent vom US-amerikanischen Medienunternehmen Advance Publications übernommen.

Hamburg:

Berlin:

Stuttgart:

Ehemalige Theater

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Colosseum Theater in Essen war ab August 2000 das erste eigene Theater der Stage Entertainment in Deutschland, welches Stage von der insolventen Stella AG übernommen hatte. Im März 2001 wurde mit dem Musical Elisabeth dann ein Neuanfang gefeiert. Im Juli 2010 lief die letzte Vorstellung des Musicals Buddy, danach waren keine weiteren En-suite-Produktionen mehr in der ehemaligen Werkshalle in Essen zu sehen. Als Grund wurde genannt, dass außer dem Musical Elisabeth keine Produktion in Essen ihre Investitionen eingespielt hatte. Ab August 2010 wurde das Theater von Stage daher für Veranstaltungen vermietet und schließlich zum 1. Juli 2020 an die RAG-Stiftung und den Energiekonzern E.ON verkauft.[5]

Ebenfalls von der Stella AG übernommen wurde ab Juli 2002 der Mietvertrag für das Theater am Potsdamer Platz in Berlin. Dort folgte im Oktober 2002 die Premiere des Musicals Cats. Der neue Mehrheitseigner CVC Capital Partners verkündete im Januar 2016 das Ende der En-suite-Produktionen im Theater am Potsdamer Platz, sodass im August 2016 der letzte Vorhang für das Musical Hinterm Horizont fiel.[6] Im Anschluss wurde das Theater von Stage dann für Gastspiele und Veranstaltungen untervermietet.[7] Seit Mai 2020 sollte das Unternehmen Live Nation mit dem Cirque du Soleil neuer Mieter des Theaters werden,[8] aufgrund der Corona-Pandemie und der Insolvenz von Cirque du Soleil wurde die Produktion jedoch abgesagt.

Im August 2005 wurde das Metronom Theater in Oberhausen von der Stage übernommen, im Dezember 2005 erfolgte dann die Premiere von Die Schöne und das Biest. Im Oktober 2019 wurde bekannt gegeben, dass nach Ende des Musicals Tanz der Vampire im März 2020 keine weiteren Musicals mehr im Metronom Theater in Oberhausen aufgeführt werden. Hintergrund ist, dass einzig die Musicals Tarzan und Tanz der Vampire Gewinne abwarfen. Alle weiteren im Theater dargebotenen Musicals spielten weniger als die Produktionskosten ein.[9] Seit Frühjahr 2020 ist das Theater geschlossen. Im März 2024 hat Semmel Concerts Entertainment GmbH das Metronom Theater von Stage Entertainment übernommen und eine Wiedereröffnung per Ende 2024 angekündigt.

Im Januar 2018 eröffnete das Werk 7 im Werksviertel in München mit dem Musical Fack ju Göhte seinen Spielbetrieb. Im Anschluss an die Derniere von Die fabelhafte Welt der Amélie lief der zweijährige Mietvertrag auf Wunsch von Stage im November 2019 aus und das Theater wurde geschlossen.[10]

Veranstaltungen der Stage Entertainment Germany GmbH:

Musical-Produktionen
Produktion Zeitraum Ort Art
& Julia ab 2024 Hamburg
42nd Street 2003–2004 Stuttgart
Aida 2003–2005 Essen
2006 Berlin
Aladdin 2015–2019 Hamburg Disney-Produktion
2019–2023 Stuttgart
Anastasia 2018–2019 Eigenproduktion
Bat Out of Hell Oberhausen
Bodyguard 2017–2018 Stuttgart
Buddy – Das Buddy Holly Musical 1994–2001 Hamburg
2009–2010 Essen
Cats 2002–2004 Berlin RUG-Produktion (Really Useful Group)
Chicago 2014–2015 Stuttgart
2015–2016 Berlin
Cirque Du Soleil – Paramour 2019–2020 Hamburg
Das Phantom der Oper 2002–2004 Stuttgart RUG-Produktion
2005–2007 Essen
2013–2015 Hamburg
2015–2016 Oberhausen
Das Wunder von Bern 2014–2017 Hamburg Eigenproduktion
Der Glöckner von Notre Dame 2017 Berlin Disney-Produktion
2017–2018 München
2018–2019 Stuttgart
Der König der Löwen – Das Musical seit 2001 Hamburg
Der Schuh des Manitu 2008–2010 Berlin Eigenproduktion
Die drei Musketiere 2005–2006
2006–2008 Stuttgart
Die Eiskönigin – Das Musical 2021–2024 Hamburg Disney-Produktion
Die fabelhafte Welt der Amélie 2019 München
Die Schöne und das Biest 2005–2007 Oberhausen Disney-Produktion
2007 Berlin
Die Weihnachtsbäckerei – Das Musical 2023 Tournee
Dirty Dancing 2006–2008 Hamburg
2009–2010 Berlin
2011–2012 Oberhausen
Elisabeth 2001–2003 Essen VBW-Produktion
2005–2006 Stuttgart
2008 Berlin
Fack ju Göhte – Das Musical 2018 München Eigenproduktion
Ghost – Das Musical 2017–2018 Berlin
2018–2019 Hamburg
2019–2020 Stuttgart
Hamilton 2022–2023 Hamburg
Hercules seit 2024 Disney-Produktion
Hinterm Horizont 2011–2016 Berlin Eigenproduktion
2016–2017 Hamburg
Ich war noch niemals in New York 2007–2010, 2017
2010–2012 Stuttgart
2012–2013 Oberhausen
2015, 2016 Berlin
Ich will Spaß 2008–2009 Essen
Kinky Boots 2017–2018 Hamburg
Ku’damm 56 – Das Musical 2021–2023 Berlin Eigenproduktion
2023–2024 Tournee
Ku’damm 59 – Das Musical seit 2024 Berlin
Les Misérables 2003–2004
Liebe stirbt nie 2015–2016 Hamburg RUG-Produktion
Mamma Mia! 2002–2007, 2022–2024
2004–2007, 2013–2014 Stuttgart
2007–2008 Essen
2007–2009, 2014–2015, 2019–2020 Berlin
2015 Oberhausen
Mary Poppins 2016–2018 Stuttgart Disney-Produktion
2018–2019 Hamburg
MJ – Das Michael Jackson Musical ab 2024
Pretty Woman 2019–2020
Rebecca 2011–2013 Stuttgart VBW-Produktion
Rocky 2012–2015 Hamburg Eigenproduktion
2015–2017 Stuttgart
Romeo & Julia – Liebe ist alles 2023–2024 Berlin
Sister Act 2010–2012 Hamburg
2012–2013 Stuttgart
2013–2015 Oberhausen
2016–2017 Berlin
Tanz der Vampire 2003–2006, 2017–2018, 2023–2024 Hamburg VBW-Produktion
2006–2008, 2011–2013, 2016, 2018–2019 Berlin
2008–2010, 2019–2020 Oberhausen
2010–2011, 2017, 2021–2023 Stuttgart
Tarzan 2008–2013 Hamburg Disney-Produktion
2013–2016, 2023–2024 Stuttgart
2016–2018 Oberhausen
The Band 2019 Berlin
Tina – Das Tina Turner Musical 2019–2022 Hamburg Eigenproduktion
2023–2024 Stuttgart
Titanic 2002–2003 Hamburg
We Will Rock You 2008–2010 Stuttgart
2010–2011 Berlin
Wicked – Die Hexen von Oz 2007–2010 Stuttgart (Neuinszenierung 2021)
2010–2011 Oberhausen
2021–2022 Hamburg
Weitere Produktionen
Produktion Zeitraum Ort
Blue Man Group 2004–2007 Berlin
2007–2008 Oberhausen
2008 Stuttgart
Gefährten 2013–2014 Berlin
Holiday on Ice 1999–2016 Tournee

In Europa steht das Unternehmen im Wettbewerb mit der Really Useful Group RUG (Rechteinhaber aller Musicals von Andrew Lloyd Webber, Besitzer mehrerer Theater in Großbritannien und eines eigenen Ticketing-Unternehmens), der Cameron-Mackintosh-Gruppe (unter anderem Rechteinhaber von Miss Saigon, Les Miserables und Besitzer von Theatern in Großbritannien) sowie dem Unternehmen Live Nation, dem weltweit größten Anbieter von Rock-Pop-, Sport- und Familienunterhaltung mit Sitz in den USA.

Geschäftsführer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2000–2005: Maik Klokow
  • 2005–2007: Jan-Pelgrom de Haas
  • 2007–2008: Maik Klokow[11]
  • 2008–2013: Johannes Mock-O’Hara
  • seit 2013: Ursula Neuß[3]

Zum 1. Juni 2005 hat das Unternehmen den Ticket-Systembetreiber „Ticket Online Software GmbH“ (bis 2007: Berlin, jetzt: Hamburg) übernommen[12]. Ticket Online betreibt ein Buchungssystem für Eintrittskarten, das von mehreren tausend Vorverkaufsstellen bundesweit genutzt wird. Zum 31. Januar 2008 hat die Stage Entertainment Ticketing International den britischen Ticketanbieter SEE Ticket übernommen, der zuvor im Eigentum der Really Useful Group (Andrew Lloyd Webber) war[13]. Damit waren alle Stage-Ticketingaktivitäten unter einem Dach vereint.

SEE Ticket / Ticket Online wiederum wurde 2010 durch die CTS Eventim AG übernommen, die gleichzeitig einen zwölfjährigen Exklusivvertrag über Ticketing mit Stage Entertainment vereinbarte. Damit werden Stage Entertainment Tickets bis 2022 exklusiv durch die CTS Eventim AG und ihre Tochterunternehmen vertrieben.

Im Jahr 2005 hat die Stage Entertainment zusammen mit dem niederländischen Dance-Event-Veranstalter ID&T die ID&T Germany gegründet. Erste Produktion mit rund 15.000 Besuchern war im Juli 2005 die Sensation White in der Veltins-Arena Gelsenkirchen, die eine Adaption der gleichnamigen, sehr erfolgreichen ID&T-Veranstaltung in Amsterdam darstellt.

Mit der Top Ticket Line GmbH, gegründet im Dezember 2001 in Hamburg, betreibt die Stage Entertainment ein eigenes Call-Center für den Ticket-Verkauf. Das Call-Center wurde aus Kostengründen im Jahr 2004 von Hamburg nach Parchim (nahe Schwerin) ausgelagert.

Auch Holiday on Ice gehört zu Stage Entertainment. Die Shows Elements und Mystery gastierten zwischen November 2007 und März 2008 in 21 deutschen Städten.

Mit der Gründung der Joop van den Ende Academy im Jahr 2003 hatte Stage Entertainment eine Ausbildungsstätte für jährlich 10 Nachwuchsdarsteller geschaffen,[6] welche seit 2011 durch ein Vollstipendium unterstützt wurden. Zum Ende des Schuljahres 2017 stellte die Joop van den Ende Academy den Betrieb ein.[6]

Im April 2014 trat Stage Entertainment über die vier Tochtergesellschaften Theater am Potsdamer Platz Produktionsgesellschaft mbH, Theater des Westens Produktionsgesellschaft mbH, Theater in Hafen Produktionsgesellschaft mbH und Musical Betriebsgesellschaft Operettenhaus GmbH als Fördermitglied dem Branchenverband Deutschen Musical Akademie e. V. bei.[14]

Stage Entertainment beschäftigt bei allen Musical-Theatern Servicekräfte auf Minijob-Basis über den Dienstleister OnStage & Sports Service GmbH.[15] Die Mitarbeiter werden am Einlass, den Garderoben und an den Bars eingesetzt.

Das Unternehmen zählte 2016 über 1650 Mitarbeiter;[6] die meisten in den ausgelagerten Betriebsgesellschaften der einzelnen Häuser.

Durch Umstrukturierungen der Geschäftsbereiche fielen Arbeitsplätze weg. Zuletzt wurde das Theater am Potsdamer Platz in Berlin aufgrund eines defizitären Spielbetriebs im Jahr 2016 geschlossen.[16] Zudem wurde die Musicalschule Joop van den Ende Academy in der Hamburger HafenCity 2017 geschlossen.

Die Mitarbeiter werden durch Betriebsräte in den jeweiligen Theatern und Dachgesellschaften vertreten. Zudem existiert bei Stage Entertainment Germany ein Konzernbetriebsrat.

Commons: Stage Entertainment Germany – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Stage Entertainment GmbH: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. August 2011 bis zum 31. Juli 2012
  2. Unternehmen. In: stage-entertainment.de. 22. Mai 2015;.
  3. a b Ulrich Gassdorf Daniela Stürmlinger: Stage will fünftes Theater in Hamburg eröffnen. In: abendblatt.de. 18. April 2015, abgerufen am 12. Juli 2022.
  4. Stage Entertainment – „König der Löwen“ geht an Finanzinvestor. Reuters/Handelsblatt, 19. Juni 2015; abgerufen am 20. Juni 2015
  5. RAG-Stiftung und Eon kaufen Essener Colosseum Theater; in: Süddeutsche Zeitung vom 17. Februar 2020
  6. a b c d Frederik Hanssen: Wie ein Finanzinvestor Joop van den Endes Lebenswerk zerstört. In: tagesspiegel.de. 22. Januar 2016, abgerufen am 12. Juli 2022.
  7. Musical-Theater am Potsdamer Platz wird zum Geisterhaus. In: www.rbb-online.de. Abgerufen am 29. August 2016.
  8. tagesspiegel.de
  9. Stage Entertainment plant Beendigung des Spielbetriebs in Oberhausen
  10. Christiane Lutz: Werk 7 in München - "Amalie"-Musical eingestellt. In: sueddeutsche.de. 30. Oktober 2019, abgerufen am 13. Juli 2022.
  11. Harald Willenbrock: Kontrollierte Gefühle. In: brandeins.de. 2007, abgerufen am 16. Juli 2022.
  12. Musikmarkt: Stage Holding übernimmt Ticket Online (Memento vom 25. Januar 2016 im Internet Archive)
  13. Musikmarkt: Stage Ticketing übernimmt britisches Unternehmen See Tickets (Memento vom 25. Januar 2016 im Internet Archive)
  14. Fördermitglieder. In: deutschemusicalakademie.de.
  15. taz, die tageszeitung: taz.de. In: www.taz.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2016; abgerufen am 8. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.taz.de
  16. Aus für das Musical-Theater am Potsdamer Platz. (bz-berlin.de [abgerufen am 18. November 2016]).